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Penalty of Life

wenn die Strafe zum Verlangen wird
von

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Der alte Mann

Als ich wach wurde war es bereits hell.

Ich drehte mich auf die Seite und sah auf den Wecker, es war 9:47 Uhr.

Ich stand auf und ging erst einmal ins Bad.

Als ich mich im Spiegel betrachtete erschrak ich.

Wobei ich eigentlich damit hätte rechnen müssen.

Ich hatte schließlich mit nassen Haaren geschlafen, kein Wunder das sie jetzt total verwuschelt und zerzaust aussahen.

Also nahm ich mir meine Bürste und brachte das Chaos halbwegs in Ordnung.

Danach putzte ich mir die Zähne und wusch mir das Gesicht.

Als ich fertig war verließ ich das Bad und sah mich in meinem Zimmer um.

Alles war noch genau so wie am Abend, oder in der Nacht zuvor.

Was suchte ich?

Achselzuckend ging ich zur Tür.

Ich hatte Hunger.

Viel zu schnell geschah alles weitere.

Ich hatte die Tür gerade geschlossen und mich umgedreht als ich Liam die Treppe hoch kommen sah.

Im nächsten Moment stand er vor mir und hob mich hoch.

Und einen Moment später küsste er mich schon.

Für einen kurzen Augenblick war ich zu perplex um irgendwas zu tun.

Dann legte ich meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss.

Und die Schmetterlinge flogen nur so in der Gegend umher.

Ich schlang meine Beine um seinen Körper und drückte mich fest an ihn.

Ich war verwundert das er mich einfach so halten konnte.

Doch warum darüber nachdenken?

Wenn es so war dann war es eben so.

Wir hätten uns garantiert noch nicht von einander gelöst hätte sich nicht ein paar Schritte von uns jemand geräuspert.

Immer noch in dieser Haltung drehten wir uns zu ihm und sahen in an, beide grinsend.

„Was?“

fragte ich.

Er schüttelte nur den Kopf und sagte: Bitte nicht auf dem Flur. Wir haben genug Zimmer.

Dann ging er in sein Zimmer.

Ich sah Liam an und musste noch mehr grinsen.

Und er küsste mich noch einmal.

Dann löste ich meine Beine um ihn und war bereit das er mich runter lassen würde.

Doch es geschah nichts.

„Lässt du mich bitte runter?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Ich kann dich doch auch runter tragen.“

Ich schlang meine Beine wieder um ihn und hielt mich an ihm fest.

Das er sich so überhaupt bewegen konnte.

„Du wolltest in die Küche?“

Ich nickte.

Ganz normal ging er die Treppe nach unten, Gott sei dank in normalem Tempo.

Unten angekommen lief er durch die Halle und dann in die Küche.

Dort setzte er mich auf den Tisch und ging zum Kühlschrank.

„Was möchtest du essen?“

Ich musste mir das lachen verkneifen.

„Du kannst kochen?“

„Nein, aber ich kann dir ja helfen.“

Ich wusste nicht was mit ihm los war.

Er war so fröhlich, total ausgewechselt.

Lag es einfach nur daran das sein Durst gestillt war?

Von hier aus konnte ich perfekt in den Kühlschrank gucken.

„Also, ich brauch Eier.“

Die hatte er sofort erkannt und stellte sie auf den Tisch neben mir.

„Dann brauch ich die Ölkrem“ anstatt Butter.

Die jedoch erkannte er nicht.

Ratlos durchforstete er den gesamten Kühlschrank.

Leicht kichernd sagte ich: „Die gelbe Plastikflasche in der Tür.“

Er nahm sie raus und stellte sie auf den Tisch.

„Dann Schinken und Käse.“

Komischer weise wusste er was was war und legte es mir auf den Tisch.

Und dann sagte ich: „Und eine Pfanne.“

Für einen kurzen Moment sah er in den Kühlschrank, dann hatte er jedoch meinen Hinterhalt durchschaut und ging zum Schrank.

„Eine große oder eine kleine?“

„Eine mittlere bitte.“

Also zog er eine Pfanne aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch, dann sah er mich an.

„Noch was?“

„Ja. Salz und Pfeffer.“

Jetzt sah er sich in der Küche um.

„Der Gewürzschrank ist da hinten.“

Ich zeigte in eine Ecke.

Er ging hin, kramte darin herum und brachte zwei kleine Glasgefäße.

Pfeffer und Salz.

„Und ein Messer und ein Brettchen.“

Jetzt stand alles auf dem Tisch.

