Ankunft auf Smooth-Island
Die Flying Lamb ankerte am Strand von Smooth-Island. Miyu und Rubinia gingen zaghaft von Bord.
„Ihr müsst das wirklich nicht machen. Es reicht, wenn ihr uns hier absetzt und weiterfahrt.“
„Kommt gar nicht in Frage! Wir bringen euch zurück und regeln das hier.“, antwortete Flora.
Rubinia lächelte erleichtert.
„Dann lasst uns gehen. Ich zeige euch den Weg.“, das Mädchen mit den roten Augen ging voran und der Rest folgte ihr.
Sie liefen geradeaus durch einen dicht bewachsenen Wald. Man konnte eigentlich auch schon Dschungel sagen, wenn man bedachte was dort alles wuchs. Der Weg spaltete sich später in Zwei.
„Hier rechts rum geht es ins Dorf. Wir müssen links, da wir dort nicht willkommen sind. Wir wohnen abseits des Dorfes.“, erklärte Rubinia emotionslos.
„Die sind doch nicht mehr ganz dicht. Wie können die euch verstoßen nur weil euer Vater Pirat war und weil du Teufelskräfte besitzt?“, Nami konnte es nicht verstehen.
„Die Leute hier haben Angst vor mir. Sie wissen nicht genau, was für Kräfte ich habe, da ich sie hier noch nie eingesetzt habe. Wenn sie wüssten, dass ich eine harmlose Katze bin… würden sie mich vielleicht töten…“
„Was?“, Lysop hielt sich vor Schock die Hand vor den Mund.
„Diese Insel hat zudem nicht immer so schön ausgesehen wie jetzt. Als eine Piratentruppe uns angriff wurde hier alles zerstört und niedergebrannt. Die Dorfbewohner machten meinen Vater dafür verantwortlich. Sie meinten, dass die Piraten nur seinetwegen herkamen.“, erzählte Rubinia.
„Dann müsste ich mir ja auch Gedanken um Sunny-Island machen.“, überkam es Flora plötzlich.
Alle drehten sich zu ihr um.
„Was ist, wenn jemand hinter mir her ist? Und dann meine Eltern oder Feena angreift?“
„Ach… s ein Quatsch. Wer sollte das denn schon machen? Deinen tollen Vergangenheitsfreund haben wir ja erledigt. Es sei denn du hast dir noch mehr Feinde gemacht?“, Nami schielte zu Flora.
„Nein... Lucio war der einzig Gefährliche.“, beteuerte sie.
„Na also... dann brauchst du dir auch keine Sorgen machen.“
Die Truppe stapfte weiter durch den Wald. Es schien noch ein Weilchen zu dauern, bis sie am Haus der Familie Raveno ankämen. Flora sah nachdenklich zu Boden.
'Ob Nami Recht hat?', dachte sie.
Ruffy und Rubinia, die vorne weg gingen, blieben auf einmal abrupt stehen.
„Bleibt wo ihr seid.“, das Katzenmädchen hielt schützend ihren Arm vor ihre Verfolger.
„Wow cool! Eine Schlange!“, rief Ruffy begeistert mit funkelnden Augen.
„Was? Ihhh! Macht die sofort weg!“, schrien Flora und Nami angeekelt und ängstlich zugleich.
„Ihr müsst ruhig bleiben, dann wird sie euch nichts tun.“, Rubinias Augen reflektierten die Sonnenstrahlen, als sie zu den anderen blickte.
Doch Flora und Nami beruhigten sich nicht.
„Hört auf hier so rum zu schreien.“, murrte Zorro.
Er zückte sein weißes Königsschwert und zerteilte die Schlange gekonnt in zwei Stücke.
„Sie ist tot...“
„Ah gut... die war echt ekelig.“, lief es Nami noch eiskalt den Rücken runter.
„Kann man die essen Sanji?“, fragte Ruffy, der sich vor den zwei Hälften hinhockte.
„Ich weiß nicht… probieren kann man es ja mal.“, Sanji hatte nichts dagegen einzuwenden.
„Ihr habt sie wohl nicht mehr alle! Sowas kommt nicht auf unser Schiff, weder auf meinen Teller! Kapiert?“, brüllte die Navigatorin durch den ganzen Wald und erteilte den beiden eine Kopfnuss.
„Wie du meinst Nami-Schatz. Ich mach alles was du willst.“, flötete Sanji und führte wieder ein kleines Tänzchen auf.
Nach diesem kleinen Schreck gingen sie weiter und vor ihnen tauchte ein kleines, strohgedecktes Haus auf.
„Mama, Mama!“, rief Miyu überglücklich.
Eine Frau trat aus der Tür und sah sich überrascht um. Entdeckte dann aber ihre Töchter und schloss sie in die Arme.
„Miyu... Rubinia... was macht ihr denn hier?“, fragte sie mit Tränen in den Augen.
„Wir wollten zurück Mama.“, antwortete die älteste Tochter.
Die Mutter löste sich von Miyu und erblickte nun die Strohhutbande.
„Wer seid ihr?“, fragte sie misstrauisch und stellte sich schützend vor ihre Töchter.
