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Murderer

von

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Soviel neues

Nun war es also amtlich. Tohma und Mika waren verheiratet und sie trug nun mit Stolz den Namen Seguchi. Ich wusste immer noch nicht was ich davon halten sollte, aber Tohma lächelte ununterbrochen, und auch Mika und sogar mein Vater waren bester Laune. Den kleinen Zwischenfall den wir im Vorgarten hatten, hatten alle außer mir locker weggesteckt, ich dachte mir dass Tohma das nicht weiter zur Kenntnis nehmen würde aber mittlerweile weiß ich dass Tohma am gefährlichsten ist wenn er schweigt und lächelt. Sicherlich hatte er das zur Kenntnis genommen und würde meinen Vater dafür noch zur Rechenschaft ziehen, aber erst dann wenn der gute Koji sich in Sicherheit wog. Dass Tohma ein Psychopath war, war wie gesagt allen außer mir entgangen denn jeder sah nur dieses hübsche und für sein Alter sehr jugendliche Gesicht. Und wenn er lächelte unterstrich das nur seine Engelszüge, aber dass Tohma durchaus auch anders kann, müsste ein gewisser Taki Aizawa der uns viel später begegnete wissen, allerdings denke nicht dass dieser kleine Scheißer meinen Roman liest und das finde ich recht amüsant, abgesehen von der Tatsache dass er eh nicht das Hirn hat ihn zu verstehen.

Wir verbrachten einen langen Abend der schon mehr in die Nacht ausartete bei der Hochzeitsfeier. Meine Mutter bot den frisch vermählten an die Nacht im Tempel in Kyoto zu verbringen, was Tohma dankend ablehnte und ich seufzte erleichtert und hörbar auf.

Also verabschiedeten wir uns irgendwann mitten in der Nacht von meinen Eltern und ich war froh darüber. Wir setzten uns ins Auto und fuhren Richtung Tokio. Aber sowohl meine Schwester als auch ich waren ziemlich erschöpft sodass wir beide einschliefen. Tohma weckte uns als wir in Tokio angekommen waren, er war direkt zu seinem Haus gefahren. Ich dachte dass beide zu müde für die Hochzeitsnacht sein würden was mich doch irgendwie beruhigte. So konnte ich getrost schlafen.

Also ging ich rein und verzog mich direkt in mein Zimmer und ich war mir klar darüber dass ich die Zeit, die sie für die Flitterwochen weg sein würden eine Wohnung suchen würde. Ich war jetzt schon recht erfolgreich mit meinen Romanen gewesen und mein nächstes Ziel waren eine Wohnung und ein Führerschein.
 

Am nächsten Morgen, die beiden schliefen noch, stand ich auf und kochte mir einen Kaffee. Ich fuhr den Lap Top hoch und machte mich auf die Suche nach einer Wohnung. Nebenbei suchte ich mir eine Fahrschule raus, die ich noch am selben Tag zur Anmeldung besuchen wollte. Ich wusste dass es hart sein würde Arbeit, Umzug und Führerschein unter einen Hut zu bekommen, war aber ehrgeizig genug zu wissen dass ich es auch schaffe. Also klapperte ich mehrere Immobilienseiten ab bis ich meinte die passende Wohnung gefunden zu haben. Ich griff zum Telefon und rief da an. Ich meldete mich nicht mit Uesugi, sondern mit Eiri Yuki und vereinbarte einen Besichtigungstermin auch noch am selben Tag. Ich wollte es nicht nur so schnell wie möglich erledigen, sondern wollte mir den Anblick eines frisch verheirateten Ehepaares ersparen, die sich pausenlos anschmachteten. Der Termin war um zwei Uhr Nachmittags und so ging ich ins Bad, duschte mich und zog mich an. Dann machte ich mich zu Fuß auf den Weg in die Fahrschule und ,meldete mich an. Dummerweise hatte ich eine Tatsache vergessen die mir sowohl beim Ausbildungsvertrag, als auch beim Mietvertrag Steine in den Weg legen konnte. Ich war noch nicht volljährig, was hieß dass Tohma als mein Vormund beide Verträge unterschreiben musste. Also machte ich auf dem Absatz kehrt und ging zurück nach Hause, wo ich Tohma aber so sanft und leise wie möglich weckte. Er sah mich verschlafen an. Die blonden Haare standen ihm wild vom Kopf ab, was ihn irgendwie süß aussehen ließ. „Was ist denn Eiri?“ murrte er mit schlaftrunkener Stimme. „Ich brauche deine Hilfe.“ Beim Wort „Hilfe“ war Tohma hellwach. „Sicher worum geht’s?“ „Steh erst mal auf und dann erkläre ich dir alles, ich mach dir sogar nen Tee,“ schmunzelte ich zwinkernd.
 

