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Clover

Let the rain fall down...
von

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Falling

Mühsam rappelte ich mich auf und klopfte mir die Sachen ab. Überall an meiner ramponierten Kleidung klebte Blut und Staub. Das meiste davon war bereits getrocknet und hatte eine hässlich anzusehende Kruste auf meinen Sachen hinterlassen. Verdammt, sie waren schon so nicht mehr viel wert gewesen. Zähne knirschend realisierte ich, das mir der Kopf dröhnte. Ein widerlicher stechender Schmerz, der sich nur bei Bewegung kurzzeitig in ein dröhnendes Hämmern verwandelte. Besser war das allerdings auch nicht. Gewaltsam presste ich meine Hände gegen meinen Schläfen, um zu verhindern das mir der Kopf explodierte. Ich konnte meinen Puls an meinen Handflächen fühlen, doch eigentlich, wenn ich so darüber nachdachte...

Vielleicht würde er tatsächlich explodieren. Dann wäre wenigstens Schluss mit diesem ganzen Horror. Ich stöhnte gequält auf, lies die rechte Hand kraftlos sinken und rieb mir mit der linken das trockene Blut von der Wange, während ich langsam den Kopf hob und hinauf sah.

Wie viele Meter war ich wohl gefallen?

So 700, vielleicht auch 800 waren es sicherlich. Eigentlich hätte ich tot sein müssen, aber alles was mir dieser Sturz gebracht hatte, waren dreckige Sachen und Kopfschmerzen. Verflucht sei diese blöde Klippe! Scheinbar war sie noch nicht hoch genug gewesen. Andererseits war ich auch schon von weitaus größerer Höhe gesprungen und das Ergebnis war immer dasselbe. Ich lebte noch. Ein leises Schnauben von mir gebend, wandte ich mich von der Felswand ab und humpelte davon. Wie immer hatte ich mir nichts gebrochen, wahrscheinlich gab es außer ein paar mehr Schrammen und einigen wenigen blauen Flecken nichts erschreckend neues zu finden. Mit was für dämlichen Glück ich doch gesegnet war. Zu meinem weiteren Glück, oder Unglück, wie auch immer, brach bereits die Nacht an. So konnte wenigstens niemand sehen wie ramponiert ich war.

Ich lief und lief, wohin wusste ich noch nicht. Es war mir eigentlich auch egal. Seit Jahren streunte ich bereits in der Gegend herum und gleich wo ich auch auftauchte, ich sorgte immer für Unruhe und Panik. Denn eigentlich, sollte es mich gar nicht geben. Ich wusste nicht einmal genau, in welchem Land ich mich zur Zeit befand.

Irgendwann nach mehreren Stunden laufen, entdeckte ich eine kleine Höhle unweit vor mir in den Felsen. Ich beschloss diese Höhle zu meinen Nachtlager auszuerkoren und betrat sie demnach auch, nur zu meinem Leidwesen, wurde sie schon von einem anderen Duo in Beschlag genommen.

Der kleinere der beiden Männer hob abrupt den Kopf und funkelte mich aus hellen Augen an, die in der schummerigen Dunkelheit wie zwei leuchtende Rosenquarze wirkten. Seine helle Haut und die silberweißen Haare ließen ihn im ersten Augenblick sanfter wirken, als er es wahrscheinlich war.

Der erste Eindruck, täuschte immer.

„Ey verflucht, was willst du hier? Such dir deine eigene beschissene Höhle!“ giftete er mich an und ergriff eine dreiklinige Sense, die hinter ihm gelegen hatte. Fasziniert starrte ich auf diese ungewöhnliche Waffe, in deren blanken metallenen Klingen das Licht des Feuers gespiegelt wurde. „Ey hörst du schlecht verdammt? Raus hier oder ich schlitz dich auf.“

„Halts Maul.“ zischte ich ihm zu und sofort verzog sich sein doch recht hübsches Gesicht zu einem sadistischen Lächeln.

„Ich hab dich gewarnt dämliche Göre.“ keifte er.

