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Hoch-Zeit

DieXKao
von

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Hoch-Zeit

Kurzgeschichte

Pairing: Die und Kaoru


 

Er war weg.

Dieses verdammte, kleine Stück Metall hatte sich verdünnisiert und war weg. Kaoru unterdrückte einen lauten Aufschrei aus Schock und Panik zu einem kläglichen Wimmern. Zwei Minuten! Zwei Minuten hatte er Zeit den Ring zu finden, bevor er im Tourbus sitzen sollte und die Maske dieses Konzerthauses für die nächsten grob geschätz zwei Jahre verließ. Verwirrt und rasend zugleich suchte er hinter dem leuchtendem Schminkspiegel, zwischen ihren verschwitzten Bühnenklamotten, unter dem Tisch, auf den er ihn gelegt hatte, bei den Resten von Shinyas Schlagzeug, das der Drummer Stück für Stück mit Die zum Bus trug. Nirgendswo –wirklich nirgendswo konnte er auch nur einen Hinweiß finden. Was war, wenn jemand vom Staff ihn schon eingepackt hatte? Vielleicht lag er schon in der Kiste mit ihren Accessiores. Hoffentlich! Doch auf Hoffnung konnte er sich nicht verlassen. Das reichte nicht.

„Was suchst du?“, fragte Shinya mit einer Trommel unterm Arm. Kaoru sah seine Chance: Shinya war hilfsbereit und diskret, vor allem aber sehr aufmerksam. Die Möglichkeit auf Erfolg bestand!

„Meinen... einen meiner Ringe“, erklärte er und versuchte dabei so gleichgültig wie möglich zu klingen, „Den neuen mit dem Totenkopf. Der ist handgearbeitet, aus 925 Silber und keine zwei Wochen alt.“ Er legte seine Frust über den Verlust in seine Worte und wollte so zeigen, dass ihm ein ganz alltägliches Ärgernis im Stress noch einen drauf setzte.

„Um das hässliche Ding machst du so einen Aufstand?“, meinte Shinya und wollte schon wieder von Dannen ziehen, als Die zurück kam um das letzte Becken des Schlagzeuges mitzunehmen. „Kaoru, kannst du mal nach draußen kommen? Die Securities haben irgendsoeinen Presse-Pisser reingelassen und jetzt will Chef, dass du ein kurzes Interview gibst.“

„Ja, gleich. Ich muss eben noch `was finden. Können Kyo und du das nicht eben machen?“, schlug er vor und suchte mit den Augen unruhig durch den Raum. Auf keinem der Tische, nicht in der Ecke, nicht auf den Boxen... wo war dieses verfluchte Ding?

„Interview mit Kyo nach einem Konzert? Sehr witzig!“, sagte Die mit wenig Verständnis und noch weniger Gedult, „Was suchst du denn? Kann ich helfen?“

In Kaoru wurde es heiß, wieder kalt und dann sogar kochend heiß und eisig kalt gleichzeitig. Wie sollte er da jetzt rauskommen? Auf keinen Fall konnte er zugeben, dass der Ring weg war. Nicht vor Die -vor allen nicht vor Die-, aber Shinya war immer noch da.

Scheiß auf Shinya! Sollte der sich halt Gedanken machen.

„Mein Handy. Hast du es gesehen?“, fragte er ungeduldig, wollte Die zum weggehen bringen. Dieser Blick gefiel ihm nicht. Das war dieser ich-kenn-dich-zu-gut-Blick, mit der sein Freund ihn immer für kleinere Lügen strafte. Nicht zum ersten Mal verfluchte er sich dafür so ein offenes Buch für ihn zu sein.

„Dein Handy“, wiederholte Die langsam, verlängerte das a mehr als nötig, „ist in meiner Tasche, wo du es hingetan hast.“ Da wo es immer ist, spahrte er sich glücklicher Weise, aber Kaoru konnte am Klang seiner Stimme den Satz ohne Weiteres in Gedanken weiterführen. Er bemerkte, dass Die auf seine Hand sah. Zwischen den Tätowierungen und anderen Ringen fehlte einer. Ob er es bemerkte?

„Ich fang schon einmal mit dem Interview an. Beeil dich, okay?“, beschloss Die dann und verschwand nicht ohne die Augen angenervt zu verdrehen. Sie kannten sich zu gut. Ja und? Dann war Kaoru manchmal eben ein Kleinkind, panisch, verlogen und trödelig. Solange nur Die davon wusste und jeder andere ihn weiter für den perfekten, organisierten, anbetungswürdigen Bandleader hielt, war ja alles in Butter.

Shinya, der sich die ganze Szene schweigend angesehen hatte, entwich nun ein belustigtet Grunzen. „Wo hast du dein Handy denn als letztes hingelegt?“, fragte er und betonte das Wort „Handy“ ironisch. Kaoru überging das Kommentar, sondern tastete lieber zum zehnten Mal seine Hosentaschen ab und schüttelte den Kopf, während er antwortete: „Keine Ahnung. Im Konzert hatte ich ihn nicht. Ich muss ihn vorher hier irgendwo in der Maske gelassen haben.“

Shinya hatte die Trommel abgestellt und half ihm nun beim Suchen. Ob er etwas gemerkt hatte? Sehr seltsam musste es ihm ja schon vorgekommen sein. Nicht das es so ultra-geheim wär, nur hatten Die und er die (frohe?) Nachricht eben noch nicht announciert.

„Echt Kaoru, das hätte ich nicht von dir gedacht“, sagte dieser trocken, während er wie Kaoru vorher zwischen ihren Bühnen-Outfits suchte, „Ich glaub das mit dir als meinen Trauzeugen überleg ich mir nochmal. Nicht das du unsere Ringe auch noch verlegst, nachdem du es nicht einmal schaffst auf deinen eigenen Verlobungsring aufzupassen.“

Die Welt war schrecklich. Danke für den Hinweis. Ein langezogender „Ah...“-Laut entfuhr Kaoru, der die Schubladen des Schminktisches aufriss und mit soviel Kraft wieder zudrückte, dass die Spiegelleuchten jedesmal klirrten. Kluges Kombinieren, Shinya, Gratulation.
 

Zwei Wochen vorher brannte die Sonne auf die Menschenmenge rund um das Zielbecken des Tokyo Marathons. Mittendrin stand Kaoru mit Kyo und suchte nervös zwischen den ankommenden Läufern nach einer Strähne roten Haares. Viel zu oft liefen Rettungsärtze und Helfer durch sein Blickfeld. Dieser Lauf war ein einziger Wahnsinn. Es war ein heißer Frühling, 31°Celsius und damit viel brenzliger als von den Organisatoren erwartet. Zusammengebrochene und verletzte Sportler überall. Er übersah jeden, der glücklich und stolz mit erhobenen Armen über die Ziellinie lief, sondern konnte nur all das Elend, den Stress erkennen. Fernsehnbildschirme mit der Liveübertragung des regionalen Senders zeigten Aufnahmen von Läufern noch weit entfernt vom Ende. Nervös suchte er bei jedem wechselnem Bild nach einem Zeichen von Die, Shinya und/oder Toshiya.

Was für ein bescheuerter Sponsorenlauf! Stars rennen für Unicef: Welch hirnrissige Idee ihres Publizers! Scheiß auf die Kinder in Afrika, wenn er dafür durch die Hölle gehen musste. Wenn Die dafür durch die Hölle ging.

