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After a Year...

verrückte welt
von

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Maxfielts Absichten

Am nächsten Morgen tat der Kopf weh. Von was weiß ich nicht. Da ich keinen Alkohol trinke, kann es davon nicht kommen.

Ein Mal, vor langer Zeit, gönnte ich mir in einen Pub etwas Wodka, doch das ging nach hinten los.

Alkohol macht redselig und bei meinen Job gibt es so was nicht.

Der arme Zuhörer musste für meinen Leichtsinn mit dem Leben bezahlen.

Noch im Halbschlaf, da ich nur für eine Stunde die Augen schließen konnte, ging ich ins Bad.

Mein Bad war groß, es mussten ja auch eine Badewanne, Dusche, Klo, Waschbecken und ein lebensgroßer Spiegel hinein passen.

Verträumt stellte ich mich nackt vor den Spiegel, eigentlich wollte ich duschen gehen.

Mir fiel auf, dass ich mehr Farbe bekommen hatte, seit ich auf Mallorca war.

Nachdenklich streckte ich den Bauch raus, zugenommen hatte ich nicht.

Man sah den leichten Sixpack. Ich achtete immer drauf, dass ich trotz Muskeln noch weiblich aussah.

Bei vielen Aufträgen musste ich mit meinen Kurven prahlen, so kam man leichter an Informationen.

Ich band meine hüftlangen weißen Haare zusammen und steckte sie hoch, dann befestigte ich den Pony so, dass er mir nicht in die Augen hing.

Das warme Wasser liebkoste meine Haut.

Ich liebte es zu duschen. Dort hatte ich immer das Gefühl, allen Schmutz von mir zu spülen und mein Gewissen rein zu waschen.

Das Trennglas beschlug und der Wasserstrahl trommelte leicht dagegen.

Meine Gedanken waren beim letzten Abend.

"Jack", kroch es ungewollt über die Lippen. Peinlich gerührt schlug ich die Hand vor den Mund.

Seine zärtlichen und liebevollen Küsse spürte ich immer noch auf meinem Körper.

Plötzlich holte mich ein Klopfen aus den Erinnerungen.

Ach ja, da war ja noch was.

"Jane! Kann ich reinkommen?", fragte eine bekannte Stimme an der Tür.

"Warte kurz.", gab ich zurück und stellte die Dusche ab.

Schnell band ich mir noch ein Handtuch um, bevor ich das Bad verließ.

Vor der Tür stand Phönix. Die Augenringe von ihm waren nicht zu übersehen, er schien auch nicht geschlafen zu haben.

Verzweifelt nahm er mich in den Arm.

"Es tut mir so Leid. Ungünstiger hätte es wohl kaum kommen können.", stotterte er und drückte mich fest an sich.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte und fühlte mich schuldig, wegen Jack.

Der Duft von Hugo Boss kroch in meine Nase.

Wie immer sah Phönix gut aus.

Seinen Körper gehüllt in einer blauen Jeans mit Löchern und ein weißes Kragenhemd, dazu sein brauner Körper und die blonden Haare.

Seine blauen Eisaugen mieden den Kontakt zu meinen.

Der sonst so kühle und harte Blick war über Nacht einen gedankenverlorenen, verzweifelten gewichen.

Auch seine Körperhaltung war eine andere, nicht mehr stolz sondern gekränkt wirkte sie.

"Ist schon gut! Vergeben und vergessen.", sagte ich leise und lächelte zuversichtlich.

Auch auf seinem Gesicht formte sich ein grinsen und der Stolz kehrte in seine Brust zurück.

Beim Frühstück gingen wir den Plan für den Tag durch.

Kai sollte mich um 11.00 Uhr abholen, Phönix kam als mein Bodyguard mit.

Wir hofften es würde alles klappen, doch vorsichtshalber rüsteten wir uns aus.

Es war bereits um 9.00 Uhr als wir anfingen die Ausrüstung zu sammeln.

