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Petunia´s Story-

Good girl gone bad..
von

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Bettgeflüster

Nach dem Abendessen brachte Lily Severus hoch in ihr Zimmer. Lily würde die Ferien mit in Petunias Zimmer schlafen, und Severus bekam währendessen ihr Zimmer.
 

Als ein paar Minuten vergangen waren, und es nicht zu auffällig war, stand auch Petunia auf und stieg leise die Treppe zu ihrem -und nun auch Lilys- Zimmer hoch.

Sie schlich an Lilys Zimmer vorbei, schlüpfte in ihr Eigenes und stellte sich in ihren Kleiderschrank. Hätte man nicht gewusst, dass Lily und Petunia vor ein paar Jahren ein kleines Loch durch die Zimmerwand und die Wand des Kleiderschrankes gebohrt hatten – natürlich ohne das Wissen ihrer Eltern- , dass sie sich auch nachts – wenn sie eigentlich schon schlafen sollten – unterhalten konnten, hätte das wohl sehr komisch gewirkt.
 

Petunia legte ihr Ohr an das kleine Loch und lauschte den Stimmen aus dem Nebenzimmer. Lily lachte gerade. Als sie sich gefangen hatte, fragte sie: "Und wie gefällts dir hier bei uns?" Ein paar Sekunden war nichts zu hören, dann antwortete Snape. :"Ach weißt du, deine Eltern sind ja ganz nett, aber ich weiß nicht ob ich hier schlafen kann, wenn mich von überall irgendwelche Typen mit ihren leblosen Augen anstarren.." "Severus!", quitschte Lily und lachte. Petunia hörte einen dumpfen Aufprall und einen leisen, gekünstelten Aufschrei von Snape. "He, hör auf mit Kissen zu werfen!" "Ich meinte das ernst! Wenn dich die Poster so stören, kann ich sie auch abhängen..aber jetzt sag doch mal, wie du es hier findet. Ich will schließlich, dass es dir gefällt.." "Ach Lily, du machst dir viel zu viele Gedanken." "Das heißt: Ich finde es hier ätzend, aber weil ich dich nicht verletzten will, sag ich einfach nichts?" Petunia hörte erneut abermals einen dumpfen Aufprall und nun war es Lily die lachend aufschrie. "Nein, Lily. Mir gefällts wirklich. Es ist nur so – ungewohnt." "Ungewohnt?" "Ja, ihr seid wie eine richtige Familie, meine Familie dagegen..." Snape seufzte. "Ach, Severus. Du hast ja mich." "Ja..."
 

Eine Weile war es still und Petunia bedauerte es, dass das Loch in Lilys Zimmer von einem Bild verdeckt wurde, sonst hätte sie die beiden vielleicht auch beobachten können.
 

"Du, Severus?" "Hrm..?" "Wegen Petunia.." "Was soll mit ihr sein?" Petunia drückte sich enger gegen die Schrankwand, sie musste unbedingt hören, was Lily ihm sagen wollte. "Ich weiß, dass du sie nicht sehr magst, aber kannst du versuchen dich mit ihr zu verstehen? Mir zu liebe?" Wieder entstand eine kleine Pause. "Ja, wenn du willst. Aber das kannst du auch deiner lieben Schwester sagen, ich hab keine Lust, die ganze Zeit von einem verachtenden Blick durchbohrt zu werden." Lily seufzte. "Du weißt doch wie sie ist, sie meint das nicht so. Aber wenn du willst rede ich mit ihr." Petunia seufzte leise und lehnte sich an die Wand. Sie war froh, dass sie Lily wichtig war, aber anscheinend war es Snape auch, und das gefiel ihr weniger.
 

Petunia hatte genug gehört, sie wollte doch eigentlich gar nicht spionieren, aber sie konnte sich einfach nicht zurück halten. Jetzt allerdings knabberten die Schuldgefühle leicht an ihr.

Sie richtete sich auf und verließ den Schrank, dabei fiel ihr Blick auf Lilys provisorisches Bett. Es war ein einfaches Metallgestell mit einer Matratze – unbezogen.
 

Petunia seufzte und lief in das Schlafzimmer ihrer Eltern. Mit dem Bettzeug beladen, machte sie sich auf den Weg zurück, wobei sie auf dem Flur ausversehen in Snape reinrannte und dabei die Bezüge fallen ließ. "Kannst du nicht aufpassen?!", zischte er ihr wütend zu. Petunia errötete leicht. Das hielt er also für ein freundliches Benehmen ihr gegenüber? Wie könnte Lily ihn nur mögen, sie verstand es einfach nicht. "´tschuldigung, ich hab dich nicht gesehen.", als Erklärung deutete sie mit dem Kopf auf den Haufen Bettwäsche, der vor ihr lag. Snape setzte an um etwas zu sagen, schloss dann allerdings den Mund und verschwand kopfschüttelnd im Bad.
 

Petunia grinste selbstgefällig, anscheinend hatte er sich an das Gespräch mit Lily erinnert, und sich einen dummen Kommentar verkniffen.

