Zum Inhalt der Seite

Wo die Liebe hinfällt

Rufus & Tifa
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Besichtigung

Edge, etwa 12.00 Uhr:

"Sir, können wir dann endlich los?", fragte Tseng.

Der Wutainese hatte mit Elena zusammen auf Shinra Junior gewartet, während Reno den Helikopter startklar machte und Rude aufpasste, dass der Rotschopf nichts vermasselte.

"Ja. Ja doch, nun hetz' doch nicht so."

Rufus und Tifa waren endlich vom ersten Stock heruntergekommen. Der Blondschopf für seinen Teil machte gar nicht den Eindruck, als würde er gehen wollen. Zärtlich zog der die Barfrau an sich und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. Der Turk-Chef rollte theatralisch mit den Augen.

"Sir, Sie wollten heute die Häuser in Kalm besichtigen.", meinte er.

"Ja doch."

ShinRa Junior seufzte. Tseng würde ihm wohl jetzt keine Ruhe mehr lassen. Woran das liegen konnte, wusste Rufus nicht. Enttäuscht ließ er von Tifa ab und drehte sich dann um. Interessiert musterte er den Wutainesen, der allerdings nichts von seinen Gedanken preis gab.

"Wann kommst du wieder?", fragte Tifa leise hinter ihm.

Rufus drehte sich wieder um, kratzte sich am Kopf und sah sie an.

"Schätze, heute eher nicht mehr, so wie Tseng drauf ist."

"Oh, schade."

"Du könntest mich ja mal in Healin besuchen kommen. Wenn du Zeit hast."

"Ja, vielleicht. Ich muss mal gucken, was so ansteht."

"Okay."

Stille entstand. Man konnte meinen, Rufus und Tifa wären ganz allein auf der Welt. Ein neuerliches Stöhnen durchdrang den Schankraum.

"Sir? Bitte!"

"Ja doch!"

Der Blondschopf drückte Tifa schnell einen Kuss auf die Backe und drehte sich dann um. Tseng warf er einen äußerst bösen Blick zu, sagte aber nichts. Elena wünschte Tifa einen guten Tag und zog dann den Kopf ein, als sie an Tseng vorbei schlich. Rufus folgte der Blondine. Der Wutainese jedoch warf der Barfrau einen merkwürdigen Blick zu und verließ dann ebenfalls die Bar.

'Komischer Kauz!', dachte Tifa, kümmerte sich aber nicht mehr weiter darum.

Vor der Bar beschleunigte Tseng seine Schritte, um Elena und Rufus einzuholen. ShinRa Junior sah ihn nicht an, fragte aber:

"Hast du ein Problem mit Tifa?"

Tseng wäre fast gestolpert. Was Elena bei der Frage durch den Kopf ging, war nicht zu erkennen.

"Sir? Wie kommen Sie darauf?"

"Wie ich darauf komme? Weil du total unfreundlich zu Tifa bist."

Der Wutainese dachte über diesen Vorwurf nach. Stimmt, er war nicht unbedingt nett zu der Barfrau gewesen, aber grob oder unfreundlich behandelt hatte er sie auch nicht. Jedenfalls seiner Ansicht nach.

"Sir! Ich habe kein Problem mit … Ihrer Freundin. Nur mit der Situation an sich. Soweit hätte es nicht kommen dürfen."

"Ach so. Ja, wenn ihr beiden keinen Spaziergang gemacht hättet, wäre es vermutlich auch nie zu der Schlägerei gekommen."

Rufus blieb stehen und schaute Tseng neugierig an.

"Was habt ihr zwei überhaupt getrieben?", fragte er dann.

Tseng und Elena blieben ebenfalls stehen. Die Blondine warf kurz einen schüchternen Blick zu ihrem Vorgesetzten, sah dann aber wieder in eine andere Richtung. Der Wutainese seinerseits räusperte sich.

"Sir, mit Verlaub, das geht Sie nichts an!"

Rufus stemmte die Hände in die Hüften und versuchte, hinter Tseng's Maske zu blicken. Der jedoch ließ sich nichts anmerken und so drehte sich der Blondschopf zu der anderen Turk um.

"Elena?"

Elena zuckte zusammen. Sie war puterrot im Gesicht, als sie sich umdrehte. Mehr musste Rufus nicht mehr sehen, um zu verstehen.

