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The love decides

Bella und Edward
von

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Erinnerungen an den Sommer mit 8 Jahren

So etwas wie einen festen Boden unter den Füßen, gibt es nicht.

Deswegen gibt es ja das Bauchgefühl.

Es ist wichtig Menschen zu finden, denen man vertraut.

Jemand der dich herauszieht, ganz egal in welches Loch du gefallen bist.

Man kann zwar jedem ein Seil zuwerfen, aber es liegt an einem selbst, ob man es fängt und festhält.

Letztendlich muss man es zulassen, dass man sich an jemanden bindet.

Das ist der einzige Weg um zu überleben.
 

--- Erinnerung ---

Ich sollte den Sommer dieses Jahres ohne meine Eltern verbringen. Ich sollte die Ferien bei einer Schulfreundin meiner Mutter absitzen. Absitzen, jawohl. Meine Eltern, Charlie und Renee wollten mal wieder gemeinsam in den Urlaub fahren, ohne mich. Das war wirklich unglaublich, denn ich selber glaubte das noch nicht ganz. Es würde der erste Sommer ohne sie sein. Und deswegen schickten sie mich nach Forks. Der Ort Forks war so klein, dass ich auf meinem Globus nicht mal gefunden hatte und hier sollte ich allen Ernstes meine Ferien verbringen. Bei Tante Esme, wie ich sie nennen sollte. Ich sollte sie so nennen und ja auf sie hören und artig sollte ich auch noch sein. Ja, was ich nicht alles sollte.

Ich sollte mich auch darüber freuen, dass ich bei Tante Esme meine Ferien verbringen darf. Ich sollte auch nett und brav sein.

Ich sollte ziemlich viel wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dafür dass man mich gar nicht gefragt hatte, was ich eigentlich wollte.

„Bella, ich freu mich ja so sehr, dass du die Ferien bei uns verbringen möchtest“, meinte Esme freundlich. Ihre Stimme klang ja echt freundlich und ehrlich. Sie meinte es auch so, dass sah ich ihr einfach an. Vermutlich freute sie sich wirklich, dass ich hier war. Vermutlich war sie die Einzige die sich freute. Gut, meine Eltern freuten sich auch.

Möchtest? Ich wurde gar nicht gefragt, es wurde einfach so über meinen Kopf hinweg beschlossen. Bisher hatte ich meine Eltern immer für extrem cool gehalten, doch das hatte sich schlagartig geändert, als sie mir von ihrer „tollen“ Idee erzählt hatten.

Ich seufzte. Ich wusste, dass ich so viel protestieren konnte wie ich wollte, es würde mir sowieso nichts bringen. Meine Eltern würden von Forks direkt zum nächsten Flughafen fahren und dann ab in die Karibik fliegen. Wie gesagt, ohne mich.

„So mein Schatz“, meine Mutter, Renee, kniete vor mir runter und drückte mich an sich. „Mach keine Dummheiten, Liebes.“ Sie lächelte und strich mir noch mal übers Haar.

Als hätte ich jemals Dummheiten gemacht.

„Bestimmt nicht“, sagte ich lächelnd. Ich hatte eh keine Wahl. Ich musste hier bleiben. Ob es mir gefiel oder nicht, ich musste mich damit abfinden.

Charlie, mein Dad, kniete sich nun vor mich nieder, er versuchte mich mit seinem Lächeln anzustecken. Meistens schaffte er es, aber heute nicht. Heute war mir einfach zum Heulen zu Mute. „Tante Esme ist nett.“ Er hatte meinen Blick gesehen und wusste, dass ich nicht hier bleiben wollte. Er kannte mich sehr gut. Manchmal glaube ich, dass ich mehr nach ihm komme, als nach meiner Mutter. „Und Alice ist in deinem Alter.“

Ich nickte nur, denn eigentlich wollte ich nicht weinen. Aus Trotz. Meine Eltern sollten nicht sehen, dass ich traurig war, weil sie mich einfach hier ließen. Aber mir wurde nun doch ein wenig mulmig zu mute. Ich würde schließlich zum ersten Mal meinen Sommer ohne meine Eltern verbringen. Sie waren immer meine Festung gewesen, immer für mich da gewesen. Wenn ich nach der Schule nach Hause kam, war zumindest einer von ihnen immer da. Die Wochenenden verbrachten wir immer zusammen, gingen in den Park, in den Zoo oder ins Kino. Doch diesen Sommer würde das nicht so sein.

