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Penalty of Life

wenn die Strafe zum Verlangen wird
von

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Die dritte Etage

In normalem Tempo ging ich die Treppe hoch.

Was passieren würde wenn ich einbrechen würde wollte ich mir gar nicht vorstellen.

Natürlich tat ich es doch.

Ich würde mich vielleicht festhalten können, doch dann würde ich in diesem Raum unter der Treppe hängen.

Mit all diesen Spinnennetzen und den Spinnen und den toten Insekten.

Beim Gedanken daran schüttelte es mich.

Ich war gerade auf der Mitte angekommen, hier teilte sich die Treppe nach rechts und nach links.

Bis jetzt war ich nur auf der linken Seite gewesen.

Dort standen die vielen Bücherregale, wahrscheinlich war es einfacher wenn ich erst dort nachsehen würde.

Also ging ich den linken Teil der Treppe hinauf, an dem Loch vorbei, auf den Vorsprung des zweiten Stockes.

Ich war nicht eingebrochen.

Ein Fortschritt.

Die Stufen hatten sich zwar etwas gebogen, aber nachgegeben hatte sie nicht.

Etwas sicherer ging ich an den einzelnen Abteilen der Bücherregale vorbei, sah in jede Reihe, konnte ihn aber nicht finden.

An einem der Fenster blieb ich stehen und sah hinaus.

Es regnete immer noch.

Und im Bad brannte Licht.

Ich sah hinüber und konnte meinen Bruder sehen.

Er machte sich gerade Bettfertig.

Ich hatte nicht gewusst was für eine gute Sicht man von hier aus ins Bad hatte.

Langsam bekam ich Angst.

Diese Fenster waren die, in denen ich immer den Schatten gesehen hatte.

Wenn ich also das Licht anhatte und mich im Bad fertig machte konnte er alles gut beobachten.

Ob er mich wohl auch beim Duschen beobachtet hatte?

Inständig hoffte ich das es nicht so war, doch sagen konnte ich es natürlich nicht.

Ich würde auch meinem Bruder jetzt nicht zugucken wollen, also wand ich mich ab und ging wieder zur Treppe.

Es dauerte nicht lange da stand ich auf der anderen, der rechten Seite.

Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf und ich umklammerte Brecheisen und Taschenlampe noch etwas fester als ich es eh schon tat.

Vor mir lag ein langer Gang, an dem sich rechts und links in regelmäßigem Abstand Löcher zeigten.

Vor langer Zeit mussten es Türen gewesen sein, doch von denen war nicht mehr viel übrig.

Langsam ging ich den Gang entlang und sah in jedes Zimmer hinein.

Auch hier war er nicht.

Ich war ungefähr 5 Meter vom Ende entfernt als ich merkte wie das Licht meiner Taschenlampe immer schwacher wurde.

Anscheinend hatte sie doch etwas abbekommen.

Es waren ja schließlich mehr als 5 Meter gewesen.

Halt.

Hatte er nicht gesagt der Boden wäre eingebrochen?

Es würden mindestens 8 Meter sein?

Aber ich war doch in dem kleinen Raum.

Außer der vielen Spinnweben war da nichts.

Der Boden war da, nichts war eingebrochen.

Hatte er mich etwa angelogen?

Kurze Zeit dachte ich nach.

Hatte er etwa gewusst wie ich auf die vielen Spinnen und toten Insekten reagieren würde?

Hatte er mich nur davor bewahren wollen?

Es war eine Möglichkeit, obwohl ich mir nicht sicher war.

Sonst hatte er doch auch keine Möglichkeit ausgelassen um seinen Spaß zu haben.

Sollte das eine Ausnahme sein?

Ich würde ihn einfach fragen, so wichtig war das jetzt nicht.

Viel wichtiger war es, das ich jetzt im Dunkeln stand.

Das Licht der Taschenlampe war vollkommen erloschen.

Genervt steckte ich sie in meine hintere Hosentasche und zog mein Handy hervor.

Es brachte zwar nicht viel, aber es war besser als im Dunkeln zu sein.

Als ich hinten ankam bemerkte ich das etwas nicht stimmte.

Dieses Haus hatte 3 Etagen.

Die Untere, die auf der ich mich befand und noch eine darüber.

Zusätzlich also auch noch einen Keller.

Auf der unteren Etage hatte ich mich bis jetzt nur in den 3 vorderen Zimmern befunden, wo die Treppe zum Keller war konnte ich also nicht wissen.

Die Treppe zur zweiten Etage war offensichtlich direkt in der Eingangshalle.

Früher zumindest musste es einmal eine gewesen sein.

Und nun folgt die Frage.

