Zum Inhalt der Seite

The love decides

Bella und Edward
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erinnerungen an Weihnachten mit 17 Jahren

Versuche niemals, alles zu verstehen. Manches wird nie recht viel Sinn machen.

Sträube Dich niemals, Deine Gefühle zu zeigen, wenn Du glücklich bist, zeige es!

Wenn Du es nicht bist, finde Dich damit ab!

Scheue Dich niemals davor, etwas zu verbessern, die Ergebnisse könnten Dich überraschen.

Lade Dir niemals die Last der Welt auf Deine Schultern.

Lass Dich niemals von der Zukunft einschüchtern.

Lebe einen Tag nach dem anderen.

Fühle Dich niemals der Vergangenheit schuldig. Was geschehen ist, ist nicht mehr zu ändern.

Lerne von den Fehlern, die Du gemacht hast.

Fühle Dich niemals allein, es gibt immer jemanden, der für Dich da ist und an den Du Dich wenden kannst. Vergiss niemals, dass alles, was Du Dir nur vorstellen kannst, auch erreichbar ist.

Stell Dir das vor! Es ist nicht so schwer, wie es aussieht.

Höre niemals auf zu lieben. Höre niemals auf zu glauben. Höre niemals auf zu träumen!“,
 


 

---Erinnerung---

Edwards Sicht:

Es war komisch. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, was in mir war. Ich war nervös, unsicher, frustriert über mich selber, leicht reizbar, erfreut. Es waren so viele Emotionen in mir, dass ich Angst hatte davon zu platzen oder ein Schleudertrauma zu bekommen. Meine Eltern, Alice und ich waren gerade auf dem Weg zu dem Haus von der Familie Swan. Wir sollten den zweiten Weihnachtstag miteinander verbringen.

Ich hatte Bella seit mehr als einem Jahr nicht gesehen. Das letzte Mal als sie letztes Jahr, mit ihren vierzehn Jahren, bei uns den Sommer verbracht hatte. Das war das letzte Mal als ich sie gesehen hatte.

Dieses Jahr wollte sie nicht kommen. Ich wusste nicht, warum und Alice wollte es mir nicht sagen. Vielleicht wollte sie einfach nicht mehr ihre Ferien bei uns im langweiligen Forks verbringen. Verstehen würde ich es ja schon, Forks konnte eben mit einer Großstadt wie San Fransisco nicht mithalten. Wie auch? Vielleicht hatte sie nun andere Interessen. Forks war ihr vielleicht nicht mehr unterhaltsam genug. Sie war nun mal keine acht Jahre mehr, spielte nicht mehr mit meiner kleinen Schwester Barbies oder mit den Puppen.

Aber so schätzte ich Bella eigentlich gar nicht ein. Bella war ein wundervolles Mädchen. Ich mochte sie sehr, sehr sogar. Mehr als ich jemals irgendjemand gestehen würde. Der einzigen Person, der ich meine Gefühle gestanden hatte, hatte ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen.

Dieser Sommer war schrecklich gewesen. Ja, denn Bella war dieses Jahr nicht bei uns gewesen. Es wirkte falsch, einfach unnormal. Die Sommer waren für mich immer die schönste Zeit im Jahr gewesen. Nicht nur weil wir dann Schwimmen gehen konnten und lange Ferien hatten, sondern vor allem weil Bella dann wieder bei uns war. Alice und ich planten immer schon Wochen vorher, was wir alles mit Bella in diesem Jahr machen wollten. Doch dieses Jahr machten wir das nicht. Wir planten nicht, weil feststand, dass dieser Sommer anders sein würde.

Ich wusste nicht wie es sein würde, sie jetzt wieder zu sehen. Sie war nun 15 Jahre. Sie hatte bestimmt andere Vorstellungen, als damals. Vielleicht sah sie anders aus, trug ihre Haare vielleicht anders, war nun geschminkt?

Irgendwie hatte ich Angst vor unserem Wiedersehen. Ich wusste nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte, was ich ihr sagen sollte. Da waren so viele Worte in meinem Kopf, Sätze die ich mir zu Recht legte, doch ich hatte die Vermutung, dass durch meine Nervosität mir nichts mehr einfallen würde, wenn ich endlich wieder vor ihr stehen würde.

