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The Tudors

Kann es Liebe sein?
von

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Traumhaft süß...

(Wir befinden uns auf einer Lichtung (wieder mal im freien) *mpf* mitten in der Nacht *lol*...;D)
 

Sir William Comptom

Das hohe Ufergras unterlag dem Wind, gab eiligst nach bei jedem noch so zarten Hauch und schmiegte sich an meine Beine. Es fühlte sich angenehm an, mit etwas Fantasie, wie tausend winzige Fingerspitzen auf der Haut, eisigkalt, aber erfrischend. Kaum zwei Meter vom Ufer saß ich auf dem Boden, die Beine weit von mir gesteckt und die Arme stützend hinter mir im kühlen Gras. Meine Aufmerksamkeit galt den beinahe stehenden Fluss, seiner unwahrscheinlich leicht gekräuselten Oberfläche, von Strömen durchzogen, wie ein Ahornblatt von Adern. Fast jedenfalls war ich nur konzentriert darauf, einen Bruchteil von mir, der verträumteste und versäuseltste war völlig fasziniert von den Übermaß an winzigen Lichtern, die wie kleine Feen über die Wasseroberfläche schwebten. Leuchtende Glühwürmchen, die Nacht und Spiegel auf den Wasser erhellten, von letzteren noch verdoppelt wurden und doch nur unscheinbar kleine Lichtquellen waren. Sie flogen auf und ab, in völlig irrsinnigen Spiralen und Kurven, sodass es einem fast schwindlig werden konnte und doch waren sie die Ruhe des Abends. Meine innere Mitte. Mein stiller Punkt. Ich hauchte eine kleine Nebelschwade in den Wind, als ich das erste mal merkte ich atmete und spürte die Kälte, doch sie kümmerte mich nicht. Dem kleinen Kind in mir, das voller Träume und Hoffnung auf den nächsten Tag zusah, war ganz warm ums Herz.
 

Mister Thomas Tallis

<Flash back>

Kerzengerade stand ich hinter ihm. Beobachtete ihn, wie er sich müde über die Stirn strich. Eine göttliche Statue, regungslos wie wunderschön. Ich musste mich bemühen mich auf meinen Auftrag zu konzentrieren und ihn nicht berühren zu wollen, nur um zu wissen ob er nicht bloß meiner Vorstellung entsprach. Ach! Wie makellos er doch war, so stimme mir Gott bei! Ist er doch nur ein Diener des Königs! Sir Thomas More lenkte seine ganze Aufmerksamkeit auf mich und überreichte mir, im Flammenschein ein dünnes Pergamentstück, ehe er ein abschließendes Wort an mich richtete.

„So danke ich Ihnen wieder ein Mal mein Freund, dass Sie mir in dieser dringlichen Lage Beistand stehen...und halten Sie für mich bitte Sir William Comptom im Auge, ja? Gott sei mit Ihnen!“ Mit einer fließenden Handbewegung entließ er mich.

<Flash back end>

//Was sollte ich nur tun?//

Sanft glitten meine Finger unbemerkt über die Schulter des träumenden Lords. Er sah mich nicht kommen. Nur ein kurzer Moment der Berührung, schon brannte seine Haut wie Feuer auf der meinigen und ließ ein leichtes angenehmes Gefühl durch meine Handflächen kribbeln. Wie konnte er nur so anziehend sein?

So verlockend, viel zu verführerisch nach meinen Geschmack! Wie ein Droge, die nach anfänglichen Wirken schnell wieder abklang und die Schattenseiten der Sucht offenbarte. Einsamkeit.

Sir William schreckte kaum erkennbar zusammen und schnappte hörbar nach Luft. Tiefe Dunkelheit lag über der winzigen Lichtung, sodass man seine edlen Züge nicht wirklich definieren konnte.. Es war klar, das er mit meiner Anwesenheit nicht gerechnet hatte und doch war ich ein wenig enttäuscht...

Der Mond schlich sich so leise wie eine Katze über die Baumwipfel hinweg, als würde er in ein Meer aus Sterne eintauchen um als Herrscher in der Mitte seinen Platz einzunehmen.

