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Beautiful Disaster

von

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11.
 

Fast zur gleichen Zeit wie Ken, kam auch Schuldig zu Hause an. Er allerdings versuchte sich unbemerkt in sein Zimmer zu begeben, denn er hatte überhaupt keine Lust, nach dieser schönen Zeit mit Ken, seinem Leader zu begegnen.

So ging er auf leisen Sohlen die Treppe nach oben, war aber in Gedanken bei den vergangenen Stunden. Seine Lippen zierte ein verliebtes Lächeln.
 

So wirklich unbemerkt gelang es dem Telepathen allerdings nicht, das Haus zu betreten. Brad hatte wie ein Wachhund auf ihn gewartet, seit er die SMS des Orangehaarigen bekommen hatte. Doch er sprach ihn nicht an, sondern betrachtete den Anderen einfach nur schweigend und mit bösem Blick. Kaum hatte sich die Zimmertür hinter dem Deutschen geschlossen, stand der Amerikaner vor dem Zimmer, zückte seinen Generalschlüssel und verschloss die Tür mit einem deutlichen Klicken. Zufrieden grinste er und beglückwünschte sich zu dem damaligen Entschluss, ein besonderes Schlosssystem einbauen zu lassen. Von außen ließen sich die Türen so verschließen, dass man sie von innen nicht aufsperren konnte. Schuldig saß in der Falle.
 

Wie angewurzelt blieb der Deutsche stehen, als er das Klicken hörte. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er hasste das Geräusch, zu oft hatte er es in seiner Vergangenheit gehört.

Blitzschnell hatte er sich umgedreht und war wieder zu Tür gelaufen, versuchte diese nun vergebens zu öffnen.

Nein!

"Hey, Brad.. Ich weiß genau, dass du das warst! Mach sofort die scheiß Tür auf!", schrie er gegen das Holz, hämmerte mit der Faust dagegen. Das konnte sein Ex-Lover ihm nicht antun, oder doch?
 

Kalt lächelnd und mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte sich der Ältere gegen die Tür, hinter der sein Lover tobte. Ganz ruhig, jedenfalls hatte es den Anschein, erwiderte er: "Du denkst doch nicht, dass ich dich da rauslasse, damit du wieder zu dem Weiß rennen kannst. Nein, du bleibst genau da, wo du bist. Oder lieferst du mir einen sehr guten Grund, die Tür aufzumachen?" Brad konnte sich nicht vorstellen, dass Schuldig ihm einen Grund nennen konnte. Na gut, einen gab es vielleicht, aber der Schwarzleader glaubte nicht, dass der Telepath in nächster Zeit darauf kommen würde, sich angemessen für sein Verhalten zu entschuldigen.
 

Das war einfach unfassbar.

"Brad.. Lass mich sofort hier raus! Was denkst du eigentlich, wer du bist? Glaubst du, du könntest einfach über mein Leben bestimmen?"

Schuldigs Stimme zitterte schon, das Gefühl des Eingesperrt seins bekam ihm gar nicht und eigentlich wusste sein Leader auch davon.

"Crawford, mach die Tür auf!"

Oh Gott, wäre er nur bei Ken geblieben.

Auf die Frage des Älteren ging er gar nicht erst ein, er hätte sowieso keinen Grund gewusst.
 

Mit einem gemeinen Grinsen im Gesicht schüttelte Brad den Kopf, was Schuldig natürlich nicht sehen konnte. "Kommt nicht in Frage. Du kommst da erst raus, wenn dir klar geworden ist, dass du immer noch mir gehörst. Und daran wird sich auch nichts ändern. Du hast den Bogen neulich schon überspannt, aber dass du letzte Nacht nicht heimgekommen bist, war ein wirklicher Fehler. Und das hier ist jetzt die Konsequenz." Sein Ton war gleichbleibend ruhig und gleichgültig gewesen, als würde er sich mit dem Telepathen über das Wetter unterhalten.
 

"Fuck.. Du Arsch.. ich gehöre dir nicht, hab ich noch nie! Ich bin doch kein Spielzeug!"

Schuldig kochte vor Wut, konnte so seine Angst unterdrücken.

"Außerdem hab ich dir doch Bescheid gesagt, was willst du noch?"

Brad war doch von Anfang an klar, dass er sich mit Schuldig einen freiheitsliebenden Mann geangelt hatte. Was sollte das jetzt also?

Jedoch kam dem Deutschen auch nicht in den Sinn abzustreiten, dass er bei Ken gewesen war, oder sich einfach zu entschuldigen.
 

"An deiner Stellte würd ich mir gut überlegen, was ich sage. Du hast gewusst, auf was du dich eingelassen hast, als du das erste Mal mit mir ins Bett gegangen bist", konterte der Amerikaner kalt. Er hatte Schuldig nur einmal kurz von der Leine gelassen, um sich seinen Spaß mit Yohji zu holen. Jetzt aber musste der Deutsche einsehen, dass diese Nacht vorbei war und er wieder artig bei Fuß gehen musste.
 

Anscheinend hatte sich der Deutsche in seinem Ex-Lover getäuscht. Nie hätte er gedacht, dass dieser ihm so etwas antun würde - ihn wie ein ungezogenes Haustier einzusperren.

Jedoch gab der Telepath noch nicht auf. Mit aller Macht ließ er seine mentale Kraft gegen die Barriere in Brads Kopf knallen, wollte ihm die Kopfschmerzen seines Lebens verpassen.
 

