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Der Aufstieg der Remasuris

Ein Roman nach dem Kartenspiel 'Magic'
von

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I

„Endlich!“, rief der Springflut-Forscher Professor Demicks auf. Er stand vor einer Plexiglasscheibe. Neben ihm stand Professor Ru. Ru blätterte in einigen zusammengehefteten Seiten herum, voll mit Formeln und Skizzen.

„Sehen Sie es sich genau an, Kollege Ru, wir haben es geschafft, eine neue Spezies zu erschaffen!“

„Wie nennen Sie sie?“ Ru sah durch das Glas.

„… Remasuris?!“

„Nein, ich meine das Geschöpf speziell. Ich weiß doch, dass wir hier Remasuris erschaffen!“

„Ah, ähm… Der Remasuri ist noch nichts Besonderes. Er ist nur ein kleiner Schritt zu den richtigen Remasuris, ich bezweifle, dass dies einem Namen bedarf.“

„Nun, wenn Sie meinen…“

Sie sahen nun beide durch das Glas. Hinter der Scheibe befand sich ein kleiner Raum. In dem Raum stand ein Glaszylinder, an dem oberhalb einige Schläuche und Kabel befestigt waren. In dem Behälter wiederum befand sich eine Kreatur. Das Wesen lag zusammengerollt in einer Flüssigkeit. Luftblasen stiegen aus den kleinen Nasenlöchern auf. Der Kopf des Remasuris verlief nach vorne spitz und war flach. Der restliche Körper sah dem einer Schlange ähnlich, abgesehen von zwei Armen. Die Hände sahen aus wie Sensen. Das in dem Behälter gefangene Etwas war nur Haut und Knochen. An verschiedenen Stellen des Remasuris waren kleine Saugnäpfe an Kabeln zum Messen verschiedener Werte angebracht. Ru sah sich erneut die Formeln an.

„Haben Sie den Remasuri schon auf die Kampftechnik erprobt? Wissen Sie, dass er unter Garantie uns gehorcht und effektiv in Kriegen eingesetzt werden kann?“

„Nein, aber ich werde dies heute noch testen.“

„Und wie genau, wenn ich Sie fragen darf?“

„Ich werde ihn mit dem Headset unter Kontrolle behalten. Die Befehle werde ich ihm dadurch erteilen, da er einen Chip in seinem Gehirn hat.“

„Gut. Verlieren Sie bitte keine Zeit, Demicks. Ich möchte, dass in 4 Stunden das weitere Vorgehen besprochen werden kann.“

