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Cupiditas

von

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Die dunkle Stadt

Prolog
 

Tokio im Jahre 2015.

Eine Stadt, die versunken ist in Dunkelheit.

Nach den Bürgerkriegen vor fünf Jahren, ist diese Stadt nun im Besitz der drei mächtigsten Familien Japans.

Die Polizei ist machtlos.

Die Bürger sind verängstigt.

Korruption, Gewalt, Mord, das alles ist alltäglich geworden.

Die Familien stehen im Krieg zueinander.

Da alle durch Drogen mächtig geworden sind, entbrennt gerade um diese ein erbitterter Wettkampf.
 

Unser Leben ist untergegangen und somit alles, was für uns einmal von Bedeutung war.

Unsere reinen Körper wurden verschmutzt.

Unsere unschuldigen Seelen zerbrochen.

Unsere bittere Tränen verwandeln sich nach und nach in Blut und lassen nur Leere zurück.

Der Sinn unserer Existenz bleibt nun verborgen in der Finsternis.

Die Wünsche vergessen...

Die Träume zerfetzt...
 

Orochimaru, das Oberhaupt des Schlangenclans, war trotzdem mit Abstand der Widerlichste und Grausamste der drei.

Er hatte sich auf den Menschenhandel, sowie Auftragsmord und Dealerei spezialisiert.

Ihm gehörte ebenso das „Akatsuki“, der heißeste Nachtclub der Stadt.

Die Mitarbeiter sind männlich und weiblich.

Orochimaru ist ein Tyrann und Sadist, der seine Untergebenen pausenlos schindet.

Sie alle würden ihm am liebsten entfliehen und ein neues Leben beginnen, doch es gibt etwas, dass sie daran hindert.

Sie alle haben eins gemeinsam.
 

Wir sind Wesen zwischen Licht und Finsternis.

Ohne ein richtiges Zuhause, ohne echt Gefühle.

Wir haben niemanden, dem wir etwas bedeuten...

Wir führen Befehle aus ohne sie in Frage zu stellen, denn was kümmern uns andere?

Leid, Schmerz und Hass lenken unser Handeln und so werden wir zu gefühllosen Marionetten.

Kein Mitgefühl

Keine Freundschaft

Kein Vertrauen

Kein Glück

Keine Hoffnung

Kann uns denn niemand retten?
 

Sie alle haben aufgegeben.

Cruciatus~Qual~

Kapitel 1: Cruciatus~Qual
 

Schmerzen, nichts als unendliche Qualen.

Immer schneller rannte er durch die engen, stinkenden Gassen, getrieben von nur einer Emotion: Angst.

Er hörte die schnellen Schritte hinter sich.

Sollten sie ihn kriegen, hätte er Glück das Zusammentreffen zu überleben.

Sie kannten keine Gefühle und sie kannten keine Gnade.

Die Schritte hinter ihm wurden lauter und auch ihre Stimmen konnte er nun deutlich hören.

Sein geschundener Körper schrie nach der erlösenden Ohnmacht, doch seine Furcht brachte ihn dazu nur noch schneller vor ihnen zu flüchten.

Diese Gassen waren ein Labyrinth.

Er kam sich vor wie eine Ratte, die in einem Käfig gefangen war.

Eine wert-und wehrlose kleine Ratte, ohne die Hoffnung auf Freiheit.
 

Er musste nur die Hauptstraße erreichen, dann könnte er in der sicheren Menschenmenge untertauchen und sich einen Ort zum ausruhen suchen.
 

Zu spät merkte er, dass er falsch abgebogen war und in die entgegengesetzte Richtung lief.

Zu spät realisierte er, dass er bald wieder an dem Ort wäre, vor dem er fliehen wollte.

Zu spät wurde ihm klar, dass sie ihn erwartet hatten.
 

Er preschte um eine Kurve und lief gegen jemanden.

Für ihn fühlte es sich an, als wäre er gegen eine lebendige Mauer gelaufen.

