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Memento Mori

von

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Es ist eine uralte, spontan umgesetzte Idee, die, wie ich finde, irgendwie was hat. Was genau, ist mir bis heute verschlossen geblieben. Es ist halt ein "altes Schätzchen", aus den Tiefen meiner Schubladen.
 

MEMENTO MORI
 

(ein alternatives Ende zur fünften Staffel)
 

Der letzt Schlacht war geschlagen. Alles war zerstört. Wo der nestelnde Blick hinfiel, sah er Zerstörung und Verfall. Hatten wir zu sehr gewütet? War das, was wir übrig gelassen hatten, einen solchen Kampf wert gewesen? Wenn man es jetzt, in diesem Moment, betrachtete, hätte ich den Kopf geschüttelt. Doch es war nicht an mir, zu urteilen. An mir war es nie.

Ich konnte sehen, wie sie alle, die gekämpft hatten und schließlich versagt, zurückkehrten auf die zerschundene Erde, und wiedererweckt wurden. Wie aller Schmutz und alles Blut von ihren Kleidern wich und sie im Licht der Einen, Einzigen strahlten, die bloß und mit wunderschönen, weißen Schwingen im Raum schwebte. Wir bildeten einen Kreis um sie und sie lächelte; all ihre Senshi waren zurück. Dann erschien Endymeon und sie warf sich in seine Arme. Sie war zerbrechlich und leicht in Erschütterung zu stoßen, auch jetzt noch, da sie so viel erlebt und bestanden hatte. Ihr kindliches Gesicht war nicht erwachsener und weiser geworden. Wie ein Kind-Engel strahlte unsere Prinzessin, die unser aller Leben gerettet hatte.

Als sie sich aus seinen Armen löste, wichen die Wolken unter uns auseinander und gaben den Blick frei auf die Trümmer der Welt; auf das, was wir übriggelassen hatten. Serenitys Augen füllten sich mit Tränen und ihr Blick wurde abwesend.

Sie schlug die zarten Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. "Hab... hab ich das getan?" fragte ihre atemlose Engelsstimme und ihre silbernen Tränen fielen ins Nichts unter uns.

Die Augen der anderen sahen sie betroffen an und ich erkannte in ihren Blicken, dass sie ihrer Königin die Tränen gern genommen hätten. "Sailor Moon...", sagte Uranus zärtlich und streckte die Hand nach ihr aus. Die Kriegerin des Windes liebte ihre Prinzessin bis zur Selbstaufgabe, schon immer.

"Nein, nein!" schluchzte Serenity. "Das darf nicht sein!" Sie fiel auf die Knie und Endymeon wollte sie berühren, doch sie wich zurück. "Ich habe alles zerstört!"

"Es ist nicht deine Schuld", sagte Merkur.

"Und wer hat es dann getan? Ich habe nichts übrig gelassen von der Welt, die ich beschützen wollte!"
 

Serenity kniete am Boden und weinte. Ihre Hände krampften sich zu Fäusten und sie zitterte am ganzen Körper wie ein Kind in der Kälte. Ich hätte ihr gern geholfen, doch was sollte ich tun? Sie war die Prinzssin, wir nur ihre Diener und Beschützer. Nicht sie hatte diese Welt zerstört; wir alle waren es gewesen.

Uranus ging zu ihr und kniete sich vor sie hin. "Prinzessin...."

"Was habe ich getan?" Sie krallte sich in die Uniform meiner Partnerin und legte den Kopf an ihre Brust. "Wie soll ich das wieder gut machen? Ich wollte doch nur helfen!"

Wir alle hatten helfen wollen.

"Weint nicht mehr, Prinzessin", hörten wir die dunkle Stimme Saturns durch die Stille. Sie war ein wenig vorgetreten und ihre kühlen Augen leuchteten in ihrem unvergleichlich matten Glanz. Augen wie ihre waren mir so noch nie begegnet und auch nie ein solches Antlitz, welches jung und gleichzeitig alt und weise war, so rätselhaft und hintergründig. Sie war etwas ganz besonderes.

"Saturn." Serenity blickte zu ihr auf.

Die Kriegerin des Todes hob die Hände und die Sense der Stille erschien.

"Was willst du tun?" fragte Mars und blickte sie unverständig an.

"Habt Vertrauen zu mir. Es ist nicht nur Stille in mir", sagte sie und schloss die Augen. Sie hob die Sense gen Himmel. "Saturn, Herrscher über Leben und Tod, gib mir deine Kraft!" Die Sense begann zu glühen und ihr Körper erstrahlte hell.