Er wusste, dass es noch viel zu früh war, um einen von ihnen zu empfangen. Der Sieger war gerade mal eine halbe Stunde vorher mit Bestzeit eingetroffen. Es war unmöglich, dass einer von ihnen schon jetzt 42 Kilometer gelaufen war. Egal wie sehr sie sich anstrengten, letztenlich waren sie Musiker, keine Leistungssportler. Trotzdem: Dies persönliche Bestzeit aus ihrer Schulzeit war bald erreicht. Ab jetzt konnte er theoretisch mit seinem Freund rechnen. Hoffentlich hatten Shinya und Toshiya es geschafft ihn zu kontrollieren, als Dreier-Grüppchen zu laufen und dafür zu sorgen, dass Die sich nicht übernahm –denn das tat er beängstigend gerne.

„Ich kann immernoch nicht glauben, dass du das hier zulässt!“, brummte Kyo neben ihm, während er sich mit einem Plastikfächer die stehende, stickige Luft zuwedelte, „Dass du ihn laufen lässt.“

Kaoru knurrte zurück. Was hätte er denn sonst machen sollen? Natürlich hatte er versuch ihn davon abzubringen; natürlich hatte er gebeten, gedroht, gefleht, geflucht. Letztendlich hatte Die ihm mit einem einfachen Argument wieder niedergestreckt: „Du hast gesagt, du vertraust mir. Wenn ich mir schon nicht vertrauen kann, dann vertrau du mir doch mindestens.“

Kurz gefasst: dieser Marathon war als Dies Therapie gedacht Selbstvertrauen zu gewinnen, es sich selbst zu beweisen. Alles für Die, alles für einen Menschen –dass Kaoru dabei mehr Schmerzen im Herzen und Verstand litt, als sein Freund überhaupt in seinen Füßen und Beinen zu spühren konnte, ging niemanden an und schien auch niemanden zu interessieren. „Komm schon, Die...“, flüsterte er flehend, „Nur ein Zeichen, dass es dir gut geht.“

Kyo schien seine Bemerkung zurück nehmen zu wollen, denn auf einmal lobte er Kaoru indem er sagte: „Naja, zumindest isst er wieder dank dir. Das hast du schon einmal geschafft.“

Kaoru nickte träge und schrak wieder beim Anblick eines kollapsierten Läufers auf einer Trage zusammen. Erst dann realisierte er Kyos Worte und dankte ihm mit einem Blick; es war selten, aber immer aufbauend zu hören, dass Die und er ein tolles Paar waren. Manchmal zweifelte er selbst ein wenig daran.
 

Einatmen –zwei Schritte- ausatmen- ein Schritt- einatmen- zwei Schritte- ausatmen- ein Schritt- einatmen- zwei Schritte...

Die Welt war weg, weit entfernt. Die spürte seinen Körper nicht mehr, keinen Schmerz in seinen Gliedern, keine Sonne auf seiner Haut, keinen Schweiß, der ihm von der Stirn in die Augen lief. Es hätte der zehnte Kilometer sein können oder der hunderste, alles Ausschlaggebende war augeblendet. Er lief durch einen dunklen Tunnel und der einzige Gedanke, der ihm am Laufen, am Leben hielt, war so stark, dass er seit einer guten Stunde nicht einmal davon abgelenkt worden war: Kaoru wartete am Ende dieses Tunnels, dieser Tunnel hatte ein Ende und da war Kaoru. Kaoru hatte versprochen da zu sein und er würde da sein, denn seine seltenen Versprechen hielt er ein. Sein Versprechen, da zu sein, am Ende des Tunnels, des Tunnels der ein Ende hatte, wo Kaoru war...

Schneller zu Kaoru laufen. Kaoru wartete schon. Bestimmt wurde ihm langweilig da ganz alleine am Ende des Tunnels zu warten. Vielleicht war er sogar sauer über Dies Verspätung. Die musste schnell zu Kaoru laufen. Wenn Die nicht tat, was Kaoru sagte, dann wurde der wieder böse. Wenn Die nicht oft genug, viel genug aß, musste sich Kaoru aufregen und wenn Die zu spät war, dann machte sich Kaoru auch aus Sorge aufregen. Also weiterlaufen, schneller laufen. Zum Ende des Tunnels an dem Kaoru wartete.

Noch eine Weile ging es so. Die anderen Läufer, die jubelnden Zuschauer, gestressten Sicherheitsmänner flogen an ihm vorbei, bauten die Wände seines Tunnels an dessen hellen Endes er ganz klein das Zielbanner erkannte. Er kam zurück in die reale Welt, aber mit der Welt kam auch der Schmerz zurück in seine Beine, das Stechen in seine Lungen. Verbissen setzte er zum Endspurt an und suchte in der Menge nach seinem Freund. War er irgendwo am Rand und jubelte ihm zu? Hörte er seine Stimme? Er musste ihn suchen, finden!

Dort war er! Gut sichtbar, keinen Meter hinter der Ziellinie; die Arme nach vorne gestreckt empfing er ihn; Kaoru war da. Obwohl er lachte, konnte Die ein wenig Sorge in seinen Augen erkennen. War er wieder zu spät? Erschöpfung und Müdigkeit brachen in ihm aus und er torkelte die letzten Meter, bis er kraftlos nach vorne hinüber fiel, kaum das er die Ziellinie überschritten hatte. Kaoru fing ihn auf, nahm ihn in seine Arme, hielt ihn fest. Die war zu schwach um die Umarmung zu erwiedern, sich zu bedanken, irgendetwas zu tun.

„Willkommen zu Hause“, flüsterte Kaoru in sein Ohr und drückte ihm einen heimlichen Kuss auf den Hals. Die konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, obwohl er wusste, dass er sich noch nicht setzten durfte, und gab sich ganz in die Obhut seines Freundes, seines Geliebten. Es gab nur eins, das er in diesem Moment wusste: Er wollte nie von Kaoru getrennt sein, wollte bei ihm bleiben, wollte ihn bei sich behalten. Kaoru kümmerte sich um ihn so gut wie niemand anderes. Sie lebten ihr Leben gemeinsam.

Ein wenig Kraft kehrte in seine Glieder zurück. Als Kaoru ihn loslassen wollte, klammerte er sich an ihn. „Nicht weg“, murmelte er und wurde weiter festgehalten. Er merkte, wie sein Freund zu einem Sanitäter sprach: „Er hat.. hatte Anorexia. Könnten Sie ihn bitte einmal durchsehen?“

Egal was für einen Mist Die baute, Kaoru bog es immer gerade. Die brauchte Kaoru. Er wollte ihn für immer an sich binden.
 

Vorsichtig parkte Kaoru vor ihrem Wohnblock ein, um den schlafenden, erschöpften Die auf dem Beifahrersitz nicht zu wecken. Das Gesicht war so ruhig und so entspannt, dass er fast befürchtete Die wäre tod, denn sein Kopf war während der Fahrt leblos hin und her getaumelt. Aber die Haut war immer noch warm und weich, zart und verlockend zum Anschmiegen.