Zaghaft sah er nun auf und bei dem Anblick der Anderen, hatte er das Gefühl sein Herz würde ihm in die Kniekehlen rutschen.

Vor ihm standen sie.

Sieben hochgewachsene Männer und ein Schmächtiger Normalo.

Eben diesen fürchtete er am meisten, denn was dieser nicht an Kraft besaß, machte er mit Grausamkeit, Gnadenlosigkeit und Brutalität wett.

Das silbrige Haar wirkte in der Dunkelheit wie kalte Asche und selbst seine Brillengläser konnten den genüsslichen Blick nicht verbergen.

Ja, es würde ihm Freude bereiten den Blonden jungen Mann zu quälen, schließlich war dieser sowieso sein Lieblingsopfer und wertloses Lustobjekt.

„Na Naruto-chan, haben wir uns verlaufen zu dieser Stunde?“

Die sieben Hünen schlossen einen engen Kreis um die Beiden, sodass für den Blonden keine Möglichkeit zur Flucht bestand.

Plötzlich holte der Brillenträger aus und eine kraftvolle Ohrfeige lies das junge, hübsche Gesicht, mit einem hässlichen Klatschen, zur Seite fliegen.

„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede du kleine Missgeburt!“

Wie befohlen sah er den Älteren an. Wie sehr wünschte er sich an einen anderen Ort.

Wieso musste es denn ausgerechnet er sein?

Warum erfuhren er und seine Kollegen nur immer Schmerz und Kälte, statt Zuneigung und Wärme?

„Eine Missgeburt wie du hat kein Recht auf Gnade oder menschliche Behandlung. Du bist nur ein Ding, das man nach Belieben benutzen kann, wenn man etwas Geld dafür bezahlt.

Dich vermisst keiner.

Kein Mensch bemerkt dich oder akzeptiert dich.

Für alle anderen bist du nur wertloser Müll und doch hast du es gewagt, gegen die Regeln zu verstoßen. Es wird wohl Zeit, dass ich dir wieder zeige, wo du und deinesgleichen hingehören!“

Die Stimme des Grauhaarigen war kalt und doch schien ihm der Gedanke an die folgenden Qualen des Blonden regelrecht zu befriedigen.

Der Kleine wird erneut gebrochen werden.

Der kleine Funken Stolz wird wie eine kleine Flamme von einem Eissturm erstickt werden und die Eissplitter werden seinen Körper zerreisen.
 

„Fangt an.“

Zwei der Männer treten hervor und das nächste, was der hübsche, blonde Junge spürt sind weitere, nie enden wollende Schmerzen.
 

Zügig bewegt sich die junge Frau durch die schmalen Gassen. Für heute ist ihre Informationssuche beendet. Das Akatsuki ist gut bewacht und hohe, vor allem korrupte Politiker, verkehren besonders gerne in diesem Etablissement.

Interessante Infos, aber was sie wissen wollte konnte sie nicht erfahren, auch für Geld nicht.

In dieser Stadt gab es etwas, was mehr wert war als gewöhnliches Geld: Drogen.

Die Blauhaarige seufzte. Drogen besaß sie nicht und darauf war sie auch stolz.

Sie spitzte plötzlich die Ohren, als ein lautes Scheppern ertönte.

Klang nach einer umgeschmissenen Mülltonne, nichts besonderes.

Das Stöhnen, das die Stille durchbrach, war auch nicht besonders ungewöhnlich in dieser Gegend. Viele Freier nahmen ihre Stammnutten in irgendwelchen Gassen, da es sie besonders scharf machte.

Sie bog um eine Kurve und was sie sah, lies sie verdutzt stehenbleiben.

Der blonde Junge war ihr bekannt. Er arbeitete im Akatsuki. Nach ihren Informationen war dies Naruto Uzumaki, ein Stricher und Lieblingsspielzeug von Orochimarus rechter Hand Kabuto. Dieser war auch anwesend und beobachtete die sich ihm bietende Szene, mit einem vor Befriedigung und Lust leicht verschleierten Blick.

