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Hot Summer

Wunsch-FF für Rays
von

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Jeff, nimm dir ein Snickers!

Jeff, nimm dir ein Snickers!
 

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Prolog
 

Es war ein schwarzer Tag für die Band. Es war keine fünf Minuten her, da hatte ihr Bassist erklärt The GazettE zu verlassen. Es handele sich dabei um persönliche Beweggründe, welche er momentan noch nicht äußern wollte.

Keiner der Anwesenden konnte diese Entscheidung nachvollziehen, schließlich waren sie erfolgreich und sehr angesehen, auch unter Kollegen. Es konnten weder um Geld, noch die Musik eine Rolle spielen. Sie hatten mehr als genug zum Leben. Auch die Kommunikation hatte bei der fünfköpfigen Band immer gestimmt. Natürlich hatte es Momente gegeben, in denen man sich nicht einig war, doch Meinungsverschiedenheiten gehörten zum leben dazu. Bisher hatten sie alle Höhen und Tiefen gemeinsam durchgestanden und alle Probleme zusammen bewältigt.

Nun sollte das alles vorbei sein. Reitas Ausstieg stieß sie zwar nicht von ihrem kleinen Wölkchen im Rockolymp, aber es war auch allen klar, dass kein Bassist der Welt ihr Unikat ersetzen konnte.
 

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Die Mittagssonne stand hoch oben am Himmel und drohte alles zu verbrennen, auch Reitas Kopf. Doch die Wipfel des Waldes verhinderten das schlimmste und die Strahlen wurden durch das Laub der Ahornbäume gebrochen. Das Dickicht spendete genug Schatten. Nur wenige schimmernde Punkte tanzen auf dem feuchten Waldboden, der sich an diesem Tag leider ziemlich erhitzte und die warme Luft ihrem grünen Gefängnis nicht entfliehen konnte. Es schien als ob einer Wand aus Wasserdampf den Blondierten umfing. Nicht untypisch für einen späten Julitag in Japan. Dank dieser feucht-schwülen Masse geriet der Mitzwanziger ganz schön ins schwitzen, obwohl er sich immer für sehr trainiert und vital gehalten hatte. Dennoch machte er keine Rast und folgte weiterhin dem Weg, der ihn in sein neues Leben führen sollte. Sein Ziel waren die Berge. Es war nun schon der dritte Tag seiner Wanderschaft die von Tokyo nach Koshu führte. In Otsugi hatte er den zweiten Tag gehalten, denn da gaben seine Beine nach. Die hoch stehende Sonne machte ihm schon ganz schön zu schaffen und so regelmäßig wie sonst, bekam er auch nichts mehr zu essen. Es gab einen ganz bestimmten Grund, warum Reita all dies auf sich nahm. Er wollte sein altes Leben hinter sich lassen (von seiner Band hatte er sich schon losgesagt) und einen neuen Abschnitt einleiten.
 

~
 

Drei Tage zuvor:

„Wieso ausgerechnet ein Kloster?“ Ruki tobte. Kein Wunder, denn soeben nannte sein Reita, seines Zeichens bester Freund von Ruki, das Kind beim Namen. „Ganz einfach. Ich fühle mich nicht mehr wohl mit meinem jetzigen Leben und ich will endlich wieder ausgeglichen sein, meine Mitte finden.“, sagte der Blonde ruhig und gelassen, so wie es schon immer seine Art war. Die aufbrausende Art des Kleineren und die beruhigende Kühle die der Bassist ausstrahlte, ergänzten sich sonst so gut, aber heute schien es Ruki ganz und gar nicht auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. „Ich sag dir wo deine Mitte ist! Da, beim Bauchnabel!“, keifte der Braunhaarige und schlug kräftig gegen die gut trainierte Bauchdecke, was Reita aufkeuchen und nach Luft ringen ließ. „Spinnst du jetzt komplett?“ „Das gleiche könnte ich dich auch fragen!“ Beide stierten sich eine Weile an, bis Reita letztendlich nachgab und einen Blick senkte. „Warum lässt du mich alleine?“ Rukis Stimme war heiser und gebrochen. Er kämpfte richtig mit seiner Beherrschung. „Du bist doch gar nicht alleine. DU tust gerade so, als ob ich Harakiri mache und nie wieder zurückkehre!“ „Kommst du denn zurück?“

Stille.