Kaoru stieg aus und lief um den Wagen herum, um Die aus dem Sitz zu heben. Keine Chance ihn so im Huckpack zu tragen; also legte er die langen, schlaffen Arme sich selbst um den Hals und trug Die am Rücken und Oberschenkel wie eine Braut. Die Autotür trat er zu und schaffte es noch ebenso den Pieper des Schlosses zu betätigen. Im Aufzug kam Die langsam zu sich und sah etwas überrascht in sein Gesicht, fing dennoch an ihn im Nacken zu kraulen. Kaoru beugte sich vor und küsste ihn. Darauf hatte er schon den ganzen Tag gewartet, darauf gewartet, dass sie allein waren. Die duftete nach dem fremden Duschgel, das sie in den Duschen dort gehabt hatten. Lieber wäre es Kaoru gewesen, wenn er noch nach Schweiß riechen würde; das war er zumindest gewöhnt.

Die machte keine Anstalten selbst zu gehen, darum trug Kaoru ihn ächzend durch die Wohnung ins Schlafzimmer bis zum Bett ohne die Schuhe auszuziehen. Von der Sorge, dem Stress zusammen mit der Tragerei erschöpft ließ er sie beide auf die Matratze fallen und blieb halb auf Die liegen. Endlich war es vorbei. Die ging es gut und das nächste Abenteuer konnte kommen. Nur bitte nicht heute. Heute abend wollte er nur noch ruhig sein. Ihr Schlafzimmer hatte außschließlich Fenster an der Ostseite, sodass nun am Nachmittag nur wenig Tageslicht hineinkam. Es war schon fast dämmrig. Die Hitze des Tages hatten sie durch die dicken Wände ausgesperrt, ein wenig stickig war es trotzdem. Im wenigen gelblichen Licht, das ein paar Bücher und Magazine im Regal beleuchtete, tanzten Staubkörner. Es war mucksmäuschen still. Träge streichelte Die seine Seite unterm Hemd. Kaoru fand es auf eigene Weise angehaucht romantisch.

„Ich hätte nie gedacht, dass es mal einen Tag geben würde, an dem ich zu müde für Sex bin“, scherzte Die und brachte seinen Freund zum Lachen, „Ich befürchte, wir werden alt.“

„Immerhin bist du nicht zu müde um an Sex zu denken“, erwiderte Kaoru und verkniff sich, dass alte Menschen keine 42 Kilometer liefen, er war schließlich nicht gelaufen; wenn dann waren sie gemeinsam alt, so wie sie alles gemeinsam waren.

Ihr Lachen klang erschöpft und lief sich schnell aus. Kaoru zog ihnen die Schuhe aus und schmiegte sich wieder an Die. Sie streichelten sich sanft ohne große Hintergedanken, nur für ein wenig Zuneigung.

„Wenn wir heiraten, muss ich dich wohl ins Hochzeitsbett tragen“, hörte er Die auf einmal sagen, „Du bist unter mir ja fast zusammen gebrochen.“

Er knurrte verstimmt von wegen Zusammenbruch. Da war er heute aber nicht der Einzige.

„Ich lass mich nur von dir tragen, wenn du das Kleid anziehst –mit Schleier!“, forderte er und grinste bei der Vorstellung. Die heiraten. Würde Die ihn heiraten wollen? Wahrscheinlich schon, oder? Wenn Die eine Frau wäre, hätte er ihm längst einen Antrag gemacht. Sofort schalt er sich selbst. Diese „Wenn Die eine Frau wäre“-Gedanken waren ihm falsch. Tatsache war nunmal, dass Die keine war und auch nie sein würde, womit eben seine früheren Vorstellungen von Familie und Ehe keine mehr waren. Und wenn er ihn trotzdem fragen würde? Ihm einen Antrag machte und bat mit ihm zusammen alt zu werden, seine Hand auf ewig halten zu dürfen?

„Willst du’s denn?“, riss Die ihn aus seinen Gedanken und er war zu perplex um die Frage einem Zusammenhang zu ordnen zu können, sodass Die sich wiederholte: „Willst du mich heiraten, Kaoru?“

Fassunglosigkeit, Freude, Erstaunen... er versuchte all diese Gefühle in ihm zu ordnen –und verfluchte Die dafür, dass er mit seiner lockeren Art und Sponanität schon wieder schneller gewesen war als er selbst. Es war als wären seine Gedanken gelesen worden, dann begriff er dass Die seine Gedanken gelenkt hatte. Mit diesem Menschen sein Leben verbringen? Jemand der ihn so gut kannnte, nach Belieben manipulieren konnte? Der nie seine Wäsche wusch, aber gut kochte? Wegen dem er vor Sorge sein Herz in die Knie rutschen sah, der es nach all den Jahren noch so aufgeregt und schnell schlagen lässt?

Er küsste Die zart und sie lächelten sich an.

„Ja, ich will dich heiraten. Ich will, dass du mich heiratest. Warum fragst du überhaupt?“, sagte er und kicherte, bevor Die ihn wieder zum Küssen zu sich zog.

„Weiß nicht, ist so eine Tradition...“, erklärte er spaßend, als sie sich trennten und streckte spitzbübisch seine Zunge raus. Froh darüber, dass Die seine Energie zurück gewonnen hatte, streckte stubste Kaoru die Zunge mit seiner eigenen an und sie teilten einen offenen Kuss.

„Auch zu müde für Kuschelsex?“, fragte er und streichelte Die forderner, verlangender.

„Spinnst du?“, empörte sich sein Freund und zerrte an seinem Hemd, „Ich bin zu jung für Kuschelsex. Ich fick dir dein Hirn raus!“

„Achja? Pass lieber auf, was ich mit dir mache.“
 

XXX
 

Am Ende war es doch recht ruhig, sehr romantisch, selten zärtlich und Kuschelsex sehr ähnlich gewesen, so war der Übergang zum Nachher eher fließend. Die Dämmerung neigte sich ihrem Ende zu, als es wie immer Die war, der als erstes zu sprechen anfing. Kaoru konnte die ganze Nacht schweigen ohne zu schlafen, viel lieber streichelte er den nackten Körper, der heute erschöpft wie er war, ihm noch viel williger als sonst erschien.

„Was meinst du? Hotel oder Kirche?“

Kaoru gab ein überlegenden Laut von sich und strich sich durch das Haar. „Kirche. Wir könnten so eine schöne gothische Kirche oder Kapelle mieten. Für den Sektempfang und die Dinnerparty müssen wir eh ins Hotel. Achja –ich will keinen uralten, ekligen Pastor wie den meiner Mutter. Der hat mir als Kind Angst gemacht, war bestimmt pädophil.“

„Armer Kao“, bemitleidete Die ihn ironisch und piekte in den nackten Bauch.

„Musik! Welche Musik nehmen wir?“, fragte Kaoru aufgeregt, „Man brauch welche für die Kirche und für die Party am Abend! Glaubst du es gibt eine Orgelversion von Crucify my love?“

„Warum? Willst du mich kreuzigen oder lieber Jesus heiraten?“, empörte sich sein Freund und rollte sich auf ihn. „Wie wärs wenn wir Hide und seine Band als Liveact für unsere Party mieten?“

Etwas verdutzt sah Kaoru über sich. „Hide ist tod, seit du ein Teenager warst. Ich bezweifle, dass er zu unserer Hochzeit kommt. Ist doch schon ziemlich gering die Wahrscheinlichkeit.“

Der Wechsel von Dies Miene gefiel ihm nicht. Der Übermut und die Freude verschwanden, stattdessen blickte sein Freund nun ernst, sogar wütend. „Wieso? Ist ungefähr genauso wahrscheinlich, dass wir jemals eine richtige Hochzeit haben werden.“

Die Lust auf ein Gespräch schien vergangen, denn ohne eine Antwort zu zu lassen, küsste Die ihn. „Themawechsel“ nannten sie das spaßhaft.

