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Ohne Wenn und Aber

Tibbs (Tony x Gibbs)
von

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Kapitel 1

A/N

Heho... es gibt wieder neuen Lesestoff, meine soeben auf dem PC beendete Story XD. Sie ist aber noch nicht komplett überarbeitet, aber das erste Kapitel will ich euch schon mal präsentieren *g* ich hoffe sie wird euch gefallen!
 

Die Story ist aus Sicht von Gibbs geschrieben, wobei ich die Handlungen ohne ihn (und teilweise auch mit ihm) selbstverständlich auch eingepflegt habe, so dass ihr über alles im Bilde sein dürftet.
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Weitere Charakterbilder folgen, sobald die Story weiter geht :)
 

Kapitel 1
 

3:20 Uhr morgens, Washington D.C., 12.12.2007
 

„Gibbs?! Gibbs, wach auf!“, rief eine vertraute Stimme, doch ich konnte meine Augen nicht öffnen. Sie waren viel zu schwer. Schmerz durchflutete meinen Körper und hinderte mich daran, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, also versuchte ich es erst gar nicht. „Jethro!!“, eine weitere bekannte Stimme und dennoch gab ich keine Regung von mir. Sie sollten gehen. Sollten mich alleine lassen. Die Schmerzen wurden stärker, mit jeder Sekunde, denn mein Bewusstsein kam langsam wieder. Ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf kurz vorm Explodieren war und das, obwohl ich gestern nichts getrunken hatte, oder doch? Ich konnte mich nicht erinnern, warum ich solche Schmerzen litt und wo ich überhaupt war und warum zum Teufel jemand neben mir kniete. Meine Kehle war ausgetrocknet, als wäre ich kurz vor dem Verdursten.
 

Langsam schlug ich meine Augen nun doch auf, wollte wissen was um mich herum passierte und vor allem, wo ich mich befand. Mein Blick war verschwommen und ich konnte nicht richtig sehen. „Endlich.“, hörte ich Duckys Stimme, weshalb ich auch wusste, dass er vor mir kniete. Erkennen konnte ich ihn aber noch nicht. Ein leises Stöhnen entwich meiner Kehle und ich blinzelte kurz, doch mein Blick klarte nicht auf. Am Rande bekam ich mit, dass um mich herum reges Treiben herrschte. Wieder stöhnte ich leise und versuchte mich aufzurappeln. „Nicht, bleib liegen Jethro. Der Krankenwagen ist unterwegs. Du hast schon genug Blut verloren!“, erklärte mir der Pathologe und ich tat es nur zu gerne, denn meine Kraft ließ noch zu wünschen übrig. Wo war ich überhaupt? Wieder blinzelte ich und stellte dann fest, dass ich in meinem Wohnzimmer lag. Auf dem Fußboden, offensichtlich, zwischen Haustür und Küche. „Du musst erst mal richtig zu dir kommen.“, erklärte der Pathologe ernst und besorgt zu gleich. Ich nickte nur und versuchte meine Hand zu heben, um mir die Augen zu reiben, als ich merkte, dass mein Arm nicht so wollte wie ich. Warum? Ich versuchte es wieder, doch ein erneuter Schmerzintervall durchfuhr meinen Körper. „Nicht. Bleib ruhig.“, Ducky strich mir über die Stirn und blickte mich besorgt an.
 

„Duck…“, kam es leise und heiser über meine Lippen. Ich hörte das Klicken von Kameras um mich herum und bekam mit, wie Ziva und McGee miteinander sprachen. Allerdings konnte nicht hören über was. „Ruhig Jethro. Es wird alles gut.“, mir war nicht ganz klar, was er damit meinte. Was sollte gut werden? Was war überhaupt passiert?! „Duck… was…“ „Wir wissen noch nicht was passiert ist, Jethro. Aber du bist verletzt und hier sieht es aus, als hätte ein Hurrikan gewütet. Dazu fällt mir eine Geschichte ein, aus dem Jahr 1982, ich war damals gerade…“ „Duck!“, grummelte ich, immerhin dazu war ich noch in der Lage, also war meine Situation nicht ganz aussichtslos. Ich hatte jetzt andere Sorgen, als mir eine von Duckys Geschichten anzuhören. Er seufzte nur tätschelte kurz meine Hand. Blieb aber weiterhin neben mir sitzen.
 

Weit entfernt hörte ich die Sirenen des Krankenwagens, die immer näher kamen. Auch wenn ich Krankenhäuser hasste, war ich dieses Mal froh. Sicher würden sie mir etwas gegen diese verdammten Schmerzen geben, die mich nicht klar denken ließen. Ich schloss erneut meine Augen und hoffte inständig, damit meine Kopfschmerzen zu verringern. „Tony?“, flüsterte ich dann leise. Seine Stimme hatte ich bisher nicht gehört und irgendwas sagte mir, dass etwas nicht stimmte. „Wir haben ihn noch nicht erreicht. Es ist ja auch noch sehr früh.“, antwortete Ducky und ich gab mich erst mal damit zufrieden. Ich konnte sowieso nicht klar denken, der Schmerz vernebelte mir die Sinne und egal wie angestrengt ich versuchte mich an gestern Abend zu erinnern, wollte es mir nicht gelingen.
 

Ich stöhnte wieder leise und versuchte erneut mich aufzusetzen, doch dann kamen die Sanitäter auch schon und fingen an, mich zu versorgen. Was genau sie taten bekam ich nicht wirklich mit, da ich bereits wieder kurz davor war das Bewusstsein zu verlieren. Wie es in meinem Wohnzimmer aussah, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht feststellen, aber ich sollte die Gelegenheit später noch erhalten. Die Sanitäter hievten mich auf ihre Trage. Ich bekam eine Atemmaske und wurde dann kurz darauf in den Krankenwagen gebracht.
 

Man fuhr mich gleich ins Bethesda, wo ich ohne wirklich erklärt zu bekommen was geschehen war, in den OP eingeliefert wurde. Allerdings gebe ich gerne zu, dass ich es wohl eh nicht registriert hätte.
 

Am Abend davor – 22:30 Uhr, 11.12.2007
 

„Endlich ist der Fall abgeschlossen.“, erklärte Tony, während er sich gegenüber von Jethro auf den Stuhl in der Küche setzte und genüsslich den Pappkarton mit der Aufschrift „Joey’s Pizzaservice“ aufklappte. Der Ältere tat es ihm gleich und nickte zustimmend, dann stand er auf und ging zum Kühlschrank, um zwei Bier heraus zu nehmen. Als er die eine Flasche vor Tony abstellte, küsste er diesen sanft und blickte ihm für ein paar Sekunden in die Augen. In den letzten Tagen hatten sie wenig Zeit für sich gefunden. Dabei hatte er den Jüngeren so sehr vermisst, aber dieser brutale Serienmörder hatte ihnen keine Zeit zum Verschnaufen gegönnt und Gibbs war mehr als einmal wütend ausgeflippt und hatte sein Team angetrieben. Natürlich auch Tony, auch wenn sie ein Paar waren, war das kein Grund seiner Arbeit nicht richtig nachzugehen und wenn es um so einen komplizierten Fall ging, konnte Gibbs zum Tier werden. Mehr als einmal hatte es ihm anschließend leid getan, seinen Freund so angefahren zu haben, aber dafür würde er sich heute Nacht ausgiebig revanchieren, das hatte er sich schon ausgemalt. Der Sekt stand kalt und würde sicher von Tonys Haut besser schmecken, als aus irgendeinem Glas. „Ich liebe dich.“, erklärte Jethro leise und strich durch Tonys Haar, bevor er sich wieder auf seinen Stuhl setzte. Der Jüngere lächelte breit und zufrieden, die Worte taten ihm immer wieder gut. Gerade nach dieser stressigen Zeit, die hinter ihnen lag.
 

„Weißt du…“, begann Tony dann, während er ein Stück von seiner Pizza nahm, „…manchmal kann ich noch gar nicht glauben, dass wir schon so lange zusammen sind. Immerhin 2 Jahre, meine längste Beziehung überhaupt. Meinst du es wird nicht bald Zeit, es den anderen zu sagen?“
 

„Darüber habe ich auch schon nachgedacht.“, erklärte Jethro ehrlich und nahm sich ebenfalls ein Stück Pizza. „Vielleicht sollten wir es dieses Wochenende, bei unsrem jährlichen Weihnachtsessen machen?“, schlug er deshalb vor. Einmal im Jahr um die Weihnachtszeit traf sich das komplette Team und sie gingen irgendwo schön essen, einfach um dem ganzen Alltagsstress zu entfliehen. Das bewährte sich jetzt schon seit Jahren. „Gute Idee.“, stimmte DiNozzo zu und verdrückte in Windeseile sein Stück Pizza. Gleich darauf musste das nächste dran glauben. Er war schon lange nicht mehr so hungrig gewesen.
 

„Allerdings, hätte ich da noch eine Bedingung, Tony.“, begann der Ältere ernst und trank einen Schluck Bier. DiNozzo hielt inne und blickte ihn jetzt an. Jethros strenger Blick bereitete ihm irgendwie Unbehagen. „Wenn wir es ihnen sagen, dann müssen wir auch Konsequenzen daraus ziehen.“, erklärte er weiter und Tony schluckte hart. Was meinte sein Freund mit „Konsequenzen“? Meinte er vielleicht, dass einer von ihnen seine Versetzung beantragen sollte? Würde er vielleicht wieder seine Rente einreichen? Sie hatten bisher noch nie darüber gesprochen, wie es weitergehen sollte, wenn ihr Team über sie Bescheid wusste.
 

„Ähm… Kon-Konsequenzen?“, kam es deshalb etwas ängstlich von Tony. „Ja, genau. Ich meine, wenn es offiziell ist, können wir doch nicht so weiter machen wie bisher.“ „Ach nein?“, DiNozzo verging gerade der Appetit auf die Pizza. Er wusste nicht, was er sagen sollte und hatte keine Ahnung auf was Jethro hinaus wollte. „Natürlich nicht. Ist doch logisch. Wir werden zusammenziehen.“, bestimmte Gibbs, denn er wusste, dass Tony diesen Wunsch eh schon länger hegte, aber sie hatten es bisher noch nicht umgesetzt. „Da du eh schon fast hier wohnst, deine Wohnung zu klein ist und mein Boot unten im Keller steht, dachte ich mir, wir packen deine Sachen und du ziehst hier ein. Dann können wir auch schon Weihnachten und Neujahr hier feiern. Was meinst du?“
 

„Das du manchmal echt hinterhältig, gemein und fies bist!!“, grummelte DiNozzo und trank erleichtert einen Schluck Bier. „Danke für das Kompliment.“ „Ich meins ernst!“ „Du hast doch wohl nicht geglaubt, ich würde dich versetzen oder meine Rente beantragen?!“, wollte Gibbs wissen und schmunzelte, als Tony leicht rot wurde. „Was sollte ich denn denken, wenn du so ernst daher redest?!“, wollte er leicht gekränkt wissen. „Tony, denkst du wirklich ich würde zulassen, dass wir getrennt werden? Auch beruflich? Niemals.“, erklärte er ernst und DiNozzo seufzte. „Dann sag das nächste Mal gleich was du willst.“, doch nach diesem Satz lächelte er wieder. „Also ich bin dafür, dass wir endlich zusammenziehen und Nägel mit Köpfen machen.“, setzte er dann freudestrahlend hinzu. Ihm ging diese Heimlichtuerei sowieso auf die Nerven.
 

„Das freut mich…“, Jethro brach ab und drehte sich in Richtung Wohnzimmer um. Er hatte noch etwas sagen wollen, aber war von einem Geräusch unterbrochen worden. „Hast du das gehört?“, wollte er leise in Tonys Richtung wissen, doch dieser schüttelte den Kopf. „Was denn?“, kam es von ihm, während er das nächste Stück Pizza verdrückte. „Da ist jemand!“, das spürte Jethro einfach. Sein Instinkt meldete sich. Langsam erhob er sich und wollte gerade nachsehen, als die Tür zu seinem Haus aufgerissen wurde. „Was zum Teufel?!“, doch weiter kam er auch dieses Mal nicht, denn auch über die Verandatür stürmten schwarz gekleidete, maskierte Männer hinein. Es waren zwischen 6 und 7. Alles ging so schnell, dass er kaum wusste wie ihm geschah. Er schnappte sich Tony und zog ihn Richtung Wohnzimmer, da dort seine Waffe lag und er hoffte diese noch zu erreichen, doch da traf ihn etwas Hartes am Hinterkopf. Jethro schrie kurz auf und ging in die Knie. „Jethro!“, rief Tony und wollte ihm wieder aufhelfen, aber da wurde er schon von einem der Kerle weggezerrt und Richtung Haustür gezogen. Diese grenzte direkt ans Wohnzimmer an. „JETHRO!“, schrie Tony erneut und versuchte sich zu wehren, aber die Männer waren zu stark. Gleich darauf erhob sich Gibbs und tastete nach seiner Waffe. Ein Schuss ertönte und er spürte, wie die Kugel seinen Arm traf. Erneut schrie er auf. „Verdammt!“
 

Was waren das für Kerle und was wollten sie von Tony?! Mit letzter Kraft rappelte er sich noch einmal auf, wollte Richtung Tür und seinen Freund zurückholen, als ihn ein erneuter Schlag traf. Dieses Mal so heftig, dass er zu Boden ging. „Gute Nacht, Special Agent Gibbs.“, flüsterte einer der Männer und lachte dann höhnisch. „Na los, schlagt das Haus kurz und klein, es soll wie ein Überfall aussehen!“, erklärte dann der blonde Mann um die vierzig, der gerade zur Tür herein gekommen war. Er trug einen langen, beigen Mantel und einen dicken Schal. Seine Hände steckten in Lederhandschuhen. Er wirkte wie ein Geschäftsmann. „Es läuft alles wie geplant…“, flüsterte er, als er sich umsah und grinste. „Wirklich, alles wie geplant.“, danach sah er sich im Haus um.
 

Zuerst das Schlafzimmer. Durchwühlte einige Schubladen und Schränke, fand jedoch nicht was er suchte. Leise grummelnd ging er ins nächste Zimmer und suchte dort, doch da war nichts zu finden. „Hast es wohl noch in deiner Wohnung, Anthony…“, murmelte der Blonde und griff nach dem Bild, dass auf der Kommode stand. Ein abfälliges Lachen entwischte ihm, als er auf das Foto blickte. Es zeigte Tony, der vor Gibbs saß. Dieser hatte seine Arme von hinten über dessen Schulter gelegt und beide lächelten in die Kamera. „Das hätte ich dir wirklich nicht zugetraut.“, nuschelte er weiter und ließ das Bild anschließend auf den Boden fallen, wo die kleine Glasplatte in tausend Einzelteile zersprang. Das Foto fischte er heraus, steckte es in seine Manteltasche und ließ die Trümmer zurück. Dann verließ er das Zimmer. „Chef, wir sind fertig.“, rief einer der Männer von unten. „In Ordnung. Hier oben ist nichts. Wir fahren zu seiner Wohnung.“, knurrte der Blonde und stapfte langsam die Stufen nach unten. Während seine Männer das Haus verließen ging er zu dem bewusstlosen Jethro, der auf dem Boden lag. „Tja, tut mir leid Agent Gibbs… aber deinen kleinen Liebling wirst du wohl nie wieder sehen. Entweder er fügt sich oder er stirbt. Eins von beidem.“, danach stand er auf und trat noch einmal auf Jethro ein, doch dieser regte sich nicht. „Es wäre zu schade, wenn du stirbst, bevor du erfahren hast, wer dein Kleiner überhaupt ist. Ich bin mir sicher, dass er es dir nie erzählt hat.“, danach lachte er wieder und streckte sich.
 

Gerade wollte er hinausgehen, als er die Flasche Bourbon auf dem kleinen Glastisch neben dem Kamin entdeckte. „Hm, guter Geschmack.“, flüsterte er und schnappte sich die Flasche. „Die nehm ich als Andenken mit. Arrivederci, Signor Gibbs.“, erklärte er bevor er einen Schluck aus der Flasche trank und dann das Haus verließ.
 

Kühle Nachtluft wehte ihm um die Nase und zersauste seine blonden Haare. Für einige Sekunden verschloss er die Augen und atmete tief durch. Der erste Schritt war getan. Er war sehr gespannt, was sein alter Herr sagen würde und vor allem wie Anthony sich verhalten und entscheiden würde. Es versprachen noch spannende Tage zu werden.
 

Langsam setzte er seine Schritte zu dem Van fort, in dem seine Leute mit DiNozzo bereits auf ihn warteten. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ja das ganze würde noch spaßig werden. Er freute sich jetzt schon darauf.
 

tbc
 

A/N Wie immer freue ich mich sehr auf eure Kommis *DiNozzo-Dackelblick-aufsetz*

Kapitel 2

A/N

Ich daaaaaaaaaaaankeeeee euch für die ganzen Kommis *mich vor euch verneig* und freue mich euch mitteilen zu können, dass es weiter geht! Jetzt schon... jaaa ich will euch ja nicht ewig auf glühenden Kohlen sitzen lassen, bin ja kein Sadist *pfeif*
 

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Was bisher geschah...
 

Kapitel 1
 

11.12.07, 22:30 Uhr (Washington)

Tony und Jethro essen zusammen und sprechen darüber, dem Team zu beichten, dass sie ein Paar sind, doch dann wird Tony entführt.
 

12.12.07, 3:20 Uhr (Washington)

Gibbs wird verletzt gefunden und ins Bethesda gebracht.
 

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Kapitel 2
 

Krankenhaus von Bethedsa, 5:23 Uhr morgens, 13.12.2007 (ca. 26 Stunden später)
 

Ein leises Surren und Piepen drang in mein Bewusstsein und ich fragte mich unweigerlich wo ich mich befand. Langsam schlug ich die Augen auf und blinzelte. Meine Augen mussten sich erst einmal an das helle Licht im Zimmer gewöhnen. Ich konnte noch nichts erkennen. Spürte aber die Atemmaske auf meinem Mund und die kleinen Elektroden die auf meinem Oberkörper klebten, um meine Vitalfunktionen zu überwachen. Ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Mir war immer noch nicht bewusst, warum ich hier lag und was passiert war. Benommen nahm ich die weißen Wände des Zimmers war in dem ich mich befand. Ein Bild und eine Pinnwand hingen über dem kleinen weißen Tisch, an dem zwei Stühle standen. Mein Arm war bandagiert und mein Kopf ebenfalls.
 

Für einen Moment schloss ich wieder die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Was war passiert? War es ein Fall gewesen, bei dem ich verletzt worden war? Nein, das fühlte sich nicht richtig an. Wie war ich überhaupt hier her gekommen? Genau, ein Krankenwagen! Aber wo war ich vorher gewesen. //Ducky… ist da gewesen.//, rekonstruierte ich und seufzte tief. Plötzlich hörte ich die Tür aufgehen und zwei Männer miteinander sprechen. Zwei Ärzte, wie ich schnell feststellte.
 

„Ah, Agent Gibbs, sie sind aufgewacht.“, begrüßte mich der Ältere der beiden. Ich schloss darauf, dass dieser wohl der Oberarzt war und der Jüngere daneben sein Assistent. Ich nickte nur. „Ich bin Dr. Steinberg, ihr behandelnder Arzt.“, er nahm mir die Atemmaske ab und ich schluckte kurz. „Jim, besorg unserem Gast was zu trinken.“, bat er den Assistenten und dieser nickte und verschwand kurz. „Wie fühlen sie sich?“ „Beschissen.“, brachte ich heiser hervor. Meine Stimme wollte noch nicht so wie ich. „Geben sie sich etwas Zeit. Sie wurden gestern erst operiert. Sie haben eine Schussverletzung am Arm. Die Kugel hat ihren Oberarmknochen etwas in Mitleidenschaft gezogen. Es wird eine Weile dauern, bis sie ihn wieder voll einsetzen können, aber es wird verheilen. Ihn bewegen dürfen sie, aber schonen sie ihn noch ein wenig.“, erklärte er mir und ich nickte. Langsam kam mein Verstand auch wieder zurück. „Was ist überhaupt passiert?“ „Das werden ihre Kollegen ihnen wohl besser berichten können. Ich werde sie gleich informieren. Noch etwas, sie hatten eine schwere Kopfverletzung und wir mussten die Wunde nähen… deshalb…“ „Die wachsen schon wieder. Außerdem war ich Marine, ich bins gewohnt.“, antwortete ich gleich, denn ich wusste schon auf was er hinaus wollte. Meine Haare waren jetzt mein kleinstes Problem. Viel mehr fuchste mich, dass ich mich nicht erinnerte, wie es dazu gekommen war, dass ich hier lag. „Ist ihnen irgendwie übel oder schwindelig?“, wollte Dr. Steinberg noch von mir wissen, aber ich schüttelte den Kopf. „Weder noch.“ „Ein Wunder, dass sie bei den Wunden keine Gehirnerschütterung haben.“, meinte er dann und lachte. Er notierte sich einige Dinge in meiner Krankenakte und klappte diese dann zu.
 

„Gut, dann werde ich ihre Kollegen informieren. Jim kann ihnen gleich alles abnehmen. Haben sie Hunger?“, ich schüttelte den Kopf. Auf diesen Krankenhausfraß konnte ich verzichten. Wenn ich an meinen letzten Aufenthalt hier dachte, drehte sich mir wieder der Magen um. „In Ordnung, dann lassen wir die Infusion noch eine Weile laufen.“ „Wann kann ich gehen?“, wollte ich gleich ohne Umschweife wissen. Ich würde sicher nicht länger hier liegen, als ich musste.
 

„Nun, diese Woche sollten sie schon noch…“ „Heute Mittag.“, erklärte ich. „Agent Gibbs, dass kann ich nicht verantworten.“ „Müssen sie auch nicht, das tue ich! Ich gehe heute Mittag. Bereiten sie alles vor.“ „Das…“ „Hat sich das wie eine Bitte angehört, Dr. Steinberg?!“, ich würde doch nicht eine Woche hier herumliegen, wo ich noch nicht mal wusste, was geschehen war. Aber das würde ich herausfinden. „Ich rufe ihre Kollegen an.“, waren seine letzten Worte, bevor er mein Zimmer verließ. Kurz darauf kam der Assistent zurück und brachte mir Wasser. Die Elektroden und die Infusion beließ er erst einmal, vermutlich hatte der Oberarzt ihm wieder andere Anweisungen gegeben. Nachdem er wieder weg war, trank ich einen Schluck und schloss die Augen.
 

Ich versuchte mich wieder an etwas vor diesem Unfall oder Überfall zu erinnern. Überfall? Überfall… hallte es in meinem Kopf wieder. Warum erschien mir das so nahe liegend? Es war bei keinem Einsatz passiert, denn ich wusste noch, dass wir den Fall abgeschlossen hatten. Ich erinnerte mich daran, dass ich am Schreibtisch gesessen hatte und die Berichte von Ziva, Tony und McGee gelesen hatte. Doch dann verschwamm das Bild vor meinem Auge. Ich versuchte es noch einmal. Ich saß an meinem Schreibtisch und war fertig mit den Berichten. Ziva und McGee waren bereits gegangen. Tony stand auf und kam zu mir rüber. „Lass uns heimfahren, Jethro.“, hatte er gesagt und ich hatte ihm zugestimmt. Der Fall war wirklich nervenaufreibend gewesen. Wir hatten das Büro verlassen und waren… zu mir gefahren.
 

Doch da verschwamm meine Erinnerung wieder. Verflucht! Ich atmete tief durch und versuchte es ein weiteres Mal. Doch auch da kam ich nicht weiter. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich soweit war, dass ich wusste wie ich ihm vorgeschlagen hatte, bei mir einzuziehen.
 

Plötzlich öffnete sich wieder die Tür zu meinem Zimmer und riss mich aus meinen Gedanken. Ducky war gerade gekommen. „Guten Morgen, Jethro.“, begrüßte er mich. „He, Duck.“ „Wie fühlst du dich.“ „Beschissen, vor allem da ich nicht mehr weiß, warum ich hier gelandet bin.“, erklärte ich und hoffte, dass mein Freund mir ein wenig mehr sagen konnte. „Lass dir etwas Zeit, es wird dir schon wieder einfallen.“, beschwichtigte Ducky mich und nahm seinen Hut ab.
 

„Jethro… wir haben ein Problem.“, begann er dann ernst und setzte sich auf den Stuhl an meinem Bett. Ich kniff die Augen zusammen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit, als ich seinen Blick wahrnahm. „Duck?“, kam es ein wenig nervös von mir, als er nicht weiter sprach. „Anthony ist verschwunden.“, flüsterte er besorgt. „Wie, er ist verschwunden?“, entfuhr es mir entsetzt. Tony, mein Freund, war verschwunden?! Ich lag hier und konnte ihn nicht suchen?! Was zur Hölle war passiert. Meine Eingeweide krampften sich schmerzlich zusammen.
 

„Wart ihr in seiner Wohnung?“, wollte ich dann leise wissen und ich spürte, wie mein Herz raste. Auf dem kleinen Bildschirm, der meine Herzfrequenz maß, gingen die Kurven rapide rauf und runter. „Ja. Sie sah genauso wüst aus, wie dein Haus.“, bestätigte Ducky und ich begann bereits an der Infusion herumzuspielen. Ich wollte das Ding loswerden. Ich wollte hier raus und Tony finden! Alles andere war unwichtig. Mit einem Mal war ich hellwach und fit.
 

„Beruhige dich Jethro!“, bat er mich und blickte mich mit sorgenvollen Augen an. „Beruhigen?! Beruhigen?? Ich brauch einen Kaffee und dann will ich alle Einzelheiten im Büro hören.“, erklärte ich. Mir war doch egal was dieser dämlich Arzt sagte. Ich würde jetzt gehen! Endlich hatte ich mich von der Infusion befreit, da begann ich die kleinen Elektroden von meiner Brust zu entfernen. „Jethro, du bist gestern erst operiert worden!“, versuchte Ducky mich zu überzeugen. „Na und? Ich bin nicht tot und nichts wird mich hier festhalten!“ „Es wäre ja schon hilfreich zu wissen, wo Tony am zuvor Abend gewesen ist.“ „Bei mir.“, gab ich knapp zurück, als die Ärzte mein Zimmer stürmten. Immerhin hatte das kleine Gerät, welches meine Vitalfunktion anzeigte, keine Signale mehr gesendet. „Bitte legen sie sich wieder hin.“, versuchte Dr. Steinberg mich zu besänftigen.
 

„Nein, das werde ich nicht. Wo muss ich unterschreiben? Ich gehe.“, schnell ging ich zu dem Stuhl, über dem meine Kleider hingen und begann mich anzuziehen. Mein linker Arm wollte allerdings nicht so wie ich und deshalb kam Ducky mir zur Hilfe. Er hatte erkannt, dass es keinen Sinn mehr machte, mir zu widerspreche. Wenn ich mir einmal was in den Kopf gesetzt hatte, war ich nur schwer oder überhaupt nicht vom Gegenteil zu überzeugen. „Machen sie die Papiere fertig.“, bat er deshalb den Arzt nochmals eindringlich. „Wenn er sich das in den Kopf gesetzt hat, wird er davon nicht mehr abzubringen sein, es sei denn er fällt tot um.“
 

Auch der Arzt schien langsam zu begreifen, dass es keinen Sinn machte und verließ kurz darauf das Zimmer. Ducky blickte mich besorgt an, sagte aber vorerst nichts. Tony war verschwunden und er war vorher bei mir gewesen, dass musste ihm doch zu denken geben. „Ducky?“ „Ja, Jethro?“ „Bring mich bitte erst zu mir nach Hause. Ich muss herausfinden, was geschehen ist.“, bat ich und der Pathologe nickte. „Natürlich.“, kam es leise von meinem guten Freund.
 

Ich war gerade fertig, als der Arzt mit den nötigen Formularen herein kam. „Sind sie sicher, dass…“ „Ja.“, kam es knapp von mir und ich unterschrieb schnell die Papiere. Kurz darauf verließ ich das Krankenzimmer. Obwohl ich eben erst aufgewacht war, war ich jetzt hellwach. Die Sorge um Tony trieb mich an, da hätte ich auch halb tot sein können, ich wäre wieder aufgestanden! Tony war verschwunden! Vielleicht war er in Gefahr! Mein Herz raste, als ich in den Oldtimer von Ducky stieg. Das einzige was noch an den Krankenhausaufenthalt von eben erinnerte, war der Verband am Kopf.
 

Ich wusste, dass Ducky tausend Fragen auf der Zunge brannten, doch ich war ihm dankbar, dass er sie nicht jetzt stellte und mir noch etwas Zeit gab. Im Moment hätte ich sie auch nicht beantworten können. Mir war sehr wohl bewusst, dass ich mich ein wenig übertrieben aufführte, aber es ging hier nicht um irgendwen. Es ging um meinen Freund, meinen Lebenspartner. Ich schloss die Augen und begann wieder den vergangenen Abend zu rekonstruieren, doch auch dieses Mal sollte es mir nicht gelingen.
 