„Unser heutiges Gespräch hat noch nicht sein Ende gefunden!“ durchbrach ich endlich das Schweigen leicht vorwurfsvoll. „Davonlaufen ist keine Tugend, Mylord!“ Leises lachen klang als einzige Antwort in meinen Ohren. Elegant ließ ich mich im Schneidersitz neben ihm ins tiefe, kniehohe Gras sinken und starrte hinauf zu den Abermillionen von Sternen, die sich wie blinkende Funken am Himmelszelt tummelten. Sie waren die Ritter des Lichts. Der Ausdruck der Schönheit und der Vollkommenheit. Ein Zeichen der Liebe Gottes. Ich wusste jetzt was ich wollte!

...

Eine Retter! Ruckartig griff ich nach Seidenkragen Sir Williams und riss ihn näher heran, sodass seine dunklen, geheimnisvollen Augen direkt meine trafen. Überraschung spiegelte sich in seinem Antlitz. Ich besann mich.

//Nein! Ich kann doch nicht...was tat ich hier eigentlich?// Augenblicklich ließ ich ihn los, wollte mich zurückziehen, doch dieser krallte sich unnachgiebig in mein Hemd und drückte mich an ihn. Nein ich-...! Sein Atem schlug mir wie eine Welle warmer, erfrischender Luft entgegen, strich meinen Wangen entlang und verschwand im Nirgendwo. Unwichtig! Es hörte sich an als würde ich mich in meinen Gedanken beschwichtigen wollen! Unsere Gesichter lagen nun nur noch wenige Zoll auseinander, greifbar nahe! Fast konnte man meinen er würde mir Gewalt androhen, wie er da saß und sich anmaßte mich mit sanfter Kraft hinterrücks auf den Boden zu pressen. Wie ein Phantom der Nacht zeichneten sich seine schwarzen Umrisse auf den Mond ab, der hinter seinem Rücken seine ganze Größe erreichte. Er roch gut, vielleicht zu gut!

Es war egal. Zart legten sich meine Lippen auf seinen Mund, schmiegten sich an ihn, so als wären sie dafür bestimmt worden. Geboren allein um ihn zu küssen. Vorsichtig, zögernd wurde mein Kuss erwidert. Weich und bittersüß, gar! Ich wollte aufhören, der Liebe entsagen, die mich erfüllte, doch ich konnte nicht!

In behutsamen Kreisen fuhren seine Fingerkuppen über meinen Hals entlang, sodass ich ein heftiges Schaudern unterdrücken musste.

Ein plötzlicher Schmerz zuckte durch meine Hand, wand sich wie eine zischende Schlange durch meine Fingerspitzen. Ich hatte mich an einen Ast die Haut aufgerissen. Abgelenkt bemerkte ich zu spät das etwas warmes sich zärtlich unter mein Hemd schob, sofort löste ich mich von ihm, stieß ihn weg, sodass er unsanft im Gras landete. Verdammt! Der Moment war verflogen, wie ein Schlag ins Gesicht hatte mich die Einsicht eingeholt. Wenn er nur meinen Körper begehrte, konnte er sich einen anderen suchen! Schließlich war ich keine Mätresse die man nach belieben zu sich rufen konnte. Und trotzdem bereute ich es, sofort! Vermisste schon jetzt das behagliche Gefühl in das er mich mit seiner Anwesenheit tauchte. Doch sein Verlangen, verletzte und schmeichelte mir zugleich, stand sie ihm im Gesicht als Gegenspieler seiner sonst so beherrschten Disziplin gegenüber. Ein Mann wie er konnte den Kampf nur verlieren. Ihm fehlte in diesen Dingen die Vernunft. Die Liebe war frisch, wie ein gerade aufkeimender Samen einer Rosenstocks. Sie war vergänglich...
 

Sir William Comptom

Einige Augenblicke lang war ich noch mitgerissen von den letzten paar Sekunden, lies sie vor meinem geistigen Auge wiederkehren und fragte mich selbst kurz schalkhaft woher meine plötzliche eile rührte. Das Gras in meinem Rücken fühlte sich feucht und kühl an, bot mir die Strickleiter zurück in die Realität und lies mich anders reagieren als ich es selbst von mir kannte. Ich lachte auf. Herzhaft und voller Übermut in den Augen, konnte es kaum bremsen und nahm die Hand vor den Mund, endlich wieder aufzuhören. Langsam setzte ich mich auf und starrte ihn mit einer Mischung aus Ratlosigkeit, Schalk, Heiterkeit und vielleicht einem Hauch entschuldigend an. “Plötzlich küsst du mich?”, fragte ich aus purem Nonsens, weil mir nichts besseres einfiel und ich gleichzeitig kaum Grund zur Entschuldigung fand. “Eine verrückte Welt ist das!”, lachte ich leicht und schaute zum Himmel hinauf. “Eine sehr verrückte…”, hauchte ich leiser und sah wieder zu ihm. Der Abstand zwischen uns war so schnell überwunden wie er geschaffen worden war und ich küsste diesmal ihn, zurückhaltender und womöglich doch leicht entschuldigend. Die Hände hielt ich in angemessenem Abstand, stützte mich links und rechts von Tallis mit beiden ab und rutschte dann recht rasch wieder zurück. Der Schalk wollte einfach nicht aus meinen Augen verschwinden und als ich nicht die kleinste Reaktion bekam, kam ich langsam auf die Beine und sah hinunter zum Fluss, zu den schwebenden Lichtern. “Sie ähneln dir im Verhalten.”, sagte ich, als ich merkte wie sein Blick meinem gefolgt war. “Kannst du dir denken worin genau?”
 

