Das Versprechen
Die Story ist mir schon eine ganze
Weile im Kopf herum gespuckt und da
musste ich sie einfach aufschreiben.
Hoffentlich gefällt sie euch.^^
Prolog: Das Versprechen
Es war der zehnte Oktober vor vierzehn Jahren.
Ein prachtvolles Fest wurde im ganzen Dorf, zu ehren eines Helden gefeiert, der das Dorf vor dem Untergang bewahrt hatte.
Die Straßen waren mit prunkvollen Lichter- und Blumengirlanden geschmückt.
Überall standen Verkaufsstände und boten die schönsten Waren an.
Himmlische Düfte zogen durchs ganze Dorf und ließen jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Hier und da standen Karussells und andere Attraktionen zur Unterhaltung der Leute.
Jeder war glücklich und genoss das Fest in vollen Zügen.
Es war schon sehr viel los, dafür das es erst Nachmittag war.
Aber niemand wollte sich diesen Spaß entgehen lassen, der etwas den Schmerz verdrängte der tief in den Seelen der Leute saß, die an diesem Tag einige ihrer Liebsten verloren hatten.
Ein kleiner vierjähriger Junge mit schwarzen Haaren und ebenso schwarzen Augen, die sein alabasterfarbenes Gesicht noch besser zur Geltung brachte. Bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Er mochte diesen ganzen Trubel nicht. Und verstand auch noch nicht warum das immer an diesem Tag so war. Es war doch eigentlich ein Tag wie jeder andere auch? Jedenfalls für ihn. Er schlängelte sich durch die Beine der Erwachsene und an anderen Kindern vorbei. Die verstand er auch nicht. Was war so toll an diesen blöden Fest? Was war so toll daran seine Eltern zu nerven, damit sie einem alles kauften was man wollte? Der Junge fand nichts. Diese ganzen Spiele waren doch nur Abzocke und falls man mal etwas gewann war das spätestens in ein paar Tagen schon wieder kaputt. Und das Essen war auch nicht gerade sehr lecker. Besonders der Süßkram fand der Junge abstoßend. Wie man nur so etwas widerlich süßes, klebriges Zeug sich genehmigen konnte war für ihn ein Rätsel.
Nach einiger Zeit hatte er die Schnauze voll und bog in eine Seitenstraße ein. Ihr war niemand. Das fand der Junge schön. Endlich hatte er wieder seine Ruhe.
Ein paar Straßen weiter entdeckte er einen Kaugummiautomat. Das brauchte er jetzt. Ein leckerer Kaugummi. Das Einzige was er an Süßigkeiten überhaupt sich mal genehmigte. Aber auch nur wenn er wieder sich etwas beruhigen wollte, oder ihn etwas genervt hatte. Der ganze Trubel hat ihn etwas aufgekratzt und genervt. So zog er ein paar Münzen raus und steckte sie ihn den Automaten und drehte an dem Schalter. Sofort viel etwas in den Schacht. Er griff sich seinen Kaugummi. Und etwas anderes. Es war ein Ring. Ein schwarzer aus Plastik mit einem dunkelblauen Schmetterling darauf, dessen Flügel glitzerten. Irgendwie war es Glück gewesen. Doch gefiel es dem Jungen nicht besonders. Der Ring sah so kitschig aus. Und außerdem war er ein Junge. Und Jungs tragen keine kitschigen Ringe.
Nach langem überlegen entschied er sich den Ring seiner Mutter zu geben. Die würde sich sicher über ihn freuen. Da viel ihm wieder ein das er ja schnell nach Hause musste. Schließlich sollte er ja da sein wenn es dunkel wird.
Er ging gerade durch den Park, um etwas abzukürzen und behielt dabei die untergehende Sonne im Auge. Die senkte sich langsam mit ihren blutroten Strahlen und es dauerte sicher nicht mehr lang bis sie ganz am Horizont verschwunden war.
In der Mitte des Parks lag ein schöner See. Der glitzerte rot golden in der untergehenden Sonne. Fasziniert ging der Junge etwas langsamer und sah sich den See an. Er war total hin und weg von dieser wunderschönen Farbe die die Wasseroberfläche hatte. Da hörte er wie jemand weinte. Das machte ihn stutzig. Heute waren eigentlich alle Leute fröhlich. Wer kann das nur sein der es heute nicht war? Der Junge ging dem weinen nach und vergaß das er eigentlich nach Hause sollte. Er wollte unbedingt wissen warum der der weinte so traurig war und wenn es ging ihm helfen.