Wo war die Treppe zur dritten Etage?

Auf der linken Seite der Treppe hier hinauf war sie nicht.

Diese Treppe führte auch nicht weiter hinauf.

Und hier auf der rechten Seite hatte ich auch keine entdeckt.

Doch irgendwie musste man doch nach oben gelangt sein.

Hier, wo ich stand, gab es sicher keine Treppe, die Möglichkeit ergab sich gar nicht.

In den Räumen gab es auch keine Möglichkeit für eine Treppe.

Wo konnte sie sich befinden?

Auf der anderen Seite waren nur die Regale, keine Möglichkeit für eine Treppe.

Ich würde also doch nicht nach oben gelangen.

Enttäuscht ging ich zurück zur Treppe und ging bis zur Mitte, wo die beiden Arme wieder zu einem wurden, hinunter.

Ich drehte mich um und sah mir die Treppe an.

Sie teilte sich perfekt in zwei Teile.

Dann sah ich nach oben, erst nach rechts, dann nach links und bemerkte das die Wand, zu beiden Seiten, aufhörte und noch ein Stück weiter nach hinten reichte.

Ich ging wieder hoch und sah es mir etwas genauer an.

Etwa 3 Meter weit reichte die Wand nach hinten.

Und am Ende der Wand, am Ende des Hauses, war der Ansatz eines Geländers zu erkennen.

Ich ging also wieder hinunter und sah mir die Wand genauer an.

Und dann fiel es mir auf.

Der Übergang zwischen Wand und Treppe, ganz unten in der Mitte, stimmte nicht ganz.

Der Ansatz einer weiteren Stufe war zu erkennen.

Diese Wand hier musste also später erst hochgezogen wurden sein.

Wollte jemand verstecken was sich dort oben befand?

Es würde nicht mehr lange versteckt bleiben.

Das Brecheisen das ich in der rechten Hand hielt sah zunehmend freundlicher aus.

Wie man damit umging um ein Loch in die Wand zu bekommen wusste ich ja bereits.

Es blieb mir also nichts anderes übrig, als diese Wand zu öffnen indem ich ein Loch in sie schlug.

Was mich dahinter erwartete war mir in diesem Moment total egal, ich wusste nur was ich tun musste um hinauf zu gelangen.

Mein Handy steckte ich so in eine der Hosentaschen das das Licht, das vom Display ausging, auf die Wand gerichtet war.

So würde ich zumindest sehen wohin ich geschlagen hatte damit ich immer die selbe Stelle traf.

Ich stach mit der Spitze immer wieder auf die Wand ein, es dauerte nicht lange da begann die Tapete zu reißen.

Nachdem ich mir genug Angriffsfläche erarbeitet hatte riss ich sie ab.

Hervor trat eine Wand aus Holzlatten.

Noch einfacher konnte es doch gar nicht sein.

Also stach ich das Brecheisen zwischen zwei Latten und bohrte so lange bis sie etwas darin feststeckte.

Dann drückte ich sie gegen die Wand, physikalisch betrachtet war das der Hebeleffekt, oder so in der Art.

Warum bitte dachte ich jetzt an Physik?

Mit aller Kraft die ich hatte musste ich mich gegen das Brecheisen stemmen damit die Latte brach.

Das machte ich noch bei vier weiteren Latten so und dann noch mal weiter unten.

Wie schon bei dir Tür stellte ich mich nicht besonders geschickt an, eine halbe Stunde später hatte ich mir dann aber ein Loch erkämpft.

Ich betrachtete mein Werk und das, was ich freigelegt hatte.

Es war viel zu dunkel um etwas erkennen zu können und auch das Licht von meinem Handy half nicht.

Ich brauchte meine Taschenlampe, da führte kein Weg drum herum.

Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest das ich nicht wie gedacht 1,5er Batterien brauchen würde, sondern die kleinen, die auch in meinem MP3-Player waren.

Schnell ging ich nach unten, nahm die Batterien aus meinem MP3-Player der immer noch in meiner Tasche gewesen war und wechselte sie aus.

So wie es aussah waren also nur die Batterien alle gewesen, denn die Lampe funktionierte.

Ich konnte es gar nicht abwarten auf die dritte Etage zu kommen, ich rannte fast du Treppe hoch.

Eine weitere Überraschung war das sie mich gehalten hatte, wieder war ich nicht eingebrochen.

Sie schien es wirklich hart zu mögen.

Vorsichtig schlüpfte ich durch das Loch und sah mich um.

Das Brecheisen hielt ich immer noch in der Hand, wer weiß wozu ich es noch brauchen könnte.

Und tatsächlich, hinter dieser Wand führte eine Treppe nach oben.