„Selbstverständlich, Professor Ru.“

Professor Ru ging den Gang hinunter. Sein weißer Kittel wehte dabei nach hinten. Er ging bis an das Ende des Ganges und bog dann nach rechts ab. Professor Demicks ging in der Zeit schon in den Raum des Remasuris und hielt vor dem Remasuri inne. „Nun haben wir es endlich geschafft“, sagte er zu sich. „Ich habe es endlich geschafft. Ich habe den ersten Remasuri erschaffen und mir erliegt die Ehre, diesen zu testen.“ Er ging zu der Maschine, an der die Kabel endeten. Er drückte einen Knopf und der Abfluss am Boden des Zylinders öffnete sich und sog die Flüssigkeit hinaus. Der Remasuri lag auf dem Boden, immer noch zusammengerollt. Demicks griff nach dem Headset und setzte es auf. So, mal testen…, dachte er sich. „Remasuri, steh auf.“ Auf den Befehl hin richtete sich der Remasuri auf und man konnte ihn im Ganzen betrachten. Er stand allerdings ziemlich krumm, der Kopf war nach unten gerichtet, da der Behälter ihm keinen Platz bot, ihn gerade zu halten. Demicks schob einen kleinen Hebel nach oben und die Saugnäpfe lösten sich und wurden nach oben gezogen. Demicks schob nun einen größeren Hebel von sich weg und das Glas um den Remasuri herum fuhr in den Boden. Demicks richtete sich das Headset noch einmal zurecht. „Remasuri, folge mir.“ Demicks ging zur Tür und öffnete sie. Mit einer Treu-Doofheit eines Hundes folgte der Remasuri dem Springflut-Forscher. Die Kreatur hinter dem Professor schlich sich ungefähr genauso vorwärts wie eine Schlange, jedoch aufrecht und sehr langsam. Demicks ließ die Tür offen stehen, warum sollte er sie auch schließen. Sie gingen in die gleiche Richtung, in die Ru gegangen ist, jedoch hielten sie am Ende des Ganges. Demicks drückte auf einen Knopf und wartete auf den Aufzug. Das von ihm erschaffene Wesen stand zwei Meter hinter ihm. Nach einigen Sekunden öffnete sich die Aufzugstür, Demicks ging hinein und der Remasuri hielt den zwei Meter großen Abstand zu Demicks. Er seufzte und merkte, dass sein Geschöpf noch kein ausgereiftes Denkvermögen besitzt – wie auch, er hörte nur auf Befehle. „Remasuri, stell dich neben mich.“ Daraufhin setzte sich der Remasuri in Bewegung und ging in den Aufzug und stand nun neben Demicks. Der Professor drückte auf einen Knopf, auf dem ein T abgebildet war. Die Tür des Aufzugs schloss sich und der Lift fuhr sieben Etagen nach unten. Das Laboratorium an sich sah aus wie eine Kuppel und stand mitten in der Wüste des Planeten Rath, abseits von jeder Zivilisation. Das Gebäude besaß nach oben hin sieben Stockwerke. Das Labor von Demicks befand sich auf der vierten Etage, das Labor musste also noch unterirdische Stockwerke haben. Der Aufzug erreichte die Trainingsraum-Etage. Dieses Stockwerk war menschenleer, Demicks und der Remasuri waren die einzigen. „Folge mir, Remasuri“, sagte der Professor in das Headset. Der Remasuri ging kurz nach Demicks aus dem Aufzug, die Tür schloss sich hinter dem ersten Remasuri. Der Professor ging mit dem Geschöpf einige Meter in den Raum hinein. „Remasuri, bleib stehen.“ Demicks bewegte sich hinter eine Stahlmauer mit Panzerglas auf Augenhöhe. Wenige Meter vor dem Remasuri stand eine Puppe aus Leder, gefüllt mit Heu. „Remasuri, greif die Puppe an!“ Der Remasuri ließ ein Kreischen ertönen und holte mit der rechten sensenartigen Hand aus und zerteilte die Puppe sauber in zwei Hälften. Die obere Hälfte der Attrappe fiel nach hinten und der Angreifer ließ die linke Hand auf den Kopf der Puppe zufliegen, mit der Spitze voran. Die Hand bohrte sich in den Kopf wie ein Messer durch Butter. Der erdige Boden leistete geringen Widerstand, als die Hand durch den Kopf gelang. Der namenlose Remasuri zog mit Schwung die Hand aus dem Boden und hatte noch den Kopf der Puppe dran. Der rechte Arm holte in einer 90°-Drehung weit aus und schnitt die untere Puppenhälfte in zwei Hälften. „Stopp!“ befahl Demicks dem Remasuri. Der Remasuri wollte gerade die Attrappe auffressen, hielt jedoch inne und richtete sich wieder auf. Er ging mit dem Remasuri tiefer in den Raum hinein und der Remasuri stand nun vor einer Attrappe und zwischen zwei Statuen mit Holzkeulen. Das Geschöpf erhielt erneut den Befehl, die Puppe anzugreifen. Der genaue Befehl war, die Puppe vor ihm anzugreifen, die unbewaffnete. Die anderen beiden Statuen schlugen auf den Remasuri ein. Der Remasuri biss sich in den Kopf der Attrappe und schrie vor Schmerzen auf, konzentrierte sich aber weiter auf die Instruktionen des Professors. „Greif die anderen beiden Statuen an.“ Der Remasuri hielt seine linke Hand nach außen und drehte sich im Uhrzeigersinn. Mit der Drehung zerteilte er beide Statuen. Mehrere kleine Steinklumpen fielen auf den Boden. „Stopp.“ Erneut unterbrach der Remasuri sein Tun. Der Professor ging mit dem Remasuri wieder zum Aufzug und fuhr zum 4. Stockwerk hoch. Währenddessen dachte der Forscher über die neuen Erkenntnisse nach. Er gehorcht nur auf das, was man ihm sagt, das ist gut. Er lässt sich nicht von seinem Befehl abbringen, ebenfalls positiv. Negativ ist, dass er dabei andere eventuelle Gefahrenquellen nicht beachtet, sie nicht ausschaltet. Auch dafür muss man ihm einen Befehl erteilen. Wir müssen noch dafür sorgen, dass die Remasuris solche Faktoren mit einkalkuliert, die Gefahr von anderen einschätzen und selbst entscheiden, wen sie angreifen. Sie benötigen… Intelligenz…
 

