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After a Year...

verrückte welt
von

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Ein Tanz zu zweit

Das Diamantschloss, wie es von den Deutschen genannt wird, stand auf einen Hügel mitten im Erzgebirge.

Eine breite Straße führte hinauf, links und rechts Nadelbäume.

Das Schloss war riesig. Es besaß 7 Türme und ein Hauptgebäude. Die kleinen Nebengebäude hatte ich nie gezählt.

Es war in einem hellen, fast weißen Blau gehalten. Selbst die Dachziegel waren Himmelblau.

Viele Fenster und Balkone zierten die verputzten Wände.

Der größte Turm, vom Hauptgebäude, ging 100 Meter in die Höhe, unter dem Dach erschaffen Panoramafenster einen Rund-um-Blick.

Ich liebte dieses Schloss. Es besaß fast alles.

Einen Wellnessbereich, einen Stall, süße Hunde, Himmelbetten, einen Pool und reichlich Essen.

Im Innenhof, vor dem Hauptgebäude, hielt unsere Limousine.

Die Räder knirschten auf dem weißen Kies.

Ein Springbrunnen plätscherte neben uns und ein Diener öffnete die Tür.

Alex zeigte mir sofort mein Zimmer.

Es lag im Haupthaus im Gang zu seinem Zimmer.

Erstaunt über die vielen Veränderungen setzte ich mich auf mein Himmelbett.

Alex ließ mich allein.

Das Zimmer war genial.

Wenn man durch die Tür eintrat erstreckte sich vor einem ein großes Zimmer.

Dies wir mit Glasschiebetüren in 3 Räume unterteilt.

In der Mitte lag das Wohnzimmer mit großem Fernseher, einem Aquarium unter dem Glastisch und Tür zum Balkon.

Rechts lag das Schlafzimmer. In ihm saß ich grade.

Ein riesiger Kleiderschrank und ein Himmelbett mit Nachttisch waren das einzige was den Raum füllte.

Links lag das Bad mit Dusch und großer Badewanne. Die Toilette hatte einen goldenen Sitz.

Ich ließ mich in die Kissen fallen und betrachtete die Decke.

Malereinen von Engeln und Wolken waren zu erkennen. Verträumt betrachtete ich diese und ließ sie vor meinen Augen zum Leben erwecken.

Die Farben waren hauptsächlich in Blau gehalten, während sie im Wohnzimmer grün waren und im Bad rot.

Ich nahm mein Blackberry aus der Handtasche und checkte die E-Mails.

Nichts.

Phönix verhielt sich komisch. Damals schrieb er mir alle fünf Minuten und nun kam gar nichts mehr, es sei denn es musste.

Es lag bestimmt an meinen Männergeschichten, nur das konnte der Grund sein.

Ihn gefielen Jack nicht und John schon gar nicht.

Ich zog mir eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt an.

An einer Sprechanlage bestellte ich mir eine Coke und Kekse.

Ich wollte es mir auf dem Balkon gemütlich machen. In der Hollywoodschaukel sah ich auf die Berge.

Grün, wohin man sah. Natur pur. Ich konnte von meinem aus Zimmer gut zum Pferdestall gucken.

Es war aber nichts los, das Wetter schien nicht zu stimmen.

Es regnete nämlich wie aus Wasserkübeln, zum Glück war der Balkon fast vollständig Überdacht.

Genüsslich aß ich einen Keks und sah den Pferden auf der Weide zu.

Ein schwarzer Hengst fiel mir auf. Er stand auf einem Grashügel und beobachtete seine Herde.

Der muskulöse Hals und Körper glänzte im Regen. Er sah aufmerksam und stolz zu mir hoch. Dann wieherte er kurz und preschte davon.

Mir fiel auf, dass mir mein Mund aufgefallen war.

Ich schüttelte kurz den Kopf und ging ins Zimmer zurück.

Waffenkoffer lagen bereits auf meinen Tisch, ein Diener musste sie herein gebracht haben.

Ich band meine Haare streng zusammen und setzte mich vor dem Koffern auf eine grüne Couch.

Mit einem Klick öffnete sich der erste von vieren und gab den Inhalt frei.

Ein Scharfschützengewehr.

