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Nur diese eine Nacht

1. Platz beim Fanfiktion/Originalstory Wettbewerb von Mona-Kaiba
von

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Eine Nacht

Dies ist also mein Beitrag für den Fanfiktion/Originalstory Wettbewerb und gleichzeitig meine erste Detektiv Conan-Fanfiction.
 

Ich hoffe, dass "Nur diese eine Nacht" dem Publikum und vor allem Mona-Kaiba (^^) gefällt.
 

Also wünsche ich allen Interessierten: Viel Spaß beim Lesen!
 

Sydney
 


 

Nur diese eine Nacht:
 

Der Abend hatte unschuldig angefangen.
 

Es sollte lediglich ein kleines Abendessen werden, der krönende Abschluss von endlos erscheinenden Monaten gefangen im Körper eines Kindes. Aber das Schicksal wollte es, dass sich das Dinner in eine ganz andere Richtung entwickelte.

Das die harmlose Stimmung langsam zu kippen begann wurde Shiho spätestens nach der ersten Flasche Cabernet Sauvignon klar.
 

Nachdem die Schwarze Organisation nun endgültig zerschlagen war hatte Shiho mit Hilfe der Forschungsergebnisse aus deren Labors ein Gegengift für das APTX 4869 finden können.

Die Aktion war ein brillianter Schachzug gewesen. Das Zusammenspiel mehrerer Kräfte hatte das fertig gebracht, woran Einzelne seit langem scheiterten und mit dem Leben bezahlten. Shinichis Spürsinn gepaart mit ihrem Insiderwissen und einer Zusammenarbeit des amerikanischen Geheimdienstes mit der japanischen Polizei waren ausschlaggebend gewesen und hatten diese Verbrecher zur Strecke gebracht.

Das Antidot für das Apotoxin herzustellen, das den beiden ihr normales Alter zurückgab, war dann nur noch ein Kinderspiel für die begabte Chemikerin gewesen.

Noch immer fragte sich die Wissenschaftlerin wie diese Amateure der Organisation mit den ihnen zur Verfügung stehenden Daten aus mehreren sehr aussagekräftigen Versuchsreihen nicht auf das gewünschte Ergebnis hatten kommen können. Entgegen ihrer anfänglichen Vermutung, dass Gifte würde vorbehaltslos weiterverwendet werden, war mit dem Zelltoxin weiter experimentiert worden.

Mit der nötigen Ausrüstung und diesen Tests war es einfach gewesen ein Antiserum zu entwickeln.

Aber diese Anfänger hatten offensichtlich nicht einmal die Informationen der Versuche richtig auswerten können. Anscheinend war es der Organisation nicht gelungen adäquaten Ersatz für sie zu finden. Unangebrachter Weise half das ihr angekratztes Selbstbewusstsein etwas zu polieren.
 

Nun war es soweit. Shinichi und Shiho konnten endlich ihre langersehnte Rückverwandlung feiern.

Bei Rotwein und gutem Essen im Haus des jungen Detektivs fand ihre "Feier" statt.

Die junge Frau bemerkte beiläufig, wie ihr ehemaliger Leidensgenosse die dritte Weinflasche des Abends entkorkte. Nach zwei Anläufen mit dem Korkenzieher gelang es ihm schließlich. Shiho bevorzugte zwar Weißwein, doch es war oft schwer junge Leute von dem herben Aroma eines Trebbianos oder dem säuerlichen Geschmack eines Rieslings zu überzeugen. Der Cabernet Sauvignon war jedoch auch nicht zu verachten, auch wenn weder Shinichi noch sie seine berauschende Wirkung verleugnen konnten. Während sie dem Detektiv beim Öffnen der dritten Flasche zusah, verselbstständigten sich ihre Gedanken.
 

Bilder und Ereignisse der letzten Monate tauchten vor ihrem inneren Auge auf.
 

Das Leben das sie in dieser Zeit geführt hatte war nun endgültig vorbei. Sie leerte den Rest ihres, zugegebenermaßen nicht mehr sehr vollen, Glases in einem Zug. Mit einem deutlich hörbaren Laut beförderte sie es anschließend wieder auf die Tischplatte.
 

