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Cute Mermaidboy ♥

SasuNaru
von

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Vision

Wer bist du denn?
 

Naruto blickte entsetzt in die grünen Augen des Mädchens, das ihn neugierig, aber auch misstrauisch beäugte.

“Wer bist du?”, wiederholte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. “Und wo ist Sasuke?”

“Ich...äh...also...” Der Blonde war erledigt. Er hatte weder eine Ausrede, noch die geringste Ahnung, wo Sasuke sich genau befand.

“Ähm...wie soll ich sagen...?”

“Vielleicht gar nichts, das wäre für uns alle das Beste.”

Die beiden drehten sich zum Treppenhaus um, auf dessen Absatz Sasuke mit zwei großen Tüten stand und dem unerwarteten Treffen zwischen der Rosahaarigen und Naruto ein jähes Ende bereitete. Seine Miene blieb ausdruckslos, schien weder überrascht noch erschrocken, doch seine Augen wanderten kalt zwischen den beiden hin und her.

Oh nein, er ist bestimmt böse auf mich, dachte Naruto und biss sich auf die Unterlippe.

“Sasuke, wer ist dieser blonde Kerl?”, fragte Sakura schnippisch und deutete unwirsch auf den Meerjungmann.

“Geh in die Wohnung”, sagte Sasuke und beachtete das Mädchen nicht.

“Aber Sasuke...”

“Geh-in-die-Wohnung.” Seine Augen bohrten sich in die Narutos. Wenn es Momente gab, in denen der Blonde Angst vor Menschen hatte, dann waren es nicht die, bei denen sie vor Wut tobten und ihn anschrien, sondern die, bei denen sie bedrohlich ruhig sprachen und ihre Blick als tödliche Waffe einsetzten, vernichtend und niederschmetternd, so wie Sasuke jetzt.

Der Blonde schlurfte zurück in die Wohnung. Er war enttäuscht, enttäuscht von sich selbst und er wusste, dass auch Sasuke enttäuscht von ihm war und das war das Schlimmste daran.

Der Schwarzhaarige schloss die Tür und seufzte.

“Was machst du hier?”

Das Mädchen schaute von der Tür der Wohnung zu Sasuke und setzte ein kurzes, fast liebevolles Lächeln auf, das einem unendlich traurigen Blick wich.

“Du wirst mir wahrscheinlich nicht meine Fragen bezüglich dieses Jungen beantworten, nicht wahr?”

“Du kennst mich anscheinend zu gut”, sagte Sasuke knapp.

Sie betrachtete nachdenklich die Tüten in seinen Händen.

“Scheint wohl bei dir eingezogen zu sein.”

“Wäre möglich.”

Sie seufzte. “Das sieht dir gar nicht ähnlich, Sasuke. Seit wann kümmerst du dich um andere? Um andere, die du gar nicht kennst?”

“Vielleicht ist er ja ein Cousin zweiten Grades von mir.”

“Ich bitte dich, Sasuke. Dieses blonde...Kind? Du hast ihn nie erwähnt, keine Fotos von ihm und eigenartigerweise seht ihr euch überhaupt nicht ähnlich, da glaube ich wohl kaum, dass ihr verwandt seid.”

Sasuke saß in der Zwickmühle. Er wusste genau, dass er Sakura keine Märchen erzählen konnte, nicht diesem Mädchen, dafür kannten sie sich einfach zu gut. Aber irgendetwas musste er sagen, irgendetwas, was ihn aus dieser Lage befreien konnte.

“Hör zu, Sakura, ich hab im Moment wirklich keine Zeit, alles zu erklären. Außerdem...”

Er stockte. Aus der Wohnung drang ein ein lautes Scheppern, gefolgt von einem lang gezogenen Schrei. Sakura keuchte erschrocken auf. “Was war das?” Anstatt zu antworten, stürmte Sasuke in das Wohnzimmer. Sein Blick fiel auf das umgestürzte Sofa und Naruto, der schwer atmend daneben kniete.

“Sasuke hat gesagt ich soll nicht öffnen...nicht öffnen...”

“Sasuke, hat er einen Anfall?”, fragte Sakura leise und starrte den Blonden entsetzt an.

Wenn ich das nur wüsste..., dachte Sasuke verbittert.