Seufzend blieb ich reglos im Eingang der Höhle stehen und beobachtete ihn dabei, wie er seine Sense herumschwang. Ich konnte mir denken, was er vorhatte und für einen Augenblick durchzuckte mich Vorfreude. Aus diesem Grund ging ich auch nicht beiseite, ich machte mir nichtmal die Mühe mich zu ducken oder auszuweichen. Im Nachhinein muss ich zugeben, das es verdammt wehtat, als mich die drei Klingen in den Oberkörper trafen. Er hatte mit viel Wucht zugeschlagen und irgendwie fühlte es sich so an, als hätte er mir dabei auch zwei Rippen gebrochen. Röchelnd spuckte ich das metallisch schmeckende Blut meinem Gegenüber ins Gesicht, der daraufhin begeistert lächelte. Ich erwiderte sein Lächeln, während ich hilflos wie ein Puppe auf seinen drei Klingen aufgespießt, knapp über dem Erdboden hing.

„Verdammt Hidan, mach hier nicht so eine Sauerei.“ hörte ich die tiefe, dröhnende Stimme eines anderen, der bis dahin regungslos im Schatten der Höhle gesessen hatte. Leider erkannte ich ihn nicht mehr, bevor die Kälte entgültig die Herrschaft übe meinen Körper gewann und mich Schwärze einhüllte.
 

„Wirst du langsam fertig?“

„Halts Maul.“

„Mach endlich, ich will schlafen.“

„Machs doch, wer hindert dich alter Mann?“

“Du und dein langweiliges Ritual.“

Moment mal? Hatte der Unbekannte da etwas von einem Ritual gesagt?

Argh, verdammt! Nicht nur, das ich es mal wieder nicht geschafft hatte, nein ich war auch noch einem bekloppten Gläubigen in die Arme gerannt. Wie viel Pech konnte eigentlich ein Mensch an einem Tag haben? Leise keuchend öffnete ich zaghaft ein Auge und konnte über mir die verschwommenen Umrisse desjenigen ausmachen, der mir die Sense in den Leib gerammt hatte.

Ich glaube Hidan war sein Name.

Er schien tatsächlich zu beten, jedenfalls hatte er die Augen geschlossen und murmelte beständig etwas vor sich hin, dabei umkrallte er einen kleinen silbernen Gegenstand.

„Na toll, auch das noch.“ gab ich genervt von mir und räusperte mich mühselig. Noch immer konnte ich den Geschmack von Blut in meinem Mund schmecken. Allmählich nervte mich das. Erschrocken unterbrach Hidan sein Gebet und starrte mit weit aufgerissenen Augen zu mir herunter. „Was ist Blödi? Was gaffst du so bescheuert? Selbst Schuld Mann...Gott, ich hab echt gedacht du hast Ahnung von dem was du da tust.“

Amüsiert schmunzelnd beobachtete ich, wie der Silberhaarige eine Spur blasser wurde und offenbar nach Worten suchte, die er mir an den Kopf werfen konnte.

T ja, so wie es gerade den Anschein hatte, war dem gläubigen Kerl da noch nie ein Opfer wiedererwacht. Während ich darauf wartete, das irgendjemand in der Höhle etwas sagte, taste ich an meinem Oberkörper entlang, nur um festzustellen, das die Sense bereits entfernt wurden war. Wenigstens etwas. Angestrengt keuchend rappelte ich mich auf, stützte mich mit den Händen auf dem dreckigen Boden ab und versuchte das schwindlige Gefühl unter Kontrolle zu bringen. So viel Blut hatte ich lange nicht mehr an einem Tag verloren.

„Man krieg dich wieder ein und hör endlich auf zu gaffen.“ beschwerte ich mich bei Hidan, denn ich konnte seinen ratlosen Blick noch immer auf mir fühlen. Kopf schüttelnd spuckte ich vor mir auf den Boden, ehe ich die Beine ein wenig anzog und die Arme um sie herumschlang. „Hidan richtig?“

„Äh....ähm...“ bekam ich als Antwort und schlussfolgerte irgendwie daraus, das mein Gegenüber nicht gerade der Hellste war.

„Schon gut.“ entgegnete ich ihm abwinkend.

Ich hatte keine wirkliche Lust auf so ein geistreiches Gespräch. Ich war müde, hungrig und mir hämmerte noch immer schmerzvoll der Kopf. „Ich mach mich dann mal auf den Weg. Sorry für die Störung.“ Ohne noch einen Ausbruch an kreativem Gespräch seitens Hidan abzuwarten, richtete ich mich auf und wollte davon tapsen, als mir meine Beine den Dienst versagten und ich erneut im Staub landete. Genervt blieb ich liegen, schaffte es aber meinen Kopf noch ein Stück zur Seite zu drehen. Ich hatte noch genug Stolz um nicht Staub schlucken zu wollen. Minutenlang herrschte Stille in der Höhle, dann hörte ich Schritte lauter werden.

