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Moral ist Ansichtssache

Aus dem Leben einer Begleitdame und ihren Freunden
von

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Schmerzhafte Ereignisse

Die Frau schaute erst blöd, dann lächelte sie spöttisch und stellte sich vor Neji auf. „Dann ist es also wahr. Der „große“ Neji Hyuuga von einer durchschnittlichen Frau in die Enthaltsamkeit getrieben. Dir ist schon klar, dass sämtliche deiner Ex-Freundinnen hinter deinem Rücken über dich lachen.“

Tenten zog es vor das „durchschnittlich“ zu überhören. Stattdessen sah sie Neji an und fragte: „Enthaltsamkeit?“

Neji warf ihr einen Blick zu, dann seufzte er. „Bis du deine nonnenhafte Art ablegst, spiele ich den Mönch.

Tenten riss die Augen auf. Sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht wie er wohl seine Bedürfnisse befriedigte.

„Du wirkst überrascht, Tenten.“

„Ich schätze, jemand der soviel Sex hat wie du....Ich hab einfach nicht darüber nachgedacht.“

„Und wenn du raus gefunden hättest, dass ich mit einer anderen schlafe, während ich mit dir ausgehe, was hättest du dann gemacht?“

„Ich würde dich fallen lassen wie ein heiße Kartoffel.“

„Genau.“
 

Die nervige Meerjungfrau war fürs erste vergessen. Die beiden standen auf der Tanzfläche und sahen sich einfach nur an.

Tenten konnte gar nicht glauben, was sie da hörte. Neji hatte seit über den Daumen gepeilt fast 4 Monaten keinen Sex mehr gehabt? Wegen ihr? Das war schwer zu glauben.
 

Und sie glaubte es immer noch nicht.

Neji hatte seit 4 Monaten keinen Sex mehr gehabt, geschweige denn irgendetwas mit einer anderen Frau als ihr? Ok, er hatte nicht mal was mit ihr. Sie hatte ihm schließlich jede körperliche Nähe verweigert und das würde sie auch weiterhin tun. Oder doch nicht? Nein!

Auf keinem Fall. Wie oft hatte sie sich geschworen ihn nie und nimmer ran zu lassen. Und nach dem Nonnen Kommentar schon gar nicht. Was meinte er mit bis sie ihre nonnenhafte Art ablege, spiele er den Mönch?

Sie benahm sich nicht wie eine Nonne, oder doch? Ihre Kleidung würde bei jeder Nonne zum Rauswurf aus dem Kloster führen. Ihre körperlichen Verhältnisse sahen da schon anders aus. Sie gab es nicht zu und keiner wusste davon, aber sie war mit ihren 22 Jahren und diesem Mörderbody trotzdem noch Jungfrau. Seit ihrem Ex-Freund, der, der sie für eine andere sitzen ließ, hatte sie sich von Männern ferngehalten. Sie hatte die Jahre über nur gearbeitet und sämtliche Verehrer zur Hölle geschickt. Wenn man es also objektiv sah, war die Halloween Party das erste Date seit langem gewesen. Oh Gott, sie hatte ein Date mit Neji gehabt. Hatte sie sich nicht nicht auch geschworen nicht mit ihm auszugehen? Aber um ehrlich zu sein, sprach doch nichts dagegen. Er gab sich wirklich Mühe, der Gute. Er brachte ihr immer noch wöchentlich Blumen und lud sie bei jeder Gelegenheit zu einem Date ein. Wenn sie sich recht erinnerte müsste er heute...
 

„Guten Morgen, Tenten. Entschuldige die Verspätung. Da war ein Stau, wegen einem Unfall. Irgend so ein Trottel fuhr bei rot über die Ampel...“

Er hatte einen gemischten Strauß Blumen und seine Tasche in der Hand. Der Strauß war so groß, dass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Bildete sie sich das nur ein oder wurden die Sträuße immer größer? Ihr Haus quoll schon fast über vor Blumen.

Bei seinem Anblick musste sie unwillkürlich lächeln. Er sah einfach zu komisch mit diesem Strauß vor dem Gesicht. Sie stand auf und kam ihm entgegen. Dabei schenkte sie ihm ohne es zu wissen die erste Freude des Tages. Sie lächelte ihn an während sie ihm den Strauß abnahm. Er lächelte ebenfalls. So gefiel es ihm am meisten. Er hatte sie lieber lächelnd und gut gelaunt und dafür würde er fast alles tun. Das „alles“ hatte sich nach dem Halloweenkostüm in ein „fast alles“ verwandelt. So etwas würde er nie wieder anziehen, nicht mal für sie.

Plötzlich kicherte sie und er wusste nicht wieso. „Du hast da was im Haar.“

Sie streckte sich und versuchte das Blatt was sich auf seinen Kopf verirrt hatte zu entfernen. Er neigte den Kopf und sie nahm es weg. Das Blatt war zwar längst weg, aber sie konnte die Finger einfach nicht von seinen Haaren lassen. Es hatte sie immer verwundert wie ein Mann so lange gepflegte Haare haben konnte. Sie strich ihm noch eine Weile abwesend durchs Haar. Neji genoss die Zärtlichkeit, fragte sich aber was sie da eigentlich machte. Es musste ja ein sehr widerspenstiges Blatt sein. „Ähm, Tenten?“

Sie erwachte wie von einer Biene gestochen aus ihrer Trance und nahm ihre Hand wieder weg.

„Ich wusste doch immer, dass dir wenigstens meine Haare gefallen.“ Er grinste amüsiert.

„Werd jetzt bloß nicht frech. Ich hab eine Peitsche in der Schublade.“

Er lachte und ging auf die Knie. Sie riss die Augen auf und fragte sich was er denn jetzt schon wieder falsches geraucht hatte. „Es gereicht mir nur zur Ehre, dass meine Herrin mich für mein schlechtes Benehmen bestraft, denn ihre Hiebe sind wie die süßesten Liebesworte.“

Er nahm abermals ihre Hand und küsste sie. Diesmal war es Tenten nicht mal zuwider. Sie lachte aus vollem Hals. „Welchem Dichter hast du das denn wieder geklaut?“

„Och, das hab ich mir gerade eben ausgedacht.“ Er stand wieder auf und ging zu seinem Tisch.

„Sehr poetisch“, meinte sie noch, während sie sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte.

„Auch ich habe mal meine kreativen Momente, was ich aber heute für die Arbeit nicht behaupten kann. Weißt du noch mal wie diese Präsentation heute um 2 ablaufen soll?“
 

Er setzte sich an seinen PC und begann wie wild darauf rumzuhämmern. Heute war er ja richtig bei der Sache und das ganze hatte einen einfachen Grund. Er nennt sich Stalking.