Nie wieder Grundschule, nie wieder wegen der Körpergröße belächelt – nie mehr Kind!
 

Durch das Geräusch irritiert sah Shinichi in ihre Richtung.

Sie bemerkte die Veränderung in seinem Blick. Selbst an dem sonst so sonnigen Gemüt des Jungen waren die Ereignisse nicht spurlos vorbeigegangen. So ironisch es auch klang, während seinem Leben als Kind hatte er erwachsen werden müssen…
 

An diesem Punkt verdüsterte sich ihre Stimmung. Auch wenn der Zustand den das APTX 4869 hervorgerufen hatte nicht gerade erfreulich war, so war doch die Zeit, die sie als Kind verbracht hatte, eine der besten in ihrem jungen Leben gewesen, wie sie gerade mit Entsetzen feststellte.

Zum ersten Mal hatte sie ein gewisses Maß an Freiheit genossen. Zum ersten Mal hatte sie die Bedeutung von Freundschaft kennen gelernt.

Während Shinichi erwachsener geworden war, hatte sie gelernt, dem Kind in ihr mehr Spielraum zu geben – und es hatte ihr gut getan.

Von diesem Leben musste sie sich nun trennen.

Es war eine Maßnahme zum Schutz der Kinder. Mittlerweile hatte sie solche Schutzmaßnahmen satt, sie hatte schließlich schon zu lange unter ihnen gelitten, doch das Wohl der Detective Boys ging vor. Die Kinder mussten unter allen Umständen geschützt werden. Sie hatte niemandem von ihrem Plan erzählt. Nur der Professor war in die wichtigsten Details eingeweiht worden und hatte versprochen dieses Informationen nicht weiter zu geben.
 

Sie würde gehen.
 

Noch morgen würde sie Japan verlassen und nach Europa gehen.
 

So oft hatten sie sich diesen Moment vorgestellt, den großen lang ersehnten Triumph. Doch, wie konnte es auch anders sein, kam es nicht zu der riesigen Feier, die in Shinichis Tagträumen ein fester Bestandteil dieser Vorstellung gewesen war. Viel mehr hatte sich eine gewisse Melancholie bei den beiden eingestellt. Ein bitterer Beigeschmack hatte sich eingeschlichen und verdarb ihnen die Freude über ihren Sieg.

Auch wenn nun der Kampf vorbei war, sollte nichts von dem Geschehenen an die Öffentlichkeit dringen. Es würde zuviel Aufsehen erregen und auch wenn nun der Kern der Organisation zerschlagen war, so wäre es doch illusorisch darauf zu vertrauen, dass keiner der Agenten die Ziele weiterverfolgte. Nein, sie waren noch da, zwar unorganisiert aber dennoch nicht zu unterschätzen und immer noch aktiv im Untergrund. Der Großteil der Involvierten bestand nicht aus Neueinsteigern in der Szene. Mörder, Dealer, Kopfgeldjäger und jede Menge anderer dunkler Gestalten hatten dazugehört und dieses effiziente Netzwerk gebildet.
 

Der Professor ging davon aus, dass für die jungen Leute trotzdem keine große Gefahr mehr bestand, wenn sie sich ruhig verhielten und keine Attentate provozierten. Jene Subjekte sorgten im Normalfall lieber für sich selbst, als den Idealen eines zerstörten Verbrecherrings nachzujagen.

Dennoch war die Gefahr nicht vollständig ausgestanden, aber das würde sie wohl niemals sein... Überall auf der Welt verstreut gab es noch diejenigen, die von der Philosophie der Organisation tatsächlich überzeugt gewesen waren, kleinere Zellen dieses Syndikats waren erhalten, wenn auch mit begrenzteren Mitteln als der Kern. Diese radikalisierten Schwerverbrecher würden sich nicht scheuen noch einige Morde an die vorhergegangenen zu reihen, sollte man sich als Opfer anbieten. Lautstark die Zerschlagung kund zu tun, konnte man getrost als offene Kriegserklärung sehen.