Aber ich wollte sie unbedingt wiedersehen. Ich mochte sie, sehr sogar. Und ich wollte es ihr unbedingt sagen. Sie war den letzten Sommer auch früher als geplant wieder abgereist. Vielleicht hatte ich sie damals mit meinem Kuss doch überrumpelt gehabt.

Ich wusste nicht, was ihr Beweggrund war die Sommer nicht mehr bei uns zu verbringen und Alice, sagte mir nichts. Sie hielt absolut dicht und das kannte ich von Alice gar nicht. Sie war eine Tratschtante schlecht hin, konnte nie lange ein Geheimnis für sich behalten. Doch was das diese Sache anging, schwieg sie wie ein Grab.

Natürlich stand Alice zwischen den Fronten. Einerseits war sie meine Schwester, aber andererseits war sie Bellas Freundin. Die beiden waren nun mal die besten Freundinnen.

Alice war diesen Sommer zu Bella nach San Fransisco gefahren. So blieb ich alleine in Forks zurück. Es war schrecklich langweilig.

Vielleicht würde ich es ja schaffen, mal eine ruhige Minute mit Bella zu haben, um mich mal mit ihr zu unterhalten. Ich wollte wissen, warum sie damals so einfach gegangen war und warum sie dieses Jahr nicht wieder gekommen war.
 

„Das Essen war wundervoll, Reneé“, sagte Esme zu ihrer Gastgeberin.

„Danke sehr. Bella hat mir viel geholfen.“

Ich blickte Bella an, diese sprach die ganze Zeit nur mit meiner Schwester. Sie ignorierte mich regelrecht. Warum? Warum war sie so kalt mir gegenüber? So kannte ich sie gar nicht. Es machte mich aber wütend, dass sie mir gegenüber so abweisend war und ich nicht mal den Grund kannte. Ich hatte ihr nie was getan. Ich hatte ihr damals gesagt, dass ich mich in sie verliebt hatte und sie wollte plötzlich am nächsten Tag abreisen. Und ich wusste nicht warum?

„Komm wir beschenken uns nun“, platzte es Alice raus. Sie stand auf und zog Bella ins Wohnzimmer. Beide lachten fröhlich.

Ich folgte ihnen. Dieses Jahr war ich derjenige der ihnen hinterher lief. Früher waren es immer Alice und Bella gewesen, die mir hinterher liefen. Doch die Zeiten änderten sich anscheinend.

Ich hatte auch ein Geschenk für Bella, aber ich wusste nicht, ob es ihr gefallen würde. Es hatte ewig gedauert, bis ich überhaupt irgendwas gefunden hatte. Es war ein Teddy. Ja, ich hatte mich für einen Teddybär entschieden. Der Gedanke war komisch. Aber ich hoffte, dass sie ihn nehmen würde, sich vielleicht über ihn freuen würde. Ich hoffte, dass sie mit ihm kuscheln würde, ihn wärmen würde, so wie ich wünschte, dass sie es mit mir tat. Ich hoffte, dass sie dem Teddy all ihre Sorgen und ihren Kummer erzählen würde, all das was ich hoffte, was sie mir erzählen würde. Ja, es war ein komischer Gedanke. Ich schenkte ihr einen Teddy, in der Hoffnung, dass sie ihn so verwenden würde, so wie ich mir hoffte, dass sie es mit mir tat. Es war ein dummer Gedanke. Aber ein anderes Geschenk hatte ich nicht gefunden. Das war das Beste.

„Bella“, sprach ich sie an. Ich wollte sie bitten, mit mir kurz in ein anderes Zimmer zu gehen. Ich wollte ihr den Teddy unter vier Augen geben und ich wollte endlich mal mit ihr reden. Ich musste all meinen Mut zusammenkleben, was ich von mir gar nicht kannte. Aber ich war in ihrer Gegenwart einfach so schrecklich nervös.

Natürlich hatte sie mich gehört, doch sie blickte mich gar nicht an.

