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Das grüne Amulett

von

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Missverständnisse

Kapitel 14

Missverständnisse
 


 


 

Schweißgebadet wachte Riana auf. Albträume, die nicht die ihren sein konnten, quälten sie und endeten in einem höhnischem Gelächter. Kurzzeitig spürte sie eine Dämonenaura die sehr mächtig und für sie nicht unbekannt war. ER war also wieder im Vollbesitz seiner Macht. Etwas anderes konnte es nicht bedeuten. Erschöpft ließ sich Riana zurück fallen und starrte nachdenklich an die Decke.

Bald würde ihre Suche enden, die Rothaarige war sich ziemlich sicher, das der von ihr gesuchte Dämon in den Bergen zu finden sei. In ein paar Tagen würde sie aufbrechen und sich vorher von Hitomi und Yuren verabschieden. Hier her würde sie nie mehr zurückkehren, auch nicht, wenn sie den bevorstehenden Kampf überleben sollte.

Die goldenen Augen eines gewissen Inuyoukais tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Leise stöhnend wischte sie sich über das Gesicht. Sesshoumaru... er war ihre erste und einzige Liebe. Je öfter sie ihm begegnete desto klarer wurde es ihr, aber es war besser, wenn sich nichts an ihrem jetzigen Verhältnis änderte.

Sie war so lange Jahre zornig auf den Inuyoukai gewesen, da würde sie es die nächsten Tage auch noch schaffen, es auf ihn zu sein.
 

Auch besagter Inuyoukai spürte das Aufflammen dieser mächtigen Dämonenaura. Sie war der kürzlich wahrgenommenen gar nicht so unähnlich, nur um ein vielfaches bösartiger. Mit dem Verursacher musste er sich wohl auseinandersetzen, sobald dieser Sesshoumaru dessen Position streitig machte. Doch soweit war es noch nicht, somit musste sich der Inuyoukai damit auch noch nicht befassen.

Seine Gedanken kehrten zu Riana zurück. Wieso hatte er nicht bemerkt das dämonisches Blut in ihren Adern floss? Selbst wenn sie ihr Youkai unterdrückte, hätte er es wahrnehmen müssen. Sesshoumaru war ihr oft genug sehr Nah gewesen, trotzdem bemerkte er es nicht. Was hatte sie gesagt? Es sei eine Schutzfunktion ihres Volkes. Jetzt stellte sich die Frage, welcher Dämonenrasse sie angehörte.

Der Inuyoukai knurrte unwillig. Seit er die Rothaarige wieder gesehen hatte, drehten sich seine Gedanken ziemlich oft um sie... viel zu oft. Vergessen geglaubte Erinnerungen und Emotionen drängten an die Oberfläche. Das wiederum zog eine weitere Frage nach sich. Was wäre gewesen, wenn er schon damals gewusst hätte, das Riana eine Dämonin war?

Mürrisch schob er diesen Gedanken beiseite. Damals war es ihm egal, das sie keine Youkai war. Er hatte sie geliebt... ja... das tat er wirklich. Es dauerte zwar bis er es begriff, doch dann ließ er sich vollkommen auf diese neue und wunderbare Gefühl ein. Bis zu dem Tag an dem Riana spurlos verschwand. Zu jener Zeit beschloss er seine Freundin zu sich zu holen.
 


 

Rückblick....
 


 

So konnte es nicht weiter gehen. Sesshoumaru vermisste Riana. Sie hatte wegen ihrer kranken Mutter kaum noch Zeit für ihn. Zumal er es immer noch nicht fertig brachte, sich freiwillig längere Zeit unter den Menschen aufzuhalten. Stattdessen hielt er sich immer in der Nähe der Herberge auf und beobachtete das dortige Treiben.

Zwei Tage vor ihrem Verschwinden, sprach er das letzte Mal mit ihr.

Es war ein ungewöhnlich milder Frühlingsabend, die Kirschbäume standen in voller Blüte und verbreiteten einen angenehmen Duft. Riana war im hinteren Teil des Gartens. Sie kam immer dann hier her, wenn sie neue Kraft schöpfen wollte.