Sehnsucht stieg in mir hoch. Ach wie ich diese Gewehre liebe. Ein gezielter Schuss aus Entfernung und schon ist das Opfer tot.

Diese Präzision und Durchschlagskraft bewunderte ich zutiefst.

Ich baute es zusammen.

Es war nicht einfach, gerade bei so einer Waffe. Der Lauf rastete ein und die Standbeine stützten es: Perfekt.

Phönix hatte mir als Zusatz noch ein Laser und einen dreifachen Zoom eingepackt.

Ich hätte ihn vor Dank küssen können.

Behutsam stellte ich das Schmuckstück neben mein Bett, auf der Seite, die man nicht sah, wenn man in den Raum trat.

Ich schob mir den zweiten Koffer zu Recht. Er war nicht so schwer und ließ sich leichter heben und schieben.

Es war jedes Mal wie ein Überraschungsei, so ein Koffer.

Ich öffnete ihn und viele blitzende Gegenstände strahlen mir entgegen.

Es waren Messer in verschiedenen Größen und Nadeln in verschiedenen Formen.

Im unteren Teil des Koffers lag eine Drahtseilkonstellation. Ich mochte diese Waffe, man musste sich bei ihr keinen Finger schmutzig machen.

Wenn das Seil an einer richtigen Stelle gespannt oder im richtigen Moment als Lasso verwendet wird, konnte man jemanden köpfen.

Es war ein dünner Draht mit feinen Glassplittern darin, sehr tödlich.

Ich stellte den Koffer zu dem Gewehr.

Im dritten lag eine normale Schusswaffe, wie sie von der Polizei verwendet wird.

Ich baute sie zusammen und betrachtete die Extras.

Es lagen ein Schalldämpfer, 3 Munitionsladungen, ein Laser und ein Gürtel bei.

Zufrieden zielte ich mit der Waffe auf das Aquarium, sie war gerichtet. Manchmal passierte es nämlich, dass sich der Lauf einer Waffe nach dem Gebrauch verkrümmt.

Ich stellte sie neben das Scharfschützengewehr.

Gespannt öffnete ich den letzten Koffer.

Phönix dieser Engel, er hatte mir diverse Gifte und Präparate geschickt.

Schlafmittel, Schlangengift, Spritzen und alles was dazu gehörte.

Ich prüfte die Haltbarkeit, in Ordnung.

Der letzte Koffer verschwand unter meinem Bett.

Ich sah auf dem Glastisch zurück, da fiel mir ein Brief auf. Ich musste ihn wohl vor lauter Begeisterung übersehen haben.

Erstaunt zog ich ein Messer aus meiner Jeans und öffnete den Umschlag.

Liebe Jane,

Ich weiß du bist beschäftigt und hast bestimmt keine Zeit, doch ich hoffe du schaffst es den Brief zu lesen.

Ich habe wichtige Informationen heraus gefunden, was John angeht.

Er schien mal der besten Killerfirma angehört zu haben, doch aus gewissen Gründen hatte er "gekündigt".

Ich saß gestern mit Logan an einem Tisch, er hatte erzählt, dass die Firma nicht mehr existiert.

Jetzt kommt’s: In einer Nacht hatte John alle Angestellten und Beauftragten getötet.

Logan wisse nicht warum, aber er scheint diesem Typen aus dem Weg zu gehen.

Also pass genau auf dich auf und trau ihm nicht!

Liebe Grüße, Phönix

Ich las den Brief noch einmal.

Ich konnte mir nicht erklären warum, aber mein Gefühl sagte mir, dass John einen triftigen Grund dafür gehabt haben muss.

Ich kannte diesen Vorfall, er erschien in der Zeitung.

Damals fand man ein Gebäude in dem 300 tote Menschen lagen, alle hatten eine Stich oder Schussverletzung.

Die Polizei konnte den Vorfall nie aufklären, da alle Dokumente und Hinweise verschwunden waren. Man wusste also nicht warum so viele Tote in diesem Haus lagen, doch nun ergab es Sinn.

Es musste die Firma Killa gewesen sein, denn sie war auf einmal wie vom Erdboden verschluckt.

Ich kratzte mich am Kopf und packte den Brief gut weg.
 

Es gab ein großes Festessen im Ballsaal des Schlosses. Alex lud mich als seine Begleitung ein.