Schließlich drückte mich Charlie an sich. „Wir sind bald wieder da, Bella.“ Dann ließ er mich wieder los.

Tante Esme nahm meine Hand in die ihre. Es war fast so, als wollte sie mich festhalten, damit ich nicht meinen Eltern hinterher rennen würde. Schließlich musste ich mit ansehen, wie meine Eltern ohne mich ins Auto stiegen.

Beide winkten mir noch zu, doch ich wollte ihnen nicht zurück winken.

Ich war sauer. Und ich war traurig. Wütend war ich auch. Ich wünschte ihnen schlechtes Wetter.

Das Auto, mit meinen Eltern darin, fuhr nun weg und ich stand hier in der Auffahrt des Hauses, an der Hand einer Frau, die ich gar nicht kannte.

„Na, komm Bella. Alice möchte dich kennen lernen.“ Die Hand von Tante Esme war auf meiner Schulter und schob mich nun langsam ins Haus.

Ich seufzte. Das Auto meiner Eltern hörte und sah man nicht mehr. Nun war ich also hier. Ich war allein in Forks, kannte niemanden und sollte brav sein.
 

Tante Esme brachte mich ins Haus und führte mich ins Wohnzimmer. Das Haus war größer als ich dachte. Vermutlich sogar größer als unseres, dabei dachte ich immer, dass das schon groß war.

„Alice“, sagte die Frau neben mir, die ich von nun an Tante Esme nennen sollte.

Sofort sprang ein Mädchen vom Teppich auf und rannte auf uns zu. Sie strahlte und grinste mich an, als sie vor mir stand. Sie hatte kurze schwarze Haare, strahlendblaue Augen und ein nettes Grinsen. Sie hielt mir ihre Hand hin und sagte mit einem Lächeln: „Hallo, ich bin Mary Alice Cullen und freue mich dich kennen zu lernen.“ Sie grinste breit und ich sah, dass sie eine Zahnlücke hatte. „Magst du mit mir spielen, Bella? Ich hab schon die ganze Zeit auf dich gewartet.“

Sie hatte auf mich gewartet? Irgendwie mochte ich das Mädchen sofort. Wie konnte sie auf mich gewartet haben, wo sie mich doch gar nicht kannte? Ich sah sie jetzt schließlich zum ersten Mal.

Ich blickte Tante Esme fragend an.

„Na los. Ich schau solange mal, was dein Vater und dein Bruder machen.“

Das schwarzhaarige Mädchen grinste mich an und zog mich auf mit ins Wohnzimmer, hinter die große Couch, wo sie ein großes Barbiehaus, es war fast ein Schloss, hatte.

Ich staunte nicht schlecht. Vielleicht würde es ja doch gar nicht so schlimm hier werden.

„Möchtest du mit mir spielen?“, fragte sie mich und reichte mir drei Barbies. Ich sollte mir wohl eine der Puppen aussuchen.

Ich grinste und griff nach der Barbie mit den braunen Haaren. Vielleicht würde es hier doch nicht so langweilig werden, schließlich hatte ich hier gerade meine erste Freundin gefunden und es war gar nicht mal so schwer gewesen.
 

Alice und ich wurden schnell beste Freundinnen. In Seattle hatte ich nur Lauren als Freundin, aber ihre Mutter mochte es nicht, wenn wir zu oft spielten. Ich wusste allerdings auch gar nicht warum. Sie mochte wohl einfach meine Mutter nicht.