Für den Inuyoukai stellte der abgeschlossene Hof keine Hürde dar. Riana hatte seine Anwesenheit noch nicht bemerkt. Verträumt schritt sie unter den Bäumen hindurch, ließ ihre Finger sachte über die Zweige gleiten. Schließlich blieb sie stehen, öffnete ihren Zopf, sofort spielte der Frühlingswind mit einzelnen Strähnen.

Das Bild, welches sich Sesshoumaru bot, brannte sich unauslöschlich in sein Gedächtnis. Er liebte diese Menschenfrau mit den geheimnisvollen grünen Augen und den blutroten Haaren. Er trat von hinten an sie heran und schlang seine Arme um sie. Vertrauensvoll lehnte sie sich zurück.

„Du fehlst mir.“, flüsterte Sesshoumaru in ihr Ohr.

„Du mir auch.“, gab sie leise zurück.

Riana drehte ihre Kopf, so das sie den Inuyoukai ansehen konnte... Nur der Mond sah den innigen Kuss des Paares.

„Wie geht es deiner Mutter?“ fragte der Weißhaarige schließlich.

„Es geht ihr immer schlechter.“, antwortete seine Freundin traurig.

Sie drehte sich in seiner Umarmung ganz zu ihm herum und legte ihre Arme um seinen Körper. Halt suchend schmiegte sie sich an ihn.

„Sie wird bald sterben.“, schluchzte sie leise.

Auch wenn sie kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte, so war sie doch das einzige, was Riana noch an Familie hatte.

Tröstend strichen Sesshoumarus Hände über ihren Rücken.

„Ich bin für dich da.“, versprach er leise.

„Danke.“, hauchte sie.

Sollte er sie fragen, ob sie mit ihm käme?... jetzt? Zu diesem Zeitpunkt?

Der Hundedämon beschloss, damit noch zu warten. Zuerst sollte er mit seinem Vater reden.

„Ich muss wieder zurück.“, bedauerte die junge Frau.

„Verstehe.“, erwiderte Sesshoumaru leicht enttäuscht.

„Glaub mir, ich wäre viel lieber bei dir, aber sie ist meine Mutter und es ist meine Pflicht mich um sie zu kümmern.“, entschuldigte sie sich.

„Du sollst dich doch nicht entschuldigen.“, tadelte er sanft, fuhr dann fort. „Ich verstehe das schon, aber wir haben so wenig Zeit zusammen.“

„Ich weiß, Liebster, ich weiß.“, seufzte die Rothaarige.

Ungern löste sie sich von ihrem dämonischen Freund. Ein letzter Kuss und sie trennten sich. Riana kehrte in ihre Unterkunft zurück und Sesshoumaru verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

Am Tag von Rianas Verschwinden, bat Sesshoumarus Vater seinen Sohn um ein Gespräch.

Allerdings hatte er erst noch etwas zu erledigen und wollte sich mit seinem Ältesten Sprössling in einem weiter entfernten Wald treffen. Zur angegebenen Zeit fand sich Sesshoumaru dort ein, wenig später kam auch sein Vater. Schweigend schritten die Beiden nebeneinander her. Der Jüngere wurde unruhig, er wollte zu Riana, er hatte das Gefühl, das sie ihn brauchte.

„Vater, was willst du von mir?“ durchbrach Sesshoumaru schließlich das Schweigen.

„So ungeduldig heute? Du willst wohl zu deiner Freundin?“ vermutete der Ältere.

Wissen tat er es nicht, sein Sohn war in diesem Punkt sehr schweigsam.... mehr als sonst schon.

„Das geht dich nichts an, Vater. Das ist ganz allein meine Sache. Wenn es wichtig ist, was du mir sagen willst, dann tu es endlich.“, gab der Jüngere höflich aber bestimmt zurück.

„Doch geht es mich etwas an, immerhin bin ich dein Vater, das allein ist Grund genug.“, stellte der ältere Inuyoukai klar. „Also... mir ist zu Ohren gekommen, das du eine Menschenfreundin hast. Stimmt das?“

Das sein Vater davon wusste, überraschte Sesshoumaru nicht wirklich, trotzdem war es ihm unangenehm so direkt darauf angesprochen zu werden.

„Und wenn es so wäre?“ antwortete der junge Dämon mit einer Gegenfrage.

„Ich würde mich zwar wundern, doch in erster Linie freuen.“, gab sein Vater zurück.

„Es stimmt.“, sagte Sesshoumaru zögernd, er hatte seine Gefühle noch nie mit seinem Vater besprochen.