Ich stand vor dem Spiegel, der auf der Tür des Kleiderschranks angebracht war und sah mich an.

Ich trug nur Unterwäsche und überlegte, was ich anziehen sollte.

Mir fiel ein dunkelblaues Samtkleid auf. Es war lang und hatte keine Träger. Vom Dekolletemittelpunkt bis zur Hüfte zog sich ein silberner Streifen aus Perlen, er teilte sich ab der Hüfte in viele dünne und ging nach links und recht auseinander.

Ich zog es an und betrachtete mich. Zufrieden nickte ich und wählte entsprechenden Silberschmuck aus.

Armreifen, die vom Handgelenk bis fast zum Ellenbogen führten, Ohrringe, große Ringe, eine Kette mit blauen Steinen in Tropfenform und Ringe mit Diamanten.

Ich steckte die Haare zu einem Dutt hoch, einzelne Strähnen fielen heraus. Eine silberne Haarklammer in Form eines Schmetterlings hielt die Frisur zusammen.

Silberne Sandaletten mit Absatz und vielen Strasssteinen bildeten den Abschluss.

Ich versteckte die Pistole mit Schalldämpfer unter meinen Kleid, an der Hüfte. Sie war jeder Zeit erreichbar, da ein langer Schlitz im Kleid es möglich machte.

Unter den Armreifen klemmte ich dünne Messer und in mein Haar steckte ich fast unsichtbare Nadeln.

Endlich zufrieden ging ich zur Tür, als auch schon Alex klopfte.

Er bekam den Mund nicht mehr zu während er mich begutachtete.

"Umwerfend, einfach hinreißend...", murmelte er dabei.

Er hielt mir seinen starken Arm hin und ich umfasste ihn zart.

Wir gingen den Gang bis zur Mitte und dort eine Marmortreppe hinunter.

Vor dem Saal sah er mir noch mal in die Augen. Pure Lust spiegelte sich darin.

"Alle werden uns ansehen.", flüsterte er während die große Eichentür geöffnet wurde.

Ein helles Licht strahlte uns entgegen und es herrschte Stille.

Ich dachte der Saal wäre leer, dabei standen um die tausend Menschen darin und alle sahen uns an.

Alex liebte solche Auftritte. Ich durchflog den Saal mit einem Blick.

Seitlich gaben 5 Meter hohe Fenster den Blick auf die Berge frei, es war bereits dunkel, deswegen spiegelte sich das Innenleben darin.

Von der Decke hingen bunt schillernde und riesige Kronleuchter, die den Saal erhellten.

Der Boden war aus Parkett und uns gegenüber befand sich das Buffet.

Alex bekam ein Mikrophon in die Hand gedrückt.

"Liebe Ladys.", er verbeugte sich kurz, "liebe Gentleman.", er grinste. "Ich wünsche einen fröhlichen und ausgelassenen Abend."

Die Menge klatschte Beifall und Musik würde eingespielt.

Ich sah zu Alex hinüber. Er trug einen schwarzen Anzug, aber ohne Krawatte, stattdessen hatte er die ersten drei Knöpfe seiner weißen Bluse aufgeknöpft.

Lässig stand er neben mir, mit den Händen in den Hosentaschen.

Er bemerkte meinen Blick und forderte mit einer kleinen Geste zum Tanz auf.

Ich kam mir vor wie im 18. Jahrhundert, überall tanzten die Leute Walzer oder drehten Pirouetten.

Die Stimmung war sehr gut. Ich hörte viele lachen oder Witze erzählen.

Alex tanzte mit mir Walzer und wir schwebten im Takt über das Parkett.

Seine Hand rutschte zwar von meiner Hüfte abwärts, doch das konnte man ja verbessern.

"Was hältst du von meiner Feier?", fragte er und sah mich mit seinen meerblauen Augen an.

Ich guckte nach oben und sagte: "Nicht schlecht."

Er lachte.

"Gefall ich dir?", war die nächste Frage.

"Nein!", antwortete ich aus Spaß. "Du hättest keine schwarzen Turnschuhe tragen dürfen."

Er sah mich erstaunt an.

"Du bist die erste, der das auffällt.", sagte er verblüfft und setzte zu einer Drehung an.

