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Sommerferien

RoxasXRiku
von

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Von nervigen Eltern und einem geheimnisvollen Riku

Sommerferien von Chibi_Isa

RoxasXRiku
 

Hey ^^

Endlich mal wieder ein neues Kapi von Sommerferien.

Viel Spaß damit

LG Isa
 

Kapitel 13: Von nervigen Eltern und einem geheimnisvollen Riku
 

Rikus POV
 

„Riku, Riku, können wir jetzt mal deine Freunde besuchen?“, fragt Maddie aufgeregt, nachdem ich tatsächlich einen ganzen Nachmittag mit ihr verbracht habe, ohne den Wunsch verspürt zu haben, sie zu erwürgen.

„Nein, aber wenn du willst, geh ich mit dir zum Spielplatz“, entgegne ich. Der ist hier ganz in der Nähe, gegenüber der Bushaltestelle. Früher war ich mit Roxas und Sora oft da.

„Oh ja, ein Spielplatz“, freut sie sich und rennt sofort zu Mama um zu fragen ob wir dürfen. Sie sagt nach kurzem, oder eher langem Hin und Her „Ja“.
 

Jetzt sind wir also auf dem Spielplatz. Maddie rennt sofort zur Rutsche, auf der bereits einige andere Kinder sind. Ich setze mich auf eine Bank, wo sonst immer die Mütter untereinander Kaffeeklatsch halten.

Ich beobachte meine Schwester ein wenig. Zum ersten Mal wirkt sie echt glücklich auf mich. Zu Hause, da war sie immer total wütend und aufbrausend, weil Mama sie eingepackt hat, als wäre sie ein Wattebausch.

Vielleicht hat sie mich ja schon immer leiden können und wollte deshalb immer bei mir sein. Weil ich nicht so bin wie Mama.
 

„RIIIIIIKKKUUUUUUUU SCHAAAAAAUUUU MAAAAAAAL“, hallt Maddies Ruf plötzlich an mein Ohr.

Sie ist jetzt auf der großen Rutsche, Mama würde sie da nie rutschen lassen, ich schon. Maddie ist schon vier und kein Baby mehr.

„Super“, lobe ich sie, als sie heil und lachend unten ankommt. Leider hab ich mich zu früh gefreut.

„ACHTUNG!“, warne ich noch, doch da ist ihr schon ein anderes Mädchen in den Rücken gerutscht. Sofort fängt Maddie an zu weinen. Gut, dass Mama jetzt nicht da ist, das würde ihre Fürsorgetheorie total bestätigen.

„Maddie, hey, hör mal zu. Es ist alles okay. Es tut gleich nicht mehr weh“, versichere ich ihr, als ich sie in den Armen habe und über ihre Rücken streiche.

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt!“, macht da jemand das andere Mädchen total runter, das die ganze Zeit mit einem entschuldigenden Blick neben uns gestanden hat. „Nichts, ich war zu schnell, ich hab die nicht gesehen“, erklärt das Mädchen, als ihre große Schwester zu uns kommt und ich eine Überraschung erlebe.

„Kairi“, stelle ich fest.

„Riku?? Wer ist denn die Kleine? Bist du nicht alleine bei deinen Großeltern?“, wundert sie sich.

„Bin zu Besuch die Woche“, murmelt Maddie immer noch etwas weinerlich.
 

„Du bist aber süß“, findet Kairi und streicht ihr über die Haare.

„Meine kleine Schwester wollte das nicht, okay? Sie war wohl ein bisschen zu schnell unterwegs“

„Genau, es tut mir Leid“, entschuldigt sich nun auch Kairis Schwester und hält die Hand hoch. Ich setze Maddie ab, die sich erst über die Augen wischt, ehe sie die Hand des Mädchens ergreift.

„Wollen wir zusammen rutschen?“, will Maddie dann wissen und all das Leid, dass sie gerade noch gespürt hat scheint vergessen.

Kairis Schwester stimmt, sofort zu, als Kairi einwilligt und die beiden flitzen zur Hinterseite, wo man über eine Leiter, ein Seil und eine Kletterwand zur Rutsche kommt.
 

„Wie heißt die Kleine?“, fragt Kairi, als wir uns auf einer Bank nieder gelassen haben. „Maddie und deine?“, will ich wissen. Ich habe noch nie mit Kairi gesprochen, mich wundert es eh, dass sie sich mit mir abgibt. Schließlich hab ich ihr Roxas weggenommen.

