Zum Inhalt der Seite

Bjutiefarm

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eigentlich sollte er es inzwischen wissen. Warum nur fiel er immer wieder darauf rein. Frey zerfleischte sich fast vor lauter Vorwürfe. Innerlich! Äußerlich sah man ihm nix an.
 

Mit ausdruckslosem Gesicht folgte er Safi. Wieder mal. Wieder mal war er auf ihren unschuldigen Blick reingefallen. Den hatte sie gut drauf. Er hätte es wissen müssen. Jedesmal, wenn Vivlest keine Zeit, oder besser gesagt, keine Lust hatte, mit Safi mitzugehen, musste er dran glauben. Und sie stellte das auch noch so dar, als ob es eine große Ehre wäre.
 

Auf alle Fälle hatte sie ihn mal wieder dran gekriegt. Warum sie ausgerechnet hier seine Begleitung wünschte, konnte er sich echt nicht vorstellen.

Warum Frauen sooft beim Friseur rumhockten, konnte er echt nicht verstehen. Himmel, da genügte doch ein Topf auf dem Kopf und Sanella ging einmal mit der Schere rum, basta. Obwohl, sogar Lutes leistete sich jetzt ab und zu einen flotten Haarschnitt und ließ sich den Bart stutzen. Naja, seit die ihn beim Animexx zum Schnucki des Jahres gewählt hatten, gehörte das wohl dazu.
 

Unauffällig schaute sich Frey um. Seit der "Renovierung" war er nicht mehr hier drin gewesen. Schon interessant, was aus dem "Friseurmeister Willi Wutsch" geworden war. Die nannten das jetzt "Schönheitssaaaalong" oder "Bjutiefarm". Und in der Tat! An eine Farm erinnerte ihn das ganze schon. Wie die Hühner auf der Stange saßen die Wei..... öhm Damen in einer Reihe vor dem langen Spiegel. Überall blitzte Chrom und Glas. Frey war angenehm überrascht, denn er hatte rosa Plüsch erwartet. Die Friseusen nannten sich jetzt Stylistinnen und hüpften in niedlichen kurzen weißen Kitteln herum. So langsam gefiel es Frey hier * dg* Natürlich gab es auch ein paar Schönlinge, die den Damen den neusten Pariser Style andrehten. Verächtlich schnaubte Frey. Was für Schnösel! Einer dieser "Schnösel" schaute in seine Richtung und zwinkerte ihm zu. Frey lief rosa an. Der Schnösel ließ seinen Blick von oben nach unten gleiten und grinste dann schelmisch. Frey, der plötzlich die Bedeutung des Spruches, sich von Blicken ausgezogen zu fühlen, am eigenen Leib spürte, lief dunkelrot an. Vor Verlegenheit? Oder vor Wut?
 

"Und womit können wir Ihnen dienen, meine Dame," zwitscherte es plötzlich hinter ihm. Wer hätte gedacht, dass es zu dunkelrot noch eine Steigerung gibt? Mit einer herzinfarktsverdächtigen Gesichtsfarbe drehte sich Frey um. Die kleine Empfangsdame tat ihm den Gefallen und lief nun ihrerseits dezent rosa an.

"Einmal Spitzen schneiden" brummte Frey nur.
 

In diesem Salon herrschte Gleichberechtigung. Frey wurde an der Reihe Hühner vorbeigeführt, tschuldigung, immer diese bildlichen Vergleiche.

Also Frey wurde nicht in ein extra Herrenabteil gesetzt, sonder einfach an irgendeinen freien Platz. Safi saß nicht weit entfernt und er konnte hören, wie sie sich angeregt mit ihrem Stylisten unterhielt. Frey fragte sich gerade zum hunderdsten Mal, warum sie ihn überhaupt mitgeschleppt hatte, als er plötzlich nach hinten gekippt wurde. Im ersten Moment dachte er an ein Attentat, aber dann spürte er das warme Wasser und eine angenehme Stimme fragte: "Ist das warm genug?"