„Das freut mich mein Junge. Wie ist sie? Stellst du sie uns bald vor?“ sprudelten die Fragen nur so. „Sie muss etwas ganz besonderes sein, wenn sie es geschafft hat, deine Meinung über die Menschen zu ändern.“

„Riana ist auch etwas besonderes, sie ist so sanft, klug und mutig.“, schwärmte der Jüngere. „Noch vor gar nicht langer Zeit hätte ich mich mit einer Menschenfrau nicht abgegeben, sondern sie weggejagt. Aber bei Riana ist es anders, ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne sie zu sein.“

„Es hat dich ja richtig erwischt.“, staunte Sesshoumarus Vater.

„Sieht so aus.“, meinte dessen Sohn zurückhaltend.

„Wenn du willst bring sie heute Abend doch mit. Es wird Zeit das wir sie auch kennen lernen.“, schlug der Ältere vor.

„Kann sie dann auch bleiben... für immer?“ rutschte dem jungen Youkai die Frage heraus.

„Sicher.... wenn sie möchte, kann sie bleiben.“, lachte sein Vater und schlug seinem Sohn auf die Schulter. „Dann will ich dich nicht länger aufhalten. Geh schon, du kannst dich ja eh kaum konzentrieren.“

„Danke Vater.“, verbeugte sich Sesshoumaru höflich vor dem Älteren.

Dieser nickte nur und entließ damit seinen Sohn endgültig aus dem Gespräch. Blitzschnell war dieser im Wald verschwunden. Doch sollte er Riana nicht finden, sie war wie vom Erdboden verschluckt. Der Inuyoukai verfolgte ihre Spur bis zu diesem Kaito. Der Geruch seine Freundin klebte an diesem schmierigen Mann, der sich seine Verletzung hielt. Sesshoumaru konnte sich gut vorstellen was geschehen war, als er Kaito verließ, war dieser endgültig tot.

Der Inuyoukai fühlte sich von Riana verraten, sein alter Hass auf die Menschen brach wieder durch... bis jetzt.
 


 

Rückblick Ende...
 


 

Dem Goldäugigen stockte er Atem, sollte Riana dieses Gespräch gemeint haben? Sie hatte ihm doch gesagt, das sie aus seinem Mund hörte, das er sie wegjagen wollte. Sie musste sich dort im Wald aufgehalten und ausgerechnet diesen Teil des Gesprächs auf geschnappt haben. Sollte ihr Verschwinden damit zu tun haben?

Sesshoumaru musste Klarheit darüber haben... sofort, sonst fand er keine Ruhe. Wie sehr er sein Gefühlschaos hasste und die Frau, die es verursachte. Tat er das wirklich? Hasste er die Besitzerin dieser geheimnisvollen grünen Augen, die ihn schon damals so faszinierten?
 

Riana bereitete sich auf ihr Zusammentreffen mit Koushaka vor. Diesmal würde es die Entscheidung bringen... egal zu welchem Preis.

Die Rothaarige hatte sich eine entlegene Lichtung zum trainieren gesucht. Das kleinere Katana hatte sie in der Herberge gelassen... sie brauchte es nicht mehr. Ihr Drachenschwert zerschnitt pfeifend die Luft, während sie damit herumwirbelte. Die freigesetzte Energie pflügte tiefe Furchen durch die Wiese. Kein Strauch, kein Baum, kein Fels konnten ihr standhalten. Nicht einmal Okami hätte ihr wirklich widerstehen können. Bei dem Gedanken an den Vampirwolf erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Dieser wäre sicher nicht abgeneigt gewesen mit ihr die Klinge zu kreuzen.... jetzt, mit ihren vollen dämonischen Kräften. Natürlich waren sie vorher auch schon ein Teil von ihr, nur eben ein ganz geringer, weil sie ihr Youkai komplett unterdrückt hatte.

Doch die Zeiten waren nun endgültig vorbei, es war höchste Zeit zu ihrem Erbe zu stehen. Seit zwei Tagen schon verbarg sie ihre Identität nicht mehr. Das rief zuerst großes Erstaunen hervor, doch legte sich das schnell wieder, da sich in der Herberge viele Dämonen aufhielten, bzw. auf der Durchreise waren.