Etwa zwanzig Minuten später saß ich mit Tohma am Küchentisch und hatte ihm meine Pläne erläutert und auch mein Problem, bei dem ich seine Hilfe in Anspruch nehmen musste. Er hörte mir zu ohne mich zu unterbrechen und als ich meine Erzählung beendet hatte, sagte er „In Ordnung ich unterschreibe beide Verträge und werde dich unterstützen. Ich dusche mich schnell und wir erledigen das gemeinsam.“ Dann stand er auf und ging ins Bad. In just diesem Moment wurde mir klar, dass ich Tohma ungerechterweise falsch eingeschätzt hatte.

Ich hatte befürchtet, dass Tohma sich einen Dreck um mich scheren würde wenn er erst mal mit Mika verheiratet war, aber dem war nicht so und ein klein bisschen schämte ich mich dafür ihm so etwas zugetraut zu haben.

Ich räumte die Tassen weg und steckte mir eine Zigarette an als ich hörte dass Tohma schon fertig war und nun im Begriff sich anzuziehen. Ich war unglaublich erleichtert über die Tatsache dass ich alles einfacher darstellte als ich dachte. Tohma kam raus und meinte er sei startklar also stand ich auf und wir fuhren erst zur Fahrschule wo wir alles ohne Probleme regelten. Nun hatte ich ein Jahr Zeit meinen Führerschein zu machen wobei ich wusste, dass ich nicht solange brauchen würde. Mit dem Ausbildungsvertrag in der einen und Lehrbuch und Fragebögen in der anderen Hand, machten Tohma und ich uns erst auf den Weg in ein Cafe wo wir aßen und uns über dies und jenes unterhielten. Zwischendurch blätterte ich im Lehrbuch und las das ein oder andere Kapitel. Man mag es mir nicht zutrauen aber ich habe eine schnelle Auffassungsgabe und lerne schnell. Gegen halb zwei machten wir uns auf den Weg zum Besichtigungstermin und ich sah mir die Räume der Wohnung an ohne dem Gerede des Vermieters große Beachtung zu schenken. „Die ist perfekt die nehm ich.“ Sagte ich, als wir die Besichtigung beendet hatten und kurz darauf unterschrieb Tohma für mich den Mietvertag. Die Wohnung gehörte mir. Ich war froh ein Stück Freiheit gewonnen zu haben. Ich musste auch nicht viel an Möbeln besorgen, geschweige denn renovieren und unser nächster Weg führte uns in ein Möbelhaus wo wir fehlende Teile besorgten. Glücklicherweise hatte ich direkt den Schlüssel bekommen und so nahmen Tohma und ich uns vor das kommende Wochenende den Umzug einzuleiten. Endlich Ruhe. Ich konnte meine Romane in Ruhe schreiben, in Ruhe für meinen Führerschein pauken.
 

Am kommenden Wochenende wurde der Umzug eingeleitet, der nicht lange dauerte. Tohma, Mika und mein Bruder halfen mir dabei ein wenig. Von Morgens bis Nachmittags war alles erledigt und am Abend ließ mich Tohma allein wo ich alle Eindrücke erst mal auf mich wirken lassen konnte. Ich duschte und setzte mich dann ans Lernen. Ich hatte keine Probleme mit meinem Führerschein. Innerhalb von drei Monaten wurde ich zu beiden Prüfungen zugelassen, die ich beide mit Links bestand.
 

