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Gazelove

Aoi&Uruha, Reita&Ruki, Saga&???
von

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Hunde und Tankstellen

2. Hunde und Tankstellen
 

Reita lehnte an der kalten Mauer, und bemühte sich nicht einzuschlafen. Die Arme vor der Brust verschränkt, starrte er grimmig auf die anderen Insassen der Großraumzelle, also die, die nicht zu seinen Schützlingen gehörten.
 

Da sie auf dem Schiff gefilmt worden waren, waren die anwesenden vier Fünftel der Band in voller Konzertmontur gekleidet, beziehungsweise in halber, da sie statt Tour T-Shirts welche von den Öko Jungs gekriegt hatten, mit Walen drauf. Jedenfalls saß Uruha dick geschminkt in seinen Hotpants da und versuchte seine nackten Beine unter Aois Rock zu wärmen. Die Strapse hatte man ihm weggenommen, mit der Begründung, man könne sie als Waffen benutzen. Mit derselben Begründung war auch Reitas Nasenband eingezogen worden. Er fühlte sich schrecklich nackt ohne, weil er als Reita hier stand und nicht in seinen ‚zivilen’ Sachen. Uruha machte das weit weniger aus, er hatte sich wirklich nur unter Aoi verkrochen, weil ihm kalt war. So etwas wie Scham kannte der gar nicht. Der blonde Bassist rieb sich die Augen. Die ganze Nacht hatten Ruki und er über die Gitarristen gewacht, die in dem Aufzug ja ein gefundenes Fressen für Perverse waren, mittlerweile ging es auf späten Nachmittag zu und Reita hatte gleichzeitig einen Bärenhunger und war hundemüde. Man hatte Ruki erst am Vormittag telefonieren lassen, was einerseits eine absolute Frechheit war, andererseits hätte Kai sie wahrscheinlich hier versauern lassen, hätten sie ihn mitten in der Nacht angerufen. Trotzdem wurde Reita langsam unruhig. Was hielt ihren Chef so lange auf?
 

„… erzählen Sie dem Anwalt. Ich will nur wissen, ob ich sie mitnehmen darf oder nicht.“
 

Endlich! Die sanfte Stimme des Drummers drang an Reitas Ohren. Offenbar auch an Aois, denn er sprang ohne Vorwarnung auf, wobei Uruha, der ja an ihn gekuschelt gewesen war, beinahe von der kleinen Pritsche fiel, und lief zu den Gitterstäben vor.
 

„Kai-kuuuuuun! Ich kann alles erklären, es ist wirklich nicht unsere Schuld, bitte lass uns hier nicht zurück!“ Der Gitarrist fasste durch die Stäbe nach Kai, der seine Hände nahm und drückte.
 

„Alles okay bei euch?“ fragte er leise.
 

„Wieso hat das so lange gedauert?“ maulte Ruki.
 

„Ach, hätte ich lieber nicht erst einen Anwalt bestellen sollen? Ich kann ihn auch wieder weg schicken.“ Kai deutete auf den Mann im grauen Anzug, der gerade stirnrunzelnd durch eine recht dünne Akte blätterte.
 

„Neinneinnein!“ rief Aoi. „Ruki hat das nicht so gemeint!“ Er trat auffällig nach dem Schienbein des Sängers, sehr zur Belustigung von Kai.
 

„Und? Welcher von denen ist der Typ, der dich so komisch ansieht?“ wollte der Drummer wissen. Wortlos deutete Ruki auf die gegenüber liegende Zelle.
 

„Huhu, Kai-chan!“
 

Reita konnte direkt sehen, wie Kai erstarrte. Dann drehte er sich um und betrachtete ‚den Typ’. Er war groß, noch ein gutes Stück größer als Uruha, und von Tätowierungen und Piercings nur so übersät. Damit hörte die Ähnlichkeit mit einem typischen Knastbruder aber auch schon wieder auf, denn er war schlank bis zur Zerbrechlichkeit, hatte eine Frisur, die man in Ermangelung besserer Worte einfach nur als bunt bezeichnen konnte und trug außerdem rosa Lidschatten.
 