Tenten hatte in ihrem Terminplan stehen (ja er hatte unerlaubt darin gelesen), dass sie heute um 6 ein Treffen hatte und deswegen früher weg musste. Mit wem und warum war nicht angegeben worden. Vielleicht hatte sie sich schon gedacht, dass er sich mal die Freiheit nehmen würde darin zu lesen. Auf jeden Fall deutete ihre Aufmachung heute nicht auf ein Date. Ihre Haare wurden von einer Haarspange gehalten. Von ihrem kurzen Rock trennte sie sich natürlich nicht, aber sie trug eine schwarze Bluse. Die trug sie nur zu besonderen Anlässen.

Neji entschied sich dazu einfach mal unschuldig nach zu fragen, könnte ja sein, dass er sich irrte und sie lediglich dem Klempner die Tür öffnen musste.

„Sag mal Tenten, warum gehst du heute früher?“ Sehr direkt, aber immer noch besser als lange um den heißen Brei zu reden.

„Oh, muss ich wieder den großen Boss um Erlaubnis fragen, wenn ich früher Schluss mache?“

Sie runzelte die Stirn und schickte Todesblicke in seine Richtung. Diese Frau war entweder schizophren oder sie neigte einfach dazu ihre Gemütszustände schnell zu ändern.

Neji schüttelte nur den Kopf: „Nein, nur aus Neugier.“

„Hm, wenn du es unbedingt wissen willst...Ich habe ein Date.“

Neji prustete seinen Kaffee über seinen Bildschirm und sämtliche Dokumente. Sie hatte doch ein Date? „Aha und mit wem?“, fragte er uninteressiert, obwohl er innerlich sämtliche Flüche zu ihrem Date schickte.

„Ich wüsste ehrlich gesagt nicht warum ich dir das verraten sollte.“

/OH Doch, ich schon, du bist MEIN Mädchen./ Das sagte er natürlich nicht laut heraus. Am Ende würde sie ihn wirklich noch wegen schlechtem Benehmen auspeitschen.

Er zog es vor nichts zu antworten, sondern zu schmollen. Es brächte absolut gar nichts wenn er sich jetzt aufregte.
 

~*~
 

Um Punkt 6 Uhr zog Tenten ihre Jacke über und nahm ihre Tasche. „Bis Morgen Neji.“

Es kam ein „Hmm.“ Genauso wie bei Sasuke. Die beiden waren sich in gewissen Aspekten wirklich sehr ähnlich.

/Schmollt der etwa?/ Sie stellte sich direkt hinter ihn. „Bist du wirklich Neji? Oder hat sich Sasuke nur eine lange Perücke übergezogen und tat den ganzen Tag nur so als wäre er Neji?“

„Nein, hier sitzt wirklich Neji Hyuuga.“

Sie lehnte sich an seinen Rücken und drückte ihre Brüste absichtlich etwas fester an ihn als nötig. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und sie spielte mit seiner Krawatte, während sie ihr Gesicht in seinem Haar vergrub und daran roch. Er musste ein sündhaft teures Shampoo für seine Haarpflege benutzen.

„Wenn du wirklich Neji Hyuuga bist, wo war dann mein Abschiedskuss und mein „Bis morgen Tenten. Welche Blumen magst du noch?“

Neji fragte sich was in sie gefahren war. Sie umarmte ihn, oder so in etwa. Sie kam ihm „körperlich“ nahe. Das hatte sie seit seiner Anmache auf dem Pausenhof, die in einer Katastrophe für ihn endete, praktisch nie zugelassen. Aber das interessierte ihn gerade nicht. Er schwebte gerade in den höchsten Sphären von „La-La-La-Land“. Ihre Brüste waren ja so schön weich und ihr Atem an seinem Haar und ihre Arme an seiner Brust...

„Wer bist du und was hast du mit Tenten gemacht?“ Er lehnte sich gegen sie und genoss ihrer Berührung, so keusch sie auch sein mochte.

„Wie es aussieht willst du wirklich nicht, dass ich nett zu dir bin. Zu schade, dabei war ich gerade in Kuschellaune.“ Sie rieb ihre Brüste an seinem Rücken, nur um auszuprobieren wie lange er es aushielt.

Neji wurde halb wahnsinnig, doch er hielt sich zurück. Ein falsches Wort, oder eine falsche Bewegung und er würde wortwörtlich den Piranhas zum Fraß vorgeworfen. Er hatte so das seltsame Gefühl, dass sie ihn mit Absicht heiß machte um ihn dann wie bestellt und nicht abgeholt stehen zu lassen. Diese Genugtuung würde er ihr nicht geben, zumindest nicht heute, wo sie mit einem anderen ausgehen würde.

„Naja, du kannst es mir nicht übel nehmen, wenn ich versuche mich vor einem frühen Tod zu schützen.“ Er drehte den Kopf leicht und sah in ihr höchst amüsiertes Gesicht.

„Wer hätte gedacht, dass man dich so gut dressieren kann?“ Sie strich ihm leicht über die Wange.

Er legte seine Hand über ihre und drückte sie leicht an seine Wange. Sein Blick war so hungrig, hungrig nach ihr, dass sie am liebsten weg gesehen hätte damit er ihr Gesicht nicht sah sobald sie rot wurde.

„Ich lasse mich nur von einer einzigen Frau dressieren...“

Irgendwie hatte sie so ein Gefühl wer diese Frau sein sollte, aber sie wollte es nicht wahrhaben und gewiss auch nicht hören.

„Bis morgen Neji.“ Sie gab ihm einen Mini-Wini-Futzi-Kleinen Kuss auf die Wange und löste sich von ihm.

Nachdem sie gegangen war, legte er seine Hand auf seine Wange. Und starrte immer noch auf die Tür durch die sie gerade gegangen war. Hatte sie ihm gerade wirklich einen Kuss gegeben. Einen winzig kleinen Kuss, aber dennoch ein Kuss. Das hätte er sich wirklich nicht träumen lassen.

Nach ungefähr 5 Minuten verträumt in die Leere starren, fiel ihm ein, dass er eigentlich hinter ihr her laufen wollte, doch er hatte keine Ahnung wo hin. Wenn er sie nicht einholte, würde er es nie herausfinden. Später würde er sämtlichen Göttern und allen Schutzengeln dieser Welt danken, dass er sie doch noch eingeholt hatte.
 

~*~
 

Tenten ging an ihrem Geschäftsgebäude vorbei und lief die Straße entlang.

Sie hatte keine Ahnung warum sie sich in ihrem Büro so verhalten hatte. Neji musste jetzt sonst was von ihr denken. Aber er hatte einfach zu süß ausgesehen, wie er so an seinem Schreibtisch saß und vor sich hin schmollte weil er dachte sie würde mit einem anderen ausgehen. Das stimmte natürlich nicht. Er musste aber schließlich auch nicht wissen was sie in ihrer Freizeit trieb. Sie hatte einfach Lust etwas früher mit der Arbeit aufzuhören und da sie meistens eh alles erledigte konnte sie auch getrost mal blau machen.
 