Kaoru verstand. Er hatte nicht gedacht, dass es Die so nahe ging. Es wat nicht so, dass sein Freund ihn nicht heiraten wollte –er konnte nicht. Jedenfalls nicht offiziel, nicht hier in Japan. Es gab nichts, dass sie rechtmäßig zu Mann und ... Mann erklärte; ihnen die gleichen Rechte wie Mann und Frau zusprach. Rein von der finanziellen Seite aus gesehen war es unfair. Keine Steuererleichterungen, keine Vergünstigungen bei Versicherungen; auch keine Rechte zur Kindesadoption. Kaoru fühlte sich schlecht, wenn er daran dachte. Es war, als hätten sie kein Recht ihre Liebe öffentlich zu celebrieren, zur Schau zu stellen, vor einer Menschenmasse sich Partnerschaft auf ewig zu schwören. So ganz korrekt war sein Gedanke nicht, schließlich gab es auch kein Gesetz, dass es ihnen verbot eine Hochzeit zu inzinieren. Nur wäre es eben nicht mehr als eine Inzinierung, eine Show. Wann immer einer von ihnen auf der Intensivstation liegen würde, der andere würde nie seine Heiratsurkunde vorlegen und sich als Familienmitglied ausweisen können.

„Eine Honeymoon kriegst du trotzdem“, flüsterte Kaoru den einzigen Trost in Dies Ohr und vermied das Wort „Hochtzeitsreise“ absichtlich, „Das verspreche ich dir.“

Und dabei hielten sie sich ganz fest.
 


 

Kaoru hatte Glück: Shinya fand den Ring in der Tasche einer seiner Hosen bei ihren Konzertklamotten, die sonst in die Wäsche gewandert wären. Überglücklich bedankte er sich und stürtze seinem Freund zum Interview hinterher. Der Ring war typisch für Kaoru und fiel zwischen seinen anderen nicht besonders ins Auge. Ein Totenkopf mit zwei Diamanten-Augen auf einem dicken Ring, nicht unbedingt jedermanns Geschmack, aber der Kauf war auch eher spontan gewesen. Er hatte schon vor ihrem Gespräch vor Die erwähnt, wie cool der doch sei, und danach hatte sein Freund ihm den kurz entschlossen gekauft. Kaorus Wahl war etwas umsichtiger ausgefallen: klassische Ringform, Weißgold mit zwei kleinen Edelsteinen, feuerroter Koralle und violetten Amethyst. Die trug ihn an einer Lederkette um den Hals, er hatte nie gelernt mit Ring an der Hand Gitarre zu spielen.

Es waren Verlobungsringe. Zumindest so etwas in der Art. Vielleicht sogar eher Eheringe, denn ohne Vermählung würde es die sonst nie geben. Nichteinmal eine eingetragende Partnerschaft konnten sie im Stadthaus anmelden, keine offizielle Lebensgemeinschaft. Nur zwei Männer mit der gleichen Adresse, wie schon seit Jahren. Gerade darum war diese Ringe so wichtig. Ein anderen Beweis gab es nicht. Nicht, dass sie unbedingt einen brauchten, aber es ging um die Anerkennung ihrer Beziehung.

Er persönlich verzehrte sich gar nicht mal so sehr nach einer Hochzeit mit Kirche, Rosen, Gelübten und Sektempfang, aber er wünschte es sich für seinen Freund, Verlobten, Ehemann; was auch immer sie waren. Von früher noch kannte er Dies Traum eine Familie zu gründen, im schwarzen Anzug seine wunderschöne Braut vor seinen Eltern, Freunden, Verwandten, der Welt zu küssen. Es war eben unleugbar, dass es mit ihnen nie so sein würde. Ein Kind ihrer Liebe würde es ebenfalls nie geben. Da konnten sie vögeln bis zum jüngstem Gericht; das war biologisch unmöglich. (Übrigends war eine dringende Vorraussetzung für Adoption ironischer Weise eine Ehe.) Deshalb wollte Kaoru ihm mindestens eine Hochzeit schenken und die Gewissheit, dass es ganz und gar unmöglich war, nahezu genauso unmöglich wie eine Familie, schlug ihm regelmäßig vor den Kopf und raubte ihm seine Sinne.
 

„Nur noch 5 Tage bis zum U~rlau~b!“, flötete Toshiya beim Frühstück, „Das ist weniger als eine Woche oder 120 Stunden wovon ich ganze 35 schlafen darf –ohne, dass mich jemand wachklingelt.“ Bei den letzten Worten senkte er seine Stimme bedrohlich und sah Kaoru vorwurfsvoll an, der sich gelassen sein Marmeladenbrötchen schmierte. Diese Diskussion war seine Morgenlaune nicht wert. Das Hotel war in Ordnung, das Frühstücksbuffet exellent, der Kaffee hervorragend: Grundlage für einen guten Tag war gelegt. Die neben ihm löffelte abwechselnd einen Tropfen vom Kaffee und Müsli vor sich, hatte seit dem gebrummten „Guten Morgen“ wenig gesagt. Seit Tagen war seine Laune gedrückt; beim Thema Urlaub wachte er allerdings auf um Kaorus Blick zu fangen. So verständigten sie sich, ohne das jemand etwas mitbekam auf ihre eigene, intime Weise. „Manchmal gilt halt: Tour ist gut –Tourende ist besser!“, scherzte Kyo ungewohnt gut gelaunt.

„Was macht ihr denn so im Urlaub?“, fragte Kaoru um langsam auf das Thema hinzuleiten, das Die und er besprechen wollten.

„Gammeln. Sind ja eh nur sieben Tage“, antwortete Toshiya schulterzuckend, „Und ihr?“

Die Frage nach dem „ihr“ gab Kaoru schon etwas Selbstvertrauen, denn es schien klar zu sein, dass Die und er zusammen etwas machen würden. Obwohl sie in der Band sehr, sehr selten von ihrer Beziehung sprachen noch seltener etwas davon zeigten, hatte es sich im Laufe der Jahre fest in ihre Köpfe gesetzt. Darum hatten sie beschlossen, die Ring-Sache auf den Tisch der allgemeinen Kenntnis zu legen.

„Wir fahren nach Spanien“, sagte er und bemerkte, dass die Kaffeetasse in seiner Hand vibrierte. Erschrocken stellte er sie ab und verfluchte sich für das aufgeregte Zittern. Es gab so gut wie keinen Grund aufgeregt zu sein. Jemand berührte sein Knie und er brauchte nicht nachzusehen zu wissen, dass es Die war. Zu wissen, dass er natürlich nicht allein war, beruhigte ihn.

„Ihr fahrt nach Europa?“, staunte Kyo, „Lohnt sich das für die paar Tage? Da sitzt ihr ja länger im Flugzeug als am Strand. Was ist mit Okinawa?“ Das Gespräch nahm nicht genau die Wendung, die er versucht hatte zu erzielen. Natürlich hätte er Kyo jetzt erklären können, dass sie nicht zum Strand, sondern nach Barcelona wollten, dass er Spanien aus einem anderen Grund als für das Wetter ausgesucht hatte: Dort waren homosexuelle Ehen erlaubt und er wollte Die zeigen, dass es für sie vielleicht auch irgendwann möglich war eine zulässige Ehe einzugehen. Vielleicht brauchte Japan einfach noch ein oder zwei oder zehn Jahre. Irgendwann war es sicher so weit.