„Christine“, entgegnet Kairi.

„Und wie alt ist sie?“, erkundige ich mich.

„Sie wird in zwei Wochen fünf. Zu Hause ist deshalb schon alles in heller Aufregung. Ich war froh, als sie mich mit ihr zum Spielplatz geschickt haben“, erklärt Kairi lächelnd.

„Ich war auch froh zu Hause wegzukommen“, stimme ich ihr zu. Mamas dauernde Überfürsorge nervt total.

„Ich schätze Maddie ist auch vier oder fünf, hab ich Recht?“, reagiert Kairi nicht auf meine Antwort, sondern beschäftigt sich wieder mit unseren Schwestern.
 

„Vier, es ist nicht auszuhalten“, finde ich.

„Quatsch. Sie ist doch süß und so wie sie spielt, denke ich dass sie ganz lieb ist. Ich finde man sollte seine Geschwister immer mit Respekt behandeln, kleine wie große. Denn ohne sie wäre es doch auch langweilig oder?“, fragt Kairi. Also ich war als Einzelkind immer relativ glücklich.

„Ich war gerne Einzelkind“, gestehe ich, ohne mich zu schämen. Was soll ich ihr auch Lügen erzählen?

„Ich doch auch, aber bei Christine kann ich noch mal alles miterleben. Vom ersten Geburtstag bis hin zum ersten Freund. Diese Entwicklung zu beobachte entschädigt dafür, dass mein Zimmer für sie verkleinert wurde, ich oft mit ihr hier her gehen muss und auf sie aufpassen muss“, entgegnet Kairi.

Na ja, wenn man das so sieht, bräuchte ich wohl eher einen Bruder.

Schließlich kann ich meine Entwicklung kaum bei einem Mädchen beobachten. Aber was Kairi sagt macht irgendwie doch Sinn.
 

Als Maddie noch ein Baby war, hab ich sie fast pausenlos mit herumgeschleppt, aber jetzt? Jetzt stellt sie immer neue Ansprüche.

Sie will dies und jenes und Mama kauft ihr alles. Was für eine Verschwendung, ihr Kinderzimmer quillt an Spielzeug über.

Wenn sie nicht so verwöhnt werden würde, wäre sie wahrscheinlich eine coole, kleine Schwester. So wie sie jetzt im Moment ist.

„Kairi, Kairi, Maddie sagt sie wohnt in etwas was sich ganz komisch anhört. Eine Viehla, kennst du so was?“ sind unsere Schwestern dann bei uns. Oh nein, Maddie, musste das sein? Jetzt wird Kairi es herausfinden.

„Du meinst sicher eine Villa“, verbessert Kairi. Christine nickt.

„Das ist ein ganz großes Haus mit ganz vielen Zimmern. Ich hab ein ganz großes Kinderzimmer mit einem Prinzessinnenbett und neben meinem Zimmer wohnt Riku. Sein Zimmer ist immer ein Trümmerfeld.

Und dann ist da noch Mamas und Papas Zimmer und das Arbeitszimmer und das Musikzimmer…“, hört Maddie gar nicht mehr auf. Kairi sieht mich mit großen Augen an. „Weißt du, sie liest gerade mit Mama ein Bilderbuch, wo so etwas vorkommt und sie hat eine blühende Fantasie, deshalb denkt sie wahrscheinlich es ist echt“, versuche ich mit heraus zu reden.

„Oh, also das hat Christine auch manchmal. Sie hat schon auf einem Bauernhof, in einem Schloss und sogar in einem Ententeich gewohnt“, glaubt Kairi mir tatsächlich. Puhhhhh, gerettet.

„Duhu, Riku-nii-san? Ist Kairi deine Freundin? Du weißt schon, die, die du ganz doll lieb hast“, kommt Maddie, nachdem sie von unserem Zuhause erzählt hat, wieder auf was ganz abwegiges.
 

„Nein, Maddielein, da muss ich dich enttäuschen. Ich habe schon jemand anderen und Riku auch“, bin es nicht ich, sondern Kairi, die antwortet. Na toll, jetzt werde ich mir den ganzen Abend anhören müssen wen ich ganz doll lieb habe.

„Schade, dann hätte ich immer mit Chris spielen können“, ist Maddie enttäuscht.

