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Goku

Du stirbst noch früh genug!
von

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Omoide

Sie lehnte sich an das Glas, welches vom Boden bis zur Decke reichte. Sie hatte wie immer ihre Kopfhörer in den Ohren. Die Musik dröhnte laut und lies alles um sie herum verstummen. Sie schloß für einen Moment die Augen. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Für einen Moment wurde ihr schwindelig. Schmerzen zogen sich durch ihren ganzen Körper.Ihr Atem wurde schneller. Ein Keuchen entrang sich ihrer Kehle. Schnell legte sie sich ihre Hand auf den Mund.

»Nicht schon wieder...warum wird mir nur so schnell schlecht?«dachte sie. Übelkeit stiegt in ihr auf. Sie stand da und versuchte diese schnell zu unterdrückenbevor sie wieder Blut kotzte.Nach einigen Minuten legte sich das Gefühl der Übelkeit wieder. Sie ließ ihre Hand sinken und atmete erleichtert ein und aus. Dann sah sie sich schnell um. Die anderen Fahrgäste hatten sie nicht bemerkt. Ein knappes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie schaltete ihren MP3-Player aus und steckte ihn in die Tasche. Genau in diesem Moment kündigte eine elektronische Stimme die Bahnstation an bei der sie aussteigen musste.Die Bahn hielt, die Türen öffneten sich und das Mädchen sprang schnell hinaus. Gerade noch rechtzeitig, denn nun stürmten jede Menge Menschen in die bahn hinein. Das Mädchen sah sich nicht um sondern ging einfach los.Sie achtete nicht einmal mehr auf den Weg. Sie kannte sich hier aus und wusste wohin sie lief.Sie sah klurz auf ihre Armbanduhr. Erschreckt stellte sie fest,dass sie nciht mehr viel Zeit hatte. Sie rannte die Treppe hinauf. dabei musste sie sich durch mehrere Passanten quetschen. Einige ältere Leute sahen ihr empört hinterher. Sie rannte aus dem Bahnhopf, überquerte hektisch die breite Haupstraße und wurde dabeifast umgefahren. Sie rannte durch eine dunkle schmale Gasse. Große Pfützen hatten sich auf dem Boden gebildet. Sie sprang einfach darüberhinweg. Nach einigen Minuten rannte sie eine breite, gepflegte Straße entlang. An den Straßenrändern befanden sich große Villen mit gepflegten Vorgärten und kunstvoll geschmiedeten Zäunen, welche die Grundstücke begrenzten. Das Mädchen rannte die Straße hinab. Es dauerte auch nciht lange und sie stand vor einem großen schmiedeeisernen Tor. Sie rüttelte daran. Dann zuckte sie mit den Schulötern, tratt einige Schritte zurück, holte dann Anlauf un sprang mit einem Salto über das hohe Tor. Sie rannte den steinigen WEg entlang, bis zu der hohen, dunklen Holztür. Sie öffnete sie und ging hinein. Es war dunkel in der großen Villa. Kein Geräusch war zu hören. Schnell zog sie ihre Schuhe aus und ließ sie an der Eingangstür zurück. Die Menge der Schuhe zeigte ihr, dass ihr komplette Familie zu Hause war. Auch die Schuhe ihres Freundes waren da. Das Mädchen musste lächeln. Seit sie mit ihm zusammen war, war er ein Dauergast in dem Hause der Kayôrita`s. Sie hörte ein kratzendes Geräusch. Verwirrt ging sie auf leisen Sohlen zum große Wohnzimmer. Der Raum war reichgeschmückt. Ein reichverziehrter Kamin befand sich direckt gegenüber der mit gold und silber verziehrten Tür. Ein großes Sofa, ein Glastisch befanden sich in dem Raum. Ein weiteres Ecksofa stand neben dem Kamin unter dem Fenster. Das Mädchen sah verstohlen in das Wohnzimmer, doch niemand befand sich darin. Sie wollte sich gerade wieder umdrehen und in Richtung Küche gehen, als sie ein stöhnendes Geräusch vernahm. Sie öffnete die Tür und schob sich in den Raum. Sie sah sich vorsichtig um. Ein se4ltsames gefühl befiehl sie. Da entdeckte sie etwas rotes auf dem weißen Parkett. Verwirrt zog sie die linke Augenbraue hoch und ging näher an den Fleck heran. Sie ging in die Hocke und berührte ihn. dann roch sie daran. Sie nahm einen leicht metalische n geruch wahr. Vorsichtig kostete sie die rote Flüssigkeit. Erschrocken sprang sie auf und wich von dem Fleck weg.