Endlich kamen wir an meinem Haus an. Die Tür war verschlossen, aber Ducky hatte einen Schlüssel dabei. Ich selbst hatte gestern keinen mehr eingesteckt. Wie auch? „Ich dachte mir schon so was.“, gestand er und ich musste kurz lachen. „Du kennst mich eben zu gut.“, erklärte ich und er schloss auf, dann betrat ich mein Haus.
 

Drinnen war einiges zu Bruch gegangen. Die Vitrine mit den Gläsern, der Wohnzimmertisch war umgeworfen und Kissen und Wolldecke lagen im Raum verteilt. Auch die Zimmerpflanzen hatten schwer zu kämpfen, sie lagen auf dem Boden, die Töpfe kaputt und die Erde verteilte sich auf dem hellen Teppichboden. Außerdem zeichnete ein großer dunkler Fleck, die Stelle an der ich gelegen hatte. Ich gab nur ein lautes Brummen von mir und ging weiter Richtung Küche. Die Pizzaschachteln standen noch auf dem Küchentisch. Wieder schloss ich die Augen und versuchte mich zu erinnern. Jetzt, in meinen Räumlichkeiten gelang es mir. Ich sah die Bilder wieder vor mir. Wie wir hier gesessen hatten und ich plötzlich etwas gehört hatte. Dann die Männer, die reingestürmt waren. Ich wurde niedergeschlagen, wollte aber nochmals aufstehen, da hatte einer auf mich geschossen und Tony wurde einfach aus meinem Haus gezerrt. Als ich erneute versuchte aufzustehen, traf mich wieder am Kopf und mir wurde schwarz vor Augen.
 

„Tony wurde entführt.“, kam es über meine Lippen und ich blickte Ducky an. Dieser blickte ernst zurück. „Das nahmen wir auch an.“, flüstert er. Ich hatte ihn lange nicht mehr so ernst gesehen. Keine Geschichte kam über seine Lippen, keine Belehrung. Die Sorge um Tony war auch ihm deutlich anzumerken.
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging ich durchs Haus. Wollte wissen, wo sie noch überall gewesen waren und ob sie etwas mitgenommen hatten. Im Schlafzimmer erlebte ich die nächste Überraschung. Meine Kleidung lag verstreut auf dem Fußboden, Socken hingen über die Schublade, in der sie normalerweise ordentlich sortier lagen. Irgendetwas hatten die hier gesucht, aber wie kamen sie darauf, dass es ausgerechnet hier war? Schließlich wohnte Tony doch nicht mal bei mir. Meine aufkommende Gefühle, die Angst um Tony, versuchte ich zu unterdrücken. Sie würden mich nicht klar denken lassen und das war genau das, was ich jetzt tun musste. Ducky war mir gefolgt, scheinbar um sicher zu gehen, dass ich nicht zusammenbrach. Mittlerweile war ich mir sicher, dass er eins und eins zusammen gezählt hatte und wusste, dass Tony mehr für mich war, als nur ein Kollege.
 

Ich ging in das Zimmer, welches an mein Schlafzimmer angrenzte, und fand den kaputten Bilderrahmen. Das Bild, das einzige Bild hier im Haus, das Tony und mich zeigte, war weg. Wut stieg in mir auf. Warum hatten sie ausgerechnet dieses Foto mitgenommen?! Ich konnte es mir nicht erklären! Was wollten sie damit? Es brachte ihnen doch nichts.
 

Für ein paar Sekunden ließ ich mich auf das alte, kleine Sofa in der Ecke sinken, auf dem Tony desöfteren schon eine Folge Magnum geschaut hatte. Er hatte sich hier oben einen kleinen Fernseher hingestellt, da ich keinen im Wohnzimmer haben wollte. Das hatte er immer getan, wenn ich hin und wieder an meinem Boot gebastelt hatte, was aber nicht allzu oft vorkam, wenn Tony in meiner Nähe war. Dann hatte ich ganz andere Dinge im Kopf. Ihn zu verführen zum Beispiel.
 

„Jethro?“, Ducky setzte sich neben mich und ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. „Warum er, Duck?“, kam es leise und verzweifelt über meine Lippen und ich hörte ihn tief durchatmen. Man konnte meiner Stimme deutlich entnehmen wie fertig ich war. „Das weiß ich nicht, aber ich mir sicher, du wirst es herausfinden.“, ich schnaubte kurz. Ich wusste nicht mal wo ich anfangen sollte zu suchen. Wenn ich ehrlich war, kam ich mir in diesem Moment ziemlich hilflos vor.
 

„Wer hat euch überhaupt verständigt?“, wollte ich dann wissen. Bisher war das noch gar nicht zu Sprache gekommen. Ich wusste nur, dass sie mich gefunden hatten. „Deine Nachbarin von gegenüber, Mrs. Robbins, hat uns informiert. Sie war wohl wegen ihres Hundes aufgewacht und als sie in die Küche ging, um sich ein Glas Wasser zu nehmen, sah sie, dass deine Haustür offen stand und Licht brannte. Sie hat dich gefunden und dann anschließend den NCIS informiert.“, erklärte er mir und ich seufzte. Ja auf die gute alte Mrs. Robbins konnte man sich doch verlassen, besonders wenn es um Neuigkeiten in der Nachbarschaft ging, aber ich war ihr dennoch dankbar. „Hat sie denn vorher etwas gesehen.“ „Timothy hatte sie das auch gefragt, aber sie hat vorher wohl tief und fest geschlafen. Was passiert ist, wissen wir noch nicht. Wir hatten gehofft, du könntest uns was dazu sagen.“, erklärte er und blickte mich ernst und besorgt zugleich an. Ich seufzte nur und nickte. Für ein paar Sekunden schloss ich wieder die Augen. Ich war noch müde, mein Körper schmerzte hin und wieder und dieser ganze Umstand nagte an mir.
 

„Jethro, wir sollten ins Hauptquartier fahren, dann können Timothy und Ziva dich auf den neusten Stand bringen.“, schlug er dann vor. Ich war wirklich verwundert über ihn. So ernst hatte ich den Pathologen das letzte Mal erlebt, als Ari Haswari in die Pathologie eingedrungen war. „Ja, du hast Recht.“, ich rappelte mich auf. Ich musste herausfinden wo Tony war und ihn da rausholen. Dass er tot war, daran glaubte ich nicht. Irgendwie sagte mir mein Instinkt, dass diese Sache nicht so schnell vorbei sein würde und anstrengende Tage auf mich zukamen.
 

tbc
 

PS: Das nächste Chap wir die anderen Charas enthüllen und noch so ein paar Sachen ;)

Kapitel 3

A/N

Erst mal lieben Dank für die Kommis *euch knuddel*
 

Dann möchte ich noch auf die drei neu hinzugefügten Charas hinweisen, für die die es noch nicht gesehen haben :) *gg*
 

Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel und mit Tony... oder sollte ich lieber sagen... ach lest es doch einfach selbst ^^
 

Kapitel 3
 

Irgendwo in Italien, 11:23 Uhr morgens, 13.12.2007

(zur Info  zwischen Washington D.C. und Italien herrschen 6 Stunden Zeitunterschied; Quelle: http://www.zeitzonen.de/eastern_standard_time_est_-_connecticut_delaware_district_of_columbia_flori.html)
 

Als Tony die Augen aufschlug, schluckte er. Natürlich erkannte er sofort wo er war. Die dunklen Holzwände, der Holzboden mit den bunten Teppichen darauf, das Himmelbett auf dem lag und die schweren Vorhänge am Fenster, alles das war ihm so vertraut, als wäre es gestern gewesen, dass er das letzte Mal hier gewesen war. Seufzend rappelte er sich auf. Schöne Bescherung. Neben ihm auf dem Bett erblickte er ein Foto, von sich und Jethro. Er griff gleich danach und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Gar nicht so leicht, denn er war in dem Van von diesen halbstarken Affen betäubt worden. Scheinbar war er ihnen zu sehr auf die Nerven gegangen. Was auch immer sie ihm da gegeben hatten, vernebelte ihm den Verstand. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Was war mit Jethro? Tausend Fragen huschten ihm durch den Kopf.
 

Die Uhr, in Form eines Clowns, auf dem Mahagoninachttisch zeigte ihm, dass es bereits nach 11 Uhr am Morgen war. Er blickte wieder auf das Foto. Wie es Gibbs wohl ging? „Wenn er tot ist, dann bring ich dich um, Filippo!“, grummelte er leise und steckte das Foto in seine Hosentasche. Er blickte sich im Zimmer um. Hier war alles unverändert. Kaum zu glauben. Lauwarme Luft drang durch das geöffnete Fenster und er stand auf. Wieso konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen?! All die Jahre war er gut ohne sie ausgekommen und sie ohne ihn.
 

Die Fenster waren vergittert, wie damals. Tony schnaubte kurz und warf einen Blick nach draußen. Im Garten liefen ein paar Kinder umher. Es war lange her, dass er hier gewesen war. An der gegenüberliegenden Wand seines Bettes stand ein Bücherregal. Die Bücher darin waren sogar noch so angeordnet, wie er sie damals hineingestellt hatte. Das wusste er ganz genau, denn darauf hatte er immer großen Wert gelegt. „Kaum zu glauben, dass ich die alle gelesen habe…“, kam es über seine Lippen. Heute rührte er kaum noch ein Buch ein, vielleicht auch weil er früher gezwungen war, soviel zu lesen. Fernsehen, dass war nur etwas für Erwachsene. Das zumindest hatte sein Vater ihm immer und immer wieder gesagt. Sehr wahrscheinlich war er aus diesem Grund heute so verrückt nach Filmen. Ansonsten gab es in dem Zimmer nur noch einen großen Kleiderschrank. Tony öffnete diesen und entdeckte darin seine alten Sachen. „Unglaublich.“, kam es über seine Lippen und er schloss die beiden dunkeln Türen wieder. Das einzige, das ein wenig an ein Kinderzimmer erinnerte, waren die bunten Teppiche auf dem dunklen Holzboden und die Clownuhr.
 

Das leise Klicken eines Schlüssels, der die Tür zu seinem Zimmer aufschloss, holte ihn aus seinen Gedanken zurück. Ein blonder Mann betrat den Raum und grinste ihn schief an. „Antonio… wie konntest du Vater nur so was antun? Ein Bundesagent und dann noch schwul. Er erholt sich jetzt noch von dem Schock.“, erklärte der Blonde ihm auf italienisch.
 

„Was wollt ihr von mir?!“, zischte Tony sauer. Er wollte zurück. Wollte wissen, was mit Gibbs war und ob es ihm gut ging.
 

„Obwohl du so ein schlechter Sohn warst, Antonio…“ „Anthony, ich heiße Anthony!“ „Du bist nicht länger in den USA. Hier heißt du Antonio. Das ist der Name, den unser Vater dir gegeben hat.“, der Blonde kam näher und Tony tat einen Schritt zurück. Er wusste, mit dem war nicht zu spaßen. Das hatte er schon früh herausgefunden.
 

„Nenn mich wie du willst, ich werde aber sicher nicht hier bleiben.“ „Oh doch, das wirst du. Denn Vater wird uns die Leitung übertragen.“, erklärte Filippo und trat noch einen Schritt näher. „Was? Ich glaub du spinnst! Ich habe damit nichts am Hut. Übernimm sie allein!“, knurrte Tony. „Glaub mir, das wäre mir persönlich wirklich lieber, aber das geht nicht. Entweder wir beide oder niemand, außer du wärst tot, dann könnte ich die Leitung übernehmen.“, erklärte er und Tony schnaubte. „Und warum hast du mich dann nicht erschossen?!“ „Weil ich Vater doch nicht die Schande ersparen wollte, seinen schwulen Sohn kennen zu lernen. Noch dazu, da er für eine Bundesbehörde arbeitet, also quasi beim Feind. Wo er so verzweifelt nach dir gesucht hatte und immer noch so sehr an dir hängt, was ich persönlich nicht verstehen kann. Du bist wirklich eine Schande für die Familie.“
 

„Ich habe mit diesen Dingen doch gar nichts zu tun! Mutter und ich…“ „Halt doch endlich mal deine Klappe!“, grummelte Filippo und erhob seine Hand. „Du wirst tun was ich sage, oder willst du, dass ich dich auch umbringe?! Glaub mir, es gibt Wege das zu tun, ohne das Vater etwas davon mitbekommt!“, kam es laut von dem Blonden, bevor dessen Hand enge Bekanntschaft mit Tonys rechter Wange machte.
 

DiNozzo stöhnte kurz auf. Diese Ohrfeige hatte gesessen. Er schmeckte Blut in seinem Mund und tastete mit seinen Fingern danach. Seine Lippe war aufgeplatzt. Es machte ihn noch wütender. Für den Bruchteil einer Sekunde wollte er zurückschlagen, doch dann kam ihm in den Sinn was der blonde Bastard ihm gerade gesagt hatte. „Auch?“, kam es dann leise von ihm. „Ja, auch. Dein geliebter Agent Gibbs dürfte mittlerweile wohl in der Pathologie eures Hauptquartiers liegen. Oh glaub mir Antonio, es hat Spaß gemacht, dich auszuspionieren. Deine Mutter hat sich wirklich Mühe gegeben, die Spuren zu verschleiern, aber wir sind nicht dumm. Vater möchte seinen Sohn zurück, ob schwul oder nicht, aber machst du nur einen Fehler, dann bist du genauso mausetot wie dein Freund und dafür werde ich sorgen.“, zischte Filippo und in Tonys Kopf hallte immer nur der erste Satz wieder. „Dein geliebter Agent Gibbs dürfte mittlerweile wohl in der Pathologie eures Hauptquartiers liegen.“
 

„Oh Antonio, du siehst gar nicht gut aus… ist dir übel?“, provozierte der Blonde ihn weiter. In diesem Moment machte es –klick- bei Tony und er stürzte sich auf den Anderen. Polternd gingen beide zu Boden und Anthony kam auf Filippo zum Sitzen. Seine Wut auf ihn hatte die Oberhand über seine Gefühle und er schlug auf den Blonden ein. „Du verdammter Bastard! Das bist du doch! Ein Bastard. Du bist nicht Vaters Sohn, du bist nur sein Mündel. Er hat nur einen Sohn und das bin ich! Also nenn ihn nicht dauernd Vater!!“, Tony schlug wieder zu und von dem Blonden kam nur ein leises Stöhnen. „Ich bin nicht mehr der kleine Antonio von damals. Was du damals mit mir anstellen konntest, geht heute nicht mehr. Ich lasse mich nicht von dir manipulieren. Du bist ein sadistisches Schwein! Ich glaube dir nicht, dass du Jethro umgebracht hast und weißt du warum nicht? Weil du genau weißt, dass er nichts über meine Vergangenheit weiß und du ihn lieber quälen willst. Du willst, dass er es herausfindet und mich dann fallen lässt! Und du willst mich darunter leiden sehen! Ist es nicht so?!“, schrie Tony. „Ist es nicht, so Filippo?!“, schrie er noch lauter.
 

Der Blonde begann zu lachen. Blut lief aus seiner Nase und hatte auch seine perfekten weißen Zähne bedeckt. „Du hast mich durchschaut.“, kam es leise von ihm und er lachte weiter. „Er wird dich sicher verachten, wenn er weiß, wer du bist und das du ihn angelogen hast.“, flüsterte der Blonde dann und Erleichterung machte sich in Tony breit. Jethro lebte also noch und dieser hirnverbrannte Vollidiot vor ihm war dumm genug ihm das zu sagen. Die Zeit bei Gibbs hatte sich also doch ausgezahlt, Tony hatte gelernt die Informationen die er brauchte zu bekommen. Jetzt hatte er etwas, für das er kämpfen konnte und er würde hier raus kommen. Er war einmal geflüchtet und dann schaffte er es wieder.
 

Tony begann zu lachen und schüttelte kurz den Kopf, bevor er Filippo wieder ernst und eiskalt anblickte. „Du hast gar keine Ahnung von Jethro. Nicht die geringste. Er wird vielleicht sauer sein, wenn er es herausfindet, aber du unterschätzt ihn gewaltig.“, flüsterte Tony gefährlich und brachte sein Gesicht näher, an das von Filippo, der auf dem Boden unter ihm lag. Tony saß auf den dessen Armen, so dass er sich nicht wehren konnte.
 

„Ich sag dir jetzt mal was, glaub es oder glaub es nicht, aber Jethro liebt mich und er wird alles versuchen um mich zu finden und hier heraus zu holen und er wird mich wegen so etwas nicht verlassen. Niemals. Dafür haben wir beide schon viel zu viel erlebt.“, erklärte er und stand auf. „Und noch was, Filippo, ich an deiner Stelle würde mich vorsehen. Auch wenn ich lange weg war, bin ich hier immer noch der Sohn von Don Gino!“, knurrte Tony und ließ von ihm ab.
 

„Antonio?“, erklang eine leise, dunkle Stimme von der Tür her. Tony stand auf und verengte die Augen. Erst wollte er fragen, wer der gleichaltrige Mann ihm gegenüber war, doch dann bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht, als er ihn erkannte. „Lorenzo!“, rief er daher erfreut und ging gleich auf den Mann zu, um ihn zu umarmen. Lorenzo war ein Stückchen größer als Anthony und hatte schwarzes Haar und fast genauso dunkle Augen. Seine Haut war braungebrannt und er steckte in einem schwarzen Anzug. „Ich kann es nicht glauben, Antonio. Du bist wirklich wieder hier!“ „Sieht wohl so aus.“ „Wie lange ist es her? 20 Jahre?“ „20 Jahre und 4 Monate, um genau zu sein. Entschuldige, du weißt, dass ich nicht viel für diese Dinge hier übrige habe.“
 

Mit –diesen Dingen- meinte Tony natürlich die Geschäfte seines Vaters. Es hatte ihn noch nie interessiert und deshalb war froh gewesen, als seine Mutter mit ihm, als er 15 gewesen war, nach Amerika geflüchtet war.
 

„Komm mit, ich bring dich zu deinem Vater, er wartet schon auf dich.“, erklärte Lorenzo und beachtete überhaupt nicht den immer noch am Boden liegenden Filippo. Dieser starrte zur Decke und verfluchte sich gerade dafür, dass er eben ausgespuckt hatte, dass Gibbs noch lebte. Dieser dumme kleine Tölpel hatte es doch tatsächlich geschafft, ihn reinzulegen! Er musste ab jetzt vorsichtiger sein! Er würde schon den Platz des Dons einnehmen und er hatte keinerlei Interesse daran, mit Tony diesen Posten zu teilen. Allerdings hatte er das Problem, dass so lange Don Gino lebte, er nicht allein die Familie leiten konnte. Filippo rappelte sich auf. Er hatte zu lange dafür gekämpft, als dass er sich das jetzt von diesem dahergelaufenen Möchtegernbullen kaputt machen ließ! Er würde sein Ziel schon erreichen, egal mit welchen Mitteln!
 

„Sag mal Toni, du hast Filippo ja mächtig eine verpasst.“, Lorenzo grinste und Tony lachte. „Naja, er hat mich wütend gemacht und… warst du in den USA dabei?“, wollte er dann gleich wissen, denn er hatte ja keinen der schwarz gekleideten Männer erkannt. Lorenzo war sein bester Freund in seiner Kindheit gewesen. Er war der Sohn des Mannes der die rechte Hand seines Vaters gewesen war. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht und Lorenzo hatte Filippo genauso wenig gemocht wie Tony. Sie hatten sich oft davon gestohlen und auf den nahe gelegenen Olivenbäumen vor ihm versteckt. Filippo hatte Höhenangst und war ihnen deshalb nie dorthin gefolgt. „Ja.“, kam es knapp von Lorenzo und er blickte Tony entschuldigend an. „Schon gut. Sag mir nur, lebt… lebt Jethro noch?“, er wollte nur sichergehen und jetzt da er mit Lorenzo allein war, konnte er ihn ja fragen. Er glaubte zwar nicht, dass Filippo ihn eben angelogen hatte, aber er wollte es kontrollieren.
 

„Er wurde nur am Arm getroffen und Mario hat ihn niedergeschlagen. Er wurde nicht lebensgefährlich verletzt. Außerdem hat Filippo im Van gesagt, dass er gerne das Gesicht von deinem Freund sehen würde, wenn dieser herausfindet, dass du Antonio Gino bist und nicht Anthony DiNozzo.“, erklärte Lorenzo leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Toni, ich habe bei dieser Sache nur mitgemacht… weil ich wollte, dass du wieder hier her kommst. Filippo ist unmenschlich, pervers und hat einen richtig miesen Charakter. Er ist ein Bastard, zu seinen Feinden wie zu seinen eigenen Leuten.“, gab er jetzt zu und seufzte. „Ich hatte gehofft, du könntest uns helfen, deinem Vater klar zu machen, was für ein Schwein er ist.“ „Lass uns heute Abend darüber sprechen. Ich sollte –Papà- einen Besuch abstatten, nicht?“, wollte Tony lächelnd wissen und Lorenzo nickte. „Ist gut.“, dann begleitete er Tony zu den Räumlichkeiten von dessen Vater. Tony konnte einfach nicht auf Lorenzo sauer sein, er wusste genau, dass dieser ihn nie hintergehen würde und konnte sich vorstellen, wie schwer es diesem gefallen war, bei der Sache mitzumachen. Außerdem stellte sein ehemaliger bester Freund einen guten Verbündeten gegen Filippo dar, dass musste Tony ausnutzen.
 

tbc

Kapitel 4

A/N

Weiter gehte ^.^

hoffe es gefällt euch :)
 

UND HABT DANK FÜR DIE KOMMIS!!!!!!!!!! *euch knuddel*
 

Kapitel 4
 

Washington D.C., 7:50 Uhr, 13.12.2007
 

In Washington war mal wieder die Hölle los und ich fragte mich unweigerlich, warum so viele Menschen auf den Straßen waren, wo sie doch eigentlich arbeiten mussten. Es dauerte wesentlich länger, als wenn ich morgens zur Arbeit fuhr. Gut, ich war auch meistens gut eine Stunde früher unterwegs. Kaum zu glauben, was eine Stunde im Berufsverkehr ausmachte!
 

„Jethro, darf ich dich was fragen?“, wollte Ducky leise wissen und ich blickte ihn überrascht an. Er verhielt sich insgesamt anders als sonst. Er war ruhiger, sprach kaum etwas und schien sehr besorgt zu sein. Ich war mir nicht ganz sicher, um wen er sich mehr sorgte. Um mich oder um Tony.
 

„Natürlich.“, erklärte ich leise und schluckte kurz. Meine Stimme war wieder heiser geworden. Ich fühlte mich im Ganzen wie ausgebrannt, jetzt da ich ein paar Minuten Ruhe hatte. Mein Körper schmerzte und die Sorge und Angst um Tony ließ mich kaum klar denken. Ich wollte ihn in Sicherheit wissen, am besten in meinen Armen. Würde gerne mit ihm aufwachen und feststellen, dass alles was geschehen war einfach ein böser Albtraum gewesen war. Doch das würde nicht passieren, dass wusste ich. Es war reines Wunschdenken.
 

„Zwischen Anthony und dir, da ist mehr, hab ich Recht?“, Ducky blickte mich kurz an, denn wir hatten an einer Ampel gehalten. Ich seufzte schwer. Mir war klar gewesen, dass diese Frage irgendwann von ihm kommen musste. So wie ich mich benahm, hatte er sicher gleich darauf geschlossen. „Weißt du, was das letzte war, über das wir vorgestern Abend gesprochen haben?“, ich machte eine kurze Pause, aber er sagte nichts, also sprach ich weiter. „Wir wollten es euch nächste Woche sagen, beim Weihnachtsessen, dass wir… ein Paar sind. Wir haben auch darüber gesprochen, dass… dass wir zusammenziehen.“, flüsterte ich leise. Warum sollte ich es jetzt abstreiten, wo es ihm ohnehin klar war? Durch diesen Fall würde es eh ans Licht kommen, früher oder später.
 

„Ja so etwas hatte ich angenommen.“, kam es jetzt leise von ihm und er lächelte milde, als er mich anblickte. Gerade wollte er noch etwas sagen, als er durch mehrfaches Hupen des Hintermannes darauf hingewiesen wurde, dass die Ampel wieder auf grün stand. „Ist ja gut!“, knurrte er deshalb und fuhr weiter. „Ich bin mir sicher, du findest ihn und dann… werden wir unser Weihnachtsessen machen und ihr könnt zusammenziehen.“, erklärte er dann. „Ich hoffe du hast Recht, Duck.“, gab ich nur leise zu. Nochmals einen geliebten Menschen zu verlieren, dass würde ich nicht ertragen.
 

Endlich kamen wir im Hauptquartier an. Ducky hatte mich vorher allerdings noch an meinem Lieblingscafe aussteigen lassen, damit ich mir zwei Becher besorgen konnte. Ich hatte noch keinen getrunken, was sich auch schlecht auf meinen Gesamtzustand auswirkte. Während ich hin und wieder einen Schluck trank, stiegen wir in den Aufzug und fuhren nach oben. Mit einem leisen PLING öffneten sich die Türen und ich wurde fast von McGee über den Haufen gerannt.
 

„Bo-Boss…“, kam es leise und entsetzt von ihm. Vermutlich, da er mit mir am wenigsten gerechnet hatte. Sein Pech war nur, dass er etwas von meinem Kaffee verschüttet hatte, weshalb ich ihn wütend anfunkelte. Gut ein drittel von meinem zweiten Becher war auf dem Boden des Aufzuges gelandet. „Herr Gott, McGee! Wer sonst?!“, knurrte ich sauer und schob ihn beiseite, damit ich aussteigen konnte. „Aber…“, hörte ich ihn noch hinter mir protestieren, doch dann war er ruhig. Ich war mir sicher, Ducky hatte ihm ein Zeichen gegeben, dass er nicht weiter sprechen sollte.
 

„Habt ihr schon was, Ziva?“, wollte ich immer noch ziemlich übel gelaunt wissen und trank den letzten Rest aus dem einen Kaffeebecher. Den anderen stellte ich auf meinen Schreibtisch.
 

„Was tust du hier?“, wollte die Israelin wissen und ich seufzte. „Arbeiten?!“, antwortete ich und warf den leeren Becher in den Mülleimer, während ich sie streng anblickte. Hoffentlich kamen die beiden endlich mal in die Gänge! Ich wollte keine Belehrungen sondern einfach nur wissen, was mit Tony war. Wo er sich befand und ob es ihm gut ging!
 

Ziva wollte noch etwas sagen, doch mit einem Blick deutete ich ihr an, dass ich es nicht hören wollte und sie klappte den Mund wieder zu. Vorerst, wie ich annahm, denn sie ließ sich nicht gerne den Mund verbieten. McGee hatte es nun auch endlich geschafft, hinzu zustoßen und seufzte schwer. „Wir haben noch nicht viel Boss.“, erklärte er mir und ich nickte. „Dann sucht gründlicher. Ich will alles über Tony wissen. Seine Kindheit, wo ging er zur Schule, wer sind seine Freunde, hat er noch Feinde aus seiner Zeit in Baltimore. Alles!“, erklärte ich streng und griff nach dem noch vollen Kaffeebecher, um einen Schluck zu trinken.
 

„Das haben wir schon Boss, aber nichts Auffälliges gefunden.“, erklärte McGee und seufzte. „Gibbs?“, Ziva blickte mich an. „Was?!“ „War er bei dir, als er entführt wurde?“, wollte sie wissen und ich seufzte. Ich musste es ihnen sagen, sonst würde ich nur die Ermittlungen behindern, aber ich beschloss nicht alles aufzuklären. Vorerst reichte es, wenn Ducky bescheid wusste. Wenn sie es erfahren sollten, dann von Tony und mir gemeinsam. Zumindest war ich zu diesem Zeitpunkt dieser Ansicht.
 

„Ja. Wir hatten uns eine Pizza geholt und wollten sie gemeinsam essen. Dann drangen diese Kerle in mein Haus ein.“ „Konntest du sie…“ „Sie waren maskiert und schwarz gekleidet. Das letzte woran ich mich erinnern kann, bevor ich bewusstlos wurde, war dass sie Tony Richtung Tür schleppten. Mehr weiß ich nicht mehr.“, ich schloss die Augen und versuchte mich bewusst wieder an alles zu erinnern. „Moment, da war ein blonder Mann.“, flüsterte ich dann. Aber mehr konnte ich aus diesem Fetzen nicht mehr ermitteln. „Verdammt. Ich weiß nicht mehr!“, grummelte ich und trank noch einen Schluck Kaffee. Dieser beruhigte mich wenigstens etwas.
 