Gerne hätte vor allem der junge Detektiv seinen Triumph laut in die Welt hinausgeschrieen, doch in Anbetracht der Situation hatten der Professor und Shiho in überzeugen können noch diesen einen „Fall“ anonym zu lösen. Auch wenn es an seinem Ego kratzte musste er schlussendlich einsehen, dass es keine gute Idee gewesen wäre.
 

Sie hatten vorausschauend alle Spuren und Hinweise, dass es dieses Verbrechersyndikat jemals gegeben hatte, vernichtet oder diese Aufgabe den Behörden überlassen.
 

Nachdem die junge Wissenschaftlerin alle verwertbaren Unterlagen, Versuchsreihen und Proben des APTX 4869 an sich genommen hatte, hatte sie die Verteidigungsanlage des Gebäudes aktiviert.

Die Selbstzerstörung hatte den ganzen Laborkomplex und zwei Nachbargebäude, die als Lagerhallen für allerlei gefährliches Spielzeug, angefangen bei Autos bis hin zu Maschinengewehren, gedient hatten, vollständig zerstört. Etliche Gebäude im Umkreis waren schwer beschädigt, eines sogar akut einsturzgefährdet.

Die junge Frau hatte die Folgen ihres Handelns gekannt, war sie als eine der leitenden Chemikerinnen doch am Aufbau der Sprengstoffpakete an allen wichtigen Punkten des Hauses direkt beteiligt gewesen. Doch wusste sie auch, dass mitten in der Nacht wenige Opfer zu befürchten waren. Ihr Standort lag im Zentrum eines Fabriksviertels, keine Wohnhäuser weit und breit.

Die Folgen die zu befürchten waren, falls die Machenschaften der Organisation ans Licht kommen würden, wären fataler, als wenn alles vernichtet werden würde.

Den Rest zu beseitigen war eine Aufgabe die den Polizeibeamten geblieben war.
 

Shinichi hätte gewiss anders gehandelt. Er hätte niemals die Courage gehabt die Explosion zuzulassen. So sehr Shiho in auch mochte, seine hohen moralischen Werte waren oft hinderlich, zumindest bei solchen Aktionen war sie fehl am Platz.

Sie wunderte sich sowieso, wie ein Mensch mit solch einem Gerechtigkeitssinn und dem Zwang andere Menschen vor Unheil bewahren zu müssen, so lange in dieser Situation überlebt hatte…

Er stellte immer das Wohlergehen anderer, ja sogar die Lösung eines Falles, auch wenn sie dem Opfer nichts mehr brachte, über sein eigenes. Es war doch eigentlich genau genommen nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ihm etwas zugestoßen wäre. Das er ausgerechnet an Schwerverbrecher wie Gin und Vodka geraten war, war ein bedauernswerter Zufall gewesen.
 

Gin und Vodka…

Diese beiden würden Shiho keine Probleme mehr bereiten. Sie lagen irgendwo unter den Trümmern der Lagerhalle, die offiziell bei einer Gasexplosion zerstört wurde.
 

Die Verbrecher waren auch nicht der Grund für ihr baldiges Verschwinden.

Es war die Polizei.

Man hatte ihr sehr deutlich nahe gelegt dieses Land zu verlassen und unterzutauchen, wenn sie ihre Freiheit genießen wollte.

Dies war sogar ein Entgegenkommen und sie war dankbar dafür. Man hätte sie auch sofort verhaften können. Durch ihre Entwicklungen war sie maßgeblich an einigen Attentaten und anderen Verbrechen beteiligt. Es hatte auch ein Leben vor dem APTX 4869 gegeben, ein Leben mit anderen Giften.

Auch wenn sie nicht selbst die Morde ausgeführt hatte, war dies eine ausreichende Begründung um sie lebenslang einzusperren.

Beihilfe zum Mord... So lautete die offizielle Anklage.

Einzig ihre Unterstützung bei Shinichis Arbeit und die dadurch entstandenen Kontakte hatten sie davor bewahrt postwendend in eine Zelle verfrachtet und bis zu ihren Ableben hinter Gitter zu verrotten.
 

Dieser Blick… Schon wieder lang dieser Blick auf ihr.

Der Junge mit seinem unerschöpflichen Spürsinn schien bereits irgendetwas zu ahnen.

Es tat ihr in der Seele weh ihn verlassen zu müssen.
 

