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Lover's duty 3

Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?
von

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know

Hallöchen alle zusammen!^^ Wie versprochen mal wieder ein längeres Kapitel. Ab dem nächsten passiert dann wahrscheinlich auch was interessantes, aber vorerst müsst ihr noch ein bisschen Geschwafel ertragen. Vielen dank an alle treuen Leser und Kommi-Schreiber...
 

Die nächsten Tage flogen wie im Zeitraffer an Aoi vorbei. Er bekam kaum mit, dass er lebte, wenn er auch brav seine Genesung vortäuschte, sich wieder bei den meisten Bandproben sehen ließ und auch abends des öfteren das Haus verließ, um Kai zu besuchen oder mit ihm wegzugehen. Überhaupt verbrachte er viel Zeit mit Kai. Er hatte das Gefühl, dass der Drummer der einzige war, der ihn wirklich verstand, und der ihm den Halt geben konnte, den er jetzt brauchte. Es gab Tage, da würde er ihn am liebsten überhaupt nicht mehr gehen lassen, aus Angst vor der drückenden Einsamkeit, die ihn zu ersticken drohte, wann immer er abends alleine in seiner Wohnung saß. An solchen Tagen – das wusste er – hatte er nicht einmal genügend Kraft, um aufzustehen und den Fernseher einzuschalten. Dinge wie Kochen, Essen oder ans Telefon gehen waren da von vornherein ausgeschlossen. Von anziehen ganz zu schweigen. Da tat es ihm gut, wenn Kai an seiner Seite war und ihn dazu zwang, das Haus zu verlassen. Und sei es nur, um sich an die nächstbeste Hauswand zu lehnen und gemeinsam eine zu rauchen. Es war ein Angst einflößender Gedanke, doch Aoi kam nicht umhin, sich einzugestehen, dass er abhängig geworden war. Abhängig von Kai. Andere hätten in seiner Situation angefangen zu trinken, zu kiffen oder vielleicht auch Goldfische zu züchten. Er hatte sich eine andere Droge gesucht. Kai. Ohne Kai war er kaum mehr lebensfähig. Es war viel eher so, dass der Drummer sein Leben für ihn lebte.

Aoi fragte sich, warum Kai das mit sich machen ließ. Sicher, der dauergrinsende Sonnenschein war schon immer besorgter um das Wohl seiner Mitmenschen gewesen, als 99,9% der restlichen Weltbevölkerung, aber das war fast schon zu viel Nächstenliebe. Nicht, dass Aoi etwas dagegen gehabt hätte, aber es wunderte ihn doch, dass er es zuließ, dass er sich ganz und gar seiner Apathie und Lustlosigkeit hingab, obwohl er ihm geraten hatte, sich nicht aufzugeben und zu versuchen, möglichst schnell über Uruha hinwegzukommen.

Uruha. Aoi seufzte schwer. Er lehnte an der Türe ihres Proberaums und starrte desinteressiert die gegenüberliegende Wand an. Uruha benahm sich seltsam, seit... seit diesem Abend. Nicht, dass er etwas anderes erwartet hätte, aber es schmerzte ihn doch, zu sehen, wie ihm der hübsche Gitarrist aus dem Weg ging, wie er ihm seltsame, bisweilen auch irritierte Blicke zuwarf. Manchmal hatte er das Gefühl, sterben zu müssen, wenn das noch lange so weiterging. Aber immer, wenn er das Gefühl hatte, beim besten Willen nicht mehr weiteratmen zu können, kam Kai und riss ihn aus seiner Depression soweit es eben möglich war.

Aoi hatte keine Lust mehr, zu proben. Und er ahnte, dass Kai ihm in seiner Funktion als Bandleader den Gefallen tun würde, die Probe abzubrechen und alle nach Hause zu schicken, wenn er ihn nur darum bat. Gedankenverloren zündete er sich eine Zigarette an. Bestimmt die zehnte an diesem Tag, obwohl es noch nicht einmal Mittag war. Zu viel für seine Maßstäbe. Aber er hatte keine Lust, es sich abzugewöhnen.

Er erschrak ein bisschen, als sich die Türe plötzlich öffnete und er unsanft zur Seite geschoben wurde und für den Bruchteil einer Sekunde fiel seine endlose Trägheit von ihm ab wie ein abgetragener Bademantel. Dann jedoch versank er ebenso schnell wieder in trübsinnigen Gedanken, registrierte kaum, wer sich zu ihm gesellt hatte.