“Naruto?” Er starrte in die weit aufgerissenen Augen des Blonden, die bei dem schwachen Licht, das durch die Tür hineinfiel, matt glänzten.

“Du hast gesagt, ich soll die Tür nicht öffnen, aber ich habs getan.” Die Worte kamen gepresst über seine Lippen, als ob er mit sich kämpfen müsste, seine Gedanken auszusprechen, als ob es unverzeihlich wäre, was er getan hatte.

“Sasuke, ich glaube, er ist in einer Art Trance”, sagte Sakura plötzlich und kniete sich in einiger Entfernung auf den Boden. “Sieh doch mal, seine Augen sind ganz matt...”

Der Kerl erstaunt mich immer wieder, dachte Sasuke verbittert. Nicht gerade sanft packte er den Blonden an den Schultern und schüttelte ihn.

“Naruto, es ist egal, du hast nichts schlimmes gemacht, es ist nichts passiert.”

Naruto schloss die Augen und biss sich fest auf die Unterlippe.

“Sasuke, ich glaube, er hört dich nicht”, bemerkte Sakura mit zittriger Stimme.

Der Uchiha knurrte. Auch ohne Sakuras “grandiose” Bemerkungen war er mit der Situation überfordert.

“Es ist alles in Ordnung”, wiederholte er eindringlich. “Du hast nichts falsch gemacht.”

“Wirklich?”

“Wenn ich’s dir doch sage...”

Das lebhafte Funkeln kehrte in Narutos Augen zurück. Schwer atmend richtete er sich auf.

“Sasuke? Was ist los?”

Der Uchiha atmete erleichtert auf. “Du solltest dich erst mal hinsetzen und was essen.”
 

“Hm, ich verstehe.”

Naruto legte seine Stäbchen auf den leeren Teller. Sasuke hatte ihm die ganze Geschichte erzählt, nachdem er Sakura mit der Ausrede, der Blonde sei ein fern Verwandter aus den USA, aus der Wohnung vertrieben hatte.

Der Uchiha räumte die beiden Schälchen ab und stellte sie in die Spüle.

“Passiert das öfter?”, fragte er, ohne sich zu Naruto umzudrehen.

“Was meinst du?”

“Hast du öfter solche...Anfälle?”

Der Blonde seufzte. “Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Ich kann mich an gar nichts erinnern. Nur daran, dass ich nicht die Tür öffnen sollte. Aber ich dachte, du wärst schon früher zurück. Es tut mir Leid, Sasuke.”

“Jetzt ist es auch egal, passiert ist passiert.”

“Wer war das Mädchen? Eine weitere heimliche Verehrerin?”

Sasuke schnaubte. Wenn diese Geschichte nur so einfach wäre...

“Hm? Sasuke?”

“Sie ist eine alte Bekannte.”

“Und was wollte sie?”

Sasuke setzte sich neben Naruto auf das Sofa. Was hatte Sakura eigentlich gewollt? Sie wusste doch genau, dass er um diese Zeit in der Uni war. Aber anscheinend war es so wichtig, dass sie es nicht am Telefon mit ihm besprechen konnte. Sasuke überlegte, ob ihr Zusammentreffen mit Naruto ein glücklicher Zufall war. So gab es keine Aussprache von was auch immer. Jedoch kannte er Sakura lange genug um zu wissen, dass sie nicht so leicht aufgab. Spätestens am nächsten Tag würde sie ihn mit der entweder guten oder schlechten Nachricht konfrontieren.

“Vielleicht wollte sie dich nur sehen”, vermutete Naruto, als der Schwarzhaarige nicht antwortete. “Vielleicht habt ihr euch so lange nicht gesehen, dass sie Sehnsucht nach dir bekommen hat.”

“Das wird es vermutlich sein”, antwortete Sasuke, stand auf und ging in die Küche. Er wusste, dass das keinesfalls der Grund war, nicht nach ihrem letzten Treffen. Eigentlich war es ein Wunder, dass sie sich überhaupt noch in seine Nähe begab. Sasuke dachte an ihren Gesichtsausdruck, als er sie vor seiner Wohnung entdeckte. Kurz hatte sich ihre Miene erhellt, ehe sie sich gleichgültig, fast abweisend von ihm zu Naruto gewandt hatte.