Mit dem Führerschein in der Tasche, hieß es nun Augen auf beim Autokauf und da ich von Autos wenig Plan hatte bat ich Tohma mich zu begleiten. An einem warmen Juni Tag schlenderten wir durch ein Autohaus der Firma Mercedes Benz. Ich wollte ein ausländisches Auto haben. Und da stand er: In schwarzer Pracht. Ein Mercedes CLK Klasse, 6,3-Liter-V8-Motor, 481 Pferden, innen in Beige verkleidet, ein hübsches Auto, mit einem stolzen Preis von 4 906 069,92 Yen. (Anmerkung der Autorin: Dieser Preis entspricht einem umgerechneten Originaleuropreis von 39.597,25€) Puh dachte ich erst, aber Tohma meinte wenn mir das Auto gefällt, und das tat es, kaufen wir es. Mein Konto ließ es locker zu. Also kaufte ich den Wagen. Der Autohändler rieb sich genüsslich die Hände, als ich ihm meine Kontokarte gab und Tohma auch diesen Vertrag für mich unterzeichnete. Ich konnte den Wagen direkt mitnehmen und Tohma freute sich auf diese kleine Probefahrt. Also stiegen wir ein und fuhren quer durch Tokio, aber da ich beschleunigen und den Wagen ausfahren wollte, bot sich hier nur die Autobahn an, die ich zusteuerte. Ich gab Gas, trat das Pedal komplett durch und beschleunigte rasch auf 140km/h. „Holla, Eiri soviel Mut hab ich dir gar nicht zugetraut.“ Ich sagte nichts sondern konzentrierte mich auf die Fahrt.
 

Nun hatte ich alles was ich wollte erreicht. Mittlerweile war ich 22 Jahre alt, erfolgreicher Autor, der einen Literaturpreis nach dem anderen absahnte, hatte meine eigene Wohnung, ein Auto und alles was ich mir wünschte. Mit den Frauen hatte ich ebenfalls keinerlei Probleme und die ein oder andere kleine Affäre. Ich war mir meines guten Äußeres und die Wirkung auf Frauen aufgrund meines Status bewusst und ich nutzte sie schamlos aus. Ich konnte auch durchaus lieb, zuvorkommend und zärtlich sein wenn´s darum ging die ein oder andere Perle ins Bett zu kriegen. Mehr wurde daraus nie, da ich keinerlei Gefühle an mich heranließ.
 

Dass mein gesamtes Leben wieder aus mehr oder weniger aus den Fugen geraten sollte, konnte ich mir nicht vorstellen. Auch nicht als ich eines Abends nichtsahnend durch den Park in Tokio schlenderte und mir in aller Ruhe meine Zigarette rauchte. Wie der Zufall es wollte wurde mir ein Blatt mit etwas geschriebenen darauf zugeweht. Die Handschrift ähnelte der eines Kindes, nichts weiter als sinnlos gekritzelte Schriftzeichen sprangen mich förmlich an, als ich neugierig wie ich war, den Zettel der offenbar aus einem Notizbuch herausgerissen wurde las. Ich stand unter einer Laterne, die Zigarette im Mund, die linke Hand in die Hosentasche meines Anzuges vergraben und las den größten Scheiß meines Lebens. Als mir ein kleiner Scheißer entgegengerannt kam. Ich las den Mist zu ende und sah den kleinen Kerl an.

Das war meine erste Begegnung mit Shuchi Shindou. Der Rest der Geschichte ist bekannt, die Ratten der Presse haben sie öffentlich genug breitgetreten…..



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Christian-Grey
2008-12-20T12:55:27+00:00 20.12.2008 13:55
sehr geil also auch das gefällt mir^^


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