Zum Inhalt der Seite

The love decides

Bella und Edward
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wünsche aus der Vergangenheit

In der Bibel steht: 1. Korinther, 13 – Das Hohe Lied der Liebe:

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen,

sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre,

sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,

sie freut sich aber an der Wahrheit;

sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
 


 

„Ich finde ehrlich gesagt nicht, dass mir das steht.“

„Doch das finde ich schon“, widersprach Alice mir.

Ich seufzte.

Warum versuchte ich überhaupt mit ihr zu diskutieren? Wenn es um Kleider ging, war es doch eh vollkommen sinnlos mit Alice darüber zu streiten. Nein, eigentlich war es ja immer vollkommen sinnlos mit Alice überhaupt bei egal etwas zu diskutieren. Sie versuchte doch eh immer ihre Meinung auf den anderen zu übertragen. Man hatte doch gar keine Chance solange man nicht ihrer Meinung war.

„Ich finde, dieses Blau steht dir ausgezeichnet.“ Sie lächelte mich an und setzte mir nun auch noch einen Strohhut auf.

Ich blickte wieder in den großen Spiegel, der im Kinderzimmer von Alice stand und seufzte. Ja, ich musste zugeben, der Hut passte zu dem Kleid. Auch wenn ich der Meinung war, dass dieses Kleid nicht auf meinen Körper passte. „Warum kann ich noch mal nicht meine Kleidung anziehen?“

„Also, wenn du vorher mit mir shoppen gegangen wärst, dann wäre das bestimmt kein Problem, aber da du ja nichts Vernünftiges dabei hast, musst du dir nun mal von mir helfen lassen. So einfach ist das.“ Sie blickte mich an und lächelte. Wie immer mit ihrem zuckersüßen Lächeln. Das war doch echt nicht auszuhalten.

„Ich finde nicht, dass es mir steht“, versuchte ich es dennoch noch mal.

„Doch.“

„Aber es ist dein Kleid.“ Warum sollte ich ihr Kleid anziehen? Ich hatte eigene Klamotten. Ich war eh überrascht, dass mir etwas von ihr passte, denn sie war kleiner als ich.

Alice rollte mit den Augen. „Das hat mir irgendwann mal eine Tante geschenkt. Ich weiß nicht mal mehr welche. Auf jedenfall hatte ich es nie angehabt, weil es mir einfach nicht steht.“

„Aber mir?“

„Genau. An dir sieht es toll aus“, erklärte sie sofort. „Mir steht dieses Blau nun mal einfach nicht.“

Dieses Blau? „Ich weiß nicht.“ Ich blickte wieder in den Spiegel.

Alice‘ Kopf erschien auf meiner Schulter, sie schaute mit mir in den Spiegel. Als sie mein Gesicht sah, war es nun Alice, die seufzte. „Gut, ich mach dir einen Vorschlag.“

Alice wollte mir einen Vorschlag machen? Das war ja nun mal was ganz neues. Zugegebener maßen war ich überrascht. Es gab doch wirklich noch Zeiten in den meine beste Freundin mich überraschte, dabei habe ich schon gar keine Erwartungen an sie, da sie mich eh immer überraschte.

„Also gut, was ist das für ein Vorschlag?“ Vermutlich war das genauso, als würde man sich einen Vorschlag der Mafia anhören. Sie hatte bestimmt einen Plan B und der beinhaltete nun eben diesen Vorschlag. Aber letztendlich würde es doch nur darum gehen, dass ich dieses blaue Kleid auf dem Sommerfest anziehen sollte.

„Wir fragen einfach Edward.“

„Edward?“

Warum wollte sie ihren Bruder mit einbeziehen? Er würde doch bestimmt eh auf meiner Seite sein. Oder wusste sie etwas, was ich nicht wusste?

„Ja, Edward. Der mein Bruder und zugleich dein Freund ist. Ich glaube du kennst ihn.“

„Ich weiß wer Edward ist, aber danke für diese kleine Erklärung.“

„Und bist du mit dem Vorschlag einverstanden?“ fragte Alice und grinste mich an. Sie fuhr sich über ihre kurzen dunklen Haare. Ich erinnerte mich daran, wie meine beste Freundin früher aussah. Sie hatte immer etwas längere Haare. Sie waren nie so lang wie meine Haare, aber zumindest länger als heute. Doch dieser Kurzhaarschnitt stand ihr auch gut, da diese schwarzen Haare nun in spitzen Strähnen vom Kopf abstanden, es wirkte frech, irgendwie auch elfenhaft.