Tenten betrat die U-Bahn und setzte sich hin. Noch hatte sie keine Ahnung was sie wohl noch machen wollte. Sie könnte ja shoppen gehen, oder nach Hause gehen und sich faul auf der Couch wälzen. Es war alles noch offen.

In der Zwischenzeit hatte Neji sie eingeholt und hielt sich diskret im Hintergrund. Er wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie ihn sah. Das würde unangenehme Fragen aufbringen und am Ende wäre sie sicher nur sauer auf ihn.

Im Moment machte er sich aber über was anderes Sorgen. Direkt vor Tenten saßen drei Kerle die sie die ganze Zeit schon lüstern musterten. Sie schien von all dem nichts mit zu bekommen. Sie saß auf ihrem Sitz, würdigte niemanden auch nur eines Blickes und hörte Musik mit ihrem MP3-Player. Sie sah so aus als würde sie über etwas verschärft nachdenken, allerdings wusste er nicht was.

Plötzlich stand sie auf und stieg aus. Er folgte ihr unauffällig, so auch leider die drei Perverslinge wie er feststellen musste. Sie durchquerte den Bahnhof wechselte das Gleis und stieg in die nächste S-Bahn. Die Kerle hatten sich schon vor sie hingesetzt. Sie allerdings blieb noch stehen, so als könnte sie sich nicht entscheiden wohin sie sich setzen sollte.

Einer der drei wurde letztendlich frech, klopfte sich auf den Oberschenkel und meinte: „Hier ist noch ein Platz frei Süße, komm doch her.“ Seine Kameraden lachten.

Tenten lächelte ihn so süß an, dass es schon widerlich war. „Gewiss nicht.“

Nach dieser Aktion zog sie es vor doch stehen zu bleiben, drehte ihnen aber ganz bewusst ihren Hintern zu und strafte sie mit Missachtung. Neji musste schon zugeben, dass sie gut mit solchen Anmachen umgehen konnte. Wahrscheinlich bekam sie am Tag mindestens 10 Stück davon.

Tenten bekam nichts mehr mit da sie den Player nun auf volle Lautstärke gestellt hatte, aber die Typen riefen ihr immer noch obszöne Sachen hinterher. Neji konnte nicht behaupten, das ihm das auch nur im geringsten gefiel. Schön langsam sah er rot. Es war wohl doch ein gute Idee gewesen ihr hinterher zu laufen.
 

Vor Tenten saß ein älterer Mann der sich vor Lachen nicht mehr halten konnte. Er sah immer wieder mal zu ihr, dann zurück zu den Männern, die sie fließend ignorierte. Langsam aber sicher nervte es sie. Sie zog ihre Ohrstöpsel raus und fragte den Opa vor ihr: „Reden die immer noch mit mir?“

Er lachte wieder, nickte aber. Eine andere Frau sah sie mitleidig an. Wie es aussah, war es wirklich verdammt peinlich was die da veranstalteten. Jetzt hörte sie auch was die ihr hinterher schrien. „Hey Süße, warum auf einmal so kalt.“

„Wir wollen dich etwas fragen, ist nicht mal das erlaubt?“

„Arrogant ist sie ja, aber eines muss ich ihr lassen, sie hat einen verdammt heißen Hintern.“

Bei diesem Kommentar lachten alle drei, so auch der ältere Herr auch wenn er mehr entsetzt war. Die Jugend von Heute war wirklich unverschämt.
 

Tenten ging es langsam auf die Nerven, Neji war kurz davor diesen Ekelpaketen die Fressen zu polieren. Der Zug hielt und Tenten stieg aus. Sie bemerkte aus den Augenwinkeln wie ihr die Kerle folgte. Sie tat zwar so als würde sie nichts sehen, allerdings bekam sie doch langsam Bammel. Wollten sie die Kerle wirklich bis zu ihrer Haustür verfolgen? Bis dahin musste sie sie irgendwie loswerden. Sie beschleunigte ihre Schritte, so auch die Typen.

Neji ging ebenfalls schneller um hinterher zu kommen. Kurz vor der nächsten Treppe hatte er sie jedoch alle aus den Augen verloren. /So ein verdammter Mist!/
 

~*~
 

Tenten überlegte wie sie die Kerle wieder los wurde. Im schlimmsten Fall könnte sie ja von ihren Judo, Karate und Kung-Fu Moves Gebrauch machen. Kickboxen hatte sie nach einem halben Jahr wieder aufgegeben. Jetzt bereute sie diese Entscheidung.

Wie ging das nochmal was sie ihr in Selbstverteidigung beigebracht hatten? Handballen gegen die Nase schlagen, den kleinen Finger brechen, der berühmte Tritt in die Eier, im schlimmsten Fall den Schwanz packen und richtig fies daran ziehen.

Das alles hörte sich ja wunderbar an, aber es waren 3 Männer die wahrscheinlich mehr als 50 Kilo mehr wiegten als sie. Einen oder zwei würde sie sicher K.O schlagen können, aber was machte sie dann mit dem anderen? Sie war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht merkte wie jemand sich vor ihr aufbaute. Im letzten Moment noch sah sie seine Füße und blieb stehen. Vor ihr standen 2 der Kerle die sie in der U-Bahn abblitzen ließ. „Wohin des Weges, Süße?“

Sie antwortete nicht sondern machte kehrt und lief in die Gasse neben ihr. Großer Fehler!!!!

Da stand der Dritte. Sie war so sehr in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie nicht mal realisiert hatte, dass man sie getrieben hatte, in eine der letzten Ecken des Bahnhofs.

/Toll sowas passiert wohl nicht nur Hinata./

„Ich habe es eilig. Seien Sie so freundlich und machen Sie den Weg frei.“ Noch kein Grund unhöflich zu werden.

„Oh, warum denn so förmlich Süße? Habt ihr das gehört Jungs? Die Kleine ist ja richtig nobel.“

Die anderen lachten und zogen ihren Kreis enger um sie. Tenten hatte genug: „Wie es aussieht sind Leute von eurem niedrigen Kaliber nicht in der Lage zu verstehen, was ich in meiner gehobenen Sprache sage. Also dann, extra für euch in der Gossensprache. Bewegt eure fetten Ärsche aus meinem Weg!!!“

Die Zeit höflich zu sein war vorbei.

„Werd nicht frech du...“ Der größere von beiden hielt ihn zurück. „Wartet, die Kleine ist eine Lady. Antworten wir ihr in ihrer Sprache.“ Er wandte sich Tenten zu und grinste fies. „Ich bin abgeneigt eurer Bitte nachzukommen. Das bedeutet in der Gossensprache: Zum Teufel, nein.“

Schön langsam wurde die Sache eng. Sie musste dringend einen Weg finden hier raus zu kommen. Sein Grinsen gefiel ihr überhaupt nicht.