„Hm, das schränkt es nicht gerade ein.“, murmelte McGee und ich blickte ihn sauer an. „Das weiß ich auch!“, knurrte ich als Antwort. „Deshalb setz dich auf deinen Hintern und mach dich gefälligst an die Arbeit!! Durchleuchte sein Leben, McGee!“, ich setzte mich auf meinen Stuhl hinter meinem Schreibtisch und strich über den Verband an meinem Kopf. „Duck, wann ich kann ich das Ding abnehmen?“ „Wurde es genäht?“, ich nickte. „Dann, Jethro, musst du dich wohl noch etwas gedulden. Ein zwei Tage auf alle Fälle.“, meinte er ich und ich schnaubte kurz. „Wenn du sowieso nicht auf mich hörst, warum fragst du dann?“, wollte er leicht gekränkt wissen. Er kannte mich zu gut und wusste jetzt schon, dass ich es kaum einen Tag damit aushalten würde. „Ich werde dann mal nach unten gehen, ich habe noch einen Gast in der Pathologie.“, erklärte er dann und ließ uns zurück. Ich wusste, dass er an diesem Morgen viel mit mir durchgemacht hatte und es tat mir leid, dass ich ihn gekränkt hatte.
 

Mein Blick glitt zu Tonys Schreibtisch und ich betete inständig, dass es ihm gut ging. Das nichts Schlimmes passiert war. Wie gerne würde ich ihn jetzt ermahnen, weil er wieder irgendein Computerspiel spielte oder ihm die Schüssel zu werfen und sagen „Tank den Truck auf!“. Es waren diese Kleinigkeiten, die mir zeigten, wie sehr er mir jetzt schon fehlte und diese Ungewissheit, machte mich wahnsinnig. Nicht zu wissen, ob ich ihn je wieder ermahnen musste oder über seine Scherze lachen konnte oder ihn auch einfach nur im Arm halten, wenn er nach einem harten Tag darin eingeschlafen war. Es war zum Verzweifeln. Ich war mir sicher die nächsten Stunden und Tage würden nicht leicht werden.
 

Auch nach einigen Stunden gab es keine neuen Erkenntnisse. McGee hatte mir alles, was er herausgefunden hatte, gezeigt und ich hatte es mir angesehen, doch dank meiner körperlichen Verfassung war ich nicht wirklich in der Lage, das alles zu sortieren. „Verdammt!“, grummelte ich und klappte sauer die Akte zu.
 

„Ja, irgendwie hat Tony ein Leben wie aus einem Bilderbuch geführt.“, erklärte Tim leise und ging wieder alle Daten durch. „Heißt es nicht wie im Film?“, wollte Ziva wissen und ich seufzte. „Passt beides.“, murmelte ich leise.
 

„Es passt einfach alles zu perfekt, mein ich damit.“, erklärte McGee und blickte mich an. Ich verengte die Augen. „Wie meinst du dass?“ „Nimms mir nicht übel, aber für mich sieht das aus, wie in diesen Zeugenschutzprogrammen, wo jemand einfach ein neues Leben bekommt.“, erklärte er mir und ich seufzte. „Ach was, das hätte er mir sicher erzählt.“ „Warum sollte er?“, wollte Ziva wissen. Mist, ich war so durch den Wind, dass ich nicht aufpasste, was ich von mir gab. Ich stand auf. „Ich brauch noch einen Kaffee!“, erklärte ich und machte mich auf den Weg Richtung Aufzug. Natürlich spürte ich die Blicke der beiden auf mir, aber ich drehte mich nicht mehr um. Ich wollte jetzt nicht darauf antworten.
 

Als die beiden silbernen Türen vor mir zuglitten, seufzte ich schwer und lehnte mich gegen die rechte Wand. Was wenn McGee recht hatte? Wir hatten nie viel über unsere Vergangenheit gesprochen und wenn ich ehrlich war, wusste ich kaum etwas von der Zeit bevor er zum NCIS gekommen war. Einmal war er mit mir am Grab seiner Mutter gewesen, da hatte er mir gesagt, dass sie eine schwere Zeit mit seinem Vater hinter sich hatten, aber nicht mehr. Die Türen glitten wieder auf und ich trat hinaus. Vielleicht gab es ja doch noch etwas von Tony, dass ich nicht wusste?
 

Es war eisig kalt draußen und ich zog meinen Mantel enger. Mein linker Arm wollte nicht so wie ich und schmerzte deshalb. Ich hatte McGee und Ziva gar nicht danach gefragt, wie sie versucht hatten Tony zu finden, aber ich war mir sicher, dass sie alles in die Wege geleitet hatten. Ich konnte mich auf die beiden verlassen, dass wusste ich.
 

Ich atmete tief durch. Die Luft hing voller Schnee und auch der Himmel war bereits grau. Dieses trübe Wetter passte zu meinen Gefühlen. Was würde ich in diesem Moment für ein Lebenszeichen von ihm geben. Während ich Richtung Coffeeshop lief, erinnerte ich mich daran, dass Tony nie gerne über seine Vergangenheit gesprochen hatte. Ja von seiner Collegezeit hatte er mir hin und wieder was erzählt, aber nichts aus seiner Kindheit. Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht und immer nur gedacht, dass er sich vielleicht nicht erinnerte, doch jetzt hatte ich eher das Gefühl, dass er mir was verschwiegen hatte. Vielleicht hatte der Elfenkönig ja Recht und Tony hatte wirklich etwas zu verbergen. Ich war mir sicher, dass es nichts schlimmes sein würde, denn ich traute Tony kaum zu, dass er in etwas verwickelt war. Vielleicht sein Vater? Vielleicht war er wirklich Zeuge bei irgendwas gewesen? Etwas, das er lieber vergessen wollte.
 

Insgeheim wünschte ich mir, ich hätte mehr gebohrt und hartnäckiger versucht etwas über ihn herauszufinden. Vielleicht war es aber auch etwas, dass er mich sagen wollte, weil er Angst davor hatte? Andererseits, schätzte ich Tony so nicht ein. Er wusste, dass er bei mir vor nichts Angst haben musste. Wusste, dass ich ihn niemals verlassen würde! Aber was war es dann?
 

tbc

Kapitel 5

A/N

Huhu ^-^

Den beiden Kommischreibern mal ein liebes Danke... und allen anderen... heee habt ihr keine Finger zum Tippen? Würde mich freuen, wenn ihr nicht nur liest, sondern mir auch sagt, was ihr davon haltet ^.~ also hop, hop
 

Weiter geht's

Hinzu gekommen ist noch Tonys Vater (siehe Charabeschreibung)

Viel Spaß!!!
 

Kapitel 5
 

Irgendwo in Italien, 12:35 Uhr, 13.12.2007
 

Tony stand nervös vor der großen Holztür. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass es bei Jethro gerade Mal halb 7 morgens war. Was gäbe er jetzt dafür neben ihm zu liegen und sich an ihn zu kuscheln. Er würde ihm auch sagen, wer er war, damit so etwas nicht wieder vorkam. Allerdings wurde dieser Wunschtraum jäh unterbrochen, als sich die Tür vor ihm öffnete und alte, müde Augen ihn anblickten. „Antonio.“, flüsterte der alte Mann leise. „Papà.“, entgegnete Tony und atmete tief durch. Er wollte gerade noch etwas sagen, als sein Vater ihn in seine Arme schloss. „Tonio, ich habe mir große Sorgen um dich gemacht.“, erklärte er und drückte ihn fest. „Komm rein.“, bat der Ältere ihn dann. „Lorenzo du kannst ihm später alles zeigen.“
 

Lorenzo nickte und ließ die beiden alleine. Tonys Vater schloss die Tür hinter sich und seinem Sohn. „Was ist mit deiner Lippe passiert?“, wollte der Ältere besorgt wissen. Tony seufzte. „Eine Auseinandersetzung mit Filippo.“ „Kaum bist du zurück, prügelt ihr euch schon?“
 

Tony antwortete darauf nicht. Er wusste, sein Vater hatte es nie gut gefunden, wenn er und der Blonde sich gestritten hatten und er würde es auch sicher heute nicht tolerieren. „Willst du was trinken?“, erkundigte der Ältere sich, doch Tony schüttelte den Kopf. „Nein.“, erklärte er dann. „Du siehst gut aus, naja bis auf die Lippe.“, sein Vater ließ sich auf einem der Sessel am Kamin nieder. Es brannte kein Feuer, in Italien war es auch um diese Jahreszeit noch leicht warm, vor allem wenn die Sonne schien. „Setz dich doch.“ „Was willst du von mir?!“, kam Tony gleich auf den Punkt und trat näher. Er setzte sich seinem Vater gegenüber und beobachtete diesen. Sein alter Herr hatte sich überhaupt nicht verändert. Nun ja, ein paar Falten hatte er vielleicht bekommen, aber ansonsten sah er immer noch so aus wie früher. Tonys Vater hatte blaue Augen und immer noch dunkles Haar. Kaum zu fassen, dass Jethro, der um einige Jahre jünger war bereits so graue Haare hatte, aber das machte seinen Freund nur noch attraktiver, fand Tony.
 

„Ich bin dein Papà, ist doch logisch, dass ich dich nach 20 Jahren gerne mal wieder sehen würde.“, erklärte er dann und Tony lachte kurz, dann wurde er wieder ernst. „Guter Witz. Um was geht es wirklich?!“ „Tonio...“, begann er dann, er hatte ihn schon immer so genannt. „…ich weiß, deine Mutter hat dir schlimme Dinge über mich erzählt und mit den meisten hatte sie wohl auch Recht, aber… ich habe dich immer geliebt, genauso wie sie.“, er seufzte kurz. Tony antwortete darauf nicht. „Maria konnte nur nicht damit leben, womit ich mein Geld verdiene.“ „Genauso wenig wie ich und du glaubst doch nicht allen ernstes, ich würde in deine Fußstapfen treten?!“, kam es gleich ärgerlich von Tony. „Ich weiß, dass du den gleichen Gerechtigkeitssinn hast wie deine Mutter.“, beschwichtigte sein Vater ihn und blickte ihn streng an.
 

„Filippo hat mir erzählt, dass du schwul bist.“ „Natürlich hat er das.“, Tony lachte kurz abwertend und strich mit seinen schlanken Fingern über das Holz der Armlehne. Diese Szene erinnerte ihn an früher, wenn er hier mit seinem Vater gesessen hatte und er musste gestehen, dass er sich nie unwohl dabei gefühlt hatte. Auch jetzt nicht, er spürte, dass sein Vater ihn nicht hasste oder verabscheute. Er war einfach nur zu stur und wollte seinen Kopf durchsetzen. Wenigstens das hatte Tony von seinem Vater geerbt.
 

„Das stimmt nicht ganz. Ich liebe einen Menschen, der hat eben nur das gleiche Geschlecht wie ich. Wäre er eine Frau, wäre ich genauso verrückt nach ihm.“, flüsterte Tony und blickte zum Fenster. „Und ich habe nicht vor hier zu bleiben, ich will zu ihm zurück.“, erklärte er dann und blickte seinen Vater wieder an. „Ich möchte dir aber die Familie anvertrauen.“ „Papà mal ehrlich, traust du mir das zu? Ich meine, ich habe mit diesen Dingen nichts am Hut! Das ist nicht meine Welt, nicht mein Leben. Ich bin Anthony DiNozzo, Special Agent des NCIS und ich bin verdammt glücklich darüber.“
 

„Nein mein Sohn. Es gab nie einen Anthony DiNozzo. Deine Mutter hat sich diese Geschichte nur hübsch zurechtgelegt. Es ist ein Hirngespinst, nichts weiter!“ „Und warum musste sie das?! Wäre sie hier geblieben hättest du sie doch umbringen lassen!“ „Was redest du da? Niemals, ich habe Maria geliebt. Ich hätte nicht zugelassen, dass irgendwer ihr etwas antut! Wer auch immer dir das weiß gemacht hat, der lügt! Hältst du ich wirklich für einen so schlechten Menschen?“, sein Vater verengte die Augen und blickte ihn ernst an. „Ich erwarte von dir, dass du meinen Platz einnimmst. Ich bin krank und habe nicht mehr lange zu leben. Lorenzo wird dir genauso treu zur Seite stehen, wie sein Vater mir. Außerdem hast du noch Filippo.“ „Filippo!?“, Tony lachte verächtlich und stand auf. „Hast du nicht gemerkt, dass er nur hinter deiner Macht her ist?“, wollte er wissen. „Ich vertraue ihm! Er ist der einzige, der für mich da war als du mit deiner Mutter abgehauen bist! Er ist wie ein Sohn für mich.“ „Na bravo, dann vermach ihm alles und lass mich zufrieden damit. Ich lege keinen Wert auf dein Geld und auch nicht auf deinen Namen!“, schrie Tony jetzt. Sein Vater stand auf und gab ihm, wie Filippo vorher, eine Ohrfeige. „So sprichst du nicht mit mir!“ „Ich sage was ich denke, wenn dir das nicht passt, dann wirf mich raus!“ „Das hättest du wohl gerne!“ „Oh ja.“
 

Beide funkelten sich an. In dieser Hinsicht waren sie sich sehr ähnlich, jeder von ihnen war stur und beharrte auf seiner Meinung. Außerdem nahm keiner von ihnen ein Blatt vor den Mund. Tony war stinksauer, dass sein Vater das von ihm verlangte. Er würde auf keinen Fall hier bleiben, dann müsste sein Vater ihn schon einsperren!
 

„Hör zu…“, begann sein Vater dann und rang nach Fassung. „Hier Papà, siehst du das?!“, Tony hatte das von Foto von Jethro und sich aus der Hosentasche gezogen und hielt es seinem alten Herrn vor die Nase. „Das ist er. Das ist der Mann den ich liebe, Leroy Jethro Gibbs. Das ist die Welt in die ich gehöre! Ich gehöre nicht hierher!“, erklärte er ernst. Sein Vater sah sich das Foto an und schluckte kurz. Er musste gestehen, dass Tony darauf sehr fröhlich und glücklich wirkte. So glücklich, wie er ihn hier nur selten erlebt hatte.
 

„Wenn ich dir verspreche, dass du ihn wieder sehen darfst, würdest du dann in Erwägung ziehen, meinen Platz einzunehmen?“, wollte er wissen und blickte seinen Sohn ernst an. „Was? Wie meinst du das?“ „Was ist dir lieber Tony, ihn noch einmal zu sehen und dich von ihm zu verabschieden oder hier eingesperrt zu sein und ihn nie wieder zu sehen?“
 

Tony lachte. „Fabelhaft, dass hast du dir ja wunderbar zurecht gelegt. Du glaubst im ernst, er würde mich wieder gehen lassen, wenn er weiß das ich noch lebe und ich hierher zurück soll? Obwohl ich es nicht will.“ „Das wird er müssen, wenn er nicht will dass dir etwas passiert oder dass wir ihn töten.“ „Glaube mir, Jethro fürchtet seinen Tod nicht, wenn es darum geht, mich aus dieser Lage zu befreien! Ihr kennt ihn nicht.“, knurrte Tony jetzt sauer.
 

„Du scheinst es nicht zu verstehen Tony, ich werde ihn töten lassen, wenn du nicht machst was ich will.“, erklärte sein Vater leise und gefährlich, doch Tony zeigte sich unbeeindruckt davon. „Das wird dir nicht gelingen und falls du willst, dass ich dich hasse, dann tu es und ich schwöre dir, dass ich mich rächen werde.“, erklärte er ebenso gefährlich und steckte das Bild wieder weg. Was sein Vater konnte, konnte er schon lange. Er war nicht mehr der kleine Junge, der sich davon einschüchtern ließ. Er hatte gelernt selbstständig zu denken und zu handeln und er konnte sich mittlerweile auch wehren. „Du wirst es nicht schaffen, ihn von mir fernzuhalten.“ „Du scheinst dir deiner Sache ziemlich sicher zu sein. Filippo hat mir erzählt, dass er schwer verletzt war, willst du das er noch mehr leidet?“ „Natürlich will ich nicht, dass er wegen mir leidet. Aber ich werde es nicht verhindern können, da er nicht ruhen wird. Dafür kenne ich ihn zu gut.“, nach diesen Worten drehte er sich um und ging zur Tür.
 

„Papà, du solltest dir lieber überlegen ob Lorenzo nicht ein besserer Nachfolger wäre, als Filippo.“, erklärte er dann und öffnete die Tür. „Ich gehe davon aus, dass ich mich hier frei bewegen darf?“ „Natürlich.“, erklärte sein Vater und Tony nickte. „Du darfst nur nicht das Gelände verlassen oder telefonieren, bis du endlich akzeptiert hast, wo du dein Platz ist.“, setzte er hinzu. „Dachte ich mir.“, gab Tony von sich und verließ daraufhin den Raum. Er brauchte dringend frische Luft.
 

Schnell verließ er das Haus. Auch wenn er mehr als 20 Jahre nicht mehr hier gewesen war, wusste er noch genau wo er wie hin kam und so machte er sich durch das nobel eingerichtete Haus auf den Weg zu den Olivenbäumen. Es hatte sich nicht viel verändert. Die Bäume waren größer geworden. Die Stühle und Liegen auf der Terrasse waren ausgetauscht worden, gegen neuere und ein paar Kinder tollten im Garten herum. Hier war schon immer viel los gewesen. Er hatte diesen Trubel gehasst. Während die Männer drin saßen und Geschäfte machten, saßen ihre Frauen draußen beim Kaffee und tratschten. Die Kinder spielten im Garten und bekamen gar nicht mit, in welche kaputte Welt sie überhaupt geboren worden waren. Hier zu leben oder zu sein, hatte nichts Gutes. Das hatte er festgestellt, je älter er geworden war.
 

Endlich erreichte er den Baum, auf dem Lorenzo und er früher so oft gesessen hatten. Ein kurzes Schmunzeln huschte über sein Gesicht. Das war das einzig gute an seiner Kindheit gewesen. Die Zeit, die er mit Lorenzo hier verbracht hatte. Dieser Freundschaft hatte Tony noch lange nachgetrauert, als er in den USA gewesen war. Gerade am Anfang. Er hatte kaum Englisch gesprochen, war der –Neue- gewesen und hatte sich durchbeißen müssen, aber er hatte es geschafft. Heute sprach er akzentfrei, konnte allerdings immer noch fließend italienisch und sprach zusätzlich noch spanisch. Diese Sprache hatte er auf dem College gelernt.
 

Da er nicht mehr ganz so gelenkig war wie damals, ließ er sich im Schatten des Baumes auf dem Boden nieder und seufzte. Jethro schlich sich in seine Gedanken und er fragte sich, wie sie aus dieser Lage wieder herauskommen sollten. Vor allem, da er Gibbs angelogen hatte. Andererseits, würde dieser doch sicher verstehen, dass man nicht damit hausieren ging, dass man der Sohn eines Mafiabosses war. Zumal seine Mutter sich so sehr die Mühe gemacht hatte, ihre Identität zu verschleiern und es hatte geklappt. Er liebte sein Leben als Anthony DiNozzo. Er war nicht Antonio Gino. Der war Vergangenheit und er würde auch nie wieder zurückkehren.
 

Oder vielleicht doch? Wenn er nur lange genug hier eingesperrt war? Tony wollte das nicht. Wollte nach Hause zu Gibbs, aber um dort hinzukommen, musste er vielleicht gute Mine zu bösem Spiel machen? Vielleicht konnte Lorenzo ihm auch helfen? Irgendwie musste er Jethro doch ein Zeichen von sich schicken können, damit dieser wusste wo er war und wo dieser suchen musste. Seine Mutter hatte mit Hilfe ihres damaligen Lebenspartners alles so gut hinbekommen, dass seine Kollegen sicher keine Lücke finden würden. Andererseits, gab es da noch den übersinnlichen Instinkt seines Partners. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. Gibbs konnte man so schnell nichts vormachen, dass wusste er. Aber dann würde Jethro die ganze Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über ihn.
 

„Hier steckst du, hätte ich mir gleich denken können.“, Lorenzo warf eine Decke neben Tony auf den Boden und grinste ihn an. „Kennst mich doch.“ „Leider nicht mehr wirklich, aber manche Gewohnheiten ändern sich wohl nie.“, der Schwarzhaarige reichte Tony die Flasche Rotwein, die er dabei hatte und breitete die Decke aus. „Trotz des milden Klimas solltest du dich nicht auf den Boden setzen. Du wirst sicher noch genauso schnell krank wie damals oder?“ „Oh ja.“, Tony rollte die Augen und zog den Korken aus der Flasche, den Lorenzo nur leicht wieder rein gesteckt hatte. Danach rutschte er auf die Decke.
 

„Wie hat er reagiert?“ „Naja… er hat nichts dagegen gesagt, dass ich mit einem Mann zusammen bin, vermutlich denkt er, wenn ich nur lange genug hier bin, werde ich wieder normal! Wann sieht er endlich ein, dass ich so wie ich bin normal bin?“, Tony blickte fragend zu Lorenzo, der sich jetzt auch setzte. „Das gleiche Problem hatte ich mit meinem Alten auch.“, erklärte er und lachte kurz. „Du bist…“ „Ja schwul und trotzdem verheiratet. Ich habe zwei süße Kinder, die beide aber nicht von mir sind. Eine Scheinehe. Sara und ich…“ „Sara? Doch nicht etwa…“ „Doch.“, Lorenzo lachte. „Naja, du kennst ihre Eltern ja. Ihr erging es wie mir. Sie liebt einen jungen Mann, einen Eisenwarenhändler hier in Siano. Ihre Eltern befanden ihn für nicht gut genug und so kam es zu unserer Ehe. Niemand weiß davon, also halt du auch deinen Mund.“, erklärte er und warf Tony einen gespielt drohenden Blick zu. Dieser lachte und trank er einen Schluck Wein. „Ich schweige wie ein Grab. Und bist du vergeben?“ „Ja und total verknallt. Oh Gott kannst du dir das vorstellen? Ich und Hals über Kopf verliebt? Er arbeitet auch für deinen Vater, allerdings in seiner Küche.“, erklärte Lorenzo und griff nach der Flasche, die Tony ihm reichte. „Und, wie ist er so, dein Amerikaner?“
 

„Wie das Gebäck, das wir als Kinder gern gegessen haben. Auf den ersten Blick wirkt er trocken und ungenießbar, doch er ist zuckersüß wenn man hinein beißt.“, Tony musste breit grinsen bei diesem Vergleich und auch Lorenzo lachte. „Nein im ernst, du würdest ihn sicher mögen. Er hat einen sehr trockenen und zynischen Humor, ist absolut launig und süchtig nach Kaffee, aber er ist so was von treu und liebevoll, wenn wir alleine sind und im Bett echt… hmmm… wenn du verstehst was ich meine.“, beide lachten und Lorenzo nickte. „Ich vermisse ihn.“, Tony legte sich zurück auf die Decke und blickte hinauf. Der Olivenbaum trug kaum noch Blätter. Die Saison war vorbei. „Was er wohl gerade macht?“, Tony warf einen Blick auf seine Uhr. In Washington war es jetzt gerade 10 Uhr. „Sicher hat er sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen und sucht mich.“ „Du bist dir sehr sicher, was ihn betrifft.“ „Ich kenne ihn lange genug und weiß was er für Menschen macht, die ihm weniger bedeuten als ich. Ich würde alles was ich besitze darauf wetten, dass er mich sucht und er wird mich finden.“
 

„Toni, egal was passiert, wir werden immer beste Freunde sein. Das verspreche ich dir. Ich werde dich beschützen. Du warst immer schon der, der es nötiger hatte, als ich.“, erklärte er dann grinsend. „HAHA!“, kam es von Tony und er verzog das Gesicht. „Erzähl mir was über die momentane Lage und über Filippo.“, bat er dann und blickte ernst zu Lorenzo.
 

tbc

Kapitel 6

A/N

Ich danke denen die mir Kommis da gelassen haben, ganz lieb... wenigstens ein paar halten mir noch die Treue ;)
 

Kapitel 6
 

Washington D.C., 18:30 Uhr, 13.12.2007
 

„Gibbs?!“, ich hörte das jemand meinen Namen rief, doch wirklich wahr nahm ich das ganze nicht. „He! Gibbs!“, ein leichtes Rütteln ließ mich meine Augen aufschlagen. Im ersten Moment musste ich mich noch orientieren, doch dann erkannte ich, dass ich an meinem Schreibtisch saß. Trotz den Unmengen an Kaffee die ich im Laufe des Tages zu mir genommen hatte, musste ich wohl eingeschlafen sein. Ich schaute auf die Uhr und stellte leicht entsetzt fest, dass es bereits 18:30 Uhr war! „Ziva… was… gibt’s?“, wollte ich dann leise und müde wissen. Schnell rieb ich mir den Schlaf aus den Augen. „Nichts neues, aber du solltest dich besser zu Hause ausruhen.“, schlug sie mir vor und ich schnaubte kurz. „Ausruhen? Das habe ich doch gerade. McGee, hast du was?“, wollte ich wissen, doch auch er schüttelte den Kopf.
 

„Ich hab aber was.“, Abby kam gerade um die Ecke und blieb vor mir stehen. Sie sah mich ernst an und knuffte mich fest in die Seite. „Au!“, kam es leise von mir. „Wofür war das?“ „Dafür, dass du nicht mal bei mir vorbei schaust, nachdem du schwer verwundet wurdest und trotzdem hier bist!“, erklärte sie streng, begann dann aber zu lächeln. „Komm mit Großer, ich hab was für dich.“, sie ging wieder Richtung Aufzug davon. Ich blickte zu McGee und Ziva. „Weiter suchen, ist das klar?!“, kam es barsch von mir. Tim nickte und Ziva schnaubte kurz, setzte sich dann aber wieder an ihren Schreibtisch. Natürlich wusste ich, dass es nicht fair war, so mit ihnen zu sprechen, aber in solchen Moment habe ich mich leider weniger unter Kontrolle als mir lieb ist. Nicht wenn es um jemanden aus meinem Team ging und schon gar nicht, wenn es sich um den Menschen handelte, den ich liebte.
 

Ich folgte Abby in den Fahrstuhl und hinunter in die Forensik. „Abbs… wird mir gefallen, was du zu sagen hast?“, wollte ich leise und ernst wissen und sie seufzte. „Also ich weiß nicht. Einerseits ja, anderseits… ich war schon etwas gesschockt…“, sie verstummte. „Okay, dann zeigs mir.“, bat ich und sie nickte. „Naja, ich hab mir gedacht, weil McGee so etwas sagte wie… schon gut, du willst es nicht hören.“, sie räusperte sich und ich seufzte. Sie hatte Recht und das hatte ich ihr mit einem unmissverständlichen Blick klar gemacht.
 

„Nun, Tony ist Italiener und so, da dachte ich… ich such mal in den Datenbanken der DIA, also der Direzione Investigativa Antimafia.“ (A/N http://de.wikipedia.org/wiki/Direzione_Investigativa_Antimafia), begann sie und ich blickte sie skeptisch an. „Nur weil er Italiener ist, heißt das doch nicht, dass…“ „Nur die Ruhe Gibbs, hör mir zu.“, sie sprach ruhig weiter und blickte mich an. „Okay.“, gab ich leise von mir und atmete tief durch. Die Anspannung in mir war fast unerträglich. Nicht zu wissen, was Tony machte und wo er sich befand, ob es ihm gut ging und ob wir uns wieder sehen würden, machte mich schlicht und ergreifend wahnsinnig.
 

„Ich habe also Tonys Abdrücke mit denen in der DIA-Datenbank verglichen.“, erklärte sie. „Und?“ „Negativ. Das heißt zumindest, er hat in Europa nie was angestellt.“ „War das alles?!“, wollte ich frustriert wissen. „War es jemals alles, wenn ich dich hier runter bestellt habe, Gibbs?“, hakte sie nach. „Manchmal.“ „Dieses Mal nicht.“, erklärte sie und hob ihren Zeigefinger. „Pass auf… ich hatte Glück. Ein alter Bekannter von mir arbeitet bei der DIA, seit einigen Jahren schon und war mir noch einen Gefallen schuldig… warum willst du sicher nicht wissen.“ „Hast Recht.“ „Dacht ich mir.“, sie grinste breit und ich seufzte, war aber gespannt, was sie noch für mich hatte.
 

„Vor 20 Jahren ist der Sohn von Giuseppe Antonio Gino verschwunden. Es gab eine große Suchaktion mit Fotos und so weiter. Er war damals 15. Zur gleichen Zeit verschwand auch seine Mutter, Maria.“, erklärte sie und holte ein Bild auf den Plasmaschirm an der Wand. „Sie dir den Kleinen mal an, kommt er dir nicht bekannt vor?“, wollte sie wissen und ich ging näher. Ich verengte meine Augen. Das war doch unmöglich! „Das…“ „Zum Vergleich hab ich ein Bild aus dem Jahrbuch von Tonys Highschool, ungefähr ein Jahr später. Fällt dir vielleicht irgendwas auf?“, hakte sie nach.
 