Alice blickte fragend zu mir. Sie wusste anscheinend auch nicht was wirklich los war.

Tappte sie genauso wie ich im Dunkeln? Wusste sie etwa auch nicht, warum Bella mir gegenüber so schroff und abweisend war?

Bellas Verhalten mir gegenüber, machte mich wütend. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich schaute, wie meine Finger in den Stoff Hose griffen und ihn zusammen drückten. Die Knöchel traten weiß hervor. Warum behandelte sie mich so? Warum behandelte sie mich wie Luft?

„Bella, Edward hat auch ein Geschenk für dich“, versuchte Alice nun für mich Partei zu ergreifen.

Überrascht blickte ich auf um zuschauen, ob Bella mich ansah. Und tatsächlich, sie blickte mich wirklich an. Aber ihr Blick, tat mir weh. Sie schaute mich mit Abscheu an. Ihr Blick war kalt? Hasste sie mich etwa?

Ich zuckte regelrecht unter ihrem Blick zusammen, alles in mir starb, als sie mich so ansah.

Dann blickte sie wieder weg und sprach wieder mit Alice.

Wütend stand ich auf. „Dann eben nicht“, schrie ich sie an, warf ihr mein Geschenk vor die Füße und rannte aus dem Wohnzimmer.
 

Am nächsten Tag reisten wir ab. Ich hatte kein weiteres Wort mehr mit Bella gesprochen. Sie hatte mich mit ihrer Art verletzt und ich wusste nicht mal warum. Sie ging mir aus dem Weg, ignorierte mich, behandelte mich wie Luft und ich wusste nicht mal warum. Es war schrecklich, dass wir es nicht klärten. Aber der Schmerz war auch nicht besser.

--- Erinnerung Ende---
 


 

Bellas Sicht:

Das hatte Alice ja wieder super hinbekommen. Sie wusste ganz genau, dass ich wieder ins Wohnheim zurück wollte. Besser gesagt musste. Ich musste schließlich dort schlafen. Nur leider hatten alle schon was getrunken, außer eine Person.

„Bella, du kannst auch hier schlafen“, versuchte Alice mich zu beschwichtigen.

„Nein, ich muss morgen früh in der Uni sein. Es ist besser, wenn ich also im Wohnheim bin.“

„Ganz wie du magst. Edward“, rief sie ihren Bruder.

Ich seufzte. Ja, Edward war die einzige Person, die nichts getrunken hatte und das bei seiner eigenen Einweihungsfeier. Der junge Mann mit dem bronzefarbenen Haare kam zu uns und lächelte mich an.

„Edward, kannst du Bella zurück ins Wohnheim fahren. Sie hat den letzten Bus verpasst.“

„Klar. Mach ich gerne.“

Alice lächelt glücklich, als sie das hörte. „Das ist super.“ Doch mir konnte meine Freundin nichts vor machen, das hier hatte sie alles eingefädelt. Sie war die Königin der Intrigen. „Ich habe Bella ja schon das Angebot gemacht, dass sie bei uns schlafen kann, aber sie hat abgelehnt“, redete Alice weiter.

„Alice, das interessiert ihn bestimmt nicht.“

„Lass mich entscheiden, was mich interessiert und was nicht“, antwortete er mir. Die Antwort kam schroff von ihm und ich wäre bei diesen Worten von ihm zusammengezuckt, wenn er mich dabei nicht so anlächelte. „Also wollen wir?“

„Du musst mich nicht bringen. Ich kann auch laufen.“

Edward schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage. Dann wärst du aber bestimmt eine Stunde unterwegs. Und Alice möchte bestimmt nicht, dass du durch dunkle Gassen läufst“, antwortete er wieder lächelnd und reichte mir meine Jacke. „Na komm.“

Dunkle Gassen? Dieses Viertel gehört zum reichsten der Stadt, ich glaube kaum, dass es hier dunkle Gassen gibt. Ich seufzte, gab klein bei und zog mir meine Jacke an.

„Ich ruf dich morgen an, Bella.“ Alice drückte mich noch mal an sich und grinste nur.