»Blut!«dachte sie und starrte wie zur Salzsäule erstarrt auf den Fleck. da ertönte wieder das dumpfe Stöhnen.Sie atmete tief durch und ging auf das Sofa zu. Als sie davor stand beugte sie sich langsam darüber.Was sie sah erschreckte sie zutiefst. Auf dem Boend lag ein kleiner Junge. Er hatte schwarze, kurze Haare und trug eine dunkle Schuluniform. Das gesicht des Jungen war m,it Blöut überströmt. Das Mädchen rannte um das lnage Sofa herum und ließ sich neben dem Junge auf den Boden fallen. Sie nahm ihn in die Arme.

"Sh...Shin,",hauchte sie un starrte entsetzt auf sein schmales, blutverschmiertes, blases Gesicht. Tränen stiegen ihr in die Augen.

"Sag doch bitte was, Shin...,",jammerte sie leise. Der Junge antwortete nicht. Sie fühlte seinen Puls, spürte nichts. Tränen füllten ihre Augen und rannen über ihr Gesicht. Sie klammerte sich an ihren kleinen 10 jährigen Bruder.
 

Er hörte ein Geräusch.

»Merkwürdig...lebt der etwa noch?«,dachte er und zog verwundert die Augenbrauen hoch.

Dann zuckte er mit den Schultern und ging die Metalstufen der Wendeltreppe hinauf.
 

Sie drückte den leblosen Körper von Shin immer noch an sich. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und fuhr herum. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Sie hörte eine Stimme die ihr bekannt war, dann schoß ihr ein heftiger Schmnerz durch den Kopf. Vorsichtig blinzelte sie. Ihr Blick war verschwommen und es ließ sich nciht alzuviel erkennen. Sie schloß ihre Augen wieder und versuchte es ein weiteres mal. Die Schmerzen in ihrem Kopf ließen nicht nach und trotzdem schloß sie ihre Augen nicht. Ihre Sicht wurde klarer und sie konnte schon einiges erkennen.

Sie blinzelte noch ein paar mal und nun konnte sie wieder perfekt sehen. Die Schmerzten in ihrem Kopf waren noch nciht ganz weg aber was machte das schon? verwirrt zog sie die Augenbrauen hoch.

»das ist doch der Keller! Aber...wie bin ich hier bitte reingekommen? Ich war doch vor ein paar Minuten noch oben...«,dachte sie und sah sich genauer um. Da entdeckte sie weitere Personen im Keller. Eine dieser personen lag auf dem Boden. Die Kleidung war zerrißen und dreckig. Die anderen Personen hingen mehr oder weniger gekreuzigt an den Wänden. Blutlanchen befanden sich auf dem Boden. Leicht in Panik versetzt sah sich das Mädchen um. Sie bemerkte, dass sie sich nicht in einer solchen Position befand wie die anderen Personen in dem Raum. Da erkannte sie die Kleidung ihrer Mutter.

"MAMA!",kreischte sie und versuchte sich von den Fesseln, welche sie an den Boden fesselten, zu lösen. Es funktionierte nicht. Sie wurde histerisch und geriet nun vollkommen in Panik. Da erklangen dumpfe Schritte, welche die Wendeltreppe hinuntergingen. Da kam jemand! Und dieser jemand musste diese Leute so aufgehängt haben! Tränen stiegen ihr in die Augen. Nun befand sich die gewisse Person im Keller. Es war ein Mann. Er trug dunkle Kleidung, hatte verschiedenlange rote Haare. Sein Gesicht war schmal, die haut bleich. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Das konnte doch nicht sein! das durfte einfach nicht sein! Er kam näher und blieb kurz vor ihr stehen. Ein bösartiges Grinsen stand in seinem Gesicht.

