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Das "Lebenselexier" Lotus

Kandas letzte Hoffnung
von

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Eine Nachricht an Kanda

Kanda schlug die Augen auf und sah sich um. Er lag schweißgebadet in einem Bett, das er zuerst nicht erkannte. Er war wohl noch auf einer Mission und nicht im Schwarzen Orden.

Der junge Mann streckte sich und sah aus dem Fenster. Er befand sich in Lüttich, einer französischsprachigen Stadt in Belgien. Dort hatte er einige Akuma besiegt und das Innocence sicher gestellt. Nun saß er auf seinem Bett und sah an sich runter.

Die Wunden, die er vom Kampf davon getragen hat, waren noch da. Das hieß, dass der Verfall, wie Komui es nannte, schon weiter fortgeschritten war. Vielleicht hatte Kanda sich doch verrechnet mit seiner restlichen Lebenszeit.

„Lächerlich!“, brummte Kanda und stand auf. Er nahm seinen Exorzistenmantel vom Fußende des Bettes und zog ihn sich über. Dann bemerkte er den jungen Finder, der an einer Wand auf einem Stuhl saß und schlief. Guzo hatte ihn wirklich gut unterstützt, auch wenn er neu, jung, unerfahren und tollpatschig war.

Kanda beschloss, ihn noch weiter schlafen zu lassen und lenkte seine Schritte zur Tür. Langsam und leise öffnete er sie und stieg langsam eine kleine Holztreppe runter, die in das Speisezimmer des Gasthauses führte, in der er geschlafen hatte.

Die Kellnerin begrüßte ihn freundlich: „Guten Morgen, junger Herr. Haben Sie gut geschlafen?“ Kanda nickte leicht. „Ja“, antwortete er knapp, „ich habe gut geschlafen!“

„Das freut mich zu hören! Was kann ich Ihnen zum Frühstück anbieten?“, erfragte sie. Der junge Exorzist sah sich die Speisekarte an, die vor ihm lag. Mit den meisten dieser Dinge konnte er nichts anfangen. Es standen weder Sobanudeln noch Tempura auf der Karte. Kanda wusste nicht, was er nehmen sollte.

„Bringen sie mir bitte einfach einen schwarzen Tee!“, bestellte er unsicher und setzte sich an einen der leeren Tische. Während er wartete, sah er aus einem Fenster und ihm stockte der Atem. Es schneite draußen.

Doch das war unmöglich. Die Temperatur war bei 17 °C. Und auch in dem Gasthaus war kein einziger Kamin an. Es war warm und da war Schnee unmöglich. Geradezu lächerlich in Kandas Augen. Trotzdem stand er auf und ging zum Fenster. Vorsichtig legte er seine Hand gegen die Scheibe und stellte fest, dass sie warm war.

„Das ist unmöglich!“, murmelte er nachdenklich und ging zurück zu seinem Platz. „Das ist seit einiger Zeit hier üblich!“, erklärte die Kellnerin und stellte Kanda eine schön bemalte Tasse mit schwarzem Tee hin. „Bitteschön! Der Tee geht aufs Haus!“, sagte sie freundlich und drehte sich um. Kanda bedankte sich mit einem stummen nicken und trank. Dabei sah er immer wieder aus dem Fenster. Der Schneefall hatte sich verdichtet und es sah fast nach einem Sturm aus. Doch ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken.

Die Tür, die zur der Treppe zu seinem Zimmer wurde geöffnet und Guzo kam runter. „Herr Kanda, da sind Sie ja!“, rief er erleichtert. „Ich dachte schon, es wäre etwas passiert und ich hätte verschlafen!“

Kanda seufzte. „Es ist alles in Ordnung!“, sagte er knapp und sah wieder aus dem Fenster. Der weiße Schnee erinnerte ihn an Bohnenstanges Haare und damit an seinen Traum von letzter Nacht. Er war so real gewesen und dieses Feuer fühlte sich so echt an. Aber wie kam diese Bohnenstange dazu, sich ihm einfach in den Weg zu stellen?