Der Uchiha goss sich ein Glas Wasser ein und nippte nachdenklich an dem kalten Getränk. Warum war Sakura so plötzlich aufgetaucht? Warum jetzt? Und warum hatte er ein ungutes Gefühl?

“Sasuke?” Narutos sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Der Blonde stand mit wackligen Beinen am Türrahmen und sah Sasuke besorgt an. “Du bist doch nicht mehr sauer, oder?”

Er konnte nicht anders, er musste lächeln. Diese Naivität. Diese traurigen blauen Augen, die nach Vergebung riefen und ihn schuldbewusst ansahen. Dieser Naruto, der zittrig vor ihm stand. Sasuke stellte sein Glas ab, schritt durch die Küche und legte besänftigend eine Hand auf den blonden Haarschopf. Die leuchtend blonden Strähnen kitzelten die langen, blassen Finger des Uchihas.

“Keine Sorge, ich bin nicht nachtragend, Naruto.”

Noch immer lächelnd wuschelte er dem Blonden durch die Haare. Egal, was Sakura wollte, egal, welch ungutes Gefühl ihr Zusammentreffen bei ihm auslöste - er wollte Naruto nicht unnötig mit hirnrissigen Vermutungen beunruhigen. Die blauen Augen des Meerjungmannes leuchteten dankbar. Vorsichtig legte er eine Hand auf die Sasukes, die noch immer auf seinem Kopf ruhte, und drückte sie sanft.

“Ich bin froh, dass du derjenige bist, der mich gerettet hat.”

Sasuke spürte die warme Haut auf seiner Hand und ohne es zu wollen breitete sich ein angenehmes Kribbeln von seinem Handrücken bis in seine Fingerspitzen aus. Schnell zog er seine Hand zurück.

“Ich..es ist schon spät.”
 

Eigentlich sollte das keine große Sache sein. Neji hatte ihm schon öfter freundschaftlich auf die Schulter geklopft oder ihm etwas aus der Hand genommen. Aber nie hatte sein Körper darauf reagiert, nie hatte seine Haut angefangen zu kribbeln. Nur einmal, ein einziges mal in seinem Leben, hatte er etwas derartiges verspürt, aber das war Vergangenheit.

Es ist nicht dasselbe, versuchte er sich selbst zu beruhigen. Ganz und gar nicht!

Sasuke drehte sich von einer Seite auf die andere. Im Zimmer war es still, nur das blasse Licht des Mondes beleuchtete den Raum.

Er warf einen Blick auf die Ziffern seiner Digitaluhr.

3:23 Uhr.

Na toll, ausgerechnet morgen beginnt meine Vorlesung schon um 9:00 Uhr, dachte er verbittert.

Normalerweise gab es nicht viele Dinge, die ihn emotional aufwühlten und noch weniger, die ihm nachts den Schlaf raubten. Genervt schloss er die Augen, doch er wusste, dass es keinen Zweck hatte.

Dann bleib ich eben die ganze Nacht wach, kein Problem, ich bin ja schon ein großer Junge.

Auch der Rest seines Apartments war dunkel und bis auf das Schnarchen Narutos einigermaßen still. Sasuke blieb in der Tür zum Wohnzimmer stehen, unschlüssig, was er jetzt tun sollte. Eine Weile lauschte er Narutos Atem und beobachtete, wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Und zum zweiten mal an diesem Abend schaffte der Blonde es, ein Lächeln auf die Lippen des Uchihas zu zaubern und das konnten nicht viele von sich behaupten. Doch das Lächeln verschwand so schnell wie es gekommen war. Der Gedanke an Narutos Hand auf seinem Handrücken und das Kribbeln ließen ihn ungläubig den Kopf schütteln.

Das hat nichts zu bedeuten, wäre ja noch schöner, wenn dieser kleine Bengel mich um den Finger wickelt.

Sasuke war wütend, weil er sich überhaupt so viele Gedanken über diese kleine Sache machte, so beschloss er kurzerhand, sich zum zweiten Mal den Aufgaben zu widmen, die Sarutobi ihm mitgegeben hatte.
 

“Sasuke? Wo bist du denn? Hmpf.”