Da die Lampe wieder vollen Saft hatte konnte ich alles recht gut erkennen und sah, das diese Treppe nicht so alt und morsch war.

Anscheinend hatte man sie gepflegt.

Doch wer sollte das getan haben?

Etwa er?

War er es der diese Wand gebaut hatte?

Versteckte er etwa irgendetwas hier oben?

Ich wurde immer neugieriger und ging die Treppe hinauf.

Sie teilte sich nicht nach rechts und links, sie führte nur nach rechts.

Oben angekommen traute ich mich fast nicht weiter zu gehen.

Die meisten Wände waren eingerissen, oder standen nur noch zur Hälfte.

Soweit ich das beurteilen konnte waren nur die wichtigen, die tragenden, Wände erhalten geblieben.

Alles war ein einziger großer Raum.

Mir gegenüber in der Mitte des Raumes, an einer tragenden Wand, stand ein riesiger Schreibtisch.

Darauf befand sich ein Computer, haufenweise Unterlagen und an der Wand über dem Computer waren hunderte von Fotos befestigt.

Langsam und darauf bedacht kein Geräusch zu machen ging ich zu dem Schreibtisch.

Der Computer war einer der neusten.

Er war nicht eingestaubt und völlig in Ordnung, soweit ich das sagen konnte.

Als erstes interessierten mich die Unterlagen.

Sie waren leicht über den Tisch verstreut also konnte ich sie durchsehen ohne sie anzufassen.

Es waren Tagesabläufe, Stundenpläne, Texte über irgendwelche Sachen.

Kurz gesagt das Leben eines Menschen.

Und dann sah ich mir die Fotos an.

Babys, Kinder, Jugendliche und alle waren Mädchen.

Erschrocken betrachtete ich sie weiter.

Wo war ich hier nur gelandet.

Bei einem Kinderschänder?

Bei einem, der es auf Mädchen abgesehen hatte?

Etwa Mädchen mit langen, blonden Haaren und grünen Augen?

So sahen sie alle aus.

Ob es die Babys waren oder die kleinen Kinder, die Jungendlichen sahen auch so aus.

Alle hatten sie lange, blonde Haare und grüne Augen.

Manche waren auch Fotos wo andere Personen mit drauf waren, oder zumindest mussten dort mal welche gewesen sein, denn sie waren alle rausgeschnitten.

Es ging also wirklich nur um solche Mädchen.

Hier war ein Bild von einem Baby das gerade im Krankenhaus in der Wiege lag.

Etwas weiter oben war eins von einem kleinen Mädchen das als Prinzessin verkleidet war.

Dieses Kleid hatte ich schon einmal gesehen.

Erst am Ende der Wand stockte mir der Atem.

Ich wusste nicht was ich machen sollte, ich wusste nicht was ich denken sollte.

Erstarrt stand ich da und starrte die Bilder an.

Erst jetzt begriff ich.

Ich war nie ein Mensch von Fotos gewesen.

Ich war 10 als ich alle Fotos die wir von mir besaßen verbrannt hatte.

Warum ich das damals getan hatte wusste ich nicht, doch jetzt wusste ich das es richtig war.

Ich mochte mich nie auf Bilder und ich hatte mich auch schon seit Jahren nicht mehr auf welchen gesehen.

Bis jetzt.

Das war eindeutig ich auf den Fotos.

Es ging nicht um kleine Mädchen, es ging um mich!

Auf jedem einzelnen Bild war nur ich zu sehen.

Jetzt erinnerte ich mich auch an den Tag als ich das Kostüm getragen hatte, es war schrecklich.

Einer der schlimmsten Tage die ein kleines Mädchen erleben konnte.

Doch in diesem Moment war das alles egal.

Ich wurde also nicht nur beobachtet, ich wurde regelrecht beschattet, alles was ich tat wurde aufgeschrieben und auf Bildern festgehalten.

Die Unterlagen die ich mir gerade angesehen hatte, jetzt wo ich sie mir noch einmal ansah merkte ich das sie das enthielten was ich tat.

Es war einfach alles aufgeschrieben.

Normale Menschen würden jetzt schreiend davon rennen, nicht ich.

Ich war zu geschockt um eine klare Entscheidung treffen zu können.

Am liebsten wollte ich vergessen was ich gerade gesehen hatte.

Wahrscheinlich war das der Grund dafür das ich mich weiter umsah.

Ich wollte einfach etwas neues sehen, etwas das mich vielleicht davon ablenken konnte.

Hinten rechts war so etwas wie ein Wohnzimmer eingerichtet.