Ich vermutete, dass sie sich vielleicht in diesen Jasper verliebt haben könnte. Aber das würde sie mir morgen am Telefon schon erzählen. „Ja, tu das. Ich habe bis um Eins eine Lesung. Und ab um Drei bin ich arbeiten.“

„Gut, ich werde dich schon erreichen.“ Ja, wenn sie so etwas sagte, rief sie mich etwa in meiner Lesung oder auf der Arbeit an.

„Wollen wir?“, fragte Edward mich und hielt die Tür auf. Ich nickte und verließ mit ihm das Apartment.
 

Es war komisch neben Edward Cullen im Auto zu sitzen. Es war generell komisch, dass wir uns in der gleichen Stadt befanden und dass sich diese Tatsache wohl auch in nächster Zeit so schnell wieder ändern würde.

Erst mal war sein Auto ein Maserati und was für einer. Ich hatte immer mal geträumt in so einem Auto sitzen zu können. Ja, sogar Frauen träumen von Autos. Von diesem hier garantiert. Ein Maserati GranTurismo S. Ich verstand nicht viel von Autos. Aber man musste auch nicht viel verstehen oder ein Autokenner sein, um zu wissen, dass dieses Auto ein Hammer ist. Und so ein Maserati war nun mal was Wundervolles. 440 PS. Von 0 auf 100 in 4,9sec.

Aber es war komisch dass ich neben Edward saß. Da konnte das Auto auch noch so phänomenal sein. Plötzlich nach so langer Zeit sahen wir uns also wieder. Es war verrückt und merkwürdig, verwirrend. Ich wusste, dass ich zu verkrampft im Sitz saß. Lag das am Auto oder an die Person neben mir?

Das letzte Mal hatte ich Edward an Weihnachten gesehen. Gut, an den Besuch wollte ich mich eigentlich nicht mehr erinnern. So schön war der Tag nicht gewesen. Edward war ausgerastet. Gut, ich hatte ihn damals ziemlich ignoriert und ihm die kalte Schulter gezeigt und das hatte ihm vermutlich sehr mitgenommen gehabt. Aber es hatte mich auch mitgenommen gehabt, wie er mich damals behandelt hatte. Jetzt im Nachhinein hätte ich anders reagieren sollen, als er Weinachten bei uns verbracht hatte. Aber mein Stolz verbot es mir damals.

„Hast du den Teddy eigentlich noch?“, fragte er plötzlich.

Überrascht blickte ich ihn an. Was für einen Teddy? Von was bitte sprach er? „Welchen?“

„Den ich dir damals zu Weihnachten geschenkt habe. Du warst 15 Jahre alt.“

„Du meinst, den, welchen du mir vor die Füße geschmissen hattest?“, fragte ich konternd. Gut, das war nicht gerade freundlich.

Er blickte mich sauer an, sah dann aber wieder auf die Straße. Ich sah wie sich seine Hände ums Lenkrad verkrampften. Sein Knöchel traten weiß hervor.

„Oh Bella“, sagte Edward mit einem Seufzer. Er klang verzweifelt und irgendwie lag Traurigkeit und Schmerz in seiner Stimme.

Ich wusste nicht mehr, was ich sagen sollte, ob ich überhaupt etwas sagen sollte. Was sollte man nach so langer Zeit sagen?

Ich blickte ihn ab und an von der Seite an, blickte dann aber immer wieder aus dem Fenster. Es war eine merkwürdige Anspannung zwischen uns. Irgendwas war da zwischen uns.

Etwas Falsches?

Immer wenn ich in seine Augen sah, musste ich an unseren einzigen Kuss denken. Nicht an den Schmerz. Nein, dann war da nur diese Erinnerung an den Kuss. Diese wundervolle Erinnerung. Und ich musste immer wieder den Gedanken an den Schmerz hervor rufen, damit diese Erinnerung wieder schwand.

Warum fühlte ich mich so hilflos in seiner Nähe?

Dabei hatte ich ihn ewig nicht mehr gesehen. Es war so viel passiert. Er hatte mir damals so weh getan, warum war ich gerade dabei ihm zu verzeihen.

