Want to make untruth into true?
Challenge # 02: Brief, Neuigkeiten!
Fandom: One Piece
Paaring: Franky/Robin
Beta: Fuyuumi
Wortlos drückte Nami dem Schiffszimmermann der Strohhüte einen Brief in die Hand. Gerade eben war dieser per Brieftaube gekommen. Es war selten, dass sie überhaupt einmal einen Brief bekamen. Immerhin waren sie gesuchte Piraten und ihr Aufenthaltsort sollte eigentlich lieber geheim bleiben. Insbesondere vor der Marine! Aber das Tier schien ziemlich nach ihnen gesucht zu haben. Die Nachricht musste besonders wichtig sein, oder der Mann der sie geschickt hatte besonders einflussreich. Die Navigatorin tippte auf letzteres, vielleicht beide Faktoren zusammen.
„Eh? Für mich?“ Verdutzt blickte Franky auf, sah Nami an, diese nickte. Gerade wollte er den Brief auffalten, da überlegte er es sich anders. Wer wusste schon, was da drin stand? Nein, er würde ihn lieber allein lesen.
Gedacht, getan. Schon hatte sich der Cyborg auf dem Absatz umgedreht und war über das Deck davongegangen. Sein Ziel war vermutlich seine selbsternannte Waffenkammer. Dort konnte er ungestört sein, ganz im Gegenteil dazu, dass er im Schlafraum vermutlich wieder die gesamte Bande hätte an sich kleben gehabt. Neugierde wurde auf der Thousand Sunny eben ganz groß geschrieben.
Träge ließ Franky sich auf den Stuhl vor seinem Zeichenpult fallen und faltete endlich das Stück Papier auseinander. Es waren genau genommen zwei. Und an der geschwungenen Handschrift erkannte er sofort, dass die Nachricht von Iceberg kam. Was er ihm wohl zu erzählen hatte?
Der Cyborg lehnte sich zurück, überflog die Zeilen. Es ging scheinbar um die Baupläne die er in Water Seven ausgearbeitet hatte, während Frankys Anwesenheit. Der Kerl war wirklich verrückt. Er setzte tatsächlich den Plan in die Tat um, die Stadt in ein Schiff zu verwandeln. Verrückt! Aber nachdem Franky auf dem Thriller Bark gewesen war, überraschte ihn nun so gar nichts mehr. Dann war es auch möglich, Water Seven in ein Schiff zu verwandeln.
Allerdings sprang Franky der letzte Absatz besonders ins Auge. Er verengte die Augen, ließ den Blick darüber gleiten.
PS: Wie läuft es zwischen dir und Nico Robin? Hat sie dich wenigstens für die Schmerzen entschädigt? Ihr gäbt wirklich ein niedliches Pärchen ab.
Weiter las Franky gar nicht. Er rammte den Fuß gegen das Pult, zerknüllte den Brief in seiner Hand.
Dieser Mistkerl! Was fiel ihm eigentlich ein, so eine verflucht dämliche Frage zu stellen?! Am liebsten würde er ihm dafür den Hals umdrehen!
„Wenn ich dich zwischen die Finger kriege, Bakaberg!“ Doch so schnell sich Franky aufgeregt hatte, so schnell kam er wieder herunter. Mit dem Brief in der Hand und dem rechten Fuß noch immer auf dem Pult hielt er inne. Ganz langsam hob er das Schreiben von Toms anderem Lehrling, blickte darauf – und dann huschte ein fast schon gemeines Grinsen über seine Lippen.
Er würde Iceberg, diesem Idioten, nicht den Triumph gönnen, dass er ihm nicht antwortet, den Satz ignorierte oder ihm sagte, dass gar nichts zwischen ihm und Nico Robin lief – was nun ja eigentlich die Wahrheit war.
Langsam, fast schon nachdenklich zog Franky den Stuhl wieder zu sich, zog ihn zum Pult hinüber, legte den Brief zur Seite und griff nach einem Stück Papier und einer Feder.
