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Nightmare in the past

von

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Qualen der Seele

Siebzehntes Kapitel: Qualen der Seele
 

Alles war dunklen um ihn herum. Völlige schwärze. Absolute Finsternis. Und in mitten dieses Chaoses sahs Vegeta, nackt, allein. Die Knie angezogen und den Kopf auf den Armen liegend.
 

Es brannte. Es brannte fürchterlich. Seine Seele schrie unter der Demütigung auf und tief in seinem Herzen regte sich der Stolz gemischt mit einem bestialischen Hass, den er dorthin verbannt hatte. Er musste ihn beherrschen. Musste ihn unter Kontrolle halten. Wenn er auch nur einen kurzen Augenblick nicht aufpasste, würde dieser Hass hervorbrechen und alles vernichten was sich in seiner Reichweite befand.
 

Und das durfte nicht passieren. Das durfte er unter keinen Umständen zu lassen. Wenn er es tat, unterschrieb er das Todesurteil jeder einzelnen Person, die ihm noch etwas bedeutete.
 

Aber er hatte keine Kraft mehr. Er wusste nicht ob er noch einmal diesen Willen aufbringen konnte, still zu halten. Er wusste es einfach nicht. Er war alleine, um ihn herum nichts als Kälte und Schmerz und nirgends ein Licht der Hoffnung.
 

Hoffnung. Was bedeutete dieses Wort eigentlich? Er wusste es nicht mehr. Dieses Gefühl war schon vor langer Zeit in ihm gestorben. In dem Augenblick in dem sie in seinen Armen tot zu Boden gesunken war, war dieses Gefühl in ihm erloschen. Und in diesem einen Augenblick hatte er zum aller ersten mal gespürt was es wirklich bedeutete jemanden zu verlieren den man liebte.
 

Vegeta schloss die Augen. Er wollte das nicht sehen. Wollte überhaupt nichts mehr sehen. Wollte einfach nur hier bleiben. Hier in dieses unendlichen Dunkelheit und mit diesem Schmerz in seinem Herzen.
 

Aber er spürte wie die Dunkelheit lichter wurde. Wie sich die Schwärze in Grau wandelte und sich begannen Konturen vor seinen Augen abzuzeichnen. Aber er wollte es nicht sehen. Diese lächelnde Gesicht, das seinem so zum verwechseln ähnlich sah. Er wollte einfach nicht erwachen. Diese tiefe Einsamkeit war ihm wesentlich lieber als der fürchterliche Alptraum, der ihn erwartete wenn er erwachte.
 

„Vegeta-san! Vegeta-san! Bitte wach doch endlich auf!“ Langsam öffnete Vegeta die Augen und sah verschwommen in das besorgte Gesicht von Bra’chila, die bei seinem Anblick erleichtert aufatmete.
 

„Endlich bist du wach! Ich habe schon befürchtet, das er dich getötet hat.“ Langsam richtete sich Vegeta auf und lehnte sich gegen die Wand. „Ich hab deine Wunden verbunden und dir etwas zu Essen gebracht.“ Sie schob verlegen ein Tablett zu Vegeta.
 

Dieser betrachtete es kurz. Er hatte keinen Hunger. Sein Blick wanderte über die Verbände an seinem Oberkörper und an seinen Armen. Dann ballte er die Fäuste und hämmerte sie auf den Boden. Bra’chila zuckte wie unter einem Schlag zusammen und sah ihn unsicher an.
 

„Es tut mir leid.“ Meinte sie schließlich sehr leise. Vegeta blickte auf. „Was?“ „Die Wunden, es ist meine Schuld. Wenn ich nicht gewesen währe, dann währe das alles nicht passiert.“ Sie schaute verängstig zu Vegeta.
 

„Nein,“ meinte dieser ohne sie anzusehen. „Es ist nicht deine Schuld. Er hätte es sowieso getan. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.“ Sie blickte ihn traurig an. „Warum lässt du das mit dir machen?“
 

Vegeta zuckte mit den Schultern. „Ich bin eben auch nur sein Gefangener.“ Bra’chila schüttelte energisch den Kopf. „Das glaub ich dir nicht. Du könntest fliehen. Ich weiß das, aber du tust es nicht. Warum?“
 

Vegetas Blick huschte unsicher über das Zimmer. „Ich muss jemanden beschützen, der mir viel bedeutet.“ Ein kurzes Lächeln flog über sein Gesicht. Hoffentlich erfuhr Kakarott nie etwas von diesem Gespräch, sonst würde er ihn wahrscheinlich töten müssen.
 