Naruto ließ sich auf das Sofa fallen und bemerkte erst jetzt den Zettel, der auf dem Tisch lag.
 

Naruto,

meine Vorlesung dauert heute etwas länger. Mach

niemandem die Tür auf, fass nichts an, mach nichts

kaputt. Erwarte keine allzu gute Laune, ich habe

heute keine einzige Minute geschlafen.
 

Sasuke
 

PS: Hab ich erwähnt, dass du niemandem

die Tür aufmachen sollst?
 

“Dieser blöde Sasuke”, schimpfte Naruto und knüllte das Stück Papier zusammen. “Wie oft will er mich noch alleine lassen?!” Mit einem langen Seufzer schaltete er den Fernseher ein. Sasukes Stromrechnung dürfte diesen Monat wohl ziemlich hoch ausfallen.
 

“Sakura?"

Neji legte seine Stäbchen beiseite und sah Sasuke prüfend an. Der Uchiha kannte diesen Blick. Es war eine Mischung aus dem “Lass-dich-nicht-auf-Mädchen-ein,-die-machen-immer-nur-Schwierigkeiten” und dem weitaus vorwurfsvolleren “Ich-hab-dich-ja-gewarnt-, Kumpel”-Blick.

“Ja...sie stand gestern Abend vor meiner Wohnung.”

“Was wollte sie?”

“Keine Ahnung. Es gab einen kleinen...Zwischenfall...Jedenfalls hat sie danach nichts mehr gesagt.”

“Hm.” Neji warf sein langes Haar, das er am unteren Ende zusammengebunden hatte, zurück. Die Mädchen an der Uni waren ganz verrückt danach, doch ihn interessierten diese oberflächlichen Zicken nicht.

“Was glaubst du, warum sie jetzt auftaucht? Ich meine, sie hat extra die Uni gewechselt.”

Sasuke seufzte. “Ich habe wirklich keine Ahnung.”

Neji sah seinen Freund prüfend an. “Welchen Zwischenfall meintest du vorhin?”

Der Uchiha wog seine Optionen ab:

Er könnte Neji von Naruto erzählen. Die Vorstellung, ihm von seinem geheimnisvollen Mitbewohner zu berichten und sich davon zu überzeugen, dass er nicht verrückt geworden war, war sehr verlockend und schoss ihm nicht zum ersten mal durch den Kopf. Andererseits könnte gerade diese unglaubliche Geschichte dazu führen, dass Neji ihn für verrückt erklären würde. Und das war ziemlich wahrscheinlich, obwohl er sich auf den Hyuuga in so ziemlich jeder Situation verlassen konnte.

Oder er könnte sich eine Ausrede einfallen lassen. Vielleicht war es besser, so wenige Personen wie möglich in sein Geheimnis einzuweihen. So gab es keine peinlichen Fragen oder verrückte Vermutungen. Aber er hasste Lügen...

“Hör mal, ich hab noch ziemlich viel zu erledigen, wir müssen schließlich bald unsere Hausarbeiten abgeben und ich hab' noch nicht mal damit angefangen.”

Neji nickte nur. “Wie du meinst. Wir sehen uns dann später.”

In diesem Moment wurde Sasuke wieder bewusst, warum Neji sein bester Freund war. Es gab nicht viele Menschen, die wussten, wann es an der Zeit war, nicht weiter nachzufragen und die Sache ruhen zu lassen, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war.
 

Sasuke setzte sich an seinen Lieblingsplatz am Fenster, etwas abseits der anderen Tische. Seit Beginn seines Studiums hatte er viele Stunden in der Universitätsbibliothek verbracht. Er wusste, es war sinnlos. Sämtliche Bücher über Mythen im Wasserreich oder die Entwicklung der Fische stapelten sich hoch zu beiden Seiten des Tisches. Sasuke seufzte. Er hatte keine Ahnung, wo er anfangen sollte und ob seine Recherchen überhaupt etwas bringen würden. Müde nahm er das erste Buch zur Hand.

Fortschrittliche Biologie - Aquaristik

Fische benötigen Kiemen zum Atmen unter Wasser...

Sogenannte Meerjungfrauen, also Menschen mit einer Schwanzflosse als Unterleib, existieren nach Expertenmeinungen nicht...