„Long time, no see!“ Miyavi winkte enthusiastisch.
 

“Gehört der etwa auch zu Ihnen?” fragte der Polizist, der Kai begleitete.
 

„Nein.“ Kai drehte sich abrupt zu der Zelle ‚seiner’ Band zurück. „Nie gesehen.“
 

Reita konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
 

„Ach, Kai-kun, sei nicht so gemein!“ Aoi setzte seinen Hundeblick auf.
 

„Er war auch auf dem Schiff.“ Reita ergriff zum ersten Mal das Wort. „Die Mädels standen total auf das Fanservice.“
 

„Bitte“, Kai wurde leicht grün im Gesicht, „ich will es gar nicht wissen.“
 

*
 

So kam es, dass Kai nicht vier, sondern fünf Jungs in sein Auto packte - glücklicherweise war Anwalt-sensei mit dem eigenen Auto hergefahren - und sich mit seiner unfähigen Fracht wieder auf den Weg von Kochi zurück nach Tokyo machte. Reita bekam davon nicht viel mit, er beschlagnahmte den Beifahrersitz und gab dem dringenden Bedürfnis nach Schlaf nach.
 

Er wachte kurz auf, als der Wagen zum Halten kam und Kai ihm ein eingewickeltes Brötchen und eine Cola in den Schoß warf, döste aber wieder weg, nachdem er das Essen verschlungen hatte. Irgendwann weckte ihn eine innere Unruhe. Er streckte sich, blinzelte. Draußen war es schon stockdunkel, er hatte keine Ahnung, wo sie waren. In dem Moment leuchtete ein Straßenschild in den Scheinwerfern auf: Tokushima, 30 km. Also wo immer ‚hier’ war, es war dreißig Kilometer von Tokushima weg. Öd. Aber irgendwie war es auch heimelig, es erinnerte Reita an die Tourfahrten im alten klapprigen Kleinbus. Er lächelte in sich hinein. Dennoch ließ ihn diese Unruhe nicht los, er hatte sie beim Aufwachen leider nicht abschütteln können.
 

„Hast du auch nichts vergessen, Kai?“
 

Der Angesprochene nahm eine Hand vom Lenkrad und fasste ins Seitenfach. „Schlüssel, Führerschein, Geldbörse, Handy. Alles da. Wenn ich was vergessen habe, dann kann es diesmal nichts Wichtiges sein!“
 

„Wasislos?“ murmelte Aoi verschlafen von der Rückbank. Er lag quer über Uruha, über beide war eine Decke gebreitet. Daneben schlief eine zusammengerollte Gestalt. Reita starrte angestrengt in die Finsternis im Rückspiegel.
 

„Fehlt da nicht jemand?“
 

„Eins.“ Kai fing bei sich zu zählen an. „Zwei, drei vier fünf, nö, alle da.“ Reita, Uruha, Aoi, zusammengerollte Gestalt.
 

„Aber Kai, wir sind sechs!“
 

„Geht das auch leiser?“ beschwerte sich Miyavi, der sich als die zusammengerollte Gestalt entpuppte.
 

„Ruki? RUKI?“ rief Reita mit einem leichten Anflug von Panik in der Stimme.
 

Kai seufzte und lenkte den Wagen an den Straßenrand. „Okay, wer von euch hat Ruki in den Kofferraum gepackt?“
 

Wie sich herausstellte, war der Kofferraum leer, zumindest menschenleer, da zwischen das viele Gepäck – wie viele Klamotten konnten fünf Jungs schon brauchen? – nicht einmal mehr eine Katze gepasst hätte. Also drehten sie um und fuhren die ganze Strecke wieder zurück zu der Tankstelle, an der Kai das erste Mal angehalten hatte.
 

*
 

Sie fanden den Sänger mit versteinertem Gesicht im kleinen zur Tankstelle gehörigen Café sitzen, vor ihm ein voller Aschenbecher und mehrere leere Kaffeetassen.
 