„Ist sie tot?“ hakte Hidan nach und bekam eine leise geknurrte Antwort von dem Namenlosen zurück.

„Woher soll ich das wissen?“

„Prüf es doch mal nach verdammt!“ keifte Hidan und dunkles Lachen erfüllte die Höhle.

„Sie ist doch dein Opfer. Sieh du nach.“

Mir gelang es mit den Augen zu rollen. Wie dumm waren die zwei eigentlich?

“Nein, bin ich nicht.“ gab ich den zweien Auskunft und sofort herrschte wieder Stille. In mir tobte unterdessen ein Kleinkrieg. Eine Seite wollte sie darum bitten mir aufzuhelfen, die andere war strikt dagegen. Ich wollte mir eigentlich keine Blöße geben und was war blamabler, als jemanden darum zu bitten mich aufzuheben, andererseits wollte ich auch nicht mehr hier liegen. Es war kalt auf dem beschissenen Boden und ungemütlich. „Kann mir jemand hoch helfen?“ fragte ich schließlich leise und beinahe augenblicklich griffen zwei starke Arme nach mir und zogen mich hoch.

Boah, was musste ich gerade für einen jämmerlichen Anblick bieten. Mein Kopf baumelte von einer Seite zur anderen, egal wie viel Mühe ich mir gab, ich konnte es einfach nicht unter Kontrolle bekommen. Auf diese Weise konnte ich natürlich auch meinen Gegenüber kaum richtig erfassen, mir fiel nur kurz auf, das seine Augen ungewöhnlich waren. Angsteinflössend.

„Wie ist dein Name?“

Ich hätte ihm gern eine Antwort darauf gegeben, doch mein Limit für heute war gnadenlos überstrapaziert. Ich war müde, kraftlos und konnte nicht mehr gegen die drohenden Ohnmacht ankämpfen.

Das letzte das ich sah, waren grünlich glühende Augen unmittelbar vor mir und belanglose Laute, die sich für mich nicht mehr zu Worten zusammen setzen ließen.

Stupid Goose

Am nächsten Tag wurde ich unsanft geweckt. Immer wieder trat mir irgendein Verrückter in die Seite, genau auf eine Stelle die noch von meinem Klippensturz her extrem schmerzte. Blitzartig breitete sich der stechende Schmerz in meinem Körper aus und ließ mich wütend knurren. Was war das nur für ein sadistisches Arschloch?

“Lass den Scheiß!“ zischte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und rollte mich mehrmals um meine eigene Achse.

Wuhu, das ist doch mal eine großartige Art der Flucht. Wie eine Raupe die vor einem Vogel flieht.

„Steh endlich auf verdammt!“ keifte mich eine, mir leider sehr vertraut gewordene, Stimme an. „Willst du ewig da liegen verflucht? Wir wollen los. Scheiß Weiber und ihr beschissener Schönheitsschlaf.“

Wir? Was hatte denn der Aufbruch dieses schandmäuligen Gläubigen und seinem Partner mit mir zu tun? Und was sollte das heißen? Schönheitsschlaf. Arschloch.

“Dann geht doch.“ entgegnete ich ihm gereizt, während ich mich weiter über den Boden kullerte. Eigentlich bezweckte ich damit nur, weit genug von ihm weg zu kommen. Ich hatte kein Bedarf mehr daran von ihm getreten zu werden. Ich konnte vielleicht nicht sterben, aber ich spürte Schmerzen wie jeder andere normale Mensch auch. Außerdem war es barbarisch einen am Boden liegenden Mensch auch noch zu treten. War das der hohlen Nuss gar nicht klar?

Ich konnte Hidan fluchen und zetern hören, während ich überraschend gegen einen Widerstand prallte. Für einen Stein war es zu unebenmäßig geformt.

„Huh?“ Irritiert darüber öffnete ich das linke Auge und sah hinauf. Schlagartig wurde mir schwindlig, den Meterweit über mir erblickte ich die grünen Augen Desjenigen, der mich gestern aufgehoben hatte. Man, musste der vielleicht riesig sein.

„Steh auf.“ brummte er und ich legte automatisch die Stirn in Falten.

Kannten die zwei denn keine Manieren? Bitte und Danke schienen jedenfalls nicht in ihren Wortschatz zu gehören.