Also lief ich mich auf den Boden rutschen und ging zum Herd.

„Die Pfanne bitte.“

Er reichte mir die Pfanne.

Ich stellte sie auf den Herd.

„Schneidest du mal bitte den Schinken in Würfel?“

Also eigentlich viereckige Scheibchen.

Er nahm das Brettchen und den Schinken und das Messer und machte das was ich gesagt hatte.

Ich holte mir die Ölkrem und die Eier.

Dann machte ich den Herd an und tat etwas von der Krem in die Pfanne.

Neugierig stellte er sich neben mich und sah mir zu.

Als die Krem begann zu zerlaufen schlug ich die Eier auf und tat sie in die Pfanne.

2 Stück sollten reichen.

Sie begannen natürlich sofort weiß zu werden und es duftete auch sofort.

„Gib mir mal bitte Salz und Pfeffer.“

Ich würzte die Eier und dann ließ ich sie etwas braten.

Währenddessen sah ich Liam an.

Für ihn schien es mal wieder nicht gut zu riechen.

Ich grinste leicht und holte mir den Käse und den Schinken.

„Bist du wirklich sicher das das Schmeckt?“

„Ja, warum nicht?“

„Na ja,“ er sah die Eier leicht angewidert an „es riecht nicht gerade lecker.“

„Also für mich riecht es lecker.“

„Das ist die Hauptsache.“

Er lächelte zwar doch als er wieder auf die Eier sah verzog er wieder das Gesicht.

Ich verteilte die Schinkenscheibchen auf den Eiern und zupfte ein bisschen von dem Käse ab und verteilte auch ihn darüber.

Dann drehte ich den Herd aus.

Jetzt musste nur noch der Käse zerlaufen und mein Frühstück war fertig.

Die Pfanne stand jetzt auf einer anderen Platte und ich räumte schon mal etwas auf.

Den Rest, den ich nicht brauchte, stellte ich zurück in den Kühlschrank und Pfeffer und Salz wieder in den Gewürzschrank.

Das Brettchen legte ich in die Spüle und dann nahm ich mir einen Teller aus dem Schrank und eine Gabel aus dem Schubfach.

Dann tat ich mir die Eier auf und ging zum Tisch hinüber.

Liam war mir gefolgt und hatte sich mir gegenüber gesetzt.

„Willst du gar nichts trinken?“

Ach ja, das hatte ich vergessen.

„Milch wäre nett.“

Sofort stand er auf und brachte mir die Milchpackung aus dem Kühlschrank.

„Krieg ich auch eine Tasse bitte?“

Er holte eine aus dem Schrank und stellte sie mir auf den Tisch.

„Danke.“

Er lächelte mich kurz an und sah dann wieder auf die Eier.

„Keine Sorge, das schmeckt wirklich.“

Während ich aß redeten wir über die Rückfahrt.

Wir würden bis zu dem Bahnhof an dem das Auto stand mit dem Zug fahren.

Den Rest würden wir mit dem Auto fahren.

Wenn nichts dazwischen kam würden wir am Morgen da sein.

Das würde bedeuten mit einem Tag Verspätung.

Ein Telefon gab es hier leider nicht und mein Handy war ja alle sonst hätte ich zu hause angerufen.

Doch leider war das nicht möglich.

Als ich fertig war räumte ich noch den Rest auf und wieder war die Küche sauber.

Wir gingen hoch und ich packte meine Sachen, dann gingen wir zu seinem Freund.

Er hatte mittlerweile schon unsere Tickets gebucht.

Also konnten wir los.

Er könnte uns allerdings nicht zum Bahnhof bringen.

Unser Zug fuhr in einer halben Stunde, so war es eh zu spät um mit dem Auto zu fahren.

Ich würde also wieder von Liam getragen werden.

Na super.

Und ich mochte es immer noch nicht besonders.

Wenn ich daran dachte das ich vielleicht irgendwann selber so durch den Wald rennen würde.

Es gruselte mich jetzt schon.

Zum Abschied umarmte mich sein Freund und wünschte mir alles gute.

Ich hoffte ihn irgendwann wieder zu sehen, denn irgendwie war er mir ans Herz gewachsen.

Seine Tasche und meinen Rucksack nahm Liam über die Schulter dann hob er mich hoch.

Ich legte meine Arme um seinen Hals und hielt mich fest, das Gesicht auf seine Schulter gelegt damit ich nichts sehen musste.

Sein Freund öffnete die Tür und schon ging es los.

Den ganzen Weg über sagte keiner etwas.