Schnell lernte ich auch Alice’ Bruder Edward kennen. Er spielte ab und an auch mit uns. Mit Tante Esme und Onkel Carlisle, wie ich die beiden nannte, hatte ich viel Spaß. Sie waren sehr nett und unternahmen mit uns viele Ausflüge. So waren die Ferien ohne meine Eltern richtig erträglich. Nein, sie waren sogar richtig toll, was ich meinen Eltern natürlich nicht sagte, sie sollten ruhig ein schlechtes Gewissen haben, ihre einzige Tochter einfach bei Freunden abzusetzen.
 

Irgendwann wollte Alice mir schließlich ihre anderen Freundinnen und etwas von Forks zeigen. Edward sollte uns begleiten, weil Tante Esme nicht wollte, das Alice und ich alleine durch Forks liefen.

„Du kannst jetzt gehen, Edward“, meinte Alice schließlich zu ihrem Bruder. Edward war zwei Jahre älter als Alice und trottete uns gerade nur hinterher. Sie mochte es nicht, dass er uns begleitete und für ihn schien es auch etwas lästig zu sein.

„Du weißt, was Mom gesagt hat“, antwortete er schließlich.

„Na und. Du hältst dich doch sonst auch nicht daran, was Mom zu uns sagt.“

Ich blickte beide nur fragend an. Sie stritten sich doch nicht etwa wirklich? Ich wusste noch nicht mal worum es eigentlich ging.

„Nerv mich nicht Alice. Ich passe halt auf euch Beide auf.“

„Ich will das aber nicht, Eddi.“

Er wurde rot, als sie ihn so nannte. Und ich wusste nicht ob er das wurde, weil es ihm peinlich war oder weil er sauer auf Alice war. „Du weißt, dass du mich nicht so nennen sollst.“

Ich seufzte und fühlte mich extrem fehl am Platz. Da ich Einzelkind war und solche Kabbeleien einfach nicht kannte, fühlte ich mich fehl am Platz und wusste auch nicht, wie ich die beiden beruhigen sollten. Weder Alice’ noch Edwards Standpunkt leuchteten mir ein. Ich wusste eh nicht genau, worum es hier eigentlich ging.

„Ja, du willst nicht, dass ich dich so vor Bella nenne.“

Ich blickte weg, versuchte keinen der beiden anzusehen, allerdings merkte ich wie Edward mich ansah. Was hatte ich denn mit der Sache zu tun? Das war mir nun einfach echt zu hoch.

„Ich begleite euch jetzt halt. Ist doch nichts dabei. Nerv nicht Alice.“

„Du nervst.“

„Mom sagt, ich soll euch begleiten, weil sie nicht will, dass du mit Bella alleine durch Forks läufst. Punkt.“

„Ich will dich aber nicht dabei haben, wenn wir zu Jessica gehen.“

„Dann warte ich halt vor der Tür“, grummelte Edward vor sich hin.

„Mensch Edward.“ Ich sah wie Alice rot wurde. Sie regte sich wirklich auf. Aber wie sie so da stand, sah, das richtig lustig aus. Aber es war auch einfach zu lustig, wie die beiden Cullen-Kinder sich stritten.

Als ich anfing lauthals zu lachen, blickten mich beide entsetzt an.

„Was gibt es denn da zu lachen?“, fragten mich beide todernst.

Ich musste noch mehr lachen. Es war einfach zu lustig und ich musste so sehr lachen, dass ich die beiden gar nicht mehr ansehen konnte.

Worauf beide auch anfingen zu lachen.

Also standen wir drei mitten auf der Straße und lachten einfach. Und wenn wir den anderen anschauten, mussten wir noch mehr lachen.
 

Wir waren gerade wieder auf den Nachhauseweg als uns drei Jungs entgegen kamen. Alice ergriff meine Hand, ich blickte sie fragend an. Hatte sie etwa Angst?

„Das sind Freunde von Edward“, flüsterte sie mir zu. Ich sah wieder zu den drei Jungs. Sie waren so groß wie Edward und dieser schien irgendwie nicht ganz erfreut darüber zu sein, die Jungs zu sehen. Ich dachte, es wären seine Freunde?

„Hallo, Edward, spielst du wieder Babysitter für deine Schwester?“, fragte einer der Jungs ihn.