„Fein, du kannst dich ja normal ausdrücken. Was wollt ihr Deppen von mir? Wie ich schon sagte ich hab es eilig.“ Noch ein blöder Kommentar von denen und sie würde sich den Weg frei kicken.

„Was wir wollen? Oh das ist einfach. Wir wollen unseren Spaß, Süße. Und du siehst wie geschaffen aus dafür. Schnappt sie euch.“
 

Die zwei anderen Gorillas, (anders kann man sie wohl nicht beschreiben) kamen näher und griffen gleichzeitig nach ihr. Tenten, die sowas schon hatte kommen sehen, kickte mit einem Fuß nach hinten und verpasste dem Mann einen Tritt direkt ins Maul. Mit diesen Absätzen muss das kein schönes Erlebnis gewesen sein. „Du kleine...“ Der Kerl vor ihr rannte mit einem vor Wut verzehrtem Gesicht auf sie zu. Sie wich seinem Punch aus, verpasste ihm einen Tritt aufs Knie und schickte ihn damit direkt auf den Boden. Sie stieg mit ihrem Absatz direkt auf seine Hand. Der Kerl unter ihr schrie vor Schmerzen auf.

Sie drehte sich zu dem Boss der Saubande. „Willst du als nächster eine Tracht Prügel?“

Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes verschwand nicht für einen Moment. Eher wurde sein Grinsen immer breiter. „Mitnichten. Aber ich glaube du hast eine Tracht Prügel nötig.“

Tenten verstand nicht warum er nicht schon längst vor Angst davongelaufen war, bis sie schließlich einen harten Schlag auf ihrem Rücken spürte. Es tat höllisch weh und sie fiel zu Boden. Der Typ, dem sie den Absatz ins Gesicht geknallt hatte, war leider wieder aufgestanden.

/Verdammte Scheiße/, dachte sie.

„Na Fräulein, gefällt dir der Geschmack deiner eigenen Medizin?“

Die zwei anderen hielten nun ihre Arme und Beine auf den Boden. Sie hatte so das komische Gefühl das der Kerl ihr die Schulter gebrochen hatte.

Ihr Boss beugte sich über sie während die anderen sie immer noch festhielten. Er hatte solchen Mundgeruch, dass ihr fast schlecht wurde. „Verdammt lasst mich los!“, schrie sie und versuchte mit allen Mitteln wieder frei zu kommen. Sie schaffte es ein Bein zu lösen und verpasste dem Kerl über ihr einen Tritt der sich gewaschen hatte.

Er fiel zur Seite und hielt sich krampfhaft den Schritt. Die anderen zwei sahen sich unsicher an bis er sagte: „Erteilt ihr eine Lektion.“

Die Männer ließen sich nicht zweimal bitten und fingen an auf sie zuschlagen. Der eine verpasste ihr immer wieder Tritte in die Seite und ihren Bauch während der andere sich einfach nur an der Show ergötzte und sie weiterhin festhielt. Tenten hatte noch nie in ihrem Leben solche Schmerzen gespürt.

„So, ich hoffe das reicht fürs erste. Oder wirst du wieder frech sein?“, fragte er.

Sie antwortete nicht. Sie konnte vor Schmerzen kaum noch klar denken.

„Großartig.“ Er grinste wieder. Man sollte meinen er hätte besseres zu tun als Frauen zu schlagen und sie danach anzugrinsen als sei nichts geschehen. „Nun wollen wir mal sehen ob die Misses hier noch Jungfrau ist...“ Tenten riss die Augen auf und versuchte sich zu wehren. Er verpasste ihr eine Ohrfeige. „Beweg dich noch einmal und werd ich dir den Kiefer persönlich ausrenken.“

Diese Drohung saß, sie bewegte sich nicht mehr.

Er griff ihr unverschämt unter den Rock und zog ihre Unterwäsche bis zu den Knöcheln runter. Tenten konnte einfach nicht glauben was hier gerade passierte. Wieso ausgerechnet sie? War das die Strafe dafür, dass sie Neji immer schlecht behandelt hatte? Oder war es die Strafe dafür, dass sie ihn heute angelogen hatte und einfach weil es ihr so passte früher gefangen war? Es heißt zwar kleine Sünden bestraft der Herr sofort, aber das hier war ja wohl wirklich ein wenig übertrieben.

„Sieh mal einer an, die Kleine ist noch Jungfrau, Jungs. Das wird ein Spaß.“

Der Letzte Gedanke der Tenten durch den Kopf ging, war einer für den sie jeden ausgelacht hätte der ihr gesagt hätte, dass sie jemals auch nur denken würde. Ein Name. Ein einziger Name schwirrte ihr nun im Kopf herum.

/Neji.../
 

~*~
 

Neji lief ziellos am Bahnhof hin und her. Er hatte Tenten und auch ihre Verfolger verloren.

Bei der nächsten Treppe waren sie alle plötzlich weg.

Er war außer sich vor Sorge. Hoffentlich war sie die Typen wieder los geworden. Was wenn ihr was passiert war? Er schüttelte den Kopf. Ihr würde nichts passieren. Sie hatte einen feinen linken Haken. Jeder Angreifer würde sich vor Angst in die Hosen machen und davon rennen.

Aber in diesem Fall waren es doch drei...

Er kam an einer kleinen Gasse vorbei. Er hörte ein Geräusch was verdächtig nach einem Schrei klang, allerdings kam der von einem Mann. Wahrscheinlich irgendein armer Trottel den sie gerade ausraubten. Er ging weiter, drehte aber gleich wieder um. Er könnte sich schließlich geirrt haben. Wenn er so darüber nachdachte, war es doch wahrscheinlich das der Schrei...Nein undenkbar.

Irgendetwas knallte hässlich, und es hörte sich nicht so an als wäre es Stein oder Eisen. Er ging einen Schritt schneller und hörte plötzlich ein Wimmern. Wo zum Teufel kamen diese Geräusche her?

Er ging noch etwas schneller und hörte etwas, dass ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ: „Sie mal einer an, die Kleine ist noch Jungfrau, Jungs. Das wird ein Spaß.“

Ok, ob es nun Tenten war oder nicht. Da wurde eine Frau belästigt. Er bog um die nächste Ecke und sah eine Szene wie aus einem schlechten Film: Zwei Männern hielten eine Frau an den Boden geklammert während ein anderer über ihr gebeugt war. Ihre Unterhose war bereits zu den Knöcheln herunter gezogen. Sie wehrte sich nicht. Höchstwahrscheinlich war sie ohnmächtig.

Wenn es etwas gab, dass er hasste dann waren es Vergewaltiger. Er hatte es zumindest nicht nötig Frauen zum Sex zu zwingen.

„Hey!“, rief er. „Was macht ihr da?“
 

~*~
 

Neji hörte jemanden schreien. Sie konnte nicht mehr genau hören was er sagte, aber sie kannte diese Stimme von irgendwoher. So vertraut und doch so fremd.