Bra’chila war näher herangerückt. „Magst du diese Person?“ Vegeta sah zu ihr zurück. „Er ist mein Freund. Also werde ich ihn wohl schon irgendwie mögen.“
 

Bra’chila war noch ein ganzes Stück näher an Vegeta herangerückt. Und sah ihm nun direkt in die Augen. „Vegeta-san, was bedeutet Liebe?“ Vegeta, der gerade eine der Schüsseln lehren wollte verschluckte sich.
 

„Eine der älteren Sklavinnen hat gestern Abend mit mir über diese Gefühle gesprochen. Dabei hat sie das Wort erwähnt, aber als ich sie danach gefragt habe sagte sie nur, dass ich das noch merken würde. Aber ich will jetzt wissen was das ist.“ Bohrte sie weiter.
 

Vegeta, immer noch nah an einem Hustenanfall, stellte die Schüssel weg, bevor sich deren Inhalt über ihn ergoss. „Vegeta-san, ist mit dir alles in Ordnung? Du wirkst so verstört.“ Und ihre Augen wanderten wieder verwirrt über den Saiyajin.
 

Langsam fing sich Vegeta wieder. Das würde er ihr garantiert nicht erklären. Erstens, weil er keine Ahnung hatte wie er das machen sollte und Zweitens, weil dies genau zu den Gefühlen gehörte, die er sich selbst nie hatte erklären können. Um vom Thema abzulenken fragte er: „Was ich schon die ganze Zeit wissen will, deine Augen haben einen anderen Glanz, als bei den meisten Saiyajins. Wie kommt das?“
 

Bra’chilas Gesicht verdüsterte sich augenblicklich und nahm einen traurigen Ausdruck an. Sie rutschte ein ganzes Stück weg von Vegeta und betrachtete betreten den Boden. „Das liegt daran, das ich nichts sehen kann. Ich bin Blind.“
 


 

Son Goku erwachte schweißgebadet und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Was war er froh, dass er endlich aus diesem Alptraum aufgewacht war. Er stützte den Kopf in die Hände und versuchte die letzten Schatten zu verscheuchen, die ihm noch im Kopf herum spuckten.
 

Aber was er auch anstellte, es funktionierte nicht. Der Traum hatte sich tief in sein Bewusstsein gefressen und ließ ihn einfach nicht mehr los. Immer wieder sah er die Gesichter seiner Freunde auftauchen und wieder verschwinden.
 

Sie hatten sich alle mal wieder bei Bulma getroffen und er und Vegeta waren wie so oft an einander geraten, aber diesmal war es anders gewesen, als die letzten male. Diesmal versuchten seine Freunde nicht sie wie gewöhnlich auseinander zu bringen.
 

Nein, sie hatten sich alle auf Vegetas Seite geschlagen und ihn beschuldigt an allem Schuld zu sein. Aber das konnte er einfach nicht glauben. Seine Freunde, nicht einmal Vegeta würde so etwas tun. Das war nichts weiter, als ein dummer Traum gewesen.
 

„Bist du dir da so sicher?“ Son Gokus Kopf schnellte nach oben und er wunderte sich nicht, das er wieder einmal Dip-Perperon vor sich hatte, der lächelnd zu ihm herunter sah. „Tote sprechen in unseren Träumen zu uns.“
 

Son Goku schüttelte den Kopf. „Sie würden das nie tun! Das weiß ich. Jeder von ihnen wusste was er tat, als sie gegen dich antraten. Es war ihre eigene Entscheidung. Du kannst mir nicht mehr die Schuld an ihrem Tod geben, denn du warst es der sie getötet hat.“ „Da bin ich mir nicht ganz so sicher.“
 

„Was war damals, als du gegen Piccolo gekämpft hast? Wer trainierte um dir zu helfen? Und als Vegeta auf die Erde kam? Was war da?“ Dip-Perperon kam näher.
 

Und Son Goku erinnerte sich. Sie waren alle gestorben. Alle bis auf Kuririn und seinen Sohn. Alle, nur weil er nicht schnell genug gewesen war. Damals war es wirklich seine Schuld gewesen.
 

„Ja, und wie war das auf Namek? Dort starb Vegeta, als er gegen Freezer gekämpft hatte, was eigentlich deine Aufgabe war. Und zum Schluss? Zum Schluss konntest du nicht mal mehr deinen kleinen Freund beschützen und Piccolo opferte sich beinah um dich zu retten.“
 

Son Goku schüttelte den Kopf. „Es war ihre Entscheidung.“ Seine Stimme klang brüchig und Dip-Perperon merkte, das er seinem Ziel näher kam. Ja, verzweifle, verzweifle an deiner Schuld.
 