„Pff, ich liege sehr bequem.“ gab ich ihm störrisch zurück, obwohl das gnadenlos gelogen war. Ich lag auf einigen größeren Steinen, die sich mir unbequem in den Rücken bohrten und alles andere als bequem waren. Dennoch sah ich nicht ein, seinem Befehl folge zu leisten. Ich war immerhin nicht sein Schoßhündchen, das brav sprang wenn Herrchen rief. Vollidiot.

„Dumme Gans.“

Wie bitte? Schlagartig sprang ich auf und baute mich vor meinem Gegenüber auf. Zumindest versuchte ich es.

Um ihn anzusehen musste ich den Kopf weit in den Nacken legen und ich fühlte mich plötzlich wie ein kleines Kind, das versuchte in einem Laden über den Tresen zu lugen. Er war wirklich verflucht groß. Nein besser, er war ein Riese. Ich schätzte ihn spontan auf zwei Meter.

„Wie hast du mich genannt du... du... du Vollidiot?!“ fragte ich nach und seufzte innerlich.

Boah, dem hast du es aber gegeben! Uhhh, wahrscheinlich schlotterten ihm die Knie vor Angst!

„Dumme Gans.“ wiederholte sich der Hüne und unverhohlener Spott schwang in seiner baritonen Stimme mit.

„Du tickst wohl nicht ganz richtig!?“ keifte ich ihn an und war bereits gewillt ihm die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen, als hinter mir Hidan in schallendes Gelächter ausbrach.

„Verflucht noch eins, das sieht zu geil aus!“ feixte er und wieherte, als wäre er ein Ackergaul. „Als ob sich ein Kindergartenzwerg gegen den Erzieher auflehnt. Pass bloß auf Kakuzu, gleich schlägt sie dir die Scheiße aus dem Hirn.“

Aha, so hieß der Hüne also. Mit hochgezogener Augenbraue und dem Bauch voll Wut, wandte ich mich von Hidan ab und musterte Kakuzu. Viel zu sehen gab es da ja nicht. Eingehüllt in mehrere Schichten Klamotten, war das einzige was man zu sehen bekam und automatisch den Blick eines jeden einfing, seine unheimlich grün leuchtenden Augen, die in pechschwarze Dunkelheit gehüllt waren. Was für ein angsteinflössender Typ! Mir lief es kalt den Rücken herunter und ich beschloss seine Tracht Prügel für später aufzubewahren. So, na ja, vielleicht in 50 Jahren. Dann, so schätzte ich, musste er so um die 80 sein und ich konnte ihm gefahrlos Gebiss und Gehilfe klauen. Unbewusst muss ich wohl angefangen haben zu Grinsen, denn die Aufmerksamkeit Kakuzus lag plötzlich auf mir.

„Was feixt du so?“ erkundigte er sich bei mir und eine seiner schmalen Augenbrauen, hob sich ehrfürchtig in Richtung Haaransatz. Zumindest ging ich davon aus, das er Haare hatte. Wirklich sehen konnte man das allerdings nicht.

„Och nichts.“ gab ich zurück und versuchte betont gelangweilt zu klingen. „Ich finde es nur lustig, das Hidan klingt wie ein Ackergaul.“

„Du verfluchtes Blag! Ich opfere dich gleich meinem Gott! Vielleicht klinge ich wie ein beschissener Ackergaul. Du tickst doch nicht richtig!“

Ich schien einen Nerv bei Hidan getroffen zu haben, denn er schimpfte wieder wie ein Rohrspatz. Ob es an dem Kerl eigentlich einen Ausschalter gab? Ich hörte Kakuzu genervt stöhnen und als ich mich zu ihm wandte, bemerkte ich wie er mit den Augen rollte. Offenbar gehörte Fluchen zu den Dingen, die der Silberhaarige öfters tat und dem Grünäugigen schien davon mächtig die Galle überzugehen.

Was für Freaks.

„Ich hab dich gestern was gefragt.“

„Huh?!“ Irritiert starrte ich zu Kakuzu nach oben und setzte meine Hirnwindungen in Bewegungen.

Eine Frage?! An mich...Öhm ja...genau...

Erneut stöhnte Kakuzu genervt und ignorierte geflissentlich das Gefluche des Silberhaarigen.