„Tony… ist…“ „Eigentlich Antiono Gino, Sohn von Maria und Giuseppe Gino, der Prinz eines Mafiaclans.“, erklärte sie mir ernst und ich musste mich erst Mal setzen. Meine Gedanken schlugen gerade Purzelbaum. Das konnte doch unmöglich wahr sein!! Hatte er nicht mal zu McGee gesagt, dass nicht gleich jeder der italienischer Abstammung ist, etwas mit der Mafia zu tun hat?! „Dann haben die ihn entführt?“, murmelte ich leise. „Sieht ganz danach aus. Ich habe die Flughäfen überprüft, aber natürlich haben sie ihn nicht in einem normalen Flugzeug verschleppt. Ich gehe von einem Privatjet aus. Ich hab noch nicht mehr, tut mir leid.“
 

Ihre Worte hallten in meinem Kopf wieder –Prinz eines Mafiaclans-! Was hatte das zu bedeuten. Ich rieb mir die Augen. „Abbs…“, kam es leise von mir und ich blickte sie an. „Bist du dir sicher?“ „Leider ja, Tony hatte wohl ein Geheimnis vor uns.“, sie blickte mich ebenfalls besorgt und traurig an. „Ich… ich werde nach Hause fahren. Wenn du was rausfindest, will ich es als erster wissen.“ „Geht in Ordnung.“ „Und Abby! Kein Wort zu den anderen!“ „Aber…“ „Tony wollte nicht, dass es jemand weiß, also behalten wir es erst mal für uns, ist das klar?“, sie nickte und ich war froh darüber. Ich musste selbst erst einmal damit fertig werden, dass ich offensichtlich mit dem Sohn eines Mafiabosses ein Verhältnis hatte. Noch dazu gerade im Begriff war, mich mit einem Mafiaclan anzulegen! Außerdem behinderte ich wissentlich die Ermittlungen, was überhaupt nicht zu mir passte. War ich es nicht, der Ducky damals ins Gewissen geredet hatte, wir wären ein Team und müssten uns immer alles erzählen?! Dennoch, ich konnte momentan einfach nicht.
 

Ohne nochmals oben bei den anderen vorbei zuschauen, verdrückte ich mich aus dem Gebäude und rief mir vor der Tür ein Taxi, dass mich aber zu Tonys Wohnung bringen sollte. Bevor ich nach Hause fuhr, wollte ich hier nochmals alles auf den Kopf stellen. Zwar hatten McGee und Ziva dort schon alles untersucht, dennoch, Vertrauen war gut, Kontrolle besser. Ich zog ein paar Gummihandschuhe aus meiner Manteltasche, die ich immer für Notfälle bereithalte. Eine alte Marotte von mir. Untersuch nie einen Tatort ohne Handschuhe!
 

Die Tür war abgeschlossen, aber das war kein Problem für mich, hatte ich doch an meinem eigenen Schlüsselbund einen Schlüssel zu Tonys Wohnung. Als ich darin stand, schaltete ich das Licht ein und schlucke erst Mal. Die Wohnung sah schlimmer aus, als mein Haus. Vermutlich hatten sie dieses nur zur Verwirrung verwüstet. Es sollte sicher wie ein Einbruch aussehen, wie plump und dumm.
 

Ich sah mir alles genauestens an. Doch mir wollte nichts auffallen. Ich durchsuchte ebenfalls wieder alle Schubladen, Schränke und Bilder, ob sich dahinter vielleicht ein Tresor befand, mittlerweile konnte ich mir ja nicht mehr so sicher sein, was Tony betraf. Doch nichts. Absolut gar nichts fand ich. „Verdammt DiNozzo!“, entfuhr es mir, ungeachtet dessen, dass Tony eigentlich nicht DiNozzo hieß. Für mich würde er es immer bleiben, Anthony DiNozzo, der Mann den ich liebte, dennoch hatte ich einiges mit ihm zu klären, wenn ich ihn wieder hier bei mir hatte. Aber jetzt hieß es erst mal ruhig bleiben und kühlen Kopf bewahren, was angesichts der Lage nicht leicht war.
 

Auf dem hellen Parkettboden waren haufenweise Kleidungsstücke von Tony verteilt. Einige DVDs lagen im Raum, waren aufgerissen worden und dann achtlos beiseite geworfen. Ordner lagen aufgeklappt auf dem Wohnzimmertisch. Scheinbar hatten sie sich hieraus etwas verhofft, es aber auch nicht gefunden. Sogar die Töpfe und Teller in der Küche hatten diese Schweine ausgeräumt. „Nach was habt ihr wohl gesucht? Tony hattet ihr doch…“, das verstand ich einfach nicht. Es musste wohl noch etwas geben, aus Tonys Vergangenheit, hinter dem diese Kerle her gewesen waren.
 

Ich ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Blickte mich in aller Ruhe um. Lief zum Bad und wieder zurück. Ging ins Schlafzimmer. Doch ich fand nichts. Ich atmete tief durch und ging wieder zurück zum Sofa, schaffte mir Platz um mich zu setzen und ließ mich kurz danach darauf fallen. „Was hast du versteckt Tony?“, flüsterte ich leise und blickte zu den Wänden, die kahl waren, da ich alle Bilder abgenommen hatte. Da fiel mir etwas auf. Ich war vielleicht kurzsichtig, aber auf die Distanz konnte ich immer noch gut.
 

Ich ging näher heran und zog mein Messer aus meiner Hosentasche. Schnell fuhr ich damit unter hellen Holzpaneelen an der Wand, vor denen scheinbar ein Bild gehangen hatte, denn es war mir vorher nicht aufgefallen und so etwas fiel mir immer auf. Gerade wenn mit Holz schlampig gearbeitet worden war. Obwohl ich hier eher annahm, dass es ein Versteck war und Tony die Paneele wieder mehr schlecht als Recht angebracht hatte, nachdem er etwas versteckt hatte. In diesen Dingen war er eben ungeschickt.
 

Vorsichtig löste ich das Holz und fand dahinter eine kleine, eiserne Geldkassette. Ich nahm sie heraus und setzte mich wieder zurück an den Wohnzimmertisch. Das Messer klappte ich wieder zu und ließ es in meine Tasche fallen. „Dann schaun wir mal, was du so alles vor mir verheimlichst.“, flüsterte ich leise. Oh ja, ich war schon sauer auf ihn und natürlich auch enttäuscht. Immerhin waren wir seit 2 Jahren ein Paar und ich wusste nicht, warum er mir nicht genug vertraute, um zu erzählen wo er her kam. Aber das würde ich noch herausfinden, sobald er wieder in Sicherheit war und dann würde er dafür büßen und wie!! Natürlich nur auf die lustvolle Art und Weise!
 

Ich klappte die Kassette auf und verengte die Augen. Unter dem Deckel klebte ein Schlüssel, vielleicht von einem Bankschließfach? Ansonsten befanden sich in der Kassette ein kleines Buch, darin war allerdings alles in Italienisch geschrieben, was mich nicht wirklich weiterbrachte, und ein paar Fotos. Auf den meisten Fotos war Tony zu sehen, meistens mit einem anderen italienischen Jungen und sie hatten sich im Arm. Sie mussten wohl beste Freunde sein. Dann gab es noch eines mit der Familie, Tony und seine Eltern waren darauf zu sehen und ein blonder Junge, der allerdings wenig begeistert wirkte. Ich verengte die Augen. Sollte das vielleicht der Mann sein, den ich in meinem Haus gesehen hatte? Möglich wäre es ja. Ich packte alles wieder zusammen und beschloss das alles zu Abby zu bringen. Sie sollte mir auch etwas über den Schlüssel sagen. Ich musste rausfinden wo Tony sich aufhielt und ihn dort rausholen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass er freiwillig dort war. „Ich hasse es, wenn sich jemand einfach an meinen Sachen bedient.“, flüsterte ich und stand auf. „Das lasse ich nicht zu.“, die hatten sich mit dem Falschen angelegt. Egal wer versuchte mir Tony wegzunehmen, würde es bitter bereuen!
 

Mein Entschluss stand fest. Ich zog mein Handy aus der Tasche und wählte McGees Nummer. „Elfenkönig, ihn 10 Minuten holst du mich vor DiNozzos Wohnung ab.“, dann legte ich auf. Ich hatte immerhin ein bisschen was in der Hand, dennoch nicht genug um zu wissen wo Tony sich befand. Dass er von der Mafia entführt worden war, hieß nicht zwangsläufig, dass er außer Landes war und falls doch, brauchte ich auch mehr Beweise um bei der DIA weiter zu kommen. Tonys Vater fand man sicher nicht so einfach im Telefonbuch.
 

„Warum hast du nur nie etwas gesagt?“, flüsterte ich leise und stand auf. Ich ging ins Bad und griff nach seinem Aftershave. Langsam schraubte ich die Flasche auf und roch daran. Für einen Moment schloss ich die Augen und dachte an Tony. Ich vermisste ihn mit jeder Faser meines Körpers. Niemals hätte ich geglaubt wieder so glücklich zu werden und dann auch noch ausgerechnet mit DiNozzo, der größten Nervensäge auf Gottes schöner Erde. Aber Tony hatte das Herz am rechten Fleck und ich war mir sicher, dass er in keine krummen Sachen verwickelt war. Meine Gedanken schweiften ab, zu jenem Tag der dazu geführt hatte, dass wir abends essen waren und uns schlussendlich auch näher kamen. Ich seufzte leise.
 

Dann blickte ich in den Spiegel und sah den Verband um meinen Kopf. „Mein Gott…“, flüsterte ich leise. Es war mir noch nicht so bewusst aufgefallen. „Damit lauf ich den ganzen Tag schon rum?! Und keiner sagt was?!“, ich begann ihn zu entfernen, auch wenn Ducky mir geraten hatte, dass ich ihn besser noch nicht abnehmen sollte. Als ich fertig war, warf ich ihn in den kleinen Mülleimer neben Tonys Waschbecken und strich mit meiner Hand über die kaum noch sichtbaren Stoppeln. „Da werden Erinnerungen wach.“, kam es über meine Lippen. Wenigstens hatten sie mein Haar komplett abrasiert, so konnte es gleichmäßig nachwachsen und es erinnerte mich an meinem Anfangszeit als Marine. Da hatte ich sie damals auch sehr kurz getragen.
 

„Boss?!“, hörte ich McGee rufen. Warum zum Teufel war er hier herauf gekommen? Hatte ich ihm das etwa gesagt!? Warum taten eigentlich die Leute um mich herum nicht einmal das, was ich ihnen auftrug?? Leicht sauer stapfte ich zurück ins Wohnzimmer. „Hab ich gesagt, du sollst hier rauf kommen?“, fuhr ich ihn an. „Ähm…“, Tim schluckte und starrte mich an. „Was?! Gibt’s etwas Besonderes zu sehen?!“ „Deine… deine Haare…“ „Was ist mit ihnen?“ „Ni-nichts.“, er schluckte und entschloss sich dafür, lieber das Weite zu suchen. Ich schmunzelte kurz und griff nach der Kassette. Danach folgte ich Tim nach unten und in den Wagen. „Wohin?“, wollte er wissen und verbiss sich sein ein Lachen. „Ist irgendwas Witziges passiert?“ „Nein. Es ist nur… also… du hast schon in den Spiegel geschaut oder?“, wollte er wissen und ich verengte die Augen. „Okay du hast. Schon gut.“, gab er dann ernst von sich. Ich musste nichts mehr sagen, ihm war gleich klar, dass ich noch weitere Anspielungen auf meine neue Frisur sicher nicht dulden würde. Deshalb fuhr er lieber los. „Zurück zum Hauptquartier.“, brummte ich dann noch leise und blickte aus dem Fenster.
 

tbc

Kapitel 7

A/N

Vielen Dank für die Kommis *knuddelz*

Ich hoffe es gefällt euch auch wies weiter geht *ggg*
 

Kapitel 7
 

Siano, 22:30 Uhr, 13.12.2007
 

Tony lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Vor einigen Minuten war die Sonne untergegangen. Ob Filippo wohl danach gesucht hatte? Und falls ja, ob er es wohl gefunden hatte? Nein, das war nicht möglich. Er hatte es in einem Bankschließfach und da wäre dieser blonde Bastard gestern Abend nicht mehr rangekommen. Ein Grinsen schlich sich über Tonys Gesicht. „Du wirst niemals das bekommen, was du dir erhoffst.“, flüsterte leise. Allerdings war Tony immer noch nicht klar, warum er überhaupt noch lebte. War es die Dummheit von Filippo? Hatte er gedacht, dass sein Vater ihn verstoßen würde, weil er schwul war und ihn dann zum alleinigen Erben machte? Wollte er ihn einfach demütigen?
 

„Nein…“, kam es dann über Tonys Lippen und er setzte sich auf. Wut stieg in ihm auf. „Es ist genau wie damals. Er nimmt mir das, was ich am liebsten habe und macht es mir kaputt.“, da hätte er auch gleich drauf kommen können „Und dann sieht er dabei zu, wie ich mich ärgere. Dieses Mal wirst du nicht gewinnen, Bastard!“
 

Denn glücklicherweise war Jethro nicht so leicht kaputt zu bekommen. „Wie es dir wohl geht?“, flüsterte, während er aufstand und zum Fenster ging. Er durfte sich frei hier bewegen, dennoch zog er es vor hier in seinem Zimmer zu bleiben. Er hatte keine Lust Filippo über den Weg zu laufen, allerdings passte es diesem gar nicht, dass Tony noch Rechte hatte. Zwar eingeschränkt, aber das er ansonsten noch machen konnte, was er wollte. Damit hatte der Blonde wohl nicht gerechnet. Sicher hatte er geglaubt, dass Tonys Vater ihn erst einmal einsperren würde, um ihm die Flausen auszutreiben. Tony grinste kurz, das hatte sein Vater früh aufgegeben, ihm irgendwas austreiben zu wollen. Der wusste nämlich, dass Tony dann das genaue Gegenteil von dem Tat, was sein Vater wollte.
 

„Was gäb ich jetzt für einen Fernseher mit DVD-Player und meiner limitierten Magnum Sonderedition?!“, murrte er und strich sich durch sein Haar. „Fernsehen macht dumm, Tonio. Deshalb wollte ich immer, dass du liest.“ „Ach hältst du mich für dumm, Papà?“, wie schon früher so oft, war er einfach in sein Zimmer gekommen und ließ sich auf dem Bett nieder. „Nein. Nein das denke ich nicht.“, gestand er und lächelte kurz. „Du bist ein guter Junge, der nur vom rechten Weg abgekommen ist.“
 

„Der rechte Weg, führt aber nicht über Leichen. Ich war auf dem rechten Weg, ich habe Verbrecher gejagt und ich werde es wieder tun, wenn ich hier raus bin.“, erklärte der Jüngere und ging zum Fenster. „Filippo hatte Recht, es wird schwerer sein, als ich angenommen hatte.“ „Hör endlich auf mit diesem Bastard. Wenn du wirklich willst, dass ich in deine Geschäfte einsteige, dann werde ich nicht auf einer Stufe mit diesem Dreckskerl arbeiten.“, knurrte Tony und sein Vater blickte ihn überrascht an. „Was rechtfertigt diese Aussage. Hast du Beweise dafür, dass er krumme Dinger macht oder mich hintergeht.“ „Das sagt mir mein Instinkt.“ „Instinkt? Lernt man das beim NCIS? Instinkt?“ „Oh glaub mir, da lernt man auch ganz andere Dinge.“, Tony wurde schon wieder sauer. Wieso schaffte sein Vater es nur so leicht, ihn auf die Palme zu bringen.
 

„Meinst du vielleicht, wie man sich von Männern vögeln lässt? Lernt man das dort auch?“ „Dafür brauchte ich den NCIS nicht.“, Tony blickte ihn süffisant grinsend an und seufzte dann. „Hören wir auf mit diesem Scheiß. Wir sind erwachsen. Ich bin auch kein kleines Kind mehr. Ich lebe mit einem Mann zusammen und ich will ihn an meiner Seite haben.“, begann Tony. „Wie stellst du dir das vor? Ein schwuler Mafiaboss?! Klingt nach so einem dieser Hollywoodfilme.“ „Ich bin kein Mafiaboss und ich werde nie einer sein. Ich möchte, dass du meinen Teil an Lorenzo übergibst. Auch das Geld, das mir zusteht. Alles. Ich will es nicht. Das hier ist nicht mein Leben.“ „Du verstehst es wohl nicht Tony? Dir steht alles zu, dir und Filippo, aber nur gemeinsam und niemand anderem. Ihr seit doch zusammen aufgewachsen, warum kannst du ihn nicht wie einen Bruder akzeptieren, wo er für mich doch wie ein Sohn ist?“
 

Tony schnaubte laut und schüttelte den Kopf. Dann verschränkte er die Hände vor der Brust. „Wenn ich dir beweisen könnte, dass er krumme Dinger am Laufen hat, würdest du mir dann zuhören?“, wollte er leise wissen. „Tonio…“ „Papà, vertrau mir, nur einmal.“ „Du bist mit deiner Mutter abgehauen und warst 20 Jahre verschwunden, wieso sollte ich dir einfach so vertrauen?“, wollte er traurig wissen. „Dein Instinkt?“, schlug Tony vor und sein Vater seufzte. „Ich glaube der ist mit Maria gegangen.“, er stand auf und ging zu seinem Sohn.
 

„Ich habe deine Mutter geliebt, genauso wie dich und wir waren auch glücklich, doch es kamen schwere Zeiten auf uns zu. Es gab viele… Tote und viele Verräter. Maria hatte dafür nichts übrig. Mein Vater starb durch eine Intrige, er wurde verraten. Von ihr, da sie die ganze Sache beenden und normal weiterleben wollte.“, erklärte er ruhig. „Trotzdem habe ich sie nicht dafür verurteilt. Ich habe die Verantwortung übernommen und begann die Familie zu leiten. Ich wollte nur, dass du sicher aufwächst.“, Tony lachte sarkastisch. „Dann hättest du mit uns fliehen sollen!“ „Glaube mir, es verging kein Tag an dem ich nicht auf deinem Bett hier gesessen habe und mir wünschte, ich hätte diese Wahl gehabt.“, Tonys Vater drehte sich um und ging Richtung Tür. „Ich will nur dein Bestes.“ „Das werde ich hier nicht finden, Papà. Erlaube mir wenigstens, dass ich ihn anrufe. Ich will, dass er weiß, dass ich noch lebe.“ „Es tut mir leid Tonio, das ist nicht möglich. Es geht nicht.“ „Aber er könnte dir die Beweise…“, doch sein Vater hatte die Tür schon geschlossen.
 

Tony biss die Zähne zusammen. Verdammt, dabei hatte er das Gefühl gehabt, seinen Vater fast geknackt zu haben. Seufzend ging er zu seinem Kleiderschrank. Lorenzo hatte ihm ein paar frische Sachen gegeben. Das Bild von sich und Gibbs schob er zwischen seine Bücher. Es war das einzige, was er momentan noch von Jethro hatte. Dieses Foto, und er war dankbar dafür. Jethros blaue Augen und sein Lächeln auf dem Bild gaben ihm Kraft.
 

Langsam begann er sich auszuziehen und schnappte sich die Sporthose und das T-Shirt, das Lorenzo ihm gegeben hatte sowie frische Socken und Shorts. Danach ging er ins Bad. Immerhin etwas Gutes hatte es hier zu sein. Ein eigenes Bad und Luxus. Allerdings hätte er das jetzt viel lieber gemeinsam mit Jethro genutzt. „Hoffentlich geht’s ihm gut.“, flüsterte er, während er das warme Wasser andrehte und unter die Dusche stieg. Er machte sich einfach Sorgen um seinen Freund. In Washington war es gerade mal 18:50 Uhr, wohingegen es hier schon 22:50 Uhr war.
 

Nachdem er geduscht und rasiert war, Lorenzo hatte ihm auch dafür alles nötige besorgt, entschloss er sich noch etwas aus der Küche zu stibitzen. Eben als es Abendessen gegeben hatte, war er lieber fern geblieben. Er hatte keine Lust auf diesen blonden Bastard gehabt und so ging er jetzt nach unten. Glücklicherweise blieb es ihm auch jetzt erspart, diesem zu begegnen.
 

„He wohin des Weges?“, kam es stattdessen von Lorenzo, der wohl gerade gehen wollte. „In die Küche.“ „Du hast wieder mal auf das Abendessen verzichtet? Es gibt Dinge die werden sie wohl nie ändern.“, der Schwarzhaarige lächelte. „Geh schon, Luca ist noch da, er wird dir was zu essen machen. Sag ihm, ich hab dich geschickt.“, er blinzelte Tony zu und verließ kurz darauf das Haus. DiNozzo grinste kurz und ging weiter.
 

In der Küche war alles ruhig. Ein junger Mann, jünger als Tony, mit dunkelbraunem Haar, stand am Spülstein und säuberte noch ein paar Teller. „Guten Abend.“, sagte Tony, als er eintrat und der Jüngere fuhr herum. „Ähm. Guten Abend… Signor Gino.“ „Nenn mich bitte nicht so!“, bat er gleich. „Sag Toni zu mir, so nennt mich Lorenzo auch. Das ist in Ordnung.“, erklärte er dann und setzte sich an den Küchentisch. „Hast du noch was zu Essen für mich?“ „Ich könnte ihnen noch ein wenig Lasagne aufwärmen?“ „Klingt gut.“, Luca lächelte und nickte freudig. Dann begann er gleich.
 

„Sie waren lange in Amerika?“ „Ja und da will ich auch so schnell wie möglich wieder hin.“, erklärte er und rollte mit den Augen. „Lorenzo hat es mir erzählt. Er ist sehr froh, dass sie wieder hier sind. Er hat schon oft von ihnen erzählt und von früher, als sie noch Kinder waren.“, erklärte der Jüngere und lächelte freundlich. „Ja wir waren die besten Freunde damals und sind es noch, wie ich glücklicherweise feststellen durfte.“, Luca schenkte Tony ein Glas Wein aus und reichte es ihm. „Wie lange kennst du Lorenzo schon?“ „Oh, das sind genau 4 Jahre und 2 Monate, morgen.“, ich musste lachen. „Wow, dich scheints ja auch richtig erwischt zu haben.“ „Also…“ „Ist schon in Ordnung. Ich weiß Bescheid. Ich habe übrigens auch einen Freund.“ „Signor Gibbs, nicht wahr? Lorenzo hat es mir erzählt. Es tut mir leid, dass sie ihn nicht sehen können.“, sein Mitleid war aufrichtig, deshalb musste Tony lächeln.
 

Das Piepen der Mikrowelle störte die Unterhaltung kurz. Luca nahm die Lasagne heraus und richtete sie auf einem Teller an. „Ich hoffe sie schmeckt ihnen noch.“ „Oh da bin ich sicher.“, Tonys Magen knurrte verräterisch. Sogar in solchen Situationen war er hungrig. Er hätte auch vorhin schon etwas essen können, aber auf dieses festliche, familiäre Essen hatte er keine Lust gehabt. „Solange ich hier bin, wirst du sicher öfter Besuch von mir bekommen.“, erklärte Tony und aß den ersten Happen. „Hm, köstlich.“
 

„Wohnst du eigentlich hier?“ „Nein, ich fahre gleich zu meiner Mutter. Sie ist krank. Ich wohne bei ihr. Ich kann sie nicht alleine lassen. Ich war Lorenzo damals sehr dankbar, dass er mir diese Stelle verschafft hat. Er ist ein guter Mensch.“ „Ja das ist er.“, Tony dachte kurz nach und grinste dann. „Wo wohnst du denn?“ „Direkt hier im Ort, Siano.“, erklärte er. „Gut, soweit ich weiß gibt es da ein Postamt.“ „Ja.“ „Dann könnte ich dir jetzt eine Nachricht mitgeben und du würdest sie morgenfrüh faxen lassen, bevor du hier her kommst?“, hakte Tony nach und der Jüngere nickte. „Natürlich. Ich weiß zwar sie dürfen nicht telefonieren, aber… ich machs trotzdem. Weil sie so ein netter Mensch sind.“, er lächelte und auch Tony musste lachen. „Du bist in Ordnung Luca, Lorenzo hat echtes Glück mit dir. Hast du Papier und Stift?“ „Natürlich!“, Luca brachte ihm alles und Tony schrieb ein paar englische Worte auf. Er war sich sicher, dass Luca diese nicht lesen konnte und war auch ganz froh darüber. Irgendwie kam er sich mies vor, da er den Jüngeren benutzte, aber es war die einzige Möglichkeit Jethro eine Nachricht zukommen zu lassen.
 

„Das Essen war köstlich, ich werde jetzt schlafen gehen.“, erklärte Tony und beugte sich zu Luca vor. „Es steht alles auf dem Zettel. Einfach an diese Nummer faxen. Das Geld gebe ich dir morgen.“, Luca nickte und räumte schnell noch die Teller weg. „Ist gut. Bis morgen dann.“ „Bis morgen.“, mit einem Lächeln verschwand Tony und hoffte inständig, dass es gut gehen würde. Während er zurück in sein Zimmer ging, überlegte er, ob er Gibbs ein paar Hinweise mehr hätte geben sollen, aber falls man Luca abfangen sollte, wüsste Filippo wo sich die Kassette befand und das Risiko wollte er nicht eingehen. Jethro würde sie schon finden, da war er sich sicher. Er kannte seinen Boss und Partner. Vielleicht war es auch das, was ihn ruhig bleiben ließ, die Tatsache das Gibbs ihn da raus holen würde. Das einzige was ihn etwas beunruhigte war das, was danach unweigerlich erfolgen musste. Erklärungen.
 

Als er sein Zimmer erreicht hatte, warf er sich gleich aufs Bett. Es war schon komisch wieder hier zu sein. Vieles erinnerte ihn an früher und er konnte sich gar nicht mehr vorstellen, hier mal gewohnt zu haben. Müde deckte er sich zu und seufzte leise. „Schlaf gut, Jeth, und mach dir nicht zu viele Gedanken um mich.“
 

tbc ^.^

Kapitel 8

A/N

Huhu ^.^

ich danke allen für ihre Kommis *knuddel*
 

@lumos: jaaaa in dem Schließfach wird er was finden... was verrate ich aber noch nicht... wäre ja langweilig *gg* außerdem gibts da noch ne Überraschung für Jethro, wenn er zur Bank geht ^.^
 

@Jemma: ja aber hat wohl nur für ein Kapitel gereicht XD, wie immer... aber nya... wegen dem Schließfach ^.^ bald *hehe* und was drin ist, wird noch nicht verraten
 

@Layka: ja irgendwie hatte ich auch das Geüfhl von Romeo und Julia XD aber keine Angst, Gibbs wirds schon richten... wie immer eben *lach*
 

@fro: tja ob die Nachricht wohl Gibbs erreicht?! wir werden es ja sehen *ggg*
 


 

Kapitel 8
 

Washington, 19:30 Uhr, 13.12.2007
 

Ich hatte die Kassette zu Abby gebracht und sie war dabei etwas über den Schlüssel herauszufinden, während ich mir wieder die Fotos ansah. „Kannst du mir eigentlich etwas über diesen blonden Jungen sagen?“, wollte ich dann von ihr wissen und sie blickte auf das Foto. „Hm, er scheint nicht gerne fotografiert zu werden.“ „Abbs!“ „Okay, also es ist schwer, aber ich werd es mal einscannen und durch die Datenbank jagen. Er sieht älter aus als Tony.“, ich verengte die Augen. „Echt?“ „Naja, ich hab ein Auge für so was. Mindestens 2 Jahre.“, dann sah sie mich an. „Du lässt sie doch wieder wachsen oder?“ „Wieso gefällt es dir nicht?“ „Gefällt es dir denn?“, sie brachte mich zum Lachen. „Diese Zeiten sind vorbei Abby.“, wie immer schenkte sie mir ein breites Lächeln und arbeitete weiter.
 

„Du kennst nicht zufällig jemanden, der italienisch kann? Außer Tony.“, wollte ich dann wissen. Abbs kannte so viele Menschen, vielleicht war ja jemand dabei. So brachte uns das Buch jedenfalls nicht. „Ziva lernt es zurzeit.“ „Abbs.“ „Gibbs, ich finde du solltest sie einweihen.“, sie blickte mich ernst an, aber ich schüttelte den Kopf. „Tony wollte es nicht und außerdem… finde ich, sollte er uns erklären warum er es uns nicht gesagt hat.“, bestimmte ich und klappte das Buch wieder auf.
 

„Gibbs, steh auf.“, erklärte sie mir bestimmend und ich blickte sie fragend an. „Ich fahr dich jetzt nach Hause, während mein Programm hier arbeitet und du ruhst dich ein wenig aus. Im Moment bist du hier unten keine große Hilfe!“, ich legte den Kopf schief und wollte gerade etwas sagen. „Sie hat Recht Jethro. Du brauchst noch etwas Ruhe. Denke daran, dass du immer noch verletzt bist.“ „Was wird das hier? Revolution?“, wollte ich wissen und blickte von Ducky zu Abby. „Abigail, meine Gute, kümmer du dich um deine Geräte, ich fahr ihn.“ „Geht klar, Donald.“, Abbs grinste kurz und widmete sich dann wieder ihrer Arbeit.
 