Den Rest der Fahrt schwiegen wir, vermutlich wollte keiner mehr etwas Falsches sagen, was die Stimmung völlig zerstören würde.
 

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon am Wohnheim ankamen. Die Fahrt war so schnell gewesen und doch hatte ich mir gewünscht, dass sie länger anhalten würde.

Doch da war Edward schon ausgestiegen und öffnete mir die Tür. „Da wären wir.“

„Danke sehr.“ Ich stieg aus dem tollen Auto und blickte zum Wohnheim. Es brannte kein Licht mehr in meinem Zimmer, hätte mich auch gewundert. Vermutlich war Angela bei Ben. Ihrem momentanen Freund.

Er schloss die Tür wieder. „War toll, dass du da warst.“

Überrascht blickte ich ihn an. War das sein Ernst? „Ja, war nett bei euch“, versuchte ich freundlich.

„Du kannst immer noch zu uns einziehen.“

Ich musste etwas Lächeln. Die Cullen-Geschwister gaben aber auch wirklich nicht so leicht auf. Das war schon mehr als Beharrlichkeit. „Nein, das halte ich für keine gute Idee.“

„Verstehe.“ Er lehnte sich nun neben mich ans Auto.

„Ich habe ihn übrigens noch“, sagte ich plötzlich. Ich war ihm schließlich noch eine Antwort offen.

„Was?“

„Deinen Teddy“, erklärte ich.

„Ja?“

Ich nickte.

„Das ist schön.“

„Ich hatte die Karte auch gelesen.“ Nicht nur einmal. Ich hatte sie mir immer und immer wieder durchgelesen. Er hatte schon immer eine sehr klare Schrift gehabt und seine Worte waren die schönsten die ich bis zu diesem Zeitpunkt gehört hatte.

„Welche Karte?“

„Hey, ich dachte das wäre dein Geschenk. Du erinnerst dich nicht mehr an die Karte?“, fragte ich skeptisch.

„Was stand denn drin? Vielleicht erinnere ich mich ja wieder daran.“

„Warte mal“, ich überlegte wirklich. Nein, ich kannte die Karte sehr gut. Den Spruch der da drinnen stand, konnte ich auswendig. Ich hatte ihn überall hingeschrieben. Er stand sogar jetzt über meinem Schreibtisch, damit ich ihn immer las. Ich musste nicht überlegen.

„Versuche niemals, alles zu verstehen.

Manches wird nie recht viel Sinn machen“, fing ich an und blickte ihn dabei an und zu sehen, ob er sich daran erinnerte.

„Sträube Dich niemals, Deine Gefühle zu zeigen, wenn Du glücklich bist, zeige es!

Wenn Du es nicht bist, finde Dich damit ab!

Scheue Dich niemals davor, etwas zu verbessern, die Ergebnisse könnten Dich überraschen.

Lade Dir niemals die Last der Welt auf Deine Schultern.

Lass Dich niemals von der Zukunft einschüchtern.

Lebe einen Tag nach dem anderen.

Fühle Dich niemals der Vergangenheit schuldig. Was geschehen ist, ist nicht mehr zu ändern.

Lerne von den Fehlern, die Du gemacht hast.

Fühle Dich niemals allein, es gibt immer jemanden, der für Dich da ist und an den Du Dich wenden kannst. Vergiss niemals, dass alles, was Du Dir nur vorstellen kannst, auch erreichbar ist.

Stell Dir das vor!

Es ist nicht so schwer, wie es aussieht.

Höre niemals auf zu lieben.

Höre niemals auf zu glauben.

Höre niemals auf zu träumen!“ , sprach Edward weiter. Er sah mich dabei gar nicht an, sondern starrte in die Dunkelheit der Nacht die vor uns lag.

Ich war überrascht, dass er den Spruch noch kannte. Es stimme jedes Wort. „Du erinnerst dich ja doch.“

„Du kennst es ja auch auswendig“, sagte er mit einem Lächeln.

Ich nickte. „Ja, schon“, gestand ich ihm.

Wieder schwiegen wir beide, doch dieses Mal war die Stille nicht ganz so unerträglich, wie vorhin.

