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Niemand wollte freiwillig mein Leben führen

RyouXMarik
von

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Nützlich sein?

1. Kapitel
 

Nützlich sein?
 

»Liebes Tagebuch,
 

ich bin es mal wieder: Ryou. Ich weiß, ich habe dich seit wir hierher gezogen sind, nicht mehr weiter über mein Leben informiert und das liegt zum größten Teil daran, dass es kaum was Erzählenswertes gab, sondern nur viel Stress, der meine mühsam aufgebauten 3 Kilos wieder mal zu Nichte gemacht hat und ich nun wieder an meinen 52 Kg hänge. Aber über mein Gewichtsproblem und meinen unzulänglichen Körper hatten wir ja mal bereits gesprochen. Das war fast zu Anfang, wenn ich mich recht erinnere.

Doch nun zum eigentlichen Anliegen, weswegen ich deine makellosen, weißen Seiten mit meiner Schrift beschmutze: Ich bin heute nun endlich in die neue Schule gegangen und habe meine Klasse kennen gelernt und was soll ich sagen? Es war so, wie in den übrigen Schulen, in denen ich bis jetzt war auch. Keiner hat wirklich den Kontakt zu mir gesucht, außer ein paar sehr aufdringliche Mädchen, aber dafür bin ich viel zu schüchtern. Oh, wie ich das hasse! Ich würde gern etwas offener auf andere Menschen zu gehen können, doch das ist vergebene Liebesmühe. Na ja, und so saß ich die meiste Zeit alleine rum und habe mir gewünscht nicht anwesend zu sein. Doch etwas für mich sehr beklemmendes gab es da doch schon und es ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum ich dir schreibe: In meiner neuen Klasse gibt es 3 sehr gemeine Jungs und ein, eigentlich ganz nettes, aber durch den Kontakt zu ihren männlichen Genossen doch recht grobes Mädchen. Ich habe leider schon wieder die Namen vergessen, sonst würde ich sie dir gerne sagen, obwohl du ja doch nichts damit anfangen kannst. Ich sollte wirklich etwas an meinem Gedächtnis tun, das würde vielleicht auch meine Noten verbessern. Vor allem Namen und Zahlen fallen mir immer noch verdammt schwer. Ich glaube, ich sollte morgen damit anfangen. Gleich morgen.«
 

„Darf ich euch einen neuen Schüler vorstellen. Sein Name ist Ryou Bakura und er ist neu nach Amerika gezogen. Eigentlich kommt er aus Groß Britannien. Aber den Rest wirst du uns selber erzählen können.“. Freundlich sah sein neuer Klassenlehrer ihn an und gab ihm somit die Erlaubnis, ein wenig mehr über sich zu erzählen. Schüchtern nickte Bakura und war sehr bemüht, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. „Mein Name ist Ryou Bakura, aber bis jetzt haben mich alle immer Bakura genannt. Ich bin 17 Jahre alt und komme aus Colchester, Groß Britannien und bin mit meinem Vater nach Amerika gezogen, weil er hier einen neuen Job gefunden hat. Es freut mich sehr euch kennen zu lernen.“. Vorsichtig lächelte er seine neue Klasse an. Einige der Mädchen fingen an zu kichern, als sie Bakuras freundliches und sanftes Gesicht zu sehen bekamen, das durch die weißen Haare zuerst bedeckt war, als er kopfhängend die Klasse betrat. „Du kannst dich da hinten hinsetzen. Da ist noch ein Platz frei.“. Bakura nickte erneut höflich und begab sich dann zu seinem Platz. Verängstigt traute er sich fast überhaupt nicht, den Kopf zu heben. Stattdessen zog er es vor die ganze Zeit den Blick scheu umherstreifen zu lassen, um letzten Endes wieder auf seinen kleinen Tisch zu starren; frei nach dem Motto: Wenn man niemanden sehen kann, dann wird man auch nicht gesehen.

Eigentlich hasste er es, wenn er die Blicke auf sich zog, doch bei den meisten Mädchen ließ es sich nicht vermeiden. Bakura konnte sich gar nicht erklären, was so viele Mädchen an ihm fanden. Er fand sich überhaupt nicht hübsch oder furchtbar männlich. Er war eher zu dünn und auch seine kleine Kleidung entsprach nicht ganz den Maßstäben, die die Industrie und die Modewelt vorgaben. Aber ihm war es weniger wichtig, besonders „trendy“ daher zu kommen, als immer sehr höfflich und nett zu sein. Damit hatte er zwar nicht immer gute Erfahrungen gemacht, aber seinen Charakter konnte er nun mal nicht um 180° drehen. Je mehr Bakura über seine Unzulänglichkeit nachdachte, desto mehr wurde ihm schleierhaft, warum die Mädchen dann auf ihn standen. Er mochte es jedenfalls überhaupt nicht und es verschreckte ihn nur noch zusätzlich.

