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Endlich Sommer...

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Blicke

Natürlich war es kein alltäglicher Anblick, wenn ein Mädchen, oder eine halberwachsene 20-jährige wie ich, den Rasen im Park pflegte, aber wie heißt es doch immer? Ich war jung und brauchte das Geld! Also zog ich mit einem Trupp von ein paar Männern in grünen Latzhosen, von denen ich natürlich auch eine bekommen hätte, wenn die nicht zu groß gewesen wären, also laufe ich jetzt in blauen Latzhosen herum, los, um den verflixten Park zu mähen. Aber nein, ich flitzte nicht auf einem dieser Rasentraktoren über den Rasen, ich wurde mit Schutzbrille, Handschuhen und einem dieser tragbaren benzinbetriebenen Rasentrimmern ausgestattet und durfte nun vom groben Mähen übriggebliebenes Gras an Bäumen, Wegrändern und Beeten zurechtstutzen, damit der Park auch schön gepflegt aussah.
 

Gerade war ich mit dem Gras an einem mittelgroßen Baum beschäftigt, als sich ein seltsam hohes Motorengeräusch von dem Gerät bemerkbar machte. Der Faden war abgewetzt und musste nachgezogen werden. Einer der Männer versuchte mir eben weis zu machen, dass man einfach nur auf den Boden tippen muss, damit sich der Faden automatisch verlängert, aber naja…es funktionierte nicht.

Seufzend stellte ich den Motor ab, setzte die Brille auf meine Stirn, stellte das Gerät mit dem Griff auf den Boden und fummelte nach dem Faden, was sich mit Handschuhen als schwierig erwies, also schnickte ich einen zu Boden und fummelte mit der bloßen Hand an dem Gerät herum. Aber nichts wollte mal wieder klappen. Ich blickte mich nach einem dieser Typen um, doch keiner war in Sicht. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen, als mir flüchtig eine kleine Gruppe von Jugendlichen auffiel, die es sich auf der anderen Seite des Weges in der Wiese gemütlich gemacht hatten. Auf den ersten Blick schienen sie ziemlich mit sich selbst beschäftigt zu sein und ich widmete mich wieder dem Gartengerät. Doch ich musste wieder zu ihnen aufblicken. Schaute mich die eine etwa an? Unauffällig versuchte ich dem Blick zu folgen. Natürlich könnte sie auch nur träumen, auf die Entfernung konnte ich das nicht so genau feststellen. Oder jemand war hinter mir. Ich drehte mich kurz um, versuchte es natürlich und nicht prüfend wirken zu lassen und tat schnell wieder so, als würde ich versuchen den Faden ein Stück weiter herauszuziehen. Doch das ließ mir keine Ruhe. Ich schielte wieder zu dem Grüppchen, doch das Mädel unterhielt sich angeregt mit zwei anderen und lachte. Ok, da hab ich mir wohl nur etwas eingebildet.
 

Meine volle Aufmerksamkeit galt wieder dem Gerät. Endlich hab ich den verflixten Faden erwischt, das war echt nervig! Jetzt konnte es weiter gehen. Ich setzte die Schutzbrille wieder auf, zog den einen Handschuh wieder an und wischte mir mit dem Arm über die Stirn. Ich hatte nicht wenig Lust mich einfach ins Schwimmbad zu werfen, bei der sengenden Hitze. Oder mich einfach auszuruhen, wie die meisten Leute hier im Park.

Nachdem der Rasentrimmer wieder gestartet war, kürzte ich das restliche Gras um den Baumstamm herum.

Ein Parkbesucher rief etwas Unverständliches und lenkte meine Aufmerksamkeit auf einen Typen hinter dem Grüppchen. Und schon lag mein Blick wieder auf diesem unbekannten Mädel, das wieder in meine Richtung blickte. War das jetzt immer noch Zufall?