„Vielleicht kommst du einfach mal öfter deine Großeltern besuchen, dann könnt ihr immer zusammen spielen. Du kannst auch mal zu uns kommen“, versichert Kairi.

„Ohhhh, schön“, freut sich Maddie, als sie herzhaft gähnen muss.
 

Wow, da hätte eine ganze Heuwagenladung reingepasst, sie sollte besser ihren Mund zu machen, sonst werden noch ihre Milchzähne sauer.

„Ich glaube wir gehen dann mal, oder Maddie?“, frage ich.

„Jaaaaaah, ich bin müde und hab Hunger“, informiert sie mich, klettert auf meine Beine und klammert sich an mich, sodass ich sie auf jeden Fall tragen muss. Wir verabschieden uns noch von Kairi und Chris, ehe wir den Heimweg antreten.

Maddie ist ungefähr nach einer Minute eingeschlafen und ich habe meinen Gesprächspartner verloren. Leise trete ich bei Oma ein, damit meine Schwester auf keinen Fall aufwacht.
 

„WO BIST DU GEWESEN? DU BIST FÜNF MINUTEN ZU SPÄT!!“, begrüßt mich Mama mit einem Konzert, sodass Maddie weinend aufwacht.

„Toll Mama, hier hast du sie. Ich geh duschen“, kann ich sie im Moment überhaupt nicht ertragen und verziehe mich in mein Zimmer.

„Was machst du denn da?“, will ich wissen, als Papa an meinem Laptop sitzt. OMG, hoffentlich hat er meine Bilder mit Roxas nicht gefunden. Aber die sind so gut versteckt, nur ein ganz hinterlistiger Mensch würde sie im Papierkorb vermuten.

„Oma hat gesagt, dass da deine Campfotos drauf sind. Ich wollte sie nur mal sehen“, erklärt er, als ich ihm den Laptop wegreiße.

„Wie wäre es mit fragen? Ich gehe auch nicht einfach an eure Post oder eure Computer“, bin ich kurz vor 180.

„Du warst ja nicht da“, hat Papa die wahrscheinlich dümmste Ausrede aller Zeiten parat.

„Ja, weil ich mit eurer Tochter auf dem Spielplatz war“, gebe ich wütend zurück und fahre den PC herunter.

„Und jetzt geh aus meinem Zimmer, ich brauch neue Sachen und eine Dusche“, schicke ich einen verdutzten Papa nach draußen und schließe zum ersten Mal überhaupt mein Zimmer ab. Was fällt dem eigentlich ein? Ist mein Laptop ein öffentlicher Computer? Ich glaube der spinnt! Immer noch sauer suche ich meine Schlafklamotten raus und gehe duschen.
 

„Riku? Darf ich reinkommen?“, klopft Oma an meine Tür und drückt den Griff herunter, als ich halbangezogen da stehe.

„Moment!“, gebe ich zurück, gehe zur Tür und schließe auf.

„Hast du Geheimnisse vor mir?“, fragt sie überrascht, dass abgeschlossen war.

„Nein, du hast nichts damit zu tun“, antworte ich.

„Aber deine Eltern? Was war denn los?“, ist sie wieder mal sehr viel mehr Mama, als meine eigentliche Mutter.

„Ich war mit Maddie auf dem Spielplatz. Auf dem Heimweg ist sie eingeschlafen. Ich bin fünf Minuten zu spät gekommen und Mama hat Theater deshalb gemacht. Maddie ist aufgewacht und hat geheult wie ein Schlosshund.

Ich bin in mein Zimmer verdampft, wo Papa sich einfach ohne Erlaubnis meinen Laptop gekrallt hatte die Fotos angeguckt hat“, erzähle ich alles und ziehe mein Schlafanzugoberteil an.

„Ach, du meine Güte. Fünf Minuten. Man sollte mal extra lange zu spät kommen. Was deinen Vater angeht, kennst du ihn denn anders? Nein, bestimmt nicht. Er war schon immer so neugierig. Aber so wie du aussiehst willst du jetzt nicht mit uns essen?“, fragt sie. Ich nicke. „Ich bringe dir was“, gibt sie sofort zurück. Ach nein, sie soll sich doch nicht immer so um mich kümmern.

„Also das ist echt nicht nötig. Ich hab noch einen Schokoriegel da“, erkläre ich.