Ich zog schon mein Dinnerkleid an, um die Waffen besser verstecken zu können. Es war ein langes schwarzes mit einem Schlitz, der vom Saum des Kleides bis zur Hüfte reichte. Um meinen Oberschenkel band ich mir 5 Wurfmesser, in mein Dekolleté kam eine Frauenpistole, in den goldenen Gürtel versteckte ich 10 Giftnadeln, meine Ohrringe waren getarnte Giftkapseln und mein blauer Stein der Silberkette war eigentlich ein Gefäß für ein Schlafmittel.

Wer jetzt denkt, die hat doch eine Klatsche: das war erst die Grundausrüstung.

Meine Haare steckte ich hoch, Phönix half mir.

Messer, getarnt als Haarnadeln, zierten die Frisur.

Auch die schwarzen Handschuhe hatten einen nutzen, in ihnen verbarg sich eine versteckte Klinge.

Meine goldenen Stiefel waren ebenfalls eine Sonderanfertigung und ausgerüstet mit jeweils einer ausfahrbaren Klinge und einer Giftspritze.

Mehr nahm ich nicht mit, Phönix meinte bereits ich würde übertreiben.

Er rüstete mich noch mit allerlei Technik aus.

Ein zweiter Ohrring an einem Ohr und eine Brosche am Kleid dienten als Funkgerät.

Ein Peilsender, verkleidet als eine der vielen Perlen im Haar und in meiner Tasche ein Abhörgerät mit Kassette waren dann alles.

Im Nachhinein muss ich sagen, war es wirklich etwas übertrieben, aber es sollte sich auszahlen.

Um Punkt 11.00 Uhr klingelte der Chauffeur an der Wohnungstür.

Phönix bot mir seinen Arm als Stütze und geleitete mich sorgsam die Treppen nach unten.

Die Limousine sah brillant aus. Es war bereits über ein Jahr her seit ich das letzte Mal in so einem Gefährt saß.

Mein Kollege hielt die Tür auf, während ich platz nahm und verschwand dann nach vorne.

Im inneren des Wagens war eine Bar eingerichtet und eine lange Couch befestigt.

Es roch nach Alkohol und Männerparfüm.

Ein Sternenhimmel im Dach erhellte den Raum.

Ein in weiß gekleideter Mann saß am Ende der Bar auf der Couch und grinste mir entgegen.

Kai.

Genervt setzte ich mich zu ihm.

Er sah gut aus. Rote Haare, braune fast rote Augen, ein männlich markantes Gesicht, so weit ich in der Dunkelheit feststellen konnte.

An seinem Ohr hingen zwei Ohrringe, wahrscheinlich hielt er mit John Kontakt.

"Seid gegrüßt, Jane.", sagte Kai freundlich und gab mir einen Handkuss.

Dabei blickte er mir tief in die Augen und lächelte.

"Bevor wir Spaß haben können will jemand mit ihnen reden.", sagte er und zeigte neben sich.

Ein, in einen schwarzen Umhang gekleideter Typ mit Kutte, saß neben ihm.

John!

Der Fremde richtete eine Pistole mit Schalldämpfung auf mich und sprach: "War das Date mit Jack toll?"

"Woher?", aber er unterbrach mich. "Nein! Lass mich aussprechen, außerdem müsstest du doch wissen, dass ich dich beobachte."

Eine leichte Aggressivität war in der Stimme zu hören.

"Du kamst ganz schön in Schwitzen, nicht war?", fügte er noch bissig hinzu.

Pure Wut kam in mir hoch, ich überlegte mit der verborgenen Klinge im Handschuh zu zuschlagen, doch ich ließ es bleiben.

"Also Süße. Kai", er zeigte auf ihn und dieser nickte, "hat ein Date mit dir und wenn du ihn zufrieden stellst organisiere ich ein Telefonat mit Jordan."

Ich schluckte. Jordan war ein Millionär aus dem Irak, er verdiente sich mit Öl das Geld. Ein guter Kunde und er gab gerne Trinkgeld, wenn er mit unserer Arbeit zufrieden war.

Fragen türmten sich in meinem Kopf auf.

"Beantworte mir eine Frage.", sagte ich ruhig.

"Gut, warum nimmst du nicht einfach neben mir Platz? Kai, die Fahrt über gehört sie noch mir.", sagte er streng und fuchtelte mit seiner Pistole vor Kai herum.