„Und bei Cell? Da hättest du fast deinen eigenen Sohn in den Tod geschickt. Nur durch einen glücklichen Zufall hab ihr es geschafft zu überleben. Und warum war den Cell überhaupt in deiner Zeit? Was hat er dort denn gesucht?“
 

„Nein, dass ist nicht wahr. Es war nicht meine Schuld!“ Schrie Son Goku während er seine Hände in den Haaren vergrub und versuchte nicht auf Dip-Perperons Worte zu hören. Aber es war schon zu spät.
 

Er fühlte wie in ihm die Schuld hoch kam. So sehr er sich auch dagegen wehrte. Sein Feind hatte recht. Cell war in seine Zeit gekommen um ihn zu treffen. Um mit ihm zu kämpfen. Er war für die Zerstörung verantwortlich die Cell angerichtet hatte.
 

Son Goku fiel auf die Knie. Aber er hatte das doch alles nicht gewollt. Er wollte doch nie jemanden in Gefahr bringen. Er hatte doch einfach nur in Frieden Leben wollen. Mit all seinen Freunden und seiner Familie und jetzt wahren sie alle tot und nur seinetwegen!
 

„Genau! Und was war damals, als ihr gegen Boo gekämpft habt? Du wolltest ihn nicht töten als du es gekonnt hättest. Weil du glaubtest, das die Welt ohne dich auskommen musste und was hat es gebracht? Boo radierte alles aus. Er tötete nicht nur die, die sich ihm in den Weg stellten, sondern alle Erdenbewohner und zum Schluss den Planeten. Und warum? Weil du ihn nicht getötet hast!“
 

„Nein!“ Goku schrie, er konnte es nicht mehr hören. Er durfte nicht auf ihn hören. Nicht auf ihn hören! Dip-Perperon lachte und beugte sich zu dem am Boden knienden Krieger hinunter, packte seine Haare und schaute ihm ins Gesicht.
 

„Und ich habe sie vernichtet, weil sie dich kannten. Wenn du nicht auf dem Planeten gewesen währst, würde er noch existieren. Wenn du nie geboren worden währst, währe ich nie hier gelandet. Du bist der einzige Grund, warum ich auf der Erde war!“
 

Und er erinnerte sich an diesen furchtbaren Kampf. Dieser furchtbare Kampf, den sie alle verloren hatten. Sah seine Freunde, wie sie gleich bei dem ersten Ansturm von Dip-Perperon vernichtet worden wahren. Sah Son Goten und Trunks, die nach Rückgang ihrer Fusion in seinem Feuer verbrannt waren. Sah Son Gohan, wie er von Dip-Perperons Energielanze aufgespießt worden war.
 

Und sah Chichi, wie sie sich an ihn klammerte und um den Tod ihrer Söhne weinte. Dann der Schlag von Dip-Perperon und als er die Augen wieder aufschlug das Knacksen ihrer Wirbelsäule. Alles nur wegen ihm. Alles nur seine Schuld.
 

Son Goku blickte auf, sah in das Gesicht seines Feindes. In dieses Gesicht das er so hasste und plötzlich verloren seine Augen jeden Glanz. „Meine Schuld. Alles meine Schuld!“ Dip-Perperon lachte und ließ seinen Gefangenen los und Goku prallte mit dem Kopf auf den Boden. „Ich bin an allem Schuld.“
 

Und sein Feind lachte. Ja, das war es was er brauchte, diese Verzweiflung, die den jungen Krieger überrannte. Diese Verzweiflung brauchte er, brauchte er um Stärker zu werden. Und mit jedem Schuldgefühl, das in Son Goku aufkam, mit jedem negativen Gedanken wurde Dip-Perperon stärker und bald würde es nichts mehr geben, das ihn aufhalten konnte.
 

Es wahren nur noch Zwei. Zwei winzige Seelen, die zwischen ihm und seinem absoluten Sieg standen. Zwei Krieger, die ihm noch im Weg waren. Aber er würde es schaffen. Diesmal würde er sich nicht wieder aufhalten lassen. Diesmal würde er gewinnen!
 


 

Vegeta traute seinen Ohren nicht. „Du bist blind?“ Bra’chila nickte. „Aber wie kannst du dann alles so sicher erledigen?“ Vegeta war wirklich verwirrt. Nicht einmal er hatte gemerkt, das sie Blind war.
 

