Gefühle kommen wieder hoch
Die heiße Sonne schien wie verrückt auf den trockenen Asphalt Boden und erwärmte die schon fast ausgetrockneten Pflanzen noch mehr. Die Menschen liefen mit schützenden Kopftüchern, um sich von der heißen Sonne zu schützen, umher. Doch es brannten trotzdem auf den nackten Schultern oder auch im Gesicht.
Ein Sonnenbrannt war so gut wie nicht zu vermeiden, nur wer sich gut mit Sonnencreme eingeschmiert hat, hatte einen richtigen Schutz vor der erbarmungslosen Sonne.
Starr blickte das junge Mädchen aus dem Fenster und suchte nach einem spannenden anhalte Punkt. Ihre Hände waren stur in die Hüfte gestemmt worden und ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. Sie war gelangweilt.Obwohl sie erst seid ein paar Minuten hier eingetroffen waren.
Eine Tür ging auf und ein junger Mann trat in den Raum, genau neben sie.
Kurz blicke auch er aus dem Fenster, jedoch wandte sich gleich wieder ab.
„Langweilig?“, erklang seine kühle Stimme und er trat an seinen großen Koffer.
Überrascht antwortete sie: „Sieht man das?“ Ihr Kopf drehte sich fragend zu ihm um und er blickte sie nur für ein oder zwei Sekunden lang an. Nickend bestätigte er.
Sakura seufzte.
Erst jetzt musterte sie ihn, doch das unauffällig.
Er trug schwarze Bermudas, die an den Seiten große Taschen besaßen. Ein weißes Muskelshirt verdeckte seinen muskulösen Oberkörper. Als Schmuck trug er noch eine dunkelblaue, große Sonnenbrille und eine Gucci Uhr.
„Sasuke? Können wir ein bisschen raus gehen und spazieren?“, fragte Sakura und hoffe das er „Ja“ sagen würde. Da wurde sie auch nicht enttäuscht.
„Hm“, antwortete er und nahm sein Handy vom Glastisch.
Hastig schnappte sich die Rosahaarige noch ihre große, rosa-rote Sonnenbrille und zusammen verließen sie ihr Zimmer.
Draußen war es noch stickiger als es in dem Hotel war. Die Sonne brannte wie verrückt und ließ keinen einzigen Platz aus.
Sakura kniff ihre Augen zusammen um sich umzusehen. Auch wenn sie eine Sonnenbrille trug, das nütze ihr so gut wie gar nichts!
Es war ja schon fast so heiß wie in Italien.
„Wir müssen in das Almas. Itachi sagte, dort treffen wir auf den Modell-Designer.“
Sasukes Stimme klang völlig gleichgültig und kalt.
Mit einem nicken folgte sie ihm.
Nur ein Paar Straßen weiter stand ein großes, weißes Gebäude. Es war umgeben von grünen Pflanzen und einem großen, schwarzen Zaun. Das Tor vor dem die zwei standen war verschlossen und man konnte nur durch kleine Löcher Einblick in das Innere erhaschen.
Sakuras Augen funkelten aufgeregt. Es sah sehr interessant aus. Das Gebäude hatte so um die 11 Etagen, schätze sie und musterte die einzelnen Fenster.
Sasukes Hand glitt zu dem Zaun und drückte auf einen silbernen Knopf.
Gespannt folgte Sakura ihm und sah wie gebannt zu dem gebogenem Henkel, der an dem schwarzen Zaun befestigt war.
Warum war sie bloß so aufgeregt?, fragte sie sich selbst.
Ein lauter Ton erklang und die Tür ging automatisch auf. Verwundert sah die junge Haruno dem Schauspiel zu.
Lassen die Leute einen einfach so rein, ohne mal nach zu sehen wer da überhaupt stand?
Anscheinend schon!
Sasuke trat uninteressiert und ohne irgendeine Bemerkung ein.
„Benimmt dich, wenn es geht.“, sagte Sasuke monoton, als die beiden vor dem Gebäude standen.
Beleidigt plusterte Sakura gespielt die Backen auf.
Was sollte das denn bitteschön heißen?, fragte sie, jedoch in ihren Gedanken. Sie hatte Angst es laut aus zu sprechen. Wer weiß mit was der Uchiha als nächstes abfeuerte.
Auch diese Tür ging automatisch auf und ein sehr freundlicher Mann marschierte ihnen entgegen.
Er sah ganz anders aus als die anderen Inder.
Denn er hatte silbernes, bis graues Haar und eine lange Narbe zierte sein attraktive Gesicht. Seine Augen waren schwarz und seine Aura war so unglaublich vertraut.
Höflich schüttelte er erst Sasuke die Hand und begrüßte ihn mit einem „Guten Tag Uchiha-san.“
Dann wandte er sich auch Sakura zu. Jetzt hatte er ein scharmantes Lächeln auf dem Lippen und küsste Sakuras sanfte Hand.
„Guten Tag Sakura-san.“, begrüßte er auch sie.
Freundlich lächelte die Rosahaarige ihn an.
Man sah Sasuke zwar nicht an, dass er irgendeine Gefühlsregung preis gab, doch in seinem Inneren kochte es gewaltig.
Wieso war er bloß immer so eifersüchtig?
„Mein Name ist Hatake Kakashi. Ich leite die Firma hier und bin wirklich sehr froh, dass ihr hier eingetroffen seid! Folgt mir bitte. Als erstes müssen wir nur etwas besprechen. Es wird nicht lange dauern. Morgen geht es erst wirklich los.“
Die drei Personen verschwanden in einem Raum.