Es dauerte auch gar nicht lange, vielleicht 10 oder 15 Minuten.

Er war auch extra etwas langsamer gerannt damit wir nicht zu früh am Bahnhof waren.

Kurz vorher hielt er an und ließ mich runter.

Dann nahm er meine Hand und wir gingen auf den Bahnsteig.

Unser Zug war der nächste, er stand schon an der Anzeige.

Es waren noch 4 Minuten.

Ich wusste wie viel 4 Minuten waren.

Es reichten sogar 4 Sekunden um alles wieder zu zerstören.

Ich sah mich auf dem Bahnsteig um.

Alles kam wieder hoch.

Die Angst die ich gehabt hatte.

Alleine in diesem Zug.

Sehen zu müssen wie Liam mit dem Vampir kämpfte.

Ihn zurück lassen zu müssen.

Plötzlich spürte ich einen leichten Druck an meiner Hand und sah zu Liam.

„Dieses Mal wird nichts passieren, hab keine Angst.“

Ich versuchte zu lächeln und sah dann wieder auf das Gleis.

Wenig später kam dann auch der Zug.

Er hatte gerade gehalten als die Türen aufgingen.

Eine Menge Menschen stiegen aus.

Dann konnten wir einsteigen.

Ich ging voran, doch ich ließ seine Hand nicht los.

Wir gingen durch das Abteil und suchten nach freien Plätzen.

Wir hatten einen Vierer gefunden.

Die Tasche und den Rucksack stellte er auf 2 der Sitze, dann setzte er sich neben mich.

Seine Hand hielt ich immer noch fest.

Der Pfiff ertönte und dann schlossen sich die Türen.

Es wunderte mich das alles so schnell ging.

Beim letzten Mal hatte es viel länger gedauert.

Dann setzte sich der Zug in Bewegung.

Und seine Hand hielt ich immer noch fest.

Es war wirklich nichts passiert.

Lily, du kannst dich wieder abregen.

Es ist alles gut.

Er ist noch da und der Zug fährt.

Nichts passiert.

Ich atmete durch und sah mich um.

Als erstes fiel mir Liams Blick auf.

Er sah mich besorgt an.

„Alles okay. Geht schon wieder. Ich hatte... nur Angst.“

Er drückte meine Hand leicht und lächelte.

„Es ist alles gut. Dir passiert nichts.“

„Uns passiert nichts!“

Er zog mich näher zu sich und legte einen Arm um mich.

So saßen wir schon eine Stunde da als der Zug wieder einmal anhielt.

Ein paar Leute stiegen aus, ein paar Leute stiegen ein.

Doch mittlerweile war der Zug total voll.

Doch bis jetzt hatte sich noch niemand zu uns gesetzt.

Vielleicht weil die Taschen dort standen, vielleicht aber auch weil sie Liam komisch fanden.

Wie war ich eigentlich darauf gekommen?

Er war doch gar nicht komisch.

Obwohl, das er es für mich nicht war hieß ja nicht das das für alle zutraf.

Oder einfach weil sie keine Lust hatten sich zu einem Pärchen zu setzten?

Wer weiß.

Der Zug hatte sich gerade wieder in Bewegung gesetzt als ein alter Mann das Abteil betrat.

Er hatte nicht gerade die besten Sachen an und er sah auch nicht sehr gepflegt aus, trotzdem machte er einen netten Eindruck.

Er sah sich in dem Abteil um und kam dann auf uns zu.

Er sah uns an und fragte dann mit einer alten, wackligen aber freundlichen Stimme ob wir wohl so nett währen und ihm einen der beiden Plätze geben würde.

Ich lächelte ihn an und nahm meinen Rucksack von dem äußeren Sitz.

Dann stellte ich ihn auf den Boden zwischen meine Füße und lehnte mich wieder an.

Langsam setzte er sich und atmete tief als er seine Jacke aufknöpfte.

Sie war wohl etwas zu eng zum Sitzen.

Ich hatte mich wieder gegen Liam gelehnt und meine Hand mit seiner verschränkt und sah hinaus.

Nach ein paar Sekunden bemerkte ich wie er uns fröhlich anlächelte.

Ich lächelte kurz zurück und sah dann Liam an.

Er sah nicht so freudig aus, starr sah er aus dem Fenster.

Ich wandte meinen Blick auch gerade wieder zum Fenster als der alte Mann etwas sagte.

Er sagte: Junge Liebe ist schon etwas schönes, vor allem wenn sie frisch und stürmisch ist.