"Hi Süße...na wie gehts dir heute mein Schatzt? Bist du gut nach Hause gekommen?",fragte er und grinste immernoch.

"Z...Zreyn was...was soll das? Wieso...wieso sind Mama und die anderen tot?",fragte sie.

"Nun...wo soll ich da bloß anfangen? Mh...nun...vielleicht am Anfang...,",sagte er immernoch grinsend. Seine dunkelgrünen Augen blitzten auf. Er kniete sich vor sie auf den Boden.

"Also...deine Familie hat mich zu so `nem ollen Psychoheini geschickt. Der meinte nach einer Untersuchung, ich wäre gestörrt! Vollkommen irre wäre ich sagte er hah! Nun...deine Familie wollte mich in die geschlossene schicken. Die Idioten dachten doch tatsächlich ich würde es dies einfachso hinnehmen, doch da haben sie sich geirrt! undzwar ganz gewaltig...,",hauchte er. Langsam beugte er sich über sie und drückte ihr dann einen Kuss auf. Sie war wie erstarrt, konnte sich nicht rühren.

"Ich hab sie einfach umgebracht Süße...immerhin standen sie unserem Glück im weg...,".

Tränen rannen ihr in Strömen über die Wangen. Sie wandte sich von ihm ab. Übelkeit stieg in ihr auf. Sie warf sich nach vorn und übergab sich.
 

Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

“Aber, aber! Deswegen muss man sich doch nicht gleich übergeben. Ich bin sicher, dass sich deine Familie darüber freuen würde, wenn du glücklich werden würdest...ja...das glaube ich...,”,sagte er und strich ihr sanft über die Wange. Ihr wurde wieder übel. Sie konnte einfach nichts dagegen machen. Ihr Magen war so oder so schon ziemlich empfindlich. Normaler weise liebte sie Horrorfilme. Besonder wenn sie richtig blutig waren, doch dies hier überstieg ihre Grenze. Sie übergab sich ein weiteres mal. Dann sah sie genauer hin. Das war Blut! Sie hatte nur Blut auf den kalten Betonfußboden gekotzt. Zreyn beugte sich vor und drückte sie an die Wand.

“Ist dein Magen heut so empfindlich, Süße?!”, fragte er und lächelte zufrieden. Sie sah ihn hasserfüllt an. Sie hätte nie gedacht, den zu hassen, den sie liebte, doch in diesem Moment, war ihre Liebe für ihn gestorben. An dessen Stelle trat ein unglaublich starker Hass, wie sie ihn noch nie gespürt hatte. Sie wollte ihn umbringen. Und zwar auf grausame Art und Weise. Sie wollte das er litt. Wollte das er an seinem eigenen Blut verreckte. Doch so lange sie sich auf dem Boden übergab, konnte sie sich das wohl abschminken.

Zreyn beugte sich vor, näherte sich ihrem Gesicht. Er wollte sie küssen. Seine Lippen teilten sich. Da spie sie ihm Blut in den Mund.

“Verrecke Arschloch!”, zischte sie. Zreyn spuckte aus. Wischte sich etwas Blut vom Mundwinkel. Dann stand er auf. Er wandte sich von ihr ab. Da entrang sich ihm ein lautes Lachen.

“Du dummes kleines Drecksstück!”, brüllte er. Er drehte sich um. In seinen Augen stand ein irres Funkeln.

“Du wirst leiden! Gott wirst du leiden!”, rief er aus und verließ den Keller wieder. Er ging die Wendeltreppe hinauf.

Sie lehnte sich an die Wand. Tränen rannen ihr über die Wangen. Ihre Wimperntusche verlief. Hinterließ schwarze Linien auf ihrem Gesicht. Sie keuchte. Ein weiteres mal wurde ihr übel. Sie warf sich nach vorn und erbrach sich. Dann versank sie in einer gnädigen Ohnmacht.
 