Bra’chila zuckte mit den Schultern. „Ich habe eine seltene Gabe, die mir erlaubt die Dinge zu erfühlen. Meine Umgebung kann ich wahrnehmen, wie sie ist. Aber Personen fühle ich mehr. Ich kann nicht sehen wie jemand aussieht, aber ich kann seine Seele erfühlen und danach formt sich ein Bild.“
 

Vegeta sah mitleidig auf sie herab. „Dann musst du dich ja bei meinem Anblick furchtbar erschrocken haben.“ Sie blickte auf. „Warum?“ Vegeta zuckte mit den Achseln. „Nun, wenn du die Seele von jemanden erfühlen kannst, dann wirst du bei meiner ja wohl nichts gutes gesehen haben.“
 

In Bra’chilas Ohren klang Vegeta unheimlich traurig. Sie rutschte langsam auf ihn zu. „Nein Vegeta-san, am Anfang hatte ich Angst, meine Sinne überhaupt nach dir auszustrecken, dass stimmt. Denn ich wusste, das du der Bruder meines Herren bist.” Sie machte eine Pause. „Wenn ich ihn ansehe, sehe ich nur schwärze. Und ich spüre einen unglaublichen Hass. Hass auf alles was lebt und das macht mir ungeheure Angst.“
 

Sie zitterte. „Ich hatte Angst, das deine Seele genauso ist. Das ich bei ihr auch nichts anderes finde, als Dunkelheit.“ Sie stockte und Vegeta lächelte traurig. „Und wahrscheinlich hattest du mit dieser Vermutung recht.“
 

Bra’chila schüttelte schnell den Kopf. „Nein, bei dir sehe ich etwas völlig anderes. Deshalb war ich auch so unsicher, als ich das zweite mal bei dir war. Du bist völlig anders als dein Bruder. Und das hat mich so verwirrt.“
 

Sie blickte Vegeta direkt in die traurigen Augen. „Wenn ich dich ansehe, sehe ich einen verwundeten, hellen und reinen Kristall, der trotz seiner Schmerzen immer noch heller scheint, als alles was ich bisher gesehen oder gespürt habe.“
 

Vegeta war perplex. Das konnte sie doch nie und nimmer sehen, wenn sie ihn ansah. Das konnte einfach nicht sein. „Das glaub ich dir nicht.“ Bra’chila wirkte verletzt. „Es ist aber so, warum sollte es nicht so sein? Du bist doch so gütig und... .“ Sie wurde unterbrochen.
 

„Ich bin nicht gütig! Ich bin auch nicht nett, oder freundlich. Sag das nicht zu mir. Du hast keine Ahnung, was ich getan habe, du hast keine Ahnung wer ich bin!“ Vegeta war lauter geworden und Bra’chila rückte ein Stück von ihm weg.
 

„Du hast keine Ahnung, was ich getan habe. Ich habe Planeten zerstört, ganze Sonnensysteme ausgelöscht, Völker vernichtet. Jedes Lebewesen zerstört, dass es gewagt hatte mir zu begegnen und das alles nur weil ich stärker werden wollte, nur weil ich meinen verfluchten Stolz nicht beherrschen konnte.“ Vegeta ballte die Fäuste.
 

„Wenn Kakarott es nicht geschafft hätte, mich zu besiegen, währe ich genauso geworden wie mein Bruder. Also nenn mich nie wieder gütig!“ Vegeta versuchte mit aller Macht die Verzweiflung nieder zu kämpfen, die sich ihm bemächtigen wollte. Aber es war einfach alles zu viel geworden, viel zu viel.
 

So oft schon, so oft hatte er sich wegen seiner Vergangenheit schon Vorwürfe gemacht. So oft hatten ihn die Bilder Nachts in seinen Träumen heim gesucht und nun erschien dieses kleine blinde Mädchen und behauptete einen Kristall zu sehen, wenn sie ihn ansah. Niemand verdiente diese Bezeichnung weniger als er. Niemand.
 

Bra’chila spürte, das Vegeta unendlich traurig war, sie merkte, wie sich die Seele dieses Kriegers immer mehr selbst verletzte. Unsicher stand sie auf und setzte sich neben Vegeta, sah ihm in die Augen und legte sacht die Arme um ihn. Eine Umarmung benutz man auch um jemanden zu trösten, wenn er traurig war, hallten Vegetas Worte in ihren Ohren wieder.
 