„Schokoriegel sind auch so gesund. Ich bringe dir gleich was“, lässt sie sich nicht aufhalten und zehn Minuten später steht eine Platte mit Wurst –und Käsebroten, dazu Karotten und Gurken auf meinem Schreibtisch.
 

Ich bin Oma überaus dankbar, denn Hunger hatte ich. Den Abend verbringe ich in dem ich mein Abschiedsgeschenk für Sora, Tidus und Yuna fertig bastele. Jetzt fehlt nur noch Roxas Geschenk.
 

„Riku, Telefon!“, weckt Papa mich am nächsten Morgen unsanft und rüttelt an meiner Tür. Ich quäle mich aus dem Bett, sehe kurz auf meinen Wecker 13:30 Uhr, verkündet er mir. Oh mein Gott, wie lange habe ich geschlafen???

„Hallo“, melde ich mich, als ich den Hörer auf der Kommode neben meiner Tür finde.

„Hallo Riku, Roxas hier… heute was machen“, verstehe ich die Hälfte von Roxas Satz nicht, da ich noch völlig schlaftrunken bin.

„Was? Noch mal, bitte“, antworte ich.

„Bist du grade aufgestanden?“, weiß er genau was los ist.

„Hmmm“, brumme ich nur.

„Also ich wollte wissen, ob wir was machen heute. Der Besuch deiner Oma ist doch schon wieder weg oder?“, fragt Roxas. Na toll, was soll ich denn jetzt sagen? Soll ich Roxas meine Familie wohl mal vorstellen?

Nein, lieber nicht, nicht nachdem ich mit gestern mit ihnen gestritten habe.

„Ich komme ungefähr in ner halben Stunde mal vorbei und erklär dir alles. Bye, bye“, verabschiede ich mich und lege auf, ohne Roxas Antwort abzuwarten.
 

Roxas POV
 

„Bye“, murmele ich noch, aber Riku hat schon aufgelegt. Was war denn das jetzt? Er legt nie als erster auf, sonst mach ich das immer.

Ach Riku, was is nur los? Klärt er mich nachher wohl über seine Familie auf? Eine halbe Stunde? Und was soll ich so lange machen?

„Roxy-nii-chan!“, hallt plötzlich Soras Stimme an mein Ohr und treibt mich fast soweit, dass ich mich übergeben muss. Dieser Name ist auch zum Kotzen.

„Wenn du das noch ein Mal sagst erwürg ich dich“, drohe ich Sora, als er zu mir ins Wohnzimmer kommt.

„Sorry, ich hab mich nur so gefreut. Guck ich hab die Fotos abgeholt“, erklärt er und hält mir eine Faltmappe von Clouds Mutter hin.

„Wow, das ist ja echt cool“, freue ich mich genauso wie er. Zwar nicht so überschwänglich, aber ich freue mich wirklich. Die Fotos sind klasse. Wir alle vier in der Mitte und jeweils in den Ecken ein Bild von uns alleine. Riku wird sich sicher darüber freuen.
 

„Willst du dein Kissen gar nicht sehen?“, fragt Sora dann. Oh ja, mein Kissen, hoffentlich ist das auch so toll.

„Zeig mal“, bitte ich und Sora packt es aus der Tüte aus. Im ersten Moment ist es total ungewohnt meinen Kopf darauf zu sehen, aber es sieht gut aus, es gefällt mir und Riku wird mich immer mit in seinem Bett haben.

„Weißt du was ich am Besten finde?“, fragt mein Zwilling nach einer Weile. Ich schüttle den Kopf.

„Du lachst auf allen Fotos“, erklärt er und ich muss grinsen. Da hat er wohl Recht, aber es ist ja auch für Riku. Ein Klingeln lässt mich hochschrecken. Scheiße, ist das schon Riku? Das war aber weniger wie eine halbe Stunde.

„Das is Riku, schnell nimm die Sachen mit hoch und versteck sie“, scheuche ich Sora die Treppe hoch, ehe ich zur Tür gehe.

„Hallo Ri… ku… wer bist du denn?“, frage ich, als Riku zusammen mit einem kleinen Mädchen vor meiner Tür steht. Bitte sag, es ist sein Schreihals.
 

„Madeleine, aber wenn du ein Freund von Riku bist kannst du Maddie sagen“, stellt sie sich selbstbewusst vor.

„Ah ja, hi Maddie“, begrüße ich sie.

„Hey Rox“, spricht Riku auch mal mit mir.