Sie mochte ihn, sie mochte ihn sogar sehr - viel zu sehr um aus freien Stücken wegzugehen.

Er hatte ihr Kraft gegeben und sie aus dem tiefen Loch der Verzweiflung geholt nach dem Tod ihrer Schwester. Auch wenn sie ihr Interesse an ihm immer als rein wissenschaftlich bezeichnet hatte, und sich dies auch die meiste Zeit selber einredete, konnte sie manchmal nicht umhin, zu bemerken, dass ihr Luftschloss einfach nicht der Realität entsprach.

Es waren Momente wie diese, wenn sie es nicht mehr leugnen konnte. Oder wenn er mit seinem brillianten Verstand einen Fall löste. Oder wenn sie mit ihm in der Schule saß… Oder besser gesagt gesessen hatte.
 

Schon den ganzen Abend hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden, das Gefühl, dass er hinter die Maske blickte, die sie zum Schutz vor der Welt trug. All diese Vorkommnisse hatten sie zusammengeschweißt – sie waren ein Team geworden. Er kannte sie zu genau und das machte ihr Angst.

Die ganze Zeit über wollte Shiho dieses neue Gefühl richtig einordnen, doch bevor es ihr gelang hatte er sich erhoben und kam auf sie zu.
 

Aus leicht geweiteten Augen sah sie ihn an.

Nur selten ließ sie andere hinter die Fassade, die sie schützte, blicken. Andere hieß in diesem Fall zwei lebende Personen: Der Professor, der sie vorbehaltlos aufgenommen hatte, obwohl er um ihre Vergangenheit wusste und Shinichi, der ihr Kraft gegeben hatte.

Doch jetzt sprachen deutlich, Einsamkeit, Zweifel und Angst aus ihrem Blick.

Als der Brünetten bewusst wurde, was sie sich gerade für eine Blöße gegeben hatte, wandte sie den Blick ab. Sonst so beherrscht und verschlossen, wollte er ihr in diesem Moment einfach nicht gelingen, ihre Gefühle zu verstecken.

Sie schob es auf den Alkohol…

Der Gedanke es könnte die emotionale Ausgelaugtheit und Erschöpfung sein, oder gar die Angst Shinichi nie wieder zu sehen, würde Schwäche bedeuten.

Und Shiho war nicht schwach!... Oder vielleicht doch?

Auf jeden Fall war sie nicht fähig sich zu wehren, als Shinichi nun sanft ihr Kinn anhob und ihr Gesicht in seine Richtung drehte.

„Mach’ nicht so ein Gesicht, dass macht nur Falten…“ Er drehte sich weg. „Außerdem steht dir ein Lächeln viel mehr.“, sagte er leise mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen.

Gegen ihren Willen musste sie kichern. Das war typisch Shinichi. Zuerst zog er sie auf um dann doch etwas Nettes zu sagen.

„Das sagst du bloß, weil du betrunken bist, Kudo.“ Sie wollte aufstehen um der körperlichen Nähe zu entkommen. Nicht, dass es ihr unangenehm war, aber sie würde für nichts mehr garantieren können, sollten sie sich noch lange so nahe sein. Zu lange waren sie sich schon zu nahe…

Doch anstatt auf ihren Füßen zu stehen landete sie in Shinichis Armen.

„Wer von uns ist hier wohl betrunken?“. Obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste sie dass er grinste.

Gegen ihren Willen musste sie seufzen.

Sie würde das alles vermissen. Die Art wie sie miteinander zu reden pflegten, dass gegenseitige Necken.
 

Tränen hatten sich in ihren blauen Augen gebildet. Sie schienen nur darauf zu warten, dass ein letzter Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen würde, um sich über die Wangen der jungen Frau zu ergießen.

Sie schloss die Augen – ein verzweifelter Versuch, nicht zu weinen – doch öffnete sie diese einen Moment später schon wieder, als sie die Worte vernahm, die der junge Mann in ihr Ohr flüsterte.

„Nicht Shiho… Sieh mich an.“

Shiho… Er hatte tatsächlich ihren wahren Namen benutzt.