Schmerzen durchzogen ihren Körper. Sie hörte ein dumpfes hämmern und ein unerträglicher Schmerz breitete sich in ihrem linken Handgelenk aus. Sie öffnete blinzelnd die Augen. Sie nahm alles nur schemenhaft war. Dann sah sie alles klar. Zreyn hatte sich über sie gebeugt. Er hatte etwas in der rechten Hand und schlug mit der linken auf etwas ein. Dazu benutzte er einen Hammer.

“Was...was tust du da?”, fragte sie keuchend. Zreyn hielt kurz inne. Er warf ihr einen kurzen Blick zu. Dann grinste er irre.

“Ich jage dir gerade einen Stahlpflock durchs Handgelenk,”, sagte er und grinste hämisch. Ihre Augen weiteten sich kurz vor Panik als er den Hammer wieder auf den Pflock niedersausen ließ. Ein brennender Schmerz entflammte in ihrem Handgelenk. Sie schrie auf. Verzweiflung stieg in ihr auf und sie versuchte sich panisch aus ihren Fesseln zu befreien. Zreyn lachte schäbig.

“DU KOMMST HIER NICHT RAUS!”, brüllte er ihr entgegen und stand auf. Er wich einige Schritte zurück. Dann beugte er sich über ihre Füße. Sie waren schmal und knochig. So wie der Rest ihres Körpers. Er zog einen weiteren Metallpflock aus seiner Hosentasche. Sie spürte das kühle Metall an ihrer Haut. Zreyn hob den Hammer und schlug zu. Sie spürte einen entsetzlichen Schmerz. Er hatte seine Wurzel in ihren Fußgelenken und schoss ihr hinauf bis über die Knie. Sie schrie auf und wand sich, bäumte sich auf gegen ihren Peiniger. Sie wollte weg. Wünschte sich, sie hätte genug Kraft sich von ihren Fesseln loszureißen und davonlaufen zu können. Doch so viel Kraft würde sie mit Sicherheit nie haben. Vor allem nicht in diesem Augenblick. Zreyn lachte. Er empfand ihre Schmerzen als Freude. Tränen rannen ihr über die bleichen Wangen.

Als Zreyn damit geendet hatte, sie an ein großes Holzkreuz zu nageln, lehnte er das Kreuz an die Wand. Sie wusste nicht wie er das schaffte. Wahrscheinlich verleite ihm der Wahnsinn so viel Kraft. Blut rann ihr in Strömen aus den Wunden die er ihr zugefügt hatte. Sie schloss die Augen. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Sie atmete tief ein und stieß ihn keuchend wieder aus. Dann überfiel sie wieder eine Ohnmacht.
 

“Aufwachen!”, sagte eine ihr bekannte Stimme kalt. Sie wurde ins Gesicht geschlagen. Den Schmerz spürte sie kaum. Sie öffnete die Augen und erkannte Zreyn. Er stand da und grinste.

“Und? Wie geht es uns heute?!”, fragte er mit belustigter Stimme. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie wandte ihren Blick ab. Der Schmerz in ihrem Körper hatte nicht nachgelassen. Im Gegenteil, er hatte zugenommen. Sie wusste, dass sie diese Tortur nicht mehr lange würde ertragen können. Wie lange hing sie hier schon? 3 Tage? 4 Tage? Sie wusste es nicht. Sie hatte hier unten jegliches Gefühl für Zeit verloren. Er kicherte. Sie hob den Blick.