Das Schwert in ihrer Hand vibrierte, seine verborgene Kraft drängte nach Freiheit, ihr Wille zwang es wieder zur Ruhe. Kühl lag es wieder in ihrer Hand, seine makellose Klinge blitzte in der Sonne. Kaum zu glauben, das es ein so tödliches Geheimnis barg... doch eigentlich waren zwei in ihm verborgen.

Eine runde Vertiefung am Griff des Schwertes erinnerte daran, das etwas entscheidendes fehlte, um dessen Energien frei zu setzen... ein kleines grünes Juwel, in dem ein Drache eingeschlossen war.

Blitzartig wirbelte Riana herum und bekämpfte einen imaginären Feind, bis ihre Klinge auf... Metall traf. Mit einem klirrenden Geräusch rutschte ihr Schwert an dem anderen bis zum Griff hinunter. Kühl blickten ihre Augen in die goldenen Iriden ihres Gegenübers. Überrascht war sie nicht, hatte sie doch schon längst Sesshoumarus Anwesenheit gespürt.

Das Metall ihrer Katanas begann zu schwingen, die Auren der beiden Dämonen schlängelten sich um die scharfen Klingen, vergrößerten sich und prallten aufeinander. Keiner der beiden rührte sich, sie starrten sich lediglich an. Wie auf ein stummes Kommando sprangen die Youkais zurück, gleich darauf folgte ein schneller Schlagabtausch. Weder Riana noch Sesshoumaru gaben nach oder redeten auch nur ein Wort. Die Rothaarige hatte auch nicht vor damit anzufangen... der Inuyoukai hatte die stumme Herausforderung 'ausgesprochen', sollte er doch auch mit dem Reden anfangen.

Sesshoumarus linker Arm schnellte vor, mehrere blaue Energieblitze schossen auf die Grünäugige zu. Sie wartete bis diese sie fast erreichten, wich im letzten Moment aus und schickte ihm ihrerseits ihre gebündelte rote Dämonenkraft... der er knapp auswich.

„Du bist mir Antworten schuldig.“, durchbrach er schließlich das Schweigen.

„Bin ich das?“ kam prompt die Gegenfrage.

„Ja... das bist du. Du bist diejenige, die damals gegangen ist.“, beharrte der Hundedämon auf einer Antwort.

„Und wenn schon.“, entgegnete sie wortkarg.

Sesshoumaru ließ sein Katana wieder in die Schwertscheide gleiten. Diesmal musste sie ihm Rede und Antwort stehen, eher würde er sie nicht gehen lassen.

„Warum bist du einfach verschwunden?“, stellte er die Frage, deren Antwort ihn sehr interessierte.

„Wie ich schon sagte... ich habe es dir, und mir, nur erspart, mich fortjagen zu müssen.“, gab sie einsilbig zurück.

Auch sie hatte ihr Schwert weg gesteckt, abweisend sah sie ihn an. Offenbar musste sie dem Inuyoukai heute Antworten.

„Und ich wiederhole... das hatte ich nie vor, im Gegenteil. Ich wollte dich zu mir holen, aber niemals hätte ich dich fort gejagt. Du warst mir viel zu wichtig, ich...“, abrupt brach er ab. Sein Blick wurde immer finsterer, er gab hier viel zu viel von sich Preis.

Die unergründlichen grünen Augen sahen ihn an, nicht die kleinste Regung war in ihrem Gesicht zu sehen, nichts deutete auf den Vulkan hin, der in ihr tobte.

„Das sagst du jetzt.“, antwortete sie schließlich ruhig, doch dann brach es aus ihr heraus. „Wo bist du damals gewesen? An diesem unglückseligen Tag hätte ich dich gebraucht... deine Nähe, deine Stärke... dich. Aber du warst nicht da, hast mich allein gelassen.“

„Mein Vater hatte um meine Anwesenheit gebeten und das kam einem Befehl gleich. Ich konnte nicht bei dir sein.“, verteidigte sich Sesshoumaru.