Bei der Besprechung erklärte Professor Demicks den anderen Forschern, unter anderem Ru, den Stand der Dinge.

„Ich denke, wir sollten Ihnen noch ein wenig Zeit geben, um die Fehler zu beheben, Professor Demicks.“

„Dem stimme ich zu.“

„Genau meine Meinung.“

Professor Ru stand auf. „Also sind wir uns einig: Professor Demicks, wie lange werden Sie dafür brauchen?“

„Nun, ich denke, in einer Woche habe ich die Gene des Remasuris so manipuliert, dass diese Probleme behoben sind.“

„Ihr Projekt hat höchste Priorität. Alle anderen Professoren stehen Ihnen zur Seite, um die Dauer zu verkürzen.“ Er wandte sich zu den anderen Professoren. „Nebenbei können Sie sich Gedanken drum machen, auf was Sie Ihren Remasuri spezialisieren. Ende des Monats möchte ich, dass 7 verschiedene Remasuri-Typen bereit zum Kampf sind. Wenn wir diese erschaffen haben, werden wir uns als Erstes um den Daru-Clan kümmern. Der Clan durchquert jedes Jahr zur gleichen Zeit die Umgebung, Ende des Monats, um genau zu sein.“
 

Hannah, Sven und Roland saßen noch am Lagerfeuer. Roland war mit der Nachtwache dran, Hannah und Sven leisteten ihm Gesellschaft. Ihr Clan hatte noch einen weiten Weg vor sich. Sie mussten noch rund 300 Kilometer zum Wald zurücklegen.

„Und was hast du dann gemacht?“, fragte Sven Roland.

„Ich hab mir den vordersten Goblin geschnappt und ihn herumgewirbelt, in die Masse geworfen und hab nach einem weiteren getreten. Einer schlich sich von hinten an, er war danach um einen Kopf kürzer. Die restlichen sieben Goblins, die noch nicht von dem Fliegenden getroffen wurden, habe ich mit dem Dolch erstochen, da meine Axt noch im Hals des anderen steckte.“ Er zog seine Tasche ran. „Komplett aus Goblinhaut. Ich konnte ja nicht Goblins den Drachen überlassen. Zwei habe ich mir über die Schultern geworfen, einen hinter mir hergeschleift und bin damit zu unserer Gerberin gegangen. Ihr Gesicht hättet ihr sehen müssen…“

„Nur zu gern!“, sagte Sven laut mit einem lachenden Unterton.

„Hey, gebt Ruhe da! Die Nachtschicht ist kein Kaffeekränzchen!“, schrie das Oberhaupt des Daru-Clans zu den drein.

„Was ist Kaffee?“, fragte Hannah an Sven und Roland gerichtet. Hannah war dem Clan neu zugelaufen.

„Wenn wir bei den Plantagen sind, werden wir dir zeigen, was Kaffee ist“, antwortete Sven.

„Da habe ich noch eine Frage: Warum genau pendelt ihr Jahr für Jahr zwischen zwei Punkten hin und her?“

Roland übernahm die Frage. „Wir wandern immer zwischen den Feldern und dem Klonk hin und her. Am Ende des Jahres laichen die Lachse. Und im Klonk gibt es haufenweise Lachse, da lohnt es sich am meisten. Zu den Feldern ziehen wir, um unter anderem die Kaffeebohnen zu ernten. Dort gibt es auch zum Beispiel die bekannten Feldbananen.“

„Nie davon gehört“, warf Hannah ein.

„Wundert mich wenig“, erwiderte Roland.