Ich seufzte schwer. „Na schön.“, brummte ich missmutig und ging vor Ducky Richtung Aufzug. Ich hatte keine Lust zu Hause rum zu sitzen und nichts zu tun. Zumal mein Wohnzimmer immer noch verwüstet war. Stumm stieg ich in Duckys Wagen und ließ mich nach Hause fahren. Dieses Mal ging es schneller als, am Morgen, immerhin war um 21 Uhr nicht mehr viel los.
 

„Soll ich noch mit reinkommen?“, wollte mein Freund von mir wissen und ich seufzte. „Wenn du willst. Ich hab aber nur Bier und Bourbon da.“ „Mir genügt auch ein Glas Wasser.“, ich schmunzelte, danach stieg ich aus und ging zur Tür. Ich schloss auf und betrat das Haus. Als ich das Licht anschaltete staunte ich nicht schlecht. „Was…“ „Naja, Susan, eine junge Frau die für mich und meine Mutter den Haushalt macht, ich dachte du wärst froh, wenn es nicht mehr ganz so chaotisch aussieht.“, erklärte er mir und ich lächelte ihn an. „Danke, Duck.“, etwas das mir nur selten über die Lippen kam, aber dieses Mal war ich wirklich dankbar. Mit Duckys Hilfe befreite ich mich von meinem Mantel. Mein Arm war noch nicht voll einsatzbereit, aber es würde in ein paar Tagen besser sein, dass wusste ich.
 

Susan hatte die Dinge die zu Bruch gegangen waren entfernt, die Topfpflanzen wieder hingestellt und den verstreuten Sand weggesaugt. Genauso wie die Pizzaschachteln und die leeren Flaschen weggeräumt. Sicher hatte sie auch die Wäsche oben zusammen gelegte. Ich seufzte leise, als ich an dem Esstisch vorbei ging, an dem ich noch vor 24 Stunden mit Tony gesessen hatte.
 

„Jethro, Ziva und Timothy machen sich Sorgen um dich und ich ehrlich gesagt auch.“, gestand er mir leise und nahm auf dem Stuhl Platz, auf dem ich gestern gesessen hatte. „Wieso weihst du uns nicht ein? Ich meine, Abby scheint mehr zu wissen, als wir.“, ich ging zum Kühlschrank und griff nach einem Bier. „Wasser?“ „Nein, schon gut.“, ich nickte und setzte mich wieder. Mit dem rechten Arm drehte ich die Flasche auf und trank einen Schluck. „Also?“ „Was?“ „Jethro, ich bitte dich!“, oh ja Ducky konnte auch ernst und streng sein, wenn es sein musste. „Abby hat etwas über Tony herausgefunden, etwas mit dem ich selbst erst mal klar kommen muss und er hat es uns nicht erzählt, also möchte ich es auch nicht tun.“ „Nun, er wird seine Gründe gehabt haben, aber wenn es zur Suche nach ihm beiträgt, solltest du es tun.“ „Gründe?! Oh ja, die hatte er Ducky, die hatte er.“, ich stand auf und ging zum Fenster. Wieder trank ich einen Schluck.
 

„Bist du wütend auf ihn, deshalb?“ „Nein, wütend nicht. Eher…“ „Enttäuscht?“, darauf gab ich ihm keine Antwort, weshalb er verstehend nickte. „Weißt du, es gab da mal ein Mädchen, das war im Jahre 1978. Ich war gerade auf einem Jahrgangstreffen und…“ „Duck.“ „Schon gut. Worauf ich hinaus will, es wird sicher eine plausible Erklärung für alles geben.“, dann stand er auf. „Ich werde dann fahren. Soll ich dich morgen abholen?“ „Nein, ich fahre selbst. Das wird schon gehen.“ „Du solltest dich schonen, wer weiß was noch auf uns zukommt.“ „Ich fahre.“, bestimmte ich wieder und er schien zu verstehen, dass ich keine Widerrede duldete. „Dann gute Nacht.“ „Nacht Ducky.“, flüsterte ich und blickte wieder aus dem Fenster.
 

Während ich mein Bier leerte, dachte ich wieder über alles nach und seufzte schwer. Ich war gespannt, wie Tony mir das alles erklären würde und vor allem welche Erklärung er hatte.
 

Nach einer Weile entschied ich mich dann wirklich dem Rat meiner Freunde zu folgen und mich hinzulegen. Die Verletzungen und die wenige Ruhe die ich meinem Körper gegönnt hatte, forderten ihren Tribut und ich fühlte mich sehr schlapp. Ich ging nach oben ins Schlafzimmer und zog mich langsam aus. Mein Arm schmerzte bei jeder Bewegung, aber ich ließ es außer Acht. Dann ging ich ins Bad und blickte in den Spiegel. Ich griff nach einem zweiten Spiegel und hielt ihn hinter meinen Kopf, um mir die Narbe anzusehen. Es ging noch, es war nicht so schlimm wie ich angenommen hatte. Vielleicht 3 cm lang und mit ein paar Stichen genäht. Weiter links war allerdings noch eine, ebenso lang. Ich seufzte. Ein Wunder das ich keine Gehirnerschütterung davon getragen hatte. Es hatte allen Anschein nach doch etwas gutes, wenn man so einen Dickschädel besaß wie ich.
 

Ich ging wieder zurück ins Schlafzimmer und zog mir frische Shorts und ein T-Shirt an, dann schlug ich die Bettdecke zurück und kroch darunter. Ein leises Stöhnen kam über meine Lippen. Jetzt da ich lag, fühlte es sich unbeschreiblich gut an. Hatte ich vorhin noch gedacht, ich würde kein Auge zumachen, schlief ich innerhalb von Sekunden ein. Wenigstens ein Vorteil, wenn man körperlich angeschlagen war.
 

Am nächsten Morgen erwachte ich gegen 5 Uhr und machte kurz darauf auf den Weg zum Büro. Ich fühlte mich relativ gut, sogar ausgeschlafen, wenn ich ehrlich war. Dennoch besorgte ich mir auf dem Hinweg gleich zwei Kaffee, man konnte ja nie wissen. Ich hoffte, dass wir heute etwas finden würden. McGee und Ziva waren noch nicht da, als ich mich an meinem Schreibtisch niederließ. Mittlerweile hatten wir kurz nach 6 Uhr. Sicher würden die beiden bald eintreffen, immerhin ging es um Tony und ich war mir sicher, dass sie sich ebenso sehr sorgten wie ich.
 

Seufzend trank ich einen Schluck Kaffee und blickte mich im noch ruhigen Großraumbüro um, als ich feststellte, dass eine Seite in meinem Faxgerät lag. Vermutlich wieder Werbung für irgendwas so unnötiges wie Büropflanzen oder Seminare, die kein Mensch brauchte. Wie so oft schon fragte ich mich auch dieses Mal, wie die an unsere Faxnummern kamen. Aber es war so wie mit diesen E-Mails, Spam nennt man sie glaube ich.
 

Ich trank noch einen Schluck und zog dann das Stück Papier aus dem Fax und wollte es gerade zusammenknüllen und wegwerfen, als ich Tonys Handschrift erkannte. Ich schluckte und setzte schnell meine Lesebrille auf. Ein Blick auf die Faxnummer verriet mir, dass es aus dem Ausland geschickt worden war. Ich atmete tief durch und begann zu lesen.
 

Hey Jethro,

sorry für die ganzen Umstände.

Geh mit dem Schlüssel zu meiner Hausbank.

Ziva soll das Buch übersetzen.

Mach dir keine Sorgen um mich, es geht mir gut.

Ich weiß ich sollte es nicht schreiben, aber… ich liebe dich.

Tony
 

Ich seufzte erleichtert. Auch wenn ich nicht ganz wusste, auf was er hinauswollte, es ging ihm gut. Er war am Leben! Außerdem wollte er, dass wir gemeinsam ermittelten. Ich konnte Ziva und McGee also einweihen. Gleich leerte ich meinen Kaffeebecher und griff nach dem Telefonhörer, um festzustellen, ob Abby schon da war. „He mein Held!“, kam es von ihr und ich schmunzelte. „Abbs, bringst du mir den Schlüssel hoch.“ „Ich hab aber noch gar nichts raus gefunden.“, erklärte sie mir und ich lächelte. „Bring ihn einfach hoch.“, bat ich wieder und legte auf. Ich blickte erneut auf das kurze Fax. Es beruhigte mich, wenn ich ehrlich war. Auch wenn ich nie angenommen hatte, dass mich Tonys Handschrift mal beruhigen würde, gerade wenn ich an seine Berichte dachte, da regte sie mich eher auf.
 

„Hier ist er.“, erklärte Abby die schon nach wenigen Minuten vor meinen Schreibtisch getreten war und hatte den kleinen Schlüssel vor mir auf den Tisch gelegt, natürlich eingetütet, darin war sie sehr pflichtbewusst. Ich unterschrieb, dass ich den Schlüssel an mich genommen hatte und nahm ihn heraus. „Und sagst mir jetzt auch was du darüber weißt?“, wollte sie wissen und blickte mich fragend an. „Ich habe ein Fax von Tony erhalten, es geht ihm gut.“ „Ehrlich??“ „Ja. Ich werde euch alle gleich informieren, sobald Ziva, McGee und Ducky da sind.“, ich lächelte. Ihr war anzusehen, dass ihr tausend Steine vom Herzen fielen.
 

Den Schlüssel steckte ich in meine Jackentasche, dann leerte ich meinen Kaffeebecher. „Kannst du für mich rausfinden, wann die National Capitol Bank in der Pennsylvania Avenue öffnet?“, wollte ich wissen und griff nach dem zweiten Becher. „Das ist leicht, da bin ich auch, um 9 Uhr.“, ich warf einen Blick auf die Uhr. „Noch mehr als 2 Stunden!“, das dauerte mir alles zu lange. Ich wollte endlich wissen, was in diesem Schließfach war. Dass es ein Schlüssel zu einem Bankschließfach war hatte Abby mir immerhin auf Anhieb sagen können, doch von welcher Bank er war, wusste sie noch nicht.
 

„Morgen.“, erklang es hinter mir und ich blickte zu Ziva, die gerade an ihren Schreibtisch ging. „Morgen.“, antwortete ich. „Weißt du wo McGee steckt.“ „Ich bin hier Boss.“ „Gut.“, ich griff zum Hörer und wählte Duckys Nummer. „He Duck. Hast du einen Moment Zeit? Nein, wir kommen zu dir, da ist es ruhiger.“, danach legte ich auf. „Kommt mit.“, ich griff nach meinem Kaffee und dem Fax, dass ich eben erhalten hatte und ging Richtung Aufzug. Sie folgten mir.
 

„Sag Mal Gibbs, du weißt schon, dass dieser Haarschnitt total aus der Mode ist?“, kam es von Ziva und ich seufzte. „Ach wirklich? Hast du erlebt, dass mich das je von was abgehalten hat?“, sie dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. „Stimmt, du trägst Poloshirts.“ „Was daran ist falsch?“ „Gar nichts…“, ich wusste, dass ihr noch etwas auf der Zunge lag, aber anscheinend riss sie sich zusammen. „Spucks schon aus.“, knurrte ich. „Naja ich dachte nur, ein Mann in deinem Alter… kann auch Poloshirts tragen.“, kam es dann und sie verbiss sich ein Lachen. Ich kniff die Augen zusammen und blickte sie mürrisch an. „Ein Mann in meinem Alter?!“, wiederholte ich und verpasste ihr eine Kopfnuss. Ich mochte es nicht, wenn man mein Alter ins Spiel brachte. Sie zuckte zusammen und rieb sich die Stelle. „Jetzt weiß ich, wie Tony sich fühlen muss.“, kam es leise von ihr und ich beließ es mal dabei.
 

Als die Türen des Aufzuges sich öffneten, betraten wir die Pathologie. Ducky wartete bereits auf uns. Er begrüßte uns alle und blickte mich gespannt an. Ich atmete tief durch. „Also…“, begann ich „…es da gibt ein paar Dinge, die solltet ihr über Tony und mich wissen.“
 

tbc ^^

Kapitel 9

A/N

Ich dank euch lieb für die Kommis und fürs Lesen ^.^

Viel Spaß mit dem nächsten Chap *g*
 

Kapitel 9
 

Siano, 13:30 Uhr, 14.12.07
 

Tony hatte nicht sonderlich gut geschlafen in dieser Nacht. Auch wenn er müde war, waren ihm zu viele Dinge durch den Kopf gegangen. Es war jetzt 13:30 Uhr und er hatte Luca am Morgen getroffen, der ihm versichert hatte, dass er das Fax weggeschickt habe. Tony hatte ihm ein paar Dollar gegeben, die musste Luca eben nur umtauschen. Euro hatte er leider keine. Jetzt saß er auf der Terrasse. Noch war es ruhig. Sein Vater war zu einem Geschäftsessen außer Haus und nur Filippo war noch hier, was Tony tierisch auf den Keks ging, zumal dieser die ganze Zeit um ihn herum lief.
 

„Hast du nicht was Besseres zu tun?“, knurrte er den Blonden deshalb an, als dieser gerade wieder hinaus auf die Terrasse blickte. DiNozzo hatte sich mit einem Buch hier her gesetzt. Zwar las er nicht sonderlich gern, aber es war besser als gar nichts zu tun und in Anbetracht seiner Lage, war er leider gezwungen zu warten.
 

„Nein, momentan nicht.“, gestand Filippo und fühlte sich offensichtlich eingeladen, sich zu Tony zu setzen. „Und hast du dich wieder eingelebt?“ „Was interessiert dich das?“, antwortete der Jüngere mit einer Gegenfrage. Filippo war genau 3 Jahre älter als Tony. „Hast Recht, es interessiert mich nicht.“
 

Tony widmete sich wieder seinem Buch und las ein paar Sätze. „Du hast einen ganz schön harten Schlag, für ne Schwuchtel.“, kam es dann von dem Blonden. „Danke.“, meinte Tony nur. Er hatte nicht vor sich von dem Kerl nochmals provozieren zu lassen. Seine Zeit würde kommen, dann würde er sich an diesem blonden Bastard rächen. Gibbs brauchte ihm nur das Video zu schicken oder noch besser es mitbringen. Er wüsste gerne, wie sein Vater reagierte, wenn er Jethro gegenüberstand.
 

„Wie ist es so? Wenn man sich von Kerlen ficken lässt.“, wollte Filippo wissen. Natürlich wollte er Tony damit nerven und aufziehen. Wollte, dass Tony seinem Vater einen Grund lieferte, dass dieser ihn einsperrte, schließlich glaubte er, dass er einen besseren Stand bei Don Gino hatte. Zumindest vertraute der Alte ihm und er würde sein Ziel schon erreichen. „Du scheinst es nicht zu kapieren, ich lasse mich nicht von irgendwelchen Kerlen ficken, ich schlafe mit meinem Freund, den ich liebe. Das ist was ganz anderes. Da das Wort Liebe in deinem Wortschatz nicht existiert, solltest du dringend mal im Wörterbuch nachschlagen.“, erklärte Tony ruhig. Schade, dass Lorenzo jetzt nicht hier war, der war mit seinem Vater unterwegs.
 

„Verzeihung, ich meinte ja wie ist es mit einem Mann im Bett zu liegen?“ „Nimm ein bisschen Geld, bestell dir nen Callboy und dann weißt dus.“, Tony stand auf und griff nach seinem Glas, das er eben geleert hatte. Dieses Gespräch ging ihm tierisch auf die Nerven, auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Doch bevor Tony die Eingangstür erreichte, hatte Filippo ihn gepackt und drängte ihn gegen die Hauswand, links neben der Tür. Aus Schreck ließ Tony das Glas und das Buch fallen. „Warum sollte ich dafür zahlen, wenn eine Schwuchtel hier im Haus wohnt.“, wollte er wissen und drängte ein Bein zwischen Tonys. Dieser schluckte. „Lass mich in Ruhe!“, er versuchte sich wehren, aber es gelang ihm in diesem Moment nicht, da Filippo ihn mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand drängte und er viel zu überrumpelt gewesen war. „Ich wüsste gern, wie es ist, wenn ich ihn dir reinschiebe.“ „Ich aber nicht!“ „Ob es wohl so ist, wie bei einer Frau?“
 

„Lass deine schmierigen Hände von ihm!“, Lorenzo war gerade eben nach Hause gekommen und hatte etwas Klirren gehört. Natürlich hatte er gleich nachgesehen. Man konnte ja nie wissen, ob sich jemand unerlaubt Zutritt verschafft hatte. „Du hast mir gar nichts zu sagen.“, zischte Filippo in Lorenzos Richtung, als dieser versuchte ihn von Tony wegzuziehen.
 

„Lorenzo vielleicht nicht, aber ich! Was soll das?!“, Tonys Vater war hinaus auf die Terrasse getreten und hatte gerade noch die letzten Worte aufgefangen. „Er wollte mich verführen, Papà.“, kam es von Filippo. Auch wenn er nicht der leibliche Sohn von Tonys Vater war, nannte er ihn so, da Don Gino ihn großgezogen hatte und letztendlich auch adoptiert hatte. Filippo war der Sohn von Marias Schwester. Sie war bei der Geburt gestorben und Filippos Vater, ein deutscher Soldat, war kurz danach wieder zurück nach Deutschland gegangen und hatte sich nicht weiter um seinen Sohn gekümmert.
 

„Tonio?“ „Glaub ihm kein Wort. Er hat mich mit dämlichen Fragen provoziert und ist dann auf mich losgegangen.“, erklärte Tony und erholte sich gerade nochmals von dem Schock. Vielleicht war er doch nicht so sicher, wie er dachte, denn der Blonde hatte verdammt ernst gemeint, was er gesagt hatte. Tony hatte es in seinen Augen gesehen.
 

„Es stimmt was er sagt, Don Gino.“, erklärte Lorenzo, der Filippo immer noch festhielt. „Ich habe es gesehen.“ „Schaff ihn in mein Arbeitszimmer.“, Tonys Vater warf dem Blonden noch einen finsteren Blick zu. Er würde sich gleich mit ihm befassen. Lorenzo nickte und drängte Filippo durch die Glastür ins Haus.
 

„Geht es dir gut?“ „Mir geht erst es wieder gut, wenn ich bei Jethro bin.“, erklärte Tony sauer, hob das Buch vom Boden auf. „Vorher wird es mir nicht gut gehen, Papà.“, danach ging er hinein und gleich darauf hinauf auf sein Zimmer. Dieses schloss er sofort ab. Er hatte keine Lust von Filippo nochmals überfallen zu werden. Seufzend trat er zum Bücherregal und zog das Bild heraus, dass Jethro und ihn zeigte. Dann ging er zum Fenster und ließ sich auf der Fensterbank nieder. Wie sehr er ihn doch vermisste. Seine starken Arme, die ihm Geborgenheit gaben, was würde er jetzt dafür geben? Tony schloss seine Augen und dachte an ein paar schöne Stunden mit Jethro. Zum Beispiel daran, wie sie zusammen gekommen waren. Das zauberte ein Schmunzeln auf sein Gesicht. Oder auch an ihr letztes Essen, bevor Filippo ihn entführt hatte. Jethro war es ernst mit ihm. Er wollte, dass sie zusammenzogen. Nichts in der Welt würde Tony lieber machen. Endlich diese schreckliche kleine Wohnung los sein und bei Gibbs einziehen.
 

***
 

Schweigen erfüllte den Raum, nachdem ich alles gebeichtet hatte. Einmal, dass Tony und ich ein Paar waren, was Ducky wenig überraschte, da er es wusste und dann, dass Tony der Sohn eines Mafiabosses war und eigentlich Antonio Gino hieß, was Abbs nicht überraschte, da sie es wusste. Dennoch blickten alle mich jetzt ungläubig an. McGee schüttelte ein wenig geistesabwesend den Kopf, Ducky nickte eher verstehend und Abby bekam ihr Schmunzeln kaum aus dem Gesicht. Ziva war die einzige, die wie zur Salzsäule erstarrt da stand und sich nicht rührte.
 

„Okay, da ihr nun alles wisst… müssen wir versuchen ihn da raus zu holen.“, erklärte ich und strich mir über die kurzen Stoppel. Ich war froh, wenn mein Haar wieder länger war. „Bist du sicher, dass er das überhaupt will?“, wollte Ziva dann wissen. „Was?!“ „Naja, er hat uns nie was davon erzählt. Vielleicht wollte er ja wieder zurück.“, ich blinzelte kurz. Darüber hatte ich nicht nachgedacht, da es mir einfach zu absurd erschien. „AU!“, kam es dann von der Israelin, als sie von McGee und Abby gleichzeitig einen Knuff erhielt, der mit den Worten. „Natürlich will er zurück!“, unterstrichen wurde.
 

„Das denke ich auch, Officier David!“ „Entschuldigung, dass ich alle Eventualitäten mit einbeziehe und das ganze nicht so subjektiv sehe wie ihr.“, murrte sie und blickte ärgerlich von einem zum Anderen. Ich atmete tief durch. Ich wusste, sie meinte es nicht böse, aber dennoch reizte mich das ganze im Moment. „Übersetz das Buch, das Abby dir gleich geben wird und dann sehen wir weiter, ob du es dann immer noch nicht subjektiv siehst!“, brummte ich und nickte Abby zu. „Hast du schon was über den Kerl auf dem Foto?“ „Noch nicht Bossman, aber ich kümmere mich gleich darum.“, sie grinste kurz griff Ziva dann am Arm. „Mitkommen, Ungläubige!“, erklärte sie dann. „McGee, finde heraus, wo dieses Fax steht.“, ich gab ihm die eine Seite, die Tony mir geschickt hatte. „Geht klar Boss.“, auch er verschwand kurz darauf und ich blieb mit Ducky zurück.
 

„Das hört sich wirklich nach einem dieser Filme an, die unser Anthony so sehr liebt.“, erklärte mein Freund ich und lachte kurz. „Ja.“ „Es ist gut, dass du es ihnen gesagt hast, auch das ihr zusammen seit, Tony wird das verstehen.“ „Ich weiß. Sonst hätte es er nicht auf das Fax geschrieben. Er wusste ja, dass es jeder hätte lesen können. Außerdem wollten wir es euch eh sagen, aber… es wäre schöner gewesen, er wäre dabei gewesen.“, gestand ich und Ducky nickte. „Das denke ich mir. Was wirst du jetzt tun?“ „Ich warte bis die Bank öffnet und dann werde ich sehen, was Tony uns schönes hinterlassen hat. Ich bin mir sicher, dass die Kerle dahinter her waren.“, ich zog den kleinen Schlüssel aus der Tasche und strich mit dem Daumen darüber.
 

„Nun, ich bin gespannt. Du hältst mich doch sicher auf dem Laufenden?“, wollte er wissen und ich lachte. „Natürlich Duck. Jetzt ist eh alles raus.“ „Ich meine ja nur, weil es keine Leiche gibt und ich nicht wirklich mithelfen kann, bei diesen Ermittlungen. Ach da fällt mir eine Geschichte ein, die liegt noch gar nicht so lange zurück. Es war im Jahr 1990, ich hatte mich gerade beim NCIS beworben, als…“, ich ließ Ducky einfach weitersprechen, aber wirklich zuhören, das konnte ich momentan nicht. Meine Gedanken waren bei Tony. Ich vermisste es, ihn in meine Arme zu schließen und seinen unverwechselbaren Geruch einzuatmen. Gott, ich hätte niemals gedacht, dass ich ihn nach so kurzer Zeit so sehr vermissen würde.
 

„Ich besorg mir noch einen Kaffee und gehe dann zur Bank.“, erklärte ich Ducky und verließ kurz darauf das NCIS Gebäude. Ob er mit seiner Geschichte schon fertig war? Ich konnte es nicht sagen.
 

Es dauerte zwar noch eine gute Stunde bis die Bank öffnete, aber was sollte ich im Moment sonst machen!?
 

***
 

„Hier Ziva, beschäftige dich damit.“, Abby war immer noch leicht sauer. Manchmal konnte die Israelin wirklich taktlos sein. Hatte sie nicht gesehen, wie sehr das ganze Gibbs mitnahm? Natürlich war auch Abby ein wenig überrascht gewesen, als sie gehört hatte, dass ihr Boss und Tony schon seit zwar Jahren ein Paar waren, aber jetzt wurde ihr so einiges klar. Wenn sie deren Verhalten die letzten beiden Jahre analysierte, dann war es eigentlich offensichtlich gewesen und dennoch hätte sie es keinem der Beiden zugetraut, aber sie freute sich für die Zwei.
 

„Abby… das war doch nicht böse gemeint.“ „Dann behalte solche Aussagen besser für dich.“, konterte die Forensikerin gleich und blickte Ziva ernst an. „Tonys Familie ist hier. Was denkst du, warum er uns nie etwas davon erzählt hat? Weil er es selbst vergessen wollte, ist doch wohl logisch.“, bestimmte sie und widmete sich wieder der Fotoanalyse. „Ja… vermutlich…“, murrte Ziva und zog sich einen Stuhl heran, dann schlug sie das Buch auf. „Dann mal los.“, seufzte sie. Sie war zwar gerade dabei die Sprache zu lernen, aber so wirklich beherrschte sie diese noch nicht.
 

In der Zwischenzeit beschäftigte sich McGee mit der Faxnummer. Es war nicht schwer herauszufinden, wo dieses Fax stand. Siano. Die nächste Großstadt war Napoli, laut Google. Tim war selbst noch nie in Italien gewesen. Seufzend lehnte er sich zurück und blicke zu Tonys Schreibtisch, dann zu Gibbs Tisch. Beide waren ein Paar? Er konnte es immer noch nicht glauben, wo beide doch wirkliche Frauenhelden waren, nun zumindest soweit er das mitbekommen hatte. Gerade Tony, der nach jedem Wochenende von einer anderen geschwärmt hatte, auch die letzten beiden Jahre. Aber das war wohl Tarnung gewesen, oder? Vor allem hatte er immer von den faszinierenden blauen Augen gesprochen die alle Frauen gehabt hatten und mehrfach betont, dass er auf blaue Augen stand und Gibbs Augenfarbei war auch blau. Tim musste lachen, jetzt da ihm klar wurde, dass Tony die ganze Zeit von seinem Boss gesprochen hatte und nicht von irgendwelchen Frauen. Auch die Streitereien der Beiden konnte er jetzt verstehen. Wenn man so im Nachhinein darüber nachdachte, war es logisch, fand McGee.
 

Seufzend druckte Tim die Daten aus und beschloss nach unten zu gehen. Er konnte kein Italienisch, weshalb er der Spur nicht weiter nachgehen konnte. Er wollte wissen wie weit Abby und Ziva waren. „He, und gibt’s was Neues?“, Abby schüttelte den Kopf und Ziva seufzte. „Tony hat eine Schweineklaue!“ „Sauklaue.“, verbesserte Tim sie gleich und blickte auf das Buch. Dann grinste er. „Hat sich bis heute nicht geändert. Kannst du schon was sagen?“
 

„Nicht viel, außer dass es ein Tagebuch ist, sein bester Freund wohl Lorenzo heißt und die beiden immer wieder Ärger mit einem Filippo hatten.“, erklärte die Israelin. „Hm… vielleicht kann ich damit die Suche einschränken.“
 

Abby ging gleich wieder zu ihrem PC und tippte den Vornamen ein. „Mal sehen, wie viele Filippos wir finden, die blond sind und Vorstrafen haben.“ „Dürften ja nicht so viele sein.“, meinte Tim und Abby seufzte. „Immer noch genug. 50 Stück hab ich hier.“ „Gut, dann helf ich dir.“, erklärte McGee und setzte sich an Abbys anderen Rechner. „Gut. Suchen wir die, die in Tonys Alter sind, das dürfte es eingrenzen.“, meinte die junge Goth.
 

tbc

Kapitel 10

A/N

Danke für die Kommis ^.^

hab mich gefreut *g*

Viel Spaß beim nächsten Chap :)
 


 

Kapitel 10
 

Washington, 8:55 Uhr, 14.12.2007
 

Während die anderen sich um die Daten kümmerten, die ich ihnen gegeben hatte, wartete in der Zwischenzeit vor der Bank. Noch ein paar Minuten und ich würde endlich wissen, was Tony in seinem Schließfach hatte. Das hoffte ich zumindest. Hin und wieder trank ich einen Schluck von dem Kaffee, den ich mir besorgt hatte. Endlich kam eine junge, freundliche Frau um die 30 und schloss die Glastüre auf. Ich betrat das Foyer. „Kann ich ihnen helfen? Sie warten ja schon eine ganze Weile. Tut mir leid, ich konnte nicht früher aufschließen. Wir müssen uns streng die Vorschriften halten.“, erklärte sie mir und ich nickte.
 

„Ich bin Special Agent Gibbs, NCIS.“, erklärte ich und zeigte ihr meinen Dienstausweis. „Anthony DiNozzo, ein Mitarbeiter von mir, wurde entführt und ich habe in seiner Wohnung diesen Schlüssel gefunden und den Hinweis erhalten, dass sie dazu ein Schließfach haben. Wir hoffen auf Hinweise.“, sie blickte mich betroffen an und nahm mir den Schlüssel ab. „Oh, dass tut mir leid. Er ist wirklich ein sehr freundlicher Kunde. Ich werde es gleich prüfen, kommen sie bitte mit.“, bat sie dann und ich folgte ihr. Ich war froh, dass sonst noch nicht viel los war und dass ich gleich bedient wurde. Immerhin hatte ich schon gute 40 Minuten vor der Tür gewartet und in Fällen wie diesen konnte ich durchaus sehr ungeduldig werden.
 