Ich wusste nicht, was geschah, was sie vorhatte. Was konnte sie schon tun? Oder lag das Leben, gleichsam dem Tod, in ihren blassen Händen?

Plötzlich zuckten rote Blitze vom eben noch weißen Himmel und färbten die Welt blutrot.

"Was um alles in der Welt tust du?" schrie Uranus und wollte sie aufhalten, doch ich hielt sie zurück. Sie war zu impulsiv, doch ich wusste selbst nicht, wieso ich das in diesem Moment tat. Ihre grauen Augen blickten mich fragend an, doch ich konnte ihnen keine Antwort geben.

Die Blitze zuckten auf die Erde und dort, wo sie einschlugen, hinterließen sie gigantische Krater dunkelroten Blutes. Die Menschen schienen wie erstarrt und der Lärm um uns herum wurde immer größer. Sturm kam auf und Saturns Haare wehten, wie sie noch immer mit erhobener Sense dastand. Es wurde heiß und die Luft schnitt in die Haut wie die Klinge eines Dolches, als einer der Blitze die Sense traf und die Kleider am Körper der Kriegerin des Todes verbrannten.

Ich konnte nicht mehr stehen, fiel auf den Boden und schützte mein Gesicht mit den Armen. Wie sie den nächsten Blitz in sich aufnahm, konnte ich nicht mehr sehen.
 

Mein Körper fing all die Hitze auf und ich wartete nun auf das letzte, allerletzte, das mein Werk vollenden würde.
 

Die Luft begann, wie die Erde, zu beben, als sich am Himmel ein gigantischer Blitz zusammenballte. Er zuckte auf uns nieder und kurz bevor er sie traf, öffnete Saturn die Augen und flüsterte etwas aus stummen Lippen; dann wurde ihr Körper zerrissen und nach ihrem letzten Schrei herrschte Stille.

Ich hob den Kopf und schaute mich um. Es war nichts außer Blut um uns herum, Blut und Stille.

"Was ist passiert?" fragte Venus. "Wo ist sie?"

"Saturn?" rief die Prinzessin ins Nichts. "Saturn!" Sie wollte loslaufen und nach ihr suchen, doch eine erneute Erschütterung ließ sie ängstlich innehalten.

Alles begann erneut zu beben und wir sahen, wie die Tausenden von Kratern ihre Schlunde öffneten und ausbrachen. Dorthin, wo die lavaartige Masse, die sie verströmten, ihren Weg bahnte, konnte man beobachten, wie neue Pflanzen keimten und die Zerrüttung aufgehoben wurde. Wo sie die Menschen berührte, verschwanden ihre Wunden und der Schrecken aus ihren Gesichtern.
 

Die Welt erstrahlte wieder in ihrem alten Glanz und ich sah die fassungslosen Gesichter meiner Verbündeten. Doch sie sahen mich nicht. Ich hatte ihnen und der Welt mein Leben geschenkt und das Gebrechen der Welt getauscht gegen mein Blut.

Bald würden sie mich vergessen haben.

Nun schwebe ich zwischen den Welten, zwischen Leben und Verderben, und bin für manche wirklicher denn je. Und für andere noch unendlich fern. Wer das Leben nimmt, gibt Zerstörung; wer das Leben gibt, bekommt den Tod. Einem Engel mit goldnen Haaren und gütigen, blauen Augen werde ich nie wieder begegnen. Nur noch mir selbst mit meinen kühlen Augen, den schwarzen Schwingen und bleichen Fingern, denen sich jeder am Ende doch willig hingibt, wenn ich komme, ihn zu holen.
 

<finis coronat opus>
 

E N D E
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2002-01-27T18:23:31+00:00 27.01.2002 19:23
Hallo!
Wie ich sehe bist du ein fleißger FanFic Autor, daher würde ich dich bitten deine FanFics auch auf meiner Seite www.brainmovie.de zu veröffentlichen.
Ich nehme aber nicht nur FanFics zum Thema Anime&Manga, sondern zu jedem Thema!
Also, ich würde mich freuen wenn du mal bei mir vorbei schauen würdest.

Bye,
Ludger A. Rinsche
Von: abgemeldet
2001-10-25T13:49:38+00:00 25.10.2001 15:49
Liebes, nein, immer lässt Du sie sterben...
Vic


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