Seine Schritte hallten in dem großen, modern eingerichteten Flur. Seine Hände zitterten. Der dunkle Schatten schluckte jede einzelne Faser seines Gesichtes. Doch an seiner Haltung konnte man erkennen, dass er müde war und angst hatte. Immer schwankender schritt er auf die Tür vor ihm zu.
Abwesend riss er diese auf, sah mit weit aufgerissene Augen in den Raum. Seine Kleidung war völlig zerrissen. Blut floss aus den vielen Wunden. Wie in Tranche bewegte sich seine Lippen und er krächzte: „Es hat wieder begonnen.“
„Sasuke? Kann ich kurz rein kommen?“, fragte eine sanfte Stimme und lehnte sich an eine helle Wand. Ihre Finger trugen etwas kleines, verpacktes und ihr Gesicht funkelte aufgeregt.
Sakura und Sasuke waren seid einer Stunde wieder in ihrem Hotel angelangt. Sehr viel gab es mit dem netten Herren nicht zu besprechen.
Inzwischen dösten die beiden einfach in zwei verschiedenen Zimmern herum. Sasuke in dem Schlafzimmer und Sakura im Moment im Wohnzimmer.
„Hm“, war von der anderen Seite zu hören.
Das Mädchen kam vorsichtig herein. Sah sich kurz um und erblickte ihn.
Sasuke lag, mit dem Gesicht nach draußen gerichtet, auf dem Bett. Es war dunkle und die vielen Sterne waren gut zu erkennen.
Nervös sah sie ihn an. Wollte das er sie beachtete, wollte das er sie ansah. Doch er sah nicht zu ihr, als wäre sie Luft.
„Frohe Weihnachten noch, Sasuke-kun.“, sagte sie freundlich.
Sasuke war sichtlich überrascht. Sie erinnerte sich noch?
Jetzt sah er zu ihr, sah ihr tief in ihre großen, smaragdgrünen Augen.
Doch Sakura brach den Blickkontakt ab. Sie wusste das sie nicht mit ihm standhalten konnte und auch, dass sie ihm jederzeit verfallen war. Es war einfach so unfair. Er konnte alles mit ihr anstellen und sie würde sich kein Stück wehren.
Das entriss Sasuke ein Grinsen. Sakura hatte es begriffen. Sie wusste endlich, dass er alles haben konnte, wozu ihm auch nur strebte!
Sakura streckte ihre Arme aus und hielt ein kleines Geschenk hin. Ihr Kopf betrachtete den Boden und ihr Körper zitterte.
Wieso? Was geschah wieder mit ihr? Verdammt, hatte sie angst? Vor was? Immer wenn sie alleine mit ihm war, dann spürte sie diese Hilfslosigkeit. Als wäre sie eine echte, nutzlose Puppe. Ein Spielzeug!
Verwirrt sah Sasuke auf den Gegenstand. War das ein Geschenk? Wozu? Und warum zitterte sie so?
Eine Zeit lang stand Sakura so da. Mit ausgestreckten Händen und den Kopf starr auf dem Boden gerichtet. Ihr kam es vor wie Stunden. Auch wenn sie wusste er würde es nicht nähmen, sei es wegen seinem Stolz oder sonst was. Doch trotzdem stand sie da. Sie wünsche es sich so sehr, dass er es ihr endlich aus ihren zitternden Händen nähmen würde. Es war nur für ihn! Egal wie sehr er sie verachtete. Sakura liebte ihn! So unglaublich sehr. Natürlich tat ihr das weh, dass er sie verachtete, aber sie wollte ihn nicht aufgeben!
Nach einer endlos langen Zeit konnte Sakura etwas kaltes spüren. Genau an ihrer Handfläche. Dann war nichts mehr, das kleine Gewicht verschwand auch.
Verwirrt blickte sie auf und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen.
Sasuke stand vor ihr. Er sah auf sie herab mit eisigem Blick. Seine Miene war steif und er hielt das kleine Päckchen in seinen Händen.
Trotz des Schocks, brachte sie ein Lächeln zu standen.
Er war ihr wieder so nahe, es tat so gut.
Sie sah ihm in die Augen, so warm und freundlich. Lächelte ihn an, so glücklich und doch zerbrechlich. Er konnte nicht! Wieso brachte sie ihn so um den Verstand? Wieso konnte er sich bei ihr nie zurück halten?
Sie war wie eine Droge für ihn. Es war unerklärlich.
Er kam ihr immer näher. Drängte sie an die gegenüberliegende Wand. Sie war gefangen.
Seine Arme stütze er rechts und links an ihrem Kopf ab. Sah ihr immer noch tief in die Augen. Ihr Lächeln war verschwunden, nur noch ein erschrockenes Gesicht war zu sehen. Sie war so zerbrechlich! Wie ein Hundertjähriges, offenes Buch.
„Sa-Sasuke. Hör bitte auf! Nicht jetzt.“, bat sie ihn. Doch er hörte nicht und grinste: „Du hast doch nicht vergessen, dass du MEIN Spielzeug bist, oder?“
Die Smaragdgrünen Augen Sakuras weitete sich. Das hatte sie wirklich für ein Paar Minuten vergessen, den großes Schmerz vergessen. Sein Gesicht nähert sich von Sekunde zu Sekunde.
Der warme Atem streife Sakuras zierliches Gesicht.
Sie zitterte. Ihr war kalt und sie konnte ihre Gefühle nicht einordnen. Was tat er bloß mit ihr? Wieso machte er das?