Ich ging zu dem nächsten Baum, der ein paar Meter weiter stand, und beobachtete unauffällig ob sie mir mit ihrem Blick folgte. Ich begann wieder das Gras zu stutzen und behielt sie unauffällig im Auge. Mittlerweile war ich mir fast sicher, dass sie mich beobachtete. Das blonde Mädel neben ihr stupste sie an und reckte neugierig den Hals in meine Richtung. Ertappt drehte ich mich zur Seite und starrte auf das Gras, das ich stutzte. Meinte sie jetzt wirklich mich? Unsicher blickte ich mich wieder um und schaute hinter mich, ob da jemand auffallendes stehen könnte, den man auf eine solche Entfernung interessant finden könnte. Aber niemand zu sehen. Die meint wohl wirklich mich…etwas aufgeregt blickte ich wieder unauffällig zu der Gruppe. Das Mädel und ihre Sitznachbarin schauten beide in meine Richtung und schließlich wurde meine Unbekannte von ihrer Nachbarin lachend und neckend in die Seite gestoßen. Moment mal…meine Unbekannte? Meine? Ich schüttelte den Gedanken wörtlich mit einem Kopfschütteln ab. So ein Unsinn! Warum verwirrt mich so etwas? Sie denkt mit Sicherheit, ich sei irgendein Kerl, so burschikos wie ich in diesem Aufzug aussehe. Ein Kerl mit fast Schulterlangen dunklen Haaren, einer blauen Latzhose an und einem weißen T-Shirt darunter! Ich sah wahrscheinlich aus wie ein Bauarbeiter. Nur dass ich wohl doch figurlich eher unmännlich und zierlich war. Genervt zog ich den Träger, der von meiner Schulter rutschte, wieder hoch. Und wieder fluchte ich innerlich und warf diesmal einen auffälligen Blick nach ihr. Augenblicklich schaute sie weg. Ja, sie meinte eindeutig mich!
 

„Hey, bist du fertig?“, lenkte eine das Motorengeräusch übertönende laute männliche Stimme meine Aufmerksamkeit auf jemanden in grüner Latzhose.
 

„Ja.“, rief ich ihm zu, stellte den Motor ab und setzte die Brille auf meine Stirn.
 

„Dann komm, wir fahren wieder!“ Er deutete auf einen kleinen Transporter, auf dessen Ladefläche schon einige Männer mitsamt Arbeitsgeräten saßen.
 

„Klar.“ Ich folgte ihm selbstbewusst ohne noch einmal nach dem Mädel zu schauen. Dennoch konnte ich den Blick von ihr auf mir förmlich spüren. Dachte ich zumindest.

Jemand nahm mir das Gerät ab und lud es auf die Ladefläche und auch ich schwang mich energiegeladen auf diese und setzte mich in eine Ecke, so dass ich im Vorbeifahren auf jeden Fall die Jugendlichen sah, wenn ich zwischen denen, die mir gegenüber saßen, vorbeiblickte.

Sofort setzte sich das Gefährt in Bewegung und im Vorbeifahren sah ich die Unbekannte an, sie schaute mich an, unsere Blicke trafen sich, keine von uns löste den Kontakt und ihre blonde Sitznachbarin grinste breit…mein Herz schlug mir bis zum Hals.

Bleibender Eindruck

Heute war es so warm, dass ich kurzerhand beschloss ins Schwimmbad zu gehen, um mich etwas zu erfrischen. Das dachte wohl auch die halbe Stadt, denn es war brechend voll. Die riesige Liegewiese war überfüllt, kaum ein freies Plätzchen war zu finden. Moment, da scheint einer weg zu gehen! Ich beeilte mich mit meinen Sachen rechtzeitig an das freie Fleckchen zu kommen, da es weit und breit so ziemlich das einzige war, das nicht direkt an andere Liegeplätze anschloss. Überall lagen die Besucher dicht beieinander, als würden sie alle zusammen gehören. Doch hier hatte ich eine relativ freie Stelle erwischt.

Zufrieden breitete ich meine Decke aus, legte meine Tasche am „Kopfende“ ab und betrachtete das überfüllte Schwimmbecken, das einige Meter vor mir lag. Vor Euphorie schreiend vergnügten sich viele Kinder darin, aber auch Jugendliche und Erwachsene. Aber soweit ich sehen konnte, waren die meisten Kinder. Ich blickte mich um, während ich meine Schuhe auszog. Die meisten Jugendlichen und Erwachsene lagen auf der Wiese, redeten und sonnten sich. Meiner Schuhe entledigt, zog ich mein Top aus. Wie immer zog ich meinen Bikini zu Hause schon unter meine Klamotten. Die Sonne wärmte meine Schultern. Mein Zeichen, nach der Sonnenmilch zu suchen, sonst ist später Sonnenbrand angesagt. Ich drehte mich also zu meiner Tasche, kramte nach der Creme und sah im Augenwinkel nur noch, wie ein Kerl heftig meckernd aufsprang. Scheinbar hatte er sich gesonnt und einer seiner Freunde war so fies und hatte ihm etwas Wasser aus einer Wasserflasche auf den Bauch gekippt. Ich grinste, doch fiel mir alles aus dem Gesicht, als ich SIE dort bei dem Kerl sitzen sah. Da war sie wieder mit ihrem Grüppchen, diesmal in Bikini und mit Sonnenbrille, und sie lachte herzhaft.