“Und? Werden die Schmerzen stärker? Ich denke doch mal ja! Immerhin habe ich dich vor 5 Tage hier angenagelt...so langsam solltest du sterben! Mh...vielleicht zögere ich auch noch etwas hinaus...,”, sagte er. Dann verließ er den Keller wieder. Nach ein Paar Minuten kam er wieder hinunter. Er hatte etwas zu Essen und etwas Wasser bei sich. Das Essen und das Wasser gab er ihr. Sie nahm es wiederwillig. Je länger sie sich hier unten zwischen den Überresten ihrer langsam verwesenden Familie befand, desto größer wurde ihr Hass. In ihr formte sich ein Racheplan...der sich größtwahrscheinlich nicht erfüllen würde. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie hier unten verrotten würde. Als sie das Essen gegessen und das Wasser getrunken hatte, verließ Zreyn den Keller wieder. Sie schloss ihre müden Augen und ließ ihre Gedanken wandern. Sie dachte an die Zeit als sie noch eine Familie hatte, an die zeit als Zreyn ihr gegenüber liebevoll gewesen war und nicht einen solchen Wahnsinn an den Tag legte. Bei diesen Erinnerungen rannen ihr Tränen über die Wangen. Sie keuchte schmerzhaft auf. Dann spürte sie die aufkommende Bewusstlosigkeit und hieß sie willkommen. Bevor sie sich allerdings in die Dunkelheit ziehen ließ, galt ihr letzter Gedanke Zreyn. Sie würde sich für all das hier rächen! Dann war sie weg.
 

Sie erwachte. Sirenen heulten, Krach ertönte von oben. Verwirrt runzelte sie die Stirn. War Zreyn jetzt komplett durchgedreht? Anscheinend ja. Dann hörte sie wie ein Schuss erklang. Bei diesem Geräusch zuckte sie zusammen. Dann war heftiges Poltern zu hören. Jemand kam die Treppe runter. Und er war dabei nicht gerade leise. Ein Lichtstrahl erhellte einen Teil des Kellers.

“Hier sind noch mehr Leichen, Boss!”, rief jemand. Es war ein Mann. Sie spürte so etwas wie Hoffnung in sich aufsteigen. Hoffnung, dass man ihr helfen würde. Sie wollte dem Mann etwas zurufen, doch sie bekam anstatt eines ordentlichen Tons nur ein miserables Krächzen zustande. Doch auch dieses Geräusch reichte aus, um den Mann auf sie aufmerksam zu machen. Der Lichtstrahl fuhr durch die Dunkelheit und traf sie. Sie blinzelte. Das Licht war viel zu hell für ihre inzwischen zu empfindlichen Augen. Bei ihrem Anblick stieß der Mann einen erstickten Fluch aus.

“BOSS! HIER LEBT NOCH JEMAND!”, brüllte er hektisch. Er rannte zu ihr und legte das Kreuz vorsichtig auf den Boden. Trotzdem spürte sie jede noch so leichte Bewegung des Kreuzes als heftigen Schmerz. Weitere Schritte ertönten. Weitere Männerstimmen erklangen. Sie waren erschrocken und ärgerlich. Sie bekam davon alles nicht wirklich viel mit. Die Schmerzen in ihrem Körper wurden plötzlich noch stärker als sonst. Sie stieß einen Schrei aus und wollte sich dagegen wehren, doch kräftige Hände hinderten sie daran.

“Ruhig Mädchen! Wir ziehen nur die Pflöcke raus,”, erklang eine weiche Stimme. Dann ereilte sie wieder eine gnädige Ohnmacht.
 

Sie hörte ein beständiges, nervendes Piepen. Miesgelaunt schlug sie die Augen auf. Über ihr befand sich eine weiße, sterile Decke. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Das kam ihr merkwürdig vor. Wo befand sie sich? Kurzerhand richtete sie sich auf. Das heißt sie versuchte es, doch als sie sich auf ihre linke Hand stützte, schoss ein scharfer Schmerz durch ihr Handgelenk. Also ließ sie sich wieder nach hinten fallen.

“Du bist in einem Krankenhaus,”, erklang eine Männerstimme. Sie fuhr erschrocken in die Höhe. Diesmal stützte sie sich auf ihrer rechten Hand ab. Erleichtert stellte sie fest, dass dieses Handgelenk nicht schmerzte. Ein Mann in Zivilkleidung sass auf einem Stuhl, welcher sich neben ihrem Bett befand. Verwirrt starrte sie ihn an.