Selten hatte sie diesen gehört… Sie war mittlerweile so daran gewöhnt, mit einem ihrer vielen Decknamen angesprochen zu werden.

Das war schließlich zu viel für sie. Es war der eine kleine Tropfen, der ausreichte um den Damm brechen zu lassen.

Schluchzend warf sie sich an seine Brust.
 

Etwas überfordert mit dieser Situation, schlang der junge Detektiv schließlich die Arme um sie.

Noch nie hatte er sie so gesehen, aber nach den vorangegangenen Ereignissen, war dieses Verhalten wohl ganz normal für ein fühlendes, menschliches Wesen. Und ein menschliches Wesen war sie, auch wenn sie sich heftig darum bemühte, der Welt etwas anderes vorzuspielen.

Irgendwann war der Punkt gekommen, an dem auch eine Shiho Miyano nicht mehr konnte. Dieser Punkt war offensichtlich jetzt erreicht.
 

Behutsam strich er der Wissenschaftlerin über den Rücken, als sie sich vollkommen ausgelaugt schluchzend in sein Hemd krallte. Mit ihr im Arm sank er auf die Couch, die sich gleich neben dem Esszimmer befand.

„Es ist vorbei. Es ist okay.“ Mit diesen Worten versuchte er sie zu beruhigen. „Jetzt wird alles wieder gut.“

Dieser letzte Satz verfehlte seine Wirkung gewaltig. Anstatt sie zu beruhigen, regte er sie anscheinend noch mehr auf. Die junge Frau schien kaum noch Luft zu bekommen und vergrub ihr Gesicht in dem Stoff seines Hemds. Shinichi konnte nichts anderes tun, als sie festzuhalten und ihr tröstend über den Rücken zu streichen.
 

Irgendwann wurde das Schluchzen der Brünetten schließlich leiser und auch die Tränen versiegten. So saßen die beiden auf der Couch. Shiho lag mehr auf Shinichi, als dass sie auf dem weichen Bezug des Möbelstücks saß. Es gab ihr Sicherheit und der Detektiv empfand es, jetzt da es ihr wieder besser ging, alles andere als unangenehm.

Seine Arme waren immer noch um ihre zarte Gestalt geschlungen und drückten sie eng an ihn. Einer ihrer Arme hatte sie um seinen Hals gelegt, was den Körperkontakt noch verstärkte. Jedoch schien sich keiner der beiden daran zu stören.

Die junge Frau hatte ihren Kopf auf Shinichis Schulter abgelegt. Eine Zeit lang lagen sie einfach nur zusammen da, den Blick in die Ferne gerichtet.

Als die Chemikerin sich schließlich erheben wollte, wurde sie zurückgehalten. Shinichis Finger hatten sich um ihr Handgelenk gelegt und hinderten sie daran sich vollkommen von ihm zu lösen.

Ihre Blicke trafen sich und Shiho versank in Shinichis Augen.

Dieser begann sanft die Tränenspuren in ihrem Gesicht wegzuwischen.

„Was verschweigst du mir Shiho? Ich sehe doch, dass dich etwas belastet.“

Shiho beugte sich zu ihm hinunter und platzierte einen kleinen Kuss auf seinen Lippen.

„Ich kann es dir nicht sagen….“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Aber ich kann es dir zeigen…“ Mit diesen Worten versiegelte sie erneut seine Lippen mit ihren.
 

Die junge Frau erwartete, dass er sich zurückziehen würde, oder dass er sie von sich stoßen würde – aber nicht, dass er ihren Kuss erwiderte und schon gar nicht, dass er sie an sich zog und nicht mehr loslassen wollte.

Hätte sie sich wehren wollen, sie wäre zu erstaunt gewesen.
 

Sie hegte Zweifel.
 

Sie fragte sich, ob er das wollte, oder ob der Wein aus ihm sprach.

Immer hatte sie sich zurückgehalten, weil sie der Meinung gewesen war, er würde sie nicht mögen, zumindest nicht auf diese Art.

Doch der Junge hatte sich verändert, war erwachsen geworden, war über die Beziehung zu seiner Sandkastenliebe, die an seiner langen Abwesenheit schlussendlich gescheitert war, hinweggekommen…

Shiho warf ihre Zweifel über Bord, als sie spürte, wie der Kuss immer intensiver wurde.
 

