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Reflections on love

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Reflections on Love
 


 

SPOILER:

Wer nicht wissen sollte, wer Tomoe ist, bzw. wie Kenshin seine kreuzförmige Narbe erhalten hat, und sich die Spannung nicht nehmen lassen will, sollte die Geschichte lieber nicht lesen (so viel verpasst er nämlich auch nicht!)
 


 

Was ist Liebe?
 

Liebe ist die kreuzförmige Narbe auf der Wange, der Himmel, der Blut regnet, der Schrei, der Tote auferwecken könnte. Liebe ist der Schmerz, der einen manchmal, nach all der Zeit immer noch befällt, die Tränen, die man in sich aufsteigen fühlt, wenn die Pflaumenbäume in Blüten stehen. Wenn man das Licht einmal gesehen hat, so erträgt man die Dunkelheit nie mehr. Mit der Liebe ist es ebenso.
 

Was ist Liebe?
 

Für Megumi ist die Liebe der Dolch, der dem Leben ein Ende setzt, das Opium, das den Atem langsam abdrosselt. Liebe ist in ihren Augen die allgegenwärtige Erinnerung an Verlust, Tod und tiefen Schmerz.

Für Misao ist die Liebe der Sprung in den Abgrund, drei gebrochene Rippen und ein nassgeweintes Kopfkissen. Liebe heißt für sie zu geben, ohne je eine Gegenleistung zu erhalten.

Für Kaoru ist es anders. Sie denkt tatsächlich, dass Liebe glücklich machen und alle Probleme lösen kann. Man weiß nicht, ob man weinen oder lachen soll, wenn man sie so reden hört mit dem hoffnungsvollen Glitzern in ihren hellblauen Augen, aber letztendlich entscheide ich mich doch für das Lachen. Seit Tomoe gibt es keine Tränen mehr für mich.
 

Tomoe. Was war die Liebe für sie?
 

Der Leichnam, der der Erde überantwortet wird und das Schwert, das durch ihren Körper fährt. Dazwischen gab es noch das warme Zimmer in einer Welt des Winters. Manchmal macht Liebe für kurze Zeit glücklich, Kaoru-dono, das stimmt. Doch was ist mit dem Schmerz, der danach kommt? Wenn einem fortgenommen wird, was einem als einziges auf der Welt etwas bedeutete, wäre es dann nicht besser gewesen, man hätte nie geliebt?

Liebe ist vergänglich; das einzige, was bleibt, was ich überall sehe, ist der Schmerz. Sanosuke, der sich Abend für Abend betrinkt, weil er Megumi seine Gefühle nicht eingestehen kann, Megumi, die ihm aufgrund ihrer eigenen Hilflosigkeit keine helfende Hand reicht, Misao, in deren Brust sich ein Messer jedes Mal tiefer eingräbt, wenn Aoshi ihr Lächeln nicht erwidert, Aoshi, der Angst vor menschlicher Wärme hat und du wagst es zu sagen, dass Liebe glücklich machen kann, Kamiya Kaoru?! Was hat sie dir gebracht? Was hat sie mir gebracht, außer der Narbe und der Alpträume?! Wie kannst du immer noch an die alten Kindermärchen vom Happy End des Prinzen und seiner Prinzessin glauben?

Und doch, seit ich dich kenne, denke ich oft zurück an Tomoe, sehe ihr Lächeln, spüre, wie ihr Körper an meinem Wärme sucht und frage mich, wie sie sich in mich verlieben konnte, obwohl ich ihr soviel Leid angetan habe. Vielleicht ähnelt ihr beide euch in dieser Hinsicht, auch wenn ihr sonst in allem das Gegenstück der anderen seid, wer weiß...
 

Tomoe, kann man sich wirklich ein zweites Mal verlieben?
 

Hiko Seijurou hat mich den Schwertkampf und die Geheimnisse der Hiten Mitsurugi-Schule gelehrt, von der Liebe hat er nichts gesagt. Was Liebe ist, was sie bewirkt, musste ich selber lernen, damals in der dusteren Taverne, in der sich das dunkeläugige Mädchen hinter mich setzte und mit ihrer traurigen Stimme Sake bestellte. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich alles noch einmal so tun wie damals? Würde ich den ganzen Schmerz noch einmal auf mich nehmen? Mein Verstand schreit nein, doch deine Stimme, die sich irgendwie in meinen Kopf eingeschlichen hat, sagt ja.