“Was...was mache ich hier?”, fragte sie mit rauer, krächzender Stimme. Der Mann zog vor erstaunen die Brauen hoch. Er war sichtlich erstaunt, dass sie Fähig war zu sprechen.

“Nun...ich bin von der Polizei. Dein Freund war verrückt geworden, hat deine Familie getötet, dich hat er gefoltert. Nach fast einer Woche hat sich eine Freundin von dir Sorgen gemacht und hat uns angerufen. Wir haben deinen Freund verhaftet und dich haben wir ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen ist er schon im Knast. Da brauchst du dir mal keine Sorgen zu machen,”, sagte er der Polizist ruhig. Sie hatte ihren Blick von ihm abgewandt und sah nun nach draußen.

“Hatten meine Eltern schon ihre Beerdigung?”, fragte sie nach einigen Minuten unbehaglichen Schweigens. Wieder zog der Polizist erstaunt die Brauen in die Höhe.

“Ähm...nein. Sie hatten noch keine...allerdings lässt deine Tante dir ausrichten, dass sie sie noch diese Woche bekommen.”

Der Kopf des Mädchens fuhr herum.

“Meine Tante? Sie...sie lebt noch?”, fragte sie keuchend. Der Polizist nickte.

“War sie...hier?”, fragte sie und sah ihn fragend an. Dem Polizist war das Ganze unglaublich unangenehm. Er schüttelte leicht den Kopf.

“Nein...sie wollte nicht herkommen, warum wissen wir nicht genau. Sie war wohl zu geschockt um irgendwohin zugehen. Immerhin ist ihr Mann Tod, genau wie ihre beiden Kinder,”, sagte er. Das Mädchen zog die linke Augenbraue in die Höhe.

“Meine Familie ist auch tot...,”, murmelte sie mit kaum hörbarer Stimme und wandte den Blick wieder ab. Der Polizist stand auf.

“Ähm...ich werde dann mal besser gehen,”, sagte er. Das Mädchen nickte.

“Ich bleibe aber im Krankenhaus, falls etwas passieren sollte, ok?”, fügte er hinzu. Das Mädchen ignorierte ihn. Er seufzte leise und verließ den Raum.
 

Regen fiel auf die Bestattungsgesellschaft. Ein Priester sprach einige Worte. Dann wurden die Urnen im Familiengrab beigesetzt. Die anderen Gäste weinten leise. Das Mädchen beugte trat an das frische Grab heran, beugte sich nach vorn, nahm etwas Sand in die Hand und nahm so ihren Abschied. Dann wandte sie sich ab und trat beiseite, um einer schlanken Frau platzt zu machen. Diese warf auch etwas sand ins Grab. Dann stellte sie sich mit einem auffälligen Abstand zu dem Mädchen. Nun liefen die Gäste an dem Grab vorbei, nahmen Abschied von den Toten und teilten den beiden Frauen ihr Beileid mit.

Die Augen des Mädchens waren gefühlslos und ohne jeglichen Glanz. Die Frau neben ihr unterdrückte ihre Tränen so gut es ging.

Es dauerte auch nicht mehr lange und die Beerdigung war zu Ende. Die Beerdigungsgesellschaft ging noch zum Leichenschmaus, doch danach wandte sich jeder wieder seinen eigenen Beschäftigungen zu.
 

Sie sass auf dem Beifahrersitz und starrte nach draußen. Graue, undurchdringliche Regenwolken bedeckte den Himmel. Neben dem Mädchen sass eine Frau am Steuer. Kein der beiden sagte ein Wort.

“Du wirst nicht bei mir wohnen,”, brach die Frau das Schweigen. Das Mädchen sah weiterhin nach draußen.

“Ich überweise dir Monatlich Geld, damit du leben kannst und ansonsten lebst du in irgendeiner anderen Stadt. Hauptsache ich muss dich nicht sehen, hast du mich verstanden?”, fragte sie und warf ihrer Nichte einen kurzen Blick zu. Diese nickte kaum merklich.

“Keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass dein Unterhalt eine ordentliche Summe ist und du dir keinerlei Sorgen zu machen brauchst,”, fügte sie nach einigen Sekunden des Schweigens hinzu. Das Mädchen schwieg.
 

“Nun...die Wohnung ist doch gut! Es ist nicht schmutzig, die Gegend ist annehmbar und die Miete ist auch in Ordnung,”, sagte die Frau und sah sich um. Das Mädchen stand da und sah sich mit leerem Blick um. Sie sagte keine Wort. Der Vermieter musterte das merkwürdige Paar. Die beiden machten einen unheimlichen Eindruck auf ihn. Die ältere Frau hatte dunkle, lange Haare, war ziemlich schlank und war die gesprächigere von beiden. Das Mädchen hatte lange Haare, war fast magersüchtig und schwieg. Bis jetzt hatte sie kein einiges Wort gesagt. Beide trugen schwarze Kleidung.

»Vielleicht gehören sie ja einer Organisation an oder so etwas...so was soll es ja geben,«, dachte er. Da sah ihn das Mädchen an. Ihre Augen waren von einem hellen Ton und wirkten unnatürlich kalt. Er zuckte leicht zusammen und wandte sich dann mit einem freundlichen Lächeln an die Frau.

“Wann würden sie denn einziehen wollen?”, fragte er höfflich. Die Frau sah ihn an. Ein hauchdünnes Lächeln erschien auf ihren Lippen.

“Sie wird nicht einziehen,”, erklang eine leise melodische Stimme. Der Vermieter fuhr herum. Das Mädchen hatte mit ihm gesprochen! Er sah sie verdutzt an.

“Äh...wie bitte?”, fragte er verwirrt.

“Die Wohnung ist für mich gedacht,”, erklärte das Mädchen. Seine Augen weiteten sich erstaunt.

“Aber...das verstehe ich nicht! Wieso...wieso nur du? Warum nicht auch deine Mutter?”, fragte er verwirrt. Das Mädchen zuckte zusammen.

“Sie ist meine Tante und nicht meine Mutter. Im übrigen geht sie das Ganze nichts an! Immerhin bezahle ich die fast schon unverschämte Miete von meinem eigenen Unterhalt! Also gestatte ich es nicht, dass sie in meinen Angelegenheiten herumschnüffeln,”, sagte sie mit kontrollierter Stimme. Der Mann starrte sie entsetzt an. Das Mädchen war doch tatsächlich frech zu ihm! Er wollte gerade zu einer entrüsteten Antwort ansetzen, als sich nun die Tante des Mädchens einmischte. Sie wirkte nun nicht mehr so freundlich wie vorhin, sondern eher ungeduldig.

“Kommen wir dann langsam mal zum Mietvertrag? Ich habe heute noch einen wichtigen Termin bei meinem Verleger,”, sagte sie und sah den Vermieter ungeduldig an. Dieser nickte.
 

Der Mietvertrag dauerte nicht lange. Der Vermieter bedankte sich höfflich, dass sie sich für diese Wohnung entschieden hatten und machte sich dann schnell vom Acker.

“Du wirst dann ab jetzt jeden Monat um die 2000 Dollar bekommen. Davon kannst du die Miete bezahlen und was dann sonst noch so anfällt,”,sagte ihre Tante. Das Mädchen stand schweigsam am Fenster und sah nach draußen.

“Hast du mich gehört?”

Sie nickte leicht.

“Nun...dann...ich hoffe, er bricht nicht wieder aus und findet einen von uns...das wäre nicht sonderlich gut,”,sagte die Frau und wandte sich zum gehen.

“Wenn er ausbricht, dann werde ich ihn aufhalten. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen,”, sagte das Mädchen mit leiser und doch verständlicher Stimme. Die Frau drehte sich um. Sie zitterte leicht.

“Wie bitte?”, fragte sie verwirrt. Sie glaubte sich verhört zu haben. Das Mädchen drehte sich um und lächelte.