Ich sah ihn an und überlegte kurz wie er das meinte.

Er sah mich freundlich an und sagte: Zu stürmisch jedoch darf sie nicht sein. Weglaufen ist nicht gut. Niemals.

Ich lächelte kurz und sah ihn wieder an.

„Wir sind nicht weggelaufen. Wir...“

Ich sah kurz zu Liam.

Was konnte ich denn jetzt schnell sagen?

„... waren im Urlaub. Wir sind gerade auf der Heimreise.“

Der Mann atmete tief ein und wieder aus: Heim. Wie wunderbar ist es doch wenn man weiß das daheim jemand auf einen wartet. Das frisch gekochte Essen duftet durch das ganze Haus, alles ist freudig gestaltet und es ist warm. Wie schön war es doch als meine Frau mich so empfangen hatte.

Er schien in Erinnerungen zu hängen, deswegen sagte ich nichts, doch ich sah ihn leicht fragend an.

Warum es mich interessierte wusste ich selber nicht.

Dann sagte er: Vor 3 Jahren, da ist sie von mir gegangen.

„Was ist denn passiert?“

Meine Neugier war mal wieder viel zu groß.

„Verzeihung, ich wollte nicht unhöflich sein.“

Ich sah ihn entschuldigend an.

Doch er lächelte: Du musst dich nicht entschuldigen Kind. Es freut mich das sich jemand für einen alten Mann wie mich interessiert, wenn es auch nur kurz ist.

Er dachte kurz nach und ließ den Blick schweifen.

Ich wartete bis er weiter redete: Sie lag sehr lange im Koma. Schon fast ein ganzes Jahr, hatte einen Unfall die Gute. Was genau passierte wusste niemand. Als sie aufwachte bat sie mich um einen letzten Gefallen.

Der letzte Wunsch.

Wie gut kannte ich den aus Filmen.

Doch das hier konnte man schlecht mit einem Film vergleichen.

Und dieses Mal konnte ich meine Neugier zügeln, es wäre noch unhöflicher gewesen zu fragen was sie sich gewünscht hatte.

Wenn er es mir sagen wollte würde er es tun.

Und er tat es auch: Für den Fall das sie wieder in das Koma zurück fallen sollte solle ich sie sterben lassen. Sie hatte nur an Geräten gehangen. Sie hatte mir früher immer gesagt sollte es dazu kommen wolle sie lieber sterben, doch ich brachte es nicht übers Herz, dachte sie würde vielleicht doch noch aufwachen.

„Wie traurig. Und sie haben ihr diesen Wunsch erfüllt?“

Wieder sah er mich freundlich an: Wieso denn traurig Kind? Sie lebt in einer besseren Welt und bald werde ich ihr folgen.

Jetzt lächelte er glücklich, glücklicher als die Male davor.

Ich lächelte zurück und sah aus dem Fenster.

Der Zug wurde langsamer und er stand auf: Das ist meine, hier muss ich aussteigen.

Er lächelte noch einmal zu mir und sah dann Liam an.

Er legte eine Hand auf Liams Schulter und sah ihm direkt in die Augen: Die Frau die man liebt sollte man immer nur glücklich machen. Denk daran mein Junge.

Dann verließ er das Abteil.

„Was er wohl damit meinte?“

Ich sah zu Liam auf.

Doch er sah dem Mann hinterher und dann aus dem Fenster.

Also sah ich auch aus dem Fenster und dachte nach.

Komisch.

Was das wohl bedeuten sollte?

Und warum es gerade jetzt passiert war?

Wir fuhren noch 7 Stationen weiter.

Dann hielt der Zug an dem Bahnhof an dem wir das letzte Mal gewesen waren.

Liam nahm unsere Taschen und ich griff seine Hand bevor wir ausstiegen.

Es war bereits früher Abend.

Wir gingen den Bahnsteig entlang, zum Glück mussten wir nicht erst noch über die Brücke.

Dann gingen wir durch das kleine Bahnhofshäuschen und schon standen wir auf der Straße.

Wir hatten das Auto nicht direkt vor dem Bahnhof abgestellt, das war wahrscheinlich auch sicherer gewesen.

Wir gingen nach rechts und die Straße den Berg hinauf.

Es dauerte nicht lange da war die Straße zu Ende weil der Ort zu Ende war.

Dort gingen wir in den Wald hinein der sich den Hang hinaufzog und gingen ein kleines Stück nach oben und etwas hinein.

Und dann sahen wir auch schon das Auto.