„Gibt es einen bestimmten Grund?“, half ihm Shinya vorhersehend und wissend wie er war, bevor Kaoru selbst etwas daran machen konnte. Die überließ ihm das Reden bei solchen Sachen, wie immer in der Überzeugung, dass Kaoru als Bandleader besser dran war.

„Ach, wir dachten zur Honeymoon sollten wir uns mal was gönnen. Die war noch nie in Barcelona“, erklärte er und war stolz auf seine Beiläufigkeit, obwohl ab dem Wort „Honeymoon“ alle Münder offenstanden. Shinya tat ihm natürlich den Gefallen und tat so, als wäre er ganz überrascht. Die fing an zu kichern und er konnte sich die Belustigung auch nicht verkneifen bei dem Anblick an Fassungslosigkeit und Überraschung.

„Ihr heiratet?“, entfuhr es Kyo überdreht, „Wer von euch Pussies hat den Antrag gemacht?!“

Die überhörte das „Pussy“ und meldete sich stolz: „Ich war schneller.“ Applaus für den mutigen Helden ertönte am Frühstückstisch, woraufhin Kaoru nur schief über die Tatsache grinsen konnte, dass die unmännliche Braut war, die den Antrag angenommen hatte. „Ein Kaoru bittet eben nicht“, sagte er um sein Gesicht wieder herzustellen, „Ein Kaoru macht einfach.“

„Wo ist dein Verlobungsring?“, fragte ihn Shinya sofort, wofür Kaoru ihn an die Gurgel springen wollte. So unschuldig es auch klang, es war definitiv eine spottende Anspielung auf die Suchaktion in der Maske vor einigen Tagen. Mit dem gleichem süßen Lächeln, das Shinya aufgesetzt hatte, zog er sich den Totenkopf vom Finger und griff Die unters Shirt zu dessen Ring. Shinya ließ seinen achtlos liegen, pfiff aber anerkennend für Dies Ring. Kaoru kam nicht umher zu betonen, dass er den extra beim Juwelier seines Vertrauens in Auftrag gegeben hatte.

„Wann ist die Hochzeit?“, fragte Toshiya aufgeregt, „Wir wollen Party! Warum habt ihr noch keine Einladungen verteilt? Wo sind die Bekanntmachungen? Ist doch keine Mussheirat, oder?“ Fragwürdig blickte er sie an und die Mordslaune in Kaoru stieg. Dieses Kommentar war nicht witzig, überhaupt nicht.

„Wir haben nicht vor groß zu feiern“, eröffnete Die knapp, „Zuviel Stress. Und ist bestimmt auch nicht gut von wegen Publicity, Chefetage und so. Ist doch zu riskant, dass jemand von der Presse was mitbekommt.“

Darauf reagierten die drei seltsam ruhig, mit wenig Protest, sodass Kaoru schon zu hoffen begann, dass sie simpel verstanden, was los war, doch wie so oft wurde er enttäuscht, durch Toshiya. „Aber die Feier vor allen Leuten ist doch der Sinn einer Hochzeit, oder nicht? So als offiziellen Start in die Ehe. Sonst ändert sich bei euch doch nicht viel.“

Er nahm sich eine Sekunde zum Durchatmen, bevor er dem Kind auf diskrete Weise erklären würde, dass die Welt eben nicht immer so war, wie man sie gerne hätte. Eine Sekunde zu viel, denn Die war schon aufgestanden und ließ die Hälfte seines Frühstücks stehen. „Danke für den Hinweis, wär ich nicht drauf gekommen!“, warf er Toshiya noch entgegen, bevor er aus dem Saal stolzierte. Kaoru fuhr unter dieser Zickenallüre kurz hoch, zuckte dann aber mit den Schultern („Wenn Die eine Frau wäre, wären diese Launen noch schlimmer.“) und fragte Shinya nach seinen Urlausplänen, während er nach einem weiteren Brötchen griff, das er Die später reinwürgen würde. Doch seine Freunde ließen ihn damit nicht davon kommen.

„Scheiß auf Shins Urlaub!“, fauchte Kyo heftig, „Was zum Teufel ist los mit euch? Warum heiratet ihr ohne Hochzeit? Das ist doch totaler Unfug.“

„Das steht euch nicht“, befand auch Shinya, „Seit wann macht ihr so halbe Sachen?“

„Wir wollen keine halben Sachen machen“, erklärte Kaoru, den Blick gesenkt, das Thema war ihm unangenehm und gerade jetzt ließ Die ihn alleine –herzlichen Dank! „Tatsache ist nun mal eben, dass wir nicht heiraten können. Ende des Märchens. Punkt.

Die hat keine Lust auf eine Feier, wenn es eben doch nicht rechtlich ist.“

„Seit wann lasst ihr euch denn von sowas beeinflussen?“, meinte Kyo in einem Ton, als würde er von etwas Ekelhaften, Abscheulichem sprechen.

Kaoru zuckte nur hilflos mit den Schultern. Er hatte diese Diskussion aufgegeben, denn wenn Die sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war das Niet und Nagel fest. Außerdem...

„Ich hab versucht etwas zu organisieren, sodass er hin und weg ist, nicht mehr nein sagen kann“, erzählte er deprimiert, „Aber es gibt keine Kirche, die uns einlassen würde, nicht einmal gegen eine großzügige Spende, alle Hotels mit schönen Kapellen sind für die nächsten Monate ausgebucht –es ist zum Wahnsinnig werden. Zudem ist es schwerer als erwartet einen Affen im Pastorenfummel zu finden, der sich nach vorne stellt und uns das Ja-Wort abnimmt.

Unter solchen Umständen vergeht mir um ehrlich zu sein auch die Lust. Besonders, wo meine verehrte Mutter schon angekündigt hat, die Ehe nicht anzuerkennen und ich nicht mal so einen Heiratswisch vom Standesamt bekomme, mit der ich sie dazu zwingen kann.“

Mit heftigen Bewegungen verteilte er die Nusscreme auf dem Brötchen; er war wütend auf sich selbst, über seinen unnötig heftigen, unnötig offenen Ausbruch, seine Unfähigkeit, die Welt und jeden Teil dieser, wütend auf Die, diese Zickereien und sogar wütend auf das Brötchen in seiner Hand. Keiner am Tisch traute sich mehr zu sprechen. Wie gebannt sahen sie auf Kaoru, ihren Leader, den allwissenden, alles schaffenden, und auf das, was diese Situation aus ihm machte. Kleine Tränen drangen in seine Augen, doch er hielt den Kopf gesengt, blinzelte sie weg. Irgendwann hielt er das Schweigen nicht mehr aus, klappte das Brötchen zusammen und leerte seinen nun kalten Kaffee.

„Nun gut“, sagte er und merkte, dass er seine Freunde aus ihren Gedanken gerissen hatte, „Die und ich würden gerne kirchlich heiraten, wenn es Standesamtlich schon nicht geht, und in Barcelona gibt es Kirchen für Leute wie uns. Zumindest euch wollten wir Bescheid sagen.“ Er war nun ruhiger und beherrschter, sodass er ihnen ihr betroffenes, schweigenes Nicken nicht mal mehr übel nahm. Leute wie uns. Das hörte sich falsch an. Bestanden sie nicht immer darauf so zu sein wie alle anderen? Vielleicht mussten sie dieses Mal eingestehen, dass sie es eben nicht waren. Das sie nur eine kleine unbedeutende Minderheit der Bevölkerung darstellten und sich niemand für ihre besonderen Wünsche und Bedürfnisse interessierte. Langsam stand er auf und sagte: „Ich bring ihm eben sein Frühstück. Wir fahren in einer halben Stunde.“

Zurück zum Alltag. Er war Leader, er kümmerte sich um alles, eingeschlossen seines Mannes. Ob Ehemann oder nicht, fest stand: Die war sein Mann, ganz allein seiner.
 