„Warum?“, fragte er und unterbrach die Stillem mit seiner schönen Stimme.

„Was warum?“

„Warum kennst du den Spruch auswendig?“

Ich zögerte einen Moment, ob ich ihm ehrlich antworten konnte oder ich mir eine Lüge ausdenken musste. Schließlich seufzte ich, denn ich wusste, dass es nicht richtig war zu lügen. Es wäre eh egal, er hätte von der Antwort nichts. „Er steht über meinem Schreibtisch.“

„Warum?“

Irgendwie waren das für einen Abend eindeutig zu viele ‚Warum‘. „Warum fragst du mich das?“

„Weil ich es gerne wissen will.“ Er stieß sich vom Auto ab und stand mir nun gegenüber. Seine Hände stützte er links und rechts von mir ab. „Sag es mir.“ Seine Stimme war bittend, nicht befehlend.

„Lass das“, bat ich ihn. Ich brauchte wieder Abstand. Ich spürte, wie ich wieder schwach wurde. Ja, ich wurde wieder schwach und das lag ganz alleine an ihm. Ich blickte in sein Gesicht und alles andere verschwamm um mich herum. Da war nur noch sein Gesicht. Sein Geruch. Sein Lächeln.

„Was soll ich lassen?“

Er beugte sich zu mir vor und ich spürte seinem Atem auf meiner Gesichtshaut. Er kam mir entsetzlich nahe.

Wo war mein Sicherheitsradius? Warum bestand ich nicht darauf, ihn einzuhalten?

Warum konnte meine Hände ihn nicht einfach von mir stoßen?

Meine Knie wurden weich. Sie würden gleich nachgeben.

Da waren sie wieder. Diese unsagbar schönen und sanften Lippen. Lippen, die nie schöner sein konnte, die nie sinnlicher ausschauen könnten. Sie sahen noch genauso aus, wie damals, als er 16 war und ich 14. Es hatte sich einfach nichts geändert. Er war immer noch so wunderschön.

„Du hast meinen Teddy noch“, fing er an.

Ich nickte nur.

„Warum hast du ihn nie weggeschmissen?“

Ich schluckte schwer und wusste, dass ich nicht lügen konnte, wenn er mir so nah war. Ich hatte sowieso keine Kontrolle mehr über meinen Körper. „Warum sollte ich das? Du hast ihn mir geschenkt.“

„Du hast mich damals wie Luft behandelt.“ Sein Atem streichelte über mein Gesicht. Mit jedem Wort, das er aussprach, streichelte er über mein Gesicht.

„Du hattest gesagt, dass ich dich nerve“, gestand ich ihm. Ich wollte ihm das nie sagen. Er wusste es doch eigentlich selber. Er war doch dabei gewesen. Es waren seine Worte gewesen. Warum sagte ich ihm das? Warum wollte er die Wahrheit wissen? Warum hatte er so eine Macht über mich und meinen Körper?

„Wann?“, fragte er mich entsetzt und wich etwas zurück. Wusste er es wirklich nicht mehr?

Ich schluckte schwer und ich konnte den Blick von ihm endlich abwenden. Der Schmerz nahm die Überhand in meinem Körper und zwang mich, ihn nicht mehr anzusehen. Wenigstens hatte dieses erdrückende Gefühl in meiner Brust so auch etwas Gutes. „Beim Sommerfest.“ Ich erinnerte mich wieder an den Schmerz.

Er sah die Tränen, die in meine Augen traten. Ich wollte nicht weinen und auch nicht traurig werden. Eigentlich dachte ich, ich hätte es so lange schon überwunden, doch er riss wieder an der Wunde. Die Narbe war immer noch da. Wollte er sie wieder aufreißen?