Gibt es Menschen, die unter Wasser atmen können? Biologisch gesehen...

Die Stunden vergingen. Sasuke hatte die Bücher in zwei Stapel aufgeteilt: Links die biologischen Fachbücher, die seiner Meinung nach bei seiner Suche helfen könnten, rechts die Bücher der Unterwassermythen, die nur aus Fantasie der Autoren entstanden waren und nicht sonderlich zu einer Lösung beitrugen. Sasuke rieb sich die Stirn. Sein Kopf fühlte sich matt und schwer an, zusätzlich breitete sich ein unangenehmes Pochen von seinem Hinterkopf bis zu seiner Stirn aus.

Verdammt, ich hätte mir ein Aspirin mitnehmen sollen.

Seine Gedanken schweiften ab, viele Kilometer fort, zu seinem Apartment. Er schloss die Augen.

Was machst du gerade, Naruto?
 

Grinsend kippte Naruto alle bunten Wässerchen in die Wanne, die Sasukes Badeschrank zu bieten hatte. Er liebte den Schaum, in dem sich die Farben des Regenbogens widerspiegelten und den Duft von Lavendel, Mandelöl und Zitronengras. Während das Wasser in die geflieste Badewanne plätscherte, streifte Naruto sich die Kleidung vom Körper. Langsam fuhr er mit seinen Fingern über den langen Schnitt an seiner Schulter, der nur noch in Form einer blassen Narbe seine Haut zierte. Auch an der Oberfläche heilten seine Wunden schneller als menschliche Verletzungen. Er erinnerte sich an eine Geschichte seiner Mutter, die sie ihm oft erzählt hatte, als er noch klein war. Sie handelte von einem mutigen Wassermann, der für sein Reich gegen einen Wasserdämon kämpfte und dessen schwere Verletzungen ihn fast das Leben gekostet hatten, jedoch wie durch ein Wunder schnell verheilt waren und nur eine blasse Narbe als Erinnerung des Kampfes hinterließen. Früher hatte er sich vorgestellt, wie er als dieser Held in seine Stadt zurückkehren würde. Wie die Meerjungfrauen ihn anhimmelten, die Meerjungmänner ihm neidisch auf den Rücken klopften und seine Eltern ihn voller Stolz im Palast empfangen würden. Alle würden ihm zujubeln. Alle würden ihn respektieren. Und alle wären glücklich. Auch sein Vater. Sein Vater würde ihn nicht verstoßen und seine Mutter nicht um ihn weinen. Naruto drehte das Wasser ab und betrachtete sein Spiegelbild, das ihm traurig entgegenblickte. Erst jetzt spürte er, wie sehr er seine Mutter vermisste.

Was sie wohl gerade macht?
 

Sie wollte niemanden sehen. Mit niemandem sprechen.

“Seit gestern hat sie nichts mehr gegessen. Sie lässt mich nicht mal in ihr Zimmer.”

Minato seufzte. “Ich weiß nicht, was ich tun soll.”

Unruhig schwamm er in dem großen Thronsaal seines Palastes auf und ab. Zu dieser Tageszeit war es ungewöhnlich still.

“Möglicherweise braucht sie einfach nur mehr Zeit, Herr.”

“Wenn es so weitergeht, wird sie es nie überwinden.”

“Ihr sprecht, als ob Ihr Naruto bereits aufgegeben hättet?”

“Ich habe die Hoffnung noch nicht verloren. Aber ich bin verunsichert.”

Minato schwamm zu einem der großen Fenster und schaute hinunter auf die Stadt.

“Mein Volk hat sich auf ihn verlassen. Ich habe mich auf ihn verlassen. Aber er hat nicht nur mich, sondern auch sein zukünftiges Reich enttäuscht. Jedoch...die Zweifel meiner Entscheidung rauben mir den Schlaf. Doch ich bin der König. Ich muss zu Gunsten des Volkes entscheiden.”

Minato ist verunsichert, ich sehe es in seinen Augen.

“Und dies war die beste Lösung. Ich weiß, das du mich verurteilst. Ich sehe es in deinen Augen. Wie auch in Kushinas Augen sehe ich deine Zweifel. Aber sie wird es noch verstehen. Aber dazu musst du mir ihr reden. Auf dich wird sie hören, Kakashi.”