Naruto lag mittlerweile mit total zerrissenen Kleidern, die nur noch das allernötigste verdeckten, auf dem dreckigen, kalten Boden.

Sein rechter Arm stand in einem merkwürdigen Winkel vom Rest seines Körpers ab, das Blut sickerte aus zahlreichen Wunden und trotz dieses schlimmen Zustandes schlugen und traten die Kerle immer noch erbarmungslos auf ihn ein. Mit gleichgültiger und doch entschlossener Miene trat die Blauhaarige nun auf die Gruppe zu.

Kabuto bemerkte eine Bewegung im Augenwinkel und als er sich in diese Richtung drehte, erstarrte er.

Der zufriedene Ausdruck in den schwarzen Augen verschwand und machte einem entsetzten platz.
 

Die Qualen waren einfach unerträglich.

Der Blonde spürte nur brennende Schmerzen am ganzen Körper. Sein linker Arm tat besonders weh und er konnte ihn auch nicht mehr bewegen. Wahrscheinlich war er gebrochen.

Doch plötzlich merkte er, wie die kräftigen Tritte und Schläge, die er schon fast nicht mehr realisiert hatte, aufhörten.

Das nächste was er mitbekam war, dass jemand anscheinend mit Kabuto stritt, denn er hörte zwei Personen schreien. Die eine Stimme gehörte ganz klar Kabuto, doch die andere kannte er nicht. Komischerweise war die zweite Stimme weiblich. Eine Frau legte sich mit Orochimarus rechter Hand an? Er schob diese Einbildung auf die Schmerzen, die ihm immer stärker wieder bewusst wurden.

Er wünschte sich doch nur noch eins.

Er wollte in die sanfte Dunkelheit fallen, die ihn umschloss und ihm, wenn auch nur für kurze Zeit, seine Qualen nahm.

Seine Bitte schien erhört worden zu sein.

Er bekam am Rande noch kurz mit, wie der Lärm um ihn herum anstieg, doch dann ergriff ihn die Bewusstlosigkeit.
 


 

Langsam sickerten die ersten Eindrücke wieder in sein Bewusstsein und das Erste, was er merkte war, dass es an dem Ort, an dem er sich grade befand, nicht nach Kotze, Urin oder Fisch stank.

Er lag also nicht mehr in einer dreckigen Seitengasse Tokios.

Das Nächste, was er realisierte war, dass er auf etwas weichem und sehr bequemen lag.

Er musste also in einem Bett liegen, vielleicht war er in einem Krankenhaus oder war dies etwa der Himmel?

Als er allerdings die flüsternden Stimmen um sich herum bemerkte, musste er sich enttäuscht eingestehen, dass er wohl nicht im Himmel gelandet war, sondern in irgendeinem billigen Krankenhaus, indem er nur wieder aufgepäppelt werden sollte, um dann wieder anschaffen zu gehen.

Das Leben war doch echt ungerecht und absolut Scheiße!
 

„Hey seht mal, ich glaube er wacht langsam auf.“

„Hör auf so laut zu sein Isa. Elli, bist du sicher, dass die Schmerzmittel auch wirken?“

„Natürlich, er dürfte keine Schmerzen mehr haben wenn er aufwacht. Ich hab auch noch genug Serum für die nächsten drei Wochen da. Meiner Meinung nach wird er mindestens Zehn Tage absolute Ruhe brauchen, um wieder einigermaßen fit zu werden. Diese asozialen Drecksäcke haben ihn halb tot geprügelt.“

„Stimmt und die Narben, die er hat lassen darauf schließen, dass sein Leben bis jetzt kein Zuckerschlecken war.“

„Was weißt du eigentlich über ihn, Aurora?“

„Er ist ein Stricher und arbeitet unter Orochimaru im Akatsuki. Ich denke, wir koppeln uns an ihn, dann können wir unseren Auftrag recht schnell erledigen. Ich bin dafür, dass wir ihm und seinen Kollegen etwas unter die Arme greifen.“
 

Naruto verstand nicht ganz, über was diese Mädchen da redeten. Wie wollten sie denn bitte den Strichern und Strippern des Akatsukis helfen? Orochimaru war unbesiegbar.