Dieser gab klein bei und ich setzte mich neben den Feind.

Purer Hass breitete sich in mir aus, wartend auf den richtigen Moment um zu zuschlagen, doch er kam nicht.

"Wieso hast du meine Firma in Verruf gebracht?", fragte ich leise.

"Ich will dich für mich, meine Kleine. Doch es gibt noch anderes auf der Welt. Du weißt, dass Maxfielt jetzt unter Mordverdacht steht und sein Ruf ruiniert ist. Er war zu dem Zeitpunkt des Mordes noch in Brasilien und jeder wusste von den Erpressungen. Daher lag es für die Polizei nahe, dass er der Täter sei. Die Presse nimmt momentan sein ganzes Leben unter die Lupe.

Aber was erzähl ich, dass weißt du ja, warum sonst hättest du die alte Firma aufgegeben. Maxfielt sucht dich und will dich tot, nur wegen mir schafft er das nicht." John machte eine kurze Pause und seufzte. "Maxfielt hätte dich so oder so umgebracht. Zu viel wusstest du und das will er nicht. Als reichster Mann der USA hat er zu allen Leuten Kontakt und Einfluss. Ich schütze dich nur, sei mir dankbar. Doch du scheinst es nicht zu verstehen, sonst würdest du mich nicht hassen."

"Du hast mich in den Ruin getrieben und erwartest Dankbarkeit?", zischte ich und spuckte ihn an.

Blitzschnell drückte er mit viel Kraft meine Hände gegen die Autoscheibe.

Es saß auf meinen Schoß und dennoch konnte ich sein Gesicht nicht sehen.

Es war einfach zu dunkel in dem Wagen.

Er war stark, ich konnte mich nicht wehren, so stark war er.

John beugte sich vor und flüsterte in mein Ohr: "Du hast dich aber gut ausgerüstet, dachtest du ich würde meinen größten Schatz umbringen lassen?"

Danach küsste mich der Widerling auf den Mund.

Mir kam der Kuss bekannt vor, doch ich wusste nicht woher.

Als ich angewidert die Augen wieder öffnete, war er schon verschwunden.

Kai sah mich ernst an.

"Vergiss nicht was mein Meister gesagt hat!", warnte er mich und bot mir ein Glas Sekt an.

Dankend lehnte ich ab.

"Krz.. Jane? Hab alles mitgehört, bist du okay?", kroch die Stimme aus den Ohrstecker.

"Ja Kai, was hast du denn nun vor?", das war eine indirekte Antwort auf Phönix Frage.

Kai antwortete mit einem Lächeln auf den Lippen: "Zuerst gehen wir was Essen, danach noch in Hotel."

Es graulte mir vor dem Abschnitt mit dem Hotel.

Das Essen gefiel mir, da ich sowieso Hunger hatte.

Ich möchte nicht näher auf den Abend mit Kai eingehen, nur so viel: er lag zum Schluss aufgeschlitzt auf dem Hotelbett.

Wie es dazu kam? Naja er wollte mit mir schlafen und das war einfach nicht nach meinen Geschmack.

John schien das nicht zu stören, ganz im Gegenteil, er war sogar gut drauf.

Er rief mich nach dem Mord an und gab die Nummer von Jordan durch.

Phönix fuhr mich anschließend heim, dort saßen wir gemeinsam auf dem Balkon.

Der Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang war unbezahlbar.

Die sanfte Meeresbriese vollendete des perfekten Abends.

Er hatte Spagetti bestellen lassen und ein Glas Sekt.

Wir redeten über die Vergangenheit und über den Tag.

"Weißt du noch wie wir uns kennengelernt hatten?", fragte Phönix und nahm einen Schluck.

Ich musste lachen.

"Ja, da waren wir 10 Jahre alt und du hattest mir was zu Essen gegeben." Meine Freude verschwand, eigentlich war es gar nicht lustig.

Auch Phönix wurde ernst.

"Und die Mörder deiner Eltern haben wir immer noch nicht gefunden.", sagte er und schwenkte gedankenverloren die Sektflasche hin und her.