"Wieso habt ihr das nicht gleich gesagt?", fragte er lahm.

"Sir, hätten Sie das wirklich wissen wollen?", konterte Tseng.

"Na ja. Mich interessiert schon, was meine Angestellten betrifft. Außerdem müsst ihr euch ja nicht schämen deswegen."

"Ja. Vielleicht. Sir, sagen Sie bitte nichts zu Reno."

Rufus grinste schief und nickte dann. Der Rotschopf würde über Tseng's und Elena's Verhältnis wohl nur Witze reißen und es war klar, dass die beiden das nicht haben wollten.

"Aber jetzt mal zurück zum Thema.", meinte ShinRa Junior dann, "Ich werde Tifa öfter besuchen kommen, das ist dir hoffentlich klar?"

"Ja. Sir, kann man die Besuche vielleicht auf Vormittag legen?", fragte Tseng.

Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung, um endlich zum Helikopter zu gelangen. Der Blondschopf brütete kurz über Tseng's Frage nach.

"Ja. Ja, ich denke, das kann man einrichten. Wenn wir in Kalm sind, wird es dann eh einfacher, da kann Tifa mich auch besuchen kommen, wenn sie Zeit hat."

Tseng verzog etwas das Gesicht. Kalm. Das war ja noch eines der ungelösten Probleme. Der Wutainese hatte seine Aktentasche im Helikopter verstaut, in der die Baupläne der wichtigsten Immobilien in Kalm lagen. Wenn es nach Tseng ging, würden sie sowieso in Healin bleiben, aber er konnte verstehen, warum Rufus weg wollte aus der Einsamkeit. Nachdenklich ging er hinter dem ehemaligen Präsidenten her und wäre fast einen falschen Weg gelaufen, wenn Elena ihn nicht aufgehalten hätte. Schüchtern grinste sie ihn an und zog ihn dann in die Seitengasse, die Rufus bereits entlang lief. Die Turks beeilten sich, ihn einzuholen und kurz darauf standen sie vor dem Helikopter. Reno lehnte davor und erweckte nicht den Eindruck, als wäre er ausgenüchtert. Rude war nicht zu sehen. Der Rotschopf nahm, soweit es ihm möglich war, Haltung an, als Rufus und die anderen Turks daherkamen.

"Sir.", meinte er undeutlich.

"Fühlst du dich imstande, zu fliegen?", fragte Rufus nur.

"Ja. Immer, Sir."

"Gut. Ich will nämlich nicht abstürzen."

Rufus kletterte in den Helikopter und setzte sich ans Fenster. Die Turks stiegen nun ebenfalls ein, Reno und Elena vorne im Cockpit, Rude und Tseng hinten. Der Rotschopf startete den Helikopter mit gekonnten Griffen und bald zog die Maschine über Edge eine Schleife. Rufus schaute aus dem Fenster und sah die Häuser immer kleiner werden.
 

Kalm, etwa 15.00 Uhr:

"Sir, vielleicht sollte erst einmal jemand von uns hinauf gehen und sehen, ob der Boden stabil ist."

"Ja? Reno, Elena, geht das mal überprüfen. Rude, du schaust dir den Keller an."

"…"

Die beiden Turks stiegen vorsichtig die hölzerne Freitreppe nach oben, während der Glatzkopf nach einem Weg suchte, der in das Untergeschoss führte. Tseng und Rufus ihrerseits machten sich daran, das Erdgeschoss zu inspizieren. Rufus wandte sich als erstes nach rechts, wo eine massive Eichentür in ein anderes Zimmer führte. Der Blondschopf schob sie auf, die Scharniere quietschten und er verzog das Gesicht. Hinter der Tür befand sich so etwas wie ein Salon. Ein Klavier stand, abgedeckt von einem großen weißen Tuch, beim Fenster. Daneben befand sich eine Regalwand, voll gestellt mit Büchern. Auf der anderen Seite des Zimmers befand sich eine Sofagarnitur, ebenfalls von großen Laken abgedeckt. In dem Bereich gab es außerdem einen kleinen, offenen Karmin, an dem man kalte Winternächte verbringen konnte. Rufus ging vorsichtig zu dem Bücherregal hinüber. Die Dielen knarrten unter seinen Schritten, hielten aber Stand. Interessiert nahm der Blondschopf einen der Bände heraus und schlug ihn auf. Tseng folgte Rufus und sah sich dann in dem Zimmer um.