Die junge Frau, Smith, stand auf ihrem Namensschild, führte mich zu ihrem Schreibtisch und tippte gleich etwas in ihren PC ein. „Ah da haben wir es. Dürfte ich ihren Personalausweis sehen, bitte.“, ich blickte sie ein wenig skeptisch an, zeigte ihr diesen dann aber. Ich hatte ihr zwar bereits meinen Dienstausweis gezeigt, aber wenn sie meinen normalen Ausweis sehen wollte, bitte. Hauptsache ich kam schnell an das Schließfach.
 

„Gut, ich bereite alles vor. Mr. DiNozzo hat ihnen vor knapp einem Jahr eine Vollmacht erteilt, über dieses Schließfach, deshalb wollte ich nur sichergehen.“, erklärte sie und lächelte mich freundlich an, während sie mir den Ausweis zurück gab. Ich nickte nur. Tony hatte mir also eine Vollmacht erteilt? Ein wenig verwundert war ich schon darüber und überlegte, ob er mir dazu was gesagt hatte oder ich irgendwas unterschrieben hatte, doch so wirklich erinnern wollte ich mich nicht daran. Vielleicht hatte er es mir ja gesagt und ich hatte wieder nicht zugehört, weil ich mit was anderem beschäftigt gewesen war? Das konnte unter Umständen schon mal vorkommen. Ich war in dieser Hinsicht eben wie jeder normale Mann.
 

„Folgen sie mir bitte.“, bat mich die Bankangstellte erneut und führte mich in ein Hinterzimmer. Hier gab es sehr viele dieser kleinen, grünen Schließfächer, der Raum war hell erleuchtet und kühl. Zielstrebig ging sie auf eines zu, steckte den Schlüssel hinein und zog es heraus. Dann legte sie die Box auf den Tisch, in der Mitte des Raumes. „Bitte sehr. Falls sie Fragen haben, sagen sie Bescheid. Ansonsten, schieben sie die Box wieder hinein und schließen ab.“, bat sie mich und ließ mich dann allein.
 

Ich öffnete die Metallbox. Darin befand sich eine weitere Schatulle. Auch diese öffnete ich, sie war voller Schmuck, vermutlich von Tonys Mutter. Ich legte sie wieder zurück. Ich hob die Wertpapiere hoch, die ebenfalls darin lagen und darunter fand ich ein Videoband. Mein Herz schlug ein wenig schneller. Ich zog schnell ein paar Handschuhe an und holte eine Tüte aus meiner Manteltasche, die ich mir eben eingesteckt hatte, und tütete das Band ein. Danach steckte ich alles in meine Tasche und verfrachtete die Box an den rechtmäßigen Platz zurück. Ich war mich sicher, dass es sich um das Beweisstück handeln musste. Alles andere erschien mir nicht naheliegend.
 

Den Schlüssel steckte ich kurz darauf auch wieder in meine Tasche und ging nach draußen. Ich bedankte mich bei der Angestellten und machte mich gleich wieder auf den Weg zum Hauptquartier und war sehr gespannt, was sich wohl auf dem Band befand. Dieses Mal ging ich noch nicht mal zu meinem geliebten Kaffeeladen, das würde mich ja nur Zeit kosten. Ich wollte jetzt wissen, was sich auf diesem Band befand!
 

„He, habt ihr schon was?“, wollte ich wissen, als ich die Forensik wieder betreten hatte. „Nicht viel, außer dass der Blonde wohl etwas gegen Tony hat, wenn es sich um Filippo handelt.“, erklärte Ziva. Ich nahm das Band aus der Tasche und legte es Abby auf den Tisch. „Leg es ein.“, bat ich dann und sie nickte. „Geht klar.“, gleich sprang sie auf und griff nach dem Band. „Die Faxnummer ist aus Italien. Siano. Das Fax steht in einer Poststelle, ist also öffentlich.“, erklärte Tim mir und ich nickte. Dass er nicht mehr in den USA war, das hatte ich ja gleich an der Nummer erkannt. „Gut, darauf gehen wir später ein. Schauen wir uns erst das Band an.“
 

Es dauerte nur ein paar Sekunden und das Bild erschien auf dem Plasmaschirm. Zuerst konnte man einen grinsenden Jungen sehen, der irgendwas in italienisch erklärte. „Muss ich euch den Knaben noch vorstellen oder ist es klar?“, wollte Ziva schmunzelnd wissen, aber es war für jeden der Anwesenden ersichtlich, dass es sich um Tony handelte. Er musste damals so 14-15 gewesen sein, also kurz bevor er nach Amerika gekommen war. Ich konnte nicht anders, als ihn in Gedanken mit –süß- zu betiteln und das würde ich ihm auch später noch auf die Nase binden.
 

„Hm… es folgt das übliche dumme Gerede von Tony.“, erklärte Ziva und ich seufzte. „Spul vor Abbs.“, bat ich dann und sie nickte. Sie spulte das Band ein paar Sekunden weiter. „Warte. Halt an.“, ich hatte etwas gesehen. Wieder war Tony zu sehen, aber ich erkannte noch etwas. „Was ist das da im Hintergrund? Ist das nicht dieser blonde Kerl?“, wollte ich wissen. „Sieht fast so aus.“, kam es von McGee und wir verengten unsere Augen, doch dann, als ob Tony uns gehört hatte, schwenkte er die Kamera zu dem Blonden und man konnte ihn flüstern hören. „Was macht er da, Lorenzo?“, übersetzte Ziva das Flüstern. „Keine Ahnung, geh näher ran!“, antwortete jemand und das Bild wurde rangezoomt. Man konnte sehen, dass der Blonde telefonierte und einen Koffer mit einem weißen Inhalt gerade schloss. „Sah aus wie Drogen?“ „Was? Aber dein Vater hasst doch diese Geschäfte. Können wir nicht hören, was er sagt?“ „Nein. Er ist zu weit weg. Wir müssen näher ran.“
 

Die Kamera wurde abgeschaltet und das nächste Bild zeigte den Blonden deutlicher und man konnte sogar hören, dass er was sagte, nur war es sehr unverständlich. „Okay, dieser Bastard scheint einiges zu verbergen. Abbs, versuch rauszubekommen, was er da sagt, naja also es klarer zu bekommen. Ziva, buch drei Tickets nach Italien, McGee soll dir sagen welcher Flughafen in der Nähe liegt, und McGee, pack die Ausrüstung zusammen die wir brauchen werden und das Beweismaterial. Ich gehe zu unsrer Direktorin.“, bestimmte ich und verließ kurz darauf die Forensik. Ich wusste, ich war auch Jenny eine Erklärung schuldig, gerade da sie erst am Nachmittag von einem Termin in New York zurückgekommen war und ich sie noch nicht über DiNozzos Verschwinden informiert hatte. Sie musste auch die nötigen Verbindungen zur DIA herstellen, denn ich ging davon aus, dass dieser blonde Schweinehund denen längst bekannt war und vielleicht würden sie sich auch darüber freuen, ein solches Beweisstück in die Hände zu bekommen. Im Gegenzug könnte ich Tony da rausholen.
 

Mit einem leisen PLING öffnete sich die Tür im obersten Stock. Ich atmete tief durch und betrat kurz darauf ihr Büro. Cynthia blickte mich fragend an, nickte dann aber, dass ich durchgehen könne. Jennys Büro betrat ich ohne anklopfen. Sie war es von mir gewohnt.
 

„Jethro! Was ist denn mit dir passiert?!“, wollte sie besorgt wissen, denn meine neue Frisur war ihr wohl gleich ins Auge gestochen. „Gefällts dir nicht?“, erkundigte ich mich und seufzte dann. „Sehr witzig! Ich meins ernst.“ „Ich auch.“ „Jethro?!“ „Schon gut, beruhig dich. Wir haben ein Problem.“, begann ich dann und informierte sie über alles was wir bisher herausgefunden hatten. Einzig und allein die Tatsache, dass Tony und ich ein Paar waren, verschwieg ich. Vorerst. Ich wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde. Zwar legte ich sonst wenig Wert, auf die Meinung anderer, aber bei Jenny war es etwas anderes. Schließlich hatte ich kurzzeitig ja auch mal eine Affäre mit ihr gehabt. Ein schöne, dass musste ich zugeben, aber aus uns hätte nie mehr werden können. Daraus ist damals auch Regel Nr. 12 entstanden, die ich mittlerweile wieder über Board geworfen hatte.
 

Sie verengte ihre Augen und blickte mich leicht sauer an. „Du hättest mich vorher informieren müssen.“ „Tut mir leid, dass ich im Krankenhaus gelegen habe, aus dem ich mich selbst schon vorzeitig entlassen habe, um mich um alles zu kümmern. Da hätte ich wirklich noch daran denken müssen, dich sofort zu informieren. Am besten noch bevor ich operiert wurde. Verdammt, dass ich mein Handy da nicht dabei hatte.“, antwortete ich sarkastisch und blickte ebenso streng zurück. „Ich bin immer noch deine Vorgesetzte! Ich erwarte von dir, dass du…“ „Jetzt will ich dir mal was sagen, Jenny, ich habe zurzeit weitaus größere Sorgen als den korrekten Dienstweg einzuhalten! Tony ist entführt worden! Es interessiert mich momentan herzlich wenig, ob ich dich hätte informieren müssen. Fakt ist, was ich dir eben mitgeteilt habe und ich werde noch heute nach Italien fliegen, ob mit deinem Einverständnis ohne.“, ich war sehr gereizt und ich duldete jetzt keinen Widerspruch.
 

„In Ordnung, ich werde alles in die Wege leiten, aber über dein Verhalten werden wir später noch sprechen. Außerdem müssen wir klären, was aus Agent DiNozzo wird.“ „Wie meinst du das?“ „Er ist der Sohn eines Mafiabosses und er hat eine falsche Identität angenommen, wir müssen klären, ob er überhaupt noch für den NCIS arbeiten kann.“ „Über dieses Thema werde ich jetzt ganz sicher nicht mit dir diskutieren!“, unterbrach ich sie und stand auf. „Tony wird auch weiterhin in meinem Team arbeiten. Solltest du das anders sehen, kannst du dir schon mal Gedanken über meinen Nachfolger machen.“, danach verließ ich, ohne auf eine Antwort zu warten, ihr Büro. Ich war so was von stinksauer, dass ich jetzt besser ging, bevor ich mich ganz vergaß. Ich stieg gleich in den Aufzug. Es wurde Zeit für einen Kaffee! Als sich die Türen schlossen, war ich dankbar dafür allein zu sein. Ich atmete tief durch und lehnte mich gegen die Aufzugswand, meine Augen hatte ich geschlossen und versuchte die immer noch in mir schwelende Wut runter zu schlucken. Wie konnte Jenny überhaupt so etwas sagen?! Tony mochte vielleicht biologisch der Sohn dieses Mafiosi sein, aber mehr nicht. Er war Anthony DiNozzo, der nervende Filmfreak, der mit seinen Weibergeschichten angab, obwohl er bereits längst mit mir zusammen war und mich damit oft innerlich zum Schmunzeln brachte. Der mich liebte und den ich liebte. Tony war ein guter Mensch und kein Verbrecher! Ich würde nicht zulassen, dass Jen ihn deswegen feuerte. Niemals. Er konnte doch nichts für seine Herkunft. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich betätigte den Stopphebel, bevor der Aufzug wieder aufging. Ich brauchte einfach noch ein paar Minuten für mich.
 

tbc

Kapitel 11

A/N

Und weiter gehts ^.^

Danke fürs lesen *g*
 

Kapitel 11
 

Siano, 17:50 Uhr, 14.12.2007
 

Es war später Nachmittag, als sich Tonys Magen meldete und lautstark nach etwas zu Essen verlangte. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass es bei Jethro jetzt gerade mal 11:50 Uhr war, also kurz vor Mittag. Seufzend rappelte er sich auf. Seit der Attacke von Filippo hatte er sich lieber im Zimmer verkrochen. Dieser schmierige Typ! Tony hatte das Gefühl immer noch dessen Hände auf seinem Körper zu spüren. Eine leichte Gänsehaut überkam ihn und er versuchte seine Gedanken wieder auf etwas Schönes zu lenken. Jethro kam ihm da spontan in den Sinn und eine angenehme Wärme durchflutete ihn. Tony wusste, er hätte seinem Geliebten von der ganzen Sache etwas sagen müssen, doch er hatte sich nicht getraut. Er hatte ihm damals schon vorsorglich die Vollmacht für sein Bankschließfach gegeben. Hatte Gibbs auch unterschreiben lassen und alles weitere erledigt. Dieses eine Mal war er froh gewesen, dass sein Geliebter nur mit einem halben Ohr zugehört hatte, auch wenn er sich sonst darüber ärgerte und sie deshalb schon so manche hitzige Diskussion geführt hatten.
 

Seufzend schloss er die Tür auf und blickte sich auf dem dunklen Gang um, doch niemand war zu sehen. Sein Vater hatte hoffentlich diesem blonden Bastard den Kopf gewaschen. Langsam ging er Richtung Treppe, die nach unten ins Foyer führte. Im Haus war es ruhig. Bestimmt war sein Vater wieder in irgendeiner Besprechung, an der auch Lorenzo und Filippo anwesend waren.
 

Hoffentlich hatte Luca wieder etwas zu essen für ihn, gestern die Lasagne war wirklich sehr gut gewesen. Wenigstens musste er hier nicht hungern, etwas das für Tony auch sehr wichtig war. Gutes Essen. Allerdings würde er es lieber mit Jethro genießen. Oder auch für diesen kochen, das tat er mit Vorliebe.
 

Als er die Küche betrat herrschte dort noch reges Treiben. Das Abendessen wurde gerade vorbereitet. Tony ging zu Luca, der dabei war Brot zu schneiden. „He, hast du was zu essen für mich?“, wollte er wissen. „Essen sie nicht mit ihrem Vater?“ „Gott bewahre, ich bin froh, wenn ich keinen von denen sehen muss. Außer Lorenzo natürlich.“, fügte er entschuldigend hinzu und Luca grinste breit. „Das ist ja auch was anderes.“, erklärte er dann und ging zum Backofen. „Ich habe momentan nur Pizza im Angebot.“ „Pizza? Ich könnte sterben für ne gute Pizza!“ „Gut, es dauert noch ein paar Minuten.“ „Ich warte draußen vor der Tür.“
 

Von der Küche aus führte eine Tür in den Garten, davor stand eine kleine Holzbank, auf der Lorenzo und Tony früher oft gesessen und frischen Kuchen verputzt hatten. Er nahm darauf Platz und blickte gerade aus, auf den Wald hinter dem Haus. Was Jethro wohl unternehmen würde?
 

„Haben sie einen Moment Zeit?“, wollte Luca dann wissen und trat neben ihn. „Sicher, ich sitze ja hier ohnehin fest. Was soll ich schon groß vorhaben?“, Tony rollte mit den Augen und streckte sich. „Sie sind Bundesagent, nicht wahr? In den USA?“ „Richtig, warum?“ „Ich arbeite für die DIA.“, erklärte er dann und blickte Tony ernst an. „DIA? Und was ist… mit Lorenzo?“ „Uns geht es nicht um ihn oder ihren Vater, sondern um Filippo.“, erklärte er gleich und beruhigte Tony damit wieder. „Filippo hintergeht ihren Vater. Er hat seine Finger in allen miesen Geschäften, die man sich ausmalen kann. Falschgeld, Drogen, Erpressung, Terrorismus, Menschenhandel, ist für die Familienkriege mitverantwortlich. Er wartet nur darauf zum Zug zu kommen und ihre Anteile an dem Familienerbe an sich zu reißen und glauben sie mir, er wird dabei über Leichen gehen.“, erklärte Luca und seufzte schwer. „Sie arbeiten also Undercover?“, wollte Tony wissen und er nickte. „Ja.“ „Die Sache mit Lorenzo…“ „Lorenzo war schon mit mir zusammen, bevor ich hier ermittelt habe. Als er rausbekam, dass ich für die DIA arbeitete, gabs erst mal richtigen Zoff, aber dann hat er uns um Hilfe gebeten, auch wegen ihrem Vater.“, Tony verengte die Augen. „Warum hat er mir dann nichts davon gesagt?“ „Ich durfte nicht Toni, Luca musste das erst mit seinen Vorgesetzten besprechen. Ich gehe davon aus, dass diese auch schon mit deinen Leuten Kontakt aufgenommen haben und falls nicht, werden sie es sicher bald tun. Es ist das Beste für alle.“, Lorenzo war gerade nach draußen gekommen und blickte die beiden ernst an. „Außerdem sollten wir an dieser Stelle abbrechen, Filippo könnte etwas mitbekommen, die Besprechung ist zu Ende!“, warnte er sie und Luca nickte. „Ich werde mich dann mal wieder ans Werk machen. Sehen wir uns später?“ „Natürlich.“, antwortete Lorenzo lächelnd und danach verschwand Luca.
 

„Wow, das sind ja ganz neue Erkenntnisse.“, gab Tony leise von sich und blickte ihn ernst an. „Du hintergehst also meinen Vater?“, hakte er dann trocken nach. „Toni, so ist es nicht.“, rechtfertigte Lorenzo sich. „Weißt du, ich stehe auch nicht hinter dem was mein Vater macht und bei Filippo erst recht nicht, aber du hättest mit meinem Vater sprechen müssen, bevor du DIA einschaltest oder du hättest es mir gleich sagen können! Ich sitze hier schon seit drei Tagen fest und kann nicht mal meinen Freund informieren! Hätte ich das gewusst, hätte ich auch anders reagieren können.“, erklärte Tony ernst und sauer. Irgendwie konnte er das gerade nicht fassen. Wenn er davon gewusst hätte, dann hätte er Luca um Hilfe gebeten, ihm gesagt wo Gibbs das Band suchen musste und was darauf zu sehen war. Außerdem, egal wie Tony zu seiner Familie stand… „Mein Vater, ist und bleibt mein Vater, auch wenn ich mir manchmal wünschte, er wäre wirklich nur Banker, so wie ich es meinen Kollegen erzählt habe. Auch wenn er ziemlich schreckliche Dinge zu mir gesagt hat! Ich kann mich nicht mit ihm und seinen Geschäften identifizieren, aber das heißt nicht, dass ich ihn nicht mag.“
 

„Meinst du ich hätte nicht versucht, mit ihm zu sprechen?! Mehr als einmal habe ich ihn auf die Unzulänglichkeiten von Filippo hingewiesen, aber er wollte es nicht wahrhaben. Er meinte immer nur, Filippo wäre wie ein Sohn für ihn und genieße sein vollstes Vertrauen! Du warst 20 Jahre nicht hier! Es ist nicht mehr wie früher, Toni!“, erklärte Lorenzo jetzt ebenfalls sauer. Doch dann seufzte er leise. „Es tut mir leid, aber ich wusste keinen anderen Ausweg mehr. Es war auch nicht so geplant, dass Luca bei der DIA arbeitet… habe ich auch erst nach einiger Zeit herausgefunden und ich sah es als einen Weg, diesem blonden Teufel das Handwerk zu legen.“
 

DiNozzo seufzte schwer und blickte wieder zu den Wäldern. „Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann und ich werde euch helfen, unter einer Bedingung, meinem Vater passiert nichts.“, bat Tony. „Ich möchte auch wieder zurück nach Amerika und ich weiß, dass ich ohne eure Hilfe hier nicht raus komme. Naja, Jethro wird mich schon nicht hängen lassen, aber es ist gut Verbündete zu haben.“
 

Lorenzo nickte daraufhin. „Wie ich dir schon am Anfang gesagt habe, hatte ich darauf gehofft, sonst hätte ich Filippo nicht geholfen dich hier her zu schaffen. Es tut mir leid, dass ich diesen Weg gewählt habe. Vielleicht hätte es auch einen anderen gegeben, aber ich sah zu diesem Zeitpunkt keinen Ausweg aus dieser Situation. Ich hoffte einfach, dein Vater würde vielleicht auf dich hören. Du… du müsstest nur ein wenig mehr auf ihn eingehen. So lange du dich gegen die Nachfolge sträubst, wird er mehr auf Filippo hören.“, bat Lorenzo, doch Tony schüttelte den Kopf. „Es gibt immer einen anderen Weg, Lorenzo, und das hier regle ich auf meine Art. Wenn mein Freund hier auftaucht, wird er Beweise genug dabei haben, die meinen Vater und auch der DIA ausreichen werden, um zu erkennen, was für ein mieses Schwein er ist. Du erinnerst dich doch sicher noch an das Videoband?“, wollte Tony wissen und Lorenzo nickte. „Meinem Vater falsche Hoffnungen machen, dass kann ich nicht. Denn ich werde nie sein Nachfolger werden. Ich bin Ermittler, ein Beamter, ich jage Verbrecher. Das genaue Gegenteil von dem was er ist und ich liebe mein Leben. Das hier ist nichts für mich.“
 

„Ja du hast Recht, du solltest dich auch nicht beeinflussen lassen, so sehr es mir auch gefallen würde, für dich zu arbeiten.“, erklärte der Schwarzhaarige und Tony lachte kurz. „Das denk ich mir, aber dazu wird es nie kommen.“ „Meinst du dein Freund schafft es?“ „Es würde mich nicht wundern, wenn er morgen hier vor der Haustür steht und meinen Vater sprechen will.“ „Er geht ganz schön ran, wie?“ „Das kann man wohl sagen.“, Tony musste lachen. Er konnte Lorenzo wegen der Sache nicht böse sein. Dafür mochte er ihn zu gerne und konnte ihn zu gut verstehen. Er wusste, sein Freund meinte es nur gut, aber der Weg ihn hier her zu schaffen, war nicht gerade die feine Art gewesen.
 

„Ihre Pizza ist fertig.“, Luca hatte gerade den Kopf durch die Tür gesteckt und Tony nickte. „Danke.“ „Du isst also nicht mit uns?“ „Nein, das möchte ich mir lieber ersparen.“, Anthony betrat die Küche und nahm sich den Teller mit der Pizza. Danach machte er sich auf den Rückweg zu seinem Zimmer. Während er die Stufen nach oben ging, dachte er wieder über die neuen Erkenntnisse nach. Was ihn an der Sache am meisten fuchste war, dass er Jethro hätte ausgiebiger informieren können. Vielleicht hätte es sogar eine Möglichkeit gegeben ihn anzurufen, mit ihm zu sprechen und sich bei ihm zu entschuldigen. Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Es bringt doch nichts, sich jetzt darüber Gedanken zu machen, es ist nun mal wie es ist!“, murrte er leise zu sich selbst.
 

„Oh isst du schon wieder nicht mit uns, wie traurig.“, ertönte eine Stimme hinter ihm, als er gerade sein Zimmer aufschließen wollte. Hier ließ er lieber nichts offen, bei Filippo konnte man nie wissen. „Als ob es dir was ausmachen würde. Bleib lieber wo du bist oder schreib schon mal deine Bewerbung als Kastrat. Vielleicht brauchen sie ja noch welche.“, grummelte Tony und schob den Schlüssel ins Türschloss. „Dafür bin ich doch schon viel zu alt, lieber Antonio, du weißt doch, als Kastratensänger wird man vor der Pubertät kastriert. Aber vielleicht hätte man das mit dir tun sollen.“ „Manchmal frag ich mich wirklich was in deinem kranken Hirn vorgeht.“, murrte Tony und stieß die Tür auf. Er betrat sein Zimmer und stellte die Pizza auf Schreibtisch, der neben dem Bücherregal stand.
 

„Genug um zu wissen, dass du mich hintergehst und dein bester Freund auch. Ich werde das nicht dulden.“, eröffnete er mir. „Du siehst Gespenster Filippo, nur weil ich nicht in die Geschäfte einsteigen will, heißt das noch lange nicht, dass ich meinen Vater hintergehe.“ „Och, das Gespräch eben zwischen euch beiden war sehr aufschlussreich.“, danach schloss er die Tür hinter sich und war verschwunden. Tony schluckte. Was jetzt?!
 

Sollte er jetzt zu Lorenzo gehen? Oder zu Luca? Aber vielleicht wartete Filippo nur darauf, dass er das tat, um herauszufinden, ob sein geäußerter Verdacht berechtigt war?! Wäre möglich, das wäre dann die gleiche Methode die er selbst benutzt hatte, um nach seiner Ankunft herauszufinden, dass Gibbs noch lebte. Vielleicht wollte er es ihm heimzahlen!? Tony blickte auf die Pizza. Mit leerem Magen konnte er einfach nicht denken. Das war noch nie gut gegangen und so griff er nach einem Stück und verschlang es regelrecht. Wow, so gute Pizza hatte er schon Jahre nicht mehr gegessen! Gleich darauf folgte das zweite, während er hin und her ging und nachdachte. Wenn er es sich recht überlegte, hatte Filippo nichts in der Hand gegen ihn und Lorenzo. Immerhin hatte der Bastard ihn am Morgen schon begrapscht, was seinem Vater unangenehm aufgefallen war. Drei Aussagen würden gegen eine stehen. Er beschloss erst einmal nichts gegen ihn zu unternehmen. Vielleicht konnte er ja nachher mit Luca sprechen, wenn er den Teller zurück in die Küche brachte. Dann hatte er immerhin einen guten Grund sein Zimmer zu verlassen.
 

tbc

Kapitel 12

A/N

Danke fürs Lesen und die lieben Kommis *gg*

Und jetzt gehts weiter *g* Viel Spaß!!
 

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Kapitel 12
 

Siano, 23:30 Uhr, 14.12.2007
 

Wir hatten kaum den Flughafen von Napoli betreten, da waren wir schon von der DIA abgefangen worden. Sie hatten uns in ihr Büro in Siano gebracht, wo wir jetzt schon geschlagene 40 Minuten warteten. „Ich werde wahnsinnig!“, knurrte ich. Seit Stunden hatte ich keinen Kaffee mehr getrunken. Den im Flugzeug hatte ich zwar versucht, aber der war so was von furchtbar gewesen, dass ich ihn nicht hatte trinken können, und so was kam selten vor! Dafür hatte ich immerhin 3 Stunden geschlafen. Besser als nichts.
 

„Die machen das doch extra!“, grummelte Ziva und trat zu dem Wasserspende in der linken Ecke, um sich einen der Pappbecher zu füllen. Der Raum war karg eingerichtet. In der Mitte ein Besprechungstisch mit 7 Stühlen. In einer Ecke der Wasserspender und an der Wand neben der Tür ein Telefon. Ich schritt auf und ab. „Ob die uns das in Rechnung stellen, wenn er Laufspuren auf dem Boden hinterlässt?“, flüsterte McGee leise in Zivas Richtung. Natürlich hatte ich es gehört! Ich sah vielleicht nicht mehr so gut, aber mein Gehör war noch bestens. „Das werde ich dann von deinem Gehalt abziehen, Elfenkönig!“, brummte ich und ließ mich nicht in meiner Bewegung stören. Zu allem Überfluss bekam ich auch noch Kopfschmerzen. Ich hatte schon lange keine Kopfschmerzen mehr gehabt. Sicher lag das auch an meinem körperlichen Zustand, dem ich keine Beachtung schenkte. Mir war sehr wohl bewusst, dass ich eigentlich ins Bett gehörte. Wie gesagt, eigentlich!
 

