Bloody Mary
Vielen Dank für eure lieben Kommis! :D Wie euch sicher schon im vorigen Kapi aufgefallen ist, kommen hier zwei Naos vor, alice nine und Kagrra, ^^" ich hoffe das ist nicht zu verwirrend.
viel spaß beim lesen!
4. Bloody Mary
Sonnenschein kitzelte sein Gesicht. Saga drehte sich um. Wie spät es auch immer war, es war sicher zu früh. Er vergrub gerade seine Nase in den Kissen, als ihm auffiel, dass der Stoff nach jemandem roch. Was war gestern noch mal… Er drehte sich weiter in dieselbe Richtung, warf dabei die Decke komplett ab und stieß an etwas an. Oder eher an jemand. Hatte er nicht den Großteil des Tages mit Miyavi verbracht?
„Hmmm.“
Da war ein unverkennbares Ziehen in seinem Unterleib. Offenbar hatte er etwas mehr als nur den Tag verbracht… doch da kamen ihm Uruhas volle Lippen in den Sinn. Und dann schlugen die Kopfschmerzen mit voller Wucht zu, als ihm klar wurde wie viel Alkohol sie getrunken hatten. Und dass Uruha nicht so ungebunden gewesen war, wie Saga gedacht hatte. Eine fröhliche Stimme unterbrach seine unfröhlichen Gedanken.
„Guten Morgen. Aspirin gefällig?“ schnarrte Aoi.
~
„Steht das Angebot noch?“ Er erschrak über den Klang seiner eigenen Stimme, bitter und knapp vorm Brechen. Aber er heulte nicht. Er heulte ganz bestimmt nicht wegen so einem Arsch! Nao, der sich zu ihm herum drehte, wirkte viel wacher als vorhin, und Aoi kam sich ziemlich blöd vor. Wie viel von dem betrunkenen Verhalten gerade eben war echt gewesen, wie viel nur gespielt?
„Hey.“ Der Bassist grinste und bedeutete Aoi, sich zu setzen. In seinen Augen war durchaus noch der Glanz von Trunkenheit zu sehen, also war Aoi doch keinem Streich zum Opfer gefallen. Gleichzeitig war Nao aber nicht so blau, dass Aoi ein schlechtes Gewissen haben musste, weil er einen Wehrlosen ausnutzte.
„Hey…“ hauchte er zurück und lehnte sich an den anderen.
„Süßes Röckchen hast du da an.“
„Halt die Klappe und küss mich!“
*
Es dauerte etwas, bis die Tatsache in Sagas alkoholisiertes Gehirn einsickerte, dass Uruha beunruhigt war. Aber dann war es schwer zu ignorieren, wie der andere auf der Bank herumrutschte und immer wieder über Sagas Schulter sah. Tja, und da ging seine Chance auf unkomplizierten Sex ohne Konsequenzen dahin. Er hätte doch Miyavis momentane Schwäche ausnutzen sollen, aber das wäre zu unsportlich.
„Okay, was ist los?“
Immerhin versuchte Uruha nicht einmal, es zu leugnen.
„Aoi…“
Saga drehte sich um. Eine Handvoll Tische weiter waren zwei dunkelhaarige Typen zugange. Der mit den Locken identifizierte sich leicht als Nao von Kagrra, der andere war dann wohl Aoi.
„Der Glückliche, Nao ist ein wildes Tier im Bett… äh, hab ich gehört…“ Zu Weihnachten würde sich Saga ein weniger loses Mundwerk wünschen.
Plötzlich packte Uruha sein Handgelenk in einem regelrechten Schraubstockgriff und zerrte ihn in Richtung Aoi. Dann standen sie vor Kagrras Tisch und guckten den beiden Dunkelhaarigen beim Zungensport zu. Uruha räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sah dann aber betreten zu Boden, fast so als ob er sich schämte. Aoi wirkte verärgert, als er sich von Nao löste und den Blick auf Uruha richtete. Erst da wurde Saga klar, dass er mitten in eine bestehende Liebesbeziehung gestolpert war. Schlechtes Gewissen machte sich schleichend bemerkbar. Er versuchte, sein Handgelenk aus der Umklammerung des honigblonden Gitarristen zu lösen. Uruha ließ aber nicht los, im Gegenteil, er zerrte Saga ruckartig nach vorne, nahm Blickkontakt mit Nao auf und fragte dann allen Ernstes: „Tauschen?“
„Hey, hallo? Bin ich ein Stück Fleisch, das man nach Belieben austauscht?“ regte Saga sich auf, aber die anderen schienen ihn nicht einmal wahrzunehmen, denn Aoi redete gleichzeitig in erregtem Tonfall auf seinen Freund ein.