Langsam öffnete er die Augen.

Er starrte zuerst an eine weiße Decke, doch dann tauchte plötzlich ein Gesicht vor ihm auf und ließ ihn zusammenzucken.

„Isa, nimm deine Rübe da weg, du erschreckst ihn doch nur. Lass ihn erst mal richtig zu sich kommen.“

„Ja, ja, is ja schon gut. Komm, wir helfen ihm sich aufzusetzen. Dadurch kommt sein Kreislauf schneller wieder in Gang.“

„Lass nur, ich mach das.“

Naruto spürte, wie sich ein Arm sanft unter seinen Rücken schob und sein Oberkörper vorsichtig angehoben wurde.

Er staunte, als er die ganzen Bandagen an seinem Körper sah, er konnte ja schon glatt einer Mumie Konkurrenz machen!

Langsam blickte er nun durch den Raum, in dem er sich befand.

Also ein Krankenhaus war dies schon mal nicht, da an solchen Orten keine so schönen Bilder von Engeln und der Natur hingen. Außerdem war das Bett, auf dem er lag, mit wunderbar weicher, roter Seide bezogen.

Vorsichtig drehte er seinen Kopf nun zur Seite. Neben ihm saß eine junge Frau auf dem Bett.

Sie hatte schulterlange hellblaue Haare und sah ihn aufmerksam aus rotbraunen Augen an.

„Na Kleiner, ich hoffe es geht dir schon etwas besser. Ich hab dich hierher gebracht, nachdem ich mit diesen anderen Spinnern fertig war. Bitte streng dich noch nicht zu sehr an, sonst gehen deine Wunden wieder auf. Ach und bevor ich es vergesse, mein Name ist Aurora Kisou.“

Besorgt bemerkten die anwesenden Mädchen, wie der Junge anfing zu zittern.

„Was ist? Hast du etwa kalt?“

„Du hast Kabuto fertig gemacht?“

„Klar, der wird dir so schnell nicht mehr auf die Pelle rücken, keine Sorge.“

„Oh Gott, du verstehst das nicht. Orochimaru wird mich umbringen!“

„Wird er nicht.“

„Ach, und was macht dich da so sicher?“

Die Blauhaarige begann zu grinsen und hinter ihr ertönte leises Kichern. Naruto sah kurz zu den beiden anderen Mädchen, die ebenfalls amüsiert grinsten und sich keinerlei Sorgen um ihre jetzige Situation zu machen schienen.

„Weißt du, ich bezweifle, dass Kabuto Orochimaru sagen kann, wer mit ihm kurzen Prozess gemacht hat.“

„Und wieso?“

„Och, der gute Kabuto hat ganz aus Versehen sein Gedächtnis verloren und seine Schläger werden sich sicher nicht trauen den Mund aufzumachen.“

Naruto sah sie aus schockgeweiteten Augen an und nur eine Frage brannte ihm nun regelrecht auf der Zunge.

„Wer seid ihr?“

„Endlich, ich dachte schon du frägst nie.“

„Du willst doch bloß einen coolen Auftritt hinlegen Isa.“

„Beachte die beiden einfach nicht. Also, es wird sich vielleicht etwas merkwürdig anhören, aber meine zwei Freundinnen hier, vier weitere von unserem Schlag und ich selbst, sind hier, um Tokio aus seiner Krise raus zu holen. Wir wollen natürlich, dass die Stadt wieder ein sicheres Zuhause für alle Menschen wird, aber unser Hauptanliegen ist es, die Stricher und Stipper der Akatsuki, von Orochimaru zu befreien.“

Der Blonde hätte beinahe laut losgelacht.