„Du stehst ja immer noch hier rum wie bestellt und nicht abgeholt“, stellte Reita sachlich fest.

Aoi hob unnatürlich langsam den Kopf und musterte ihn ohne irgendeine Form von Interesse. Er hielt es nicht für notwendig, zu antworten.

„Du weißt schon, dass einem dein ewig gleicher, unmotivierter Gesichtsausdruck mit der Zeit auf die Nerven geht? Manchmal würd ich dir am liebsten eine in die Fresse schlagen, wenn du mich so anschaust. Gerade eben zum Beispiel.“

Aoi zuckte mit den Schultern und ignorierte Reitas frustriertes Seufzen. Vielleicht wäre es ihm sogar recht gewesen, wenn ihm der Bassist tatsächlich eine reingehauen hätte, aber zu seiner Enttäuschung unternahm er nichts dergleichen. Statt dessen kramte er ebenfalls eine Schachtel Kippen aus seiner Manteltasche, klemmte sich eine zwischen die Lippen und suchte ungefragt in Aois Hosentaschen nach seinem Feuerzeug, um sie anzünden zu können.

„Ruki dreht fast durch“, bemerkte Reita nach einer Weile. Aoi hörte ihm kaum zu. „Er kann es nicht ertragen, dich so zu sehen.“

Aoi zuckte abermals mit den Schultern. Ruki sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern. Was ging es ihn an, wie er sich fühlte?

Reita ließ sich von Aois sichtlichem Desinteresse nicht beirren. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass du dich daran erinnerst, dass du nicht der Einzige hier bist, der Gefühle hat. Nur weil du dein Leben nicht in den Griff bekommst, leidet inzwischen die ganze Band. Uruha kommt mit der Situation auch nicht klar. Er versteht überhaupt nicht, was vor sich geht. Und mir langt's auch so langsam!“ Reita unterstrich seine Worte mit einem leisen Knurren, um Aoi zu demonstrieren, dass er es durchaus ernst meinte, aber er drang überhaupt nicht zu dem schwarzhaarigen Gitarristen durch. Entnervt fuhr er sich durch die ausnahmsweise ungestylten Haare. Er hatte gehofft, Aoi irgendwie erreichen zu können, doch anscheinend befand er sich mental noch immer auf einem anderen Stern.

Dennoch: So konnte es einfach nicht weitergehen! Seit Aoi in Uruha verliebt war, neigte er dazu, sein eigenes Unglück unnötig zu dramatisieren, das war nichts neues. Aber in letzter Zeit hatten seine hausgemachten Depressionen eine Dimension erreicht, die weder begreiflich, noch in irgendeiner Form akzeptabel war. Es gab Tage, da reagierte der Gitarrist nicht einmal, wenn man ihn direkt ansprach. Reita war fest davon überzeugt, ihn an den Füßen aufhängen und auspeitschen zu können, ohne auch nur den geringsten Protest zu hören zu bekommen. Aoi schien zu versuchen, jede noch so kleine Gefühlsregung im Keim zu ersticken. Vielleicht, um sein Innerstes davor zu bewahren, noch mehr Schaden zu nehmen. Und irgendwie hatte Reita das dumme Gefühl, dass Kai nicht ganz unschuldig daran war... Schon seit er Uruha völlig unvermittelt Ramen über den Kopf geschüttet hatte, um eine Aussprache zwischen den beiden Gitarristen zu verhindern, glaubte er nicht mehr, dass Kai Aoi tatsächlich helfen wollte, auch wenn er sich allem Anschein nach um ihn kümmerte. Schließlich hatte er ihn nicht einmal auf sein „Verhältnis“ zu und mit Aoi angesprochen, wenn er auch aller Wahrscheinlichkeit nach bescheid wusste. Reita musste sich eingestehen, dass er nicht mehr begriff, was vor sich ging. Er war alles andere, als auf dem neuesten Stand, und das musste sich unbedingt ändern!

Mit einem leisen Grummeln drückte er seine Zigarette aus, drückte Aoi einen kurzen, unspektakulären Kuss auf den Mund und ließ ihn stehen. Er musste mit Ruki sprechen. Allein schon, weil er nicht zulassen konnte, dass der Sänger weiterhin so sehr unter der Situation litt.
 