Danach verlief ihr Tag eigentlich ganz normal, so normal wie das Leben einer Rockband eben war: Auschecken, Busfahrt zur nächsten Stadt, zum nächsten Hotel, einchecken, Mittagessen, ab zur Konzerthalle, Soundcheck, Probelauf, Abendessen, Freizeit. Der darauffolgende Streit zwischen ihm und Die war eigentlich auch ganz normal. Nur ein wenig Rumgezicke im Stress („Wo ist der verdammte Föhn?!“ „War klar, dass dich mal wieder nur um deinen Kram kümmerst!“), das ausartete, bis Kaoru wütend durch die Hotellobby nach draußen stürmen wollte. Natürlich hätte er lieber einen friedlichen Abend mit Die in ihrem ungewöhnlich noblem, großen Hotelzimmer verbracht, noch lieber in dem Himmelbett –warum auch immer sie diese Suite bekommen hatten-, aber manchmal sollte es eben nicht so sein. Unglücklicher Weise wurde er von Toshiya und Kyo aufgehalten, die vom Einkaufen aus der Stadt wieder kamen.

„Wo willst du denn hin?“, fragte Toshiya und hielt ihm am Arm fest. Verärgert über diese Aufdringlichkeit riss er sich los und antwortete patzig: „Spazieren. Soviele Rechte hab sogar ich in Japan.“ Anders als heiraten, Kinder großziehen zum Beispiel, dachte er und gestand sich ein, dass die angespannte Stimmung zwischen ihm und Die in letzter Zeit doch mit der verbotenen Heiratssache zu tun hatte. Abgesehen vom Aussuchen der Ringe und der Hochzeitsreise, hatten sie nicht mehr darüber geredet. Weil es nichts zu reden gab. Nichts zu ändern gab.

„Nein, jetzt gerade nicht!“, sagte Kyo fest und stellte sich zwischen ihn und die Tür.

Kaoru glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Wie bitte?

„Wo ist Die?“, fragte Toshiya unerwartet besorgt, nahzu panisch, „Ist der auch weg?“

„Nein, die Zicke demoliert gerade meinen Gameboy!“, fauchte Kaoru, dem die Sache spanisch vorkam –wenn er wüsste wie spanisch.

„Okay, Tosh! Du gehst zurück zum Wagen und bringst mit Shinya den Rest hoch! Ich vereinige die mal eben“, wies Kyo mit einer Stimme an, die Kaoru an Autorität nichts nachstand. So schaffte er es auch ihn bei Fuß zu kommandieren und zurück zu Die aufs Zimmer zu schleifen. Der war offensichtlich mehr überrascht, wenn auch erfreut über Kaorus schnelles Wiederkehren. Die Überraschung steigerte sich zur nächsten Stufe, als Kyo sie beide ins Badezimmer lockte, und kam zum vorläufigen Höhepunkt, als sie eingeschlossen wurden.

„Was zum Teufel ist hier los?“, fragte Die, während Kaoru wütend an die Tür pochte. Sie beide hatten genug Erfahrung mit Überraschungsparties a la Dir en grey, doch heute war kein Geburtstag und ihre Laune war auch nicht dazu aufgelegt. „Die planen wohl irgendeine Scheiße“, murrte Kaoru und pochte noch ein paar mal gegen die Holztür von deren anderer Seite er nun das Getuschel von allen dreien hörte. Letztendlich gab er auf und ließ sich auf den Rand der Badewanne nieder. Der Raum war klein und fensterlos, eben nur ein schmales Hotelzimmerbad. Die saß auf dem heruntergeklappten Klodeckel keinen halben Meter entfernt und sah ihn an. Eine Weile schwiegen sie, bis sich Kaoru erhob und zu seinem Freund ging um ihn zu küssen. Von diesem Moment an war der kleine Streit wieder vergessen; nicht einmal eine Entschuldigung brauchten sie auszusprechen, das hatte Kaoru ihnen beiden abgewöhnt. Denn sonst, so sagte er, würden sie die Hälfte ihrer gemeinsamen Zeit mit Entschuldigungen verbringen, was wirklich Vergeudung wäre, da die andere Hälfte unabänderlich zum Streiten und Zicken reserviert war. Die zog ihn auf seinen Schoß und sie machten ein bisschen rum, wo doch sonst nichts zu tun war, bis ein Klopfen an der Zimmertür sie hochschrecken ließ.

„Ich hoffe eure Aktion ist die Zeit in diesem kalten Klo wert“, begrüßte Die Kyo durch den Türspalt und stockte, als er die Aufmachung erkannte. Sah er nicht aus wie ein... Pastor?

„Mehr als wert“, antwortete Kyo breit grinsend und öffnete die Tür feierlich, „Willkommen zu eurer Hochzeit!“

Das Paar sah sich an, der gegenseitige Unglaube war nicht zu verbergen. Kaoru riss sich los und schüttelte verständnislos den Kopf: „Wie meinst du das: Hochzeit?“ Doch Kyo antwortete nicht, trat stattdessen aus dem Türrahmen und präsentierte ihnen stattdessen mit Shinya und Toshiya ihr umdekoriertes Hotelzimmer. Rosane und rote Rosen lagen zerstreut auf dem Bett, den Schränken, dem Tisch –da entdeckten sie doch tatsächlich eine Hochzeitstorte, getrumpft mit einem durch und durch männlichem Brautpaar. Die ging zur Betrachtung näher heran und erkannte, das dieses Paar genau genommen die Hälten zweier Paare war; man hatte die Bräute abgetrennt und die beiden Bräutingame mit Zuckerguss zusammengeklebt.

„Na~! Den gibt’s aber erst nach der Arbeit“, sagte Toshiya und zog ihn von der Torte weg Richtung Balkon. Die wollte seinen Augen nicht so recht trauen. Der obere Bogen der hohen Balkontür war mit einer Blumengirlande verziert, wunderbar romantisch fand er und konnte wetten, dass sein Verlobter das alles eher furchtbar romantisch, bis schrecklich kitschig definierte. Kaorus Blick sprach Bände und viel mehr. Mit offenen Mund und weiten Augen hatte er sich keinen Centimeter aus dem Badezimmer bewegt. Belustigt kehrte Die zu ihm zurück und nahm ihn an der Hand. Natürlich war es plötzlich, mehr als unerwartet, aber doch nicht ganz ungeplant.

„Na los“, sagte er sanft fordernd, „Du hast versprochen mich zu heiraten.“ Dabei lächelte er selbstsicher und zog ihn zu sich.

„Ja...“, brabbelte Kaoru überwältigt und vollkommen hilflos, ihm viel es viel schwerer als seinem spontanen, leichtmütigem Partner, sich in solchen Schocksituationen zurecht zu finden. „Aber ich wollte doch vorher noch zum Friseur“, sagte er scherzend flehend in dem Augenblick, an dem er erkannte, dass es keinen, wirklich keinen guten Grund gab es nicht gleich hier zu tun; gleich hier Dies Mann zu werden, Die zu seinem Mann zu nehmen.