Dort stand ein großes Sofa aus Leder, zwei Sessel, ebenfalls aus Leder und ein Glastisch.

Sogar ein Teppich war untergelegt.

Dann wand ich mich in den hinteren Bereich dieser Etage und entdeckte das Bad.

Es war nicht sehr groß, doch es reichte aus.

Mehr gab es hier nicht.

Wo war das Bett?

Ein Schlafzimmer fehlte komplett.

Neben dem Bad war noch eine Art begehbarer Kleiderschrank gewesen, reingegangen war ich allerdings nicht.

Und was ebenfalls fehlte war die Küche.

Die gab es einfach nicht.

Und alles hier oben war so sauber.

Wenn es keine Küche gab würde meist alles rumliegen, doch das tat es nicht.

Es sah aus als wäre gerade geputzt wurden.

Jetzt hatte ich das ganz Haus durchsucht, ihn aber nicht gefunden.

Wollte ich das jetzt eigentlich noch?

Er hatte mir nie etwas getan, er hatte mich sogar gerettet.

Würde er mir etwas tun wollen?

Hatte er vielleicht auf diesen Moment gewartet?

Auf den Moment das ich Schutzlos hier oben stehen und alles sehen würde?

Es war bereits 22:15 Uhr und er war immer noch nicht da.

Was wäre wenn er gar nicht kommen würde?

Wenn das gar nicht er war der hier oben lebte?

Doch, er musste es einfach sein.

Er hatte ja auch gesagt er beobachte mich schon seit ich geboren wurde.

Das würde erklären warum dort Fotos aus dem Krankenhaus waren.

Sie mussten kurz nach der Entbindung meiner Mutter aufgenommen wurden sein.

Ich hatte das Brecheisen in den Händen auf meinem Schoss liegen und die Taschenlampe auf die Treppe gerichtet.

Erst jetzt bemerkte ich das ich mich gesetzt hatte.

Auf das Ledersofa, es war schwarz.

Weitere 10 Minuten waren vergangen und ich fragte mich ob es immer noch regnete.

Doch als ich mich umsah konnte ich keine Fenster entdecken.

Ich leuchtete einmal rings herum und sah das alle Fenster mit Brettern verdeckt wurden.

Mochte er etwa kein Licht?

Aber wie wollte er dann an seinem Schreibtisch arbeiten?

Gab es hier oben etwa Strom?

Sollte das möglich sein?

Die Frage wurde mir leider nicht mehr beantwortet.

Ich hörte ein lautes Stöhnen und ein fassungsloses Schreien.

„Nein!“

Erschrocken sah ich zur Treppe.

„Das darf doch nicht war sein! Wer macht denn so was? Das geht doch nicht. Wozu gibt es denn Türen?“

Da kam er.

Nur wer?

Die Stimme klang anders.

Vielleicht weil Ärger darin lag?

Wäre ich stark genug gewesen hätte ich das Brecheisen verbogen, doch da ich das nicht war taten eher mir die Hände weh.

Aber hatte er nicht etwas von einer Tür gesagt?

Eine Tür gab es da nicht, da war nur Wand, mir blieb nichts anderes übrig.

Und dann sah ich wie er die Treppe hoch kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yisu
2008-07-06T10:18:33+00:00 06.07.2008 12:18
Hilfe, das is wirklich krass!
Hat der da haufenweiße Bilder von ihr rumhängen und ihren kompletten Tagesablauf und alles was sie je gemacht hat. Das is irgendwie beängstigend. Aber sie reagiert ja noch ziemlich cool XD
Aber jetzt bin ich ja mal gespannt was passiert wenn er sie da oben findet...er war ja von Anfang an nicht so begeistert dass sie ihn gesehen hat und sich scheinbar brennend dafür interessiert wer und was er ist.
Na ja aber ich kanns ja gleich lesen ^-^
Allerdings erst nach dem essen!

LG Yisu
Von: abgemeldet
2008-07-05T12:55:30+00:00 05.07.2008 14:55
Unheimlich!
Ich glaub, ich würde nich so relativ ruhig reagieren, wenn ich rausfinden würde, dass jemand haufenweise Informationen über mich gespeichert hat...
ja mal gespannt, wie es weitergeht und hoffe, er hat ne gute Erklärung^^

LG,
Firuze
Von:  Scissors
2008-07-04T13:45:07+00:00 04.07.2008 15:45
Oha!
Das Kappi war auch wieder voll spannend *Daumen hochz*
Und das mit den Bildern und den Unterlagen von ihr fand ich krass O.O
Mach schnell weiter, jaaa?? *Hundeblick*
Oki, also bis denne, bye bye (^-^)v

LG
Deine Undyingangel -^~^-


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