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Spielzeug

von

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Lass mich verstehen

Reita hielt Kais Hand fest. Sie saßen auf der Couch und warteten. Ruki und Miyavi saßen nur unweit von ihnen. Reita konnte genau erkennen, wie verdammt glücklich Ruki war, wie er mit Miyavi herumalberte und wie sie lachten. Auch Reita konnte nicht umher bei diesem Anblick sanft zu lächeln, seine Hand fester um Kais Finger zu schließen und wohlig aufzuseufzen. Reita legte seinen Kopf auf Kais Schulter.
 

Gestern war Maya bei ihnen aufgetaucht und hatte sie gebeten heute hier her zu kommen. Es war komisch gewesen sich mit Maya zu unterhalten. Kai war auch da gewesen, doch er hatte nur stumm dagesessen, selten etwas gesagt. Nur, wenn Maya ihn direkt angesprochen hatte, hatte, hatte Kai kurz und knapp geantwortet. Aber er hatte geantwortet. Reita hob den Kopf und gab Kai einen sanften Kuss auf die Wange. Kai wandte sich kurz zu ihm um, starrte ihn eine Weile lang an, bevor er den Kopf wieder von ihm abwandte und zu Ruki und Miyavi blickte.

Warum sie hier waren…?

Irgendwie war es komisch gewesen. Reita hatte nichts versprochen, er hatte Maya nicht zugesagt, dass er kommen würde, aber nun waren sie hier. Sie hatten im Wohnzimmer gesessen, Reita hatte auf seinem Bass gespielt und Kai war es, der plötzlich gesagt hatte, dass es zeit wäre zu gehen, wenn sie denn gehen wollten.

Und sie waren gegangen und hier her gekommen.
 

„Sie sind süß, oder?“, flüsterte Reita leise. Kai verzog seinen Mund zu einem kleinen, fast unmerklichen Lächeln. Reita wusste, was das bedeutete und er war stolz es zu erkennen. Reita warf einen Blick auf die Uhr, die an der Wand hing. Ob Uruha wohl kommen würde? Reita bezweifelte es. Ruki hatte ihm eben noch einmal erzählt, was mit Uruha los war. Er sprach nicht. Gut, er sprach mit Aoi aber auch hier nur kurz, keine gesamten Sätze und sonst nahm er niemanden, nichts, wahr. Und Aoi würde Uruha in so einer Situation wohl kaum alleine lassen. Er war Uruhas bester Freund, so wie Ruki seiner war, nur ein bisschen anders.

Reita schmunzelte bei diesem Gedanken.

Plötzlich wurde jedoch die Tür geöffnet und Aoi trat herein. Reita erkannte sofort, wie Rukis Augen zu glänzen begannen. Bedeutete das, dass Uruha auch hier war? Reita setzte sich ein wenig auf. Er war auf alles gefasst. Beim letzten Mal hatte Uruha schließlich mit einem Glas nach Kai geworfen und wer wusste schon, was der Gitarrist dieses Mal tun würde, wenn er ihn sah.
 

Doch Aoi blieb an der Tür stehen, ihm folgte kein Uruha. Reita runzelte verwirrt die Stirn. Aoi starrte ihn an, ihn allein, schon seit er herein gekommen war. Keinen anderen hatte er auch nur eines Blickes gewürdigt. Aber Aois Blick war nicht hasserfüllt, nicht traurig, sondern…bittend.

„Reita?“, sagte er so leise, dass Reita eindeutig Probleme damit hatte ihn zu verstehen.

„Ja?“

„Er will mit dir reden. Nur mit dir. Unter vier Augen. Ich…ich habe keine Ahnung, was er will. Er redet nicht mehr viel mit mir, weniger als sonst, weniger als er schon geredet hatte. Ich bin ein Idiot. Wir sind uns gar nicht so unähnlich Reita. Ich glaube ich kapier das mit Kai endlich. Ich hoffe ihr seit glücklich. Beide.“

Reita verstand nicht, was Aoi damit sagen wollte. Deshalb beschloss er einfach still zu bleiben. Doch plötzlich löste Kai seine Hand von Reitas. Als sich Reita fragend zu ihm wandte, nickte er nur mit dem Kopf in Richtung Aoi.