Hannah sah sich das Feuer an und verarbeitete nebenher die Antwort. Das Holz knisterte und knackte.

„Warum heißt der Fluss ‚Klonk’?“, fragte Hannah daraufhin.

„Der Entdecker des Flusses ist vor dem Fluss über seine eigenen Füße gestolpert. Er hatte, glaub ich, eine Pfanne oder einen Topf auf dem Kopf, die Pfanne – oder der Topf – verlor in dem Fall den Kontakt zu seinem Kopf und bekam sie danach auf den Kopf. Er wurde daraufhin ohnmächtig und wurde von ein paar Klerikern aufgesammelt. Als sie ihn fragten, woran er sich erinnert, hatte er ‚Klonk’ gesagt.“

„Ah, klingt logisch“, gab Hannah von sich.

Eine Zeit lang herrschte Stille und die drei sahen sich das Feuer an. Der Wind heulte und bog die Flammen. Sven stand auf.

„Ich glaub, ich leg mich mal hin, ich bin ziemlich müde.“

Hannah gähnte. „Jo, geht mir genauso.“

„Ist es schlimm, wenn…“, begann Sven.

„Nein nein“, unterbrach Roland ihn. „Legt euch ruhig hin. Gute Nacht.“

„Gute Nacht“, sagten sie beide wie aus einem Mund. Sven rollte sich in seine mit Adlerfedern gefüllte Decke, Hannah ging in ihr Zelt und kroch in ihren Tigerfellschlafsack. Roland saß nun allein vor dem Lagerfeuer. Er schnappte sich seine Wolldecke und warf sie über sich.
 

Das Oberhaupt des Daru-Clans rüttelte Roland wach.

„Sei froh, dass nichts passiert ist. Ich möchte nicht wissen, wann du eingeschlafen bist!“

Roland sah sich um. Es war hell und warm genug, um in der Decke tierisch zu schwitzen, selbst im Schlaf, das musste Roland feststellen. Er stand auf und faltete die Decke zusammen.

„Es tut mir Leid, Berry. Ich…“, begann Roland.

„Lass gut sein“, unterbrach ihn Berry. „Trink einen Schluck und dann geht es weiter. Sven, bist du soweit?“

„Jaja, so gut wie, kleinen Moment.“ Sven stopfte hastig seine Decke in den Rucksack und lief an das erloschene Feuer. „Bin bereit, Dad.“

„Gut… Lasst uns keine Zeit verlieren. Roland, fertig?“, fragte Berry ihn. Roland hing gerade an der Wasserflasche.

„Jepp“, antwortete er, verstaute die Wasserflasche in der Goblinhauttasche und war sie sich über die Schulter. Berry zeigte nach Osten. „Dort geht’s lang, Leute. Vorwärts!“ Er lief nach vorne an die Spitze der Gruppe. Sie bestand aus 74 Leuten. Der Clan gehörte dennoch zum Gefährlichsten auf Rath. Die Kleidung der Darus ist dem Wüstensand angepasst – beige. Dadurch haben sie einen großen Vorteil in Kämpfen. Hannah stand etwas weiter vorne und wartete auf Sven und Roland.

„Hat mein Vater doll mit dir geschimpft?“, fragte Sven Roland.

„Nein, nicht wirklich. Hat er heute gute Laune?“

„Ich denke mal, das liegt daran, dass wir die gefährlichsten Zonen der Wüste durchquert haben, der Rest wird einfach nur ein langer Marsch, nichts weiter.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  itsactuallyanne
2008-05-26T18:01:13+00:00 26.05.2008 20:01
ich mag die Darus ^^
und die Forscher find ich unheimlich oO *denen nich im Dunkeln begegnen will*
Ich finde deinen Schreibstil gut ^^ und auch die Story an sich ist toll.
oO ich glaubs ja nich das du bei der beschreibung TATSÄCHLICH reingeschrieben hast das ich dich da drauf gebracht hab....das ist doch gar nich war ^^ ich bekomm jetzt bestimmt andauernd Dankschreiben weil es mir zu verdanken ist das deine tolle FF hier zu lesen ist...=P

*kiss*
lieb dich schatz <3 ^^


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