Einen Moment zögerte, ehe er sie auf dem Papier absetzte, die Augen für wenige Sekunden schloss und dann anfing zu schreiben. Schreiben? Es war wohl eher ein ziemlich eifriges kritzeln.
Eigentlich geht dich das gar nichts an, Bakaberg.
Aber da dich diese Frage ja vermutlich schon lange plagt, will ich es dir doch verraten.
Ich weiß schon – du bist jetzt sicherlich neidisch darauf. Immerhin ist dir ja sogar deine Sekretärin abhanden gekommen.
Ja, zwischen Nico Robin und mir läuft etwas. Und es läuft verflucht gut. Wir sind bereits b-"
Weiter kam Franky gar nicht. Denn er stellte ziemlich verdutzt fest, dass ihm einfach die Feder aus den Fingern gezogen worden war. Einen Augenblick später konnte er feststellen von wem. Oder was!
Denn da war, genau an seinem Oberarm, eine Hand. Und die konnte nur einem gehören. Denn diese wuchs einfach dort. Nico Robin!
Schlagartig weiteten die Augen des Cyborgs sich, als er versuchte das Geschriebene hastig verschwinden zu lassen. Nico Robin war die letzte Person, die das sehen sollte! Aber es war ohnehin längst zu spät. Denn schon legte sie ihre eigene rechte Hand auf seine linke Schulter, lugte darüber. Vermutlich konnte sie förmlich sehen, wie Franky immer mehr Farbe im Gesicht bekam.
Einen kurzen Moment war vollkommene Stille zwischen ihnen. Franky hatte einen letzten Versuch getätigt, mit seinen Unterarmen den Brief zu verdecken – der ziemlich kläglich gescheitert war durch das beherzte Eingreifen von Robins Teufelskräften.
Schließlich schmunzelte sie, blickte auf, sah den Älteren von der Seite aus an.
„Solche Lügen gehören sich aber ganz und gar nicht.“ Ihr Lächeln! Am liebsten hätte er sich die Haare gerauft. Es konnte alles oder nichts bedeuten, es sagte ihm nicht, ob sie sauer war oder nicht.
“Nun ja, weißt du…“, setzte er zu einer Erklärung an. Würde ihm das was bringen? Leugnen konnte er es wohl nicht. Gelesen hatten sie es auf jeden Fall.
Doch die Schwarzhaarige ließ ihn nicht aussprechen, legte eine Hand, mithilfe ihrer Teufelskräfte, auf seinen Mund und schüttelte fast tadelnd, aber noch immer lächelnd, den Kopf. „Aber man kann Lügen auch wahr machen.“ Lysop war das beste Beispiel dafür, nicht wahr?
Daran dachte Franky aber in diesem Moment nicht im Geringsten. Seine Augen weiteten sich, doch er hatte noch immer keine Möglichkeit etwas zu sagen. Erst, als Robin die Hand verschwinden ließ. Doch auch da blieb ihm nicht genug Zeit. Denn schon beugte sie sich vor, erstickte jedes weitere Protestwort mit einem Kuss. Es war fast amüsant zuzusehen, wie sich die Wangen des Cyborgs noch etwas röter färbten. Er war wirklich interessant. Ja, vielleicht würde sich der Brief ja tatsächlich noch bewahrheiten.
~ ~ ~
Franky stand an der Reling, blickte aufs Meer hinaus, dem Vogel hinterher, den er mit dem Brief weggeschickt hatte. Dabei grinste er deutlich. Nun gut. Noch immer stand in dem Schreiben an Iceberg nicht die volle Wahrheit. Aber jetzt hatte er ein gutes Gewissen dabei, es so abzuschicken. Denn so ganz die Unwahrheit war es nun auch nicht mehr. Irgendwie lief ja nun doch zwischen ihm und Nico Robin etwas…