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Veränderungen

Kapitel 13: Veränderungen
 

Ginny lief unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. Verdammt, sie wollte Voldemort doch nur einen Gefallen tun! Was dachte er jetzt nur von ihr?
 

Sie biss sich auf die Lippe. Wenn er nicht Lord Voldemort gewesen wäre, hätte sie sich schon längst entschuldigt.

Aber ihr saß sein Cruciatus immer noch in den Knochen. Es war nicht gut, sich in seine Angelegenheiten einzumischen. Und sie hatte es schon wieder getan.
 

Ihr schlechtes Gewissen plagte sie, doch sie hatte Angst davor, was geschehen würde, sobald sie ihm wieder unter die Augen trat.

Frustriert ließ Ginny sich auf ihr Bett fallen und starrte die Decke an, ohne sie wirklich zu sehen.
 

Warum hatte sie eigentlich Angst vor ihm? Er war schließlich Tom!

Sie presste die Lippen aufeinander.

Aber er wollte nicht Tom sein. Er wollte sich weiter hinter seiner Maske als gefürchteter dunkler Lord verstecken. Was war so toll daran, gefühllos und grausam zu sein?

Ginny verstand es nicht.
 

Plötzlich krachte es und Mia stand mit einem dampfenden Teller im Zimmer. Ginny zuckte nicht einmal mehr zusammen.

"Miss war auch nicht beim Abendessen. Mia dachte, Miss hat bestimmt wieder Hunger."

Ginny lächelte der Elfe gequält zu.

"Das ist nett von dir, Mia, aber ich habe keinen Appetit."

Mia warf Ginny einen besorgten Blick zu und verschwand mit einem weiteren Krachen.
 

Ginny seufzte. Sie würde Voldemort wohl nie verstehen.

Eine Weile lag sie da und starrte ins Leere, dann ging die Tür auf. Ginny zuckte zusammen. Voldemort kam ins Zimmer. Sie sprang vom Bett und sah ihn zögernd an.
 

Voldemort betrachtete Ginny, die vor ihm stand. Das schlechte Gewissen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Nach einem Moment quälender Stille platzte sie heraus:

"Es tut mir Leid, ich wollte Ihnen doch nur helfen, es tut mir so furchtbar Leid!"

Voldemort war verblüfft.

Wieso quälte sie sich nur wegen so einer Kleinigkeit?
 

Er trat langsam auf sie zu. Ginnys Augen weiteten sich, sie stolperte rückwärts - und landete auf ihrem Bett. Voldemort seufzte innerlich. Sie hatte doch nicht etwa Angst vor ihm?

Naja, er war schließlich selbst Schuld. Warum musste er ihr auch diesen verfluchten Cruciatus auf den Hals jagen?

Er streckte ihr die Hand hin. Sie blickte verängstigt von der Hand zu seinem Gesicht und wieder zurück. Voldemort verdrehte genervt die Augen.
 

"Du bist doch sonst nicht so schreckhaft. Komm schon. Du hast nichts schlimmes gemacht. Es ist alles in Ordnung."

Ginnys Augen weiteten sich ungläubig, dann ergriff sie vorsichtig seine Hand und ließ sich aufhelfen. Er drückte ihr den Aufsatz in die Hand.

"Hier. Ich glaube, das gehört dir."
 

Damit ließ er sie alleine.

Ginny blickte fassungslos auf das Pergament. Sämtliche Fehler und Unklarheiten waren angestrichen und verbessert worden.
 

Nach einer Weile begann sie zu lachen.

Wenn ihr jemand vor zwei Wochen gesagt hätte, dass Voldemort einen ihrer Aufsätze korrigieren würde, sie hätte ihn für verrückt erklärt.
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Ginny lebte sich, soweit das ging, gut ein. Bellatrix fauchte sie zwar immer noch während den Mahlzeiten böse an, doch sie versuchte nicht mehr, Ginny zu vergiften oder anderweitig umzubringen.