„Ja, gut, fragen wir Edward“, meinte ich lächelnd. Es war einfach schön im Haus der Cullens zu sein.

Carlisle und Esme waren wundervoll und sie verwöhnten mich mal wieder nach Strich und Faden. Aber ich nahm es ihnen auch nicht übel. Das hatten sie schon früher getan, nur dass ich die letzten Jahre eben nicht bei ihnen gewesen war. Sie wollten einfach gewisse Dinge nachholen, vor allem Carlisle. Aber ich genoss die Momente auch einfach die ich mit der Familie Cullen hatte.

Alice griff nach meiner Hand und zog mich aus ihrem Zimmer. „Gut, dann fragen wir also Edward.“

Ich nickte ihr zu und ließ mich von ihr aus dem Zimmer ziehen.

Der Rock des Kleides bauschte sich um meine Beine, knisterte etwas.
 

Als wir das Zimmer verließen hörte ich schon die wundervollen Klänge die aus dem Wohnzimmer kamen. Das konnte nur Edward sein. Nur er konnte so wundervolle Klänge vollbringen.

„Das ist ein neues Lied“, meinte Alice und blickte mich fragend an.

„Ja, Edward meinte, dass er etwas Neues machen will.“ Ich zuckte mit den Schultern und fragte mich, warum sie so überrascht aus der Wäsche schaute.

„Er übt an einem neuen Stück?“, fragte Alice ein wenig überrascht.

„Ja, warum fragst du?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ich bin nur überrascht.“ Langsam gingen wir nun die Treppen herunter.

„Ja, das sehe ich.“ Und ich wusste wirklich nicht warum. Was war denn so überraschend daran war, dass ihr großer Bruder wieder an einem neuem Stück arbeitete? „Wie läuft es mit dir und Jasper?“

„Gut.“ Nun strahlte sie wieder. Sie sah so glücklich aus und ihr stand dieses Lächeln eindeutig sehr gut.

„Komm, wir fragen ihn nun einfach.“ Sie sprang die letzte drei Stufen herunter und eilte ins Musikzimmer.
 

Die Musik, diese wundervollen Klänge, verstummte sofort, als Edward uns bemerkte. Er drehte sich auf seinem Klavierhocker zu uns um und lächelte uns an. „Na, ihr Beiden.“ Dann blickte er mich von oben bis unten an und musste schmunzeln.

„Ed, du musst uns helfen“, fing Alice an. „Bella will das Kleid nicht anziehen. Also musst du ihr nun sagen, dass es ihr steht.“

Skeptisch blickte ich sie an. Als sie mir diesen Vorschlag eben noch unterbreitet hatte, hatte sich das ganz anders angehört. Das war also ihr Plan B. „Na danke auch, Freundin.“

„So, ich geh dann mal meinen Freund suchen“, teilte sie mir mit. Ich streckte ihr die Zunge raus, sie grinste mich an und drehte sich um.

Eine zarte Berührung spürte ich an meiner Wange. Ich blickte in das immer noch schmunzelnde Gesicht meines Freundes. Er streichelte mir sanft über die Wange. Meine Haut prickelte unter seiner Berührung. Ein angenehmer Schauer lief mir dabei über den Rücken. Es war ein schönes Gefühl. „Du willst also das Kleid nicht anziehen?“

„So würde ich das nicht sagen.“

„Wie würdest du es denn sagen?“, stellte er mir direkt die Frage und grinste. Er kannte mich einfach schon viel zu gut. Er wusste, dass ich es nicht anziehen wollte. Aus Prinzip einfach nicht. Einfach weil es ein Kleid war.

„Warum kann ich nicht einfach die Kleidung anziehen, die ich eingepackt habe? Warum muss ich immer das anziehen, was Alice mir aussucht?“

Er lächelte und fuhr nun mit seinen Fingern über meine Taille entlang, zu meinen Hüften, wo seine Hände ruhen blieben. „Weil du dir kein Kleid eingepackt hast. Und ich muss Alice zustimmen, dass man zu einem Sommerfest nun mal einfach ein Kleid anziehen sollte.“

„Aber das hier?“ Ich sah an mir herunter und deutete auf das Stück Stoff, das mich umgab.