Endlich öffnete sich die Tür und drei Beamte betraten den Raum. „Guten Abend.“, begrüßte uns der Älteste von ihnen, vermutlich der Teamchef. Zum Glück sprachen sie englisch. Dafür war ich schon mal dankbar, dass es würde es einfacher machen. „Ich bin Fabio Carpaneto und das sind meine Mitarbeiter, Luca Giovanni unser Spitzel bei den Ginos und Georgio Massimo.“
 

„Ich bin Special Agent Leroy Jethro Gibbs und das ist mein Team, Special Agent Timothy McGee und Officier Ziva David.“, stellte ich nun auch uns vor, auch wenn sie das vermutlich schon von unseren Ausweisen her schon wussten. Ich hielt es für höflich. Der Chef des italienischen Teams nickte. „Kommen wir gleich zur Sache. Ein Mitarbeiter von mir, ist…“ „Wir sind bereits im Bilde Agent Gibbs. Luca arbeitet für mich schon einige Monate an diesem Fall. Er ist bestens über die Lage informiert. Ihr Mitarbeiter ist der Sohn von Don Gino.“, der Ältere seufzte und blickte mich ernst an. „Das weiß ich, aber er hat nichts mit der Familie zu tun. Er ist einer meiner besten Agents.“, versicherte ich dem Chef des italienischen Teams. „Sie müssen ihn nicht vor mir verteidigen. Wir sind auch nicht hinter seinem Vater her, sondern hinter Filippo Gatto dem Stiefbruder ihres Agents. Er wurde von Don Gino adoptiert als er noch ein Kleinkind war. Nachdem Antonio mit seiner Mutter vor 20 Jahren verschwunden ist, war er quasi der Ersatz für seinen Sohn, dennoch Filippo ist einer der kaltblütigsten Mafiosi die mir untergekommen sind und ich habe wirklich schon so einiges erlebt! Wir müssen sehr vorsichtig sein. Er wird mit allen Mitteln versuchen ans Ziel zu kommen.“, erklärte er und seufzte. „Don Gino ist noch vom alten Schlag, der immer noch die Hand über die kleineren Familien hält und diese auch unter Kontrolle hat. So lange er noch lebt, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen, aber sobald er tot ist, wird Filippo das Ruder an sich reißen und dann wird hier in der Gegend die Hölle los sein.“
 

„Das heißt im Klartext, der eigentliche Mafiaboss ist nur ein kleiner Fisch für sie?“, hakte ich nach. „So sieht es aus, ja. Es ist nicht so, dass wir gutheißen, was Don Gino macht, aber wir sind unterbesetzt. Wir müssen uns erst um die kümmern, die wirklichen Ärger machen können.“, meinte er dann und ich nickte. Ich verstand schon worauf er hinaus wollte und seufzte schwer. „Meine Mitarbeiterin in Washington analysiert noch ein Videoband, das wir in DiNozzos, also Antonio Ginos Wohnung gefunden haben. Sobald sie etwas hat, wird sie es uns übermitteln. Ich hoffe, dass hilft ihnen weiter. Ich bin nur hier, um meinen Mitarbeiter da raus zu holen.“ „Eine Hand wäscht die andere, Agent Gibbs. Wir werden ihnen natürlich helfen.“, erklärte Carpaneto mir und ich nickte. „In Ordnung. Wir würden jetzt gerne zum Hotel fahren. Immerhin waren wir einige Stunden unterwegs und heute werden wir vermutlich ohnehin nichts mehr ausrichten können.“, erklärte ich, auch wenn es mich nicht zufrieden stimmte jetzt nichts zu machen. Aber alleine, um diese Uhrzeit auf dem Gelände eines Mafiabosses aufzukreuzen, hielt ich für keine kluge Idee.
 

„Natürlich. Luca kann sie dorthin fahren. Denken sie ihre Mitarbeiterin schafft es bis morgen Mittag?“, wollte Fabio wissen und ich nickte. „Ja.“, kam es knapp, aber überzeugend von mir. „Gut, denn dann hat Don Gino, laut unseren Quellen einen Termin mit Filippo außerhalb seiner Villa. Das wäre der ideale Zeitpunkt für einen Zugriff. Falls das Band genug hergibt.“ „Und sie sind sicher, dass sie nur diesen Filippo wollen?“, erkundigte ich mich wieder und Carpaneto nickte. „Don Gino ist nach unseren Informationen schwer krank, er hat nicht mehr lange zu leben, weshalb er seinen Sohn hat herschaffen lassen. Er soll gemeinsam mit Filippo das Familienerbe antreten, doch ihr Agent wehrt sich wohl dagegen, was Filippo nicht schmecken dürfte, da er nur gemeinsam mit ihm die Leitung antreten kann. Außer Antonio Gino wäre tot, jedoch wird es schwierig ihn umzubringen, solange dessen Vater noch lebt. Wir müssen jetzt schnell handeln, bevor ihrem Mann etwas passiert und bevor Don Gino das zeitliche segnet, sonst haben wir hier Krieg auf den Straßen.“, erklärte er.
 

„Wird dann nicht wieder jemand kommen, der genauso schlimm ist?“ „Nein, wir hoffen sehr, dass Gino die Leitung der Familie an Lorenzo Russo übergibt, ein fähiger Mann. Außerdem kooperiert er mit uns. Verstehen sie, wir brauchen einen Verbündeten, der uns hilft die ganzen Familien ein wenig auf Boden zu halten.“, mein Blick fiel (warum auch immer) in diesem Moment auf Luca, dem ein kurzes Lächeln übers Gesicht gehuscht war, bei der Erwähnung dieses Namens.
 

„Gut wenn sie es sagen. Das soll nicht unser Problem sein. Ich will meinen Agent da rausholen und wenn ich gleichzeitig noch dabei helfen kann, ein mieses Schwein zu verhaften, dann bin ich dabei.“, erklärte ich und lächelte kurz. Es würde mir immerhin etwas Genugtuung geben. McGee und Ziva hatten sich relativ ruhig verhalten und sich hin und wieder Notizen gemacht.
 

„In Ordnung. Ich bin sehr dankbar über ihre Unterstützung, Agent Gibbs.“, erklärte er und lächelte ebenfalls kurz. Ich nickte nur und griff nach meiner Reisetasche. „Luca, fahr sie in ihr Hotel.“, bat Carpaneto dann den Jüngeren „Natürlich!“, kam es gleich gehorsam von ihm und er erinnerte mich einen Moment an McGee, der ebenso pflichtbewusst war.
 

Als wir im Auto saßen blickte ich zu dem Jüngeren. „Haben sie DiNozzo gesehen? In dem Haus?“ „Ja, ich war es, der ihnen das Fax geschickt hat.“, erklärte er und lächelte freundlich. Ich nickte dankend. „Ich hoffe, es…“ „Es geht ihm gut.“, versicherte er mir und fuhr dann los. Die Fahrt verlief relativ ruhig. Ich hatte mir schon überlegt den Jüngeren zu fragen, in welcher Beziehung er zu diesem Lorenzo stand, verkniff es mir aber. Das ging mich nichts an, aber ich war mir sicher, dass da mehr war und Lorenzo aus diesen Gründen auch mit der DIA kooperierte. Das sagte mir wie immer mein Instinkt. Aber das sollte alles nicht unser Problem sein. Ich hoffte nur inständig, dass wir nach dieser Sache endlich unsere Ruhe hatten und nicht wieder so etwas vor fallen würde.
 

Nachdem Luca uns abgesetzt hatte, checkten wir ein und bezogen unsere Zimmer. Ich sagte Ziva und McGee, sie sollten nochmals kurz bei mir vorbei schauen, bevor sie sich hinlegten, was sie selbstverständlich taten. Obwohl ich sonst weniger von solchen Dingen hielt, wollte ich momentan nicht allein sein. Mir fehlte mein Boot, an dem ich in solchen Zeiten gerne bastelte, um mich abzulenken oder klarer denken zu können.
 

„Kaum zu glauben, dass die Tonys Vater nicht gleich mit ausschalten.“, meinte McGee. „Ist doch logisch! Dann kommt der nächste, der vielleicht noch schlimmer ist. So wie dieser Filippo, dann lieber jemanden, den man kontrollieren kann.“, erklärte Ziva auf Tims Aussage hin. „Trotzdem, ich finde so was nicht gut.“, Tim trank einen Schluck von dem Bier aus der Hotelbar. „Ziva hat Recht, McGee. So schwer es auch zu glauben ist.“, erklärte ich gähnte kurz. „Wir sollten dich schlafen lassen.“, Ziva stand auf, doch ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht schlafen. Nicht im Moment.“, brummte ich leise und trank einen Schluck Grappa. Das Zeug schmeckte widerlich, aber ich hatte nur die Auswahl zwischen Bier, welches McGee gerade trank, Sekt, Wasser und Grappa und da hatte ich eindeutig die bessere Entscheidung getroffen.
 

„Dann erzähl uns doch, welcher Teufel dich geritten hat, dich mit Tony einzulassen.“, bat die Israelin und ich lachte. „Nein.“, erklärte ich kurz und knapp. „Aber…“ „Nicht heute Ziva.“, bat ich sie dann und sie seufzte. Es war nicht so, dass ich es ihnen nicht erzählen wollte, aber ich wollte es gemeinsam mit Tony machen. So wie wir das besprochen hatten, vor der ganzen Sache. „Es würde mich aber schon interessieren. Ich könnte keine zwei Minuten mit ihm zusammen sein, ich glaube ich hätte ihn dann längste erschossen.“ „Ach ja?“ „Ich auch.“, bestätigte McGee und ich lachte wieder kurz. „Das dachte ich auch immer, bis wir uns geküsst haben.“, nach diesem Satz verzog Ziva ungläubig das Gesicht und Tim wurde leicht rot, was ich ziemlich amüsant fand. „Was ist? So schwer vorstellbar, dass mich jemand küssen will?“, wollte ich wissen. „Nein, ich dachte da eher an Tony.“, gestand sie. Ich schüttelte den Kopf. „Oh ihr habt keine Ahnung…“, flüsterte ich dann und nippte wieder an meinem Glas. Tony konnte ausgesprochen gut küssen und ich war regelrecht süchtig nach seinen Lippen. Die beiden ahnte ja nicht einmal, wie viel Küsse ich ihm schon geraubt hatte, während wir im Einsatz gewesen waren oder im Fahrstuhl des NCIS, bei Observationen im Auto, auf der Toilette, ja sogar ein paar Mal im Büro, wenn niemand mehr da gewesen war. Seinen Lippen konnte ich kaum widerstehen. Gut ich gebe zu, manchmal nutze ich diese Technik auch, um ihn zum Schweigen zu bringen, damit ich ihn nicht erschießen musste.
 

„Ich werde mich jetzt jedenfalls hinlegen.“, erklärte die Mossadagentin und ließ McGee und mich zurück. „Was ist mit dir?“, hakte ich nach und er blickte mich an. „Ihr seid wirklich zusammen?“, wollte er wieder wissen. „Meinst du im ernst, McGee, ich erzähl euch so etwas, wenn es nicht stimmen würde?!“, antwortete ich mit einer Gegenfrage und er schluckte. „Es ist nur so, dass… ich es mir bei euch irgendwie nicht…“ „McGee, ich beantworte keine weiteren Fragen über unser Privatleben, also verschwinde besser und hau dich aufs Ohr.“, ich stand auf und ging zum Fenster. Müde blickte ich hinaus. Nein, schlafen würde ich sicher nicht. „Nacht Boss.“ „Nacht McGee.“, danach hörte ich die Tür ins Schloss fallen.
 

Siano, 10:00 Uhr, 15.12.07
 

Tony schlug die Augen auf und streckte sich ausgiebig. Es hatte lange gedauert, bis er dieses Mal eingeschlafen war. Aber dann hatte er richtig gut geschlafen, entgegen seiner Annahmen. Dennoch spukten ihm jetzt die Worte von Filippo im Kopf herum. Hatte dieser wirklich etwas gehört?! Er war sich immer noch nicht sicher. Mit Lorenzo hatte er nicht mehr reden können und Luca war schon weg gewesen, als er den leeren Teller von seiner Pizza runter gebracht hatte.
 

Nachdem er herzhaft gegähnt hatte, rappelte er sich auf und ging ins Bad. Er musste erst mal duschen und vor allem, musste er sich mal wieder rasieren. Ob er Jethro wohl bald wieder sehen würde? So sicher war er sich da gar nicht mal. Gibbs war verletzt worden, er hatte bisher ja noch kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Sein anfänglicher Optimismus begann langsam zu schwinden.
 

Während er das Wasser in der Dusche andrehte, begann er sich von seinen Shorts und seinem T-Shirt zu befreien.
 

Über diese Sache hatte er kaum nachgedacht. Er war viel zu sehr mit sich beschäftigt gewesen und mit der Tatsache, dass er hier raus wollte. Wieder zurück in sein Leben. Was wenn Gibbs sein Fax gar nicht bekommen hatte? Auch Luca hatte ihm gestern Abend ja nicht wirklich mehr gesagt, außer dass er undercover arbeitete. Nein, darüber durfte er jetzt gar nicht nachdenken. Er musste daran glauben, dass sein Freund ihn da raus holen würde. Aber mit jeder Stunde die er hier war, fiel es schwerer. Vielleicht lag Gibbs ja doch noch im Krankenhaus. //Ach was, er ist ein Marine!//, schoss es ihm dann durch den Kopf. Sicher würde Jethro nicht länger als er musste im Bett liegen, wenn überhaupt. Er kannte doch seinen Partner.
 

Seufzend stieg er unter die Dusche und genoss erst einmal das heiße Wasser, unwissend, dass sein Freund das vor einigen Stunden ebenfalls getan hatte, gar nicht mal soweit entfernt von ihm.
 

Nachdem Tony ausgiebig geduscht hatte, trocknete er sich ab und schwang sich ein Handtuch um die Hüfte. Dann begann er sich zu rasieren. Als er mit allem fertig war ging er zurück ins Zimmer. Erschrocken stellte er fest, dass sein Vater auf seinem Bett saß. Mit diesem hatte er im Moment nicht gerechnet. „Papà?“, Tony blickte den Älteren fragend an. „Tonio, würdest du mich heute begleiten? Ich weiß, dass du dich nicht in die Geschäfte einmischen willst. Aber komm doch wenigstens zum Mittagessen mit. Wir werden auch nicht viel geschäftliches besprechen.“, bat er ihn. Tony seufzte. Die Möglichkeit hier aus dem Haus mal heraus zu kommen, schien verlockend und dennoch, bei irgendeinem Mittagessen mit Mafiosis zu sitzen, übte nicht sonderlich viel Reiz auf ihn aus.
 

„Lorenzo kommt auch mit und Flippo.“ „Na super, auf den blonden Bastard kann ich verzichten. Warum siehst du es nicht endlich ein. Hast du nicht gesehen, wie er mich gestern angemacht hat?!“, wollte Tony wissen, während er sich ein paar Sachen zum Anziehen aus dem Schrank nahm. „Doch, das ist mir nicht entgangen, aber er meinte, du hättest ihn angestachelt.“ „Ach und das glaubst du ihm ja?“ „Naja, Filippo ist ein hübscher, junger Mann und das Flirten liegt uns beiden nun mal im Blut.“, Tony lachte abwertend und schüttelte den Kopf. „Natürlich. Jetzt bin ich auch noch schuld daran…“, dann blickte er seinen Vater ernst an. „Wie oft noch, Papà?! Ich hab dir schon mehr als einmal erklärt, dass ich vergeben bin und ich liebe diesen Mann. Glaub mir, selbst wenn Filippo kein Arschloch wäre, wäre er gar nicht mein Typ. Hast du dir Jethro mal angesehen?“ „Sicher. Er ist alt.“ „Er ist nicht alt, er ist reif und sexy. Also lass ihn das bloß nicht hören.“, der Jüngere lachte kurz, dann begann er sich anzuziehen. Sein Vater atmete nur tief durch, scheinbar nicht begeistert über diese Aussage, aber das scherte Tony überhaupt nicht. Noch nie hatte er ein Blatt vor den Mund genommen und er würde auch heute nicht damit anfangen.
 

„In Ordnung ich gehe mit. Papà, wenn ich dir Beweise liefern könnte, gegen Filippo, würdest du mir dann zuhören?“, wollte Tony wissen und sein Vater seufzte. „Wenn es so wäre, selbstverständlich.“, gestand er dann und lächelte. Er freute sich darüber, dass sein Sohn zugesagt hatte. „Wir treffen uns in einer halben Stunde im Eingangsbereich.“, erklärte er dann und ließ Tony allein.
 

Auch wenn DiNozzo absolut keine Lust darauf hatte, so konnte er Filippo wenigstens im Auge behalten. Tony ging zum Bücherregal und griff nach dem Foto von Jethro und sich. Einige Sekunden betrachtete er es, blickte in die blauen Augen, die er so liebte und seufzte schwer. Dann steckte er es schon mal in seine Jackentasche und zog die restlichen Kleider an. Als er fertig war, ging er nach unten. Dort traf er auf Lorenzo, der ihn kurz anlächelte. „Ich habe gehört, du fährst mit zum Essen?“, wollte er wissen und Tony nickte. Da beugte sich sein bester Freund zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf hin sich Tonys Gesicht sofort aufhellte und er sein schönstes Lächeln zeigte. „Im Ernst?“ „Würde ich über so etwas scherzen, wo ich weiß wie wichtig es dir ist?“, auch Lorenzo lächelte. Er konnte förmlich die Freude in Tonys Augen sehen.
 

tbc

Kapitel 13

A/N

Huhu ^^ ich danke euch für eure lieben Kommis ^^

hier das nächste Kapitel!!!
 

Kapitel 13
 

Siano – DIA Büro, 9:30 Uhr, 15.12.07
 

„Ja ihre Lieferung habe ich bei mir. Natürlich, ich werde mich darum kümmern. Sobald Antonio ausgeschaltet ist. Ich lasse es so aussehen, als wäre es eine andere Familie gewesen. Hmh. Es wird sicher dauern, aber wenn wir es richtig anstellen, werde ich an die Macht kommen und wir werden den Drogenhandel hier in Siano und Napoli kontrollieren können. Logisch… bis dahin wird es noch ein harter Weg und es kann Jahre dauern, aber dennoch können wir immer wieder kleinere Geschäfte durchziehen. Nein, der Alte bekommt das nicht mit, der hat doch bloß Augen für seinen Liebling. Ich mache mir nur ein wenig Sorgen um Maria, meine Tante, sie scheint etwas bemerkt zu haben… ja ist gut. Ich melde mich wieder.“
 

„Das ist alles, was wir haben.“, ich blickte den Chef des italienischen Teams an. Abbs hatte uns am morgen die Datei mit dem klaren und verständlichen Telefongespräch per Mail geschickt. Zwar auf Italienisch, aber Ziva hatte es mir bereits übersetzt und für die DIA war es ja wohl kein Problem. „Das ist ein Anfang. Es reicht schon, wenn Don Gino ihn seiner Macht beraubt und ich denke das wird er, wenn er hört, dass Filippo seinen Sohn umbringen wollte.“, erklärte Carpaneto erfreut. „Und sie sind sicher, dass der Nachfolger besser ist, als dieser blonde Bastard?“, wollte Gibbs wissen. „Ist er.“, erklärte Luca mir kurz und ich blickte ihn an, dann lachte ich. „Ja, dass sie das denken dachte ich mir.“, warf ich leise in den Raum. Er und sein Boss blickten mich fragend an. „Vergessen sies.“, ich stand auf und strecke mich. „Ich brauch noch einen Kaffee.“, bestimmte ich dann. „Sie hatten doch gerade zwei.“, kam es von dem älteren Italiener, doch ich ging gar nicht mehr darauf ein. Während ich das Besprechungszimmer verließ, hörte ich ihn noch fragen „Ist er immer so drauf?“ und McGee antwortete „Jep.“, das ließ mich schmunzeln und natürlich auch der Gedanke, dass ich Tony bald wieder sehen würde, wenn alles gut ging. Sobald Filippo geschnappt worden war, würde ich ihn da rausholen, wie wusste ich noch nicht, aber es würde klappen.
 

Mittlerweile ging es mir körperlich auch wieder einigermaßen gut, immerhin waren ein paar Tage vergangen. Oder verdrängte ich das vielleicht nur? Nun ja, dann würde es mich sicher einholen, sobald ich wieder mit Tony zu Hause war, aber dann war es mir auch egal. Allerdings hatte ich mit meinem Freund noch eine offene Rechnung, immerhin hatte er mir nichts über seine Vergangenheit gesagt, was ich, wenn ich ehrlich war, verstehen konnte und dennoch musste ich mit ihm über diese Sache sprechen. So weiter machen, als wäre nichts geschehen, das ging in diesem Fall nun wirklich nicht.
 

Nachdenklich verließ ich das Hauptquartier und ging in das gegenüberliegende Cafe. Ich bestellte mir einen Kaffee und stellte mich an den Tresen. Ob Luca diesen Lorenzo wohl schon informiert hatte? Laut Tonys Tagebuch und dem Video, schien dieser sich mit DiNozzo ja wunderbar zu verstehen. Als der Kaffee kam, zahlte ich direkt, trank ihn dann aber im Stehen am Tresen, das war günstiger, hatte Carpaneto mir gesagt. Außerdem hatten wir ja noch ein wenig Zeit. Das Treffen würde laut ihrem Informanten um 11:30 Uhr beginnen. 5 Meilen nördlich von Siano, in dem Restaurant El Borracho, sollte alles über Bühne gehen. Ich ließ also meinen Gedanken noch einmal freien Lauf und hoffte inständig heute Abend mit Tony wieder in einem Bett zu liegen. Der Gedanke daran erfüllte mich wirklich mit Freude und ich musste kurz schmunzeln. Hin und wieder trank ich einen Schluck Kaffee. Beobachtete die Leute die kamen und gingen und seufzte. Die Gegend hier wäre perfekt für einen Urlaub, aber ich war mir damals schon sicher, dass ich freiwillig keinen Fuß mehr in diese kleine Stadt setzen würde! Ein Blick auf die Uhr hinter der Bar verriet mir, dass es mittlerweile 10:15 Uhr war. Ich sollte also langsam zurück, also trank ich meinen Kaffee aus und machte mich auf den Weg.
 

Im Hauptquartier angekommen, warteten die anderen schon auf mich. McGee reichte mir eine der kugelsicheren Westen, doch ich schüttelte den Kopf. „Es wird auch so gehen.“, meinte ich. „Du wurdest erst vor kurzem verletzt.“, konterte er und blickte mich besorgt an. „Schon gut Elfenkönig, wir nehmen sie mit, aber ich ziehe sie jetzt nicht an!“, bestimmte ich dann. Da würde ich mich auch auf keine Diskussion einlassen. Wir prüften den Rest der Ausrüstung und wenige Minuten später saßen wir in einem dunklen Van, den Fabio in Richtung Mercogliano steuerte, wo sich das Restaurant befand.
 

Er parkte es eine Straße weiter in sicherer Entfernung. „Ich werde mich auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes positionieren, für alle Fälle.“, erklärte er dann, bevor er den kleinen schwarzen Koffer nahm, in dem sich wohl das Gewehr befand. Sein Chef nickte und Fabio ließ uns allein. Ziva, Tim und ich trugen unsere NCIS Kappen, ich nicht zuletzt, um meinen doch sehr kahlen Kopf zu bedecken. Irgendwie wollte ich nicht, dass Tony mich entsetzt anblicken würde, wenn er mich wieder sah. Früher war es mir egal gewesen, was er gedacht hatte, so wie es mir heute noch egal war, was McGee über meinen Haarschnitt dachte, aber bei Tony hatte sich das nun mal geändert. Natürlich wollte ich ihm gefallen, wir waren schließlich zusammen.
 

Es war 11:20 Uhr, als eine dunkle Limosine vorfuhr. Carpaneto blickte durch sein Fernglas und beobachtete alles genau. „Was sagt man dazu.“, meinte er dann und reichte das schwarze Fernglas an mich weiter. Ich blickte hindurch. „Tony!“, kam es gleich von mir. Ich schluckte und verfolgte jeden seiner Schritte. Sie waren zu viert. Filippo, Tony, Lorenzo und Don Gino. „Mit wem werden sie sich treffen?“ „Einem guten Freund von Don Gino.“ „Ich muss zu ihm.“ „Was?! Das geht nicht! Die werden sie gleich erschießen.“ „Nein, ich denke nicht.“, beschloss ich einfach.
 

„Gibbs sei vernünftig!“, bat auch Ziva mich. „Das bin ich doch immer!“, ich öffnete die Tür und grinste kurz. Selbstverständlich war mir klar, dass es nicht so gemeint war. Nochmals würde ich mich von diesen halbstarken Idioten nicht überrumpeln lassen und ich ging schwer davon aus, dass Tonys Vater mich nicht vor den Augen seines Sohnes erschießen würde, noch dazu auf offener Straße in einem Restaurant. Bei diesem Blonden, war ich mir allerdings nicht sicher. Während mich ihnen ich langsam näherte, beobachtete ich die vier, sie hatten sich mittlerweile gesetzt. Tony schien schwer genervt von Filippo zu sein und begann schon nach einigen Sekunden mit ihm zu diskutieren, bis sein Vater ihn wohl ermahnte. Was Tony mit einem lauten seufzend quittierte und die Arme verschränkte. Oh ja, diese Geste kannte ich nur zu gut.
 

Von der Seite, aus der ich kam, konnte mein Freund mich allerdings nicht sehen. Das war auch gut so, ich war gespannt darauf, was er sagen würde. Ich schlich mich mehr oder weniger an die vier heran. „Ist hier noch ein Platz für mich frei?“, erkundigte ich mich in Englisch natürlich und legte meine Hände auf Tonys Schulter, beugte mich vor und hauchte einen sanften Kuss auf seinen Hinterkopf. Dieser drehte sich blitzartig um und blickte mich an. „Jethro!!“, ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie er aufgesprungen war und mich umarmte. Mein Herz raste wie wild, vor Aufregung und vor Freude, aber auch vor Nervosität, doch das würde ich jetzt nicht zeigen.
 

„Sie sind besser als ich angenommen hatte, Signor Gibbs.“, kam es von dem Blonden und ich blickte ihn böse an, antwortete aber nicht, sondern ließ meinen Blick gleich zu Tonys Vater weiter gleiten. „Sie hätten uns auch einfach mal einladen können, anstatt ihn entführen zu lassen.“, erklärte ich und er schnaubte kurz. „Sie sind also dieser Gibbs?“ „Nicht –dieser Gibbs- Papà, sondern Jethro!“, korrigierte Tony ihn. Ich war überrascht wie gut sein Vater doch englisch sprach. „Ja der bin ich.“, Lorenzo war in der Zwischenzeit aufgestanden und war einen Stuhl weiter gerückt, so dass ich neben Tony Platz nehmen konnte.
 

„Wie viel muss ich ihnen bezahlen, dass sie meinen Sohn in Ruhe lassen?“, wollte er dann wissen. Innerlich stieg Wut in mir auf, aber äußerlich ließ ich mir nichts anmerken. Wie konnte er nur glauben, dass ich Tony wegen Geld fallen ließ?! Ich legte den Kopf schief und musterte ihn einige Sekunden, dann drückte ich Tonys Hand, die eben ergriffen hatte. „Wie viel ist er ihnen denn wert?“, hakte ich nach und ich konnte sehen, wie Tony mich ein wenig entsetzt anblickte. Doch ich blickte weiter zu seinem Vater, unterbrach den Blickkontakt keine Sekunde. Darin war ich gut, oh ja. „Geld spielt keine Rolle.“, antwortete er. „Sehen sie, für mich auch nicht. Für mich ist wichtig, dass es Tony gut geht und das ich meine Arbeit richtig mache, dass ich mein Boot irgendwann fertig bekomme und mit Anthony den Rest meines Lebens verbringe.“, erklärte ich und benutzte extra den Namen –Anthony-.
 

„Ist ja romantisch. Wirklich fabelhaft, wie in einem Märchen. Der Prinz kommt, um seine Prinzessin zu retten.“, Filippo lachte und klatsche amüsiert in die Hände, doch ich ignorierte ihn. „Denken sie nicht, dass ihr Sohn alt genug ist, um selbst entscheiden zu können, was er will?“, wollte ich wissen und ich blickte Tony an. Es würde alles gut werden, dessen war ich sicher. „Manche Menschen müssen zu ihrem Glück gezwungen werden!“, ich sah dem Älteren an, dass er mächtig wütend war, hier so vorgeführt zu werden. Mir war klar, dass er das gar nicht duldete, aber ich hatte ja noch eine Trumpfkarte im Ärmel.
 

„Sie haben uns jetzt lange genug belästigt, verabschieden sie sich und verschwinden sie endlich!“, murrte der Blonde. „Hier entscheide immer noch ich, Filippo!“, maßregelte Don Gino ihn und blickte dann wieder zu Tony. Man konnte deutlich sehen, dass Tonys Vater mit sich kämpfte. „Ich würde sie gerne alleine sprechen, Signor Gibbs. Heute Abend in meinem Haus und dann können sie mir ausführlich erklären, was sie meinem Sohn für ein Leben bieten werden.“, erklärte er dann. „Papà?!“, kam es entsetzt von Filippo. Tonys Vater begann dann auf italienisch und ziemlich temperamentvoll auf Filippo einzureden, dieser antwortete ebenfalls in der gleichen Lautstärke. Tony lachte kurz und beugte sich zu mir rüber. „Italiener halt.“, flüsterte er leise. „Wie geht es dir?“, wollte er dann besorgt wissen. „Darüber sprechen wir später.“, bat ich ihn und griff in meine Jackentasche.
 

„Wenn ich sie einen Moment unterbrechen dürfte. Ich habe hier noch etwas Interessantes für sie.“, erklärte ich dann und zog eine CD heraus. „Es interessiert sie vielleicht, was ihr blonder Schönling so hinter ihrem Rücken treibt. Die DIA fand es zumindest sehr aufschlussreich.“, ich blickte zu Filippo, der die Augen aufriss.
 

In Sekundenschnelle hatte der Blonde die Situation erkannt, wusste genau, dass sich auf der CD offensichtlich das befand, was er in den USA nicht gefunden hatte und zog seine Waffe. Diese hielt er Tony an den Kopf. „Noch eine Bewegung und ich knall ihn ab.“, kam es dann von ihm und DiNozzo schluckte. „So etwas darfst du doch nicht tun, Jeth.“, erklärte mein Geliebter mir und ich seufzte schwer. „Immerhin zeigt er jetzt endlich sein wahres Gesicht. Das es so einfach ist, hätte ich nicht gedacht.“, meinte ich dann.
 