„Uruha will mit dir reden, also geh.“

Reita wusste im ersten Moment nicht, ob er es als Befehl, oder als Bitte oder als etwas ganz anderes auffassen sollte. doch er entschied sich dafür keine Gedanken zu verschwenden und nickte nur, stand auf und schritt zu Aoi. Dieser schenkte ihm ein gespieltes Lächeln. Kaum hatte Aoi die Tür zum Proberaum geschlossen, seufzte er schwer. Reita glaubte sogar zu erkennen, dass er zitterte.

„Alles okay, Aoi?“, fragte er besorgt.

Aoi nickte nur. „Es geht schon.“

„Aoi? Was ist passiert?“

Aoi schüttelte nur den Kopf. „Ich hab es doch schon gesagt. Ich war ein Idiot. Komm. Uruha wartet in Miyavis Proberaum.“

Reita wollte eigentlich noch etwas sagen, doch Aoi wandte sich um und ging voraus, direkt zu Miyavis Proberaum. So gerne Reita auch etwas sagen wollte, er hatte keine Ahnung was er überhaupt sagen sollte. Immerhin wusste er auch nicht was mit Aoi los war.
 

Als Aoi die Tür zu Miyavis Proberaum öffnete, ließ er Reita zuerst eintreten. Reita sah Uruha, er rauchte. Der Aschenbecher vor ihm war gefüllt. Reita konnte erkennen, dass er nervös war. Keine einzige Zigarette, die sich im Aschenbecher befand war aufgeraucht, viele wahrscheinlich sogar nach dem ersten Zug wieder ausgedrückt worden.

„Ich geh zurück in den Proberaum und…“

„Nein.“ Uruha sah plötzlich beinahe panisch auf. „Nein, Aoi. Warte vor der Tür, bitte. Ich will nachher noch mit dir reden…Ich muss es…glaube ich.“

Aoi nickte nur und schloss die Tür wieder. Reita wandte sich skeptisch an Uruha.

„Was ist zwischen euch passiert?“ Etwas war passiert. Uruha und Aoi verhielten sich alles andere als normal. Irgendetwas schien zwischen ihnen vorgefallen zu sein. Hatten sie sich gestritten? Dann musste es ein wirklich heftiger Streit gewesen sein.

„Setz dich, Reita.“
 

Reita schlenderte zur Couch und setzte sich, ein wenig Abstand zwischen ihnen lassend, neben Uruha. Reita sagte nichts, Uruha hatte ihn zu sich gebeten, also sollte er auch anfangen.

„Du liebst Kai, oder?“

„Ja.“

„Obwohl…obwohl du ganz genau weißt, dass er dich nicht liebt. Ich….ich verstehe nicht, wie du so sehr an ihm festhalten kannst.“ Uruha drückte die erst bis zur Hälfte gerauchte Zigarette aus und begann nervös mit seinen Fingern zu spielen. „Tut er dir nicht weh, Reita? Tut es nicht weh zu wissen, dass Kai dich nicht liebt? Ich…Ich verstehe nicht, wie du ihn lieben kannst.“

„Ja. Ich liebe Kai trotzdem. Wie könnte ich ihn nicht lieben? Nur, weil er diese Liebe nicht erwidert, sie nicht so erwidert, wie man es erwarten würde? Ich gebe mich mit Kleinigkeiten zufrieden. Mir reicht es in seiner Nähe zu sein, hie und da seine Hand zu halten, ihn küssen zu können und…“

„Und wenn du das nicht könntest? Wenn du ihn nicht küssen könntest, wenn du nicht mit ihm schlafen könntest, wenn er das nicht zulassen würde, würdest du ihn dann trotzdem so abgöttisch lieben? Würdest du trotzdem nur an ihn denken und immer für ihn da sein. Würdest du das einfach so akzeptieren, dass er dich nicht liebt und…ach, scheiße.“

Uruha zog die Beine an und umschlang sie mit den Armen.