„Gott, ihr seid so—schwul!“, stöhnte Kyo gestresst, „Können wir uns beeilen, bevor es dunkel ist?“ Mit diesen Worten lief er vor auf den Balkon und zeigte auf die Aussicht, die sie verpassen würden. Der Himmel leuchtete im abendlichem Kampf aus Rot, Orange und Gelb über der glitzernden Stadt, hinter der dunkle Berge tiefhängende Wolken durchstarchen. Das wunderschöne Schauspiel zog das Paar ganz natürlich aus dem Zimmer hinaus auf den Balkon. Kaoru ließ Dies Hand nicht los, sie ließen sich nicht los. Toshiya schaltete die Musikanlange an und ließ leise „What ever tomorrow brings“ ertönen, bevor er eine kleine Videokamera anschaltete und rief: „Los geht’s!“ Er filmte ihren langsamen Gang zum Balkon hinaus, auf dem der Rest wartete, zoomte auf ihren überwältigten Gesichter und fokkusierte dann auf Kyo, der aus seinem kleinem Notizbuch beginn vorzulesen: „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um...“
 

Während der ganzen Zeit betrachtete Kaoru Dies entspanntes, erfreutes Gesicht. Er war glücklich ihn so zu sehen, überwältigt von dem was gerade passierte. Natürlich war das hier nicht mehr als eine Inzinierung, nur eine Show, wenn man es genau sah, aber wer wollte sah mehr. Es gab Menschen in diesem Land, die ihre Liebe akzeptierten, sogar ehren wollten. Die und Kaoru: sie waren nicht allein, keine einsamen Kämpfer für die Gerechtigkeit, sondern ein Stück weit normal und eben auch ein anderes Stück weit annormal -wie jeder andere auch.

Aus dem Augenwinkel sah er das erste Glitzern einen Sternenhimmel ankündigen noch während die Sonne farbenprächtig hinter den Bergen versank. Es war von mehr atemberaubender Schönheit als jede Kirche, romantischer als jeder Hotelsaal mit hunderten von Gästen. Vielleicht klang es albern oder kitschig, aber gerade zählte für ihn die Geste allein sogar noch mehr. Er hätte Die auch in einem kalten Kellerloch oder vor dem Klodeckel im kleinem Badezimmer geheiratet. Wichtig war, dass sie es nun taten, dass sie sich trauten, sich trauen ließen.

Hatte er doch nie viel vom ganzen Trara um die Ehe gehalten, verstand er nun die Aufregung jedes kleinen Mädchens, das vom Hochzeitskleid träumte. Hier zu stehen, der Liebe seines Lebens in die Augen zu sehen, darauf zu warten endlich zu Wort zu kommen, endlich sagen zu dürfen: „Ja, ich will!“ und ihn endlich küssen zu dürfen war ein großartiges Gefühl.

Am Ende dieses Tages, so sagte er sich, würde Die endgültig ihm gehören, er würde Die gehören. Bis an ihr Lebensende würden sie beieinander sein, bis dorthin und noch weiter würde er für Die sorgen, für sich sorgen lassen.Von nun an würde er für immer dafür sorgen, dass Die genug aß, und sich im Gegenzug auf ewig spät nachts aus dem Studio nach Hause schleppen lassen. Er würde Dies Wäsche aufhängen und sich bekochen lassen; sie würden Fieber messen und irgendwo einen draufmachen. Wer weiß? Vielleicht –wenn auch unwahrscheinlich- fanden sie sogar eine Sexpraktik, die sie noch nicht ausprobiert hatten. Für den Rest ihres Lebens zusammen einschlafen und aufwachen. Auf einmal fand er es seltsam, dass er es schon vor diesem Tag für selbstverständlich gehalten hatte, denn erst jetzt wurde ihm die wahre Bedeutung vom „Rest ihres Lebens“ bewusst. Die und er würden sich nie wieder trennen. Eine gewaltige Sache, die ein bisschen Vorsicht forderte, vor allem aber überwältigende Freude mit sich brachte.
 

Die drückte Kaorus Hand fest, während Kyo seine kleine Rede vorlas. Freude durchströhmte ihn, Aufregung, als würden sie vor einer überfüllten Kirche stehen. Es war ja alles da: ein Pastor als Grundstein, eine Kamera zur Verewigung, Shinya als Ringträger und verlässlicher Zeuge, das perfekte Szenario, eine fette Torte, kitschige Rosen und klischeehaft, aber wahr: Die Liebe, die war auch da. Er liebe Kaoru, er gehörte Kaoru mit seinem ganzen Sein; jetzt band er ihn an sich, gab sich ihm hin. Sie beide lachten in den Augen, über das ganze Gesicht. Er liebte die kleinen Wangengrübchen, wenn sein Freund, sein Partner, sein Ehemann(!) so breit grinste. Die fühlte sich geliebt. Er wurde geliebt, das spührte er. Keine Diät, kein doppelter Marathon konnte ihm soviel Selbstsicherheit geben, wie dieser Augenblick.

Nur kurz streifte ihn der Gedanke daran, dass so liebevoll es auch gemeint war, diese Hochzeit nicht viel an ihrer rechtlichen Lage ändern würde, dass sie nicht echt war, doch er verwarf ihn. Echt war, was man dazu machte. Wenn Kaoru und er glaubten, wussten, dass diese Eheschließung rechtmäßig war, dann konnte sie kein Gericht für nichtig erklären. Es war kein Hirngespinnst, denn ihre Freunde waren bei ihnen, unterstützten sie dabei und bezeugten letztendlich ihre Ehe. –Bis das der Tod sie scheide.
 

Shinya besah sich die Szene und dachte kurz an seine eigene Verlobte, hoffte, dass sie beide an ihrem großen Tag genauso in ihren Gesichtern leuchten würden. Die beiden Männer waren ein schönes Paar. Die war aufgeregt und sah fast überrascht aus, als ihm die Frage aller Fragen gestellt wurde, und nickte heftig, bevor er antwortete: „Ja, ich will.“

Kaoru dagegen schien viel ruhiger und sprach die Worte viel ruhiger, im üblichem Bass. Erst als er nach den silbernen Eheringen griff, die Shinya ihnen auf einem Sofakissen reichte, erkannte dieser die Aufregung, die Hände zitterten wie Espenlaub, sodass er sich fragte, ob es dem Gitarissten auf der Bühne genauso ging und wenn ja –wie in aller Welt konnte er dann vernünftig spielen?

Peinlicher Weise musste sich Shinya eingestehen, dass er auf den Kuss zwischen den beiden Männern gespannt war, denn soetwas sah man selten. In den vier Jahren, die Die und Kaoru nun schon zusammen waren, konnte er die Erinnerungen an öffentliche Zärtlichkeiten immernoch an einer Hand abzählen, denn dazu brauchten sie entweder viel Alkohol oder einen wirklich guten Grund.

Der provisorische Prediger erklärte das Paar mit bitterernster Stimme zu Mann und Mann. „Die Bräutigame dürfen sich jetzt küssen.“ Und sie taten es. Erwartungsgemäß war Kaoru der Dominantere, das erkannte man schon an diesem kurzen Kuss. Vielleicht lag es auch an der Spannung der Situation, dass Die so schüchtern, fast schon zurückhaltend war, aber Kaoru holte sich seinen Kuss, besiegelte ihre Ehe.

