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a cascade of dreams

von

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Ein Lächeln

Jun war in ihr Zimmer gegangen, was ich extra für sie zurecht gemacht hatte, aber ich... Ich konnte nicht schlafen. Es war etwas mit diesem Bild. Diesen jungen Mann, mit den roten Augen. Ich glaubte in seinen Augen zu versinken, darin in Sicherheit zu ruhen. Sie faszinierten mich von dem ersten Augenblick an, denn sie wirkten so warm und liebevoll. Und dennoch lag etwas trauriges in ihnen. Ich konnte es einfach nicht zuordnen, doch was mir bewusst wurde, als ich das Bild sah, dass mein Herz schneller schlug. Ich verstand es nicht, denn es war irreal sowas für ein Bild zu fühlen, was meine beste Freundin alleine aus einem Traum heraus geschaffen hatte. Ich konnte dieses Bild nicht länger ansehen, es zog mich in seinen Bann, verschlang meine Seele und wollte mich mit sich ziehen und zu einem Teil von Jun´s Träumen haben. Deswegen entschloss ich mich zu duschen, einfach nur weit weg von dem Bild und dahin wo ich den Kopf frei bekommen konnte.
 

Das heiße Wasser tropfte mir sanft und fließend über meine Haut. Es tat mir gut, denn ich spürte wie mir jeder einzelne Tropfen eine Massage gab, die etwas von meiner Spannung und Verkrampfung lösten. Sie fühlten sich an wie Fingerspitzen, die über meine nackte Haut glitten. Ein wahres Horrorszenario wenn man so sehr wie ich japanische Horrorfilme liebt. Und plötzlich, ich weiß es mag sehr naiv klingen, bekamen diese Fingerspitzen eine neue Bedeutung. Es waren nicht mehr die Wassertropfen die über meine Haut strichen. Es war nicht mehr der warme Wasserdampf der meinen Nacken berührte. Ich riß die Augen auf, denn dies konnte doch nur ein schlechter Traum sein. Eilig drehte ich mich um, doch nichts. Aber meine Haut prickelte immer noch. Die Berührungen des Wassers waren andere. Hatte ich das nur geträumt? Ich schluckte, denn ich verstand es nicht, ich konnte es nicht verstehen und vor allem konnte ich nicht einfach so einer kleinen lausigen Illusion unterliegen.
 

„Was machst du da oben auf dem Baum?“ Lächelnd sehe ich zu einem jungen Mann herab. Er wartet unten auf mich und sieht mich fröhlich an. Einen kurzen Augenblick springt mein Herz in die Höhe und wünschte sich, er säße hier neben mir. „Ich nehme die Sonne in mich auf.“Meine Worte klingen naiv, aber ich meine sie so wie ich sie sage, denn schließlich ist es meine Energiequelle. Doch er nimmt mich ernst. „Magst du nicht mal einen Apfel essen?“ Ich murre leicht. Er versucht es schließlich immer wieder, doch ich halte nichts von den weltlichen Sünden, die auch das Essen gewisser verbotener Früchte einschließt. Dennoch macht es mir nichts aus das er fragt, denn schließlich ist er einfach nur besorgt um mich und ich weiß das zu schätzen, seit ich hier an seiner Seite bin.
 

Erschrocken schreckte ich aus meinen Dämmerschlaf. Ich sah mich im Zimmer um und bemerkte das ich nach dem Duschen wohl im Wohnzimmer eingeschlafen war. Das war wohl typisch für mich, ich schlief immer da ein, wo mich die schwere meiner Augenlieder am meisten packte. Und aus dem Traum hatten mich die roten Augen gerissen. Ich schluckte und warf einen Blick auf das Bild. Mir lief es kalt den rücken runter. Ich blinzelte doch... es war verschwunden. Hatte das Bild wirklich gelächelt? Ich wusste zwar das Juns Bilder Lebendig wirken konnten, aber so lebendig... das war selbst für Juns Verhältnisse unmöglich. Doch warum hatte ich mir das eingeredet? Ich schüttelte den Kopf, denn so langsam bezweifelte ich, dass ich noch bei klaren Verstand war. Eigentlich... nein denn wer unter der Dusche Hände spürte und glaubte das Bilder plötzlich lächelten, konnte nicht mehr alle Tassen im Oberstübchen beisammen haben. Wahrscheinlich brauchte ich aber einfach nur etwas Schlaf, am besten Traumlosen, denn sonst hätte mich der Wahnsinn schon bald zum neusten Mitglied der Klapse gemacht.
 

Sanft und gleichmäßig fliegen die kühlen Lüfte des Nordhimmels in mein Zimmer. Es wirkt so als ob sogar kleine Wattewolken mit hinein schweben und mich fröhlich mit ihren Tanz umgeben. Ich fühle mich frei, ein Gefühl, dass ich selten erlebe, doch warum nicht? Es gibt nicht viel außer dem Palast wo ich geboren wurde. Hier lebt meine Familie und die die mich lieben. Ich bin ihre Prinzessin, rein und fröhlich und wahrscheinlich auch wunderschön, zumindest sagen das immer alle. Doch leider will nie jemand mit mir spielen. Und als ich Papa eine Freude machen wollte, so wie es eine meiner Dienstmädchen tat, da wurde er wütend und sagte mir ich sei schmutzig. Ich fastete dafür und nun hat Papa mich wieder lieb. Ich hab Papa auch lieb und will nicht das er böse auf mich ist, er ist schließlich mein Papa. Eigentlich war ich noch nie da draußen. Ich höre sie nur immer davon sprechen. Von grünen Wäldern, blauen Flüssen und Seen und vielen Lebewesen. Aber ich darf da nicht raus, denn Papa sagt ich würde dort nur schmutzig werden. Ich will aber rein bleiben, denn schließlich bin ich Papa´s kleiner Liebling.



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