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Akaron

von

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Das Erneuerungsritual

Zwei junge Ritualistinnen kamen mit geschmeidigen Schritten in den Saal und stellten sich links und rechts neben den Brunnen. Sie waren schön und trugen um die Hüften nur halbdurchsichtige Tücher, welche von hauchdünnen Goldkettchen gehalten wurden. Locker fielen ihnen die Haare ins Gesicht als sie sich ehrfürchtig verneigten. Sekunden vergingen, bis der heilige König der Sonne die Pfote hob und ihnen das Signal zum Beginnen gab. Elegant erhoben sich die beiden Frauen und traten ein paar Schritte zurück. Jede von ihnen stellte sich auf einen vorgeschriebenen Platz. Klick. Klick. Aus dem Boden ragten Schwerter hervor. Zwillingsschwerter. Elegante Langschwerter mit reich verzierten Goldgriffen und Symbolen auf der Klinge. Die Erste zog die Schwerter aus dem Boden und wirbelte mit ihnen herum, trat einen weiteren Schritt nach hinten und senket sie wieder. Die Zweite tat es ihr gleich und zog ebenfalls die Schwerter. Stille breitete sich aus. Die Trommeln waren verstummt. Schon vor Minuten. Die Luft schien zu stehen. Bum… bum. Die Trommeln setzten wieder ein und die beiden Frauen stürzten aufeinander los. Funken sprühten als das Metall aufeinander traf. Sie hielten in der Bewegung inne sodass sich das Licht in den Klingen spiegelte und nur um wieder auf einander los zu stürzen. Das Krachen erfüllte den Saal. Ein eleganter Tanz begann, Funken sprühten, Metall klirrte, doch es floss kein Blut. Ein Tanz voller Anmut und Eleganz. In fließenden Bewegungen ließen sie ihre Schwerter aneinander krachen, wirbelten herum und unter dem Schwert der jeweils Anderen durch und wieder im Kreis.

Sonnenlicht fiel durch die Kristallkuppel, die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht. Die Trommeln verstummten erneut. Stille. Während die Strahlen der Sonne weiter über den weißen Marmorboden wanderten und sich direkt über dem Brunnen bündelten. Das Wasser des Springbrunnens leuchtete kristallklar auf und schimmerte geheimnisvoll. Die Ritualistinnen hielten wie auf Kommando inne, senkten ihre Schwerter und traten mit gesenktem Haupt in entgegen gesetzten Richtungen an die Seite. Nun erklang leise Flötenmusik. Weiche Trommelklänge mischten sich in die Musik. Die Melodie wurde immer lauter und erhellte den ganzen Saal. Sanft und rhythmisch, ja fast flüsternd, betörend. Das Trommeln wurde auch ein wenig lauter und sechs neue Ritualistinnen, geschmückt mit Federn, tanzten in den Saal hinein. Sie wirbelten mit Tüchern und Federfächern umher, jede Bewegung im Takt der Musik. Voller unbeschreiblicher Eleganz. Dann erschien sie. Eine hoch gewachsene junge Frau mit blauen Haaren und leuchtend grünen Augen. Eine Schönheit. Ihre Hüften wurden von einen durchsichtigem minzgrünen Tuch bedeckt, welches kaum eine Hand breit war. Zarte Goldkettchen mit Glöckchen und bunten Edelsteinen behangen fielen ihr locker vom Körper. Ihre schlanke Gestalt bewegte sich wie in Trance auf den Balkon des Sonnenkönigs zu. Sie tanzte förmlich, und ihre schönen nackten Brüste erbebten bei jeder Bewegung. Stille. Die Musik verstummte abermals. Anmutig warf sie sich vor dem heiligen König auf die Knie, das Haupt gesenkt. Ihre langen, blauen Haare fielen über ihre Schultern und legten sich wie Seide über ihre Brüste. Keine Bewegung, kein Laut von ihr. Nichts. Der Sonnenkönig nickte, gab ihr ein Zeichen sie dürfe sprechen. „Seid gegrüßt, oh heilige Sonne, Herr über Andante, König der Jahrtausende, Leben, Gesundheit und Gesunde Kinder sollen euch beschert sein. Möge euer Licht ewig strahlen und uns schützen. Gebt uns Kraft und Weisheit.“ Der mächtige weiße Tiger hob die linke Pfote. Die Ritualistin erhob sich elegant und deutete in Richtung Tür, welche sich vorsichtig öffnete. Ein kleiner silberner Wagen, gezogen von vier schneeweißen, wunderschönen Hengsten kam in den Saal gefahren. Elegant tänzelten die Tiere vorwärts, bis in die Mitte, wo sie direkt vor der Ritualistin stehen blieben. Einer der Hengste warf seinen Kopf zurück als die Trommeln wider einsetzten. Leichtfüßig wie eine Feder ging die junge Frau auf das Gespann zu. Auf dem Wagen stand eine Goldene Truhe, beschmückt mit Edelsteinen. Andantische Schriftzeichen verzierten den Verschluss. Vorsichtig öffnete sie den schweren Deckel. Im inneren der Truhe lag ein klarer Kristall auf einem roten Kissen, ein schwaches Leuchten umhüllte ihn. Geheimnisvoll. Die zierlichen Finger der Ritualistin griffen nach dem Schmuckstück, vorsichtig, als könne er jederzeit zerbrechen, nahm sie den Kristall aus der Truhe und hielt in die Höhe. Das Trommeln wurde wie ein erregter Pulsschlag lauter, taktvoller. Behutsam trug sie den Kristall mit beiden Händen zum Brunnen und hob ihn erneut in die Luft. „Wir rufen dich an, oh heilige Sonne, schenk uns Kraft. Strahlt mit eurem Licht auf die Planeten, Beschützer der Völker, Herr des Lichts. Stärkt das Gleichgewicht und halltet die Planeten zusammen.“ Diese Worte wiederholte sie immer und immer wieder, während der Kristall zu leuchten begann. Flüssiges Licht legte sich über den Marmorboden, hüllte alles ein. Kaskaden aus tanzendem Licht. Die Trommeln wurden wieder lauter und die Ritualistin legte den Kristall behutsam auf den Wasserstrahl des Springbrunnens. Das Wasser leuchtete in einem warmen weiß, fast wie klares Eis. Dann zog sich das Licht mit einem mal zurück und bündelte sich zu einen mächtigen Lichtstrahl, der Richtung Himmel schoss und sich mit dem Licht der Sonne verband. Das Licht erlosch. Es war vorbei. Die Trommeln verstummten völlig und die Ritualistinnen zogen sich zurück. Bis auf eine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TigorA
2008-10-14T17:54:00+00:00 14.10.2008 19:54
öhm ok, das war ja noch kürzer ¦D. ich vesten sowieso nicht so ganz warum du 9 und 10 nicht zusammengetan hast... ich finds unlogisch... 10 baut ja weiter auf 9 auf, im grunde gehts in beiden kappis um das selbe da hättest du sie auch gleich zusammenschreiben können <.<'. äh naja... aber schön beschrieben und nette idee mit dem ritual.


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