Reita konnte darauf nicht antworten. Niemand konnte sagen, ob er jemals zurückkehrte. Niemand konnte sagen, ob er jemals Kai aus seinem Kopf und seinem Herzen verbannen würde. „Ich würde nicht gehen, wenn ich nicht meine Gründe hätte!“
 

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Der Anstieg wurde immer steiler, der Boden veränderte sich und langsam lichtete sich der Schatten der Bäume. Langsam verschwand auch die schwüle Luft, stattdessen machte sich die Sonne in dem nicht mehr verdeckten Gesicht des Blonden breit. Glücklicherweise hatte Reita nie Probleme mit seiner Haut gehabt, Sonne schien ihm nicht viel auszumachen. Dafür war ihm einfach nur heiß. Am liebsten hätte er sich einfach ausgezogen und zum (ver)trocknen in die Sonne gelegt, aber sein angesteuertes Ziel kam schon in Sichtweite. Am inzwischen steinigen Weg sah man kleine Gebetsschreine, wo bescheidene Opfergaben, wie Blumen, lagen und entzündete Räucherkerzen einen süßlichen Geruch verbreiteten. Ein großes Torii markierte den Eingang und führte zu einem großen Platz, welcher sich unmittelbar vor einem großen traditionellen Gebäude befand. Das Kogaku-ji erstreckte sich vor den Augen Reitas Augen. Die Reise nach Yamanashi hatte sich schon allein für diesen Anblick gelohnt.

Seine Eltern waren nie besonders oft mit ihm im Tempel gewesen, nur zu besonderen Feiertagen, wie Neujahr. Aber immer hatten ihn die Zen-Tempel fasziniert. Und ab heute sollten sie sein neues Heim werden. Erschöpft ließ sich Reita auf seinen Hosenboden fallen. Im Moment fiel all seine Anspannung ab. Lange stierte er auf das große Eingangstor. Er brauchte einen Moment, denn irgendwie, wollte er sich noch Zeit nehmen für seinen Abschied. Die Entscheidung, ins Kloster zu gehen, war ihm nicht leicht gefallen. Man lebte abseits, weit weg von Familie und Verwandten und hatte nur Kontakt zu den anderen Mönchen. Natürlich nur vorübergehend, denn man unternahm auch Pilgerreisen zu anderen Tempeln. Aber vorerst hätte er genug Zeit, über seine nicht erwiderte Liebe hinwegzukommen. Die Lehrtradition der Rinzai-shu würde eine Art Bestand sein.

Fast eine ganze Stunde hatte sich Reita in der prallen Sonne aufgehalten und in alten Erinnerungen geschwelgt, bis sich sein Magen zu Wort meldete. Das Knurren hätte das eines Bären sein können, was wohl daran lag, dass der Blonde heute noch gar nichts gegessen, geschweige denn getrunken hatte. Also zog er seinen Treckingrucksack vor sich auf den Schoß und wühlte in der großen Tasche nach etwas essbarem. Zu trinken fand er schnell, die Thermoskanne war noch mit Tee gefüllt, aber den anderen Proviant schien er schon verbraucht zu haben. Er musste sich anscheinend mit dem leider schon abgekühlten Tee zufrieden geben.

Nach der zu kurz gekommenen Rast verstaute er wieder alles in dem Rucksack (der wahrscheinlich größer war, als Ruki) und ging zu dem Tor. Wenn man daneben stand, kam man sich ziemlich mickrig vor, aber Reita nahm seinen Mut zusammen und klopfte an den Metallringen, die die Türklingel ersetzen sollten. Reita klopfte insgesamt noch drei weitere Male, doch keiner öffnete. Genervt lehnte er sich an das Holz mit den Metallbeschlägen. Vielleicht war niemand da. Sollte es ein Wink des Schicksals sein?

