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Heart goes on...

||MoNoLith, IGZEX||
von

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Anmerkung: Geht endlich weiter. Bzw, endlich ist sie fertig. Kurz und knapp und ehrlich.
 

*****
 

Lächelnd las Keita die letzte Mail, steckte sein Handy zurück in seine Tasche. Mittlerweile war es zu einer schönen Angewohnheit geworden, dass sie sich gegenseitig vor ihren Lives Glück wünschten. Oft dachte er, dass der E-Mail Kontakt schon längst abgebrochen wäre, wenn sie ihn nicht beide aufrecht erhalten wollten. Das gab ihm immer einen Schimmer Hoffnung. Solange bis er wieder an die Entfernung dachte, die zwischen ihnen lag. Es war schon einige Zeit vergangen, seit dem Live im Herbst. Es war Winter geworden und jetzt waren sie wieder in Tokyo. 31. Dezember, Ikebukuro Cyber… es würde das letzte Live in diesem Jahr sein.
 

Er bereute es, dass er jetzt schon drei Monate lang seine Gefühle mit sich selbst herumschleppte. Dass es nicht nur kurzfristige Einbildung seinerseits gewesen war wurde ihm klar je länger er mit ihr schrieb. Es schien einfach alles zu stimmen.
 

‚Vorsätze für das nächste Jahr…‘

Das was ich dieses Jahr nicht mehr erledigen konnte.
 

Er sah auf die Uhr. 13:56 Uhr. Sie mussten gleich raus. Auch wenn er mit den Gedanken ganz woanders war musste er bei diesem Live nochmal glänzen und das Jahr wenigstens in diesem Aspekt erfolgreich abschließen zu können. Es war unglaublich was sie in diesem Jahr alles geschafft hatten. Er hätte sich undankbar gefühlt, wenn er nicht sein Bestes gegeben hätte. Er kam nach Shuuhei auf die Bühne, sah die strahlenden Gesichter und konzentrierte sich in diesem Moment auf nichts anderes mehr.
 

Lange dauerte es nach ihrem Auftritt nicht die Sachen zu verladen. Es war erst 15:00 Uhr als sie die letzten Kabel im Van untergebracht hatten. Sie würden es schaffen vor Mitternacht zurück nach Sendai zu kommen und somit daheim feiern zu können. Hayato erklärte sich dazu bereit, den ersten Teil der Strecke zu übernehmen.
 

Keita zog es den Magen zusammen als er realisiert, dass ihn die Rückreise nur noch weiter von ihr wegbringen würde. Er wollte sie so gerne wiedersehen. Ihr Lächeln, die keinen Grübchen die sie bekam, wenn sie lächelte. Alles hatte er nur in Sekunden aufnehmen können, aber mit jeder Mail, die sie ihm schrieb, die ihn selbst zum Lächeln brachte, erinnerte er sich daran. Er wollte sich nicht irgendwelche falsche Hoffnungen machen…

… dennoch…
 

Hayato startete den Van, doch bevor er losfahren konnte stoppte der Sänger ihn.

„Haya… warte… ich bleib hier.“ Er nahm seine Tasche, schob die Tür wieder auf. „Spätestens in einer Woche bin ich wieder da.“

Er ignorierte die Blicke der anderen und rannte in Richtung Ikebukuro-Eki.

Ob es die richtige Entscheidung war würde er erst wissen, wenn er sie sehen konnte.
 

Er kämpfte sich durch die Menschenmenge in der Nähe des Bahnhofes und suchte die Shinkansen-Fahrkarten-Automaten. Er eilte durch die Menüführung, er wollte nicht den nächstmöglichen verpassen.
 

Endlich hielt er die Fahrkarten in den Händen.
 

Ikebukuro – Hakata.
 

~
 

Die Fahrt kam ihm ewig lang vor. Er versuchte die meiste Zeit zu schlafen sobald er in Shinagawa in den Shinkansen gestiegen war, doch seine Gedanken hielten ihn oft über lange Zeit hin wach. Die Fahrkarten waren nicht billig gewesen, wenn jetzt alles umsonst sein würde, was dann? Außerdem würde er ihr das erste Mal seit dem Live im Herbst persönlich gegenüberstehen und nicht nur auf dem schriftlichen Weg mit ihr kommunizieren. Und was, wenn sie gar nicht in der Stadt war, wenn sie mit Freunden oder eben ihrem Freund feiern würde. Irgendwo… weiter weg, unerreichbar für ihn.
 