„Ja, das würde ich. Ich weiß, dass Kai mir nicht wehtun würde. Er hat mich nie geschlagen und wird mich auch nie schlagen. Diese Ohrfeige damals war ein Ausrutscher und ich verstehe Kai, verstehe, warum er das getan hat. Aber…Kai wird mir nicht wehtun.“
 

Uruha grinste schwach, zumindest glaubte Reita es zu erkennen. Reita wollte gerade nachfragen, als Uruha selbst das Wort ergriff. Eigentlich kicherte er kurz und schüttelte daraufhin nur den Kopf.

„Genau das hat er auch gesagt. Er hat gesagt, dass er weiß, dass ich ihm nicht wehtun würde.“

„Ist was zwischen dir und Aoi passiert?“

Uruha wandte sich zu Reita, starrte ihn für den Bruchteil einer Sekunde wütend an, bevor er den Kopf wieder sinken ließ. „Die beschissene Liebe ist passiert. Aoi liebt mich. Ich…Ich dachte es wäre mir egal. Vorerst. Wir haben andere Probleme. Die Band und so. Aber es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Es ist das Einzige, woran ich denken kann. “
 

Reita nickte, obwohl er keine Ahnung hatte. Er wusste nicht, warum das Uruha so sehr zu schaffen machte, warum er sich selbst so sehr damit quälte. Aoi liebte Uruha und Uruha….

„Liebst du Aoi?“

„Ich….ich glaube nicht, nein. Aber. Wie kann ich ihm das sagen ohne ihm das Herz zu brechen?“

„Das geht nicht.“ Reita senkte den Kopf. „Du kannst das nicht sagen, ohne ihm wehzutun, das habe ich bei Ruki bemerkt. Es tut immer weh. Aber…“

Reita stoppte. Nein. Das sollte er nicht sagen. Das dürfte er nicht sagen. Uruha sah jetzt schon schrecklich aus. Wenn er ihm das auch noch erklärte...wer wusste schon, wie er dann reagieren würde, wie er es aufnehmen würde.

„Aber was?“

„Nichts, Uruha, vergiss es.“

„Bitte, Reita.“

Mit einem Mal jedoch, schien Uruha hellhörig geworden zu sein. Er wandte sich zur Reita um und der Bassist konnte erkennen, dass er dieses „aber“ besser nicht gesagt hätte. Uruha würde nicht locker lassen? Was erhoffte er sich nur? Etwas Positives? Etwas Aufbauendes? Leider würde er das nicht bekommen.

„Du hast Aoi schon das Herz gebrochen.“
 

Uruhas Augen wanderten rastlos umher. Er schien mit einem Mal den ganzen Proberaum abzusuchen und Reita konnte förmlich hören, wie Uruhas Hirn arbeitete. Und Reita wartete. Auf welche Erkenntnis würde Uruha wohl kommen. Würde er aufspringen und zu Aoi rennen? Würde er sich entschuldigen? Würde er hier bleiben, stumm weiter darüber nachgrübeln? Reita wusste es nicht. Irgendwie konnte er sich gar nicht vorstellen, wie Uruha nun reagieren würde und der Gitarrist tat tatsächlich nichts.

„Uruha?“

Uruha starrte stumm vor sich hin. Seine Augen suchten inzwischen nicht mehr den ganzen Raum ab, sondern waren stumm auf einen Punkt gerichtet.

„Uruha? Was ist los? Uruha?“ Reita legte eine Hand an Uruhas Schulter, schüttelte in sanft, doch Uruha reagierte nicht. er schien geistig nicht anwesend zu sein. Reita runzelte die Stirn, stand auf und eilte zur Tür. Aoi stand tatsächlich davor und hatte gerötete Augen. Er hatte geweint und wischte sich gerade die letzten Tränen zur Seite, als er Reita bemerkte.

„Uruha ist…komisch.“, meinte Reita nur und trat zur Seite, damit Aoi eintreten konnte. Aoi eilte zur Uruha, setzte sich neben ihm und nahm ihn sofort in den Arm, flüsterte immer wieder irgendwelche Worte zu. Einen Moment lang überlegte Reita, ob er nicht besser gehen sollte, ob er die beiden nicht allein lassen sollte.

Doch er entschied sich dagegen.
 