Es war nur diese eine Nacht – Nur diese eine Nacht wollte sie glücklich sein. Morgen würden die Beweggründe ohnehin keine Rolle mehr spielen… Es würde keine Rolle spielen.
 

Es würde ihre Herzen brechen - So oder so.
 

Und so ließ sie das erste Mal in ihrem Leben ihre Bedürfnisse, ihre Gefühle, einfach zu.
 

Sie ließ es zu, dass er sie küsste und seine Hände über ihren Körper gleiten ließ. Sie ließ es zu, dass er sie in die Kissen drückte und sich über sie beugte. Sie ließ es zu, dass sie einander Liebe schenkten und eins wurden.
 

Der Abend hatte unschuldig angefangen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wolkenkranich
2013-06-28T13:47:24+00:00 28.06.2013 15:47
Gott diese ff hat wirklich den ersten platz verdient.
Von:  OnePieceFan
2011-01-02T16:29:31+00:00 02.01.2011 17:29
AHHHHHHH!
AHHHH!
^^
ach ja! das würde zu ihr passen. danach einfach zu verschwinden!
Mich würde es aber interessieren, ob shinichi ihn nich hinterher reisen würde! hmmm. .
:D
auf jeden fall super geschrieben :D
liebe grüße

Von: abgemeldet
2010-05-31T21:01:57+00:00 31.05.2010 23:01
wunderbar!
ganz, ganz große klasse.

und wie mona-kaiba schon sagte, da MUSS eine fortsetzung folgen, d.h. ich würde eine erbeten ;)..

Von:  Irene-Adler
2010-03-28T15:30:03+00:00 28.03.2010 17:30
1. Hut ab, du bist Weinkennerin XD

2. „Ich kann es dir nicht sagen….“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Aber ich kann es dir zeigen…“ <- Das ist mein absoluter Lieblingssatz XD

3. Ich fand die FF wirklich wunderschön, danke ^^
Von:  Rukia-sama
2009-07-26T17:19:19+00:00 26.07.2009 19:19
...und nicht ganz so unschuldig geendet, nicht wahr?^^

Ne tolle FF, aber was mich stört sind immer diese angedeuteten Bad Ends -_-
Na, das war jetzt nicht auf deine FF speziell bezogen keine Sorge^^
Nur, ach ich weiß auch nicht, i-wie gbt es selten ShihoxShinichi FF´s die ein Happy End haben, und das verwundert mich

Nachdem was die beiden, hauptsächlich ja sie, durchgemacht haben wäre das ja mehr als fair...

Naja egal, toll geschrieben^^
Von:  MichiruKaiou
2008-07-20T18:00:19+00:00 20.07.2008 20:00
Als Siegerin von Mona-Kaibas WB hab ich es mir nicht nehmen lassen, deine FF auch mal zu lesen.
Ich muss sagen, für deine erste Conan FF hast du dir schon richtig gut was ausgedacht. Du beschreibst auf eine interessante Art die Zerschlagung der Organisation, machst aber gleichzeitig deutlich, dass die Gefahr nie wirklich vorbei sein wird.
Auch das Shiho als Mittäterin geraten wird, ins Ausland zu gehen, finde ich auch mal eine gute Idee, denn unschuldig ist sie ja wirklich nicht.
Also wirklich eine tolle Rahmenstory^^

Dagegen muss ich sagen, hat mir persönlich bei der gegenwärtigen Handlung ein wenig was gefehlt. Du machst zwar kurz deutlich, dass Shinichi Shiho eine Menge bedeutet, aber irgendwie ist mir das zu wenig, um gleich plötzlich auch miteinander zu schlafen. Ran wird mir auch ein wenig zu schnell abserviert, denn wie hat er sie denn überwunden?
Das Ganze könnte man sicherlich noch ausarbeiten und auch ein wenig emotionaler gestalten, der Weg dahin ist mir irgendwie einfach zu nüchtern. Vor allem weil Shiho sich zuerst denkt, dass Shinichi durch seine moralischen Vorstellungen irgendwo schwach ist, aber ein paar Absätze später gibt es nichts negatives mehr an ihm. Da fehlt es mir einfach noch ein bisschen mehr an Emotionen und Intentionen.