Noch so etwas was er sich vornehmen sollte. Weniger zweifeln.
 

Eine Mail von Ryu weckte ihn knapp drei Stunden später. Wo er sei, ob sie sich Sorgen machen brauchten… Er antwortete ihm dass alles okay sei und er sich melden würde sobald alles geklärt wäre. Noch wollte er nichts davon sagen was er eigentlich vorhatte. Wenn es nicht so endete wie er es sich vorstellte, dann würde nie jemand davon erfahren und er müsste mit niemandem darüber reden. In dem Fall würde er morgen sicher wieder in Sendai sein.
 

Drei weitere Stunden später wurde endlich die Endstation angekündigt. Es war kurz nach neun. Keita konnte das nervöse Kribbeln in seiner Bauchgegend nicht abstellen. Mit den anderen Reisenden verließ er den Zug. Die Luft war kälter als er erwartet hätte. Nun hatte er den Zeitpunkt erreicht an dem sein Plan aufhörte. Er beschloss sich erst einmal einen Kaffee zu holen und ihr dann zu schreiben. Das ‚Restaurant‘ mit dem goldenen M war fast menschenleer. Jeder hatte heute etwas anderes zu tun, als ausgerechnet hier her zu kommen. Er setze sich an einen Tisch in der Ecke und versuchte eine halbwegs akzeptable Mail zustande zu bekommen. Sie anzurufen wäre wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen, doch er traute sich nicht.
 

Hey, ich weiß das hört sich jetzt sehr komisch an. Aber ich bin gerade in Hakata aus dem Shinkansen gestiegen und… ehrlich gesagt bin ich gekommen um dich zu sehen. Ich weiß ja nicht wo du jetzt bist und was du gerade machst, vielleicht war es auch einfach nur eine dumme Idee von mir, aber wenn du Zeit hast… melde dich, bitte.

Keita‘
 

Er schickte die Mail ab ohne noch weiter zu überlegen. Schließlich war er nicht hergekommen um die ganze Nacht hier rumzusitzen und unverrichteter Dinge wieder heimzufahren. Es gab jemanden mit dem er den ersten Sonnenaufgang des neuen Jahres ansehen wollte.
 

Sein Keitai drehte sich wegen der Vibration vor ihm auf dem Tisch. Er traute sich fast nicht die Mail zu öffnen und sie zu lesen. Im schlimmsten Fall könnte ihm jetzt schon gleich ein ‚Nein‘ entgegenkommen.
 

Wo bist du genau?
 

Kein Icon der ihre Gefühle widerspiegelte. War sie geschockt, überrascht, erfreut? Er wusste es nicht. Alles was ihm blieb war ihr zurückzuschreiben und ihr mitzuteilen wo er sich gerade befand. Aber sie hatte zurückgeschrieben, sie hatte gefragt wo er war. Also würde sie herkommen…
 

Gib mir eine halbe Stunde, dann bin ich bei dir. (^^) Wir haben gerade mit der Probe aufgehört.
 

Erleichtert legte er das Keitai auf den Tisch zurück. Es war besser, dass sie herkommen würde anstatt sich irgendwo zu treffen und sich vielleicht nicht zu finden. Der Sänger holte sich noch einen Kaffee und setzte sich wieder an seinen Tisch zurück. Inzwischen war es halb elf. Obwohl noch ewig Zeit war blickte er immer wieder zum Eingang. Er wusste nicht wie er sie begrüßen sollte. Er wusste gar nichts. Außer dass sie gleich da sein würde. Und dann…?
 

Als sie eine dreiviertel Stunde später immer noch nicht da war beschloss er sich vor das Fast Food Restaurant zu stellen und da zu warten; nicht zuletzt um den Geruch von Frittenfett wenigsten ein wenig mindern zu können.
 

„Hey~!“ Yuuha kam aus der Richtung aus der er sie nicht erwartet hätte. Sie lächelte, winkte und blieb schließlich vor ihm stehen. „Hi!“ Er wusste nicht was er sonst hätte erwidern sollen. „Tut mir Leid, ich hab den einen Bus verpasst und musste noch mal 10 Minuten warten.“ „ Nein, mir tut es Leid, ich hätte dich nicht so überraschen sollen.“ „Ach was, ich freu mich.“ Sie lächelte ihn an um ihre Aussage zu unterstützen. Am liebsten hätte er sie vor Glück an sich gedrückt. Sie hatte sich beeilt, das konnte er sehen.