Neji ging ruhig auf die Männer zu, als er jedoch näher kam und ihr Gesicht sehen konnte, blieb er stehen. Seine Augen mussten ihm definitiv einen Streich spielen. Das war nie und nimmer Tenten die da auf dem Boden lag.

Sie konnte nur flüstern, aber unwillkürlich entfloh ihr sein Name. „Neji...?“

„Ach du kennst ihn? Welch freudige Überraschung.“

Der Boss der Bande richtete sich auf und sah Neji in die Augen. „Möchtest du dich uns anschließen? Die kleine hier ist bestimmt eng genug für uns alle.“

Mehr Beweise brauchte Neji nicht. Das war eindeutig Tenten.

„Na ich weiß nicht Boss. Der sieht eher so aus als wollte er stören.“ Einer dieser Idioten war also in der Lage Mimik und Gestik zu deuten. Es wäre aber auch zu viel verlangt, dass alle drei geballte Fäuste und einen Mörderblick als etwas gefährliches deuten könnten.

Der Boss wandte sich von Tenten ab und ging auf Neji zu. „Wenn du keinen Ärger willst schlage ich vor du machst mit, oder verziehst...“ Weiter kam er nicht. Neji hatte ihm bereits eine Faust ins Gesicht gejagt.

„Du Bastard!!!“ Die anderen beiden Gorillas kamen wie fette Walzen auf Neji zugerannt, der allerdings gab sich unbeeindruckt und verpasste diesen beiden einen Tritt in den Magen. Sie standen nicht wieder aus.
 

In der Zwischenzeit hatte Tenten sich mühsam aufgesetzt und versucht aufzustehen. Ihre Schulter war wohl wirklich gebrochen. Außerdem war es gut möglich, dass ein paar Rippen angeknackst waren. Sie versuchte ihre Unterwäsche hochzuziehen, konnte sich wegen den Schmerzen in ihre Schulter aber nicht bücken. Neji kam auf sie zu. „Ist alles in Ordnung mit dir?“

„Naja, den Umständen entsprechend...“ Sie versuchte weiterhin ihre Unterhose nach oben zu bewegen, was ihr aber nicht wirklich gelingen wollte.

Es frustrierte sie immer mehr: „Warum zum Teufel...?“

„Du musst hier nicht die Starke spielen Tenten. Lass mich dir helfen...“

„Nein, ich mach das schon...“ Sie schüttelte ihn unwirsch ab und versuchte weiterhin sich vernünftig anzuziehen.

„Tenten, bitte...“

„Verschwinde!!! Warum sollte ich deine Hilfe brauchen?“ Langsam wurde sie hysterisch.

Neji erwiderte erst nichts. Sie hatte ihn schon länger nicht mehr vernünftig angeschrien. Dann aber entschied er sich für die harte Variante. Er trug keine Schuld an de Sache.
 

„Weil du schwach bist...“

Tenten sah ihn an. Was hatte er da gerade gesagt?

„Du bist schwach Tenten. Sieh ein, dass auch du einmal die Hilfe eines Mannes brauchst. Ich will gar nicht wissen was passiert wäre, wenn ich euch nicht gefunden hätte.“

Er bückte sich und zog ohne auch nur einmal nach oben zu sehen ihre Unterwäsche wieder an den richtigen Platz. Sie protestierte nicht einmal.

„Du musst nicht immer so tun als hättest du alles und jeden im Griff. Du musst dir in gewissen Situationen helfen lassen. Und ich werde gewiss nicht deinen Zorn annehmen, bloß weil es eben auch Schweine in dieser Welt gibt.“

Er nahm sie in seine Arme. „Es ist manchmal ok schwach zu sein. Jeder anderen Frau wäre in deiner Situation das selbe passiert. Komm, ich bringe dich ins Krankenhaus.“

Bei dem Wort Krankenhaus verkrampfte sich alles in ihr. Sie wollte auf keinen Fall erklären müssen was passiert war.

Sie schüttelte den Kopf und wehrte sich vehement dagegen. „Nein, nicht das Krankenhaus. Ich hab zu Hause einen erste Hilfe Kasten. Bitte alles nur nicht ins Krankenhaus.“

Sie krallte sich in sein Hemd und wehrte sich mit allen Mitteln dagegen. Sie würde auf keinen Fall ins Krankenhaus gehen. Ihre Augen flehten ihn gerade zu an dieses Mal das zu tun was sie wollte. Letztendlich nahm er sie auf die Arme und trug sie aus der Gasse raus. Im Vorbeigehen schnappte er sich noch ihre Tasche und verpasste dem Boss der Bande, der immer noch ohnmächtig war, einen Tritt.
 

~*~
 

Neji wunderte sich darüber, dass Tenten solche Nerven aus Stahl hatte. Sie hatte noch kein einziges Mal geweint, oder sich über Schmerzen beschwert. Die Fahrt zu ihrem Haus hatte sie schweigend und auf seinem Schoß verbracht. Man merkte ihr an wie müde sie war. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter und er hielt sie so behutsam wie er konnte. Er hatte feststellen müssen, dass ihre Schulter entweder gebrochen oder stark verwundet war. Allein bei dem Gedanken diese Mistkerle hätten weiter gehen können wurde er wieder wütend.
 

Bei ihr Zuhause ließ er sich den Schlüssel geben und brachte sie in ihr Schlafzimmer. Jetzt wo er mal hier war, wünschte er sich er hätte es durch andere Umstände in ihr Schlafzimmer gebracht.

Er setzte sie auf dem Bett ab und fragte sie wo der Verbandskasten sei. Sie zeigte nur auf die Kommode neben dem Bett. Er nahm den Kasten aus der Schublade und setzte sich neben sie.

„Tenten?“, fragte er ruhig. Sie sah ihn an.

„Möchtest du vorher duschen bevor ich deine Schulter verbinde? Oder soll ich es gleich hier machen?“

„Am besten gleich hier...Ich möchte nur ins Bett.“

Er nickte: „Dann muss ich dich bitten dein Oberteil auszuziehen, und den BH wenn möglich auch.“

Sie sah ihn mit vorwurfsvollen Augen an. Er würde doch nicht wirklich erwarten, dass sie sich vor ihm ausziehen würde?

„Tenten, ich will dir nicht an die Wäsche. Ganz im Gegenteil sogar, mir wäre nichts lieber als dir eine Tasse Tee zu kochen, deine Schulter zu versorgen und dann zu gehen. Es lässt sich aber nun mal nicht anders machen. Das einzige was ich dir anbieten kann ist mich hinter dich zu setzen, damit ich auch ja nichts sehe.“

Nicht mal die Idee gefiel ihr, da sich direkt vor ihr ein Spiegel befand, aber er würde sie vielleicht am Ende noch erwürgen wenn er nicht sah was er machte.