„Oh natürlich, ihr wollt uns retten. Warum? Etwa, weil wir so lieb und nett sind und ihr Menschenfreunde mit zu viel Zeit seid oder was? Außerdem, wie bitte wollt ihr Orochimaru platt machen? Das ist unmöglich, er besitzt eine Art Privatarmee aus Söldnern, Schlägern und Abhängigen, was wollt ihr denn gegen ihn machen? Einen Bürgerkrieg führen oder was?“

„Nein, Verluste unter den Unschuldigen sind nicht Teil unseres Auftrages und wir wollten sie vermeiden.

Glaub mir, Orochimarus Macht liegt nicht allein in dessen Händen. Ohne die Hilfe von Ihnen wäre er gar nicht soweit hochgekommen. Außerdem haben wir tatsächlich die Macht, etwas gegen ihn zu unternehmen, denn wir haben euch normalen Menschen etwas voraus.“

„Und das wäre?“

Die Blauhaarige nickte den anderen Beiden kurz zu, daraufhin zuckte sie mit den Schultern und ehe der Blonde sich versah, erschienen auf ihrem Rücken zwei prachtvolle Flügel.

Die linke Schwinge pechschwarz wie die Nacht.

Die rechte Schwinge strahlend weiß wie frisch gefallener Schnee.

„Tja mein Kleiner, ich würde stark behaupten wir sind Engel und werden euch helfen, dieses Problem zu beheben. Mach dir keine Sorgen, deine Qualen haben bald ein Ende.“

Naruto war nicht im Stande zu reden oder auch nur zu nicken. Ein Gedanke kreiste in seinem Kopf und obwohl er eigentlich nicht an übernatürlichen Schnickschnack glaubte und eigentlich dachte zu träumen.

Ja, trotz alldem keimte plötzlich ein Funken Hoffnung in ihm auf.
 

Der kleine Funken Hoffnung wird brennen wie ein Fegefeuer und die Finsternis wird davor erzittern, während sie in den glühenden Flammen untergeht.

Specula ~ Hoffnungsschimmer~

Die Existenz des Akatsukis war jedem Einwohner Tokios durchaus bewusst.

Es war wie ein ewiger Schatten über dem Leben der Menschen.

Es war ein Zentrum des Verbrechens unter der Leitung eines grausamen Sadisten.
 

Im Akatsuki kann man alles kaufen. Drogen, Waffen, Sex, Leben und Tod.
 

Eine Gesellschaft wie die Tokios, die derart von solcher Brutalität und Grausamkeit regiert wird, hat keine Hoffnung oder Achtung vor ihren Kindern….
 


 

Seufzend sah der schwarzhaarige junge Mann aus dem Fenster. Er verstand sowieso nicht, warum Orochimaru ihn und seine Mitleidenden überhaupt in die Schule schickt.

Ihre Zukunft war doch schon festgelegt, sie würden so lange für ihn als Stricher arbeiten, bis sie körperlich und geistig am Ende wären und dann würden sie in der Gasse verrotten.

Warum also Sprachen und Mathematik lernen?
 

Die Antwort auf diese Frage war simple.

Um sie noch weiter zu quälen.
 

Sie waren gebrandmarkt und weithin unter den normalen Schülern bekannt. Sie waren wehrlose Opfer für die Söhne und Töchter der reichen Leute und sie bekamen es Tag um Tag zu spüren.

Sie waren wertlos.

Sie waren Abschaum und keiner lies eine Gelegenheit aus, um ihnen genau das wieder und wieder vor Augen zu führen. Die anderen waren nur glücklich, dass nicht sie an ihrer Stelle waren und diese ewige Qual ertragen mussten.
 

Langsam brachte der junge Mann seine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zurück und versuchte sich erneut auf die mathematischen Formeln zu konzentrieren, die ihr Lehrer an die Tafel schrieb und erklärte.

Wie sinnlos war das alles nur?
 