„Wo sollen wir hingehen? McDonald’s wäre ein bisschen blöd, ne?“

„Ich hab jetzt leider gar nicht aufgeräumt oder so, aber wir kommen sonst nicht mehr zu mir, nach 12… deswegen, wenn es dir nichts ausmacht?“

„Nein, nein… du willst gar nicht wissen wie es als bei mir aussieht.“

Sie musste auf seine Antwort hin lachen. „Männer eben, hm?“
 

Er war überrascht… mehr als überrascht. Sie war nicht schüchtern, wie er es erwartet hätte. Sie war genau so wie sie auch ihr Mails schrieb. Ein bisschen frech, nie um eine Antwort verlegen. Keita war sich sicher, dass sie verstanden hatte warum er hier war. Trotzdem war sie ganz sich selbst. Er bewunderte sie. War sie nervös, so ließ sie es sich wenigstens nicht anmerken. Wobei er selbst aufpassen musste, dass er nicht über jedes Wort in seinen Sätzen stolperte.
 

Als sie in Yuuhas Wohnung ankamen war es nur noch eine halbe Stunde bis zum Jahreswechsel. Im zweiten Stockwerk blieb sie vor einer hellen Holztür stehen und schloss auf. „Ne, ich hab dich vorgewarnt…“ Die Sängerin ging vor Keita in die Wohnung, hielt ihm dann die Tür auf. Er wusste nicht was er erwarten sollte, doch als Yuuha das Licht anmachte und er sich umsehen konnte, während er sich die Schuhe auszog, fühlte er sich nur an seine eigene Wohnung erinnert. Nur Klamotten lagen vielleicht nicht so viele bei ihm herum. Er musste grinsen, als er die ihm so vertrauten weißen Papierbällchen sah… produziert von unzufriedenstellenden Lyrics. Ansonsten herrschte nur das übliche Chaos, für den Abwasch hatte sie bestimmt am Morgen keine Zeit mehr gehabt. Es war wie bei ihm auch nur ein Raum, in der rechten vorderen Ecke eine Küche, daneben ein niedriger Tisch mit Kissen; weiter hinten, nur getrennt von einem Holzrahmen, der Schlafbereich mit einem Futon; auf der linken Seite war eine Tür, die höchstwahrscheinlich ins Bad führte. „So schlimm ist es doch gar nicht… jedenfalls nicht schlimmer als bei mir… beziehungsweise ist es gar nicht schlimm.“ Sie erwiderte nichts aber irgendwie wirkte sie erleichtert. Er stellte seine Schuhe neben ihre und legte seine Tasche daneben ab.
 

„Soll ich uns Tee machen, oder hättest du lieber was anderes? Obwohl ich bezweifle, dass ich irgendwas anderes zum Trinken habe.“

„Tee ist schon in Ordnung…“ Er setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen an den kleinen Tisch und sah ihr dabei zu wie sie das Wasser aufsetzte. „Steht mir wohl überhaupt nicht zu was anderes zu verlangen… Schließlich hab ich dich ja auch einfach nur überfallen…“

„Hörst du jetzt auf damit?“, lächelnd kniete sie sich neben ihn. „Ich freu mich dass du gekommen bist, ehrlich. Ich meine… das muss dir erst einmal jemand nachmachen, ne?“

Verlegen sah er zu Boden, dann zog er sein Handy aus der Tasche um einen kurzen Blick auf die Uhr zu werfen. 23:45. Wenn er es jetzt sagen würde, dann könnte er fast ohne Vorsätze das neue Jahr beginnen, sogar die Zweifel könnte er ein Stück weit hinter sich lassen. Wenn es denn klappen würde, wenn sie zustimmen würde, wenn…

„Yuuha…“ Er sah wieder zu ihr hoch, versuchte sich einen Satz zusammenzubauen. Die Worte schwirrten in seinem Kopf herum, wurden zu einem einzigen Brei, aus denen er die richtigen nicht schnell genug raussuchen konnte. „Hm…?“
 

