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a cascade of dreams

von

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Realitätsnah?

Es war ein weiter Weg bis in die Psychiatrie, die nun schon seit drei Wochen Jun´s Heimat war. Ihr Eltern hatten sie verstoßen und hatten auch nicht vor sie länger „auszuhalten“ doch ich konnte nicht zu lassen, dass man meine beste Freundin einfach weg sperrte. Es waren doch nur Träume, die sie verfolgten. Träume, die nicht einmal real waren, selbst wenn Jun es vielleicht glaubte. Ehrlich gesagt war es mir egal, ob sie daran glaubte oder nicht, sie tat damit niemanden weh. Ich hatte genug platz in meiner Wohnung für eine weitere Person, außerdem musste Jun auch wieder ihr Studium aufnehmen um noch ihren Abschluss zu machen. Ich selbst studierte auch, also würde es eine niedliche kleine Studentinnen WG sein, in der zwei beste Freundinnen wohnten und jeden Abend Pyjama Partys machten. Zumindest war das meist Jun´s Ansicht von einem richtig geilen Studentinnen Leben. Meine Ansicht sah etwas anders aus. Ich wollte einfach nur in Ruhe meine Bücher lesen, meinen Gedanken nach hängen und eigene Werke schaffen. Und dazu brauchte ich Ruhe, viel Ruhe. An sich war das schon ein Grund Jun nicht in meine Wohnung zu nehmen, doch sie war eben meine beste Freundin und ich konnte sie in dieser Psychiatrie nicht lassen. Sie wäre dort sicherlich noch psychotischer geworden als bei mir.
 

Ich kam ziemlich schnell voran und war im Null Komma Nichts in der Psychiatrie. Jetzt erst entwarf ich einen Plan wie ich Jun hier raus holen konnte. Es war noch Besucherzeit, ihre Tasche war gepackt, denn sie wusste, dass ich kommen würde. Zumindest hatten wir das vor vier Tagen ausgemacht. Ich ging in ihr Zimmer, kein Arzt oder Therapeut bemerkte mich. Keine Schwester war auf dem Flur, doch das war egal. Sie konnten stehen wo sie wollten nur nicht in der Freiheit. „Das bist du ja endlich. Was hast du solange gebraucht? Ich muss hier weg... Ich dreh sonst durch.“ typisch Jun. Ich wollte was erwidern doch plötzlich... Blackout.
 

Eine Dunkelheit legt sich auf meine Augen, die Feuchtigkeit der Luft drückt sich tief in meine Haut, liebkost jede einzelne Zelle meines Körper. Ein Dünner Stoff gleitet an meiner Haut herab, beschwert sie etwas und fühlt sich doch nur wie Luft an. Ich schlage meine Augen auf, um mich rum nur Stofffetzen die zu einem Zelt gebunden wurden, das mir Schutz gewähren soll. Mein Kopf tut weh, ich weiß nicht wo ich bin. In einem Traum vielleicht? Doch es fühlt sich so real an. Mein Blick schweift herum, kalter Morgenwind dringt durch eine Ritze des Zeltes in mein Zimmer. Und plötzlich sehe ich ihn, diesen großen Schatten. Er steht in mitten des Goldenen Lichtes der Sonne. Ich erkenne sein Gesicht nicht, es ist nur leicht erhellt aber nicht genug um Augenfarbe, Lippenkonturen oder andere Merkmale zu lesen. Wer ist er? Wie ist sein Name? Ich weiß es nicht. Etwas kaltes berührt meine Schulter, zieht mich zurück, entfernt mich von ihm. Panisch strecke ich meine Arme aus. Ich will zu ihm. Zu ihm. Doch ich entferne mich, er bleibt stehen, wie ein Porträt in einem Gemälde. Bewegungslos. Nichts passiert, kein Muskel rührt sich, doch ich schreie, ich höre mich nicht. Was schreie ich? Die Kalte Hand rüttelt mich, sie schüttelt mich zur Besinnung, wirft mich in das Kalte Licht der Realität.
 

Ich schüttelte mich, denn mir wurde nach diesem Tagtraum kalt. Es war nur ein Traum keine Realität, jedes mal strengte ich mich an, mir dass mehr bewusst zu machen. Ich wollte mich nicht in irgendwelchen Sinnlosen Realitäten von Träumen verlieren und sie zu einem Bestandteil meines Lebens machen. Ich sah Jun an, die scheinbar nichts bemerkt hatte, niemand bemerkte es wenn ich Tagträume hatte, doch als ich Jun ansah, wurde mir bewusst, dass ich diejenige hätte sein können die hier war. Aber ich war es nicht, weil ich gegen die Illusionen ankämpfte. „Lass uns gehen Jun. Wenn ich noch länger hier bleibe mutiere ich zum Selbstmörder.“ Jun nickte mir zu und zusammen gingen wir zum Fenster, waren einen Ballen Bettlaken runter, wobei wir das eine Ende bei uns behielten und an einem Eisenrohr befestigten. Wir machten es wie die Ausbrecher in irgendwelchen Filmen, bei denen scheiterte es nur, unsere Flucht war davon gesegnet zu gelingen, den wir beide wogen fast nichts, waren leise wie Katzen und somit nicht einmal hörbar. Und wie geplant kamen wir zu meinem Fahrrad, ohne Probleme, denn das Personal gehörte zu den Unaufmerksamsten überhaupt. Und noch schneller kamen wir auch bei mir zu Hause an, wo Jun ein Bett und eine warme Mahlzeit bekam. Doch jetzt, wo ich meinen Teil erfüllt hatte, verzog ich mich in mein Zimmer, ich brauchte meine Ruhe, meine Stille, denn ich musste nachdenken, über einen Namen, der mir nicht aus den Kopf ging.



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