Zehn Minuten später klingelte es und da dies die siebte Stunde war, hatten die meisten der Jugendlichen nun frei und würden sich auf den Heimweg machen oder noch ein zwei schöne Stunden mit ihren Freunden verbringen.

Dem Schwarzhaarigen war das nicht vergönnt. Er beeilte sich, so schnell wie möglich seine Sachen im Schließfach zu verstauen um eventuell ihnen ausweichen zu können. Leider hatte all seine Eile keinerlei Auswirkung. Gerade, als er sich von seinem Schließfach wegdrehte, schoss eine Faust knapp an seiner Wange vorbei und knallte mit einem irrsinnigen Scheppern gegen die Schließfächer.

Die einzige Reaktion des immer emotionslosen Jungen war eine leichte Erweiterung seiner so unendlich rein wirkenden, grünen Augen.

„Na, wen haben wir denn da? Warum denn heute so in Eile Ulquiorra? Kannst es wohl kaum erwarten wieder richtig durchgenommen zu werden.“

Ein selbstgefälliges Grinsen umspielte die Lippen des blauhaarigen Schönlings.

Ulquiorra seufzte kaum hörbar.

Ihm war bewusst, dass die anderen es liebten ihn zu quälen und seelisch noch weiter zu zermürben.

Sie alle hatten keine Ahnung von seinem Leben und doch machten sie es immer wieder ein Stückchenschlechter und wertloser.
 

Grimmjow Jeagerjaques hegte scheinbar einen besonderen Groll gegen ihn.

Immer wieder machte er dem Schwarzhaarigen klar, wo sein Platz war und das nicht gerade mit sanften Methoden.

Kaum hatte er diesen Gedanken beendet, klatschte die Hand des Blauhaarigen auf seiner Wange.

Prima, das würde einen Fleck hinterlassen und Orochimaru hätte wieder einen Grund, ihn zu bestrafen, es war ein verfluchter Teufelskreis aus Gewalt.

Wie konnte er dem nur endlich entfliehen?
 

„Jungs, lasst uns den kleinen Emo mal wieder ins Leben zurückholen, was meint ihr?“

Die gemeinten Jungs waren Jiruga Nnoitra und Ichigo Kurosaki.

Das brutale Trio war in der ganzen Schule bekannt und gefürchtet aufgrund ihrer Brutalität gegenüber anderen. Da ihre Eltern berühmte Unternehmer und Grimmjows Vater Aizen sogar der Anwalt und ein naher Berater Orochimarus war, trauten sich weder Lehrer noch Rektor bei den Übergriffen einzugreifen.

Das Lieblingsopfer der Drei war allerdings ohne Zweifel Ulquiorra oder wahlweise auch dessen Kollegen Renji Abarai oder Szayel Aporro Grantz, die ebenfalls in ihrer Stufe waren. Der Grünäugige wusste aber, dass die beiden heute nur fünf Stunden gehabt hatten und somit außer Reichweite der Schläger waren.

Heute müsste er also alles alleine einstecken…
 

Diese kalten, abschätzigen Blicke waren etwas, an das er sich nie hatte gewöhnen können.

Warum schauten sie ihn so an?

Was konnte er denn bitte für sein beschissenes Schicksal?

Dachten die Trottel etwa, er würde das alles freiwillig machen?
 

Leicht humpelnd tappte Ulquiorra nun durch die Hauptstraße und Einkaufsmeile der Stadt.

Das Akatsuki lag genau am Ende dieser Straße, dort, wo die reiche Straße mit ihren teuren Designerläden und schicken Boutiquen aufhörte und das undurchsichtige Labyrinth des Armenviertels begann.

Die Leute, die ihm begegneten mieden ihn wie die Pest und das, obwohl sie genau sahen wie mitgenommen und verletzt er war.

Langsam trottete er nun weiter auf die Hauptstraße zu, deren Fußgängerübergang durch eine Ampel geregelt werden musste.
 

Seine Gedanken schweiften schon wieder ab.

Er versuchte dem Schmerz zu entfliehen.