Die Idee des Dinners an sich ist wiederum richtig gut und es ist ja auch nicht schlecht, dass dann am Ende mehr draus wird, wenigstens für eine Nacht.
Dass du die Weine so konkret bezeichnet hast, finde ich übrigens richtig gut, so viel Mühe hätte ich mir gar nicht gemacht, das fand ich schon sehr beeindruckend und auch sehr passend^^

Ansonsten finde ich deinen Schreibstil auch nicht schlecht, du solltest vielleicht nur ein bisschen auf deine Kommasetzung achten.

Du hast einen interessanten, stimmigen OS abgeliefert, noch mal Gratulation zum 1. Platz.
Von:  Mona-Kaiba
2008-07-20T06:30:11+00:00 20.07.2008 08:30
Hier kommt die Gesamtbewertung.

Zuerst einmal der übliche Kram.
Also, Rechtschreibung und Grammatik waren völlig in Ordnung. Da war nicht mal ein Tippfehler drin, wenn ich das richtig gesehen habe. Freut mich.
Die Umsetzung des Titels fand ich auch gut. Da ‚nur diese eine Nacht’ hier gleich mehrfach Bedeutung gewinnt. Zum einen würde sie nur diese eine Nacht weinen, nur diese eine Nacht noch mit Shinichi verbringen und nur diese eine Nacht mit ihm schlafen. Traurig, aber passend.
Da das ganze von Shihos Sicht geschrieben ist, kommen Shinichis Gefühle nicht ganz so zur Geltung, aber das ist ja normal und du hast es auch sehr gut hinbekommen, aus Shihos Sicht zu schreiben, was Shinichi wohl fühlt. Shihos Gefühle hast du auch sehr gut rüber gebracht. Aber vielleicht währe die Beschreibung des Raumes in dem sie sich befanden, noch ganz günstig gewesen.
Die Gestaltung der Dialoge war... na ja, es gab ja nicht viele Dialoge (^^’), was aber absolut nicht schlimm ist, die Geschichte ist auch ohne zu viel Geschwafel gut geworden.

So nun zur Inhaltlichen Bewertung.
Was mich etwas gestört hat, waren die Namen der Weine, möglicherweise liegt es einfach nur daran, dass ich keinen Alkohol trinke, aber außer mit dem Riesling, konnte ich mit den anderen überhaupt nichts anfangen bzw. konnte sie nicht einmal aussprechen. Also ich denke, es hätte völlig gereicht zu schreiben das es eben ein mehr oder weniger teurer Weißwein oder eben Rotwein war.
Sehr gut fand ich, wie du die Geschichte mit der Organisation ausgearbeitet hast, denn es dürfte eigentlich klar sein, dass man so eine große Organisation, nie ganz Komplett vernichten können wird
Auch das, dass Shiho eigentlich ins Gefängnis müsste, weil sie ja einmal Teil der Organisation und an einigen Morden beteiligt war, finde ich gut. Es ist Logischer, als wenn sie einfach als Unschuldig bezeichnet würde, nur weil sie mit geholfen hatte, die Organisation zu zerschlagen.
Eigentlich müsste ich jetzt schreiben, dass mir die Sache mit Shinichi und Shiho doch etwas zu schnell ging, aber seltsamerweise empfand ich es nicht so. Es hat irgendwie ins Geschehen gepasst, dass alles so schnell ging und man kann sich ja auch seinen Teil bezüglich des Weins denken.
Es war irgendwie ein Trauriges bzw. recht offenes Ende. Aber ich fand, dass es für die Story ein guter Abschluss war. Ein Happy End, hätte nicht gepasst, leider.

Also, alles in allem war es eine sehr schöne Story. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel man mit so wenig Wörtern rüber bringen kann.

PS: Ich würde dir eine Fortsetzung vorschlagen! ^_~

Der 1. Platz für 'Nur diese eine Nacht'
Von: abgemeldet
2008-07-07T22:28:41+00:00 08.07.2008 00:28
geilo!^!!!


.///. XDDDD


Das is ne gaile FF



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