Ich blickte von den Jungs wieder zu Edward und wartete auf seine Antwort. Aber er sagte nichts, sondern zuckte nur mit den Schultern.

Was sollte denn das heißen? Er wollte doch unbedingt mit. Alice hatte ja vorhin versucht ihn zu überreden, nicht mitzukommen Aber er bestand doch selber darauf. Warum sagte er das jetzt nicht? Edward war ein komischer Junge, fand ich.

„Der ganz rechts ins Emmett“, flüsterte Alice mir wieder zu. Ich blickte Emmet an. Er schien sehr viel größer als Edward und die anderen beiden zu sein. Er hatte blonde Haare und ein breites Grinsen. „Das ist unser Cousin.“

„Der in der Mitte ist Jake“, erzählte sie weiter. Jake sah lustig aus, mit seinen tiefschwarzen Haaren. Seine Haut war ein wenig rötlichbrauner als die von uns anderen.

„Und das links ist Mike Newton. Er ist nur ein Jahr älter als wir.“ Mike war der gewesen, der den Spruch eben los gelassen hatte. Er musterte Alice und mich.

„Also was machst du heute noch Edward?“, fragte Jake und blickte Alice und mich fragend an. „Babysitten?“

„Scheint so“, antwortete Edward. „Meine Mom will es so.“

„Das ist ja echt lustig“, meinte Jake.

„Der keine Edward tut das, was seine Mami ihm sagt“, machte sich nun auch Mike über ihn lustig.

Ich fand das ehrlich gesagt gar nicht so lustig. Schließlich nahm ich allen Mut zusammen, nahm Alice am Arm und zog sie an den Jungs und an Edward vorbei. Ich blickte sie nicht mehr an.

„Aber Bella…“, meinte Alice ganz überrascht.

„Willst du die dir noch weiter anhören?“, fragte ich sie.

Sie schüttelte den Kopf und fing an zu grinsen. „Das war echt cool, Bella. Das hätte ich mich nie getraut. Du bist eine tolle Freundin.“

Ich nickte ihr zu.

--- Erinnerung Ende---
 

Ich wachte auf und blickte mich überrascht um, da ich zuerst nicht wusste wo ich mich befand. Gut, das war mein Zimmer im Wohnheim. Ich lag auf meinem Bett, aber nicht unter der Decke. Als ich mich aufrichtete, sah ich das Foto-Album vor mir liegen. Es war genau an der Stelle aufgeschlagen, von der ich eben geträumt hatte. Als Alice und ich acht Jahre alt waren. Mein erster Sommer in Forks.

Warum hatte ich davon eigentlich geträumt? Ich hatte lange nicht mehr von meiner Kindheit geträumt. Aber ich finde es immer sehr schön, wenn man sich an etwas erinnert, was man schon glaubte vergessen zu haben.

Dann wusste ich, was mich geweckt hatte. Ich hörte mein Handy klingeln.

Erschrocken sprang ich von meinem Bett auf, eilte zu meinem Schreibtisch und schaute aufs Display. „Alice.“ Was für ein Zufall. Gerade eben hatte ich noch von ihr geträumt und nun ruft sie mich an. „Bella Swan.“

„Ach Bella, sag mal wie lange brauchst du um an dein Handy ran zu gehen?“, fragte sie mich sofort.

„Ja, tut mir Leid. Ich bin eingenickt.“ Ich lief mit dem Handy an meinem Ohr zu meinem Bett und klappte das Foto-Album zu und stellte es wieder in mein Regal. Ich erinnerte mich noch nicht mal daran, warum ich das Fotoalbum überhaupt aus dem Regal geholt hatte, sonst schwelgte ich doch auch nur selten in Erinnerungen. Es war nicht so, dass ich mich nicht gerne an meine Kindheit erinnerte, sondern es ging eher darum, dass ich versuchte in der Gegenwart zu leben.

„Was machst du heute noch?“

Es war Samstag. Und ich wollte noch was für die Uni tun. „Lernen, Alice. Wie jeden Tag eigentlich.“

„Wie langweilig“, stöhnte sie mir ins Telefon.