Es gab eine Möglichkeit all seine Qualen auf einen Schlag zu beenden…
 

Fast schon in einem tranceähnlichen Zustand ging er auf die stark befahrene Straße zu.

Wen würde sein Tod schon kümmern?

Wer würde ihn vermissen oder eine Träne für ihn vergießen können?
 

Immer weiter ging er auf den nahenden Tod zu.

Komisch, warum schoss ihm ausgerechnet in diesem Moment ein Bild von dem großmäuligen Schläger Jeagerjaques in den Kopf?

Ja, auch wenn der Blauhaarige Idiot ihn Tag für Tag gequält hatte, empfand er etwas für ihn. Es war einfach nur falsch!

Stricher durften keine Gefühle haben, sie waren begehrenswerte Körper, die jedem der zahlen konnte zugänglich sein sollten. Orochimaru hatte ihnen auch von klein auf eingedroschen, sich nicht aufs Küssen oder anderen gefühlsduseligen Quatsch einzulassen, das würde nur dem Geschäft schaden und unnötige Schwierigkeiten bringen.
 

Was bedeutet ein Leben, wenn es nicht erlaubt ist zu lieben?

Was bedeutet ein Leben, wenn es nicht erlaubt ist frei zu sein?

Was bedeutet ein Leben, wenn es nicht erlaubt ist sein Glück zu suchen und vielleicht auch zu finden?
 

Ein lautes Quietschen riss ihn abrupt aus seinen depressiven Gedanken.

Er hatte gar nicht gemerkt, dass er schon auf der Straße angekommen war. Leicht perplex drehte er seinen Kopf nach rechts und sah einen Laster in irrsinniger Geschwindigkeit auf sich zukommen.

Endlich….

Endlich ist es vorbei….



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Yuki1992
2014-06-27T13:30:09+00:00 27.06.2014 15:30
Tolles Kapitel!
Bitte schreib schnell weiter, deine FF ist echt spannend.

LG Yuki1992
Von:  Fye-chan
2009-05-12T15:03:59+00:00 12.05.2009 17:03
Haaaallo? Du kannst doch jetzt nicht aufhören?? O.O
Wie gemein ist das denn? :D
Ich hoffe doch wohl, dass der Liebe nicht überfahren wird sondern gerettet... oder so... *fleh*

Sionst wieder ein schönes Kapitel (:
Lg
Von: abgemeldet
2009-05-09T19:17:09+00:00 09.05.2009 21:17
Wird er jetzt sterben?
Neeeiiiin!
Er muss gerettet werden!>.<
Von:  mor
2009-05-09T18:22:13+00:00 09.05.2009 20:22
>///< omg >///< ist der Kleine jetzt echt überfahren worden??????? >///< oder wierd Er noch rechtzeitig kerettet????? >///<
Von:  Fye-chan
2009-02-05T08:11:23+00:00 05.02.2009 09:11
na mensch... das klingt ja schonmal äußerst spannend!
Ich hoffe, dass es bald weitergeht. bin sehr neugierig auf die fortsetzung... ;)

Lg, Fye-chan <3
Von:  mor
2008-12-14T13:46:57+00:00 14.12.2008 14:46
^^ ggg ^^ die ff ist echt gut geschrieben und ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wierd ^^ schickst du mir ne ens wenn du neue kappies hoch läds? bitte bitte ^^ grinz ^^
Von:  Limikkin
2008-08-22T14:05:05+00:00 22.08.2008 16:05
xD
Flüügel~
voll geil.....vor allem auroras auftritt ;)
und die idee mit kabuto..ich wollte eigentlich schon immer mal sehen, wie es ihm jemand mal so richtig zeigt :3
super^^
Von:  littleblaze
2008-08-16T22:06:32+00:00 17.08.2008 00:06
Na, bis jetzt kann man ja noch nicht viel zum Storyverlauf sagen XD
Doch der Anfang hört sich vielversprechend an...bin gespannt was du draus machst.

lg
littleblaze


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