Reita setzte sich auf den Couchtisch, ließ Abstand zwischen sich und den beiden Gitarristen. So konnte er auch die Worte hören, die Aoi Uruha zuflüsterte.

„… st okay. Komm schon, Kouyou. Hör mir zu. Rede mit mir. Ich will dich mit deinen Gedanken nicht allein lassen. Lass mich teilhaben. Komm, Kou. Erzähl mir, worüber du nachdenkst, worüber du dir Sorgen machst. Ich bin da, ich hör dir zu. Ich kann dir helfen. Ich werde dir helfen….verdammt. Uruha? Kouyou?“

Aoi sah auf. „Er reagiert nicht. Was hast du ihm gesagt?“

Reita überlegte keinen Moment „Dass er dir das Herz gebrochen hat.“

„Aber das hat er nicht….“

Aoi verstummte nur und wandte sich wieder zu Uruha um.

„Uruha, hör mir zu. Es ist okay. Ich kann damit leben. Ich…Ich habe von Anfang an geahnt, dass es so ausgehen wird. Ich habe nie damit gerechnet, dass du meine Gefühle erwiderst. Hey, Kou.“ Aoi hob eine Hand und begann damit über Uruhas Wange zu streicheln. „Es ist alles okay. Alles ist okay. Mach dir keine Gedanken über mich. Es gibt wichtigeres. Die Band. Wir müssen uns um die Band kümmern. Ich…“
 

~
 

Er hatte Aoi das Herz gebrochen.

Genau das, was Uruha um alles hatte vermeiden wollten, war eingetreten. Er hatte seinem besten Freund das Herz gebrochen. Uruha biss sich fest auf die Unterlippe, wollte den Schmerz in seinem Herzen mit diesem überdenken, doch es war unmöglich. Es tat einfach nur höllisch weh zu wissen, dass er an Aois Leid schuld war.

Eigentlich sollte es doch anders sein. Eigentlich sollte er aufpassen, dass eben das nicht passierte. Er sollte da sein, wenn Aoi verletzt werden würde. Er sollte ihn in den Arm nehmen, ihn beruhigen, doch nun….nun war er es, der Aoi verletzte.

Es war still um Uruha. Er spürte zwar eine Wärme um sich, doch er nahm sie nicht wirklich war, sie war ihm egal, er kümmerte sich nicht darum, ließ sich ganz und gar von seinen Gedanken beherrschen, wie schon so oft zuvor. Sie waren wichtig.
 

Doch mit einem Mal spürte Uruha etwas Feuchtes an seiner Wange. Es war warm und nicht vertraut, weshalb Uruha seine Gedanken mit einem Mal einfach sein ließ und aufschreckte. Was war das, an seiner Wange? Uruha wandte den Kopf und sah, wie Aoi sich ein wenig von ihm entfernte. Es waren Aois Lippen gewesen. Er hatte ihn geküsst. Er hatte ihn auf die Wange geküsst. Warum?

„Ich…Uruha, tut mir Leid. Reita meinte ich…es würde helfen. Ich mach das nie wieder…“

Uruha nahm Aois Worte nur halb wahr. Seine Gedanken kreisten schon wieder, nahmen ihn jedoch nicht vollkommen ein. Aoi ließ es nicht zu.

Uruha starrte wie gebannt in Aois Augen. Sie hatten nicht ihre natürliche dunkel Farbe, die Uruha schon seit jeher einfach nur faszinierten. Sie waren anders, röter.

„Du…hast geweint.“, stellte Uruha mehr fest, als dass er fragte.

„Ich weine nicht mehr. Ich werde nie wieder weinen, das verspreche ich dir.“ Uruha sah, wie Aoi sich noch einmal über die Augen wischte. Warum? Wollte er weitere aufkommende Tränen verstecken? Nein. Das durfte Uruha nicht zulassen.