Er folgte meinem Blick, so als würde er mich noch mal mustern. „Ich finde es steht dir. Ich finde überhaupt das Blau dir steht.“

„Das hast du mir, glaube ich, schon mal gesagt.“

„Beherzigst du es denn dann auch irgendwann mal?“

Ich rollte mit den Augen. „Ich dachte eigentlich, dass du auf meiner Seite bist.“ Schließlich war das der einzige Grund gewesen, warum ich auf Alice‘ Vorschlag eingegangen bin.

Edward lächelte, nahm mir den Hut vom Kopf und küsste mich sanft auf die Stirn. „Ich bin auf der Seite, in der du Kleider trägst, die dir so gut stehen, wie dieses hier.“

Ich seufzte. Er stand also auf Kleider. Na toll.

Ich stand nämlich nicht auf Kleider. Nicht unbedingt zumindest. Manchmal gab es nun einfach Anlässe auf den es sich einfach ziemt Kleider anzuziehen, aber ein Sommerfest?

„Komm.“ Er griff nach meiner Hand und zog mich nun mit sich auf den Hocker am Flügel.

„Was ist denn?“ Ich setzte mich neben ihn.

Er legte den Arm um meine Taille und zog mich enger zu sich. „Es ist noch nicht ganz fertig, aber ich möchte dennoch, dass du es dir schon mal anhörst.“

„Du erinnerst dich aber schon an die Tatsache, dass ich in Musik eine Niete war und ich deswegen deine Künste vermutlich nicht so würdigen kann, wie du es eigentlich verdient hast.“

„Ich will aber, dass du die Erste bist, die es hört und ich will deine ehrliche Meinung. Nicht die Meinung von irgendeinem Musikkritiker.“ Er legte seine Hände auf die Tasten und ich lächelte. Wenn seine Finger so auf den weißen und schwarzen Tasten lagen, sah es so aus, als gehörten diese Finger einfach da hin. Wie ein Bild in dem alles mit einander harmonierte. Ein Stillleben, ein Monet.

Und dann drückten die Finger die weißen Tasten langsam nach unten und sanfte Klänge erfüllten Raum.
 

„Und Alice, schon aufgeregt?“ Carlisle ließ nun das Schloss des Autos mit der elektronischen Fernbedienung einrasten. Wir waren im großen Van gefahren, der noch in der Garage stand. Ich hatte echt gedacht, wo Alice und Edward nicht mehr zu Hause wohnten, dass sie den großen Van verkauften oder so. Aber so war es schließlich doch gut gewesen.

„Ja, Dad. Ich freue mich schon riesig.“ Sie griff nach Jaspers Arm und hakte sich bei ihm ein. Alice trug ein lavendelfarbenes Kleid, welche ihr wunderbar stand und ihre helle Alabasterhaut mal wieder mehr als deutlich zur Geltung brachte. Sie sah toll aus.

Esme trug an ihrem Körper ein beigefarbenes Kleid.

Irgendwie war es dann doch gar nicht so schlimm, dass ich dieses Kleid trug, denn ich war schließlich nicht die Einzige. Edward gefiel es und das war schön.

„Bella, es ist schön, dass du hier bist.“ Carlisle legte den Arm um mich und lächelte mich liebevoll und väterlich an.

Ich konnte dieses Gefühl einfach nicht beschreiben. Es war wundervoll mit der Familie Cullen zusammen zu sein. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, aber es war toll. Forks gab mir einfach ein tolles Gefühl.

„Ja, es ist schön wieder hier zu sein.“

„Dad, lass Bella mal in Ruhe.“ Edward nahm den Arm seines Vaters von meiner Schulter und zog mich selber an sich.

„Sohn, du wirst doch wohl nicht eifersüchtig auf deinen eigenen Vater sein.“

„Wenn es um meine Bella geht, dann schon“, meinte er und grinste Carlisle an und küsste mich aber auf die Stirn. „Bei dir muss ich bei Bella nun mal eifersüchtig sein. So sehr wie du sie verwöhnst.“

„Hey, lass das“, meinte ich zu ihm. Doch er ließ mich nicht von sich weg schieben. Er blieb wo er war und eigentlich war es mir ganz Recht.