Ich musste grinsen, denn diese Antwort, hatte ich ja von ihr erwartete. Alice hielt nicht viel davon, dass man sich jeden Tag an seine Bücher setzte und lernte. Für sie ist das einfach Zeitverschwendung. Oder wie sagt sie immer, es gibt einfach Besseres was man mit seiner Zeit anfangen kann.

„Ich habe eine Überraschung für dich“, teilte sie mir schließlich in heller Aufregung mit.

„Oh, Alice“, nun war ich es die stöhnte. Wen Alice sagte, dass sie eine Überraschung für mich hatte, war das nie ein gutes Zeichen. Zumindest meistens für mich nicht.

„Kannst du in die Melington Road kommen?“

„Wann?“

„Jetzt.“

„Warum?“

Sie seufzte. „Wegen der Überraschung, Bella.“

Ich seufzte. „Muss das sein?“

„Ja, muss es.“

„Hab ich eine andere Wahl?“ Nein, ich wusste die Antwort selber. Die Frage war eigentlich absolut sinnlos.

„Nein.“ Ich stimmte ihr schweigend zu. „Dann komm mal zur Melington Road.“

„Hausnummer?“

„15“, sagte sie mit ihrer fröhlichen Stimme.

Ich nickte, legte auf und seufzte. Eigentlich wollte ich lernen, meine tollen Bücher lesen und mich auf die nächste Vorlesung etwas vorbereiten.

Aber ich musste da nun hin. Wenn Alice etwas plante, dann würde ich nie und nimmer davon los kommen. Das war schon immer so gewesen. Eine erschreckende Tatsache.

Ich sah an mir runter und stellte fest, dass ich mit dieser Jeanshose und dem Sweatshirt eindeutig Straßentauglich bin. Schnell griff ich nach meiner Tasche in der ich Schlüssel und Handy einsteckte, verschwand aus dem Zimmer und zog die Tür hinter mir ins Schloss.
 

Melington Road.

Die Straße lag nur 10 Minuten vom Unigelände entfernt. Aber hier war ich noch nie gewesen.

Es gehörte zum reicheren Viertel der Stadt. Hier konnte ich mir damals nicht mal das Anschauen einer Wohnung leisten.

Und letztendlich hatte ich mich doch dafür entschieden, im Studentenwohnheim unter zukommen. So schlimm war es gar nicht. Die Leute waren sehr nett und meine Zimmergenossin Angela war auch okay, auch wenn sie ein wenig chaotischer war und vor allem hatte sie einen großen Männerverschleiß. Aber das ging mich ja nichts an. Wenn sie einen Kerl mit ins Zimmer nahm, schrieb sie mir meistens eine SMS, das ich erst mal nicht ins Zimmer kommen sollte. Bisher hatte das eigentlich sehr gut geklappt.

Melington Road.

Ja, hier waren nur wunderschöne Wohnungen und Häuser. Ich suchte nach der Hausnummer 15. 7... 9. Also hatte ich noch ein paar Häuser vor mir.

Vor mir sah ich schließlich einen großen, schwarzen Umzugswagen. Da konnte sich wirklich jemand leisten hier neu in diese Straße zu ziehen. Wie schön es doch sein musste, reich zu sein.

„Bella…“, hörte ich plötzlich eine helle Stimme.

Ich kannte die Stimme. Ich kannte diese Stimme sogar sehr gut. Zu gut. Verwirrt sah ich mich etwas um und sah sie.

Das konnte doch echt nicht sein. Da stand doch tatsächlich Alice vor mir. Meine beste Freundin Alice. Sie stand neben dem Umzugswagen und strahlte mich wie ein Honigkuchenpferd an.

Was hatte das zu bedeuten? Was machte Alice hier?

Sie studierte doch in New York. Was machte sie also hier in Chicago?

Und warum stand sie neben einem Umzugswagen?