Es war wirklich ein Wunder das es noch dort stand, das keiner es geklaut hatte.

Liam öffnete es und legte unsere Sachen hinein und wir stiegen ein.

Als aller erstes würden wir Tanken müssen, der Tank war fast leer.

Also fuhr Liam das Auto zwischen den Bäumen auf die Straße und wir fuhren in die Stadt.

Meist gab es am Anfang oder am Ende einer Stadt Tankstellen.

Es dauerte auch gar nicht lange da fanden wir eine.

Während Liam das Auto voll tankte ging ich hinein um zu fragen wie wir am schnellsten zurück nach hause kamen.

Nachdem ich die Stadt genannt hatte in die wir wollten und ich erfahren hatte wo wir eigentlich waren sah ich auf einer Karte, die an der Wand hing, nach einem Weg.

Wir waren gar nicht so weit von zu hause weg.

Wenn ich grob schätzen sollte und nach dem Maßstab der Karte ging waren es vielleicht 200 – 250 Kilometer.

Liam kam rein und bezahlte, dann kam er zu mir und ich zeigte ihm den Weg.

Er war auch leicht überrascht das es gar nicht so weit war.

„Wir dürfen aber nicht mitten in der Nacht ankommen. Wir werden wohl irgendwo anhalten müssen.“

„Okay.“

Dann gingen wir zurück zum Auto und fuhren los.

Wir waren zirka 3 Stunden unterwegs als es dunkel wurde.

Die Dämmerung hatte schon begonnen und der Himmel wurde immer dunkler.

Die Sterne wurden sichtbar und langsam ging auch der Mond auf.
 

Als ich die Augen öffnete war es stockdunkel, bis auf die Scheinwerfer des Autos.

Wir hatten angehalten.

Verwundert setzte ich mich richtig hin und sah mich um.

„Wo sind wir?“

Liam saß neben mir, wir mussten gerade erst angehalten haben.

Er machte das Auto aus und sah mich an.

„Auf einem Rastparkplatz. Für ein Hotel ist es schon zu spät und hier in der Gegend gibt es eh keine.“

„Ach so. Wie spät ist es denn?“

„Es ist kurz nach 3. Wir brauchen auch nicht mehr lange bis nach hause. 2 Stunden vielleicht. Es reicht wenn wir um 8 weiter fahren. Du solltest erst mal schlafen.“

„Okay.“

Ich drehte mich leicht auf die Seite und kuschelte mich an den Sitz.

„Nicht hier, Dummerchen.“

Verschlafen sah ich ihn an.

Dann sah ich auf die Rückbank.

Okay, dann eben da.

Aber, hatte er nicht vor ein paar Tagen gesagt dort sollte ich nicht mehr schlafen?

Ich wollte gerade über die Sitze klettern als er mich festhielt.

„Da auch nicht. Wir fahren nicht und hinten sind ein paar Decken. Im Kofferraum hast du mehr Platz.“

Verwundert sah ich ihn an.

Ich sollte im Kofferraum schlafen?

Aber da war er doch so dagegen gewesen.

Er zog mich auf seinen Schoß und öffnete die Tür.

Dann drehte er sich leicht und stieg aus, wobei er mich mit hinaus hob.

Dann ging er um das Auto herum und öffnete den Kofferraum.

Da lagen wirklich ein paar Decken, 3 um genau zu sein.

Was machten 3 Decken im Kofferraum?

Egal, sie waren bestimmt schön weich.

Ich drehte mich aus seinen Armen heraus und kroch in den Kofferraum.

Eine Decke legte ich mir als Kissen hin.

Eine weitere als Unterlage.

Und mit der dritten deckte ich mich zu.

Ich zog sie bis ganz hoch über meine Schultern.

Ich bekam gar nicht mit das Liam immer noch da stand und mich ansah.

Er rückte meine Beine ein Stück nach hinten damit sie nicht eingeklemmt wurden und dann machte er die Kofferraumklappe zu.

Ich drehte mich noch etwas um dann einzuschlafen.
 

Was ich jetzt mitbekam geschah bestimmt nicht im Zustand des Wachseins.

Schläfrig drehte ich mich auf den Rücken und sah mich um.

Ich bekam mit das ich mich im Kofferraum befand und setzte mich auf.

Wo war Liam?

Ich sah über die Sitze nach vorne und dort saß er.

Starr wie eine Statue auf seinem Platz.

„Liam ...“ sagte ich schläfrig.

Er drehte sich sofort um und sah mich an.