“Wenn er ausbricht, dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass er nie wieder irgendetwas anstellen kann. Ich werde dafür sorgen, dass er nicht einmal mehr atmen kann,”, sagte sie. Ein kaltes Lächeln stand auf ihrem Gesicht. Es drückte eine bedrückende Art von Traurigkeit aus. Die Frau zog die Augenbrauen zusammen. Dann nickte sie.

“Von mir aus kannst du machen was du willst, solange du nicht mehr in meine Nähe kommst.”

Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ das Appartement. Sie schloß die Tür hinter sich. Das Mädchen drehte sich wieder lächelnd zum Fenster herum. Sie berührte das kalte Glas. Dann legte sie die Stirn daran.

»Wenn er wiederkommt dann werde ich ihn dafür büßen lassen, was er meiner Familie angetan hat,«, dachte sie kalt.
 

Sie erwachte schweißgebadet. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Warum war sie nochmal aufgewacht? Ach ja! Es hatte geklingelt! Shizuka schlug die Bettdecke zurück und erhob sich. Schlaftrunken taumelte sie leicht die Treppe herunter. Sie stand nun vor einem schmalen Tischchen. Darauf stand ein kabelloses Telefon. Es klingelte immer noch unermüdlich. Sie nahm den Hörer aus der Halterung, drückte auf die kleine grüne Taste.

“Mh...,”, brummte sie müde in den Hörer.

“Spreche ich mit Shizuka Shasatsu?”, erklang eine männliche Stimme.

“Mh...,”, brummte sie zustimmend.

“Nun...ich bin Shrethnail Arkonsathil. Ich bin Angestellter der Regierung. Wir haben eine passende Schule für Sie gefunden.”

“Ach...wirklich?”, fragte Shizuka höhnisch.

“Nun...dann muss ich Sie wohl enttäuschen, aber ich bin bereits auf einer Schule.”

“Es ist eine besondere Schule. Für Menschen wie Sie ist sie bestens geeignet,”, erwiderte Shrethnail Arkonsathil kühl. Shizuka kniff die Augen zusammen.

“Ich habe trotzdem keinerlei Interesse,”, zischte Shizuka.

“Sie wollen doch nicht etwa, dass wir uns an Ihre Tante wenden müssen?”, fragte er plötzlich. Shizuka gefror bei seinem Ton fast das Blut in den Adern. Ihre Tante war seit damals zwar nicht sonderlich freundlich zu ihr gewesen, aber sie mochte ihre Tante immer noch. Der Gedanke, dass ihr etwas passieren könnte, schnürte ihr die Kehle zu. Sie seufzte leise.

“Also gut...Sie haben gewonnen. Ich gehe auf diese Schule. Aber lassen Sie sich eins gesagt sein, Mister! Wenn Sie meiner Tante auch nur ein einziges Haar krümmen oder ihr auch nur zu nahe kommen, dann bring ich Sie um, kapiert?!”, fragte Shizuka gereizt.

“Abgemacht! Ich lasse Ihre Tante in Ruhe, Sie gehen auf die Schule, die wir für Sie vorgesehen haben und wenn ich Ihrer Tante zu nahe komme, dann bringen Sie mich um!”, sagte er. Es war aus seiner Stimme deutlich herauszuhören, dass er sie nicht ernst nahm. Shizuka stieß ein warnendes Knurren aus. Dafür bekam sie ein amüsiertes Lachen von ihm.

“Ich werde Sie in 5 Stunden abholen!”, sagte er immer noch lachend.

“Mh...,”, knurrte Shizuka. Dann knallte sie den Hörer hin.

“Beschissene Paragrafenreiter,”, brummte sie als sie wieder die Treppe hinauf wankte. Dann legte sie sich wieder ins Bett, zog sich wieder die Decke über den Kopf und schlief wieder ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-05T18:42:49+00:00 05.09.2008 20:42
Mein Gott das ist ja Hammer O_O Aber toll geschrieben ich kann sie in ihrer Verzweiflung und ihrer Trauer richtig neben ihren toten Eltern sehen. Mit all dem Blut...*magenumdreh*
Prima anschaulich ganz super!! *applaus, applaus*^^


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