Der Schwarzleader zuckte zusammen und konnte sich ein plötzliches Aufstöhnen erst im allerletzten Moment verkneifen. "Vergiss es!", knurrte er gegen die Tür. "Das hilft dir gar nichts. Im Gegenteil. Mit jedem Versuch machst du es nur schlimmer." Für den Augenblick war er ziemlich froh, dass der Orangehead sein Gesicht nicht sehen konnte. Die schmerzverzerrte Miene hätte ihn bestimmt grade sehr gefreut.
 

Als Schuldig merkte, dass Brads Mauer zu wanken begann, versuchte er ihn unter seine Kontrolle zu bekommen. Vielleicht konnte er so versuchen, aus dem Zimmer zu kommen.

Allerdings hatte er keine großen Hoffnungen, denn bis jetzt war es ihm nur selten gelungen, ganz in den Geist des Amerikaners einzudringen.
 

Auch diesmal schaffte es der Telepath nicht, aber trotzdem drehte Brad den Schlüssel und ließ den Jüngeren frei. Als die Tür aufflog und Schuldig heraus schoss, streckte Brad nur die Hand aus, stoppte den Jüngeren mit einem harten Griff um den Oberarm und wirbelte ihn zu sich herum. Mit einem klatschenden Geräusch landete seine Hand im Gesicht des Deutschen, keine Sekunde darauf ein zweites Mal.
 

Erschrocken starrte Schuldig seinen Leader an, hielt sich die eine Wange. Schon wieder hatte dieser ihn geschlagen.

Schnell erwachte er wieder aus seiner Starre und versuchte seinen Arm aus dem harten Griff zu befreien.

"Lass.mich.los!"
 

Genau das machte Brad auch, allerdings nicht so, wie Schuldig es sich wohl vorgestellt hatte. Mit einer raschen Bewegung hatte er den Anderen gegen die nächste Wand geschleudert und baute sich nun dort vor ihm auf. "Du wirst dich nicht mehr mit dem Weiß treffen. Hast du das verstanden?", knurrte er, die braunen Augen flackerten dabei wutentbrannt auf. Ein weiteres Mal würde der Telepath nicht überleben.
 

Ein schmerzerfülltes Stöhnen entkam dem Deutschen, als sein Rücken gegen die Wand prallte. Kurz musste er sich an der Wand abstützen, um nicht umzufallen.

Als er die wütenden Augen des Amerikaners bemerkte, zuckte er fast unmerklich zusammen.

"Nein.. hab ich nicht! Warum sollte ich auf dich hören?", versuchte er frech zu antworten, aber man merkte an dem leichten Zittern in der Stimme, dass der Deutsche alles andere als frech und mutig war.

Sein Leader wurde ihm von Minute zu Minute unheimlicher.
 

"Warum du auf mich hören sollst?", fragte Brad gefährlich leise und lächelte dabei wie ein Raubtier. "Ganz einfach, mein Lieber. Weil du eben doch mir gehörst und mein Spielzeug bist. Und ich teile nicht." Das musste als Warnung reichen, fand er.
 

Die grünen Augen des Deutschen wurden riesig.

"Das.. das glaubst du doch selber nicht!", fragte Schuldig entsetzt. Diese Worten taten viel mehr weh als die Ohrfeigen oder Schläge, die Crawford ihm verpasst hatte. Wie konnte der Andere nur so mit ihm reden, nachdem sie solange zusammen gewesen waren?

"Anscheinend war ich nie mehr für dich, was?", fragte er recht traurig, erschrak selbst davor.
 

Gleichgültig zuckte der Amerikaner mit den Schultern. "Wenn du meinst..." Natürlich war Schuldig mehr für ihn, sonst würde er nicht so einen Zirkus veranstalten. Aber wenn der Jüngere nicht selber darauf kam, konnte er ihm auch nicht helfen. "Aber egal, wie du es siehst, du wirst die nächste Zeit das Haus nicht verlassen. Außer, du willst den Rest deines Lebens bei Farfarello im Keller verbringen." Und wenn er ihn mit Handschellen fest ketten musste - Schuldig würde sich nicht mehr mit dem Weiß treffen.
 

Der Deutsche senkte den Kopf und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Er hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und fühlte sich leer. Kraftlos strich er sich über die Stirn, als ob er so alle Sorgen wegwischen könnte.

Noch hatte er jedoch nicht aufgegeben, allerdings zeigte er das nicht. Ohne ein Wort machte sich Schuldig von Brad los und ging in sein Zimmer, ließ die Tür offen. Er wollte das Gefühl des Eingesperrt seins heute nicht noch einmal spüren.

Mit einem Seufzen ließ er sich auf sein Bett fallen. Er musste sich unbedingt etwas einfallen lassen.
 

Kalt lächelnd beobachtete Crawford seinen Lover. Na also, ging doch! "Ich sehe, wir verstehen uns", sagte er sarkastisch, als Schuldig auf seinem Bett lag. "Wenn du dich ausgeschmollt hast, kommst du in mein Zimmer. Ich warte auf dich." Damit drehte er sich um. Es war für den Moment alles gesagt und Schuldig würde sich damit schon abfinden. Es kam gar nicht in Frage, dass der Orangehaarige sich seinen Spaß sonstwo suchte und ihn nur brauchte, wenn sich nichts anderes bot.
 

~+~tbc~+~



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