Ich lehnte mich gegen seine Brust.

"Du kennst meinen Job. Da muss man aufmerksam sein. Zum Beispiel trägt die Frau hinter dir, in rot, keine Unterwäsche.", sagte ich und zwinkerte ihm zu.

"Ich glaub, ich muss mich mal näher mit ihr unterhalten.", flüsterte er grinsend.

"Vergiss es!", rief ich lachend und flüsterte dann: "Sie ist verheiratet."

Er sah mir verträumt in die Augen.

Die Musik wechselte und wir verließen die Tanzfläche.

Er ging zu Geschäftspartnern und ließ mich stehen.

Ich kämpfte mir den Weg durch die Menge zum Buffet und aß etwas.

Es gab einen Schokobrunnen.

Ich stand mir vollem Mund am Ende der Tischreihe und beobachtete das treiben.

Ich sah, dass bereits einige betrunken waren und dass Alex die Frau tatsächlich anquatschte.

Mein Blackberry vibrierte plötzlich.

Erschrocken verschluckte ich mich an einem Bananenstück mit Schoko.

Ich kramte es aus meiner Handtasche und ging ran.

"Ja?", fragte ich und sah mir die Wände des Saals an.

Große Portraits von Alex Vorfahren hingen dort an einer gelben Tapete.

Ich zuckte zusammen, eine Hand berührte plötzlich meine Schulter.

Mit klopfendem Herzen drehte ich mich um.

Ein Mann mit Maske und Umhang stand plötzlich vor mir.

Ich wusste wer er war: John!!!

Er hielt ein Handy in seiner Hand und grinste frech.

"Du denkst wohl, du wärst wichtig.", sagte er herausfordernd. "wollen wir tanzen?"

Ich stimmte zu und befand mich wenig später wieder auf der Tanzfläche.

Er konnte gut tanzen, auch wenn ich nicht wusste welchen Tanz wir tanzten.

Es war ein drehen und laufen.

Man könnte fasst sagen Walzer, nur etwas schneller.

Er roch sehr gut nach Armaniduft.

"Warum hast du damals alle umgebracht?", fragte ich leise und sah in die falschen blauen Augen.

Er sah mich ernst an und drückte mich näher an seinen Körper.

Ich merkte wie er die Kiefermuskeln zusammenpresste.

"Ich wurde hintergangen und belogen. Man wollte mich umbringen!", sagte er zitternd vor Zorn.

Er schien es immer noch nicht verdaut zu haben.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.

Er war mir immer sympathischer geworden, der Hass auf ihn verlor langsam an Macht.

Ich hatte das Gefühl, wir würden uns ähneln.

Er entspannte sich wieder etwas.

"Ich möchte wissen, wer du ohne Maske bist, ohne die falschen Augen.", flüsterte ich leise und schloss meine Augen kurz.

Er atmete ein Mal tief durch bevor er sagte: "Es währe noch zu früh."

Wir drehten die letzten Runden, bevor wir zum Buffet zurück gingen.

"Morgen soll Vitali dran sein, ich schick dir seinen Aufenthaltsort per E-Mail.", flüsterte er bevor er verschwand.

Der Abend war noch lang, doch es geschah nichts mehr. Auch Jack konnte ich nicht entdecken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thuja
2008-08-24T16:34:11+00:00 24.08.2008 18:34
„vor Begeisterung den Pc anstarr“
man dein Stil und dein Inhalt ist echt toll

Jane kommt ganz schön rum
von Berlin hin zum Erzgebirge ist ja auch ne kleine Strecke
(hey das erzgebirge. Mein Snowboardrevier ^^)

ich find es immer wieder amüsant. So wie manche Frauen Schmuck lieben, tut sie ihre Waffen lieben
ihr Beruf ist teilweise ihr Hobby
und wieder einmal gab es wunderbare Beschreibungen
ganz zu schweigen von den wunderbar nach vollziehbaren Gedanken
eben ein wunderbares Kapitel

und ihr kleiner Schlagabtausch mit Alex fand ich herrlich
lol
„lachtränen aus Augen wisch“
zu toll
aber ich werd wirklich immer neugieriger wer John ist

behalt das Tempo bei ^_-

hdl



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