„Ich finde, mein Sohn, du solltest etwas an deiner Eifersucht arbeiten.“

„Nicht streiten“, sagte Esme und hakte sich nun in den Arm ihres Mannes ein. Sie waren ein wundervolles Paar, so innig und vertraut miteinander.

Ob Edward und ich auch irgendwann mal so sein werden?

Oh mein Gott, was dachte ich denn nur?

Edward grinste mich an. „Nein, ich finde nicht, dass ich an meiner Eifersucht was machen sollte, Vater.“

„Wie du meinst.“

„Hört ihr nun auf.“

„Danke, Esme“, meinte ich und lächelte sie an. Die beiden Cullen-Männer schienen wirklich verrückt zu sein. Aber es war schön, wie die beiden lachten. Sie hatten das gleiche offene Lachen.
 

„Ich will an den Schießstand.“ Edward zog mich mit sich, ohne darauf zu achten, ob ich da auch hin wollte oder nicht. Aber ich würde ihn überallhin folgen. „Was willst du?“, fragte er mir hauchend zu.

„Was soll ich denn wollen?“

Er grinste und küsste mich auf die Schläfe, sanft wie immer. „Was soll ich für dich gewinnen, mein Herz?“

Jetzt verstand ich, was er von mir wollte. Ich grinste und blickte wieder in die kleine Bude. Er wollte mir also ein Kuscheltier erspielen?

„Also, was soll ich für dich gewinnen?“, fragte er nochmal.

„Warum willst du überhaupt etwas für mich gewinnen?“

„Weil wir nun mal auf einem Sommerfest sind und weil es eben hier diese Schießbuden gibt.“

„Das ist also der Grund?“ Ich sah ihn skeptisch an, das konnte doch nicht wirklich sein Grund sein? Aber irgendwie war er schon niedlich.

„Genau und weil ich meiner Herzensdame etwas beweisen will?“

„Du willst mir also zeigen, wie toll du bist?“, fragte ich amüsiert und grinste ihn an.

„Genau, das hier ist so ein Männerding“, versuchte er mir zu erklären.

„Du meinst wohl eher so ein Ego-Ding!“ Ich grinste ihn an. Ich mochte es, wenn wir so locker mit einander umgingen. Wer hätte noch vor ein paar Monaten gedacht, dass ich hier mit Edward in Forks auf dem Sommerfest sein würde. Zusammen als Paar.

Edward grinste und griff nach dem Gewehr, welches auf der Theke lag. „Also Geliebte, was hättest du gerne?“

Geliebte? Klang komisch, wenn auch schön. Zumindest wenn es aus seinem Mund kam. Wenn auch etwas verschroben.

„Den Teddybär da“, meinte ich zu ihm und deutete auf einen kleinen braunen Teddybär, der einen süßen Hut auf den Kopf hatte.

„Gut, den sollst du haben.“ Edward lächelte und zielte auf die Zielscheibe. Er wirkte sehr von sich selbst überzeugt und ich war echt mal gespannt, ob er sich da nicht zu viel zumutete.

Ich stand daneben und grinste ihn an. Das war einfach amüsant und doch niedlich. Ich war hier in Forks, mit Edward. Ich war wieder mit ihm zusammen. Es gab einfach nichts Schöneres auf der Welt. Zumindest in meiner kleinen Welt.
 

„Was möchtest du essen, Liebes?“

„Carlisle, warum nennst du mich so?“

„Weil du es doch bist, Liebes.“ Er legte den Arm um mich. „Zuckerwatte? Bonbons? Gebrannte Mandeln? Maronen? Eine Schokobanane oder Schokoerdbeeren?“

„Hol ihr bitte etwas Vernünftiges“, mahnte Esme mal wieder. Aber sie musste lächeln.

„Aber Bella hat schon früher lieber diesen Süßkram gegessen. Und sie soll alles haben was sie möchte“, erklärte Carlisle.

