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Geräuschlos

Ich bin doch wach?
von

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die Suche nach ...

Der Tag ist zäh wie die Sohle meiner Gummistiefel. Die Sonne brennt vom Himmel und ich stehe am Straßenrand. Lausche den vorbeirauschenden Fahrzeugen und den Schreien der Kinder. Wie durch einen Nebel dringt die Geräuschdecke leise zu mir durch. Vermischt zu einem Brei dringt das Geschwätz der Mädchen, das Hupen der Autos, die Prahlereien der Jungs und das Gebell der Hunde nicht einmal gänzlich an mein Ohr. Die Welt steht still in meinen Gummistiefeln. Jedoch jenseits der Gummistiefel, kaum für mich wahrnehmbar, dreht sie sich doppelt so schnell.

Ich habe Angst aus meiner Trance zu erwachen wenn ich nur einen Schritt mache. Regungslos stehe ich am Asphalt. In meinen Gummistiefeln. An diesem viel zu heißen Tag. Der Wind lässt meine Haare über mein Gesicht ziehen wie Vagabunden auf der ziellosen Suche nach …

… nichts.

Ich öffne meine Augen, weiß jedoch nicht worauf ich den Blick richten soll. Die Menschen und Häuser wirken abstrakt. Die Läden und der Lärm in den Straßen beginnen befremdlich auf mich zu wirken. Ist dies wirklich die Stadt in der ich groß geworden bin? Ist das hinter mir die Bank auf der ich so oft mit Freunden saß? Im Moment scheinen diese Erinnerungen nicht meine zu sein.

Wie kam es, dass ich den Halt verlor und meine Augen nun nicht wissen wohin sie blicken? Warum ist niemand da, der mich fängt? Niemand, der mir die Gummistiefel von den Füßen zieht an einem viel zu heißen Tag und mich wieder in die Sicherheit der alten Tage bringt? Die Tage, in denen diese Straße mein Zuhause war und ich nicht wie aus einem Fenster darauf hinabblickte, steif und ohne Ziel.



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