„Manche Leute“, sagte er langsam, „vergessen ihren Hund an der Tankstelle.“ Es klang, als ob er sich seine Rede zurechtgelegt hatte in den Stunden, die er hier auf sie gewartet hatte. „Andere wiederum lassen sie absichtlich zurück, weil sie sie loswerden wollen. Wie soll ich das auffassen?“
 

„Es tut mir Leid!“ Kai fiel auf die Knie und verbeugte sich mehrmals. „Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ich nicht besser nachgesehen habe, ob alle da sind.“
 

Der Schlagzeuger zahlte brav Rukis Rechnung, denn der hatte kein Geld mitgenommen, als er aus dem Auto gestiegen war, um kurz auf die Toilette zu gehen. Als sie sich wieder zum Auto begaben, ging er auf Nummer Sicher und zählte seine Schäfchen mehrmals, bevor er sie der Reihe nach ins Auto stopfte.
 

„Das ist ja wie Tetris spielen!“ bemerkte Reita belustigt.
 

Kai deutete streng auf den Beifahrersitz. „Sitz, Platz, Aus!“
 

„Bist du böse auf uns?“ fragte Uruha plötzlich, nach einer halben Stunde betretenem Schweigen. Oh, Schock! Uruha konnte auch sprechen, dachte Reita, während er sich zur Seite drehte, um besser zu sehen. Der Gitarrist wirkte wie ein kleines Kind, das nicht sicher war, ob die zerbrochene Vase Mamas Lieblingsteil gewesen war oder eh nur die verhasste von der Schwiegermutter. Er hatte sich vor gelehnt und umklammerte Kais Rückenlehne.
 

„Nein, bin ich nicht. Eher auf mich, weil ich euch alleine gelassen habe.“ Kai griff unbeholfen nach hinten, um Uruhas Kopf zu tätscheln.
 

„Es war wirklich nicht unsere Schuld. Wir sollten nur mit dem Boot neben dem Walfänger herfahren und dabei Transparente hochhalten. Die haben uns beschimpft und mit Sachen beworfen, da haben wir zurückgeschimpft und zurückgeworfen und plötzlich war Rauch auf dem Schiff und da hat uns die Küstenwache auch schon geentert.“
 

Reita war sich da nicht so sicher, ob wirklich die andere Seite zuerst geworfen hatte, aber das behielt er lieber für sich. Uruha konnte einfach so schön treuherzig erzählen.
 