Beladen mit der Bettwäsche, die nun nicht mehr ordentlich zusammen gelegt war, sondern eher an ein Knäuel erinnerte, tapste Petunia in ihr Zimmer, wo Lily schon dabei war, ein paar ihrer Klamotten aus dem Koffer zu räumen.
 

"Ich hab dir Bettwäsche geholt", Petunia warf das Knäul auf Lilys Bett und ließ sich dann selbst auf ihr Eigenes fallen. Lily lächelte ihr dankbar zu und verschwand dann wieder halb in ihrem Koffer. "Wie hast du dieses riesen Teil überhaupt in den Zug gekriegt?", fragte Petunia lachend. "Ach weißt du, uns wurde so ein Schwebe-Zauber beigebracht, den hab ich benutzt. Ist ganz praktisch. Und danach hatte ich ja Papa als Packesel", ertönte Lilys Stimme aus dem Koffer.

Petunias Augen verengten sich kurz. So einfach ließ sich etwas durch Magie lösen. Sie spührte den Neid kurz in sich hochflammen, verdrängte ihn allerdings gekonnt, bald würde sie ja selbst Kräfte haben, da konnte sie ihre kleinen Probleme auch mit Magie lösen. Lily hatte von Petunias kleinem Anfall von Neid, beziehungsweise Schwäche, wie Petunia es betrachtete, nichts bemerkt, da sie immer noch im Koffer verschwunden war.
 

Als Lily wieder auftauchte, hatte sie einen Stapel Bücher in der Hand. "Kann ich die irgendwo hinstellen?" Petunia deutete Schulter zuckend auf eins der Regale, in dem ein Fach leer war. "Da kannst du dich austoben. Wofür brauchst du denn die ganzen Bücher?" Lily rollte mit den Augen, während sie ihr erklärte, dass diese für ihre Hausaufgaben seien.
 

Petunia blickte erstaunt auf den Stapel Bücher. "Und die musst du alle in den Ferien lesen?!" Lily kicherte – wahrscheinlich über Petunias Gesichtsausdruck: "Quatsch. Nur ein paar Kapitel oder Seiten oder so. Kommt halt immer drauf an."

Petunia versuchte gegen den Drang, sie speziell nach ihren Kräften und Kostproben zu fragen, anzukämpfen, es wäre wieder ein Zeichen von Schwäche, aber sie war so neugierig. Letztendlich musste sie sich geschlagen geben.
 

"Du, Lily?" Lily, die schon wieder im Koffer verschwunden war, blickte über den Rand des Koffers zu ihrer Schwester. Grüne Augen trafen auf braune. "Was denn?" Petunia errötete und senkte ihren Blick, während sie nervös an der Bettdecke spielte. Sie hatte Angst Lily würde es falsch verstehen, würde wütend sein.
 

"Ich hab mich gefragt, ob du – mir vielleicht mal – was zeigen möchtest – also zaubern..", rückte sie endlich mit der Sprache raus. Lily antwortete nicht, und Petunia befürchtete sie verärgert zu haben. Zögerlich blickte sie von ihrer Bettdecke auf – in das Grinsen ihrer kleinen Schwester. Sie grinste sie an. Sie grinste tatsächlich – bevor sie in Lachen ausbrach.

"Ach, Tunia! Das muss dir doch nicht unangenehm sein." Lily betrachtete sie ein wenig betrübt, deshalb dachte Petunia, sie hätte es doch mit ihr verdorben, schon am ersten Tag. "Ich würde dir wirklich gerne etwas vor zaubern. Aber ich darf nicht, das ist verboten weißt du. Erst wenn ich 17 bin, darf ich außerhalb der Schule zaubern. Tut mir leid." Petunia fiel ein Stein vom Herzen, zwar bedauerte sie es zutiefst, dass Lily nicht zaubern durfte, aber sie war erleichtert, dass ihre Schwester nicht sauer war.
 

"Ich könnte dir höchstens einen Zaubertrank brauen, aber ich weiß nicht. Dafür bräuchte ich erst mal ein paar Zutaten.", schlug Lily anschließend vor. "Das würdest du tun?", Petunia konnte nicht anders, aber sie klang total entzückt, wofür sie sich am liebsten eigenhändig den Kopf abgerissen hätte. "Klar", meinte Lily schulterzuckend.
 

Als die beiden später im sanften Licht des Mondes in ihren Betten lagen, durchlöcherte Petunia ihre kleine Schwester mit Fragen, nicht was ihre Kräfte anging, sondern über Hogwarts, die Lehrer, den Unterricht, die Leute, ihre Freunde.