Das weinen führte ihn etwas dichter an den See, zu einer großen Weide. Deren Blätter wiegten sanft im Wind und streiften etwas die Seeoberfläche. Vorsichtig zog der Junge den Weidenblättervorhang zur Seite und trat dahinter. Dort entdeckte er am Baumstamm zusammen gekauert einen blonden Jungen, der nicht älter zu sein schien wie er. Er hatte seine Beine dicht an seinen Körper gezogen und seine Arme um ihn geschlungen. Seinen Kopf hatte er auf seine Knie gestützt. Sein Körper bebte unter jedem Schluchzer. «Warum weinst du?» fragte der schwarzhaarige Junge. Erschrocken blickte der blonde Junge auf und sah den anderen Jungen ängstlich an. Der war ebenfalls etwas geschockt, aber auch verwundert. Der blonde Junge hatte überall Kratzer und blaue Flecken. Er wusste nicht wie das passiert ist, aber er konnte sich nicht erklären wie man so einem Jungen so etwas antun konnte. Goldblonde Haare. Große ozeanblauen Augen. Und eine Haut geküsst von der Sonne. So Leute hatte der Schwarzhaarige schon mal gesehen. Es war in der Kirche. Auf einem Fenster. Die sahen genauso aus. Nur hatten sie so weiße, seltsame Gewänder an und weiße Flügel auf dem Rücken. Und waren sie Erwachsen. «Bi...Bitte...Tu mir ni...nichts.» Ganz schwach und verängstigt klang die Stimme von dem Blonden und er fing an zu zittern. «Warum sollte ich dir den was tun? Du hast mir doch auch nichts getan.» Der Schwarzhaarige war verwirrt, genauso der Blonde. So etwas hatte noch nie jemand gesagt. «W...Weil ich böse bin und ein M...Monster! Das sa...sagen jedenfalls alle.» schniefte der Blonde. Das hätte seinen gegenüber fast aus den Socken gehauen. Wenn dieser Junge ein Monster sein soll, dann haben sie die Leute nicht mehr alle. Und da erkannte er von wem die Kratzer und blauen Flecken stammten. «Haben dir das die Leute angetan?» Er zeigte auf die Verletzungen. Der Blonde nickte. «Das ist mein Geburtstagsgeschenk haben die Leute gesagt.» Nun schlug es für der Schwarzhaarigen endgültig dreizehn. Er verstand nicht wie man so einem Jungen so etwas antun konnte und das auch noch an seinem Geburtstag. «Und was ist mit deinen Eltern? Warum tun sie nichts gegen die Leute?» «Ich hab keine! Ich hab niemanden. Ich bin alleine» Das traf den Schwarzhaarigen. Er konnte nicht begreifen wie das Leben so einen wunderschönen Menschen nur so leiden lassen konnte. Da hatte der Schwarzhaarige eine Idee. Er zog aus seine Hosentasche den Ring und ging zu dem Jungen. Er nahm die linke Hand des Jungen und steckte den Ring an den Ringfinger. Der Blonde wusste nicht was das sollte. «Ich werde dich heiraten. Dann bist du nie mehr alleine und ich beschütze dich.» Der blonde Junge fing an zu lächeln. Ein Lächeln das noch schöner als die Sonne war. «Danke...Aber wir sind doch noch zu klein um zu heiraten.» Da hatte er Recht. Doch das würde den Schwarzhaarigen nicht daran hindern sein Versprechen zu erfüllen. «Dann heirate ich dich wenn wir groß sind. An deinem achtzehnten Geburtstag kommst du wieder hier her und ich werde dich holen und heiraten. Das ist mein Versprechen.» sagte der Schwarzhaarige entschlossen. Der Blonde Junge stand auf und gab dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Nase. Der Schwarzhaarige fing an zu grinsen, genau wie sein Blonder. Da viel dem Schwarzhaarigen auf wie spät es war. «Scheiße ich bekomme Ärger.» Und schon flitze er los. Doch hielt er noch mal an und trete sich zu dem Blonden um. «Vergiss nicht. An deine Geburtstag komme ich dich holen. Versprochen.» Und schon rannte er davon. «Ich werde auf dich warten.» Der Blonde betrachtete den Ring. «Versprochen.»
So das war der Prolog.
Freu mich auf ein paar Kommis.^^