„Du sollst doch schlafen.“

Er sagte es freundlich, nicht wie manches andere Mal.

„Hier hinten ist es so einsam.“

„Wenn du schläfst merkst du das gar nicht. Und ich bin doch hier.“

„Nein, du bist da und nicht hier.“

Ich wusste gar nicht was ich sagte.

Wahrscheinlich weil ich fast schlief.

Leicht lächelnd stieg er aus dem Auto und auf dem Rücksitz wieder ein.

„Dann bleibe ich jetzt hier, okay?“

Ich grummelte doch es war besser als gar nichts.

Dann gab ich ihm einen Gutenachtkuss und legte mich wieder hin.
 

Als ich dann wieder erwachte war es hell.

Verblüfft sah ich um mich.

„Was mach ich denn im Kofferraum?“

Sagte ich leicht benommen und drehte mich auf den Rücken.

„Du hast geschlafen.“

Liam saß auf dem Rücksitz und sah zu mir herunter.

„Und wie bin ich hier her gekommen?“

„Ich hab dich heute Nacht dort hin getragen. Weißt du das nicht mehr? Du hast die ganze Zeit mit mir geredet.“

Verwirrt sah ich ihn an.

„Daran kann ich mich nicht erinnern. Was hab ich denn gesagt?“

Er grinste leicht.

„Ach, wenn du es nicht weißt, vielleicht hab ich es mir ja nur eingebildet.“

„Ja klar. Jetzt sag schon, was hab ich gesagt?“

„Nicht so wichtig.“

„Liam!“

Ich hatte mich aufgesetzt.

„Wir müssen weiter.“

„Wie spät ist es denn?“

„Halb 9.“

„Oh, du hättest mich doch wecken können.“

„Ich wollte dich nicht stören, du hast so friedlich ausgesehen.“

Er lächelte leicht.

Ich verdrehte die Augen und sagte: „Das sagen sie immer. Würdest du bitte die Klappe aufmachen?“

„Sicher.“

Er stieg aus und kam herum.

Dann öffnete er die Klappe vom Kofferraum und ließ mich raus.

Als ich stand streckte ich mich erst einmal und atmete die frische Luft ein.

„Was meinst du wie lange wir noch brauchen?“

„Vielleicht 2 Stunden.“

Ich streckte mich und sah mich um.

„Okay.“

Dann sah ich das Toilettenhäuschen.

„Du ich geh mal eben...“

Und dann ging ich auch schon los.

Als ich wieder kam saß er bereits startklar im Auto.

Ich stieg ein und er fuhr sofort los.

„Heute ist Donnerstag oder?“

„Ja.“

„Gut.“

Ich sah die restliche Fahrt aus dem Fenster und überlegte wie ich es am besten meiner Mutter erklärte das ich einen Tag zu spät kam.

Und dann fuhren wir schon auf unseren Hof.

Ich freute mich wieder hier zu sein.

Aber nicht wegen meiner Familie, sondern wegen dem alten Haus.

Ich sah es endlich wieder.

Ich war Glücklich.

Wir stiegen aus und ich nahm meinen Rucksack.

Dann gingen wir zur Tür, ich hatte meinen Schlüssel schon heraus gekramt.

„Heute Abend hole ich dich. Dann reden wir weiter.“

Ich nickte und küsste ihn noch mal.

Für den Fall das meine Mutter jetzt einen Aufstand machen würde brauchte ich eine Stärkung.

Er erwiderte meinen Kuss und legte seine Arme um mich.

Als ich mich von ihm löste sagte ich: „Bis nachher.“

Und ging dann hinein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yisu
2008-08-24T14:07:12+00:00 24.08.2008 16:07
Jetzt sind die also wieder zurück.
Mal schaun was ihre Eltern sagen weil sie einen Tag verspätet wieder kommt. Aber so schlimm wirds ja vielleicht gar nicht.
Nur interessiert mich immer noch wie sich der Liam nun entscheidet.
So begeistert von dem Vorschlag war er ja nun nicht.
Oh mannnnn, nur gut dass ich gleich weiter lesen kann, sonst würde ich diese Ungewissheit wohl nicht aushalten XD

LG Yisu
Von:  Scissors
2008-08-23T21:32:51+00:00 23.08.2008 23:32
Joha, das kappi war wieder tollig ^^
Ich kannte es ja schon *grins*
Okidoki, dann geh ich ma das nächste Kappi lesen!
Also bis zum nächsten Kommi, baba hdgdmmdl ;)

LG
Deine Undyingangel -^~^-


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