Sie versuchte dass Oberteil auszuziehen, was aber abermals von den Schmerzen in ihrer Schulter verhindert wurde. Neji sah sich also gezwungen das Oberteil aufzuschneiden. Sie konnte nur einen Arm heben, was ihm nicht half sondern ihn eher behinderte. Er entfernte das Stück Stoff und sah krampfhaft in eine andere Richtung. Er war immerhin auch ein Mann. Das letzte was er nun brauchen konnte war ein Ständer der, in dieser Situation wohlgemerkt, höchst unangebracht wäre.

Nachdem das geschafft war setzte er sich hinter sie und begann damit ihre Schulter zu verarzten. Ihr Schulter war bis zur Mitte des Rückens komplett blau angelaufen.
 

„Neji? Wie hast du mich gefunden?“

„Ich bin dir gefolgt. Nachdem du gesagt hattest, du hättest ein Date, habe ich beschlossen dir zu folgen. Die Kerle haben dich im Zug schon übel angemacht. Am Bahnhof hatte ich euch dann kurz aus den Augen verloren.“
 

Er strich leicht über die blauen Stellen auf ihrer Schulter. Es wollte das Gespräch aufrecht erhalten, da es sie von ihren Schmerzen ablenkte. „Wie ist das hier passiert?“

Sie zuckte kurz vor Schmerzen bevor sie weitererzählte. „Die haben mich in diese Seitengasse gezogen. Als sie versuchten mich anzufassen habe ich ihnen eine Tracht Prügel verpasst. Leider war der erste Kick wohl nicht so stark wie ich gehofft hatte. Er ist wieder aufgestanden und hat mir eine Eisenstange auf die Schulter gedonnert. Ich bin wohl leicht aus der Übung.“

„Ich wäre nach so einem Kick nicht mehr aufgestanden“, scherzte er.

„Du weißt ja auch genau wie sich so ein Kick von mir anfühlt.“

Er lächelte: „Stimmt, ich dachte damals wirklich du hättest Rührei aus mir gemacht.“

„Geschah dir auch ganz recht. Mich einfach so mitten im Pausenhof anzugrabschen“, lachte sie.

Neji war nun erleichtert. Dass sie in so einer Situation lachen würde hätte er eher nicht gedacht.
 

Nach etwa 10 Minuten wickeln und binden war er mit ihrer Schulter fertig und die zwei waren fertig damit sich aufs übelste zu beschimpfen weil sie sich in der Schulzeit doch so gehasst hatten. Selbstverständlich war es mehr ein Scherz zwischen alten „Feinden“, aber so vergaß sie zumindest die vor kurzem geschehenen Ereignisse und ihre Schmerzen für eine Weile.

Er stand auf und holte ein weites T-Shirt aus ihrem Schrank und zog es ihr über. „So. Ich bin fertig. Willst du wirklich noch einen Tee, oder soll ich gehen?“

Sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. „Nein, danke. Ist schon in Ordnung. Danke für deine Hilfe.“ Sie legte sich hin und sprang sofort wieder auf. Sie war tatsächlich so blöd gewesen sich auf ihre verwundete Schulter zu legen. „Ich muss mir wohl noch eine Position überlegen in der ich auch schlafen kann. Bis morgen...“

„Was heißt hier bis morgen? Du bleibst zu Hause. Befehl von deinem Chef! Und keine Widerrede.“

Er blickte entsetzt drein. Sie würde in ihrer Verfassung sogar noch arbeiten gehen? Sie war entweder sehr tapfer der blöd.

„Ich gehe jetzt, und sorge dafür dass dich morgen keiner in die Firma lässt. Bemüh dich nicht auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen.“ Er machte kehrt und wollte das Zimmer verlassen, aber etwas hielt ihn zurück. Sie hatte unwillkürlich nach seinem Arm gegriffen um ihn am Gehen zu hindern. „Kannst du nicht...“ Sie stockte. Was wollte sie da eigentlich sagen? Warum wollte sie unbedingt, dass er blieb?

„Was kann ich nicht?“ Er drehte sich um und sah sie unverwandt an. Was auch immer sie sagen wollte. Er wollte es erst von ihr hören, bevor er handelte.
 

Es schien sie eine Menge Kraft und Mut zu Kosten das zu sagen, aber sie schaffte es irgendwie. „Kannst du nicht hier bleiben bis ich einschlafe...“ Sie hatte deutlich angefangen, aber am Ende war es nur noch ein unverständliches Nuscheln geworden.

Neji hatte zwar nichts dagegen, aber er hatte nichts zum wechseln hier und mit ihr in einem Bett zu schlafen wäre keine gute Idee. Sie konnte sich ja praktisch nicht mal richtig hinlegen. Dann allerdings kam ihm eine Idee. Wer sagte denn, dass sie unbedingt liegen musste? Sitzen wäre auch eine Möglichkeit.

„Wenn du das gerne möchtest, sag ich nicht nein...“

„Keine krummen Dinger!“ Dabei zeigte sie warnend mit dem Zeigefinger auf ihn.

„Schon verstanden. Hast du noch mehr Kissen?“

Sie ging zum Schrank und warf ihm noch zwei Kissen zu. „Mehr hab ich nicht.“

„Mehr brauch ich auch nicht“, murmelte er und stapelte sie gegen die Wand. „Das beste wäre wohl sein wenn du sitzt, schließlich kannst du in keiner Position liegen. Also werde ich mich gegen die Kissen lehnen und du lehnst dich an mich. Und schau mich nicht so vorwurfsvoll an! Ich kann nichts dafür das du nicht liegen kannst.“
 

Tenten dachte eigentlich an was ganz anderes. Die Sache mit den krummen Dingern war ja jetzt geklärt. „Ehrlich gesagt, hab ich mich nur gewundert ob du in dem Anzug schlafen gehen willst. Ich habe nicht wirklich was zum Wechseln hier...“

„Naja, ich kann das Jacket ausziehen, und die Hose und das Hemd anlassen.“, schlug er vor.

„Wird das auf Dauer nicht unbequem?“

„Hast du eine bessere Idee?“
 

Beide schwiegen sich eine Weile an. Ihnen schwirrte beiden die selbe Idee im Kopf herum, nur beiden war es zu unangenehm sie auszusprechen.

Neji schließlich löste die Sache auf seine Art. Er zog sein Jacket aus und legte es auf den Stuhl an ihrem Tisch. Sein Hemd und die Krawatte folgten kurz darauf. Bei seiner Hose hielt er kurz inne, dachte sich dann am Ende aber nur „Scheiß drauf“.

Er faltete die Hose zusammen und drehte sich schließlich zu Tenten um, nur in seiner schwarzen Seiden-Boxershorts. Ihr blieb glatt die Spucke weg. Das letzte Mal hatte sie ihn nur im Büro so gesehen und da hatte sie beschämt zur Seite gesehen. Jetzt erlaubte sie sich zum ersten Mal richtig hinzusehen. Warum hatte sich sich diesen Astralkörper nochmal selbst verweigert? Ach ja, weil sie ihn nie und nimmer ranlassen wollte. Mittlerweile war sie sich nicht mehr so sicher ob sie diesen Schwur auch wirklich halten konnte.
 

