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Daemonicum Noctis

von

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Der Wald

Das Feuer loderte nach dem Mittagessen auf kleiner Flamme weiter und um diesen Zustand beizubehalten, schlug Mario vor, noch etwas Geäst zu besorgen. Er erklärte sich bereit zu gehen, hoffte aber auf ein klein wenig Unterstützung. Uli vermutete lautstark Mario hätte sicher Angst davor alleine in den Wald zu gehen, was sicher wieder in einem Streit gegipfelt hätte, wäre Joachim nicht aufgesprungen und hätte sich bereiterklärt mitzugehen.

„Und Tom geht sicher auch mit.“ schlug er weiter vor. „Wir könnten außerdem etwas die Gegend erkunden.“

„Hier gibt’s nur Bäume.“ nörgelte Uli.

Thomas stand auf, entschlossen mitzugehen.

„Hast Recht, Jo, etwas Bewegung tut mir sicher gut.“ Gab er Kund und kurz darauf machten sich die drei auf den Weg. Uli und Ralf hatten sich normalerweise nicht viel zu sagen, Uli verstand nichts von Kampfsport, Ralf hingegen sehr, dafür konnte der im Gegensatz zu Uli nicht viel mit Autos anfangen. Das einzige wirklich große Thema, über das die Beiden fast endlos reden konnten war Muskelaufbau und so vermutete Tom, dass sie auch diesmal über nichts Anderes reden würden, außer vielleicht noch über das Essen, das Ralf als einziger ziemlich furchtbar fand, weshalb es ihm eine Freude war, mit Mario und Joachim mitzugehen.

Die ersten Minuten liefen die Drei noch am See entlang, um die Orientierung nicht so leicht zu verlieren, dann begaben sie sich etwas weiter in den Wald hinein.

Mario lief mit schnellen Schritten voran, mit etwas Abstand von Joachim, der die Landschaft genoss und hier und da einen Ast aufsammelte, dicht gefolgt von Thomas, der sich doch wieder zurück zum Lager zu wünschen schien, weil seine Kopfschmerzen nicht nachlassen wollten.

Eine gefühlte halbe Stunde nach Aufbruch schlug Tom, der so langsam an seine Grenzen der Belastbarkeit stieß, vor, dass sie wieder umdrehen sollten, immerhin hätten sie genug halbwegs trockenes Holz gefunden. Mario, der sich immer noch ein paar Meter vor den Anderen befand, beschwichtigte sie zu warten.

„Ich will nur schnell sehen was da Oben ist!“ rief er den Beiden zu.

Sie befanden sich gerade auf einer Anhöhe und etwas weiter oben thronte ein großer Felsen, der ganz und gar mit Efeu bedeckt war.

Thomas war stehen geblieben und als Joachim das merkte blieb auch er stehen.

„Geht’s noch?“ fragte er.

„Ja, mir ist nur auch noch übel geworden.“ Erklärte Tom und stützte sich mit einem Arm an einem Baum ab.

Jo sah zu Mario hinauf, der jetzt an dem Felsen angekommen war. Der Stein sah von weitem aus, als wäre er einst bearbeitet worden. Durch die Bewucherung war nur die grobe Form erkennbar, aber es schien unwahrscheinlich, dass diese auf natürlichem Wege entstanden sein konnte. Es sah aus wie ein Siegertreppchen, der erste Platz in der Mitte hoch erhoben, er überragte den kleinen Italiener um fast das doppelte, als dieser nun endlich davor stand. Die äußeren beiden Stufen gingen ihm aber auch mindestens bis zur Brust.

„Habt Ihr ein Messer dabei?“ rief Mario hinunter, der ohne den Blick von dem Fels zu lassen versuchte das Gewächs mit den Händen zu entfernen.

Joachim seufzte und war einen Blick auf Tom, der ihm seine Frage beantwortete, ohne das Jo sie stellen brauchte:

„Ja, ja, ich komme klar, geh’ nur und sieh nach, was er da gefunden hat.“

Joachim hastete den Hügel hinauf bis zu der Stelle, an der dieses steinerne Ding stand und zückte sein Jagdmesser. Erst jetzt stellte er fest, das es sich um eine große recheckige Säule mit abgerundeten Ecken handelte, die von vier und nicht von zwei Stufen umkreist war, so dass das Gebilde im Grundriss wie ein Kreuz aussah.

Mario hatte schon einen kleinen Teil des Grüns vom Stein gerissen und so waren schon ein paar eingemeißelte Figuren zu sehen, die alle vor etwas davonliefen oder sich zu fürchten schienen. Ganz genau konnte man ihre Stimmung nicht mehr von Gesicht und Körper ablesen, weil sie durch die Zeit, die dieses „Denkmal“ hier stand, schon der Zeit und der Witterung zum Opfer gefallen waren, aber Joachim war überzeugt davon, dass sie allesamt nicht gerade Glücklich wirkten.

„Meinst Du, dass ist ein Schornstein?“ fragte Mario, immer noch an dem Efeu zerrend.

„Wie kommst Du auf so eine Absurde Idee?“ wollte Jo zunächst wissen.

„Ich rieche etwas.“

„Es riecht nach Wald...“

„Nein, nein, nein, da ist noch etwas Anderes, so wie eine Mischung aus Weihrauch und... und...“ Mario überlegte „...und Metall!“

„Klingt ekelhaft.“ Kommentierte Jo „Aber ich rieche nichts in der Art.“

„Ich habe es schon am See gerochen, aber hier ist es besonders stark!“

Joachim ging ganz nah an den Felsen und roch daran. „Riecht wie Stein – weiter nichts.

Mario war ihm einen enttäuschten Blick zu und fuhr mit seiner Arbeit fort, als hinter ihnen plötzlich ein magendurchdringendes Geräusch ertönte – Es war Thomas, der sich gerade übergeben hatte.

Jo stellte seine Arbeit auf der Stelle ein, legte das Messer weg und lief zu Tom hinunter, der noch einen weiteren Schwall Halbverdautes an die frische Luft beförderte. Mario war etwas hin und her gerissen, entschied sich dann aber etwas verärgert für seinen Freund.



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