„Es ist mir egal, was du getan hast.“ Sagte sie leise. „Für mich wirst du immer die erste Person bleiben, die nett zu mir war. Du wirst immer dieser strahlend helle Kristall sein, denn ich sehen kann. Ich wünschte nur, ich könnte dich mit meinen richtigen Augen sehen. Ich würde so gerne sehen, wie du wirklich aussiehst.“
 

Vegeta konnte nicht anders, als einfach nur still zu halten. Es tat gut, unendlich gut. Dieses junge Mädchen spendete ihm eine Kraft, die er sich einfach nicht erklären konnte. Sie tröstete ihn auf solch eine weise, dass Vegeta fast alles um sich herum vergaß. Langsam fiel die ganze Anspannung der letzten Zeit von ihm ab und er überließ sich einfach diesem beruhigenden Gefühl und schlief langsam ein.
 

Bra’chila spürte, wie sich seine Seele langsam beruhigte. Und die gleichmäßigen Atemzüge auf ihrer Haut überzeugten sie davon, das er eingeschlafen war. Lange sah sie noch auf das Gesicht hinunter. Was mochte dieser Saiyajin erlebt haben, das solche Wunden in seiner Seele entstanden wahren?
 

Und wieder spürte sie dieses warme Gefühl in sich hochsteigen. Schüchtern beugte sie sich vor und küsste Vegeta sacht auf die Wange.
 

„Bulma?“
 

Bra’chila schreckte hoch. Bulma?
 

Aber natürlich, das war bestimmt der Name der Frau die er liebte. Die er über alles beschützen wollte, für die er das hier durchlitt. Und ein tiefer schmerz zuckte durch Bra’chilas Brust. Wie hatte sie auch so dumm sein können und annehmen können, das es noch Niemanden in Vegetas Leben gab.
 

Sie lächelte traurig. „Aber trotzdem bleibst du mein strahlender Kristall.“ Langsam stand sie auf, um Vegeta nicht zu wecken und verließ traurig den Raum. War das Liebe?
 


 

Kurze Zeit später betrat Vegetas Bruder wieder den Raum. Er hatte das Saiyajinmädchen weg laufen sehen. Sie hatte traurig gewirkt, aber das war ihm egal. Was ihn viel mehr interessierte, das war der Saiyajin, der schlafend vor ihm auf den Boden lag.
 

Was war nur an diesem Saiyajin das ihn so fesselte? Langsam folgten seine Augen den geschwungenen Muskeln auf seinem Rücken, seine Schulterblätter und die Wirbelsäule hinunter bis zum Gesäß.
 

Wunderschön! Vorsichtig streckte er die Hand aus. Fuhr die schlanken Knochen nach und strich durch die schwarzen Haare. Diese Eleganz, diese Anmut. Ein wahrlich einzigartiger Saiyajin. Vegeta seufzte und räkelte sich bei der Berührung etwas, wachte aber nicht auf.
 

Und dieser Krieger gehörte ihm. Jeder Muskel, jedes Haar an diesem wundervollen Körper gehörte ihm und Niemand konnte ihn ihm je wieder weg nehmen. Dieser Saiyajin gehörte ihm. Und nur ihm allein.
 

Er hatte ihn begehrt, er hatte ihn haben wollen, schon vom ersten Augenblick an hatte dieser Saiyajin ihn in seinen Bann geschlagen. Seine stolze Haltung, seine anmutige Art sich zu bewegen und diese unbezwingbare, wilde Kraft die in dem Herzen diese Kriegers tobte. Das alles hatte ihn fasziniert und magisch angezogen.
 

Und endlich war er am Ziel. Hier lag er vor ihm. Sein Eigentum, sein Besitz. Er konnte mit ihm machen was er wollte. Und er würde sich nicht wehren, denn das hatte er versprochen und diese Versprechen würde er halten. Das wusste Vegetar einfach. Das gebot diesem Krieger sein Stolz.
 

Gott, was war dieser Saiyajin schön! Und was war nur an diesem Gesicht, das ihn so faszinierte? Wenn er in den Spiegel sah, erblickte er es doch jedes Mal.
 

Diese funkelnden Augen, die geschwungenen Wangenknochen und die zarten Lippen. Was aber war anders an diesem Gesicht? War es der Stolz? War es dieses innere Feuer, das in dem Saiyajin brannte, das ihn so anziehend machte?
 

Oder war es der Schmerz, denn er in den Augen seines Ebenbildes lesen konnte? Und das Wissen um diesen Schmerz? Zu wissen, das man ihn verletzen konnte? Zu wissen, das man ihm Schmerzen zufügen konnte? Zu wissen, das man die Seele dieses Kriegers brechen konnte?
 

Lange sah Vegetar noch auf das schlafende Gesicht, in dem sich im Moment nur eine tiefe Ruhe und Frieden spiegelte. Nichts wollte er lieber, als aufzustehen und dieses Gesicht in seinen Händen halten.
 