"Hast du schon viele Freunde gefunden?" "Es geht. Ich verstehe mich mit fast allen gut. Aber ob ich alle zu meinen Freunden zählen würde? Am besten verstehe ich mich mit Mary. Sie ist ein kleiner Sonnenschein, immer gut gelaunt und freundlich. Leider kann sie nicht verstehen, warum ich mit Severus so gut befreundet bin." "Das kann ich auch nicht", murmelte Petunia so leise, dass ihre Schwester sie nicht hören konnte. "Naja, das können die meisten aus meinem Haus nicht verstehen. Was ist schon so schlimm, wenn jemand zu Slytherin gehört? Das spielt doch keine Rolle, finde ich", seufzte Lily. Petunia blickte ratlos zu dem Knäul auf Lilys Bett, welches ihre Schwester selbst war und das aus dem fenster schaute.
 

"Ich – ich weiß nicht", sagte Petunia leise, eine Tatsache, die sie zu frustrieren schien, aber Lily, die in Gedanken immer noch bei dem Konflikt Griffindor-Slytherin war, bemerkte es nicht.

Die beiden Mädchen hingen einige Zeit ihren jeweiligen Gedanken nach.

Petunia war es die nach längerer Zeit des Schweigens endlich etwas sagte: "Und wie sind die Jungs so? Schon wen ins Auge gefasst?" "Tunia!", kicherte Lily und Petunia bekam ein Kissen an den Kopf geworfen. "He! Das war jetzt aber keine Antwort!" Lily lachte immer noch. "Nein, die sind alle bescheuert."

Petunia zog zweifelnd die Augenbraue hoch, wenn ihre kleine Schwester so lachte, dann hatte sie garantiert etwas zu verheimlichen. Doch sie würde es herausbekommen – und sie wusste auch schon genau wie.
 

Ohne Vorwarnung sprang Petunia aus ihrem Bett, zu Lily herüber, und kitzelte sie durch. Lily kreischte und schlug um sich, Petunia wusste genau, wie kitzelig ihre Schwester doch war. "Nein. Halt – aufhören! Das ist – ja Folter!", japste Lily durch ihr Kichern hindurch.

"Na, willst du gestehen?", raunte Petunia ihr, während einer kurzen Erholungspause, ins Ohr. "Ja! Ja! Ich gestehe! - Was denn überhaupt?" "In wen du verliebt bist, Dummerchen!" "Aber ich bin doch überhaupt nicht verliebt." Petunia starrte sie sie ärgerlich an, bevor sich auf ihrem Gesicht ein teuflisches Grinsen ausbreitete, und sie die Hände hob, als würde sie gleich von neuem angreifen.
 

"Stop!", kreischte Lily und wand sich unter Petunia hervor. "Ich bin nicht verliebt! Das sind doch alles Idioten." "Idioten – so so? Und du willst jetzt wirklich, dass ich dir das glaube?"

"Natürlich. Naja aber anscheinend ist so ein Idiot an mir interessiert..", Lily seufzte und ließ sich zurück in ihr Kissen fallen. "Ein gutaussehender Idiot?", fragte Petunia neugierig. "Wenn du´s unbedingt wissen willst: Ja, ein dämlicher, arroganter, kindischer, verdammt gutaussehender Idiot." Petunia kicherte und zuckte unschuldig mit den Schultern: "Naja, solang er gut aussieht."

"Aussehen ist nicht das Wichtigste, Tunia. Es gibt viel wichtigeres.." "Sicher? Was denn?" Dafür kassierte Petunia einen leichten Schlag auf die Schulter und ein Kopfschütteln. "Okay, du hast schon Recht. Solang er nicht aussieht wie Snape.." "Tunia!" Nun schubste Lily die Ältere lachend aus dem Bett. Petunia war allerdings auch aufgefallen, dass Lily ihr nicht zugestimmt hatte. Das gefiel der großen Schwester überhaupt nicht, was wenn ihre kleine Schwester sich in Snape verliebte? Diesen Gedanken fand sie abstoßend – sehr abstoßend.

"Ich weiß gar nicht was ihr alle gegen Severus habt. Wenn ihr ihn kennen würdet, würdet ihr ihn auch mögen. Kannst du versuchen über die Ferien ein bisschen nett zu ihm zu sein?" Petunia, auf dem Boden liegend, seufzte zwar tief, versprach es aber trotzdem.
 

"Und was machst du jetzt mit deinem Idioten?", fragte sie Lily schließlich und bekam als Antwort ein Kissen ins Gesicht. "Das ist nicht mein Idiot! Und nun lass uns schlafen, die Zugfahrt war ganz schön anstrengend, außerdem ist morgen Weihnachten." "Und außerdem nerve ich dich gerade, stimmts?", grinste Petunia und kroch zu ihrem Bett, begleitet von Lilys Lachen.

"Schlaf schön, Tunia"

"Danke du auch. Ich hab dich vermisst"

"Ich dich auch.."
 

Petunia lauschte den ruhigen Atemzügen von Lily. Sie war glücklich, dass Lily wieder da war. Die Zeit ohne sie war ihr so leer vorgekommen. Als hätte etwas gefehlt. Leider würde das Gefühl nur noch ein paar Wochen halten. Dann würde Lily zurück nach Hogwarts gehen, und Petunia war gefangen. Gefangen in der Welt der Muggel.



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