„Ich weiß… ich bin ein Trottel…“

„Nein…“ Sie legte ihm ihren Zeigefinger leicht auf die Lippen. Er konnte nicht verhindern, dass er bei ihrer Berührung kurz zusammenzuckte. „Du musst nichts weiter sagen… wer würde hier her kommen, einfach so, ohne was dabei zu haben, ohne sich vorher anzukündigen, ohne…“ In diesem Moment schienen auch ihr die Worte zu fehlen. „Du bist absolut kein Trottel und wenn dann bist du ein verdammt liebenswürdiger Trottel.“ Der Wasserkocher im Hintergrund schaltete sich mit einem leisen Klacken aus, sie ignorierte ihn. „Wirklich, ich bin einfach nur froh, dass du hergekommen bist. Ich kann mir gerade nichts Schöneres vorstellen, als auf diese Art und Weise ein neues Jahr anzufangen. Und ja das mein ich ernst… Du kannst echt ein Hundeblick draufhaben, das ist unglaublich…“

„Eeh?“ Er versuchte seinen Blick zu ändern, doch es schien ihm nicht zu gelingen, denn alles was darauf folgte war ein Kichern ihrerseits.
 

„Baka…“, flüsterte sie leise, lehnte sich dann zu ihm vor und berührte kurz seine Lippen mit ihren. Keita fühlte sich überrumpelt, vom Glück praktisch überrollt. Er erwiderte die kurze Berührung der Lippen.
 

Er hatte sich während der langen Zugfahrt so viele mögliche Reaktionen von ihr ausgemalt, doch diese niemals. Sie hatte ihm einfach die Worte aus dem Mund genommen, hatte all das ausgedrückt, was er nicht zu sagen geschafft hätte, wenn auch nicht wörtlich. Sie hatte die Sache in die Hand genommen, sie hatte ihm zu einem glücklichen Jahresende verholfen. Das nächste Jahr würde so viel besser werden…

Mit ihr zusammen.
 

Yuuha löste sich aus dem Kuss, sah nach oben zu der Uhr, die über der Tür hing.

„Akemashite omedetou, Keita!“
 

*****終わり*****
 

‚Akemashite omedetou‘ heißt frohes neues Jahr. Und genau das wünsch ich auch allen, die vielleicht trotz dem ‚hetero‘ Label reingeschaut haben.
 

Danke fürs Lesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -shiyuu
2009-03-26T23:20:41+00:00 27.03.2009 00:20
Ich muss zugeben, ich war schon ein wenig erstaunt, als ich gelesen habe, dass du Keita eine FREUNDIN gibts, und keinen Freund, aber trotzdem hab ichs gelesen.
Ich mag deinen Schreibstil und deine anderen FFs haben mir auch sehr gefallen, also sprach nichts dagegen. *lol*
Die Story hat mir sogar gefallen. Toll ist, dass du mit MoNoLith geschrieben hast. Gott, wie ich diese Band liebe!!! *__________*
Ich kenne zwar die Band von Yuuha nicht, aber egal. Ich kann mich ja noch informieren *lol*
Also, mal wieder eine sehr schöne FF von dir, sehr toll. Mach weiter so wie bisher <3333

Von:  Sethan
2009-01-08T15:49:06+00:00 08.01.2009 16:49
>_> Ich kenne mich ja mal Null mit den Charas aus, deswegen kann ich jetzt nichts dazu sagen... (Bis eben wusste ich nicht mal, dass es diese Yuuha gibt *haha* ... Machen die gute Musik?)

Es ist imho eine schön 'warme' FF...
Von: abgemeldet
2009-01-07T20:56:54+00:00 07.01.2009 21:56
awwh~ >//<
wie tollig x3

*buu zustimm*
jaa~ stimmt xDD
tollig dass am ende yuuha die initiative (eh~ wird das so geschrieben?! o.o kp~ gomen xD'') egreift ^3^v *nich damit gerechnet hat o_o*
mau~ yup...wär tollig wenn dus erweitern würdest oda...auch noch ne ff mit den beiden schreibst *o* +bet <3

und arigackto fürs bescheid sagen,ne~ ;33
Von:  Reo_
2009-01-07T14:31:05+00:00 07.01.2009 15:31
Ich liebe es einfach, wie du sie beide geschrieben hast...
Beide so unheimlich liebenswürdig und toll!

Man ist einfach bis zum letzten Moment gespannt, wie es nun ausgehen wird, wirklich bis zum letzten Satz! >w<v

Fänds toll noch mehr von den beiden zu lesen und damit mein ich nicht nur... ;D <3


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