Nichts lieber, als zu sehen, wie sich die Augen vor Pein weiden würden und der Körper sich unter Schmerzen winden würde.
 

Nichts lieber, als die wilde Kraft dieses Saiyajins zu spüren und seine Lippen auf seinen wieder zu finden.
 

Er wollte ihn.
 

Er wollte ihn haben.
 

Jetzt!
 

Aber er zügelte seine Begierde. Warum alles innerhalb eines Momentes zerstören, wenn man es über lange Zeit auskosten konnte?
 

Und mit einem seligen Lächeln drehte er sich um. Ja, er würde diesen Krieger brechen, er würde ihn zu seinem Spielzeug machen. Zu seinem Diener, der vor ihm auf die Knie sinken würde. Und da es sich bei diesem außergewöhnlichem Saiyajin um seinen Bruder handelte, würde es für ihn ein noch größerer Genuss sein, ihn zu foltern.
 

Er würde ihn dazu bringen, ihn anzuflehen.
 

Er würde ihn dazu bringen, alles für ihn zu tun.
 

Er würde ihn dazu bringen, ihm ganz allein zu gehören!
 

Für immer!
 


 

Vegeta schlug langsam die Augen auf, als Bulmas Hand sacht über sein Gesicht fuhr. Das ihn die türkis Haarige Frau so freundlich weckte, war er von ihr gar nicht gewohnt. Normaler weiße weckte sie ihn immer mit... .
 

Seine Gedanken brachen je ab, als er nicht in Bulmas, sondern in das lächelnde Gesicht seins Bruders blickte. Mit einer einzigen Bewegung schlug er dessen Arm bei Seite und sprang auf. Sein Bruder lachte.
 

„Eigentlich wollte ich dich ja nicht wecken Bruder, du hast so hübsch ausgesehen, als du geschlafen hast, da konnte ich mich einfach nicht beherrschen.“ Er lachte. Vegetas Blick glitt von seinem Bruder missmutig auf die Ketten an seinen Handgelenken, die ihm dieser wohl angelegt hatte, als er geschlafen hatte.
 

Sein Bruder folgte dem Blick. „Nicht böse sein Brüderchen,“ meinte er in gespieltem Ernst. „Sie gefallen mir aber einfach an dir.“ Vegeta war da zwar ganz anderer Meinung, aber er würde sich jetzt ganz sicher nicht auf einen Streit mit seinem Bruder einlassen.
 

Eben jener machte einen weiteren Schritt auf Vegeta zu. „Wie ich sehe, hat sich 79 gut um dich gekümmert. Du scheinst ihr ja einiges zu bedeuten.“ Er trat hinter ihn. „Soll ich sie vielleicht mal zu uns bitten?“ Fragte er in säuselndem Ton.
 

Vegetas Kopf ruckte herum. „Lass sie da raus. Sie hat überhaupt nichts hiermit zu tun.“ Sein Bruder trat vor ihn und packte Vegetas Kinn. Dieser versuchte sich loszureisen, was aber deutlich scheiterte. Vegetar packte mit der anderen Hand die Schulter seines Bruder und zwang ihn still zu stehen.
 

Dann beugte er sich noch ein Stück weiter nach vorne und sah ihm tief in die funkelnden Augen. Ja, das waren die Augen, die er sehen wollte, sie bewiesen ihm, das er gehasst wurde. Sie bewissen ihm, das sein Bruder litt.
 

„Deine Augen glühen, glühen wie damals, als wir uns das erste mal begegnet sind. Soll ich sie wieder zum brennen bringen?“ Vegeta zuckte zurück und schlug den Arm seines Bruders bei Seite. Mit vor Hass sprühenden Augen verschränkte er die Arme vor der Brust.
 

„Ich habe dir eine Fortsetzung versprochen Bruder. Und dieses Versprechen werde ich halten. Später.“ Er zog an der selben Kette, wie am Abend zu vor und wieder wurden Vegetas Arme in die Höhe gerissen. „Warte auf mich, ich bin bald wieder da.“ Und damit verließ Vegetar den Raum.
 

Vegeta schloss die Augen. Er wusste, was ihn erwarten würde, wusste was passieren würde. Er wusste genau was sein Bruder mit ihm machen würde. Aber egal was passieren sollte, er würde nicht aufgeben. Er durfte nicht aufgeben. Das war alles was er erreichen musste. Und Irgendwann fiel er in einen unruhigen Halbschlaf, der ihn alles vergessen ließ.
 


 

Son Goku saß in einer Ecke des Raumes und hatte den Kopf in seinen Händen vergraben. Seine Gedanken hatten aufgehört durcheinander zu wirbeln und alles was er noch fühlte, war eine dumpfe Verzweiflung über all das was geschehen war. Über alles, was seinetwegen geschehen war.
 

