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Eine seltsam, alltägliche Tatsache

Zum Sich-mit-dem-Thema beschäftigen
von

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Das Ende des Lebens - und warum.

„Willst du springen?“
 

Ich bin nicht erschrocken, als ich die Stimme hinter mir höre. Ich drehe mich um und blicke den Jungen, dem die Stimme gehört, an. Er sitzt auf den Treppenstufen neben der schweren Eingangstür, die zum Treppenhaus führt und grinst.
 

„Nein.“, sage ich und weiß, dass es gelogen ist. Eigentlich hatte ich vorgehabt zu springen. Nur deswegen habe ich den Weg hier hinaus zum Dach gefunden. Aber ich springe nicht, wenn mir jemand dabei zusieht. So ist das eben. Manche Dinge kann man nur allein tun.
 

Ich zum Beispiel kann dabei zwar schlafen, aber Erdbeer-Sahnetorte essen, das kann ich nur allein. Vielleicht weil es mir ein bisschen peinlich ist und vielleicht eben weil ich Erdbeer-Sahnetortenstücke so seltsam esse.
 

Das ist eine Angewohnheit von mir. Ich beginne mit der obersten Schicht und arbeite mich dann zum Boden durch. Immer einzeln, die Schichten. Und die Erdbeere, das Beste, kommt zum Schluss. Aber weil Erdbeer-Sahnetorte eben aus viel Creme besteht, entsteht immer ein ziemlich große Schweinerei auf dem Teller, die ich anschließend liebend gerne mit der Zunge abschlecke. Vielleicht ist es mir eben deswegen peinlich. Und vielleicht esse ich eben deswegen Erdbeer-Sahnetorte nur allein, an meinem Geburtstag, wenn mir niemand dabei zuschaut.
 

Aber jetzt stehe ich hier auf dem Dach und wollte eigentlich gerade meinem Leben ein Ende setzen. Nur jetzt ist dieser Junge plötzlich hinter mir. Was soll ich machen? Soll ich ihn wegschicken? Aber rein theoretisch gesehen, kann er sein wo er will und ich habe kein Recht darauf ihn wegzuschicken. Also mustere ich ihn lange, vielleicht um ihm das Gefühl zu geben, fehl am Platz zu sein.
 

Er hat braune Locken, dunklere Haut und immer noch ein Grinsen auf den Lippen. Was soll ich denn nun machen?
 

„Und was machst DU hier?“, frage ich schließlich. Irgendwie muss das ja mal ein Ende nehmen, schließlich wird es bald wieder hell und dann sehen mich die Leute, wenn ich springe.
 

Er sieht mich an und grinst plötzlich noch ein bisschen breiter.
 

„Ich wollte springen.“, sagt er, steht auf und kommt näher.
 

„Aber das kann ich nicht, wenn mir jemand dabei zuschaut.“
 

-Ende?!-



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  IchBinLiebe
2008-10-11T22:03:50+00:00 12.10.2008 00:03
wie knuffig
*lach*

Das ist ja mal schön geworden *-* Das ist immer genau der Punkt an dem ich auch hängen bleibe, wenn ich mich "mal wieder" am liebsten umbringen würde und es eben aus diesem Grund dann doch nicht tue, weil man den anderen verpflichtet ist. Was ist dann mit meiner Mutter und meinem bruder, die für meine Gefühle nichts können. Sollen sie durch teure Beerdigungskosten oder dumme Gerüchte mit bestraft werden? DAs ist nicht fair und wäre mehr als verantwortungslos.
Außerdem wäre mein Selbstmordmotiv die Auslöschung meiner existenz. ich würde nicht wollen, dass die Menschen sich erinnern oder das man sich noch im Tode blamiert xd
Tja... tut gut damit nicht alleine zusein. Klasse Kurzgeschichte!! Ich frage mich was die beiden jetzt whol machen gemeinsam springen oder doch lieber einen Kaffee trinken gehen? das würde ich jetzt machen :)


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