„Tut mir Leid. Maddie lies sich nicht abwimmeln, sie will dich schon seit gestern unbedingt kennen lernen“

„Macht nichts, kommt rein, ihr beiden“, lasse ich sie eintreten und wir gehen in mein Zimmer. „Du hast Saustall gemacht, wie Riku“, kommentiert die Kleine sofort. Ich muss grinsen, na ja wo sie Recht hat.

Ich hatte sie aber auch nicht mit erwartet.

„Dein Bruder und ich sind uns manchmal sehr ähnlich“, erkläre ich.

„Aber jetzt schieß mal los, Riku. Seit wann sind deine Eltern da?“

„Woher weißt du das denn?“, staunt er.

„Maddie wird kaum auf nem Pferd her geritten sein“, gebe ich zurück.

„Ach so, ja. Seit gestern. Ich wollte es dir sagen, aber ich wusste nicht wie das dann wird. Und oh mein Gott, ich mag sie einfach nicht. Ich kann sie dir nicht guten Gewissens vorstellen.

Ich weiß nur, dass sie seit sie hier sind alles von mir wissen wollen. So was haben sie noch nie gemacht. Roxas es tut mir echt Leid, auch wegen Samstag. Es war eben die letzte Möglichkeit um alleine zu sein und die wollte ich ergreifen“, erzählt er ziemlich durcheinander und manchmal auch völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
 

Ich könnte jetzt über mein Verhalten von gestern lachen, so wütend wie ich war, dass Riku mir gar nichts erzählt hat und jetzt? Jetzt hat er mich total süß aufgeklärt. Und auch die Sache mit Samstag hat sich zum Glück aufgeklärt.

Ich dachte schon Riku wäre komplett verrückt geworden.

„Also erstens mir ist egal ob du mich vorstellst oder nicht. Zweitens verzeih ich dir und drittens mit der Samstagsache… hmmm… na ja… mir wäre es lieber, wenn wir uns da noch ein bisschen Zeit lassen würden“, deute ich so viel an wie vor Maddie geht. Riku schaut mich nur verdutzt an. Was er wohl gerade denkt? Man sollte echt mal was zum Gedanken lesen erfinden.

„Duuuuu, bist du Professor oder so? Du hast echt viele Bücher“, stellt Maddie fest, die sich die ganze Zeit munter im Zimmer umgesehen hat.

„Nein, Quatsch, ich lese nur gerne“, entgegne ich, als Sora hereinschneit. Ich sollte echt wieder abschließen. So viele Leute bei mir gefallen mir überhaupt nicht.

„Ohhhhhh wer bist du denn?“, will Sora sofort von Maddie wissen.

„Maddie, Rikus Schwester“, entgegnet sie. Aha, bei ihm ist sie gleich Maddie. Gemeinheit. „Du bist ja süß“, findet Sora lächelnd.

„Du bist Sora oder?“, will sie dann wissen. Sora nickt.
 

„Hast du auch so viele Bücher wie Roxas?“, fragt sie.

„Nein, willst du mein Zimmer mal sehen?“, erkundigt Sora sich und ich bin ihm in dem Moment so dankbar. Hoffentlich sagt Maddie zu.

„Au ja“, freut sie sich und die beiden gehen nach nebenan. Riku setzt sich sofort zu mir aufs Bett und stiehlt mir einen kurzen Kuss.

„Reicht dir denn ein Jahr Zeit?“, fragt er zuckersüß.

Ich nicke. Ich weiß zwar nicht ob das stimmt, aber ich hoffe es auf jeden Fall.

„Dann rechne ich nächsten Sommer fest damit“, entgegnet Riku und küsst mich erneut. OMG, kann man das nach einem Tag schon so sehr vermisst haben? Meine Antwort lautet klar

„Ja, man kann“.

„Kannst du ruhig“, gebe ich zurück und setze mich auf seine Beine.
 

„Ich hab dich vermisst“, flüstere ich zurückhaltend. Das zu zugeben erfordert größte Überwindung.

„Ich dich auch. Mama und Papa sind schrecklich“, erzählt er und schlingt seine Arme um mich.

„Darf ich dich eigentlich mal besuchen kommen, wenn sie da sind. Also nicht als dein Freund, als normaler Freund halt“, will ich dann wissen.

„Klar“, stimmt er sofort zu und legt ehe ich noch etwas antworten kann seine Lippen auf meine.