***Im Van***
 

„Was zur Hölle… verdammt Boss!“, McGee war außer sich und strich sich nervös über die Stirn. „Was machen wir jetzt?“ „Wir brauchen den Mistkerl lebend!“, knurrte der Chef des DIA Teams. Er war mächtig sauer, wegen Gibbs Alleingang und verstand es immer noch nicht so recht. „Aber wir können nicht zulassen, dass er Tony abknallt.“, murrte Ziva und blickte sich im Van um. Sie fand noch einen ähnlichen Koffer, wie den den Fabio mitgenommen hatte, und öffnete diesen. Darin befand sich auch ein Gewehr. Dann setzte sie die Teile zusammen. „Was tun sie da?!“, wollte Carpaneto wissen. Doch Ziva antwortete nicht. Konzentriert wie immer war sie bei der Sache, dann stieg sie aus dem Van und positionierte sich so, dass sie freies Schussfeld auf Filippo hatte. Dieser stand hinter Tony und sie schmunzelte. „Viel zu hübsch für einen Verbrecher.“, murmelte sie dann und zielte auf dessen Schulter, so dass sie niemanden verletzen würde. Sie hatte nicht viel Zeit, denn die anderen Restaurantbesucher waren natürlich außer sich, da jemand eine Waffe gezogen hatte. Als sie das Ziel anvisiert hatte, drückte sie ab und Sekunden später ging Filippo zu Boden. Er schrie vor Schmerz und Gibbs und Lorenzo waren gleich zur Stelle. Carpaneto sprang aus seinem Van und rannte zum Restaurant. „DIA, es ist alles in Ordnung.“, versicherte er den übrigen Gästen und zeigte ihnen seinen Dienstausweis, dann blickte er Lorenzo an. „Schnappen sie ihren Boss und verschwinden sie.“, flüsterte er und fesselte derweilen Filippo mit Handschellen.
 

„Jethro!“, Tony fiel dem Älteren um den Hals und schloss die Augen. „Es tut mir so leid. Es tut mir leid.“, erklärte er dann und drückte sich fest an ihn. Gibbs legte die Hände um seinen Körper und atmete erleichtert durch. Es war vorbei. Nun ja fast, sie mussten noch die Sache mit Tonys Vater klären, aber dann… dann würden sie nach Hause fliegen.
 

„Tonio!“ „Kommen sie Don Gino, wir müssen hier weg.“, Lorenzo zog den Älteren zu der Limousine und kurz darauf waren sie verschwunden. „Wir müssen das noch mit deinem Vater klären, ich habe keine Lust, eines morgens wieder verletzt im Wohnzimmer aufzuwachen und festzustellen, dass du weg bist.“, murrte Jethro und Tony nickte. Gibbs blickte ihm in die Augen und ließ es sich nicht nehmen, ihn sanft küssen.
 

Die DIA schaffte den laut fluchenden und jammernden Filippo weg.
 

„Du warst wirklich schnell.“, erklärte Tony dann leise. „In so kurzer Zeit hatte ich nicht mit dir gerechnet.“, gab er dann zu und blickte ihn besorgt an. „Sicher hättest du viel länger im Krankenhaus bleiben müssen.“ „Papperlapapp. Ich bin ja nicht tot.“ „Wo hin jetzt?“, wollte Tony dann wissen. „Was ist dir lieber, zu deinem Vater oder ins Hotel?“, Jethro blickte ihn fragend an und Tony seufzte schwer. „Ich würde ja sagen, ins Hotel, aber bringen wir es lieber hinter uns.“, Gibbs nickte. „Ja du hast Recht.“, dann küsste er ihn erneut.
 

Ziva und McGee eilten zu den beiden und Tim umarmte Tony kurzerhand, was diesen reichlich perplex machte, während Ziva ihm gegen den Oberarm knuffte. „Mafiaprinz, du hast uns noch einiges zu erklären.“, meinte sie dann grinsend und Tony rollte die Augen. „Nehmen wir uns ein Taxi und fahren zu meinem Vater.“, schlug DiNozzo dann vor. Carpaneto trat auf sie zu. „Ich danke ihnen für ihre Hilfe. Agent DiNozzo, es wäre vielleicht gut, wenn sie noch eine Aussage machen könnten.“ „Na sicher, wenns geht aber morgen.“ „Das läuft heute nicht weg. Wir sind schon mal sehr zufrieden, mit dem was wir haben.“, erklärte er dann. Luca winkte Tony kurz vom Van aus zu und dieser begann breit zu grinsen. „Lorenzo hat wirklich Geschmack.“ „He.“ „Ach, für mich wäre der Bursche viel zu jung, du weißt doch, ich stehe auf reife Männer.“, flüsterte Tony dann Gibbs ins Ohr, woraufhin dieser zu lachen begann.
 

„Das ist mir jetzt irgendwie unheimlich.“, meinte McGee und blickte von Tony zu Gibbs. „Ja, als ob die echten von Aliens entführt worden wären.“ „Oder Gehirnwäsche.“ „Oder…“ „Oder vielleicht haltet ihr endlich mal die Klappe!“, knurrte Gibbs und winkte ein Taxi heran. Die DIA beruhigte noch die restlichen Gäste und nahm deren Aussagen auf. Es waren nicht allzu viele. „Fahren wir und bringen es hinter uns.“, danach stiegen alle vier in das Taxi und fuhren zurück nach Siano.
 

tbc

Kapitel 14

A/N

Weiter gehts ^^

Danke für eure Kommis *gg*
 

Kapitel 14
 

Siano - Arbeitszimmer von Don Gino, 13:24 Uhr, 15.12.07
 

Das leise Ticken der antiken Uhr hinter dem Schreibtisch von Tonys Vater machte mich fast wahnsinnig. Ich war allein im Raum und das schon seit gut einer halben Stunde. Sein Vater wollte mich alleine sprechen und ich hatte zugestimmt. Mein Freund war in der Zeit bei Ziva und McGee, denn ich traute Tonys Vater nicht. Er hatte ihn einmal entführen lassen, vielleicht würde er es wieder tun? Sicher sein konnte ich mir da ja wirklich nicht.
 

Das Arbeitszimmer war mit dunklen Möbeln eingerichtet, auf dem Fußboden lagen ein paar teure Läufer und an den Wänden standen Schränke und Regale. Die Regale waren voll gestopft mit Büchern. Der Schreibtisch war aufgeräumt, auf der einen Seite stand ein Laptop, der allerdings zugeklappt war und auf der anderen Seite ein Telefon. Dann gab es noch eine Schreibtischleuchte und ein paar Stifte. Im Gegensatz zu Tony, schien sein Vater die Ordnung zu lieben.
 

„Kommen sie hier rüber.“, bat er mich dann, nachdem er das Zimmer betreten hatte und ich erhob mich. Tonys Vater nahm auf einem der Sessel vor dem Kamin platz und ich setzte mich ihm gegenüber. „Sie wollten mich allein sprechen?“, begann ich dann und blickte ihn ernst an.
 

„Ich möchte eben den Mann kennen lernen, dem mein Sohn verfallen ist.“, erklärte er leise. Beide Arme hatte er entspannt auf die Armlehnen gelegt und blickte mir direkt in den die Augen. Ich erwiderte diesen Blick, schließlich hatte ich nichts zu verbergen. „Gibt es da etwas bestimmtes, das sie wissen möchten?“, hakte ich dann nach, als er nicht weiter sprach. „Wie haben sie es geschafft?“ „Was?“ „Dass mein Sohn plötzlich auf Männer steht.“, ich lachte kurz und spielte mit der NCIS Kappe, die ich in der Hand hielt. Ich hatte sie vorhin ausgezogen. „Das weiß ich nicht.“, gestand ich. Er nickte kurz und seufzte dann. „Mein Sohn hält sehr viel von ihnen, Signor Gibbs.“ „Ich weiß.“
 

„Wieso sind sie mit ihm zusammen? Ich meine was finden sie an ihm? Waren sie je mit Frauen zusammen?“, jetzt musste ich ein Lachen doch runterschlucken. „Frauen? Oh ja, ich war dreimal verheiratet.“, erklärte ich. Verschwieg jedoch meine erste Ehe mit Shannon, es gab nun mal Dinge, die behielt ich lieber für mich. Bisher hatte ich einmal mit Tony ausführlich darüber gesprochen und mein Team wusste es, durch einen Fall, aber ich sprach sicher nicht wieder freiwillig darüber.
 

„Ich liebe ihren Sohn. Was ich an ihm finde? Er ist sehr liebenswert, ein guter Mensch. Manchmal zwar sehr kindisch, aber deshalb wird es mit ihm nie langweilig. Er gibt mir etwas, das mir keine der drei Ehefrauen geben konnte. Ich fühle mich wohl, wenn er in der Nähe ist und ich werde das sicher nicht kampflos aufgeben.“, gestand ich leise. Ich sprach zwar ungern über solche Dinge, aber ich wollte möglichst unversehrt und ohne Schaden aus dieser Sache rauskommen und ich hatte das Gefühl, wenn ich ehrlich zu Tonys Vater war, dann würde er es akzeptieren. „Sie würden sich auch mit der Mafia anlegen?“ „Habe ich das nicht bereits getan?“, antwortete ich sofort und erwiderte wieder seinen Blick. „Sie sind ein ehrlich Mann, dass muss ich ihnen lassen.“, erklärte Don Gino dann und stand auf.
 

„Es gibt viele Dinge, die Tonio nicht weiß. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn er es damals gewusst hätte, aber was geschehen ist, kann man nun mal nicht ändern. Das auch ich mich mal irren kann, habe ich heute erfahren.“, langsam ging er zum Fenster und blickte hinaus. „Ich hätte niemals geglaubt, dass man mich so einfach und so schamlos hintergehen kann. Ich habe die CD eben gemeinsam mit Lorenzo angesehen.“, dann schüttelte er den Kopf. „Das sie hier her gereist sind, um Tony zurückzuholen, noch dazu da sie wissen, dass er ihnen immer seine richtige Identität verschwiegen hat, beweist, dass er ihnen viel bedeutet.“, ich nickte auf diese Aussage hin. „Ich gebe zu, dass… ich geschockt war, als ich es herausfand, aber ich kenne Tony jetzt schon etliche Jahre. Für mich ist und bleibt er der Mensch, den ich liebe, Anthony DiNozzo.“ „Ich erwarte, dass er hierher zu meiner Beerdigung kommt, sagen sie ihm das!“, flüsterte Don Gino dann und mir fiel ein Stein vom Herzen, das bedeutete, dass er nichts dagegen hatte, wenn ich Tony mitnahm?! Ich gebe zu, mitgenommen hätte ich ihn auf alle Fälle, aber zu wissen, dass er es akzeptierte erleichterte mich.
 

„Natürlich.“, erklärte ich und stand auf. Dann zog ich meine Kappe wieder an und verließ kurz darauf das Zimmer. Draußen saßen Tony, Ziva, McGee und Lorenzo. Tony unterhielt sich gerade auf italienisch mit seinem besten Freund. Ich schloss die Tür hinter mir und blickte meinen Partner ernst an. „Jethro?“, ich konnte sehen, dass er mit dem Schlimmsten rechnete, deshalb musste ich wieder lächeln. „Du solltest dich von deinem Vater verabschieden, bevor wir ins Hotel fahren.”, meinte ich dann. Er lächelte breit und nickte. „Ja, das sollte ich wohl.“, danach stand er auf und betrat das Arbeitszimmer seines Vaters.
 

„Papà?“, Tony trat zu ihm ans Fenster. „Tonio… hast du noch nicht die Flucht ergriffen? Ich habe deinem… Freund… doch gesagt, ihr könnt gehen.“, meinte er und Tony seufzte leise. „Ich wollte mich verabschieden.“, erklärte er dann. „Ich wollte nicht noch einmal einfach so verschwinden.“, Don Gino blickte ihn überrascht an. „Ich bin froh, dass du mich gehen lässt. Das hier ist nicht mein Leben. Lorenzo… hat es verdient, er ist dir treu ergeben.“, meinte Tony dann und sein Vater nickte. „Ja, das weiß ich. Wie konnte ich nur auf Filippo reinfallen?“ „Lass gut sein, es gibt Dinge die kann man nicht mehr ändern, also ärger dich nicht darüber. Aber… es gibt Dinge, die man besser machen könnte.“, erklärte er dann und griff in seine Tasche. Er zog das Bild von Jethro und sich hervor und reichte es seinem Vater. „Hier… mehr hab ich leider nicht.“, sein Vater blickte ihn an und lächelte kurz. „Tonio, pass gut auf dich auf.“
 

Tony nickte. „Lebwohl Papà.“, flüsterte er dann und obwohl er es nicht für möglich gehalten hätte, wurde ihm jetzt schwer ums Herz. Immerhin war es doch sein Vater und würde es bleiben. Man konnte sich seine Eltern nun mal nicht aussuchen. Danach verließ er das Arbeitszimmer.
 

Don Gino blickte auf das Foto in seiner Hand und seufzte. Er hatte eben bemerkt, wie sehr die beiden an einander hingen, es war kaum zu übersehen gewesen und er selbst wusste wie schwer es war, auf die Liebe seines Lebens zu verzischten. Auch wenn es komisch war, dass Tony sein Herz an einen Mann verloren hatte, wusste er genau, dass er bei diesem in guten Händen war. Gibbs war aufrichtig und treu und er würde sich um seinen Sohn kümmern.
 

Als Tony das Zimmer verließ, ging er gleich zu Lorenzo. „Kümmer dich um ihn, er braucht dich.“, bat er dann und Lorenzo lächelte. „Ja, das werde ich.“, versprach dieser und zog Tony in eine freundschaftliche Umarmung.
 

Als sie sich von einander lösten, blickte Tony zu Jethro. „Lass uns gehen.“, bat er und Gibbs nickte. Er spürte, wie schwer es Tony jetzt doch fiel. Vermutlich hatte sein Freund selbst nicht damit gerechnet, dass ihm der Abschied doch so nahe gehen würde. „Ein Fahrer kann euch zum Hotel bringen.“, erklärte Lorenzo und zog sein Handy aus der Tasche und bestellte jemanden, der sie fahren würde. „Toni?“ „Ja?“ „Es war schön dich wieder zu sehen.“, dann wandte er sich an Gibbs. „Passen sie gut auf ihn auf.“, Jethro nickte und legte einen Arm über die Schulter seines Geliebten. Lorenzo lächelte noch einmal, dann betrat er das Arbeitszimmer von Don Gino.
 

Als sie das Haus verließen, wartete schon ein Fahrer vor der Tür und sie stiegen alle vier ins Auto. McGee setzte sich nach vorne, Jethro, Tony und Ziva nach hinten. „Hm…“, Ziva warf einen Blick zu den beiden. „Was?“, kam es diesen gleichzeitig. „Ich finds immer noch merkwürdig, das mit euch.“, gestand sie dann. „Gewöhn dich lieber dran.“, murrte Gibbs und zog Tony zu sich heran. Er brauchte sich ja jetzt nicht mehr zurücknehmen, wo die anderen es wussten. „Bist du eifersüchtig?“, wollte Tony wissen. „Gott bewahre. Ich würde wahnsinnig werden, ob mit dir oder mit Gibbs…“, gestand sie dann und lachte. „Nein, im ernst, ihr wart doch beide keine Engel, wenn es um Frauen ging und dann seit ihr plötzlich zusammen? Das ist schon merkwürdig.“ „Es gibt schlimmeres.“, meinte McGee von vorne. „Stimmt, ich könnte mit Bambino zusammen sein.“, meinte Tony und ich musste grinsen, als Tim sich umdrehte. „Was soll das denn heißen!?“ „Na, dass es mich hätte schlimmer treffen können. AU!!!“, Gibbs hatte DiNozzo eine Kopfnuss verpasst. „Wofür war das denn?“ „Willkommen zurück DiNozzo.“, erklärte Jethro dann grinsend und blickte ihm in die Augen. „Schön, dass du wieder da bist.“, schloss McGee sich an und Ziva nicke ebenfalls. „Naja, ich muss mich wohl bei euch bedanken und ich schulde euch noch eine Erklärung.“ „Sicher. Aber zuerst, bin ich an der Reihe!“, bestimmte Jethro und blickte die beiden anderen an. „Ähm… sicher Boss.“, Tim drehte sich schnell wieder um und blickte auf die Straße. „Wie du willst, Gibbs.“, meinte Ziva und wandt sich zum Fenster um. Jethro schmunzelte und zog Tony zu sich heran. „Dafür, dass du es mir nicht gesagt hast… wirst du leiden mein Lieber.“, flüsterte er ihm dann ins Ohr und Tony schluckte hart. „L-Leiden?“, wollte er dann wissen. „Oh jaaaa…“, danach ließ Gibbs wieder von ihm ab und blickte aus dem Fenster.
 

Siano im Hotel, 14:15, 15.12.07
 

Ich schloss die Tür hinter uns ab und blickte Tony an. Er wirkte leicht nervös, dass konnte ich ihm ansehen. Zuerst wollte ich alles von ihm wissen und dann, hmh, dann würde er leiden, so wie ich es ihm vorher im Auto versprochen hatte. Ich liebte es, ihn zu quälen, auf die leidenschaftliche Art natürlich. Ansonsten würde ich meinem Anthony doch nie etwas antun, mal gesehen von den gelegentlichen Kopfnüssen, von denen er jede einzelne verdient hatte.
 

„Bier?“, wollte ich wissen und Tony nickte. Ich ging zur Minibar, die mittlerweile wieder aufgefüllt worden war und griff nach den zwei Flaschen Bier darin. Eine reichte ich Tony, die andere behielt ich für mich. Gerade wollte ich noch etwas sagen, da schüttelte er den Kopf und blickte mich an. „Lass mich einfach erzählen, was passiert ist und warum.“, bat er und ich nickte. Gut, ich würde zuhören.
 

Er begann damals, in seiner Jugendzeit. Berichtete mir, wie es zu Hause war und dass er mit seiner Mutter nach Amerika gegangen war. Ich wusste es zwar bereits, aber trotzdem unterbrach ich ihn nicht. Ich wollte es von ihm hören, immerhin waren wir zusammen und ich wünschte mir, dass er es mir erzählte. Wir redeten gut 2 Stunden über das ganze Thema und ich konnte deutlich sehen, dass er sich ein wenig schämte, bzw. dass es ihm leid tat, mir nicht schon früher davon erzählt zu haben. Ich stand auf und setzte mich zu ihm aufs Bett. Sanft zog ich ihn in meine Arme und hauchte einen Kuss auf sein Haar. „Du wirst für mich immer Anthony DiNozzo sein, der Mann, den ich liebe.“, flüsterte ich leise und zauberte damit ein Lächeln auf sein Gesicht. „Jethro… ich bin so froh, dass du nicht böse bist, deswegen.“, murmelte er und ich seufzte. „Zugeben, das war ich. Anfangs. Aber ich hatte ja Zeit genug mich abzureagieren.“, meinte ich daraufhin.
 

„Warum trägst du eigentlich immer noch diese Kappe?“, wollte er dann wissen und blickte mich an. „Naja… mein neuer Haarschnitt, kommt bei den meisten nicht so gut an.“, ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, aber früher oder später musste ich sie ja ausziehen. „Ach komm schon, so schlimm kanns nicht sein.“, langsam zog er mir die schwarze Kappe vom Kopf. „Gewöhnungsbedürftig.“, erklärte er dann und ich lachte. „Keine Angst, du musst dich nicht daran gewöhnen, das wird nicht so bleiben.“ „Ein Glück.“ „Soll ich die lieber wieder anziehen?!“ „Ach was…“, er stand auf und trat hinter mich. „Jethro, du hättest dich mehr ausruhen müssen.“, meinte er dann und ich seufzte. „Ach das geht schon.“, ich spürte, wie er seine Hände auf meine Schulter legte und mich sanft massierte. Ein leises, genüssliches Seufzen entwisch meiner Kehle und ich schloss einen Moment die Augen. Das tat so verdammt gut! „Ich meins ernst, wenn wir zu Hause sind, sollten wir uns ein paar Tage frei nehmen, was meinst du?“, wollte er wissen und ich seufzte. Vielleicht hatte er ja Recht? „Hört sich gut an.“
 

„Hast du noch Schmerzen?“ „Hm… ein wenig. Aber es ist auszuhalten.“ „Du solltest dich ausruhen.“, meinte er dann und ich seufzte. „Du willst dich doch nur vor meiner Rache drücken.“, scherzte ich, aber er hatte Recht. Jetzt da ich zur Ruhe kam und der ganze Druck von mir abfiel, da wurde mir klar, wie sehr ich meinen Körper die letzten Tage geschunden hatte und das, obwohl ich eigentlich ins Bett gehört. Ich war ja schließlich nicht so dumm, dass ich das nicht wusste.
 

„Ich meinst ernst. Ich mache mir Sorgen. Sollen wir deine Rache nicht ein wenig verschieben? Bis wir wieder zu Hause sind?“, schlug er vor und ich seufzte. „Jethro, ich würde dich jetzt auch gerne spüren, aber gib dir ein wenig Zeit. Ich möchte nicht, dass es dir wegen mir schlecht geht. Du hast genug gelitten, die letzten Tage.“, bat er dann und ich drehte mich zu ihm um. „Sicher, dass es nicht an meiner Frisur liegt?“, wollte ich wissen und wir beide mussten lachen. „Also bitte! Als ob mir das was ausmachen würde. Ich liebe dich. Deshalb möchte ich, dass du dich schonst.“, ich nickte.
 

„Ja du hast ja Recht.“, ich stand auf und ging zum Kühlschrank, um die kleine Flasche Sekt heraus zu holen. Ich öffnete diese und verteilte den Inhalt in die beiden Gläser, die auf dem Tisch daneben standen. Dann reichte ich Tony eines. „Darauf, dass wir wieder zusammen sind.“, meinte ich und er lächelte. „Nein, auf dich, weil du mich so sehr liebst und immer für mich da bist. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich es ohne dich ausgehalten habe.“
 

Ich hatte meinen Plan, ihn zu quälen, über Board geworfen. Irgendwann würde ich ihn sicher noch in die Tat umsetzen, aber Tony hatte Recht, nicht heute. Ich war wirklich fertig von den letzten Tagen. Seine Worte gingen mir durch und durch. Ich konnte nicht anders, als ihn liebevoll anzulächeln und einen Schluck von dem Sekt zu trinken. Danach zog ich ihn zu einem sanften Kuss heran. Unglaublich, ich hatte nie gedacht, dass ich je wieder einem Menschen so verfallen könnte. So sehr, dass mir mein eigenes Leben egal war. Das nur noch diese eine Person zählte. Es war lange her, dass ich so gefühlt hatte und damals hatte ich alles verloren. Nochmals würde ich das nicht zulassen.
 

„Jethro?“, er blickte mich fragend an und ich lächelte. „Tony… willst du immer noch zu mir ziehen?“, wollte ich wissen und er nickte. „Natürlich! Wenn du es auch willst.“, ich nickte. Sanft strich er über meine Wangen und blickte mich an. „Hätte mir das jemand gesagt, dass ich ausgerechnet mir dir so glücklich werde, hätte ich ihn für verrückt erklärt.“ „Ich hätte ihn erschossen.“, meinte ich und wieder lachten wir beide.
 

Tony nahm mir mein Glas ab und stellte beide auf den Boden, dann schlang er die Arme um mich und kletterte auf meinen Schoß. „Ich liebe dich.“, erklärte er mir dann und ich lächelte. „Ich liebe dich auch, mein kleiner Mafiaprinz.“, das konnte ich mir nicht verkneifen und Tony musste noch breiter grinsen. „Weißt du, als ich mit Jeanne zusammen war, da kam es mir nicht so leicht über die Lippen, das –ich liebe dich- doch bei dir… ist es das normalste auf der Welt. Es fühlt sich richtig an.“ „Ja, das stimmt und das ja nicht erst seit gestern.“, meinte ich daraufhin und er nickte. „Meine bisher längste Beziehung.“, flüsterte er. „Hm, das macht mich stolz.“, ich grinste kurz, als er mich auf den Rücken drängte und sich gleich darauf an mich kuschelte. Ich hörte wie er tief durchatmete. „Hmmm…“, murmelte er dann genüsslich und ich lächelte.
 

„Wie wäre es, wenn wir schlafen?“, schlug ich vor und gähnte daraufhin ausgiebig. „Sehr gute Idee.“, meinte Tony und begann sich ausziehen. Ich betrachtete ihn und seufzte leise. Ich konnte einfach nicht in Worte fassen, welche Gefühle mich gerade durchfluteten. Ich hatte solche Angst gehabt, ihn verloren zu haben und jetzt stand er hier vor mir und mir wurde klar, was für ein unbeschreibliches Glück ich doch hatte. Glück ihn an meiner Seite zu haben, auch wenn ich das früher niemals geglaubt, geschweige denn zugegeben hätte.
 

„Was ist?“, wollte er lachend wissen, als er meinen gedankenverlorenen Blick sah. Ich schmunzelte. „Nichts. Es ist alles gut.“, erklärte ich daraufhin und befreite mich ebenfalls von meinen Sachen. Kurze Zeit später lagen wir eng aneinandergeschmiegt im Bett und ich konnte zum ersten Mal seit Tagen wieder richtig und gut schlafen. Seine Nähe und sein Geruch wirkten beruhigend auf mich.
 

tbc
 

das nächste mal wirds heiß ^^

Ach ja, falls ihr Lust habt noch ein Chap über Luca und Lorenzo zu lesen, lasst es mich wissen ^^ habe nämlich überlegt, ob ich von denen nicht auch noch ein süßes Chap hinterhersetze, da die Charas den meisten doch so ans Herz gewachsen sind und sie ja auch süß sind *gg*

LG Mary

Kapitel 15

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Kommentare zu dieser Fanfic (76)
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Von: abgemeldet
2008-10-30T14:59:38+00:00 30.10.2008 15:59
*seelig-vor-mich-hin-grins*
wie schön war das denn?! so romantisch und prickelnd... *smile*
genial.
ein tolles ende für die beiden!
mal sehen, ob es auch noch ein heißes (!!!!) kapitel zu lorenzo geben wird. *grins*
freu mich schon!
fro
*knuddel*
ps: eine fortsetzung zu SdV?! cool!^^

Von:  Allmacht
2008-10-27T12:22:08+00:00 27.10.2008 13:22
Ich kann mich nur anschließen.
So romantisch. Aber an Weihnachten kann man ja fast gar nicht anders.
Das nächste Kapitel wird auch noch toll werden.

lg
Von:  HisoChan
2008-10-27T10:30:52+00:00 27.10.2008 11:30
wie romantisch^^
und süß!! und überhaupt^^
freu mich schon auf den epilog^^ auch wenn dann die ff aus ist t.t...
nja...
und ich schau sicher vorbei in der fortsetzung zu SdV^^
lg
HisoChan
Von:  JounouchiKatsuya
2008-10-27T05:39:36+00:00 27.10.2008 06:39
Wui ^_^
Was ein prickelndes Kapitel :D
RIchtig toll *.* freu mich schon auf die Fortsetzung..

Ui eine Fortsetzung zu SidV?
*.*
Von: abgemeldet
2008-10-24T06:50:08+00:00 24.10.2008 08:50
bevor ich es vergesse:
ein chap mit den beiden würde ich super gern lesen! ^^
und jetzt zu tony und jethro:
süüüüüüüüüß!!!!!!!!!
und tony hat jethro's neue frisur ja mit humor genommen! *kicher*
freu mich schon tierisch auf das nächste kapitel! >__<
*knuddel*
fro
Von: abgemeldet
2008-10-24T04:54:07+00:00 24.10.2008 06:54
juchu!^^
es hat alles geklappt!
zum glück! >__<
jetzt kommt also das große gespärch mit daddy.... *seufz*
na wenn das mal gut geht. *daumen-drück*
*knuddel*
fro
Von:  Layka
2008-10-22T20:31:28+00:00 22.10.2008 22:31
Hey
Süüüüüüüüüüüüß, ganz ganz goldiges schönes kapitel und ich würde gerne ne kleine geschichte/kapitel von den beiden andern lesen, finde die beiden super^^
lg Layka
Von:  saspi
2008-10-22T15:09:51+00:00 22.10.2008 17:09
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von:  HisoChan
2008-10-22T08:33:12+00:00 22.10.2008 10:33
ich freu mich schon auf das nächste Kapi^^
mach schnell weiter^^
wieder mal klasse kap
lg
HisoChan
Von:  Allmacht
2008-10-22T06:40:11+00:00 22.10.2008 08:40
Ende gut, alles gut, oder? *lach*
Doch auf das heiße Kapitel freue ich mich noch sehr.
Ich denke mal, dass sich Jethro schon noch einige Gemeinheiten einfallen lassen wird. *fies grins* Besser gesagt du.

lg


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