Ich war damals 8, als meine Eltern brutal ermordet worden sind.

Ab da an hieß es durchkämpfen um zu überleben. In den Heimen, in die ich gesteckt wurde, gab es nur Probleme und somit flüchtete ich mich nach einen halben Jahr auf die Straße.

Phönix war damals ein verwöhnter Schnöselsohn, doch er hatte Herz und überredete seine Eltern mich auf zu nehmen.

Seit dem Tag an wohnte ich bei ihm und wir schmiedeten gemeinsam Pläne für die Rache.

Er hatte sich schnell mit reißen lassen und trainierte mit mir alle Kampfsportarten bis zur Perfektion.

Seinen Eltern gefiel der Einfluss von mir nicht und sie schmissen mich mit 17 raus. Doch Phönix ging mit mir und wir arbeiteten uns von ganz unten nach ganz oben im Underground.

Nun waren wir bereits 25 und 27 und stehen wieder fast am Anfang.

"Was meinte John mit dem, dass du zu viel wüsstest und deswegen würde dich Maxfielt umbringen wollen?", fragte mein Kollege mit vollem Mund.

"Naja, Maxfielt macht hinter seiner Fassade der Medien schmutzige Geschäfte. Zum Beispiel Sklavenhandel, Waffenhandel und er hat einen Raum in den er einige der Sklavenmädchen vergewaltigt und ermordet. Er ist also nicht ganz normal, doch das soll die Öffentlichkeit nicht erfahren. Aber deswegen würde er mich noch lange nicht ermorden wollen."

Nachdenklich kaute ich auf meiner Lippe und stocherte im Essen.

Phönix packte seine Lieblingswaffe aus und putzte sie liebevoll.

Eine Pumpgun 23Ex, Spezialanfertigung von ihm selbst.

"Ich frage mich welche Rolle John in diesem Spiel spielt.", flüsterte er während er den Lauf abnahm.

Diese Frage stellte ich mir auch schon die ganze Zeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thuja
2008-07-23T07:29:50+00:00 23.07.2008 09:29
O.O
super Kapitel
die fanfic ist echt undurchschaubar. Sie lässt den Leser schön im Dunkeln
ein trriftiger Grund, warum man nicht einfach aufhören könnte zu lesen

und außerdem eine schöne Abwechlung zwischen Hochspannung, Humor und ruhigen Momenten

rofl
der arme Kerl der ihr in der Kneipe zugehört hat. Verdammt hart, aber gut sie kann ja nicht zu lassen, dass einer von ihrn Tätigkeiten weiß. Trotzdem eiskalt die Frau (was mir allerdings an ihr gefällt). Auch bei Kai hat sie ja bewiesen, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat. Der Typ ruhe in Frieden kann ich da nur sagen "gedenkminute einleg". Obwohl sie natürlich hätte wissen müssen, dass das ganze darauf hinaus läuft.


dein Ausdruck war wie immer toll. Ihre Gedanken lassen sich sehr gut nachvollziehen und sich so in die Person hineinversetzen

"nachdenk"
irgendwas wollte ich noch sagen
ach ja, wo sie sich ausgerüstet hat, fand ich ja krass. Wenn man sich das mal vorstellt. Und soviele Rafinessen. darauf muss man erstmal kommen. Aber in dem Beruf ist vorsicht immer besser als Nachsicht

und bei der Situation im Auto musste ich echt die Luft anhalten
"blau angelaufen bin"
hät ja nicht gedacht das John mit in der Limosine ist Oo
aber wenigstens hat er gleich mal erklärt, weshalb sein Mord ihre Firma so ruiniert hat.

bin sehr gespannt was genau er von ihr will. Warum er es so auf sie abgesehen hat.
und auch ob sie mal die Mörder ihrer Eltern findet
vielleicht hängen die ja mit John zusammen
sind John und Jack vielleicht eine person?
hach ich will es wissen

na gut ich les mal schnell weiter
Phönix muss den Sekt am Ende leider alleine trinken. Dabei macht zu zweit trinken viel mehr Spaß :(

glg


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