Aoi betrat den Proberaum an diesem Tag nicht mehr. Er stand bestimmt eine halbe Stunde vor der Türe und rauchte eine Zigarette nach der anderen, bis nach und nach der Rest von Gazette an ihm vorbei aus dem Gebäude strömte. Er registrierte kaum, dass sie sich von ihm verabschiedeten und reagierte auch nicht auf ihre lieben Worte. Er war viel zu beschäftigt damit, geistig abwesend zu sein. Nicht einmal Uruhas Abschiedsgruß, der ihn wohl unendlich viel Überwindung gekostet haben musste, drang zu ihm durch.

Kai kam als letzter und blieb bei ihm stehen. Er legte sanft eine Hand auf seinen Oberarm, wie er es in letzter Zeit oft tat, wenn er sich Aois Aufmerksamkeit sichern wollte. Und tatsächlich wandte er ihm den Kopf zu und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.

„Gehen wir nach Hause?“ Seit Stunden die ersten Worte, die über seine Lippen kamen.

Doch wider Erwarten erhielt er nicht die gewünschte Antwort.

„Du solltest damit aufhören“, sagte Kai, vollkommen aus dem Kontext gegriffen.

Aoi sah ihn verständnislos an.

„Du solltest dich nicht mehr mit Reita treffen“, präzisierte er seine Aussage. „Es tut dir nicht gut.“

Es dauerte, bis Aoi sich zu einem als „Ja“ interpretierbaren Nicken durchringen konnte. Er hatte noch zwei, drei Mal mit Reita geschlafen, ohne wirklich zu wissen, warum. Er war es leid, nach Gründen zu fragen. Aber wenn Kai sagte, dass er es besser bleiben lassen sollte, hatte er wohl recht. Wie immer. Er würde damit aufhören...

„Gut“, meinte Kai und strahlte ihn zufrieden an. Dann legte er behutsam einen Arm um seine Schultern und schob ihn Richtung Ausgang. „Dann gehen wir jetzt nach Hause.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _MiDoRi_
2008-10-31T23:45:42+00:00 01.11.2008 00:45
T_T
auch wenn Kai so ziemlich scheiße gerade ist, zwecks Aoi manipulieren ...
Trotzdem steh ich immer noch zu ihm
*nicks
XXXXXXDDDDDD
*schreib ja schnell weiter
*freu mich auf den nächsten Kapi
Von:  Yamada_Reika
2008-10-30T11:22:12+00:00 30.10.2008 12:22
das kap ist wieder echt gut geworden, mach weiter so! ansonsten kann ich mich den anderen beiden nur anschließen im großen und ganzen was Aoi und Kai angeht.
bis zum nächsten kap!
*knuddel*

reika
Von:  _-Nick-_
2008-10-27T21:40:18+00:00 27.10.2008 22:40
Hmm..
*dich erstmal knuff*

Ich kann Aoi gerade verdammt gut nachfühlen, da es mir gerade nicht wirklich besser geht.. Na ja oder es liegt einfach daran, dass ich mich in Menschen verdammt gut herreinversetzten kann... trotzdem geht es mir gerade scheiße und ich würde mich am liebsten in meine eigene Welt verschanzen, die meine Mu aber immer wieder kaputt macht..
Weg von dem Thema.. hin zu dem Kapi, welches verdammt depri ist
*sfz*
Aoi tut mir echt Leid, er wird von Kai so.. einfach so manipuliert.. so hintergangen.. Das ist so unfair.
"murr*
Und Reita.. Reita ist der einzigste der Versucht Aoi aus seinem Loch rauszuholen und trotzdem.. wuhää ist er auf eine Art so grausam zu Aoi und dem Glück für seine Liebe
das ist so gemein


Ich bin depri
das Kapi ist depri
zurzeit ist alles depri
die Welt ist depri
Wo ist mein schwarzer Nagelack wenn man ihn mal braucht xD
*in Ecke verkriech und auf das nächste Kapi wart*
*hoff das es nicht mehr so depri ist*

*blub*
schreib schnell weiter
*knuff*

lg Nick&Vanna♥
Von:  BLVCKMORAL
2008-10-27T21:27:53+00:00 27.10.2008 22:27
Kai ist so .... uff.
Es macht mich ein bisschen wütend, dass er nichts unternimmt.


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