Mein Herz blieb mir vor Schreck fast stehen, ich hätte wirklich nicht erwartet sie jemals wieder zu sehen. Anscheinend überschätzte ich das Wort „Stadt“. Ich blickte jedenfalls schnell wieder nach vorn und fühlte mich extrem unwohl. Ich besann mich darauf hin Ruhe zu bewahren und cremte meine Arme und Schultern mit der Sonnenmilch hastig ein.

Nachdem ich auch meine Hose ausgezogen hatte und meinen ganzen Körper eingecremt hatte, setzte ich meine Sonnenbrille auf und legte mich hin. Wirklich entspannen konnte ich mich allerdings nicht. Ich fragte mich ob sie mich bemerkt hatte. Ob sie mich überhaupt erkannte? Immerhin war ich jetzt halb nackt und nicht dreckig von irgendwelchen Gartenarbeiten. Und ich fiel auch nicht besonders auf, ich war wie jedes andere Mädchen hier. Ich seufzte. Wie konnte mich jemand, den ich erst zum zweiten Mal gesehen hatte, so nervös machen. Ob sie mich jetzt bemerkt hatte? Ach verdammt…

Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung. Sie redete mit einer ihrer Freundinnen und grinste. Süß! Ich seufzte tief. Erst dann wurde mir bewusst, dass ich sie noch immer anglotzte. Ich schaute schnell weg und war mir sicher, dass ich knallrot war. Ertappt von mir selbst…so ein Unsinn! Ich fluchte innerlich und setzte mich schwungvoll auf. Kopfschüttelnd kramte ich nach meinem Geldbeutel und begab mich zum Fressstand, ohne noch ein weiteres Mal nach ihr zu sehen.

Am Fressstand war die Hölle los. Kreischende Kinder die sich gegenseitig aus der Reihe schubsten und gaffende Kerle die auf den Arsch der Vorderfrau starrten. Viele halbnackte Körper, die viel zu dicht beieinander standen…wie ich es nicht hasste. Mitten in der Menge wünschte ich mir nur noch, dass ich nicht hier stehen würde.

Dennoch kam ich schneller an die Reihe, als gedacht. Ich hatte mir gar nicht überlegt, was ich hier eigentlich bestellen wollte, ich bin mal wieder meinem Impuls gefolgt, meinem Tatendrang, wenn etwas so war, wie ich es nicht haben wollte. Also bestellte ich einfach ein Eis. Ein Wassereis, bei dem man sich nicht klebrig einsaute, wie bei einem Tüteneis. Ja, ich fühlte mich immer klebrig verschmiert, wenn ich so eines gegessen hatte. Und die Waffel erst.

Ich bezahlte also, drehte mich um, der nächste rückte nach. Ich blickte auf. Und es war als sei ich verflucht. Als hätten die vielen Menschen in diesem Schwimmbad mit voller Absicht einen Gang freigelegt, zu dem Platz, an dem sie saß. Allein. Sie schaute Richtung Schwimmbecken in die Luft. Ich folgte ihrem Blick und sah, dass ihre Freunde scheinbar für den 5-Meter-Turm anstanden.
 

„Höhenangst, was?“, dachte ich mir und drehte mich energisch wieder zu der Verkäuferin um, schubste dabei den kleinen Jungen zur Seite, der gerade bestellen wollte und teilte ihr mit, dass ich etwas vergessen hatte.
 


