Falkenaugen im Nebel
„Was ist denn heute mit dir los? So kenn ich dich gar nicht…“, sagte Flora während Zorro sie fest umarmte.
„Nichts…Komm lass uns weitergehen sonst gibt’s gleich wirklich noch Ärger.“, er griff nach Floras Hand und zog sie mit sich.
„Hey warte nicht so schnell!“
„Also wenn die beiden nicht gleich hier sind raste ich aus!“, schnaubte Nami vor Wut.
„Ich hab Angst vor ihr…“, zitterte Chopper und versteckte sich hinter Ruffy, der in einem lauten Lachen ausbrach.
„Ach, die werden hier schon gleich auftauchen.“
„Du hast gut Lachen!“, maulte Nami beleidigt und ging in die Kombüse.
„Was ist denn los? Wieso hast du es denn so eilig hier wegzukommen?“, fragte Lysop.
„Weil es nicht mehr lange dauert, bis das Unwetter hier ist. Von Westen kommt was rüber, deswegen wollte ich hier weg bevor das alles hier her kommt.“
„Oh die Flying Lamb ist schon vorbereitet.“, sagte Flora.
„Ja, komm.“, Zorro lief voraus.
Die beiden liefen schnell zum Schiff, wo Nami sie schon erwartet hatte. Jetzt konnten sich die beiden erstmal eine Portion Ärger abholen.
„Was habt ihr euch dabei gedacht stundenlang wegzubleiben ohne jemanden zu sagen wo ihr seid!“, brüllte sie und verpasste beiden eine Kopfnuss.
„Hey! Spinnst du?“, murrte Zorro.
„Tut uns ja Leid…jetzt sind wir ja wieder da…“, entschuldigte sich die Prinzessin.
Nami schaute noch einmal skeptisch zu den beiden und stapfte dann davon. Zorro holte einmal tief Luft, warf Flora einen Blick zu und ging dann Sanji bei den Segeln helfen.
Flora sah ihm nach und verlor sich wieder in ihren Gedanken.
‚Es wird alles gut gehen…ich muss nur daran glauben und nicht immer so schwarz sehen…aber trotzdem will auch ich so schnell wie möglich hier weg…‘
Langsam kam eine dicke Nebelschicht übers Meer und machte die Sicht rar. Auch der Himmel verdunkelte sich. Große, dunkle Wolken kamen auf und zogen sich zusammen.
„Na toll. Was habe ich gesagt? Jetzt kommt es immer näher und wir sitzen immer noch hier fest. Jetzt seht zu, dass ihr das Schiff vom Ufer wegschiebt und zwar dalli!“, Nami schubste die drei Jungs von Bord.
Sanji, Zorro und Ruffy begannen die Flying Lamb vom Ufer zu schieben, sodass sie wieder vollkommen im Meer schwamm. Wenn das geschafft war, konnten sie endlich weiter, aber das war gar nicht so einfach, da der Sand sehr tief und schwer von der Nässe des Wassers war.
Nami kommandierte weiter die anderen herum. Flora stand an der Reling und starrte in den Nebel.
„Es ist kalt…irgendwas kommt auf uns zu…ich spüre es genau…“, sie zitterte vor Kälte und vor Angst.
Nicht einen Moment wandte sie sich von dem Meer ab. Sie durchsuchte es förmlich nach Gefahr…und schließlich entdeckte sie das, wovor sie sich die Wochen davor jeden Tag gefürchtet hatte…
„Nein…bitte nicht….bitte nicht jetzt!“
Sie drehte sich blitzschnell um und rannte los. Sie sprang von Bord und rannte zu den Jungs, die immer noch dabei waren das Schiff ins Meer zu befördern.
„Stop! Stop! Hört auf! Stop!“, schrie sie.
Abrupt hörten die drei auf und sahen verwundert zu der so panischen Flora.
„Was ist? Wieso sollen wir aufhören?“, fragte Sanji verwirrt.
„Flora was tust du denn da? Die sollen gefälligst weitermachen wir müssen hier weg!“, rief Nami runter.
„Aber….Aber wir können nicht weiter…“, sagte sie leise und kaum hörbar.
Zorro merkte sofort, dass etwas nicht stimmte und auch Ruffy schaltete außergewöhnlich schnell. Beide kamen zu Flora, Sanji lief ihnen verdattert hinterher.
„Flora was ist mit dir?“, Zorro packte sie an den Schultern, beugte sich etwas zu ihr runter um ihr so genau in die Augen sehen zu können, die mit Angst erfüllt waren.
Dann starrte sie zu Ruffy und da wusste der Strohhut, wovor sie sich so fürchtete. Er ging an den beiden vorbei, ging am Schiff vorbei um Sicht auf das Meer zu haben. Und dann sah auch er die Gefahr, die aus dem Nebel immer näher ans Ufer trat.
An Bord war währenddessen alles still.
„Was sind das für Lichter, die da aus dem Nebel kommen?“, fragte Chopper ängstlich.
Robin, Nami und Lysop standen nun ebenfalls an der Reling um nachzusehen.
„Oh Nein. Die hab ich doch schon mal gesehen…“, bibberten Lysop die Knie.
„Flora?“, sagte Zorro nun energischer und lauter als zuvor.
Flora fasste sich langsam, stand aber immer noch unter Schock.
„Du bekommst jetzt die Gelegenheit auf die du schon so lange wartest…Vermassel es nicht…hast du gehört? Du hast es versprochen.“
„Was redest du da?“
„Er ist hier. Er ist hier…und hat gleich die Insel erreicht.“, antwortete sie mir einer Leere in ihren Augen.
Zorro stand dar wie versteinert. Er ließ von Flora ab und ging zu Ruffy. Dann schaute er in den Nebel und als er ihn sah, verkrampfte sich sein Gesicht und sein ganzer Körper stand unter Spannung.
„Falkenauge…“, flüsterte Nami.
Die grünen Lichter kamen nun immer mehr zum Vorschein und das kleine Floß bahnte sich seinen Weg durch die Wellen. Inmitten dieses Floßes saß er: Mihawk Falkenauge. Einer der 7 Samurai und der beste Schwertkämpfer der Welt.
Sein riesiges Schwert trug er auf dem Rücken. Nur der Griff war hinter ihm zu sehen. Doch darauf richteten sich nicht die Augen der Piraten, sondern auf diese gelben Falkenaugen, die einen förmlich durchschauten. Die Feder auf seinem Hut wehte seicht im Wind…
Er kam dem Ufer näher und näher und wusste, dass er bereits erwartet wurde…