„Erst benimmst du dich wie ne Superdiva, dann wie ein Arschloch und dann kommst du angedackelt und meinst, dass alles wieder okay ist? Hast du sie noch alle?“
Weiteres Geschrei wurde von einer angenehmen Stimme unterbrochen: „Ich denke wir haben für heute genug gespielt, hm?“ Isshi zog Naos Hände mit sanfter Gewalt von Aoi weg. „Gute Nacht~!“ verabschiedeten sich die Mitglieder von Kagrra, bevor sie sich zurückzogen.
„Gute Nacht~!“ riefen Saga, Aoi und Uruha wie ein Haufen braver Schüler hinterher. Danach war aus der Aufregung irgendwie die Luft raus. Saga und Uruha setzten sich verdattert.
„Ich werde das Gefühl nicht los, dass er uns gerade gedroht hat…“
„Ach was, er hat nur das Bowlen gemeint. Richtig?“
„Uh, vielleicht. Hör mal, Aoi ich wusste nicht, dass ihr was am Laufen habt, ich wollte nicht…“
„Auf dich bin ich auch nicht sauer. Aber Uru, was sollte das alles? Hatten wir nicht ausgemacht, über Dinge zu reden, bevor wir uns wieder so unendlich dumm anstellen?“
Der Angesprochene errötete und versteckte sein Gesicht an Aois Schulter. „Über so was zu reden ist mir unangenehm“, nuschelte er.
„Ich geh dann mal...“ Saga hatte das Gefühl, dass ihn das Folgende nichts anging, außerdem könnte er vielleicht doch noch Miyavi abpassen. Er wurde jedoch an seiner Flucht gehindert und zwar von Uruhas Hand, die wieder ihren äußerst schmerzhaften Klammergriff anwandte. Also setzte Saga sich wieder hin und tat so, als ob er nichts von dem intimen Gespräch mitbekam.
„Unsere Beziehung hat so stark auf Sex aufgebaut, ich dachte, ohne würdest du mich nicht lieben… und als du mich dann zurückgewiesen hast, da… ich dachte es liegt an mir und dann wollte ich mich wieder begehrenswert fühlen…“
„Und deshalb wirfst du dich Saga an den Hals? Der fickt doch alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist!“
Der Bassist vergaß, dass er unsichtbar spielen wollte. „Das ist nicht wahr!“
Ein leises Schluchzen von Uruha zeigte an, dass etwas mehr Feingefühl angebracht war, aber wie Saga feststellte, war der schwarzhaarige Gitarrist darin nicht gerade Weltmeister.
„Uru, du Riesen-Rhinozeros. Ich würde dich sogar lieben, wenn ich dich nie anfassen dürfte. Obwohl das ziemlich unangenehm wäre.“ Er küsste Uruhas Scheitel, das Gesicht des Gitarristen war immer noch an Aois Schulter verborgen. „Bloß Eifersucht,“ fuhr Aoi fort, „Damit kann ich gar nicht gut umgehen, und wenn du so was machst, glaube ich immer, du willst mich verlassen.“
Saga seufzte. Das war ja nicht zum Aushalten! „Einigen wir uns darauf, dass ihr beide Volltrottel seid und jetzt küsst euch schon!“ Die beiden folgten sogar. Saga grinste. Vielleicht konnte er sie ja noch dazu bringen, ein paar versautere Sachen für ihn zu machen…
„Ich verspreche dir, in Zukunft lieber einen Song sausen zu lassen als dich, okay?“ meinte Aoi, als sie sich nach einigen unterhaltsamen Minuten wieder voneinander lösten.