Neji ging auf das Bett zu und lehnte sich gegen die Kissen. Das würde für ihn bestimmt eine unbequeme Nacht werden.

Er machte es sich so gemütlich wie möglich, nahm die Decke an sich und streckte seine Arme in Richtung Tenten aus. Jede andere wäre geflogen um in seinen Armen zu liegen, sie aber, ging langsam auf das Bett zu. Nachdem sie sich an seine Brust gelehnt hatte umarmte sie ihn und schloss die Augen. Sein Geruch war so angenehm beruhigend.

Zaghaft legte er die Decke um sie und schloss sie in seine Arme. Er hätte es zwar nicht für möglich gehalten, aber seine „harte Arbeit“ begann Früchte zu tragen. Sie vertraute ihm immerhin ein wenig.

„Gute Nacht Tenten.“

„Gute Nacht...und danke...“ Sie schluchzte an seiner Brust. Er fühlte wie ihre Tränen auf seine Haut fielen. Sie vergrub ihr Gesicht regelrecht und weinte sich alles aus dem Leib was sie die letzten Stunden nicht hatte rauslassen können. Sie war also doch nicht so steinhart wie sie immer tat. Er streichelte ihr beruhigend übers Haar und murmelte ihr immer wieder zu, dass alles in Ordnung sei.

„Verlass mich nicht.“

„Das werde ich.“
 

~*~
 

Am nächsten Morgen wachte Neji alleine in dem Bett auf. Er war noch zugedeckt, aber von Tenten fehlte weit und breit jede Spur.

Von unten kam ein Geruch nach Kaffee. Sie machte doch hoffentlich kein Frühstück mit ihrer verwundeten Schulter.
 

In der Küche angekommen musste er feststellen, dass sie genau das tat. Sie wuselte von einer Ecke zur Anderen, setzte Tee auf, machte Kaffee und checkte immer wieder mal den Inhalt der Pfanne. Das alles machte sie nur mit einer Hand, da sie die andere nicht wirklich bewegen konnte. Ihre Aufmachung deutete auch darauf hin, dass sie sich alleine kaum anziehen konnte. Sie trug noch dasselbe wie gestern und eine Bermudashorts. Mehr hatte sie mit einer Hand wohl nicht anziehen können.

„Guten Morgen.“ Er ging auf die zu und nahm ihr den Kochlöffel aus der Hand. „Du brauchst sicher Hilfe. Was soll ich machen?“

„Dich hinsetzen. Ich bin fertig. Aber du kannst den Tisch decken.“

Gut, dann würde er eben den Tisch decken.
 

Nachdem alles erledigt war, setzten sie sich hin und aßen gemeinsam. Die Stille wurde nach einiger Zeit etwas unangenehm, also entschloss sich Neji dazu ein Gespräch einzuleiten: „Ich dachte du frühstückst nicht?“

Er erinnerte sich noch genau daran. Als er sie damals um ein Date gefragt hatte, verneinte sie weil sie nicht frühstückte. Nach der ganzen Sache hatte sie ihm zwischen die Eier getreten und in sein Büro geschickt. Erstaunlich wie sich ihre Situation verändert hatte. Am Anfang wollten sie sich gegenseitig umbringen und nun saßen sie bei ihr in der Küche und frühstückten.

Tenten wurde rot nach der Frage. Sie wollte auf keinen Fall zugeben, dass sie damals schlicht und einfach gelogen hatte um ihn endlich los zu werden. Sie brauchte dringend eine Ausrede.

„Tu ich auch nicht. Aber da ich Besuch hatte, war das mindeste was ich tun konnte Frühstück zu machen.“

Neji lächelte und aß sein Rührei. Sie hatte eine wirklich süße Art sich bei ihm zu bedanken. Er ahnte nicht wie süß es noch werden würde.
 

Tenten sah auf ihr Essen runter, damit er ihr Tomaten ähnliches Gesicht nicht sah. Sie wusste nicht warum sie das jetzt unbedingt sagen wollte, aber irgendwie verließ es ihren Mund ohne ihr Einverständnis.

„Neji...“ Sie druckte noch ein wenig herum. Er sah von seinem Essen auf.

„Ja?“

„Ähmm...du hast mich doch letztens zum Abendessen eingeladen...in dieses Restaurant...“

„Ja?“

„Und ich wollte dich fragen...“ Sie machte wieder eine längere Pause.

„Ja?“ Sehr originell von ihm immer nur mit „Ja“ zu antworten aber er hatte keine Ahnung worauf sie hinauswollte.

Tenten lief, wenn es möglich war, doppelt so rot an und fing an zu stottern: „Ich...ich wo ...wollte fragen, o-o-o-ob diese Ein...ladung...denn...noch steht...“

Neji dachte ihn tritt ein Pferd. Was hatte sie da gerade gesagt?

„Ob diese Einladung noch steht?“, fragte er.

Sie nickte nur. Es sah so aus als würde sie vor Scham im Erdboden versinken wollen. /Oh Gott? Was mach ich nur? Er wird sagen, dass sie nicht mehr steht und ich werde aussehen wie ein Idiot und.../
 

„Natürlich steht diese Einladung noch.“
 

~*~
 

Naruto begann darauf sich schon mal seelisch auf Hinatas Abschied vorzubereiten.

Diese Woche war die Hölle für ihn. Sie benahm sich in immer kürzeren Zeitabständen unausstehlich. Unausstehlich bedeutet so wie sie sich benommen hatte, bevor Kiba versuchte sie zu vergewaltigen. Immer wieder nannte sie ihn nur forsch Uzumaki, dann war sie wieder die süße und fragte sich was sie gerade gesagt hatte. Auf seinem Schoß sitzen wollte sie unter keinen Umständen. Tatsächlich war sie bereits im Gästezimmer um zu schlafen und wenn sie einkaufen ging, sagte sie dass er auf gar keinen Fall mitkommen müsse.
 

Mittlerweile wünschte er sich sie würde einfach gehen. Es zerrte an seinen Nerven ihr unfreundliches Verhalten ertragen zu müssen. Seinen Dad hatte er bereits angerufen und ihm Bescheid gesagt, dass er sie bald schon abholen müsste.

Außerdem tat es weh. Es war unerträglich, wenn sie mit ihm sprach als würde sie ihn nicht kennen. Und am schlimmsten schien die Tatsache, dass sie zu vergessen schien was in der Zeit passiert war in der sie zusammen gewohnt hatten.

Sie konnte sich nicht mal mehr daran erinnern, wie sie im Park spazieren waren, oder wie sie, an dem Tag an dem sie von Albträumen geplagt wurde, zu ihm ins Bett gekrochen kam.
 