Es ist schön sie wieder zu spüren. Wie sie meine umgarnen und nicht mehr von ihnen los kommen wollen. Immer aufs Neue sind sie da und fangen mich ein. Rikus Hände wandern zurückhaltend und nicht mehr so fordernd wie Samstag unter mein T-Shirt und streicheln meine Haut, die sich sofort in Gänsehaut umwandelt.
 

Seine Zunge leckt über meine Lippen und verlangt Einlass, den ich ihr nur zu gerne gewähre und sogleich anfange mit ihr zu spielen. Meine Hände halten nun auch nicht mehr länger still, eine wandert an Rikus Nacken um ihn noch näher an mich zu drücken, die andere unter sein Shirt um ebenfalls seinen nackten Körper zu streicheln.
 

„Wie soll ich es nur ein ganzes Jahr ohne dich aushalten?“, fragt Riku, als wir uns gelöst haben und ich an seinem Körper lehne.

„Na ja, es gibt doch Briefe und Telefon. E-Mail, wenn Papa sich endlich ums Internet kümmert. Hast du Internet?“, will ich wissen. Über so was reden wir fast nie, ich weiß eigentlich gar nicht, was Riku hat und was nicht, wo er wohnt oder wie er wohnt.

Erst vor ein paar Wochen hab ich erfahren, dass er in einem Haus und nicht in einer Wohnung lebt. Warum ist er da nur verschwiegen?

Er nickt unterdessen.

„Aber Briefe und Telefon finde ich viel besser“, erklärt er noch, als ich Schritte und Soras Stimme höre.
 

Langsam und unglücklich stehe ich auf. Es war schön von meinem Bruder uns Zeit alleine zu verschaffen, aber ich hätte mir mehr gewünscht.

„Riku, Sora hat ein echt aufgeräumtes Zimmer. Du solltest ihn als Putzfrau einstellen, wenn du schon unsere nicht in dein Zimmer lässt“, ist Maddies erster Kommentar, der mich sofort aufhorchen lässt.

Putzfrau?? Rikus Familie beschäftigt eine Putzfrau, er lebt in einem Haus, er konnte sich so vieles im Camp kaufen? Langsam aber sicher werde ich sauer, warum erzählt er mir nicht einfach, was zu Hause los ist?
 

„He, he, ich glaube wir müssen jetzt gehen“, erklärt Riku nur.

„Ja, glaube ich auch“, gebe ich meinen Senf dazu. Riku und Sora werfen mir sofort einen verdutzten Blick zu, aber das ist mir egal.

„Also ich rufe mal an, bye, bye, ihr zwei“, verabschiedet sich Riku dann und geht mit Maddie nach unten. Ein paar Momente später geht die Haustür zu.

„Habt ihr gestritten?“, fragt Sora.

„Nein, ich möchte nur gerne wissen was bei ihm zu Hause los ist? Hast du Maddie nicht gehört? Sie haben eine Putzfrau. Dazu kommt noch, dass er in einem Haus lebt und anscheinend nicht gerade wenig Geld hat.

Warum erzählt er uns nie etwas davon?“, will ich wissen.

„Tja, wie wäre es wenn du ihn das einfach mal fragst?“, schlägt mein Zwilling vor.
 

„Schlau, Sora, wirklich. Was denkst du was ich schon längst gemacht habe? Er hat gesagt er will darauf nicht antworten und es ist seine Sache. Das war an einem Abend im Camp“, entgegne ich.

„Hmmm, dann lass dich einfach überraschen. Nächsten Sommer wirst du es doch sehen“, hat Sora wirklich lustige Dinger auf Lager. Ich soll ein ganzes Jahr warten?

Er weiß doch, dass ich total ungeduldig bin. Wie können die mir das nur alle antun??

„Du weißt schon, dass das nächste Jahr die Hölle für dich wird oder?“, frage ich.

„Ach echt? Warum denn?“, kann Sora noch darüber lachen.
 

„Weil ich unausstehlich bin, wenn ich auf etwas warte“, erkläre ich.

„Also Roxas, du bist immer unausstehlich, das ist nichts Neues für mich“, witzelt mein Bruder und ich muss echt darüber kurz darüber lachen. Für so etwas liebe ich ihn, er versteht es mich abzulenken.

„Und jetzt du Unausstehlicher komm mit. Wir treffen Yuna und Tidus um über die Fotos zu reden“, erklärt Sora.

