Vom Leben eines Superstars (Prolog)
Blitzlichtgewitter, Bodyguards und eine Unzahl von hysterisch kreischenden Fans; für viele ist dies ein heiss ersehnter Traum. Der Traum vom berühmt sein.
Zwar streben viele Menschen, überall auf der Welt dieses Ziel an, doch nicht für jeden geht dieser Wunsch in Erfüllung. So müssen sich viele junge Leute damit abfinden, dass der von Kindheitszeiten an gepflegte Traum von Ruhm und Reichtum nichts weiter als ein schöner Traum bleibt. Und das, obwohl sie sich nur zu gern von ihrem alten, langweiligen und anstrengenden Leben trennen, und lieber zwei oder drei Mal im Jahr Urlaub machen würden.
Von Journalisten fotografiert und auf den Straßen von allen Leuten um Autogramme angebettelt werden, so stellen sich viele das mehr als angenehme Leben eines Superstars vor.
Für Itachi Uchiha ist die Belagerung durch Paparazzi und hysterische Fangirls Alltag geworden. Angefangen vom gewöhnlichen Einkauf im Supermarkt, bis hin zum Zeitung holen vor der eigenen Haustür, es gab nichts, was der junge Star tun könnte, ohne dass es am nächsten Tag in allen möglichen Boulevard- Magazinen stehen würde.
Mittlerweile hatte sich der 21-Jährige mit seinem Schicksal abgefunden. Dennoch spürte er immer wieder, dass da noch etwas in ihm war, das wie ein Dorn in seinem Fleisch drückte. Doch zwischen all den Filmsets und Fotoshootings blieb dem Superstar keine Zeit sich über jenes Gefühl Gedanken zu machen. Ob er denn mit seinem Leben zufrieden, oder gar glücklich wäre, hatte er sich schon vor langer Zeit aufgehört zu fragen.
Erneut hatte ein von Fotoshootings und Autogrammstunden geprägter Tag seinen Höhepunkt erreicht. Mit dem Zuklappen seines Handys hatte Itachi offiziell das Ende eines weiteren harten Arbeitstages eingeläutet. Das Abschlussgespräch mit seinem Manager, welcher bereits den nächsten Tag des jungen Stars verplant hatte, war der wohl anstrengendste Teil des Tages gewesen.
Itachi seufzte schwer. „Und wieder ein Tag meines Lebens vergeudet...“. Erschöpft strich sich der junge Mann durch sein langes schwarzes Haar und wischte sich über die schmerzenden Augen. Die eine Hand in den Nacken gelegt begab er sich ins Badezimmer und stellte sich vor den Spiegel, wo er in seine blutroten Augen blickte. Er schüttelte schwach den Kopf, ehe er die Kontaktlinsen entfernte und in ihre mit Schutzflüssigkeit gefüllte Phiole fallen ließ.
„...Scheißteile...“
Itachi Uchihas Manager war auf die Idee gekommen seinem Schützling ein ganz eigenes Image aufzudrücken und so war es schnell beschlossene Sache gewesen, dass der junge Star in der Öffentlichkeit blutrote Kontaktlinsen tragen würde. Sein Manager, der obendrein auch noch sein eigener Onkel war, hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht seinen Neffen weltweit zu vermarkten und damit hatte er zweifellos Erfolg. Zwar waren am Anfang noch die nagenden Gedanken in Itachi da gewesen, ob er sich wirklich so von seinem Onkel benutzen lassen wollte, der ja zwar einer seiner letzten beiden Familienangehörigen war, jedoch noch lange nicht über sein Leben bestimmen durfte. Es war ihm von vornherein klar gewesen, dass sein Onkel, Madara Uchiha, sich keinesfalls aus familiären Gründen um Itachi und dessen jüngeren Bruder Sasuke kümmern wollte, als er sie kurz nach dem Tod ihrer übrigen Verwandten aus ihrer Heimatstadt nach Los Angeles holte. Das lag nun jedoch schon einige Jahre zurück und spielte inzwischen auch keine Rolle mehr. Heute tat Itachi einfach was sein Onkel ihm sagte, zwar nicht aus Gehorsam, sondern viel mehr, weil er nicht auch noch seine Gedanken mit seiner ermüdenden Arbeit vergeuden wollte.
Der Schwarzhaarige seufzte schwer als er aus dem Bad in den Flur trat und sich sein schwarzes Basecap aufsetzte, ehe er sich seine alte schwarzweiße Baseball- Jacke überwarf.
Darauf bedacht von niemandem gesehen zu werden, schlich sich Itachi aus seinem großen Haus, in welchem er allein lebte und flüchtete durch eine kleine, mehr versteckte Tür, hinten im Gartenzaun, hinaus in die Nacht.
Sein Weg führte ihn durch die Stadt, wo er an fast jeder dritten oder vierten Litfaßsäule sich selbst erblickte, wo er für irgendwas unsinniges, wie Kleidung und ähnliches warb.
Schon nach der ersten Werbetafel, auf welcher der Schwarzhaarige sich selbst erkannte wie er für Levi‘s Jeans verführerisch posierte und vermutlich unzählige junge Mädchen und Frauen mit seinem mehr als attraktiven Körper aus der Fassung brachte, wann immer sie an einem dieser Werbeplakate vorbeiliefen, zog Itachi den Schirm seiner Basecap tiefer ins Gesicht und beschleunigte seine Schritte.
Er hasste es sich selbst auf Werbeplakaten, Postern oder Kinoleinwänden zu sehen. Am Anfang hatte es ihm ja auch noch irgendwie gefallen, wenn ein Mädchen eines der Boulevard- Heftchen aufgeschlagen hatte, darin ein Poster von ihm entdeckte und vor Freude angefangen hatte wie verrückt umher zu springen. Doch nun war es einfach nur noch nervig. Der junge Star verabscheute es regelrecht, ebenso wie diese ganzen Paparazzi, die ihm sonst immer und überall hin folgten.
Itachis Weg führte ihn in eine kleine Bar, eher unscheinbar und weitgehendst ruhig. Diese kleine Bar war für den Superstar der Ort, an welchem er sich nach besonders harten Tagen zurückzog. Zwar würde es auch hier ablaufen wie immer, er würde wohl von Toni, dem Barbesitzer, freundschaftlich begrüßt werden und sich dann einige Gläschen Schnaps genehmigen, doch immerhin hatte er hier mal seine Ruhe vor der Welt, wenn auch nur für ein oder maximal zwei Tage in der Woche. Am nächsten Tag würde es wieder ‚Arbeiten!‘ heißen.
Ja, dies war Itachi Uchihas Alltag. Sein Leben. Ein Leben, das sich so viele vergeblich wünschen.
~Prolog Ende