„Dann verspreche ich, nur noch mit anderen herumzumachen, wenn du es erlaubst.“
„Eh?“ kam es von Aoi, der plötzlich misstrauisch Uruhas Hand anstarrte, die immer noch Saga festhielt. Uruha grinste nur verschwörerisch und flüsterte Aoi etwas in Ohr, das Saga nicht hören konnte. Kurz darauf folgten die drei Kagrras Beispiel und verzogen sich ebenfalls.
~
„Oh, Saga-sama, du Hengst!“ spöttelte Tora in dem Moment, als der Bassist durch die Tür zum Probenraum kam.
„Erst Miyavi und dann Aoi UND Uruha an einem Tag?“ fügte Shou hinzu.
Saga stöhnte. Er hätte doch das Angebot der beiden Gitarristen annehmen und mit ihnen frühstücken gehen sollen, anstatt wie blöd durch die Gegend zu rasen um doch noch rechtzeitig zur Probe zu kommen. Dämliches Pflichtbewusstsein. Er warf sich theatralisch auf die Couch zu Hiroto, der zu Boden sah und leicht errötete.
„Seht ihr? Euer Gequatsche macht Hiroto ganz verlegen, also verschont uns doch mit euren Hypothesen.“
„Ach dann bilde ich mir die Knutschflecken an deinem Schlüsselbein nur ein, ja?“ neckte Tora weiter. „Die waren am Abend noch nicht da.“
Was zum…? Saga schielte nach unten. In der Tat zierten einige dunkle Flecken seine Haut. Hätte er doch ein weniger weit ausgeschnittenes Shirt anziehen sollen. Allerdings besaß er gar keine hochgeschlossenen Kleidungstücke, dafür war schließlich seine Schalsammlung da.
Tora und Shou lachten.
„Jetzt hast du dann aber bald mal alle hier durch oder? Was willst du dann machen, die anderen Companies ficken?“
„Kein Kommentar.“
„Denkst du echt, der hat mit allen hier geschlafen?“ wollte Tora von Shou wissen.
„Hm, wir könnten ja ne Liste aufstellen.“
„Habt ihr sonst nichts zu tun?“
„Nicht, bevor Nao mit dem Papierkram fertig ist, also.“ Shou zog ein Blatt Papier von Naos Schreibtisch und klaute gleich einen Kugelschreiber dazu. Dann schrieb er seinen eigenen Namen ganz oben hin. „Tora?“ Der Angesprochene nickte und Shou fügte seinen Namen hinzu. „Nao?“
Der Schlagzeuger hatte überhaupt nicht aufgepasst, also führte Shou die Frage näher aus: „Ob du es mit Saga getrieben hast, wollen wir wissen.“
Anstatt einer Antwort grinste Nao nur. „Das ist ein Ja“, meinte Tora und Shou schrieb den Namen auf, in Romaji, um ihn von Kagrras Nao unterscheiden zu können, dessen Zeichen sogleich folgten. Offenbar hatte jemand sein gestriges Gespräch mit Uruha belauscht. Saga wurde es zu dumm, er legte den Kopf in den Nacken und einen Arm über die Augen.
„Weckt mich auf, wenn ihr mit eurer Blödheit fertig seid.“
„Pon-chan, hat der große böse Saga dich verführt? Uns kannst du es sagen.“
„W-was? Nein!“ rief der Gitarrist. Saga konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie er noch röter wurde und unsicher auf der Couch herum rutschte.
„Oh gut! Denn wenn du unser Baby verdirbst, kriegst du es mit mir zu tun, hast du mich gehört?“ drohte Tora.
„Ich bin nicht euer Baby! Und auch nicht der mit dem pubertären Verhalten!“ Zur Betonung seiner Worte warf er Tora sein Handy an den Kopf.
„Wie wahr.“ Nao legte den Papierstapel zur Seite und trieb die Jungs zu ihren Instrumenten und erlöste somit Saga von der Peinlichkeit seiner Freunde.
***
so ich denke das war das letzte update vor weihnachten also wünsch ich euch mal schöne feiertage!
Ruki isst Schwarzleser zum Frühstück!