„Du verwöhnst sie nur zu sehr.“

„Na und“, meinte Carlisle lächelnd und zuckte mit den Schultern. „Wann hab ich denn schon die Möglichkeit dazu?“

„Du bist verrückt, Dad“, meinte Edward, der neben Esme herlief.

„Wo ist Alice?“, fragte Esme, aber wirklich Sorgen schien sie sich nicht zu machen. Es gab ja auch keinen Grund. Alice war alt genug, sie kannte sich hier aus und Jasper war bei ihr. Er würde schon sorgen, dass sie nicht auf Tischen tanzte.

„Sie ist irgendwo mit Jasper unterwegs. Zeigt ihm wohl ihr geheimes Versteck oder so.“ Edward sah seinen Vater an. „Vermutlich weil sie Dad zu peinlich findet.“

„Das ist nicht witzig, Edward.“ Sie regte sich wohl eher darüber auf, dass Edward und Carlisle einen Machtstreit ausübten, wer mich am längsten umarmen durfte.

„Mom, lass die beiden doch“, meinte Edward zu Esme.

„Mach ich auch. Ich bin doch auch froh, meine Tochter so glücklich zu sehen.“

„Ach, Edward, du bist ja auch hier in Forks.“ Wir blieben stehen und blickten in ein bekanntes Gesicht. Jacob Black. Neben ihm stand Mike Newton. Wie ich die beiden nicht mochte. Ich hatte eine Abscheu gegen die beiden. Sie hatten schon genug Ärger angestellt, warum mussten die beiden eigentlich auch hier sein?

„Mike. Jacob“, meinte Edwad nur genervt. Man hörte es deutlich aus seiner Stimme heraus, dazu musste man ihn nicht mal sehr gut kennen.

„Mr. Und Mrs. Cullen.“

„Schön zu sehen, dass ihr nun auch hier seid“, meinte Carlisle freundlich.

Ich hörte Edward aufseufzen. Er freute sich nicht wirklich, die beiden zu sehen, was ich verstehen konnte. Mir ging es ja nicht anders. Ich griff nach seiner Hand und hielt sie ganz fest.

Er blickte mich fragend an, doch ich lächelte ihn nur an. Er sollte sich von den Beiden nicht den Abend verderben lassen. Das Wochenende war schon so schön, da sollten die Beiden eigentlich nichts kaputt machen. Es war doch unser Wochenende.

„Ja, wir besuchen unsere Familie“, meinte Mike erklärend.

„Da freuen sich eure Eltern bestimmt“, meinte Esme und lächelte die Beiden ebenfalls an.

„Wollen wir weitergehen?“, fragte Edward und legte nun den Arm um mich.

„Wie unfreundlich von dir, Edward. Geht man so mit alten Freunden um?“, fragte Jake.

„Glaubt mir, wenn ihr Freunde von mir wärt, dann würde ich mit euch anders umgehen. Aber ihr habt mir schon oft gezeigt, dass ihr bestimmt nicht zu meinen Freunden gehört“, sagte er mit ernster Stimme. Irgendwie war ich stolz auf ihn. Über seine Worte, über seine Ruhe. Einfach über ihn. Er war mein Edward.
 

„Hier Bella, das ist für dich.“ Ich blickte überrascht auf, als Alice gerade zu mir kam und mir ein paar Zettel reichte. Ich hatte sie nicht klopfen gehört. „Die Tür war auf.“

Ich nickte. „Was ist das?“ Mein Blick deutete auf die kleinen Bündel in ihren Händen.

„Wo ist Edward?“

„Im Badezimmer“, antwortete ich ihr und blickte nun auf die Zettel, die Alice mir immer noch hinhielt. „Was ist das?“

„Erinnerst du dich denn nicht mehr daran?“ Sie lächelte sanft.

„Nein.“ Ich hatte keinen blassen Schimmer, was diese Zettel zu bedeuten hatten.

„Wir hatten doch jedes Jahr unsere Wünsche aufgeschrieben.“

„Unsere Wünsche?“ Aber so langsam dämmerte es mir. Es stimmte. Jeden Sommer den ich in Forks verbracht hatte, hatten wir den letzten Tag damit verbracht, unsere Zukunftswünsche für das nächste Jahr aufzuschreiben. Wir hatten sie bisher nie gelesen, ich hatte sie auch eigentlich schon vergessen gehabt. Edward, Alice und ich hatten unsere Wünsche auf einen Zettel geschrieben und sie in einer kleinen Dose aufbewahrt, welche wir in der Bibliothek der Cullens aufbewahrt hatten.