Die Schwarzhaarige kam auf mich zu gerannt und drückte mich an sich. Sie war immer noch kleiner als ich. Das halbe Jahr wo ich sie schon nicht mehr gesehen habe, war sie nicht weiter gewachsen, sie war immer noch klein und niedlich, mit ihrem 1,54. Sie hatte immer noch etwas Elfenhaftes und sie hatte immer noch ihre schwarzen Haare kurz geschnitten. Alice hatte auch immer noch das impulsive Verhalten, mit dem sie mich gerade drückte.

„Schön, dass du da bist“, sagte sie strahlend und blickte mich an. Dann schaute sie mich von oben bis unten an. „Ja, ich sehe, es wird Zeit, dass ich dich wieder unter meine Fittiche nehme.“

Ich blickte an mir herunter. „Was gibt es denn daran auszulassen?“

„Was gibt es daran nicht auszulassen?“, stellte sie mir die Gegenfrage.

„Ich fühle mich wohl.“

„Du hast dich gehen lassen“, antwortete sie nur. „Und du bist viel zu jung dazu. Du hast gar keinen Grund dich unter diesen weiten Klamotten zu verstecken.“

Ich seufzte. Ach ja, was macht sie hier? „Alice?“

„Ja, Bella.“ Sie lächelte mich glücklich an, schien in ihrer Welt vollkommen zufrieden mit sich zu sein.

„Was machst du hier?“

„Ich wohne jetzt hier.“ Sie strahlte mich breit grinsend an. Alice sagte das, als würde es so normal sein, als würden wir über das Wetter reden.

„In der Melington Road?“

Sie nickte.

„In Chicago?“

Sie nickte wieder und strahlte noch breiter.

Ich mochte ihr Grinsen ja wirklich, auch wenn mich das gerade nicht wirklich weiter brachte. „Und was ist mit deinem Studium in New York?“

Sie seufzte theatralisch auf. „Oh Bella, das war nichts mehr für mich“, antwortete sie mir und sagte es so, als wäre es etwas ganz alltägliches. „Ich studiere jetzt hier mit dir.“

„In Chicago?“

Sie nickte noch mal. „Ja, genau.“

Ich verstand immer noch nicht so genau, was sie mir eigentlich sagen wollte.

Aber ich kam auch gar nicht dazu, weitere Fragen zu stellen, sie griff nach meiner Hand und zog mich mit sich. „Komm, du musst dir unsere Wohnung anschauen.“

„Unsere?“

„Ja, Edwards und meine.“

„Edward ist auch hier?“, fragte ich nun völlig überrascht.

Sie rollte mit den Augen. „Ja, Bella.“ Sie führte mich zum Hauseingang Nummer 15. „Er kann mit seinem Medizinstudium überall studieren und so ist er mit mir gewechselt.“

„Aha.“ Sie zog mich die Treppen hoch. „Wollen wir von den Umzugskartons nicht eine mitnehmen?“

„Nein, das machen die Anderen schon.“
 

Ich verstand immer noch Bahnhof. Irgendwie ergab das alles einfach keinen Sinn.

Warum schmeißt Alice einfach so ihr Studium in New York hin?

Gut, sie war schon immer impulsiv und für ihre Kurzschlussreaktionen bekannt. Aber so etwas? Ich dachte Alice würde mit dem Alter vernünftiger werden. Aber irgendwie hatte ich mich da wohl geirrt, sie machte immer noch impulsive Entscheidungen.

„Und was studierst du hier in Chicago?“

„Kunstgeschichte.“

„Aber das hat dich doch noch nie interessiert“, meinte ich skeptisch.

„Jetzt, tut es das halt.“ Sie zuckte mit den Schultern und führte mich nun in eine Wohnung. Und was das für eine Wohnung war. Einfach unglaublich. Wow, konnte ich nur sagen. Sie war riesig. Allein schon der Flur. Der Fußboden war mit sehr dunklen Parkett belegt, die Wände strahlten in Weiß und Creme, die Decken waren mit Stuck verziert und sehr hoch.

„Wow.“ Das war wirklich eine tolle Wohnung. Das war jedermanns Traum einer Wohnung und es war auch mein Traum einer Wohnung. Der allerdings wohl nur ein Traum sein wird.