„Du brauchst keine Angst haben Mama. Das sind Piraten!“, sagte Miyu.
Ihre Mutter zuckte zusammen. Die Strohhutbande sah sich irritiert an.
„Miyu... schüchter sie doch nicht ein.“, fauchte Rubinia herab.
„Sie tun wirklich nichts. Sie haben uns gerettet und hierher gebracht.“, versuchte sie richtig zu stellen.
Die Mutter fing sich wieder und sah zu den Piraten.
„Ihr habt also meine Kinder gerettet?“
„Ja.“, antwortete der Käpt‘n.
„Vielen Dank.“, sagte sie und lächelte.
Als sie Flora in der Gruppe entdeckte fiel sie plötzlich auf die Knie.
„Oh Prinzessin! Tut Mir Leid... ich...“, stotterte sie.
Flora sah sie verwirrt an. Sie ging zu ihr hin und hockte sich zu der Fremden runter.
„Nicht doch… sie müssen sich nicht vor mir verbeugen.“, sagte sie und reichte ihr mit einem Lächeln die Hand. Die Mutter sah auf und Flora half ihr hoch.
„Wir haben Ihnen ihre Töchter zurückgebracht. Sie haben uns von den Geschehnissen auf dieser Insel bereits erzählt. Wir wollen helfen.“, sagte Flora sanft.
„Das ist wirklich nett von euch, aber ich glaube ihr könnt uns nicht helfen.“, sie sah traurig zu Boden.
„Wie ist denn Ihr Name?“, fragte nun Nami, die etwas hervortrat.
„Sakura Raveno.“
„Miss Raveno… lassen sie uns doch erstmal reingehen.“, schlug Sanji vor.
Die Familie Raveno führte die Piratenbande ins Haus. Es war nicht sehr groß und somit sehr eng in seinem Inneren.
„Setzt euch doch.“, Miss Raveno deutete auf die Sitzecke.
„Nun erzählen Sie uns doch mal genauer von diesem Problem hier.“, forderte Robin die Frau auf.
„Ich wollte meine Kinder nicht wegschicken. Ich liebe sie über alles, aber hier hätten sie doch nie ein richtiges Leben gehabt. So abgesondert ohne Freunde…“, Miss Raveno brach in Tränen aus.
Miyu und Rubinia nahmen sie in den Arm.
„Früher haben sich hier alle gut verstanden. Da gab es kein Problem mit Piraten und Teufelskräften. Aber seitdem diese Insel einmal von einer Piratenbande überfallen wurde ist alles anders… Ein Kopfgeldjäger lebt seither hier und redet den Leuten ein, dass Piraten schlimme Menschen wären, die nur töten und klauen. Und das die Teufelsfrüchte Unheil bringen. Wie der Name schon sagt. Teufel... Die Menschen hier sind sehr abergläubisch…“, erzählte sie schluchzend.
„Ein Kopfgeldjäger? Das ist ja schrecklich.“, Chopper hatte großes Mitleid mit der Familie.
„Die Leute glauben ihm, da er ihnen alles versprochen hat. Nie wieder sollten Piraten hierherkommen. Er würde sie alle beschützen.“, fuhr Miss Raveno fort.
„Wie heißt dieser Kopfgeldjäger?“, fragte Zorro nun ernst.
„Reily Smith.“, antwortete Rubinia.
„Sag bloß du kennst den Typen?“, fragte Flora und wandte sich zu Zorro.
„Ja… aus alten Zeiten...“
„Der wird sich ja dann freuen dich wiederzusehen.“, meinte Nami.
„Allerdings.“, Zorro legte ein breites Grinsen auf.
„Ich glaube wir sollten diesem Reily mal einen Besuch abstatten.“, Ruffy grinste genau so gefällig wie Zorro.
„Wir werden mitkommen. Ihr beiden macht ja doch nur Blödsinn.“, Flora erhob sich aus dem Sofa.
„Also... wollen wir gehen?“
Auch die anderen gingen nach draußen.
„Bitte tut das nicht! Ich will nicht, dass jemandem etwas passiert.“, bettelte Miss Raveno.
„Uns wird nichts passieren. Wir haben bis jetzt alles durchgestanden.“, zwinkerte Sanji der Mutter zu.
„Flora, Flora! Ich will mitkommen.“, Miyu lief der Crew nach.
„Du kannst nicht mit. Das ist zu gefährlich für dich. Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“, Flora schickte Miyu zurück.
„Du passt auf deine Familie auf okay?“, Flora sah zu Rubinia. Diese nickte.
„So Leute… dann auf ins Dorf.“, Ruffy ging eifrig voran.
„Ihr werdet da aber kein Blutbad anrichten verstanden?“, Flora guckte gezielt zu Zorro und Ruffy.
„Sie hat Recht. Wir werden erstmal die Lage checken und dann sehen wir, was auf uns zukommt.“, stimmte Nami Flora zu.
„Jaja... wir haben schon verstanden.“, grummelte Zorro beleidigt.
„Das will ich wohl meinen.“, Flora lächelte ihm zu.
'Stur wie immer.', dachte er und rollte mit den Augen.