„Die Fotos?“, frage ich, als er mit der Tüte, von vorhin, wieder aus seinem Zimmer kommt. Ich dachte eigentlich er hätte das Schönste ausgesucht und gleich mitgenommen.

„Ich hab alle mitgenommen. Das vorhin war meine erste Wahl. Ich will es aber nicht alleine entscheiden, deshalb treffen wir uns mit den Beiden“, erklärt Sora, als wir die Treppe hinunter gehen.

„Ahhh“, verstehe ich nun. „Wo treffen wir sie denn?“
 

„Bei Yuna zu Hause“, antwortet mein Zwilling. Oh, bei ihr war ich noch nie. Meistens treffen wir uns bei Sora und mir oder auch manchmal bei Tidus, aber bei Yuna waren wir noch nie. „Hat das einen Grund?“, will ich wissen.

„Ja, sie hat viele alte Bilderrahmen von ihrer Oma zu Hause. Da sie die nich bis zu uns schleppen will, treffen wir uns dort“, klärt er mich auf.

„Und das hast du wann ausgemacht?“, staune ich über Sora. Er entpuppt sich in der letzten Zeit, als wahres Organisationstalent.

„Gestern, aber da warst du so stinkig, wegen Rikus Eltern, deshalb dachte ich es wäre besser dich alleine zu lassen“, entgegnet er, als wir bei Yunas Haus ankommen. Wow, so groß hatte ich es nicht in Erinnerung.
 

„Hallo ihr beiden“, begrüßt uns eine Frau, Ende dreißig und mit denselben dunkelbraunen Haaren, wie Yuna.

„Ihr seid bestimmt Sora und Roxas. Ich habe schon so viel von euch gehört. Aber kommt erstmal rein, Yuna und Tidus sind oben“, ist ihr Redeschwall nicht zu unterbrechen und wir kommen gar nicht dazu irgendwas zu sagen.

„Ähhh, wo oben sind sie denn?“, will Sora wissen, als wir im Flur stehen.

„Einfach hoch und immer gerade aus“, erklärt uns Yunas Mutter und wir folgen ihren Anweisungen.
 

„Ach doch nicht hier, hier musst du hin…“ hören wir Yunas Stimme, als wir vor der Zimmertür stehen.

„Nein, nein, auch nicht da… verdammt Tidus… HIER“

„Ohhhhhhh YUNA, jetzt mach doch endlich“, stöhnt Tidus. Irgendwie hab ich gerade das Gefühl ungelegen zu kommen.

„Ähhh, meinst du wir sollen da stören?“, denkt Sora genauso wie ich.

„Na ja…“, fange ich an, werde aber von Yunas Mutter unterbrochen.

„Vorsicht, Vorsicht, aus dem Weg“, schickt sie uns beiseite, da sie mit einem Tablett mit Keksen und Limonade den Flur entlang gelaufen kommt. Wir wollen sie beide noch zurück halten, aber da ist sie schon im Zimmer drin.
 

„Oh hallo Mama“, begrüßt Yuna sie ganz normal. Also dann kann es ja nicht das bedeuten was wir gedacht haben. Langsam und vorsichtig lugen wir ins Zimmer hinein und Sora fängt sofort an zu lachen, als er versteht was Yuna und Tidus wirklich gemacht haben.

Nämlich ein Bild aufhängen. Tidus hält es noch in den Händen, anscheinend war es Yuna immer an der falschen Stelle.
 

„Hallo“, begrüßen wir die beiden schließlich und treten ein, während Yunas Mutter wieder geht. Ich sehe mich kurz um und ich muss sagen Yuna hat so ein typisches Mädchenzimmer, mehr geht gar nicht.

Weiße Möbel, überall mit einem rosafarbenen Einsatz, die Wände sind in einem weichen Rosa gestrichen und auch ihre Bettdecke und der Teppichboden weichen nicht von dieser Farbe ab. Wie hält Tidus das nur aus?

„Was grinst du eigentlich so?“, will Tidus sofort von Sora wissen.

„Ich? Ich grinse nie“, gibt Sora zurück und schaut zu mir. Ich verziehe ebenfalls meine Mundwinkel zu einem Lächeln.

„Nein, bestimmt…“, beginnt Tidus, wird aber von Yuna abgewürgt.

„Sind da die Bilder drin?“, will sie wissen und deutet auf Soras Tüte.
 