“Jawohl, mein König.”

Als treuer Diener, aber auch guter Freund genoss Kakashi das Vertrauen des Königspaares. Mehr als einmal stand er ihnen mit Rat und Tat zur Seite und bewies seine Loyalität. Es war schwierig, in dieser Situation nicht ein eigenes Urteil zu bilden. Seine Einschätzungen wurden vom König respektiert, doch er wusste, dass seine Worte in dieser Lage nicht von Bedeutung waren, nicht, wenn sie die Autorität des Königs in Frage stellten.

Die Zeit der Aussprache wird kommen.

Am Ende des Ganges erreichte er Kushinas Gemach. Er klopfte an die verschlossene Tür.

“Kushina, ich bin es.”
 

“Mist, jetzt ist es schon dunkel. Dabei wollte ich Naruto nicht so lange alleine lassen.”

Sasuke sah vor seinem inneren Auge sein gesamtes Mobiliar, von einer Flutwelle getragen, durch das Treppenhaus schwimmen. Er packte schnell die wichtigsten Bücher ein und streckte seine müden Knochen. Seine Kopfschmerzen waren mittlerweile in ein unangenehmes Ziehen ausgeartet. Mit einem unguten Gefühl machte er sich auf den Weg zur U-Bahnstation. Kein Zwischenfall unterbrach seinen Nachhauseweg, die U-Bahn funktionierte einwandfrei und auch keine merkwürdigen Stimmen flüsterten ihm ins Ohr. So erreichte er schon nach einer Stunde sein Apartment, das, wie er feststellte, noch trocken war.

“Naruto?”

Er zog seine Jacke aus, stellte seinen Rucksack neben dem Sofa ab und schaute sich um.

Bestimmt im Badezimmer...

Die Tür des Badezimmers stand einen Spalt breit offen. Als Sasuke in den heißen Raum eintrat, bemerkte er die ganzen leeren Schaumbadverpackungen. Der Spiegel war ganz beschlagen und die Luft schwer und erfüllt von Lavendelduft...oder war es Zitronengras?

“Was zum...”

Naruto lag mit geröteten Wangen in der Badewanne, über ihm ein ganzer Schaumberg.

“Hey, du hast mich aber ganz schön lange warten lassen”, seufzte Naruto und sah den Uchiha mit seinen blauen Augen an. “Mir war langweilig...” Eine Schweißperle bahnte sich einen Weg von seiner Schläfe bis zu seinem Kinn, wo sie mit einem leisen Tropfen ins Wasser fiel. Die blonden Strähnen klebten ihm verschwitzt an der Stirn.

Sasuke spürte, wie sich ein heißer Schleier auf seine Wangen legte. Der Anblick von Naruto, wie er mit nacktem Oberkörper vor ihm in der Wanne lag...

“Ich...” Der Uchiha wollte seinen Blick abwenden, doch es gelang ihm nicht.

Verdammt...was ist nur los mit mir...?

“Ich habe dich vermisst, Sasuke...”

Der Schwarzhaarige trat erschrocken einen Schritt zurück. Seine Wangen brannten mittlerweile. War das die Hitze im Badezimmer? Oder löste etwa Naruto...

“Wow, diese Hitze macht mich ganz dösig”, rief Naruto nun mit etwas lauterer Stimme. Er grinste breit, dann sah er Sasuke besorgt an.

“Geht es dir gut? Du bist ja ganz rot im Gesicht.”

Sasuke schüttelte seinen Kopf, als ob er sich aus einer Art Trance zu lösen versuchte und er so wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Er schluckte.

“Bist du irre? Wie kannst du nur so viel Schaumbad in die Wanne kippen? Außerdem ist es hier viel zu heißt drin!”

“Aber...tut mir Leid, du warst so lange weg...”

Plötzlich fiel Sasuke etwas ein.

“Warum hast du keine Schwanzflosse?”

“Was?”

“Also du gestern aus der Wanne gestiegen bist, hat sich deine Schwanzflosse in Beine verwandelt. Jetzt bist du wieder im Wasser.”

“Hm...stimmt...ich habe immer noch Beine...”

Naruto wollte aufstehen. Augenblicklich kehrte die Röte in Sasukes Gesicht zurück.