Den Rest der Fahrt taten sie so, also ob sie gerade von einer Tour nach Hause kämen, blödelten herum und hatten Spaß. Die anstrengende Nacht in der Zelle schien schon wieder so weit weg und unwirklich. Man würde nicht Anzeige erstatten, aber es wurde ihnen nahe gelegt, in Zukunft auf Tierschutzaktivismus zu verzichten. Reita überlegte, ob das hieß, er solle lieber für Menschenrechte demonstrieren. Wenn da so näher darüber nachdachte, wusste er eigentlich gar nicht, was Menschenrechte genau waren. Nur, dass die Menschenrechte der armen PSC Angestellten ganz bestimmt mit Füßen getreten wurden, da war er sich sicher. Immerhin standen in den nächsten paar Wochen ein gutes Dutzend Fotoshootings und eine Tour an. Er freute sich schon auf den klapprigen Kleinbus (und darauf sich mit Ruki ein Zimmer zu teilen).
 

~~~

Reita demonstriert auch gegen Schwarzleser!

Danke für die Kommis und die Fanclubgründungen. XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Len_Kagamine_
2010-04-29T17:55:55+00:00 29.04.2010 19:55
eigentlich wollte ich erst ei kommi schreiben wenn ich auf höre zu lessen oder wenn ich sie in einem stück durch bekomme aber zu diesem kp muss ich was scheiben ^^
und zwar das ist das lustigste kp was ich je gelessen habe The Gazette im kanst auser Kai und dann auch noch mit Miyavi XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
binz immer noch voll am lachen
*lach fläcjh habz*
*tränen schon kommen*
und es war ganz um mic verloren wo sie Ruki vergessen haben XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
*net mer auf hören kan zu lachen*
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*mich berugt habe*
so das wars auch erst mal *smile*
Dat Nessy
Von:  NoUseForAName
2008-09-27T16:40:21+00:00 27.09.2008 18:40
hahahahahahahahahahahahahahaha einfach herrlich
miyavi im knast, tetris im kleinbus und ruki völlig beleidigt und sauer ^^
sehr schön XD
Von: abgemeldet
2008-09-19T17:30:20+00:00 19.09.2008 19:30
*lach*
wie verwirrt sind die bitte?<3<3<3<3<3
warum war miyavi auch da? O_o btw LOL zu deinem kommentar bezüglich seiner haare<3<3
Von:  Ruha_Chan
2008-09-19T09:37:47+00:00 19.09.2008 11:37
Hing gerade vor Lachen über der Tastertur... wie kann man nur Ruki vergessen? Übersehen bei dem ganzen Chaos, okay, das klappt schon... da weren Kleinigkeiten mal vergessen. Wie heißt es doch: schwund ist überall.
Ich liebe diese Story! Die ist süß, dämlich-gut, und äußerst amüsant! Geht in die Favos!
P.S.: Demonstriert Reita dann mit einem Plakat vor meiner Haustür: Nieder mit den Schwarzlesern!"? Dann schreib ich vielleicht doch kein Kommi rein - ich würde ihn mir einfangen und dir DANN ein dickes Danke- Kommi schreiben.
Von:  Giraffenmaedchen
2008-09-18T20:01:29+00:00 18.09.2008 22:01
hiermit bekunde ich, dass reita NICHT gegen mich zu demonstrieren braucht XDD

manche leute vergessen ihren hund...? oh rukiiii~ das war ja so süß..
und ruha ist auch süß, der vergleich mit der vase war geil XD

hach ja, keine langen worte heute ^^'
super story~
schnell weiter, bitte!

kairi
Von:  Kimochi-chan
2008-09-18T17:01:49+00:00 18.09.2008 19:01
*lach*
*kopf schüttel*
Das geile ist..
Ich kann mir vorstellen wie Ruki da sitzt und raucht..
*lach*
Erinnert mich irgendwie an das Interview von der neuen Tour~
*GGGGG*
*zu oft gesehen hat*
Nyo~ und so wie immer trocken lustig geschrieben..
Zum schreien!
Von:  Irrational_Agonist
2008-09-18T15:55:13+00:00 18.09.2008 17:55
xDDDDD Wiie geil! *rofl*
Gazette im Knast *sich nicht mehr krieg* Und das mit Myv war ja das Allerbeste xD
Armer Ruki ;__; Zum Glück haben sie ihn wieder gefunden *O*
Ich freu mich riesig, dass es weiter geht!
*knuffel*
Rose
Von: abgemeldet
2008-09-18T15:38:36+00:00 18.09.2008 17:38
*lol*
sowas hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet XDDD
schreib bitte bitte schnell weiter >.<
Von:  Snaked_Lows
2008-09-18T14:54:39+00:00 18.09.2008 16:54
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Mal wieder ein super geiles Kapitel!!!!!!!!!!!!
Das muntert einen direkt auf *__________________________*
Ich hoffe, es geht schnell weiter!!
Von: abgemeldet
2008-09-18T12:53:15+00:00 18.09.2008 14:53
*halb tot knuddel* oi, wie schön! ruki wird vergessen.XD ruki als haustier zu sehen gibt dem ganzen eine neue bedeutung... naja sodomi wurde in japan ja noch nie abgeschafft...^^°
mich würde ja mal die nacht in der zelle interessieren... wenn die schon auf die guitarristen aufpassen mussten...XD
ok. belohnungskeks für dich.^^(wie bei braven hundilisXD)
freu mich auf weitere storys^.^


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