Kyo eillte nach innen um den Sektkorken krachen zu lassen, als „Kaoru Andou“ und „Die Niikura“ ihre Hochzeitstorte anschnitten. Die Torte war wenn auch nicht riesig, viel zu groß für fünf Personen, aber sie konnten von Glück reden, dass sie überhaupt in letzter Minute eine aufgetrieben hatten. Die Bäckereien hatten längere Wartefristen als Kaorus beim Frühstück erwähnter Stammjuwelier, der die Ringrößen der beiden noch von den Verlobungsringen kannte und Trauringe auf Lager hatte. Blumen waren kein Problem gewesen, die gab es genau wie den Trautext dort wo man alles fand: im Internet auf Mausklick und Bestellung. Kyos Pastorenklamotten hatten sie aus diversen Bühnen- und Videoclipkostümen zusammengesucht und die Videokamera war das kleinste Problem gewesen, denn Toshiya schleppte sie ohnehin immer mit. Dann hatten sie nur noch im Hotel die Reservierung ändern müssen, um sich die Suite mit dem schönsten Blick auf den Sonnenuntergang zu sichern. Ihre größte Überraschung würde das Paar aber sowieso erst nach der Tour bemerkten: Eine kleine Diskussion mit dem Mangement hatte doch tatsächlich eine kleine Verlängerung des Urlaubs bewirkt. Ganze zwei Wochen Spanien sollten die Turteltauben mindestens genießen können.

Ja, die einzige große Herausforderung war die Last-Minute-Torte gewesen, mit der sich Die und Kaoru nun überglücklich gegenseitig fütterten, und das kleine Brautpaar darauf, doch Shinya fand, dass die Torte, auch wenn eigentlich für eine andere, abgesagte Hochzeit bestimmt gewesen war, zwar etwas groß, aber immerhin prachtvolll war und bewunderte die Idee des Bäckermeisters: der Zuckerguss zwischen den trohnenden Plastik-Bräutingamen war eine ungewöhnliche Symbolik. So süß, wie die beiden zusammenklebten!
 


 


 

In nur 6 von 192 Staaten ist homosexuelle Ehe rechtlich möglich.

Weniger als 20 Länder, eingeschlossen Deutschland, haben eine eheähnliche „eingetragende Lebensgemeinschaft“ o. ä. vorgesehen.
 

Der Großteil der Nationen sieht keine Regelung vor, die homosexuelle Partnerschaften anerkennt, darunter auch Japan.
 

In fast 30 Staaten gilt Homosexualität, homosexueller Geschlechtsverkehr als Straftat und steht unter bis zu lebenslangem Gefängnisaufenthalt, empfindlichen Geldbußen und sogar Gewaltandrohung wie Prügelstrafen.
 

In immernoch weiteren 9 Staaten wird Homosexualität mit der Todesstrafe bestraft.
 


 

*Quelle: Wikipedia



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Wintermoon
2010-04-04T21:40:20+00:00 04.04.2010 23:40
Man, das ist echt wunderschön geschrieben!
Ich bin wirklich total begeistert, wie du die Gefühle der Personen hervorgehoben hast und wie gut man sie nachvollziehen kann <3
Eine Hochzeit zwischen Die und Kao, das ist schon eine SUper Idee XD Auch wenn mir das immer als zu kitschig erscheint. Aber diese FF ist wirklich super!
Zum Wikipedia-Teil... möglicherweise sind noch nicht grade viele Länder tolerant, aber immerhin ein paar. Irgendwo muss man anfangen, die Welt zu verändern.

Eine tolle FF, die ich bestimmt wieder voller Genuss lesen werde^^
Von: abgemeldet
2009-09-08T18:02:16+00:00 08.09.2009 20:02
wow, eine wirklcih süße (!) FF ^.^
zuckerguss...jahaa...**~~~
vor allem den kleinen zickenkrieg zwischen Die Und kaoru...
und die charaktere von beiden fand ich wieder mal schön dargestellt...
crucify my love als orgelversion...jah..xxxxD° ds wäre aba eine deprimierende hochzeit...xxxD~~
so..., die Hintergrundinfos die du am schluss noch gegeben hast, stimmen mich ein bisschen traurig irwie..nya...wütend triffts vllt eher oo;
hätt ich net gedacht, dass es noch 7 staaten gibt, in denen die todesstrafe darauf steht und nur 20 bis jetzt, die es immerhin etwas anerkennen..
is traurig, sowas...
nya...zurück zur Ff, die war wirklcih klasse, und super auf die beiden charas abgestimmt, wie ich finde^^
lg,
_pinkuuu_
Von:  HakuXIII
2009-05-27T18:38:09+00:00 27.05.2009 20:38
tolle FF^^
ich helf überings bei schulbücher-umgestalen^^
ich wäre dafür das es pflichtliteratur wird^^
wenn selbst thmen wie selbstmort(ich sag nur die leiden des jungen werthers) im unterricht behandelt werden finde ich das auch seeeeeehhhhhrrrrr wichtig
Von: abgemeldet
2008-12-11T22:36:39+00:00 11.12.2008 23:36
schöne FF, wirklich<3
(auch wenn mich der wikipedia teil ziemlich fertig macht. immer wieder aufs neue, wenn ich dran denken muss, dass ich in so manch anderem land bestimmt schon längst im gefängnis sitzen würde...)
Von:  Muck
2008-08-17T09:11:14+00:00 17.08.2008 11:11
Deine FF ist echt zum heulen schön und zeigt mal wieder die verdammten beschissen verfuckten askhfaödkfäadsfaä#üdöfaölhgfökfjsidfhjsdafi Fakten die leider noch heute in unser ach so "Toleranten" Zeit herrschen! Und ich stimme kikiyaku zu: DRUCK ES IN ALLE VERDAMTEN SCHULBÜCHER! Besonnders in unserem scheiß verfluchten beschissenen bayern! ICh helf dir sogar beim kleben!
Von: abgemeldet
2008-08-17T09:08:00+00:00 17.08.2008 11:08
Wow, die ist toll.

lg
Serena
Von:  kikiyaku
2008-08-16T22:18:51+00:00 17.08.2008 00:18
Änder die Namen und lass es in alle Schulbücher schreiben die es gibt... Ich finds genial und wahnsinnig traurig.
Ich meine, es hatte alles sein Happy End, aber die Tatsache, dass soetwas für manche Realität ist, macht zmd mich persönlich richtig fertig..
Vorallem hat mich der Teil aus Wikipedia geschockt, ich wusste zwar das es in wenigen Staaten Rechte in Sachen Hochzeit gibt, aber das wort 'Straftat' hat mich geschockt und letztendlich das Wort 'Todesstrafe' hat mir den Rest gegeben..
Und das es viele Intolerante Menschen in der Hinsicht gibt, macht einfach wütend.
Dafür Liebe ich diese Geschichte, dass sie zeigt, wie diese Menschen sich damit fühlen und ach man..ich Schwafel zu viel :'D
Es ist tollig *_*

LG♥~
-kiki
Von:  MYM
2008-08-16T15:39:06+00:00 16.08.2008 17:39
iwie is das traurig... aber auch unglaublich süß und toll und einfach nur großartig... ich liebe das Ende ^^

LG MYM
Von:  Jukiko
2008-08-16T14:37:25+00:00 16.08.2008 16:37
Wahnsinnig toll *-* ...
lg...


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