Frey beschloss, Safi Safi sein zu lassen, was sie genaugenommen ja auch war, und diese unverhoffte Kopfhautmassage zu genießen. Ach, tat das gut. So was sollte man sich öfters gönnen. Beinahe bedauerte er es, als sein Stuhl wieder nach vorne gekippt wurde. Vorsichtig wurden seine Haare trockengerubbelt. Ah, genüsslich reckte er sich. Diesmal schaute er sich entspannt um. Vor sich auf der Ablage entdeckte er ein Glas Champagner. Das konnte er jetzt grad gut gebrauchen. Gut gelaunt nahm er einen Schluck. Im Spiegel konnte er sehen, wie seine Stylistin behutsam seine Haare kämmte und in Strähnen aufteilte. NIRAK stand auf dem Schildchen an ihrem Kittel, das er im Spiegel sehen konnte, NIRAK? Ein komischer Name überlegte Frey, bis ihm einfiel, dass er ja alles spiegelverkehrt sah. (kleines Dummerle ^^)
 

Bis jetzt hatte er sich gar net darum gekümmert, wer im Stuhl neben ihm saß. Aber jetzt traf sich sein Blick mit dem seiner Nachbarin im Spiegel. Babyblaue Augen und ein breites Lächeln! Also, das war doch ...
 

Jawoll! Iduna, Serafina, Sardine von und zu Eberesch. Grad der richtige Nachbar bei dieser und ähnlicher Aktionen. Frey grinste breit. Und Iduna lachte ihr ansteckendes Lachen. Während Freys Spitzen geschnitten wurden und Idunas rote Löckchen aufgewickelt wurden, unterhielten sie sich vergnügt über dies und das und zogen im kameradschaftlichen Einvernehmen über diese und jene Kundin unter ihrer Trockenhaube her. Auch Safi bekam ihr Fett ab! Fast, ach was, es tat Frey leid, als Iduna ebenfalls unter die Haube kam. (in diesem Fall bitte ich die korrekte Verwendung der Wörter ,als' und ,dass' zu beachten).
 

Weil's so gemütlich war, ließ sich Frey auch noch rasieren, obwohl er das seit Jahren schon selber konnte. Sollte Safi zur Abwechslung mal auf ihn warten.
 

Praktisch rundumerneuert schaute er in den Spiegel (ha, da woll'n mer mal sehn, wer jetzt Schnucki des Jahres wird), als Safi ihn herrisch zu sich winkte. Sie war fertig.

Frey verabschiedete sich von Iduna, die immer noch unter der Haube saß. Ach was soll's, er drückte ihr einen Handkuss auf den molligen Handrücken, was ihm einen giftigen Blick von Safi einbrachte.
 

Trotzdem hakte sie sich bei ihm ein, als sie hüftewackelnd den Salon verließ.
 

"Naaaaa," fragte sie und schaute ihn auffordernd an. "Wie schau ich aus?"
 

Ehrlich gesagt, Frey konnte absolut keinen Unterschied zu vorher feststellen. Aber er wusste, was Frauen in so einem Moment hören wollten (oller Herzensbrecher). Pflichtschuldigst antwortete er also.
 

"Fantastisch, Safi. Wirklich, ich hätte dich fast net wiedererkannt!"
 


 

Safi und Frey (Ladies first, sorry Kumpel) gehören natürlich Boudicca, wie wenn das keiner wüßte.

Iduna Serafina Sardine von und zu Eberesch wurde von meiner Wenigkeit kreiert und wie Frey und sie sich kennengelernt haben, kann in "Der arme Frey" nachgelesen werden ^-^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2002-12-19T21:18:05+00:00 19.12.2002 22:18
hm... also, die kannte ich noch nicht. Ein paar von den anderen hab ich glaube ich vorher schonmal zu lesen bekommen, oder?
*geehrtfühl*
Ach, herrlich wie immer, was soll man dazu noch sagen?
Bouddi die Bilder, Pego die Worte,
ich sollte nie wieder einen Stift anfassen, es sei denn für Mathe.
*applaus für Pego*
bis denne
Gruß Archae
(im kalten, verschneiten Ungarn)
Von:  Surika
2002-12-10T22:21:45+00:00 10.12.2002 23:21
da kann ich boudi uneingeschränkt zustimmen! ^__^
Von:  Boudicca
2002-12-09T21:52:39+00:00 09.12.2002 22:52
Muahah, da fallen mir wieder die beiden (leider einzigen) Newsletter ein, mit der hübschen Iduna, jaja... ;) Sag mal, hast du die irgendwo noch rumfahren? Meine wurden leider gelöscht -_-;
Aber zu jeder einzelnen deiner Storys hab ich ja schon meine Begeisterung kundgetan, aber ich wiederhole mich gerne!

PEEEGOOO, ICH LIEBE DEINEN STIL!
Von: abgemeldet
2002-12-09T10:48:14+00:00 09.12.2002 11:48
Ich bin erste?? Echt? Nicht zu fassen! Das hat mir mal wieder gefallen mit Iduna, die Dame gibt dem Ganzen das gewisse Pikante ^^ Ich weiß nicht, aber da beginnt sich doch eine Romanze abzuzeichnen, oder etwa nicht???? ^_~


Zurück