„Sonst hast du doch auch nicht auf ihn gehört.“, kam es bitter von ihren Lippen. „Warum gerade diesen Tag?“

„Weil ich seine Zustimmung brauchte.“, antwortete der Inuyoukai schlicht. „Ich weiß, das deine Mutter zu der Zeit starb.... das dieser schmierige Typ sich an dich herangemacht hat. Das habe ich alles erfahren, als ich nach dir suchte. Doch du warst verschwunden, was glaubst du, sollte ich denken?“

„Ich hab dich und deinen Vater gesehen, ich hörte wie du ihm sagtest, das du dich nicht mit einer Menschenfrau abgeben würdest, sondern sie davon jagst.“, hielt Riana dagegen. „Vielleicht war das auch gut so. Außerdem lässt es sich nicht ändern, sehr viel Zeit ist vergangen, du hast dich geändert und ich mich auch. Belasse es dabei.“

„Das geht nicht.“, weigerte sich der Weißhaarige, das einfach hinzu nehmen. „Du warst damals ein Mensch, da bin ich mir sicher. Was ist geschehen? Warum hast du dich dermaßen verändert?“

„So viele Fragen.“, seufzte die Dämonin. „Wie ich schon sagte, war es eine Schutzfunktion, die sich im Laufe der Jahrhunderte bei meinem Volk bildete. Die Kinder des Drachenvolkes wurden ohne Dämonenkraft geboren. Erst mit dem achtzehnten Lebensjahr, unter bestimmten Voraussetzungen, brach das dämonische Erbe durch. Ich war damals achtzehn und die Voraussetzungen waren auch gegeben. Vier Wochen nach dem ich gegangen war, kam das Erbe meines Volkes bei mir zum Vorschein. Ich bin ein vollwertiger Dämon.“

Damit schloss sie ihre Ausführungen und hoffte, das sich Sesshoumaru mit dieser zufrieden gab. Den Gefallen tat ihr der Hundedämon nicht.

„Was für Voraussetzungen?“ hakte der Weißhaarige nach.

Er hatte von den Drachendämonen gehört, aber es hieß, das sie ausgestorben seien. Ein Irrtum, wenn Riana zu diesen Youkais gehörte. Es gab keinen Grund ihr das nicht zu glauben.

„Das ist nicht wichtig.“, sträubte sich Rothaarige zu antworten.

„Für mich schon.“, bestand Sesshoumaru auf eine Beantwortung seiner Frage.

Unwillig sah sie ihn an, doch wusste sie, das sie es ihm erzählen musste... in gewisser Weise hatte er ein Recht darauf.

„Auch wenn es sich merkwürdig anhört, aber mein Volk war immer bestrebt mit den Menschen in Frieden zu leben... überhaupt sind sie sehr defensiv gewesen. Mag sein, das dies der Grund war, das ihre Zahl so dezimiert wurde.“, begann Riana zu erzählen. „Erinnerst du dich an die Vollmondnacht, in der wir uns das erste mal liebten?“

„Wie könnte ich die vergessen.“, kam es leise von dem Inuyoukai.

„Das war der Auslöser.“, erwiderte sie.

Dicht stand Sesshoumaru hinter Riana, sah auf ihr weißes Haar herunter, hob seine Hand und fing ein paar Strähnen ein. Er hielt sie sich vor die Nase und sog ihren Duft ein. Die Grünäugige schloss ihre Augen, wünschte sich einen kurzen Augenblick lang seine Umarmung zu spüren. Beide waren für einige Momente in der Erinnerung dieser besonderen Nacht gefangen. Die Youkai riss sich als erstes davon los.

„Das ist Vergangenheit.“, meinte sie, straffte ihre Haltung und drehte sich zu ihm um. „Sind deine Fragen jetzt beantwortet?“

„Eine habe ich noch.“, entgegnete der Weißhaarige, „Warum sollte ich dich töten wollen oder müssen?“

„In mir schlummert etwas, das, wenn es ausbricht, eine verheerende Wirkung haben kann. Nur dir traue ich zu, mich dann aufzuhalten.“, sagte sie schlicht. „Tust du es?“

„Ich bin doch nicht dein Leibwächter.“, knurrte Sesshoumaru.