„Wann?“

Ich schluckte schwer und hoffte, dass ich nicht anfangen würde zu weinen. Nicht vor ihn. Ich versuchte ruhig zu bleiben, ruhig zu atmen und hoffte meine Stimme würde nicht zittern. „Du hast es zu deinen Freunden gesagt. Alice und ich kamen gerade um die Ecke.“ Ich stoppte kurz, den mein Atem stockte. Ein Kloß war in meinem Hals. Etwas wollte, dass ich nicht weiter sprach. Eine Mauer wollte es nicht. „Du hast gesagt, dass Alice und ich dich nur nerven und du unser Babysitter wärst.“ Es tat nicht gut, darüber zu reden. Ich hatte noch nie mit jemanden darüber gesprochen und nun wusste ich auch wieder warum. Denn diesen Schmerz der sich kalt um mein Herz legte, konnte ich dann nicht mehr in die Kiste sperren. „Das war nach unserem Kuss.“

Edward legte seinen Kopf auf seine Brust. Ich hörte wie er seufzte. „Deswegen also...“, murmelte er.

Ich schluckte.

Schnell drückte ich ihn weg und rannte an ihm vorbei, ins Wohnheim. Ich musste weg. Weg von ihm und von dieser Situation.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-07-14T13:00:30+00:00 14.07.2011 15:00
*heul* Das war ja so traurig. Gott sei dank weiß er jetzt was in ihr vorgeht. Hauptsache macht er jetzt alles richtig. LG
Von:  -salira-eki-
2008-09-28T18:41:57+00:00 28.09.2008 20:41
Ich heul gleich los
das ist so traurig, die zwei laufen immer aneinander vorbei!
aber jetzt weiss edward endlich weshalb bella sich so verhält
das kapi war toll
besonders die Karte
total philosophisch!

dickes knuddeln
deine sali
(p.s. la voiture est très chic /das auto ist sehr chic (geil)/) ^^
Von:  Poison-Love
2008-09-15T22:33:05+00:00 16.09.2008 00:33
mir fehlen die richtigen worte wie ich dieses kap jetzt kommentieren soll^^

aber mir gefällt es sehr und auch mal eine erinnerung aus edwards sicht zu lesen ist wirklich...interesant

hoffendlich klärt es sich noch zwischen den beiden auf

lg
animeegirli
Von: abgemeldet
2008-09-15T08:03:56+00:00 15.09.2008 10:03
Der Rückblick von Edward war voll schön, außer dass er ihr den Teddy nachher so vor die Füße geschmissen hat. Aber was hätte er sonst machen sollen.

Naja, jetzt scheint zumindestens das Missverständniss zwischen den beiden so mehr oder weniger geklärt.

Am besten war der Spruch auf der Karte von dem Geschenk und auch dass Edward es dann zusammen mit Bella zitiert hat.
Hast du dir den eigentlich ausgedacht, oder von irgendwo übernommen? Der war nämlich wirklich schön.

Weiter so!

LG
Marrojeanne
Von: abgemeldet
2008-09-14T19:16:23+00:00 14.09.2008 21:16
oh man
wie traurig *schnief*
aber ich bin auch froh das er es jetz weiß
eigeetlich find ich des kapi echt gut .... was mich nur a paar mal aufgeregt hat war das du immer alles wiederholt hast ...

"Dieses Jahr wollte sie nicht kommen. Ich wusste nicht, warum und Alice wollte es mir nicht sagen. ... Ich mochte sie sehr, sehr sogar. ...
Ja, denn Bella dieses Jahr nicht bei uns gewesen. ...Ich mochte sie, sehr sogar.. Sie war den letzten Sommer auch früher als geplant wieder abgereist. ...Ich wusste nicht, was ihr Beweggrund war und Alice, sagte mir nichts."

des is jetz ma so grob zusammengewürfelt ....(sorry das ich so viel zietiert hab)
ich hoff du verstehst was ich der damit sagen will:P

aber sonst klasse kapi wie immer^^

Von:  Severinam
2008-09-14T17:01:24+00:00 14.09.2008 19:01
Au man, bei Edwards rückblick muste ich beinahe heulen, dieses misverständniss ist doch zum ko...
Aber zumindest hat Bella ihm jetzt gesagt was los ist.
Jetzt ist es an Edward sich für sein macho gehabe von damals zu entschuldigen.
Und dann...ja dann...kannes eigentlich nur noch gut werden.

viele liebe grüße
S.


Zurück