Am Anfang hatte er sich noch gegen das Gefühl gewehrt und hatte verzweifelt versucht alles was Dip-Perperon gesagt hatte zu vergessen. Aber es ging nicht. Die Worte hatten sich in ihm fest gesetzt und ließen ihn einfach nicht mehr los.
 

Es war von Anfang an alles seine Schuld gewesen. Nie währe irgendetwas passiert, wenn er nicht gewesen währe. Alle hätten in Frieden leben können. Ohne zu kämpfen und ohne zu leiden. Und nichts hätte ihren Frieden gestört. Gar nichts.
 

„Richtig.“ Dip-Perperon ließ sich vor Son Goku in die Hocke sinken und schaute in die glasigen Augen des Saiyajin. „Jeder von ihnen hat immer und immer wieder etwas für dich geopfert. Aber das größte Opfer bringt jener, denn du so lange für deinen Feind gehalten hast.“
 

Dip-Perperon trat zur Seite und machte den Blick auf ein kleines Fenster frei, das er erschaffen hatte. Und Son Gokus Augen fielen auf ein Bild, das er nie wieder in seinem Leben vergessen konnte.
 


 

Vegeta schlug die Augen auf, als er einen brennenden Schmerz in seinem Oberarm verspürte und das erste was er sah, war sein Bruder der mit einem verzückten Lächeln vor ihm stand und einen langen Dolch in der Hand hielt, an dem wohl zweifelsohne Vegetas Blut klebte, denn eben jenes lief ihm gerade über den Arm.
 

„Schön, das du nun wach bist, dann kann ich endlich mein Versprechen halten.“ Er hob die Klinge und besah sich das Blut darauf. Dann sah er Vegeta an und dieser drehte den Kopf zur Seite. Sein Bruder lachte erneut. „Egal wie stark du sein magst Bruder. Egal wie Stolz du sein magst. Nach dieser Nacht wirst du mir gehören, das Verspreche ich dir!“
 

Sein Bruder umrundete ihn wieder, besah ihn sich von allen Seiten. Wie ein Raubtier, das um eine sichere Beute herum schlich, nur um noch etwas mit ihr zu Spielen. Und genau das würde sein Bruder mit ihm machen.
 

„Weißt du Bruder, als du noch kleiner warst, hab ich dich immer verachtet. Du warst der Liebling unseres Vaters und er mochte dich mehr als mich. Und obwohl ich der Erstgeborene war wollte er dir denn Thron hinterlassen. Ich hätte nicht das Zeug zum Herrscher. Ich wäre zu schwach dafür. Damals hätte ich dich töten können. Aber jetzt ist alles anders. Jetzt bist du zu einem Krieger geworden. Zu einem unendlich Stolzen Krieger.“ Er lachte.
 

Vegeta ekelte dieses lachen an. „Ja, du bist Stolz und Stark. Es wird mir ein Vergnügen sein dich zu brechen. Wenn ich mit dir fertig bin wirst du mich als deinen Herren akzeptiert haben und mich um dein Leben anflehen.“ Er lachte böse. Vegeta ignorierte ihn. „Ich darf dich nochmals daran erinnern, dass du meinem Vater dein Wort gegeben hast, das du dich nicht wehrst. Sonst stirbt dein Freund.“
 

Vegeta schluckte. Er hatte das Versprechen nicht vergessen und er würde sich daran halten. Das gebot ihm sein Stolz. Auch wenn ihn bei dem Gedanken daran das er seinem Bruder nun wirklich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war nicht besonderst gefiel.
 

„Du hast immer noch so schöne Haut.“ Sagte dieser plötzlich und Vegeta sah auf und in die Augen seines Bruders. „Es wird mir ein Vergnügen sein, sie dir vom Fleisch zu ziehen.“ Damit zog er den Dolch erneut und ganz langsam über Vegetas Brust. Dieser presste die Lippen zusammen. Als das rote Blut über seine alabasterne Haut lief seufzte Vegetar.
 

„Die Farbe des Blutes steht dir so gut. Ich würde gerne mehr davon vergießen.“ Er kam näher. Vegeta sah weg und sein Bruder senkte seinen Finger in sein Blut, sah es kurz an, dann packte er seinen Bruder bei den Harren und zerrte seinen Kopf herum, so das dieser gezwungen war ihn anzuschauen. „Ja, du wirst leiden.“
 

Er hob die Klinge und zog sie genüsslich über Vegetas Wange. Dieser zuckte nicht und sagte kein Wort. Der Ältere zog den Kopf noch etwas weiter zu sich. „Und du wirst fallen.“ Mit diesen Worten ließ er Vegetas Kopf los und begann wieder schallend zu lachen.
 