Kanda versuchte, seine Gedanken zu ordnen und fragte sich nun selber, wen oder was er überhaupt gesucht hatte. Sonst war er jemand, der immer genau wusste, was er wollte und was er tat, doch nun war er unsicher. Und es bereitete ihm Kummer zu wissen, dass sein Leben von diesem Lotus abhing. Doch Kanda zeigte seinen Kummer nicht. Er wollte nicht für schwach gehalten werden. Er war immer schon ein Vorbild für die anderen Exorzisten gewesen, jedenfalls, was die Kampfhaltung anging. In Sachen Kameradschaft war Kanda alles andere ale ein Vorbild.

Guzo folge seinem Blick raus und zuckte zusammen. „Warum schneit es denn? Es ist doch warm hier drinnen!“, rief er erstaunt. „Draußen auch!“, antwortete Kanda und stand auf. Sein Instinkt sagte ihm, dass das Innocence sein könnte. Er wollte der Sache auf der Spur gehen und beschloss, sich die Herkunft des Schnees genauer anzusehen.

Doch weit kam er nicht. Jemand hielt ihn feste. Guzo hatte ihm am Arm gepackt und schüttelte den Kopf. „Komui hat uns strickte Anweisungen gegeben, dass wir, nachdem wir das Innocence haben, wieder zurück sollen!“, erklärte er kleinlaut und machte keine Anstalten, Kanda los zu lassen. Doch der Exorzist wollte seinen Willen durchsetzen und riss sich los. Er wollte der Sache auf den Grund gehen und davon hielt ihn auch dieser neunmalkluge Finder nicht ab.

Durch den Ruck jedoch hatte Kanda Guzo zum Fall gebracht und nur eine Sekunde später fand sich Kanda mit dem Gesicht auf dem Boden wieder. Auf ihm lag der tollpatschige Finder und hatte sich mit einer Schnalle seines Mantels in dem Band verheddert, das Kanda an Mugen gemacht hatte, um es auf dem Rücken zu tragen.

Hastig löste Guzo die Schnalle vom Band uns sprang auf. „Verzeihung, Herr Kanda!“, entschuldigte er sich mit gesenktem Blick und klopfte seinen Mantel ab. Auch Kanda stand wieder auf und säuberte ebenfalls seine Kleidung. Schon wollte er etwas erwidern, sich auf ein Wortgefecht mit dem Finder einlassen, als etwas in seiner Manteltasche piepte.

Kanda steckte die Hand in die Tasche und heraus kam ein kleiner Funkgolem, der einer Fledermaus ähnelte.

„Komui, was gibt es?“, fragte der Exorzist und nahm wieder auf einem der Stühle platz. „Gut, dass ich dich erreiche, Kanda! Wie geht es mit der Mission voran?“, fragte Komui, und Kanda merkte an seiner Stimme, dass er besorgt und niedergeschlagen war.

„Wir haben dass Innocence, aber..“, setzte Kanda an, doch Komui unterbrach ihn.

„Dann kommt schnell zurück! Kanda, es bleibt nicht mehr viel Zeit! Dein Lotus hat wieder eine Blüte verloren!“, erklärte er in traurigem Ton.

Kanda verstand die Aufregung des Abteilungsleiters nicht. Es war nichts neues, dass sein Lotus Blüten verlor, das passierte recht häufig in letzter Zeit.

Komui wartete ab, und als er keine Antwort von Kanda erhielt, fügte er hinzu: „Es ist nur noch eine einzige Blüte dran! Du musst dich beeilen und zurück kommen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nanashi_Shion
2008-07-16T14:38:42+00:00 16.07.2008 16:38
Die Geschichte hört sich spannend an. ^^

Ich freu mich schon, wie es weiter geht x3


Gruss Jigouku_Ryu


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