In diesem Augenblick fragte Naruto sich, ob es vielleicht ein Fehler gewesen war, auf sie aufzupassen. Sicher, sie hatte ihn gebraucht und er hatte sich schuldig gefühlt, aber jetzt im Nach hinein, jetzt wo sein Herz die Sache nicht mehr ertrug, fragte er sich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er sich nicht in sie verliebt hätte. In der Zeit, in der sie ihn gebraucht hatte, hatte er sie lieben und schätzen gelernt. Nun musste er sie aufgeben und das beste war, sie würde bald freiwillig gehen. War es da nicht besser wenn er sie fort schickte? Es war ihm lieber sie von sich selbst aus wegzuschicken, als mit anzusehen wie sie ihre Sachen packte und seine Wohnung freiwillig für immer verließ. Vielleicht sollte er das wirklich tun. Sie wegschicken, bevor sie von selbst ging.
 

Er rief seinen Dad an und bat ihn darum sie abzuholen. Er wollte, dass sie so schnell wie möglich ging.

In Hinatas Zimmer nahm er die selbe Reisetasche die sie genommen hatte um bei ihm ein zu ziehen. Er öffnete den Schrank, faltete ihre Kleidung sorgfältig und packte sie ein. Er nahm sämtliche Magazine, Bücher, CD´s und packte sie ebenfalls weg. Bei ihrer Unterwäsche war es verführerisch etwas länger drauf zu sehen, aber je länger er brauchte umso sicherer würde sie ihn bei seiner Tätigkeit entdecken, also beeilte er sich.

Nachdem er fertig war, nahm er die Tasche und setzte sie neben sich auf den Boden. Er wartete darauf, dass sie wieder kam.

Nach kurzer Zeit, ging die Tür auf und Hinata kam herein. Sie war wohl einkaufen, weil sie heute doch was besonderes kochen wollte. Zu schade, dass die Sachen schlecht werden würden.
 

„Hi Naruto-kun. Das Wetter da draußen ist schrecklich...“ Sie hing ihre Jacke auf und zog die Schuhe aus bevor sie das Wohnzimmer betrat. Naruto saß auf der Couch und rührte sich nicht. Vielleicht schlief er ja. Sie sah die Reisetasche neben ihm, ihre Reisetasche. Das verwunderte sie schon ein wenig. Warum war ihre Reisetasche hier und auch noch vollgepackt? Sie lief zu ihrem Zimmer und musste feststellen, dass alles leer stand. Was war denn hier los?

Sie ging zurück zum Wohnzimmer und konfrontierte ihn direkt damit.

„Was hattest du in meinem Zimmer zu suchen Uzumaki? Warum hast du alle meine Sachen eingepackt?“ Mit den Händen in die Hüfte gestemmt sah sie ihn finster an. Wie konnte er es auch nur wagen?

Naruto hob den Finger und zeigte auf sie. Sie verstand zuerst nicht, dann sagte er: „Genau deswegen.“

„Was?“

„Weil du dich so benimmst. Du warst nur hier, weil du Probleme hattest ohne mich klarzukommen. Jetzt bist du wieder die Alte. Mein Vater ist jetzt dein Manager. Er kommt dich gleich holen. Du hast eine Anfrage aus Hollywood bekommen. Sie wollen, dass du eine Weile dorthin ziehst um deine Arbeit zu machen. Mein Vater wird dich begleiten.“

Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Auch aus dem Grund, dass sie nun wirklich die Alte war. Die süße, völlig verängstigte Hinata war verschwunden und an ihre Stelle war die Alte getreten.
 

Bevor sie den Mund aufmachen konnte, klingelte die Tür. Er stand auf ohne sie eines Blickes zu würdigen und öffnete die Tür. Sein Vater stand im Türrahmen und sah ihn besorgt an.

„Bist du dir sicher, dass du das machen willst.“

Naruto nickte nur. Er wollte, dass sie endlich ging.

Ohne ein Wort, packte Hinata ihre Tasche und ging mit Minato mit. Sie würdigte ihn keines Blickes auch wenn irgendetwas in ihr gerade zu schrie, dass sie auf keinen Fall gehen wollte. Es fühlte sich einfach falsch an hier raus zu gehen und weder Auf Wiedersehen zu sagen, noch sich für seine Hilfe zu bedanken. Und noch wichtiger, sie wollte ihn nicht verlassen. Doch sie weigerte sich das zuzugeben. Er schmiss sie hier praktisch raus, also was kümmerte es sie?
 

Als sie an ihm vorbei durch die Tür ging sagte er etwas zu ihr, aber so leise, dass sie es praktisch nicht verstand.
 

„Leb wohl.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  kibakunsan
2016-01-09T19:46:45+00:00 09.01.2016 20:46
Tolles Kapitel armer naruto :( LG kibakunsan (*.*)
Von: abgemeldet
2009-01-16T09:05:33+00:00 16.01.2009 10:05
Tolles Kapi
mfg Hexe
Von:  Al
2009-01-15T21:18:54+00:00 15.01.2009 22:18
Uiuiui... TenTen hat ja mal voll das Fressbrett
vermöbelt bekommen, Scheiße waren die Typen drauf...
Zum Glück ist Neji mehr oder weniger rechtzeitig
gekommen!!!!
Und Naruto tut mir jetzt auch irgendwie leid.
Aber im Prinzip ist er ja selbst Schuld, dass die
"normale Hinata" so ist wie sie ist, oder?! Wäre er
am Anfang nicht so arschmäßig zu ihr gewesen,
hätte er das Problem jetzt nicht.

Auf jeden Fall krasses Kapitel! Das mit TenTen war
echt übel... hört sich vielleicht übel an, aber
anscheinend hat sie dieses Ereignis gebraucht, um
für Neji etwas offener zu werden und ihm nicht nur
zu misstrauen. Schrecklich aber wahr...
Von: abgemeldet
2009-01-15T15:50:17+00:00 15.01.2009 16:50
wow was ein kapitel.
naruto tut mir leid. jetzt wo alles gut ging
merkt hinata ihre veränderung nicht.
neji und tenten sind süß. tenten tut es denk ich gut
auch mal zu weinen.
mach weiter soooo
lg, yesilli

Von:  Honey07
2009-01-15T11:41:19+00:00 15.01.2009 12:41
hi^^
das war wieder ein tolles kapitel, und so viel Tenten Neji.
zum glück is neji ihr gefolgt und hat sie dann gerettet. ich hatte mir schon so was gedacht, als du das mit den drei typen geschrieben hast. ^^
na ja, und hina und naru is auch ne miese sache. mal schauen wie es noch mit den beiden weiter geht.
freu mich auf jeden fall wenn es weiter geht, besonders mit sasusaku.

LG sasu00saku
Von:  xxx
2009-01-14T22:36:52+00:00 14.01.2009 23:36
hey
ein super kappi
mach weiter sooooo^^

gruß xxx


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