Vegeta fühlte sich furchtbar. Nicht nur das er sich nicht wehren durfte. Er konnte es auch nicht. Er hatte nichts mehr auf dieser Welt. Nichts mehr, was ihm halt gab. Alles verloren. Freunde, Familie. Alles was ihm noch blieb war Kakarott, von dem er auch nicht wusste ob er noch lebte und seinen Stolz.
 

Aber diesen würden sie nicht auch noch bekommen. Er war alles was ihm noch half zu kämpfen. Seine letzte Wehr, die er halten musste oder er würde untergehen. Für immer.
 

„Wie ich bekomme keine Antwort von dir? Nicht mal ein gehässiges Wort Prinzchen? Keine Beleidigungen? Nichts?“ Er trat wieder näher heran. Vegeta spürte wie ihm sein Blut über das Gesicht und den Hals hinunter lief und wie das Gesicht seines Bruders nur noch Millimeter von seinem entfernt war, aber Vegeta schaute ihn nicht an. Sein Blick war in weite Ferne gerückt.
 

Trotz allem spürte er wie sein Bruder die Zunge heraus streckte und begann ihm das Blut von der Wange zu lecken. Seine Augenlieder zuckten und er drehte den Kopf weg und sein Bruder sah in spottend an. „Gefällt es dir nicht?“ Er packte Vegetas Kinn und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen.
 

Vegetar lachte als er den brennenden Blick sah. „Ja, du wirst kämpfen bis zum Schluss und du wirst verlieren.“ Seine Hand wanderte über Vegetas Hals, über seine Brust und so umkreiste ihn Vegetar einmal bis er hinter ihm zum stehen kam.
 

Langsam hob er die Klinge und legte sie an Vegetas Kehle. „Und nun Bruder, wollen wir dich mit Blut taufen.“ Damit ritze er eine weiter Narbe in Vegetas Haut.
 


 

Son Goku sah Vegeta. Wie dieser von der Decke hing und von seinem Bruder brutal gefoltert wurde. Sein Blick glitt über den einstmaligen Feind und alles was er spürte war Verzweiflung!
 

„Warum wehrt er sich nicht?“
 

Eine Stimme ohne Klang. Ohne Seele.
 

Dip-Perperon lachte. „Er hat versprochen still zu halten solange ich dir nichts tue. Siehst du, du bringst jedem Unglück.“ Son Goku drehte den Kopf weg. Aber Dip-Perperon zwang ihn wieder hin zu sehen. „Alles dein Werk.“
 

Und er weidete sich an dem Schmerz des jungen Kriegers. An seiner Verzweiflung, seiner Schuld. Die Verzweiflung nahm Besitz von ihm und er spürte wie sein Wille schwächer wurde.
 

Mit jeder Wunde die Vegeta zugefügt wurde, starb ein Teil von ihm.
 

Meine Schuld.
 

Und Son Goku gab alles auf.
 

Seine Freunde!
 

Seine Familie!
 

Die Erde!
 

Vegeta!
 

Sich selbst!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Witch23
2011-06-06T15:11:51+00:00 06.06.2011 17:11
Ok leiden gehört zu diesem Teil deiner Geschichte aber so langsam ist da die Luft raus. Es fängt an langweilig zu werden.

Zudem fängst du an mit Wiederholungen. Ich weiß nicht mehr genau die Worte, aber wo Vegetar Vegeta abermals mit dem Messer schneidet und meint wie schön das Blut auf der Haut aussah ist eine dieser Wiederholungen.

Ich konnte da nicht mal mehr in Mitleid auf seufzen sondern eher genervt.

Da ich jetzt aber immer noch sehen will wie das ganze ausgeht, lese ich weiter. Denn auch wenn deine Art manches einfach zu weit zu treiben mich nicht gerade freut oder begeistert bin ich auf Geschichten Scharf und da ich nicht lange zum lesen brauche kann ich die inzwischen eher "öden" Szenen auch schnell überfliegen. Entschuldige wenn ich es so ausdrücke, aber in einer anderen Geschichte wo du mitgewirkt hast schaut es mit dem übermäßig genutztem leiden ähnlich aus.

Also in etwa so, du hast eine Schablone und legst sie einfach der nächsten Geschichte wo du meinst das es passt auf. Bitte versuche es zu vermeiden das zu oft zu machen. Weil du kannst es besser. manchmal ist weniger auch mehr.


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