 

Ja, und hier stand ich nun. Ein paar Meter hinter ihr und gaffte sie an. Mit zwei verpackten Wassereis in der Hand. Das Herz schlug mir sonst wo hin und ich fragte mich, was ich hier eigentlich machte. Sie griff zur Seite nach einer Wasserflasche und ich erschrak fast. Gott, wenn sie sich jetzt umdrehte, würde das außerordentlich peinlich werden. Ich stellte mir vor, wie sie mich fragend anschaute und ich knallrot anlaufen würde. Ok, solche Gedanken helfen mir nicht wirklich. Ich biss auf meine Unterlippe und trat von einem Bein auf das andere. Wenn ich es jetzt nicht tue, kommen ihre Freunde wieder. Ich blickte zum Turm. Noch immer standen sie an, ein Junge traute sich nicht zu springen und hielt sich ängstlich herunterblickend am Geländer fest, während ein anderer auf ihn einredete, ihm wahrscheinlich Mut machte. Ich atmete tief ein, denn jetzt wusste ich was ich machte. Die Chance ergreifen, als würde es keinen Morgen geben.

Ich schaltete meinen Kopf aus und ging mehr oder weniger sicher zu ihr herüber, entschied mich allerdings kurz bevor ich sie erreichte um und lenkte meine Schritte zu meinem Platz. Doch ehe ich an ihr vorbeiging und sie mich bemerken würde blieb ich stehen, schimpfte innerlich mal wieder. Krampfhaft hielt ich die Eis fest, ging endgültig zu ihr herüber und ließ mich einfach so neben sie fallen, als würde ich das immer machen und glaubte kaum, dass ich das jetzt wirklich tat.

Sie schaute mich fragend an, soweit ich das jedenfalls durch die Sonnenbrille beurteilen konnte. Ich sagte nur ein kurzes ‚Hi’ und hielt ihr eines der Eis hin, woraufhin sie es zögernd nahm. Ich packte meines auf, lutschte hastig daran und beobachtete den Turm. Allerdings musste ich etwas sagen, wir konnten hier nicht einfach so sitzen und uns anschweigen.
 

„Ziemlich warm heute.“, bemerkte ich zwanglos. „Super Wetter für ein Eis!“ Perfekter Übergang!
 

„Stimmt.“, erwiderte sie und begnügte sich ebenfalls mit dem Eis. Das erste Mal, dass ich ihre Stimme hörte und es war der helle Wahnsinn. Ich versuchte meine Nervosität zu verbergen.
 

„Und, ähm…bei wem muss ich mich für das Eis bedanken?“, fragte sie und blickte mich lächelnd an. Ich grinste und schaute wieder zu dem Turm. Ihre Freunde waren gerade an der Reihe. Mein Zeichen jetzt abzuhauen, bevor ich mich unangenehmerweise zwischen all denen wiederfand.
 

„Naja…“, setzte ich an. „Bei der Unbekannten, die hübschen Mädels wie dir ein Eis spendiert.“ Ich grinste sie frech an und stand auf ohne eine Reaktion abzuwarten, hoffte dabei, dass mein Spruch nicht all zu abgedroschen und nach Playboy klang, und ging zu meinem Platz. Es war ja nicht sehr lange, dass wir dort gesessen haben, aber es war lange genug für zwanglosen Smalltalk und einen vielleicht bleibenden Eindruck.

An meinem Platz angekommen zog ich schnell meine Hose und Schuhe an, stopfte meine Decke und mein Top in meine Tasche und flüchtete mehr oder weniger aus dem Schwimmbad, zwang mich dabei, nicht zurückzusehen. Bevor ich das Eingangsgebäude mit den Spinds, Duschen und Umkleideräumen erreichte, landete der Rest meines Eises im Müll.

Die Party

Die Musik dröhnte wahrscheinlich durch die ganze Stadt, ich war noch nie auf einer so lauten Party gewesen. Und dabei war die nicht mal groß, sondern wurde im privaten Kreis in der Garage irgendeines Hauses gehalten. Wahrscheinlich war es das Elternhaus meines Nachbars, der mich kurzerhand auf die Party eingeladen hatte um, wie er sagte, „die Nachbarschaft zu pflegen“ und „weil man sich jetzt schon kennt“. Dabei hab ich den Typen vielleicht zwei Mal auf dem Flur vor meiner Wohnung getroffen und auch nicht mehr als Smalltalk mit ihm gehalten.