„Ja, und sie sind echt cool geworden“, findet Sora und packt aus. Zuerst das Bild, was ich schon kenne und dann noch zwei andere, ähnliche Fotos.

Auf einem stellen wir Rikus Namen nach, das finde ich irgendwie nicht so schön und wenn ich an die Verrenkungen denke, die ich dafür machen musste, wird mir heute noch schlecht. Das andere ist vier geteilt und jeder ist mal mit jedem zu sehen.

Hmmm, ich finde Soras erste Wahl auch am Schönsten.
 

„Also für das bin ich überhaupt nicht. Davon hab ich bis heute Muskelkater“, stimmt Tidus schon mal meinen Gedanken zu. Aber auch alle anderen sind dagegen. Gott sei Dank. Tidus und Yuna sprechen sich für das viergeteilte Foto aus und ich und Sora für das was er mir als erstes gezeigt hat. Und jetzt haben wir ein Problem, welches nehmen wir?

„Vielleicht sollten wir Papier, Stein, Schere spielen“, schlägt Sora vor.

„Oder wir nehmen einfach einen supertollen Rahmen von Oma“, hat Yuna anscheinend eine Idee und öffnet den Wandschrank, der sich in ihrem Zimmer befindet.
 

Sie holt einen Rahmen heraus, der für das Foto passen würde. Aber irgendwie ist der anders. Er hat zwei verglaste Seiten und am oberen Rand ein komisches Gestell. Es ist fast wie ein zweiter Rand, an dem man das Bild aufhängt.

„Also der Rahmen ist echt cool. Oma hat ihn mal auf einem Flohmarkt entdeckt. Passt auf“, fordert sie von uns und zieht an zwei Stellen des zweiten Randes. Jetzt verstehe ich, man kann den Rahmen um 360° drehen, heißt also man kann zwei Bilder reinstecken und je nach dem welches man anschauen will den Rahmen drehen.

„Fantastisch“, findet Sora.

„Oh ja, die Idee kommt ja auch von Yuna“, gibt Tidus zurück, geht zu Yuna und küsst sie auf die Wange.

„Also nehmen wir die zwei Fotos?“, will ich wissen und lege sie schon mal so aneinander, dass wir sie in den Rahmen stecken können. Alle stimmen zu und wir machen Rikus Geschenk fertig.

Zusammen mit Yunas Hilfe haben Tidus, Sora und ich es dann eingepackt. Okay, eigentlich hat Yuna die meiste Arbeit gemacht, aber ich und die anderen beiden verstehen davon auch überhaupt nichts.
 

„Ohhh, endlich fertig“, stöhnt Sora, als wir die letzte Schleife daran befestigt haben.

„Als hättest du viel gemacht“, gibt Tidus sofort seinen Senf dazu.

„Du brauchst dich auch nicht so aufzumucken“, weist Yuna ihn aber zurecht.

„Kann ich was zu trinken haben?“, will Sora wissen.

„Nein, niemals, Mama hat das nur hergebracht, damit du es anstarrst. Natürlich kannst du“, wird Yuna leicht ironisch. Sora stürmt sofort zum Schreibtisch um sich eine Limo zu genehmigen.

„Wollen wir jetzt noch was machen oder müsst ihr irgendwo hin?“, fragt Tidus, als wir dann alle etwas getrunken haben.

„Wir haben Zeit“, antworte ich.

„Oh, gar nichts mit Riku heute?“, wundert Yuna sich.

„Nein, Rikus Eltern und seine Schwester sind da. Ich weiß nicht genau warum, aber er ist ziemlich vorsichtig bei ihnen“, erkläre ich.

„Vielleicht sollten wir ihn einfach mal besuchen“, schlägt Yuna vor. „Oh ja, wir müssen doch noch die Babyfotos angucken“, stimmt Sora sofort zu.
 

„Nein, lasst ihn in Ruhe“, verlange ich.

„Ach komm schon, Rox. Wir tun ihm doch nichts“, versichert Sora.

„Ich sagte, lasst ihn in Ruhe und ich bin nicht gewillt meine Worte zu verändern“, erwidere ich leicht sauer.

„Wie wäre es denn, wenn ich ihn hier her einlade?“, will Yuna wissen. Hmmm, einen Versuch wäre es wert.

„Na gut, probier das“, stimme ich zu und Yuna klaubt sich ihr Telefon vom Nachttisch.
 

Kapi 13 Ende



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