„Ich sag doch, dass sie dir gefällt.“

„Warum, soll sie mir gefallen?“

„Weil Alice möchte, dass du zu uns ziehst“, sagte nun jemand anderes. Ich kannte diese Stimme. Auch wenn ich sie nun gut fünf Jahre nicht mehr gehört hatte, ich wusste wem sie gehörte. Sie konnte nur einer einzigen Person gehören.

Langsam drehte ich mich um und sah ihn an. Ja, Edward Cullen stand vor mir und blickte mich an.

Er stellte gerade eine Kiste ab und lächelte mich an. Er lächelte. Es war ein wundervolles Lächeln. Wie immer. Seine Stimme war wundervoll. Wie immer. Seine Augen besaßen immer noch das gleiche sanfte Grün, wie in meinen Erinnerungen. Er war ein wenig größer geworden, seine Schultern waren vielleicht auch ein wenig breiter geworden. Seine Haare standen ein wenig wirr vom Kopf ab, aber das gab ihm etwas Verwegenes. Sein Lächeln war immer noch wundervoll. Sein Lächeln? Gott, komm wieder zu dir.

„Und was sagst du?“, fragte mich Alice und holte mich wieder aus meinen Gedanken.

Ich blickte sie perplex an. „Was sage ich wozu?“

„Na, ob du hier mit uns wohnen willst.“

Diese Wohnung, Melington Road, fiel es mir wieder ein. „Ganz ehrlich Alice. Ich kann es mir nicht leisten in die Melington Road zu ziehen. Die Miete muss bombastisch sein.“

„Keine Ahnung“, sagte Alice.

„Was meinst du damit?“, fragte ich sie. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Edward in ein Zimmer ging.

Warum bekam ich weiche Knie? Ich hatte ihn nun schon so lange nicht mehr gesehen und dennoch bekam ich sofort wieder weiche Knie? Das war nun echt nicht fair.

„Wir haben die Wohnung vererbt bekommen. Wir zahlen keine Miete“, sagte sie grinsend.

„Und die ganzen Nebenkosten?“

„Bella, versuch es erst gar nicht. Alice hat davon keine Ahnung“, hörte ich wieder die wundervolle Stimme.

Er hatte meinen Namen gesagt. Er hatte wirklich meinen Namen gesagt. Warum konnte ich momentan keinen normalen Gedanken mehr fassen?

Verdammt Bella, versuchte ich mich zu ermahnen. Ich musste mich echt zusammen reißen, um mich hier nicht vor ihnen zu blamieren.

„Ja, das ist ja auch nicht so wichtig“, meinte Alice zu ihrem Bruder. Dann blickte sie mich wieder fordernd an. „Und?“

Das war doch nicht wirklich ihr Ernst. Wie konnte sie glauben, dass ich hier mit einziehen möchte? Oder überhaupt konnte? „Nein, Alice. Ich kann doch nicht einfach so zu euch ziehen.“

„Warum nicht? Ich bin nur wegen dir hier her gezogen“, meinte sie und zog einen Schmollmund. Wegen mir?

„Ja, Warum nicht?“

Ich drehte mich um und blickte in Edwards Gesicht.

Warum fragte er mich ob ich bei ihnen einziehen mochte?

Warum er?

Warum war Edward Cullen überhaupt hier?

Fragte er mich wirklich, ob ich hier auch mit einziehen möchte?

Warum reagierte ich noch genauso auf ihn wie früher?
 

Und warum, sah er immer noch so gut aus?



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jennalynn
2011-07-14T12:13:28+00:00 14.07.2011 14:13
OH OH diese verdammten Hormone. *kicher* Ich finde dieses Kapitel wirklich schön und bin schon gespannt wie es weitergeht.
Von:  -salira-eki-
2008-09-28T18:14:37+00:00 28.09.2008 20:14
oje ich muss mir endlich mal ein anderes kommi ausdecken
ich kann immer nur sagen das das kap mit total gut gefällt ^^
nein im ernst du schreibst toll und man ist immer darauf gespannt was als nächstes kommt
ich les schnell weiter
dickes knuddelchen
von salichen
Von: abgemeldet
2008-09-08T10:15:23+00:00 08.09.2008 12:15
voll toll ^^
du musst gaanz schnell weiterschreiben das ist voll süüüüß
hihi
öhmmmmmm ja wehe du schreibst nicht weiter ich habe gaaanz viele Brüder^^

lg lily
Von: abgemeldet
2008-09-07T13:48:41+00:00 07.09.2008 15:48
So viele Fragen, die Bella hat und die hoffentlich doch beantwortet werden und vor allem richtig.