„Ich…will das nicht.“, flüsterte Uruha nur leise. „Aoi, ich…Ich will nicht, dass es dir so geht wie Reita, dass es dir beschissener geht als Reita. Dafür bist du mir zu wichtig, Aoi. Aber ich…ich kann nicht…Ich habe Angst…Ich…ich…“
 

Er, ja was eigentlich. Uruha wollte Aoi nicht wehtun. Aoi war ihm wichtig, sehr wichtig sogar. Ohne Aoi hätte Uruha schon längst aufgegeben. Einzig und allein Aoi wusste, dass es Uruha ganz und gar nicht leicht gefallen war seine Position als Leader aufzugeben. Anfangs hatte sich Uruha selbst Vorwürfe gemacht, er hatte sich selbst als unfähig gehalten und Aoi war es gewesen, der ihm versichert hatte, dass es okay so war, dass Uruha es nicht zu schwer nehmen sollte, sondern einfach weiterhin sein Bestes geben sollte und auch konnte. Aoi war es auch gewesen, der sich die letzte Woche lang um ihn gekümmert hat, ihn gefüttert und sogar gebadet hat, wie eine Mutter für ihr Neugeborenes da gewesen war. Und wie dankte Uruha es ihm? Indem er Aoi kalt das Herz brach und sein eigenes gleich mit zerstörte.

Uruha wolle das nicht.

Aoi sollte glücklich sein, sollte einfach nur glücklich sein, denn wenn es Aoi gut ging, dann ging es auch Uruha gut. Uruha wollte nicht daran denken, wollte es sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Aoi nicht an seiner Seite wäre, wenn er immer traurig und verletzt wäre.

Uruha hob die Hände und legte sie fest an Aois Wange.
 

Aoi durfte nicht traurig sein.

Nicht wegen ihm.

Dafür war ihm der Gitarrist einfach zu wichtig.

Viel zu wichtig.
 

Nur entfernt, nahm Uruha Reitas Stimme war, als er sich schnell vor beugte und Aois Lippen mit den eigenen verschloss. Sofort schloss Uruha seine Augen, bewegte die Lippen gegen Aois und öffnete sogar den Mund ein wenig, um mit seiner Zunge über Aois Lippen zu streichen. Doch schon spürte Uruha einen sanften Druck auf seiner Brust. Aois Hände. Sie zitterten. Wieso wollte er ihn von sich drücken? Das war es doch, was Aoi wollte. Aoi wollte Uruha und Uruha…

Uruha gab sich geschlagen und löste sich von Aois Lippen, lehnte sich etwas zurück

„Kou, lass das.“, bat Aoi sanft, dennoch mit zitternder Stimme. Uruha sah ihn fragend an. Wieso? „Ich will nicht, dass du das tust, nur um mich nicht zu verletzten. Uruha, ich…“

„Halt die Klappe und lass dich küssen.“, forderte Uruha nur. Aoi verstand es nicht. Uruha wollte ihn einfach noch einmal küssen, wollte diese sündigen Lippen noch einmal kosten, wollte mehr davon, doch Aoi legte beide Hände an Uruhas Wangen und hielt dessen Kopf auf Abstand.

„Uruha.“, begann Aoi, schon leicht verzweifelt, doch wieder ließ Uruha ihn nicht wirklich zu Wort kommen. Er wollte es nicht. Er wollte nicht, dass Aoi ihn davon abhielt. Er wollte ihn küssen.

„Halt die Klappe.“, wiederholte er nur. „Halt die Klappe und hör mir zu. Ich will dich Aoi. Ich will dich ganz, mit Haut und Haaren und nur für mich alleine. Ich will dich küssen, dich umarmen, einfach bei dir sein. Denn du bist es, der es schafft mich immer wieder aus meinen Gedanken zu reißen. Du bist es, der immer bei mir ist, sich immer um mich kümmert. Du bist es, ohne den ich nicht leben kann. Aoi…ohne dich wäre ich schon längst ein Wrack.“
 

„Wieso…? Wie kommst du…? Was…?“

Uruha lächelte nur und schloss seine Arme um Aoi, zog ihn fest an sich. Nun war er dran. Nun war er an der Reihe Aoi zu umarmen. Der schwarzhaarige Gitarrist hatte ihn in den letzten Tagen so oft umarmt, so oft Wärme geschenkt, dass Uruha einfach fand, dass es nun an Zeit war den Spieß umzudrehen, Aoi etwas zurückzugeben.