Bakura war sehr bemüht, die Blicke, die ihn trafen nicht zu erwidern und ihnen scheu auszuweichen. Unsicher rutschte er auf seinem Sitz hin und her, um seiner Nervosität einigermaßen Luft zu verschaffen. Doch insgeheim ärgerte es ihn auch, dass er so unruhig war und so zahlreiche neugierige Blicke erntete. Manchmal fragte sich Bakura, ob die Mädchen nun kicherten, weil sie ihn mochten oder einfach, weil er scheinbar so seltsam war uns sie ihn auslachten. Eine Frage, die er wohl niemals beantwortet bekam.

Zum Glück hatte der nette Lehrer ein Einsehen und fragte ihn in dieser Stunde nichts. Bakura begrüßte es, denn Chemie war nicht gerade seine Stärke und er konnte kaum folgen. Das, was da vorne an der Tafel in großen Kreisen und Formeln stand, wirkte auf ihn wie eine andere Sprache. Na gut, es lag wohl auch daran, dass er dieses Amerikanisch des jungen Lehrers oft nur als ein monotones Nuscheln wahrnahm und mit manchen Wörtern Probleme hatte, weil er sie noch nie in einem solchen Zusammenhang gehört hatte uns sie keinen Sinn ergaben. Auch in Groß Britannien gab es verschiedene Dialekte, allerdings war Bakura es bis lang erspart geblieben, diese in der Schule hören zu müssen. Bakuras Englisch war dagegen sehr viel klarer und melodischer. Ihn verstand man sehr gut und seine Art, wie er die Worte betonte, wirkte sehr höfflich und diskret.

Bakura atmete tief durch, als diese grausame Stunde endlich vorüber war. Er konnte wenigstens für 5 Minuten mal abschalten und seine Ohren im wahrsten Sinne des Wortes verschließen, indem er seinen MP3-Player anschaltete und die leise Musik verschiedener britischer Bands an seinem Trommelfell kitzelte. Er schreckte hoch, als er eine Bewegung vor seinem Tisch wahrnahm. Verwundert schaute er hoch. Ein großes Mädchen in einem langen blauen Kleid sah ihn freundlich lächelnd an. „Hallo, mein Name ist Emily. Dein Name war Bakura, richtig?“. „Nicht ganz, also eigentlich Ryou. Aber du darfst gerne Bakura zu mir sagen.“, antwortete er höfflich. „Magst du einen Oreokeks?“. Sachte hielt sie ihm ihre Keksdose hin. Bakura schüttelte leicht den Kopf. „Nein, aber vielen Dank.“. Er war immer bemüht, sein Taktgefühl nicht zu verlieren, auch wenn er etwas ablehnte, was ihm sehr schwer fiel. „Hm, na gut.“. Trotz seiner Höfflichkeit schien das Mädchen beleidigt zu sein. Bakura sah ihr etwas ungläubig hinterher, doch wandte sich dann wieder seiner Musik zu, bis das Auftönen der Schulklingel ihn erneut aufschreckte.

Ein größerer und älterer Mann betrat den Raum. Kurz konnte man seine Verwunderung auf seinem Gesicht wahrnehmen, als er Bakura sah. „Oh, wie ich sehe musst du unser neuer Schüler sein.“. Schnell nahm er einen großen Zettel heraus und schien nach etwas zu suchen. Seine Augen weiteten, als sie erblickten, was sie gesucht hatten. „Ryou Bakura ist dein Name, ja?“. „Ja.“, sagte Bakura mehr als leise, sodass der Lehrer ihn nicht verstehen konnte. „Wie bitte?“, fragte er erneut. „Ryou Bakura ist mein Name.“, sagte er dieses Mal etwas lauter. „Du brauchst das nächste Mal nicht so schüchtern zu sein.“, grinste er Bakura an. Stumm nickend sah dieser wieder auf seinen Platz. Er hatte sich zuvor ganz genau notiert, welche Stunden er wann hatte. Dieses Mal war es Geschichte. Das Fach interessierte ihn sehr, doch als er mitbekam, dass hier vor allem über die amerikanische Geschichte gesprochen wurde, schaltete er allmählich ab. Das war nicht so ganz das, was er wissen wollte. Bakura zeigte mehr Begeisterung für die Europäische, denn schließlich kam er aus Europa und er war bei aller Zurückhaltung nicht bereit, seine Wurzeln zu verleugnen.

Beinahe wäre Bakura gänzlich in seinen Träumen verschwunden, hätte ihm die Schulklingel nicht wach gerissen und angekündigt, dass dieses Mal eine größere Pause von 20 Minuten auf die Schüler wartete. Wie von der Tarantel gestochen schossen seine Klassenkameraden von ihren Stühlen auf und rannten nach draußen. Bakura war unschlüssig, ob er es ihnen gleich tun sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Und was sollte er auch schon draußen? Er hatte schließlich niemanden, mit dem er sich unterhalten hätte können. Und wenn er auf seinem Platz sitzen blieb, musste er wenigsten nicht dumm in der Gegend rum stehen.