Na da bin ich ja mal gespannt, wie sich diese Geschichte weiter entwickelt. Der Anfang ist ja schon sehr vielversprechend. Und man kann sich so schön in Bella hinein versetzten und mitfühlen.

Auch den Einstieg fand ich gut gelungen, mit der Kindheitserinnerung von Bella. Ich wette als Bella die Ferien mit ihrer Tante und ihrem Onkel, sowie Alice und Edward verbringen musst, hatte Edward auch schon etwas für die kleine Isabella übrig.
Naja jetzt bin ich ja mal gespannt, ob Bella zu den beiden zieht und was dann noch so passieren wird.

Also dann bis zum nächsten Kapitel ^^

LG
Marrojeanne

Von: abgemeldet
2008-09-06T10:15:42+00:00 06.09.2008 12:15
omg, wie gaaaaaaail!!!^^
das kap is dir ewigst gut gelungen! ich freu mich riesig wenn endlich das nächste kap fertig wird!

lg mizuki
Von:  scippu
2008-09-05T13:44:43+00:00 05.09.2008 15:44
uuuuui schön=)
das gefällt mir gut!
Was überlegt die da noch groß?=) Sahneschnitte, bester Freundin, tolle WOhnung und das alles KOSTENLOS! Ach das Leben ist ungerecht. Ich möchte auch einen Edward Cullen...=) aber wer möchte das nicht? badabang
Wie auch immer, ich muss ja noch das Geschriebene an sich kommentieren. Mir ist nichts größeres aufgefallen und du musst wissen...ich.bin.sehr.kritisch! Aber es waren auch keine überragend pfiffige Satzkonstruktionen, die von einem aussergewöhnlichen Talent sprechen würden..oh gott wie das jetzt wieder klingt, natürlich hast du wunderbar geschrieben und ich wollte Dir jetzt nicht das schriftstellerische Talent absprechen. Deine Sätze sind grammatikalisch richtig, nur bitte verwende den Genitiv öfter, es heißt, wenn man es gennau nehmen will:"deinetwegen, meinetwegen, seinetwegen, unseretwegen, usw. und nicht wegen dir, wegen mir, wegen ihm, wegen uns" aber das zählt ja ab 2008 nicht mehr als falsch...es ist in den Duden aufgenommen worde, weil es einfach zu viele Menschen verwenden...naja es klingt auch nicht so furchtbar wie "wegen dem Buch", oder "einzigste", oder "dem seins"...und das list man hier ja verteufelt oft...sehr schade...also was ich damit sagen möchte ist: mir gefällt deine Grammatik gut, keine Rechtschreibfehler. Ich les den Genitiv nur so ungeheuer gern. Deswegen wollte ich dich darauf aufmerksam machen.
Ach ja, wie gesagt, es liest sich gut, aber manchmal liest man eben Geschichten die besser geschrieben sind, wie zum Beispiel "Die Revolution". Ich erinner mich leider nicht mehr an den Namen der Autorin. Ist ja auch egal=) Gut Geschichte!
lg
Von: abgemeldet
2008-09-05T09:04:59+00:00 05.09.2008 11:04
wow ^^
ich muss sagen des hört sich echt interessant an :P
ich bin ma gespannt wies weitergeht und hoff natürlich das es bald sein wird :P
Von:  Poison-Love
2008-09-05T08:59:35+00:00 05.09.2008 10:59
wow^^
ich bin buff x_x
supper kap
besonders die erinnerung an die kindheit hat mir gut gefallen^^

lg
animeegirli


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