Gekannt habe ich mal wieder keinen. Wie auch, ich wohnte hier jetzt seit knapp zwei Wochen und habe außer den Leuten aus meinem Haus kaum jemanden kennen gelernt. Schon fast eine Woche habe ich dieses Schwimmbad-Park-Mädchen nicht mehr gesehen. Das war vielleicht auch besser so, nach der Aktion mit dem Eis. Im Nachhinein war mir das doch sehr peinlich.

Ich stürzte mich also gezwungenermaßen ins Getümmel und hielt nach interessanten Leuten Ausschau. Allerdings war um diese Uhrzeit keiner mehr wirklich interessant, weil irgendwie alle hackedicht waren. Bis auf mich. Jemand rempelte mich hart an und ich flog gegen den nächsten Kerl der neben mir stand. Etwas überrascht fing er mich auf und blickte mich leicht verwirrt an, als hätte ich das mit Absicht gemacht um ihn anzumachen oder so. Ich stammelte nur eine Entschuldigung, drückte den Typen von mir weg und flüchtete nach dem Gastgeber Ausschau haltend. Die Party machte mir keinen Spaß! Genervt drängelte ich mich wieder durch die Menge, in Richtung der Tür, die aus der Garage ins Haus führte, um dem ewigen Lärm und den besoffenen Leuten zu entkommen. Drinnen angekommen wurde ich in dem engen Flur fast von meinem Nachbarn umgerannt, der vollgepackt mit Chips- und Flips-Tüten war um dem Engpass an Knabberzeug vorzubeugen.
 

„Hey, was ist los?“ Er schob sich an mir vorbei, als erwartete er, dass ich nur aufs Klo wollte.
 

„Ich wollte mich verabschieden.“, erwiderte ich und ihm fielen fast die Tüten aus der Hand, sowie die Kinnlade runter.
 

„Was, wieso das denn? Gefällt’s dir nicht?“ Sein Blick war schon fast traurig, als würde er es bedauern eine schlechte Party zu schmeißen.
 

„Ähm, doch, aber ich muss durch den Park nach Hause laufen und es ist jetzt schon fast zwölf…“, zwängte ich heraus. Es stimmte zwar, dass ich durch den Park nach Hause musste und das wusste er auch, aber es war um zwölf wahrscheinlich nicht viel sicherer als um drei Uhr auch.
 

„Das ist aber scheiße. Ich kann jemanden fragen, ob er dich begleitet, er muss auch in die Richtung, dann musst du jetzt noch nicht gehen.“, bot er an und machte die Tür zur Garage auf. Schon allein dass es ein ‚er’ war, der mich mitten in der Nacht in besoffenem Zustand nach Hause bringen sollte, war mir nicht geheuer. Ich warf einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen an meinem Nachbarn vorbei in die Garage. Dieser folgte meinem Blick.
 

„Ok, die sind alle voll, es wird wohl nicht viel sicherer sein, wenn dich einer von denen heim bringt…“, folgerte er resigniert und ich nickte bestätigend. „Dann kann man wohl nichts machen, dass du vielleicht länger bleibst…“

Innerlich jubelte ich schon, bemühte mich allerdings um einen neutralen leicht enttäuschten Gesichtsausdruck, bis sich unerwartet eine Hand auf meine Schulter legte.
 

„Du kannst doch einfach bei mir pennen, ich wohne hier ganz in der Nähe, dann kannst du noch bleiben.“

Ich drehte mich um und es haute mich fast um. Es war das Mädel, sie Jugendliche, die Halberwachsene, was auch immer, aber es war SIE. Total überrascht blickte ich sie an, nicht fähig irgendetwas zu sagen. Ich spürte nur, dass ihre Hand noch immer auf meiner Schulter ruhte und deren Wärme ein heftiges Kribbeln in eben dieser auslöste.

Mein Nachbar jubelte, freute sich und ging erst einmal in die Garage seinen Ballast los werden.
 

„Wenn du willst!?“, bot sie noch immer an und ließ ihre Hand von meiner Schulter gleiten. Langsam konnte ich mich wieder fassen, ich hätte nie im Leben erwartet sie hier anzutreffen, vor allem, da die meisten hier Studenten waren und sie etwas jünger zu sein schien. Vielleicht elfte oder zwölfte Klasse, schätzte ich. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in einer Zwickmühle war. Entweder Party ertragen und bei ihr übernachten oder von der Party flüchten und das ganze sausen lassen.
 