Meine Gefühle Tomoe gegenüber haben sich nicht verändert und manchmal, wenn ich den Geruch weißer Pflaumenblüten wahrnehme, wünsche ich sie mir selbst heute noch mit all meinem Sein zurück. Doch seit ich dich kenne, Kaoru, habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich so denken darf, dass mein Schmerz legitim ist.

Wie machst du das? Die Leute mögen dich und vertrauen dir. Selbst Menschen wie Megumi, Yahiko oder Sano, die ihre Familien und ihren Glauben an das Gute so früh verlieren mussten, für die Liebe immer auch Verlust bedeuten muss, sie lieben dich wieder, selbst Menschen wie ich.

Tomoe kannte mich durch und durch. Sie kannte den Mörder, der es des Nachts in Kyoto Blut regnen ließ und sie kannte den Jungen, der ich tagsüber war und hat es fertig gebracht, den Menschen hinter diesen beiden Gesichtern zu lieben. Du kannst das nicht, Kaoru, du siehst nur das Gute in mir. Tomoe und ich waren uns seltsam gleich. Kalt, nannten die Menschen uns, herzlos und manchmal auch grausam, doch so war es nicht. Wir waren nicht viel mehr als zwei verängstigte, hilflose Kinder, die man in die Welt geschickt hatte, ohne ihnen zu sagen, wie man lebt. Wir hatten nie besessen, was dir in die Wiege gelegt wurde, Kaoru, wir hatten nicht dein Vertrauen in das Gute, keinen Glauben an Gerechtigkeit und Gnade, nie, nicht für eine Sekunde unseres Lebens, wir hatten gar nichts, außer einander. Kannst du das verstehen, du, die du die Liebe und Wärme, die man dir entgegen bringt, als so selbstverständlich ansiehst?

Und doch, Kaoru, ich wäre gerne der, den du in mir zu sehen glaubst, ich möchte sein, wie du mich haben willst, will Teil haben an deiner Wärme, weil ich nie zuvor so etwas kennen gelernt habe. Aber es fällt mir schwer, ich verstehe dich nicht, kann dich nicht verstehen. Bei Tomoe war es leichter. Unser Ende war uns vorherbestimmt, von der ersten Sekunde an, da wir einander im blutenden Regen begegneten und vielleicht war es das, was die Zeit mit ihr vollkommen furchtlos machte.

Doch du...du hast etwas besseres verdient als einen Hitokiri, du hast jemanden verdient, der ebenso rein ist wie du, dessen Hände nicht für alle Ewigkeit mit dem Blut Unschuldiger befleckt sind, jemanden, der wie du noch an Liebe und Wunder glaubt. Und dennoch, obwohl ich das weiß, bringe ich es nicht fertig, dich zu verlassen, ich schaffe es nicht, das Glück, das ich bei dir empfinde, fallen zu lassen.
 

Tomoe, kann man sich wirklich ein zweites Mal verlieben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2003-11-20T19:59:04+00:00 20.11.2003 20:59
*schnief*
ich weiß, klingt kitschig, aber das is so schön! bringst du das noch einmal zusammen? *zudirraufblinzel*
Von: abgemeldet
2002-12-25T15:23:18+00:00 25.12.2002 16:23
Echt klasse!
Dieses FF ist total berührend *sniff...*
WEITER SO!!!!!!!!!!!!
LG Kaoru
Von:  Chilet
2002-10-10T21:15:49+00:00 10.10.2002 23:15
Super... Einfach nur super!!! *sniff*
Die war wirklich schön..... ^^
Von:  Miaka
2002-02-26T13:43:53+00:00 26.02.2002 14:43
Hi!
Die Fic gefällt mir auch echt super!
Die OVA von Kenshin ist immer noch das beste!
~Miaka
Von: abgemeldet
2002-02-23T05:42:48+00:00 23.02.2002 06:42
Die Geschichte gefällt mir so gut, daß ich hier auch noch einen Kommentar hinterlassen muß:
WAHNSINN! GENIAL! WUNDERBAR! ICH LIEBE ES!
Du hast jeden einfach treffend beschrieben, ach, seufz.
Von: abgemeldet
2002-01-05T22:26:37+00:00 05.01.2002 23:26
Das ist echt gut!!!!! Gefällt mir :)
Von:  bakanashi
2001-10-04T23:14:40+00:00 05.10.2001 01:14
Oki, ein letztes Mal und wieder als Erste, ha!

Schöööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööön!!!!

Einfach total schön!! Mehr! MEHR!

Wie du merkst, fällt mir langsam nichts mehr ein, um meiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen, bei der Uhrzeit aber eigentlich kein Wunder...

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