Die Sonne brannte weiter unerbittlich und der Blonde ging fast ein. Er brauchte dringend etwas zu trinken, doch seine Kanne gab nicht mehr besonders viel her. Womöglich hatte er noch etwas anderes in den Tiefen seines Rucksacks liegen. Also begann er erneut zu suchen, räumte fast den halben Inhalt aus, aber Wasser bekam er nicht zu Gesicht. „Oh~“ Reita hielt ein kleines Plastikpäckchen in den Händen. Das hatte er vollkommen vergessen. Seine letzte kleine Sünde, bevor er das Kloster betreten wollte, existierte noch. Sein Magen knurrte nur noch lauter. Also riss er die Verpackung des Schokoriegels auf und biss ein Stück ab. Die Schokolade war ziemlich weich und auch das Karamell verlief direkt auf der Zunge. Ein Wunder, dass der Riegel bei diesen Temperaturen überhaupt noch vorhanden war. Reita seufzte. Der Schokoriegel war wie Kai. Süß und zum dahin schmelzen. Schokolade machte glücklich und auch Kai machte ihn glücklich. Eigentlich reichte ihm schon die bloße Anwesenheit des Drummers, um sein Herz bis zum Hals schlagen zu lassen. Aber wahrscheinlich war das einseitig. Selbst wenn Kai etwas für Männer übrig haben sollte, war da noch immer Miyavi, der sich ihm an den Hals warf. Und wenn man mal ehrlich war, gegen Miyavi wirkte Reita wie ein armes Würstchen. Er war klein, hatte eine merkwürdige Nase und zudem konnte er nicht ein Tattoo aufweisen und Kerle mit Tattoos waren verdammt cool.

Kaum zu glauben, aber dank dieser Sache litt er tatsächlich schon an so was wie Minderwertigkeitskomplexen. Er hatte sich damit abgefunden, niemals mit Kai zusammen zu sein. Doch er würde es wohl nie ertragen Kai mit einer anderen Person an seiner Seite zu sehen, obwohl er ihm alles Glück der Welt wünschte.

Inzwischen fragte er sich, wann er so ein Weichei geworden war. Vor einigen Jahren hätte er nicht so leicht den Kopf in den Sand gesteckt, nur weil ihm ein Mädchen einen Korb gegeben hatte. Wieso kämpfte er nicht einfach? Warum stellte er sich nicht seinen Gefühlen, sondern rannte davon und versteckte sich in einem Kloster? Er konnte es nicht dabei belassen. Vielleicht würde es schmerzen, aber ein echter Mann verkiff es sich einfach.

Nachdenklich starrte er auf das verklebte Plastikpapier, stand dann aber nach einer Weile auf und schulterte den Rucksack. Das Papier klemmte er zwischen den Ring zum anklopfen und der Tür. Wenn diese idiotischen Mönche hier keinen Mülleimer aufstellten, dann war das deren Pech. Zu Hause wartete sein Traummann und den würde er dort nicht einfach sitzen lassen!
 

~
 

Schnaufend kam Mi Sho aus den Gebetsräumen angerannt. Schon während ihrem Gebet hatte er den Türknauf gehört, aber die Stunde durfte nicht unterbrochen werden, das war eine strenge Regel, die man im Kloster einzuhalten hatte. Nun hoffte der Mönch, dass der Besucher vor ihren Toren ausgeharrt hatte und nicht allzu wütend war, weil er warten musste.

Mit viel Kraft zog er an dem schweren Holztor und öffnete die Pforten, um den Gast hineinzulassen. Allerdings fand er niemanden vor. Stattdessen klebte nur ein schwarzes Papierchen mit roter Aufschrift am Tor zwischen einem der Metallringe.

Mi Sho wusste sehr wohl was das war. Es war auch nicht das erste Mal, dass er diesen Müll vorfand. Im Stillen stieß er einige Flüche aus, wohlbewusst, dass es ihn einige Stunden Meditation kosten würde, um wieder im Reinen mit sich selbst zu sein. Das Tor flog laut krachend zu und das kleine Mars-Papierchen fand seinen Weg in einen Mülleimer.
 

Kapitel Ende
 

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Ja, Jeff...nimm dir ein Snickers!

Ich weiß, das sind vollkommen unterschiedliche Werbungen (wer hat sie erkannt?) aber ich mag den Satz.

Hoffentlich gefällt euch das Kapi und vielen Dank, dass hier überhaupt jemand etwas liest. XD

Byebye



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rays
2011-06-22T17:14:16+00:00 22.06.2011 19:14
Schade~ xD
Ich dachte jetzt kommt wirklich die Snickers Werbung xDD
Ruki als Jeff, wäre schon sehr geil gewesen, dass hätte so gut zu ihm gepasst
*lach*
Aber das Kapitel mag ich auch!
Und ich hab die Mars-Werbung sofort erkannt! ÒóV
*auf schulter klopf*



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