“Bleib gefälligst sitzen! Verdammt!”

“Sasuke, du bist wieder so rot im Gesicht...”

“Halt die Klappe!”
 

Wortlos öffnete Kushina die Tür und ließ Kakashi an sich vorbei, ehe sie das Portal behutsam schloss.

“Du weißt, dass ich zwischen euch beiden stehe”, fing Kakashi an, doch die Königin bedeutete ihm mit einem Handzeichen still zu sein.

“Ich weiß, in welcher Lage du dich befindest. Und ich weiß auch, welcher Gefahr du dich aussetzt und wie viel ich von dir verlange. Aber ich kann nicht einfach tatenlos zusehen, ohne jegliche Gewissheit. Ich habe Angst.”

Kakashis Blick war sanft. “Ich verstehe. Nun, ich konnte herausfinden, bei wem er sich gerade aufhält.”

Kushinas Augen leuchteten auf.

“Wo ist er? Wo ist mein Sohn?”

“Er lebt bei einem Menschen namens Sasuke Uchiha.”

“Sasuke Uchiha...”, wiederholte die Königin tonlos.

“Ihr kennt ihn?”

Kushinas Blick war ins Leere gerichtet.

“Ich hatte eine Vision von diesem Jungen. Sie endete...mit seinem Tod.”

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Es tut mir so unendlich leid !

TutmirLeidTutmirLeidTutmirLeidTutmirLeid !! Q_____Q

Ganze (ich trau’ mich gar nicht die Zahl aufzuschreiben) 19 Monate sind seit dem letzten Kapitel vergangen. Wie schnell die Zeit doch vergeht.

Naja, zum Kapitel: Ich bin froh, dass mein Lieblingscharakter Kakashi endlich aufgetaucht ist ;D So viel sei verraten: Er wird noch eine wichtige Rolle spielen^^

Die Badewannen-Szene: jaja, diese Zweideutigkeit xD Was hat Sasuke da bloß gedacht? ;D

Desweiteren freue ich mich über Neji, ich mag die Freundschaft zwischen den beiden x3

Uuuuund: Kakashi als Meerjungmann. Ha-ha x//D

Mit dem Erscheinen des 3. Kapitels möchte ich noch mitteilen, dass ich das Cover, das mir die liebe hazskull gezeichnet hat, neu coloriert habe:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/309953/1759131/
 

Ich glaube, das war’s erstmal. Für die nächsten Kapitel setze ich mich noch mehr mit dem Unterwasserthema auseinander (habe zum Beispiel schon erfahren, dass es Unterschiede zwischen Meerjungfrauen und Wasserfrauen gibt).

Außerdem aktualisiere ich die Steckbriefe, da fehlen noch ein paar.

So, das war’s dann wirklich.

xPineapple
 

PS: Das nächste Kapitel kommt schneller, versprochen! ;D

La fin :D

Edit: neue Steckbriefe on ! (weitere folgen im Laufe der Geschichte) ^-^
 

Outtakes
 

Das hat nichts zu bedeuten, wäre ja noch schöner, wenn dieses kleine Fischfilet mich um den Finger wickelt.
 

Es war eine Mischung aus dem “Lass-dich-nicht-auf-Mädchen-ein,-die-machen-immer-nur-Schwierigkeiten” und dem weitaus vorwurfsvolleren “Ich-hab-dich-ja-gewarnt-, Kumpel”-Blick. (Oh mein Gott, wo kommt Shikamaru denn auf einmal her?! ;D
 

Frage: Soll Shikamaru eine Rolle bekommen? Bin noch unentschlossen. ^//^
 

Verdammt, wenn du so weitermachst, verkauf’ ich dich an Käpt’n Iglo!
 

