Bonus: Kjakur, Wächter der Hochroten Flamme
„Hm, das lief doch wie geschmiert.“, sagte Lucio und lächelte.
Vor seinem Gesicht zeichneten sich die Piraten der Flying Lamb. Er hatte alles durch das Auge eines Raben betrachtet.
„Ich sagte doch, dass sie uns nicht verraten wird. Sie hängt zu sehr an ihnen als dass sie wollte, dass ihnen etwas zustößt.“
„Sie hat sie ganz schön angelogen. Aber die sind wahrscheinlich so doof und glauben ihr!“, kicherte Charlie.
Kjakur landete vor der Villa.
„Wir sind wieder da Flora.“, Shana schaute zurück und sah in Floras trauriges Gesicht an dem noch einige Tränen hinab perlten.
„Ich weiß, dass es schwer war, aber du musstest es tun.“
„Ich weiß...“, schluchzte Flora und stieg von dem Rücken des Drachen.
Sie ging ins Haus und lief dann sofort in ihr Zimmer. Shana stieg von Kjakurs und sah ihn wehleidig an.
„Danke... du kannst dich jetzt wieder ausruhen.“, sagte Shana zu ihrem Partner.
Der Drache nickte ihr zu und löste sich in Luft auf. Shana ging nun auch in die Villa. Aber nicht wie Flora in ihr Zimmer sondern zu den anderen.
„So da sind wir wieder.“, sie betrat den Raum.
„Das haben wir schon mitgekriegt.“, antwortete Charlie.
Shana ging zu Lucio und reichte ihm seine Tasche mit seinen ganz persönlichen Sachen.
„Ich danke dir Shana.“
„Wo ist Flora?“, fragte Taladdin in kühler Stimmlage.
„Ich weiß nicht, wenn sie nicht hier ist wird sie wohl in ihrem Zimmer sein.“, antwortete Shana auf Taladdins Frage.
„Ich werde mal zu ihr gehen.“, sagte sie und verließ wieder das Zimmer.
Flora stand derweil auf dem Balkon, der an ihr Zimmer grenzte. Mit leerem Blick starrte sie in die Ferne.
'Spätestens jetzt werdet ihr mich hassen.', dachte sie.
Wieder kullerten Tränen über ihr Gesicht. Doch dann klopfte jemand an ihrer Tür.
„Flora?“, hörte sie Shana rufen.
Sie wischte sich schnell die Tränen aus ihrem Gesicht und holte tief Luft.
„Du kannst reinkommen.“
Shana öffnete die Tür und trat ein.
Sie ging raus zu Flora und stellte sich mit ans Geländer. Der Wind blies ihr durchs Haar.
„Echt schön hier was?“, sagte sie mit geschlossenen Augen und einem entspannten Blick.
„Ja....“
„Du hast dich verändert seit du das letzte Mal hier warst.“, Shana schaute zu ihr rüber.
Flora antwortete nicht sondern starrte nur geradeaus über die Insel.
„Aber anscheinend braucht Lucio dich. Ich weiß auch nicht genau was er vor hat, aber wir werden wahrscheinlich bald diese Insel verlassen und uns woanders einquartieren, wo wir zutun haben.“, erzählte Shana.
„Ist vielleicht auch besser so…“, sagte Flora betrübt.
Sie wollte nicht mehr Trauern. Sie musste jetzt stark sein.
'Wenigstens habe ich viel Schönes mit euch erlebt.'
Sie sah rüber zu Shana die den Ausblick zu genießen schien.
„Sag mal...“, setzte Flora an.
„Wie bist du Kjakur begegnet?“
Shana schaute sie fragend an.
„Naja... es ist wunderlich, dass du einen Drachen rufen kannst. Zumal diese Tiere ja ausgestorben sind.“
„Hm... das ist jetzt ein Jahr her glaube ich. Nachdem du weggegangen bist habe ich Kjakur das erste Mal getroffen.“, Shana sah verträumt in die Ferne.
„Erzählst du‘s mir?“
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„Ja wie gesagt es ist ein Jahr her. Die Teufelsfrucht habe ich ja schon vor langer Zeit gegessen. Ihre Kräfte habe ich gut unter Kontrolle. Doch eines Tages schienen sie verrückt zu spielen. Da hatte ich gerade trainiert. Unkontrolliert schossen die Flammen aus mir. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe fast den ganzen Wald in Brand gesetzt.“, sie lächelte.
„Ich kann dich verstehen. Ist unangenehm, wenn man die Kontrolle verliert.“, murmelte Flora.
„Naja... irgendwann hatte ich auch keine Kraft mehr und sank schließlich zu Boden. Das Feuer in mir hatte sich beruhigt. Zerstört hatte ich einiges, doch ich konnte die Flammen zurückrufen. Das tat ich auch, damit ich nicht den ganzen Wald abfackelte.“
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„Was war das? Wieso hatte ich sie nicht mehr unter Kontrolle?“, fragte ich mich die ganze Zeit.
„Teufelskräfte haben eigentlich auch immer eine Bedeutung. Doch von meiner wusste ich sie nicht! Was bedeutete denn Crimson-Flame? Dies fragte ich mich ziemlich oft, doch keiner konnte mir diese Fragen beantworten. Ich saß also immer noch da auf dem Boden, voller Erschöpfung und dachte nach. Als plötzlich jemand mit mir sprach.“
„Shana...... Konzentriere dich….“
„Ich erschrak ziemlich. Ich schaute mich suchend um, doch entdecken konnte ich niemanden.“
„Wer ist da?“, rief ich.
„Ich wohne tief in dir.“, sagte die Stimme wieder.
„Ich wusste nicht was gemeint war. Verdutzt schaute ich an mir runter.“
'Wer bist du?', fragte ich in Gedanken.
„Der Wächter deiner Teufelsfrucht. Rufe mich. Ich kann dir helfen.“
„Ich wusste natürlich nicht wie mir geschah. Ich dachte erst du spinnst doch komplett, aber irgendwas schien ich in mir zu spüren. Ich ging für einen Moment in mich hinein, fühlte förmlich das lodernde Feuer.“
'Vertrauter Geist..... treuer Diener...... edler Gefährte der Hochroten Flamme. Komm hervor und diene deinem Meister!', sagte ich innerlich.
„Ich wusste noch nicht einmal, woher ich diesen Satz hatte, es schien in meinem Bewusstsein zu sein.“
„Ich klatschte in die Hände… so wie ich es vorhin tat und ein riesiger Feuerstrahl schoss in den Himmel. Kerzengrade, aus meinen Handflächen, die noch zusammenlagen. Und dann..... entdeckte ich eine große Gestalt. Ich wich ein paar Meter zurück.“
„Zu euren Diensten Meister.“, sagte er.
Ein großer Drache stand vor mir. Feuerrot und die Schuppen glühten förmlich.
„Wer bist du?“, fragte ich ängstlich.
„Ich bin dein vertrauter Geist. Der Geist von der Crimson-Flame-Frucht. Ich bin der Wächter der Hochroten Flamme, Kjakur. Ich stehe dem Anwender der Teufelsfrucht zu Diensten.“
„Er lehrte mich, mich mehr zu beherrschen und noch besser zu werden, was meine Fähigkeiten betraf. Von da an waren wir Partner und auch Freunde.“
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„Eine schöne Geschichte.“, sagte Flora und dachte etwas an ihre Lehrstunde mit Robin.
„Ja. Ich bin Froh ihn als Partner zu haben.“, sagte Shana und lächelte. Sie schloss die Augen und ging in sich.
'Danke nochmal... Partner.', sagte sie innerlich zu ihm.