„Ich will nicht, dass du mich küsst, Uruha.“

„Aber…“

„Ich will nicht, dass du es tust, weil du Schuldgefühle hast. Ich will nicht, dass du mich küsst, damit es mir nicht schlecht geht. Ich will nicht, dass du mir deine Liebe vorspielst.“
 

„Dann lehr mich lieben.“ Uruha sah, dass Aoi wieder den Mund öffnete um zu protestieren, doch schnell legte er eine Hand auf Aois Mund, um ihn so zum Schweigen zu bringen.

„Ich will dich lieben. Nicht, weil ich Schuldgefühle habe, sondern einfach, weil ich dich glücklich machen will und ich will mit dir glücklich sein. Ich will kein Leben ohne dich.“

„Aber Uruha. Ich geh doch nicht weg, nur weil du mich…“

„Aoi.“, begann Uruha streng und Aoi verstummte tatsächlich. „Würdest du bitte einfach nur die Klappe halten und mich küssen, mir sagen, dass du mich liebst und einfach nur für mich da sein?“

Uruha starrte Aoi nur an und betete innerlich, dass er dieser Bitte einfach nur nachkommen würde. Uruha wollte sich nicht weiter erklären, wollte sein Handeln, seine Entscheidungen nicht erklären. Er wollte einfach nur, dass Aoi es akzeptierte und hinnahm. Doch Uruha sah Aoi an, dass er das nicht konnte. Er konnte förmlich hören, wie Aois Gehirn arbeitete und überlegte, ob er Uruhas Bitte nachkommen sollte, oder doch lieber nachhaken sollte.
 

„Aoi.“, vernahm Uruha Reitas Stimme, wandte sich jedoch nicht um, behielt weiterhin Aoi fixiert. Auch Aoi wandte den Kopf nicht. Hatte er ihn überhaupt gehört?

„Aoi, küss ihn.“

Wie aus einer Starrte gelöst, nickte Aoi schwach und verschloss Uruhas Lippen mit den eigenen. Uruha seufzte wohlig in den Kuss und schloss sofort die Augen, bewegte die eigenen Lippen gegen Aois. Er wollte gerade den Mund öffnen, um über Aois Lippen zu lecken, doch als er den Mund geöffnet hatte, drang bereits Aois Zunge in seinen Mund. Uruha keuchte ein wenig erschrocken auf, genoss es jedoch, was Aoi da mit ihm tat.

Genoss es in vollen Zügen und Uruha gestand sich ein, dass er mehr wollte. Mehr davon. Mehr … von Aoi.
 

____________________________

So … Hiermit wäre das vorletzte Kapitel zu Ende.

Ich habe, wie vielleicht schon mal erwähnt, bereits eine weitere FF in Planung. „Die Uhr“ Jeder, der Bescheid haben will, wenn diese FF online kommt, soll es einfach in sein Kommentar mit dazu schreiben.

Das letzte Kapitel wir voraussichtlich irgendwann zu Ostern online kommen.
 

neo



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-08-01T23:51:30+00:00 02.08.2010 01:51
YAAAAAAAAAA YAAA!! Endlich. Ich wusste es doch die ganze Zeit, dass da mehr im Gange ist. xD Die Liebe muss siegen.
Schwule 4 ever!!!

Aber was ist nun mit Kai und Reita? Ohr.. ich bin jetzt schon beim letzten Kapitel und ich hab echt Schiss.. xD
Von:  -Harlekin-
2010-06-15T11:51:17+00:00 15.06.2010 13:51
mein gott wie süüüüüüüß x3333
*schmelz*
ich finds echt toll, dass uruha aois liebe erwidert x333 sehr schön.

*sich gegen kopf hau*
ich hatte spielzeug schon fast vergessen!
*sich nochmal hau*
*kopf schüttel*
obwohl es doch so spannend ist!
*sich ans letzte kap mach*
Von: abgemeldet
2010-03-25T12:05:31+00:00 25.03.2010 13:05
Das ist keine gute Idee. O.O Verdammt.