„Und ich bin nicht scharf darauf, dich ständig in meiner Nähe zu haben.“, konterte sie sofort. „Aber keine Sorge, du wirst es schon merken. Also?“

„Wie du willst.“, stimmte der Inuyoukai schließlich zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2009-11-22T14:09:27+00:00 22.11.2009 15:09
Endlich ist ein großer Schritt getan
Und vielleicht gerade noch rechtzeitig
Vor Riana steht ein harter Kampf und der Ausgang ist noch nicht klar
Folglich war es gut, dass sich Sess endlich überwunden hat, mit ihr zu reden und zumindest einiges konnten sie klären
Deswegen sind sie noch längst nicht bereit sich ihre Gefühle aufs Neue einzugestehen, aber vielleicht hassen sie sich jetzt weniger
Auf jeden Fall sehr toll geschrieben
Wunderbar bildlich und fließend
Das war wieder eines der Kapitel, dass man verschlungen hat und im Nachhinein ist das wie bei gutem Essen. Man bereut, dass man es nicht mehr genossen hat

Dieses Schwert beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Das wird ihr im Kampf eine große Hilfe sein, aber wird es ausreichen
Oder wird sie am ende Sess brauchen
Ich bin schon sehr gespannt darauf

Eine kleine Kritik hab ich allerdings. Insbesondere im Gespräch mit seinen Vater hab ich in Sess nicht den stolzen und kalten Dämon gesehen, der er eigentlich ist. Klar er respektiert seinen Vater, aber er würde glaube ich nicht auf diese Art fragen, ob sie bei ihm bleiben darf. Da klang er irgendwie wie ein kleiner Bub und das ist er nun wirklich nicht

Okay jetzt ziehe ich mich wieder zurück und warte geduldig auf das nächste Kapitel

byebye

Von:  risuma
2009-11-12T21:03:55+00:00 12.11.2009 22:03
Das Dämonenblut in Riana hat sich nun endgültig seine Bahn gebrochen...
ja, wenn das schon früher geschehen wäre...
nein, sie hätte Okami nicht retten können, der Feind hat es darauf angelegt, ihn alleine zu erwischen...

Riana kann die Aura des Dämons, dem sie schon sooo lange nachspürt hat, ganz deutlich fühlen und weiß nun, dass ihre Suche bald ein Ende hat...
ihr größter Feind ist erwacht, und sie weiß genau, dass er den Kampf mit ihr sucht.
Deswegen passt es ihr so überhaupt nicht, dass ein gewisser Hundedämon gerade jetzt ständig in ihrer Nähe weilt, und unangenehme Fragen stellt, denen sie nur zu gerne ausweichen möchte.

Doch es ist so, wie es immer kommt^^
dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann, weil man zum Beispiel einen kühlen Kopf braucht, kommen einem solche Gefühlsdinge dazwischen...
und sie lassen sich nicht auf später aufschieben *nick*

Was für ein großes Missverständnis *seufz*
Sesshoumaru hatte sich endlich dazu durchgerungen, Riana zu fragen, ob sie für immer bei ihm bleiben will - und dann das...
dabei hatte sein Vater überhaupt nichts dagegen - wieso sollte er auch^^
immerhin hatte er ja selbst ein Kind mit einer Menschenfrau *nick*
im Gegenteil, er freut sich richtig darüber, dass sein ach so abweisender und alle, nicht nur die Menschen, verachtender Sohn, sein Herz für ein anderes Lebewesen geöffnet hat.

Und zwar so wahrhaftig, dass er genau spürt, dass seine Liebe in Gefahr ist, doch er kann seinen Vater nicht versetzen, denkt er...
Er würde es verstanden haben, denke ich mal...
Doch so kommt es, dass Riana eben nur einen Teil eines Gesprächs mitverfolgt, dass eigentlich sehr positiv für sie war...

Aber auch den weißhaarigen Hundedämon beschäftigt seine ehemalige Liebe mehr als ihm recht ist^^
so, wie es aussieht, lieben Dämonen nur einmal in ihrem Leben, und das wohl auch konsequent^^
deswegen hatte Okami auch nie eine Chance bei der Dämonenjägerin *grins*
oft genug hatte er es ja versucht^^

Und während Riana sich auf ihren großen Kampf mit Koushaka vorbereitet, bekommt sie völlig unerwartet einen Sparringspartner^^
der auch sogleich zur Sache kommt, und die Frage stellt, die sie am liebsten niemals beantworten würde^^

Nun, ich freu mich auf den weiteren Schlagabtausch^^
Danke für dieses schöne Kapitel *knuddel*
*große Tasse heiße Schokolade hinstell*

gvlg, deine Freundin risuma






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