„Ist das das, was ich glaube?“

„Ja, genau. Ich habe sie eben aus der Bibliothek geholt.“

„Warum?“

Alice blickte auf die Zettel in ihren Händen. „Ich weiß nicht. Ich habe zufällig wieder an sie gedacht. An unsere Träume und Wünsche. Und wer weiß, wann wir wieder hier sein werden.“

Ich nickte ihr zu und blickte auf die Zettel. Meine waren mit einem roten Band zusammengebunden und die von Edward hatte eine grüne Schleife. Ich war wirklich gespannt, sie wieder zu lesen. Unsere Träume aus der Vergangenheit.

„So ich geh dann mal wieder.“ Alice trat nun wieder zur Tür.

„Danke.“

Sie blieb stehen und blickte mich noch mal an. „Wir fahren morgen wieder und ich dachte irgendwie, dass es schön sein könnte, wenn wir sie einfach lesen. Für uns. Jeder für sich.“

„Ja, das ist wirklich eine wundervolle Idee.“ Ich hatte daran gar nicht mehr gedacht. Wirklich nicht. Ich hatte nicht mal daran gedacht, dass es diese überhaupt noch gibt.

„Bis Morgen dann. Schlaft gut.“

„Ihr auch.“

Und schon verließ Alice das Zimmer und ich blickte auf die Zettel in meinen Händen. Es war merkwürdig die Träume aus der Vergangenheit nun in den Händen zu halten.

„Was hast du da, Süße?“

Wieder schaute ich überrascht auf.

Es war Edward, der nun oben ohne aus seinem Badezimmer kam. Er trug nur Shorts und ich musste mir mal wieder eingestehen, dass er verdammt gut aussah. Er war gut gebaut, mit seinem muskulösem Oberkörper und seiner perfekten, makellosen Haut. Er setzte sich zu mir aufs Bett und küsste mich sanft auf die Schulter.

„Erinnerst du dich noch daran?“ Ich reichte ihm die Beiden kleinen Bündel.

Er lächelte als er die Zettel sah. „Ja, ich erinnere mich noch daran. War Alice deswegen hier?“

„Ja, sie hat mir unsere beiden Bündel eben gegeben.“

Er legte den Arm um mich und zog mich an sich. „Du riechst wundervoll.“

„Das liegt am Duschgel“, erwiderte ich ihm lächelnd und blickte nun auf die Bündel, die in seinen Fingern ruhten. „Wollen wir sie lesen?“

„Sollen wir?“

„Alice meinte, dass es bestimmt toll wäre“, erzählte ich ihm von den Worten seiner Schwester und sah ihn erwartungsvoll an. Neugierig war ich schon.

„Und was meinst du?“

Ich griff nach seinem Bündel. „Darf ich deine lesen?“

„Du willst meine lesen? Aber das sind doch meine Träume“, meinte er lächelnd, aber er sah gar nicht so aus, als hätte er was dagegen.

„Ich lese deine und du liest meine“, schlug ich ihm vor und löste nun die grüne Schleife von seinem Bündel.

Ich hatte keine Ahnung, was ich damals alles aufgeschrieben hatte. Damals. Was für Wünsche konnte schon ein Achtjähriges Mädchen haben? Aber es interessierte mich auch momentan gar nicht so sehr. Ich wollte eigentlich nur wissen, was Edward geschrieben hatte.

„Gut.“ Er lächelte und nahm das Bündel meiner Wünsche in die Hand.

Ich legte mich nun aufs Bett, kuschelte mich in die Kissen. Edward legte sich neben mich, legte den Arm um meine Taille, zog mich an sich und blickte auf die Zettel.

Das grüne Band legte ich neben mich und blickte auf die Zettel. Langsam öffnete ich einen nach den anderen.

Und musste schlucken.

Meine Atmung wurde schwer, als ich einen Zettel nach dem anderen las und die Worte darin vernahm. In jedem Zettel stand dasselbe. Dieselben Worte. Immer und immer wieder. Er hatte sich jedes Jahr das gleiche gewünscht.