„Warum gehst du nicht raus?“, wandte sich sein Geschichtslehrer verwundert an ihn. Schüchtern blickte Bakura ihn an. „Weiß nicht, ich möchte lieber hier bleiben.“. „Geh doch raus. Draußen ist es viel schöner und außerdem tut dir frische Luft bestimmt gut.“. Auffordernd richtete der Lehrer seinen Blick auf Bakura und durchbohrte ihn fast, zumindest empfand er es so. Mit einem unhörbaren Seufzen stand Bakura auf und schritt langsam zur Tür. Schwer fielen ihm seine Schritte und er ließ sich viel Zeit, damit er nicht die ganze Zeit draußen sein musste. Lieber ging er durch das Schulgebäude, da es ihm ein Gefühl gab, ein bisschen dazu zugehören. Er hatte beinahe die Tür, die nach auf den Hof führte erreicht, als ihn eine Hand an der Schulter packte und ihn grob zurück zerrte. Was er im nächsten Moment spürte, war ein gleißender Schmerz, der durch den harten Aufprall gegen die Wand verursacht wurde. „Na, wen haben wir denn da? Ist das nicht der kleine Britte?“, lachte ihn eine Stimme hämisch an. Bakura schaute den blonden, groß gewachsenen Jungen an und nahm seinen ganzen, spärlich vorhandenen Mut zusammen. „Ja, der bin ich. Und wer seid ihr?“. Neben dem blonden, hatte sich ein weiterer braunhaariger eingefunden, der in Bakuras Augen eine seltsame Frisur hatte, doch er verkniff sich, dies zu sagen. „Also ich bin Joey und er hier neben mir ist Tristan.“. Noch immer wurde Bakura unsanft gegen die Wand gedrückt und festgehalten. Er wagte es allerdings auch nicht, sich zu rühren. „Und was wollt ihr?“, fragte Bakura ängstlich. „Was wir wollen? Was WIR wollen? Nach was sieht es denn aus?“, schallte es zynisch durch die Gänge. Bakura wusste nicht, ob er diese Frage beantworten wollte, oder überhaupt sollte. Vielleicht war es ja auch nur eine Fangfrage, die Joey an ihn gerichtet hatte. „Ich weiß es nicht.“. Diese Antwort schien Bakura die Sicherste zu sein. „Hör mal zu, du britisches Arschloch! Was wir von solchen Typen wie dir wollen, liegt doch klar auf der Hand, aber das kannst du ja nicht wissen!“ Bakura Kopf knallte hart gegen die Wand, als er von dem fester werdenden Griff Joeys nach hinten gedrückt wurde. „Solche Typen wie du gehen uns gewaltig auf den Piss! Und deswegen bist du auch unser neues Opfer, haben wir uns da verstanden, Mädchen? Ich würde dir also raten uns morgen irgendetwas Wertvolles mit zubringen, oder du wachst im Krankenhaus wieder auf! Also, wenn dir dein Leben…“, doch bevor Joey seine Drohung beendet hatte, wurde er jäh unterbrochen. „Lass ihn in Ruhe!“, zischte es aus knapper Entfernung selbstbewusst und hart. Joey lockerte seinen Griff und sah den Jungen, der auf ihn zu kam skeptisch und unsicher an. Bakura drehte seinen Kopf so gut es ihm möglich war in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war uns sah einen jungen Mann mit einer noch viel seltsameren Frisur, als Tristan hatte. Die Haarfarbe war jedoch nicht das Ausschlaggebende, sondern eher die Form, wie seine Haare in zahlreichen Spitzen in die Höhe abstanden. „Aber Yami.“, meldete sich Tristan zu Wort. „Nichts aber, lasst ihn in Ruhe.“. Yami schlug die Hand, die Bakura fest im Griff hatte von seiner Schulter und blieb einen Moment bei Bakura stehen. „Bilde dir nichts drauf ein. Ich will nur nicht, dass du am ersten Tag sofort verängstigt bist und uns vielleicht nicht mehr nützlich sein könntest.“, wisperte er ihm kalt entgegen, bevor er Joey und Tristan ein Zeichen gab, ihm zu folgen. Bakura hatte die ganze Zeit den Atem angehalten und seine Muskulatur angespannt. Jetzt war er froh, wie er merkte, dass sein Muskeln sich wieder lockerten und er durchatmen konnte. Doch, was dieser Yami gesagt hatte, verwunderte ihn und es machte ihm mehr Angst, als die ihm angedrohten Schläge Joeys.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Veilchen
2008-11-29T20:59:41+00:00 29.11.2008 21:59
Hi^^
Ryou ist urr arm dran in der Schule... der Ärmste...
aber deinen Schreibstil find ich echt toll der gefällt mir gut

mach weiter so
glg
Tonia
Von:  RyouAngel
2008-09-18T12:59:27+00:00 18.09.2008 14:59
Wow das nenn ich mal einen netten Schulanfang~
Ryou kann einem schon leid tun...
Aberich bin gespannt was Yami so alels mit ihm vor hat, diese ANdeutung konnte man ja nicht übersehen~

Du hast einen tollen Schreibstil, mir gefällt er sehr gut, auch wenn die Kapitel nicht so lang sind, sind sie super^^
*freu*

RyouAngel


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