„Meine Eltern haben auch nichts dagegen.“, fügte sie hinzu. „Die sind nämlich gar nicht zu Hause.“ Sie grinste.

War das jetzt ein Wink mit dem Zaunpfahl oder wie? Meine Gedanken rasten, aber ich wusste ohnehin schon, wie ich mich entscheiden würde. Warum so eine Chance nicht wahrnehmen, dann sehe ich sogar wo sie wohnt.
 

„Mh, ich kenne nicht einmal deinen Namen und soll bei dir pennen?“, bemerkte ich spielerisch und ihr Grinsen wurde breiter.
 

„Naja…“, begann sie noch immer breit grinsend. „Ich bin einfach die Unbekannte, die hübschen Mädels eine Übernachtungsmöglichkeit anbietet!“

Ohne eine Antwort abzuwarten, begab sie sich zurück in die Garage und stürzte sich wieder in das Getümmel. Schon nach wenigen Sekunden verlor ich sie aus den Augen und stand wie angewurzelt von dem Spruch herum. Touché, dachte ich nur und musste schief grinsend den Kopf schütteln, als wieder mein Nachbar zurückkam.
 

„Hier!“ Er drückte mir eine Flasche Mix in die Hand und schob mich in die Garage zurück. „Wenn du schon nichts Hochprozentiges willst, dann trink wenigstens ein Bier!“

Dankend nahm ich ihm das Getränk ab und trank einen großen Schluck, während ich immer noch grinsend an die letzten zwei Minuten dachte. Mit den eigenen Waffen geschlagen…



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Changeling12
2015-06-13T18:14:20+00:00 13.06.2015 20:14
Die Fanfic gefällt mir. Würde mich sehr freuen wenn du weiter schreiben würdest, würde mich nämlich interessieren wie es mit den beiden weiter geht ^^
Von: abgemeldet
2008-09-18T13:22:07+00:00 18.09.2008 15:22
ich geb jez auchma meinen Senf dazu *Q*
also ich find die Kapis sind sehr schön kurz u Bündig geschriebn *Q* das wichtigste is drin^^
zu dem schreibstil sag ich jeze ma nix du weißt das ich den vergötter xD
joa ich würd ja jeze ma konstruktive kritik raushauen wenn ich welche hätte xD
*Q*
Von: abgemeldet
2008-09-17T18:45:24+00:00 17.09.2008 20:45
bin mal gespant we es wite geht, bis hier klingt´s ja ganz gut, die Kapis sind nur ewas zu kruz.

Von: abgemeldet
2008-09-15T12:38:56+00:00 15.09.2008 14:38
that's the way, aha aha, i like it!
endlich geht's weiter :) ne also ehrlich, ich fands gut :) wie so, ziemlich,.. immer xD
lg ready
Von:  _Chikane-chan_
2008-07-20T16:43:12+00:00 20.07.2008 18:43
Juhu...endluch das nächste kapi!!!
man das war ja besser als das erste =)
Sooo... also die Idee mitm Schwimmbad, sehr gut! da bekommt aber gleich lust xD aber na ja...
So, also das erste "gespräch", also mal ehrlich: ich hätte mich so was nicht getraut, also einfach jemandem ein eis geben, der mir gefällt und da hockt^^ Doch ich finds supi als idee... und i-wie klang der satz bissl playboy-mäßig xD also was der für einen eindruck hinterlassen hat würde mich echt interessiern, ich hoff das erfahr ich im nächsten kapi oder halt bald, weil ich kanns kaum erwarten, dass es weiter geht.
also bitte mach schnell weiter !!! *dir dafür ein eis gibt*^^
bussi
xxblue_eyexx
Von:  _Chikane-chan_
2008-07-19T20:05:02+00:00 19.07.2008 22:05
Also mir gefällt die Story echt gut!! sehr gutr Anfang, nicht zu übertrieben, einfach sehr gut =)
Ich hoffe sehr, dass es bald weiter gehen wird, ich werde es sicher lesen und beurteilen ;)
Und jetzt hab ich keine schlechte Kritik, ist doch e gut^^
und nochmals, great job!
bussi
xxbluee_eyexx


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