"Sir, hier wird ein Frühjahrsputz nicht mehr ausreichen.", meinte der Wutainese.

"Ja. Es gibt vermutlich massenweise Ratten und Kakerlaken hier.

Rufus und die Turks besichtigten mittlerweile die dritte Immobilie, die Rufus ShinRa in Kalm besaß. Hierbei handelte es sich um das Anwesen am Stadtran, welches Tseng trotz allem favorisierte. Der Blondschopf stellte das Buch zurück ins Regal und ließ seinen Blick dann durch den Salon schweifen.

"Wenigstens ist es hier teilmöbliert.", sagte er.

Tseng zog ein Laken weg. Darunter kam ein rot gepolsterter Ohrensessel zum Vorschein. So wie es den Anschein hatte, machten sich seit Jahren Motten auf dem Polster gütlich. Rufus ging zu dem Sitzbereich hinüber und schaute enttäuscht auf den Sessel.

"Na ja, vielleicht kann man das Holzgestell noch verwenden.", meinte er, "Jedenfalls, wenn da der Holzwurm nicht drin ist."

Die beiden Männer verließen den Salon wieder. Als sie in die Lobby traten, war Rude gerade dabei, die große Standuhr zu untersuchen. Der Glatzkopf hatte das Türchen vorne aufgeklappt, das Pendel herausgenommen und dann seinen Kopf in die Uhr gesteckt. Mit der Hand fuhrwerkte Rude an dem Apparat herum, bis etwas lose wurde und ihm mit viel Staub und Dreck ins Gesicht viel. Ein leiser Fluch war von ihm zu vernehmen, er wähnte sich wohl alleine. Rufus räusperte sich vernehmlich und Rude zuckte zusammen. Kurz warf der Turk einen Blick zu seinem Kollegen und dem ehemaligen Präsidenten hinüber und beeilte sich dann, das Pendel wieder in die Uhr einzusetzen.

"Hast du unten was gefunden?", fragte Rufus.

"Sir. Ein großer Heizkessel steht unten und in einem der Räume ist Brennholz gelagert. Das ist aber mehr morsch als brennfähig."

"Hm. Vielleicht kann man den Heizkessel noch verwenden?"

Rufus ging auf die andere Seite des Eingangsbereiches. Dort gab es eine große Doppeltüre, die eine Hälfte jedoch hing schief aus den Angeln. Der Blondschopf bückte sich darunter hindurch und stand dann in einem überdimensionalen Esszimmer. Ein riesiger Kronleuchter hing an der Decke. Rufus drückte zum Test auf den Lichtschalter. Die Lampen flackerten kurz, brannten dann jedoch richtig an und warfen schmutziges Licht von der Decke herab.

'Okay, das Ding müsste man nur putzen.', dachte Rufus.

Interessiert betrachtete er dann den Rest des Raumes. Der Länge nach war eine große Tafel aufgestellt. Links und rechts davon reihten sich jeweils 12 Stühle nebeneinander, während die beiden Kopfenden der Tafel von jeweils nur einem Stuhl beherrscht wurden. Alles war, wie in dem Salon vorhin, sorgfältig mit weißen Laken abgedeckt, aber Rufus zweifelte nicht daran, dass auch diese Möbel zum Großteil beschädigt waren. Gegenüber der Tür waren große Fenster, teilweise mit Sprüngen und alle verdreckt. Schwere Vorhänge hingen von der Decke herab. Rufus ging etwas weiter in den Raum hinein und blickte dann nach rechts. Am Ende des Zimmers gab es eine unauffällige Tür, wahrscheinlich führte diese zur Küche.

"Nun ja.", meinte er, "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder bringen wir das Ganze alleine auf Vordermann, was ein Jahr oder länger dauern könnte. Oder wir heuern jemanden an. Tseng? Was hältst du davon?"

"Sir? Meine Meinung kennen Sie bereits, aber wir sollten nichts voreilig entscheiden.", antwortete der Wutainese.

"Hm, ja. Wo sind denn Reno und Elena so lange?"

Rufus und Tseng verließen das Speisezimmer just in dem Augenblick, in dem Reno und Elena die Treppe herunter kamen. Die junge Frau humpelte leicht, versuchte aber, es zu verbergen.