Ginny hatte Voldemort im Verdacht, sie nach dem Duell so grausam bestraft zu haben, dass Bellatrix Angst hatte, so etwas noch einmal zu riskieren.
 

Ginny selbst saß meistens entweder in ihrem Zimmer oder an einem kleineren Schreibtisch in Voldemorts Arbeitszimmer und arbeitete. Sie hatte ja schließlich nichts anderes zu tun.

Einmal in der Woche kam Snape vorbei, holte ihre fertigen Arbeiten ab und gab ihr die fertig korrigierten zurück. Ginny hielt ihre Noten, in ein paar Fächern hatte sie sich sogar verbessert.
 

Voldemort behandelte Ginny um einiges netter als vorher. Sie wusste zwar nicht, woher das kam, doch sie dankte es ihm, indem sie sich ihm nicht mehr widersetzte.

Wenn er ihr etwas verbot, dann ließ sie die Finger davon. Wenn er lautlos mit Snape redete, bezwang Ginny ihre Neugier.

Sie akzeptierte sogar stillschweigend, dass er von Tom nichts mehr wissen wollte.
 

So vergingen einige Wochen.

Ginny konnte nicht wissen, dass Voldemort sehr wohl noch an sein früheres Ich dachte.
 

Immer wieder ging ihm Ginnys Reaktion durch den Kopf, als er ihr gesagt hatte, dass er Tom war. Sie hatte sich gefreut. Zwar im Schlaf, doch sie hatte sich definitiv gefreut.

Und seit diesem Tag hatte er Zweifel. Zweifel an seinen Prinzipien und Methoden.
 

Es fiel ihm zusehens schwerer, Gefangene zu foltern, bis sie um den Tod bettelten. Er erwischte sich immer wieder dabei, wie er ihnen stattdessen Veritaserum gab, sie verhörte und ihnen anschließend einen schmerzlosen Tod schenkte.
 

Doch anstatt sich dafür als Feigling abzustempeln, wie er es vor noch nicht allzu langer Zeit mit seinen Untergebenen gemacht hatte, fühlte er eine Art Stolz, weil er sich überwunden hatte, sie nicht mehr zu quälen.

Er war zwar ab und an über sich selbst entsetzt, doch es dauerte meist nicht lange, und er war entsetzt über die Grausamkeit, die er früher angewandt hatte.
 

Und langsam, so langsam, dass er es fast nicht bemerkte, schlich sich noch ein anderes Gefühl in sein Bewusstsein. Das Gefühl, das richtige zu tun.
 

Er war netter zu allen.

Nicht nur zu seinen Gefangenen und zu Ginny, sondern auch zu seinen Todessern. Die meisten wunderte sich zwar etwas darüber, sprachen es aber nicht an.

Der einzige, der es wagte, Voldemort darauf anzusprechen, war Snape. Voldemort hatte ihm auf die Frage nach dem Wieso nicht geantwortet und Snape wusste es besser, als noch einmal zu fragen.
 

Nach einer Weile veränderte sich die Atmosphäre im großen Saal. Früher war sie entspannt, sogar fast fröhlich gewesen, doch sobald Voldemort anwesend war, waren nur noch Kälte und Angst zu spüren gewesen.

Jetzt verflüchtigte sich diese Angst langsam. Sie war zwar immer noch vorhanden, doch die Kälte und Unpersönlichkeit wich.
 

Die meisten begrüßten diese Entwicklung, nur Bellatrix geriet häufiger mit Voldemort aneinander als früher. Sie verstand nicht, warum Voldemort anscheinend seine sadistische Ader abgelegt hatte.
 

Und Voldemort würde es ihr sicher nie erzählen. Er hatte schließlich auch seinen Stolz, trotz allem.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Beere
2008-11-02T18:12:08+00:00 02.11.2008 19:12
Ui, Tom ist wieder da ^-^
Hach ja, Ginny kann einen schon verändern..^^
Freu mich schon drauf, wies mit den beiden weiter geht und wie/ob sich Voldi weiter zum Positiven verändert^^


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