(Sorry, ich kann die Fischwitze einfach nicht sein lassen xD) ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shuu_san
2010-09-06T11:05:37+00:00 06.09.2010 13:05
ok
1 hammer idee XXD ich finde den meerman naruto irgentwie genial.
finds nur schaaaade um die schöhne schwanzflosse *schniff: will flosse wieder haben ;__;*
2toller schreibstil. es ist herrlich das zu lesen ^^. dickes lob *keks* ich hoffe das du so weiter machst ( und meine geliebte schwanzflosse nicht gänzlich abschafst XXXD)
und
3. *faust schwing* brech gefälligst nicht immer an interessanten stellen ab!!!! und weeeehe du schreibst nicht bald weiter *eindringlich anstarr* Ò.Ó
p.s. ich finde die vorstellung, kakashi mit fischschwanz so geniaaaaal XXXXD
p.p.s sezt du mich büdde auf deine ENS liste ??
Von:  Maso-Panda
2010-09-01T02:44:03+00:00 01.09.2010 04:44
hammer story bisher^^
bring so ne fischwitze doch auch un der story das würde den humorfaktor enorm in die höhe treiben ^^
um auf deine frage mit shikamaru zu antworten ich würde es cool finden wenn er auch ne rolle bekommt^^ zb das er auch wie naruto ein meerjungmann ist aber von könig minato zur oberfläche geschickt wird um seinen sohn zu suchen xDD
wie sasu soll sterben?? das kannst du doch nicht machen ... o.O
freu mich schon auf nächste kappi^^
lg MissInsania

P.s Setz mich doch bitte auf die ENS-Liste ^^
Von:  FreakyFrosch1000
2010-08-17T20:22:50+00:00 17.08.2010 22:22
OMG OMG OMG O.0
Sasuke soll sterben????"heul"
voll des süße Kapitel^^
Naruto und sein Badeschaum"quietsch"
bis zum nächsten Kapitel,
hoffentlich muss ich nicht so lange warten "versuch böse zuschaun"
"funktioniert nicht^^ "

Lg freakyfrosch
Von: abgemeldet
2010-08-16T15:34:26+00:00 16.08.2010 17:34
echt toll das kapp ^^ sehr qut das du weiter qeschrieben hasdt habe mich gefreut = D
TOT????!!??? T___T neeeeiiiieeeiiin !!!
Aber echt spannend und ´toll (^^)V
lq.
Hony
Von: abgemeldet
2010-08-15T12:56:16+00:00 15.08.2010 14:56
ja endlich ein neues kapi ^^ ich dahcte da kommst nichts mehr ich hab schon fast die Hoffnug aufgegeben ^^
ich freu mich schon auf das nächste
Von:  Epona1991
2010-08-15T12:26:48+00:00 15.08.2010 14:26
cool, dass es endlich weiter geht.
es war ein tolles kap.
aber ich hoffe trotzdem, das sasu nicht sterben wird. wäre ja voll traurig.... T_T
freue mich aber trotzdem schon auf das nächste kap.
LG Epona1991
Von:  Sky2
2010-08-14T20:28:19+00:00 14.08.2010 22:28
wie jetzt vision von saskues tod? sasuke kann doch nicht sterben, das geht einfach nicht!!
*kopfschüttel*

ich hab mich auf jeden fall sehr gefreut, das du wieder ein neues kapi on gestellt hast!
ich mag deine story wirklich gerne und bin total happy das sie jetzt weiter geht!
dieses kapi ist dir auf jeden fall sehr gut gelungen und ich bin schon sehr gespannt auf das nächste!
^^

bis dann
lg sky
Von:  sasa56
2010-08-14T15:30:24+00:00 14.08.2010 17:30
super kapitel.
sasuke darf
nicht sterben
freu mich aufs nächste kapitel.
lg
sasa56
Von: abgemeldet
2010-08-14T15:16:57+00:00 14.08.2010 17:16
sehr spannend
ich hoffe nicht das
Sasuke Stirbt
Bleibt Naruto jetzt ein
Mensch??
Aber cool hoffe mal das
man auf die nächsen kapitel
nicht so lange warten muss^^
also schreibe schnell weiter
und danke für dein ENS
Von:  Kanra-sama
2010-08-14T15:13:22+00:00 14.08.2010 17:13
Warum bringst du nicht mal solche 'Fischwitze' in die Story???
Naruto-kun würde sicherlich eine Woche lang schmollen^^

Und zu dem Kapitel:
Es war grandios! Wie die drei davor auch!
Es ist immer nur problematisch deine FF zu lesen ohne an Arielle denken zu müssen. Sorry^^

Du hast jedenfalls einen neuen Fan!

Freu mich aufs nächste Kapitel^^

lg Kara-chan


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