Mister Thomas Tallis

„Das Recht auf Freiheit, Sir! Sind wir nicht alle gefangen von unseren Pflichten, Aufgaben oder einfach nur unserem Ziel die Verantwortung so gut wie möglich zu tragen? Eingesperrt wie ein Vogel im goldenen Käfig“, antwortete ich sofort eingespielt in die Rolle des Demütigen, ohne aufzusehen. Ein kurzes, widerstrebendes Beben durchfuhr meinen Körper, raschelnd erhob ich mich. Ich konnte spüren wie Trauer und Verlust mein Wesen übermannen zu drohte. Nein so weit durfte es einfach nicht kommen, nicht vor ihm. Meine Knie begannen zu zittern.

„Ich hege weder den Wunsch mit Ihnen weiter zu verkehren noch eine andere Art Beziehung, außer Freund-!“. Das letzte Wort blieb mir im Halse stecken. Panisch versuchte ich Luft einzuatmen, Sauerstoff durch meine erschöpften Lungen zu pumpen. Verflucht! Sir William starrte mich entsetzt an und eilte einen kurzen Schritt auf mich zu. Mir schwindelte und ein plötzliches Gefühl von Müdigkeit überkam mich, griff nach mir und ließ mich in einen Augenblick der Schwäche meine Selbstbeherrschung vergessen. Ich konnte gerade noch spüren wie sich starke Arme um meinen Oberkörper schlossen als ich taumelnd zu Boden sank.
 

Blut. Es musste eindeutig Blut sein, rann an meinen Finger hinab und perlte auf mein weißes Betttuch, wie schön es aus sah, so rein und klar. In rasender Geschwindigkeit saugte das Laken, wie ein gieriges Monster den Tropfen auf. Mein Leben. Für einen Moment war ich mir nicht bewusst wo ich war...Neben mir türmten sich Stapel von wichtigen Pergament über Bücher.. Bin ich eingeschlafen? Ich war erleichtert... Wahrscheinlich habe ich mich an einer der Seiten geschnitten, es konnte nicht anders sein. Ich hatte das Zimmer nicht verlassen, oder? Was für erbärmliche Vermutungen.

//Wie konnten nur so degoutante Gedanken meine Träume beherrschen?//

Es wirkte doch alles so unglaublich echt. Beeindruckend! Fast bildete ich mir ein noch die Umarmung Sir Williams zu spüren...Angewidert von mir selbst riss ich das Gedicht entzwei, über dem ich eingenickt war...gespalten wie mein Herz zwischen zwei Menschen segelten die Blätter zu Boden...
 

Müsste ich immer an dich denken?

wärst du die Liebe meines Lebens?

wenn ja...

ich würde dir mein Herz schenken,

doch...ich suchte dich vergebens...
 

Mister Thomas Tallis (and (indirekt) Sir William Comptom),Mittwoch der 26. 23:56 Uhr
 

Kurze Anmerkung, das Gedicht (siehe Liebeskummergedicht) stammt von meiner Schwester, habs nur noch ein bisschen umgemodelt...vielen dank dafür an dieser Stelle^^ *täschel* *kekse zusteck*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flippi
2008-07-30T10:48:52+00:00 30.07.2008 12:48
Hi, habe es doch schon heute gelesen!
Also ich fand es so richtig toll!
Hi, der Traum war so foller gefühl!
Das mit dem wächseln der Personen fand ich toll,
so kam man gar nie auf die Idee es könnte ein Traum sein!
Hi, bin schon richtig gespannt wie es weiter geht!
Lg

Flippi


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