Fragend blickte ich ihn an. Er hatte meine gar nicht gelesen, sondern hatte auf meine Reaktion auf die seinen gewartet. Anscheinend wusste er noch sehr genau, was in seinen Briefen stand.

„Warum?“ Ich brachte kein anderes Wort über meine Lippen.

„Fragst du das wirklich?“, fragte er mit einem Lächeln und küsste mir nun sanft die Tränen weg, die meine Wangen herunter liefen.

Ich nickte. Ja, natürlich fragte ich das. Ich brachte keine Worte mehr über die Lippen.

„Bells, ich liebe dich. Von Anfang an habe ich dich geliebt.“ Er streichelte mir über die Wangen. „Am Anfang ging es mir nur darum, dass wir immer Freunde bleiben würden. Doch dann war mir klar, dass ich so viel mehr für dich empfinde.“ Ich schluckte wieder, versuchte den Tumult in meinem Körper los zu werden, versuchte mich wieder zu beruhigen. Doch es ging einfach nicht.

Schluchzend legte ich die Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. Er war so wundervoll. So liebevoll. So einfach Edward.

Er drückte mich an sich und summte mir seine neue Melodie ins Ohr. Er hatte sie „Bella“ genannt. Einfach nach mir.

Durch meine heftige Umarmung, hatte ich die Zettel fallen lassen. Doch es interessierte uns beide gar nicht mehr, wir waren zu sehr mit uns selber beschäftigt.

Einer nach dem anderem fiel nun vom Bett und landete sanft wie eine Feder auf dem Boden. Mit ihrer heiligen Botschaft darin.
 

„Ich will für immer mit Bella zusammen sein.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (14)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-03-15T19:43:50+00:00 15.03.2010 20:43
Dieses Fanfic ist voll tol :)
Mach noch eins


Lg Cullen_Clan ♥
Von: abgemeldet
2010-03-15T19:43:43+00:00 15.03.2010 20:43
Dieses Fanfic ist voll tol :)
Mach noch eins


Lg Cullen_Clan ♥
Von: abgemeldet
2010-03-15T19:43:39+00:00 15.03.2010 20:43
Dieses Fanfic ist voll tol :)
Mach noch eins


Lg Cullen_Clan ♥
Von:  kaya17
2009-04-01T21:19:15+00:00 01.04.2009 23:19
Das ist wirklich total süß^^
Von:  -salira-eki-
2009-03-16T14:25:24+00:00 16.03.2009 15:25
Lol der Epilog war toll ^^
das kapi hat mir ganz gut gefallen ^v^
das mit Alicce hätte ich zwar nciht erwartet aber trotzdem war das ende sehr gut
hast du toll gemacht, keks-da-lass

dickes knuddelchen
von sali
Von:  PiedPiper
2009-03-08T16:01:32+00:00 08.03.2009 17:01
das ist einfach nur wünderschön dieses kapitel!!!
ich finde auch wie du schreibst ist einfach super!!!^^
wirklich schade das es das letzte kapi schon ist...

mai-chan^^
Von: abgemeldet
2009-02-25T18:01:19+00:00 25.02.2009 19:01
cooles kapi^^
voll toll die idee mit den wünschen von früher.
edward ist echt wundervoll!!
es ist zwar schade dass die ff zuende ist, aber ich find das ende schön.

lg miuzki
Von:  DarkEye
2009-02-22T13:48:49+00:00 22.02.2009 14:48
tolle FF!
echt schön geschrieben!
nur weiter so
dark
Von: abgemeldet
2009-02-22T09:11:53+00:00 22.02.2009 10:11
Schade das es das letzte ist ohne den Epilog mitgerechnet.....ich finde es total romantisch und süß^^Ich kann aber auch verstehen das du sagst das danach nur noch ein Epilog kommt....hast dir eine gute Stelle ausgesucht zum beenden der ff....

LG

Luppui
Von:  Poison-Love
2009-02-20T19:07:50+00:00 20.02.2009 20:07
owwww
das ist vll ein süßes kap
besonders edwards einziger wunsch über die jahre hinweg

vlg
animeegirli


Zurück