"Chef, oben sind hauptsächlich Schlafzimmer. Und eine Bibliothek haben wir entdeckt."

"Und weiter? Wie sieht es mit Möbeln aus und vor allem mit dem Boden? Ist der sicher?"

Der Rotschopf warf kurz einen Blick zu seiner Kollegin hinüber, ehe er antwortete:

"Na ja. Elena ist einmal mit dem Fuß durchgebrochen und sie ist nicht gerade schwer. Wenn Sie mich fragen, wir sollten den Boden komplett austauschen lassen."

"Aha."

Rufus verzog das Gesicht. Okay, den Boden austauschen lassen, das waren Kosten, die man planen konnte. Am meisten graute es ihm vor den versteckten Kosten, die erst dann auftauchten, wenn man sie nicht mehr umgehen konnte.

"Nun ja. Trotz allem ist das hier bisher das vielversprechendste Objekt. Tseng, ich will, dass du dich nach vertrauenswürdigen Leuten umsiehst, die uns beim Umbau helfen können. Elektriker, Schreiner, Maurer, alles was dir so einfällt. Mehr muss ich dazu hoffentlich nicht mehr sagen."

"Nein Sir!"

ShinRa Junior drehte sich um und ging zur Eingangstür hinüber. Er wollte sie öffnen, aber Rude kam ihm zuvor und schob die Tür auf. Rufus nickte ihm kurz zu und trat dann ins Tageslicht hinaus auf eine stille Gasse. Entfernt war Geschrei zu hören von dem Markt, der in der Nähe lag. Doch in der näheren Umgebung zu der Villa waren unglaublich wenige Menschen unterwegs. Die Turks begleiteten Rufus zum Helikopter, der außerhalb der Stadtmauer geparkt war. Als die Gruppe wieder in der Luft war, sprach Rufus Tseng an:

"Meinst du, man kann unter der Stadtmauer hindurch graben?"

Der Wutainese schaute schief drein, sich nicht darüber im Klaren, was Rufus damit meinen könnte.

"Nun ja. Die Mauer wird keinesfalls einfach nur aufgesetzt sein, sondern vermutlich tief ins Erdreich graben. Dazu müsste man Baupläne der Stadt einsehen.", antwortete Tseng.

"Kannst du dich mal darum kümmern?"

"Sir! Wieso fragen Sie überhaupt danach?"

"Och. Nur so."

Rufus beachtete den Turk-Chef nicht mehr. Sollte Tseng im Moment denken, was er wollte. Der Blondschopf war vielleicht verliebt und etwas durch den Wind. Trotz allem aber vergaß er seine Vergangenheit nicht. Er glaubte zwar, dass jeher jemand bei ihm einbrechen würde, als ihn direkt anzugreifen, aber man konnte ja nie wissen. Kalm wurde unter der Maschine immer kleiner und irgendwann drehte der Helikopter nach Süden ab.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cloe86
2008-11-04T19:32:25+00:00 04.11.2008 20:32
Ich wär auch nicht in den Heli eingestiegen. Aber scheinbar kann er das ja im Schlaf und nach nem Vollrausch^^
Am anfang des Kapis musste ich bei Tsengs Verhalten an ein Kindergartenkind denken das im Supermarkt auf dem Boden liegt, heult und mit den Händen auf dem Boden rumtrommelt.

Die Immobilien in Kalm scheinen ja alle abrissreif zu sein.
Den Umbau sollte er lassen, wir haben hier momentan selbst ne ähnlich große Baustelle- es ist der Horror und raubt einem alle nerven.
Sein Vorteil ist das er nicht auf der Baustelle leben muss^^
Aber bei dem Geld das die Renovierung kostenn wird kann er sich doch auch gleich was neues kaufen...

Freue mich jedenfalls schon auf das nächste Kap und gute besserung an Elena^^

lg cloe86
Von:  Aruna
2008-11-04T15:16:37+00:00 04.11.2008 16:16
Also ich wär ja nicht bei Reno in den Helikopter eingestiegen. So blau wie der am Abend zuvor noch war.
Aber wenigstens ist jetzt geklärt, was Tseng und Elena allein im dunkeln getrieben haben ;) Hab ich mir fast schon gedacht.
Schreib bitte ganz schnell weiter.
lg Aruna


Zurück