Wunderschoene Fanfic, sehr mitreissend <3

Von: abgemeldet
2010-03-23T19:27:28+00:00 23.03.2010 20:27
das ist total schön und niedlich mit den beiden :3
und uruha tut mir so leid,
wenn er so verstört da sitzt und nicht redet,
das stell ich mir schrecklich vor...
schade, dass es schon das vorletzte kapitel ist,
aber ich freu mich auf das ende und hoffe,
dass endlich mal geklärt wird, warum Kai so ist wie er is o.ô
^^
Von:  -shiyuu
2010-03-23T11:07:45+00:00 23.03.2010 12:07
uhhhhhh~
damit hätte ich nun ga rnicht gerechnet lol.. uruha und aoi... mhmmh, shcönes pairing. und schönes kapitel, sehr schönes kapitel. bin begeistert. freu mich aufs letzte :)
und bitte sag mir bescheid, wenn die neue ff online kommt, aber das brauch ich dir ja eig nich extra sagen oder? xD
Von:  LadyKisu
2010-03-23T07:46:19+00:00 23.03.2010 08:46
das kapitel ist wirklich sehr toll ^^
uruha und aoi sind soo niedlich >.<
ich bin so gespannt wie es mit den beiden weiter geht
und was jetzt weiter passiert
uruha hat reita ja wie es aussieht jetzt verstanden
wenigstens zwei schweben voll und ganz auf wolke sieben
ruki und miyavi xD
ich freu mich sehr auf das letzte kapitel...
aber irgendwie ist es schade, dass es dann vorbei ist
ich möchte bitte unbedingt eine ens wenn deine neue ff on kommt
Von:  Armaterasu
2010-03-22T18:32:35+00:00 22.03.2010 19:32
so, schneller als gedacht, komme ich dazu dir meine meinung zu geigen xDD zumindest im bezug auf dieses kapitel xDD

um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass es dieses mal schon zu einem gespräch zwischen uruha und reita kommen würde... ich dachte eher, dass es das treffen zwischen maya und reita wird, der sie zu dem treffen im probenraum einlud... aber nun gut, ich will mich nicht beschweren xDDD so gefällt mir das doch wesentlich besser xDD

und es ist schön, dass reita und kai gemeinsam hingegangen sind... das bestätigt meine vermutung nur noch mehr xDD aber es ist schön, dass du das treffen noch einmal erwähnt hast, wie es abgelaufen war. das reita maya nichts versprochen hatte und das auch kai sich größtenteils aus dem gespräch raushielt, aber dennoch zu reita gesagt hatte, dass sie denn los müssten, wenn sie denn pünktlihc sein wollten.
und es ist so schön, dass kai ein klein wenig schmunzelt, als reita ihn auf ruki und miyavi aufmerksam macht... und ich finde die beiden auch süß *O* ungewohnt, aber voll süß *O*

es ist gut, dass uruha und aoi auch zu dem treffen gekommen sind, auch wenn uruha im zimmer neben an ist, aber dennoch ist er gekommen um mit reita zu reden. und ich finde es schön, dass kai reita gehen lässt. und ich finde es irgendwo ein wenig zärtlich wie kai es zu reita gesagt hatte, dass er gehen sollte. und aoi kann einem echt nur leid tun, aber wenigstens versteht er so kai und auch reita... und uruha versteht es dadurch auch...
manchmal begreift der mensch eben erst dinge, wenn er sich selbst in so einer lage befindet... und genau da befinden sich uruha und aoi jetzt. es ist nihct die gleiche situation, aber doch eine ähnliche...

es ist schön wie reita uruha und auch aoi fragt, was zwischen ihnen passiert war. dass er sich nach wie vor um seine freunde sorgt und spürt, dass es vorgefallen sein muss, was die situation verändert hatte und ich bin mir sicher, dass einer von beiden reden wird... vermutlich aoi, weil seine sitaution der von reita doch ziemlich ähnelt.

ich kann mir reita richtig gut vorstellen wie er bei dem gespräch sitzt und leicht vor sich hin lächelt, als er uruha erzählt, warum er kai trotzdem liebt, denn wie er schon sagte. kai war niemals böse zu ihm, hat ihn nie geschlagen oder dergleichen... okay, eine backpfeife, aber das war eine ausnahme... und die kann ich kai sogar nicht einmal übel nehmen... aber es ist schön zu sehen wie uruha jetzt auch versteht, warum reita kai liebt... und er versteht es auch, warum aoi noch immer in seiner nähe ist, eben weil er ihn liebt, wohlwissend, das uruha ihn verletzen wird.

und ich liebe reita für seine direkte art xDD auch wenn es schmerzhaft ist, gerade für uruha... aber er hat vollkommen recht. die wahrheit ist eben schmerzhaft und warum sollte er uruha honig ums maul schmieren?
er ist eben direkt. basta. aber es ist schon krass zu lesen, wie uruha wieder in diese nachdenkliche phase gerät und nichts mehr bei ihm ankommt, außer aois leichter kuss dann an der wange. es ist gut, dass reita aoi geholt hatte und es ist auch gut, dass er da geblieben ist, dass er aoi zugehört hatte, denn so verstand er langsam die situation.

ich finde es gut, dass du uruhas gedanken wieder so beschrieben hast, dass der leser in uruha eintauchen konnte und ihn verstehen konnte, warum er sich solche gedanken darum machte. er liebte aoi zwar nicht, dennoch war er abhängig von ihm. vielleicht ist kai auch in einer gewissen art von reita abhängig... aber ihc kann nicht nachvollziehen, warum uruha aoi küssen möchte... denn das würde aoi doch nur mehr verletzen, gerade weil er weiß, dass bei uruha keine gefühle im spiel sind... deswegen kann ich es gut verstehen, dass aoi ihn von sich drückt, auch wenn es ihm selbst schmerzt... aber es ist verständlich.

aber es ist schön, dass uruha "dann lehr mich lieben sagt", denn er möchte aoi lieben, möchte ihn glücklich machen und er möchte sich bedanken, dass er die ganze zeit für ihn da gewesen war. aber ich denke, dass uruha ihn auch liebt, auch wenn es ihm jetzt vielleicht noch nicht bewusst ist, aber der letzte satz des kapitels, dass er mehr wollte, zeugt doch davon, oder etwa nicht?

ich bin auf das letzte kapitel gespannt und ich freue mich auf das große finale ^-^
das hier war wirklic ein tolles kapitel ^-^
und ich bitte auch um eine ens, wenn du "die uhr" hochlädst xDD

hab dich ganz dolle lieb ♥♥♥
dein chibi
Von:  BLVCKMORAL
2010-03-22T13:46:07+00:00 22.03.2010 14:46
omg war das mit Uru und Aoi süß. >______<
Von: abgemeldet
2010-03-21T22:56:09+00:00 21.03.2010 23:56
*Zeigefinger aneinander tipp*
Ich will nicht, dass das schon das vorletzte Kapitel ist... .//3//."
Es freut mich für Ruha, dass er endlich eingesehen hat, dass es so nicht weitergeht. Ich hoffe, dass er mit Aoi glücklich wird, aber eigentlich.. glaub' ich da ganz fest dran. :'D Und Kai scheint sich ja auch langsam zum Guten zu wandeln hab ich das Gefühl, zumindest wirkt er nicht so kalt wie vorher. Bisher hat es ja für alle ein Happy End gegeben, bei Ruki und Myv, bei Aoi und Ruha, da wird's bei Reita und Kai ja hoffentlich auch so sein...? :'D
Ich freu' mich auf das nächste Kapitel [obwohl es das letzte ist und mir die Aussicht darauf ganz und gar nicht gefällt! >___<] und ich hätte gern 'ne Nachricht, wenn die neue FF online kommt.
lG ♥
Chi
Von:  Tomoi
2010-03-21T22:01:03+00:00 21.03.2010 23:01
Ui~ ist das Süß~
Schön, dass Uruha zu dieser Erkentniss gekommen ist ^^

Aber schade, das es bald zu Ende ist v-v
Aber immerhin weiß ich dann endlich was es mit Kai und Yune aufsich hat, irgendwie ist mir das immernoch nicht ganz klar... XD"
Naja ich freu mich auf das letzte Kapitel. Und ich würde mich auch über eine Benachrichtigung vom neuen Werk freuen ^^

LG
Dai


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