„Wie ist dein Name?“

„Oh ach so...“ entgegnete ich ihm, ohne dabei wirklich auf die Frage einzugehen. Das allerdings stellte sich als Fehler heraus. Als sehr großer sogar, den Kakuzu schien nicht zu der Sorte Mensch zu gehören, der äußerst geduldig war. Das nachfolgende genervte Knurren, ließ nicht nur Hidan verstummen, es trieb mir dutzendfach kalte Schauer über den Rücken. „Mein Name ist Otomi Sakiko.“ nuschelte ich leise, in der Hoffnung ihn damit zu besänftigen. Auch wenn ich in Sachen sterben unfähig war, Schmerzen konnte ich fühlen, wie ich bereits erwähnt hatte und ich war nicht sonderlich masochistisch veranlagt. In meinen Gedanken sammelten sich Horrorbilder, was Kakuzu mit mir machen würde, wenn ich ihm allzu lange und allzu sehr auf die Nerven ging. Er hatte eine beinahe schon dämonische Aura und ich schätze ihn als extrem guten Shinobi ein.

„Warum lebst du noch?“ War die nächste Frage, die mir der grünäugige Hüne stellte.

„Öhm...weil ich nicht sterben kann...“ entgegnete ich ihm überrascht.

Was hätte ich ihm darauf denn Antworten sollen? Ich wusste es ja selbst nicht einmal. Es war ein Fluch, der auf mir lastete, seit ich zum ersten Mal mit 23 Jahren den Löffel abgegeben hatte.

„Bist du auch Jashinist?“ hakte Kakuzu weiter nach und ich verkniff mir ein geplagtes Seufzen. Ich hatte nicht erwartet, das er eine derartige Plaudertasche war.

„Bist du bescheuert!?“ mischte sich Hidan ein. „Als hätte Jashin-sama Weiber als Anhängerinnen! Kein beschissenes Weib ist es wert, Jashin zu Ehren oder seine besonderen Gaben anzunehmen!“

Während sich Hidan über seinen seltsamen Jashin-Kerl in Trance redete, wandte ich mich wieder dem Hünen zu. Mit einer kurzen kreisförmigen Bewegung durch den Zeigefinger neben meiner Schläfe, deutete ich an, was ich von der Sache hielt. Seltsamerweise nickte Kakuzu mir zustimmend zu.

T ja...offenbar herrschte hier keine Liebe bei diesem skurrilen Duo.

„Übrigens...“ nahm ich den Faden des Gesprächs wieder auf und bemühte mich Hidan auszublenden. „Ich bin keine Jahi-...dingens da.“

„Sag ich doch verflucht!“

Keiner von uns beiden schenkte Hidan Beachtung.

„Merkwürdig.“ murmelte Kakuzu leise und das auch noch mehr zu sich selbst, als zu mir. Was für Freaks. Ein fluchender Gläubiger und ein Selbstgespräche führender Hüne. „Hidan.“

“Was man?!“

„Wir nehmen sie mit und bringen sie dem Leader.“ erklärte der Hüne und mir gefror für einen Augenblick das Lächeln.

Hallo?! Man konnte mich nicht einfach mal eben mitnehmen. Wie ich auch bereits sagte, ich bin kein Schoßhund und ich war auch kein Mitbringsel aus dem kleinen Shinobi-Geschenkeladen ums Eck.

Abwehrend hob ich beide Arme und schüttelte vehement den Kopf.

„Vergesst es, ich geh nicht mit euch mit und ich will auch nicht zu irgendeinem Leader.“

„Wer hat gesagt das du dabei etwas zu melden hast?“ erkundigte Kakuzu sich bei mir und mir gefror förmlich das Blut in den Adern. Bevor ich hysterisch schreiend davon rennen konnte, traf mich irgendetwas hartes am Hinterkopf und es wurde schwarz um mich.

Shit...das hat man nun davon, wenn man früher die Trainingsstunden geschwänzt hat.

Mein letzter Gedanke galt diesem ominösen Leader.

Großer Gott, hoffentlich schleppte man mich nicht in irgendeine Sekte voller Spinner und Freaks.
 

Danke an die, die bis hier her gelesen haben. ^^

Ich freue mich wirklich, das ihr euch zu meiner FF verirrt habt und wäre nun sehr froh und glücklich, wenn ihr mir ein kleines Kommi hinterlasst.

Das nächste Kapitel erscheint, wenn ich eine schöne Runde Zahl habe und wird dem Schreiber dann gewidmet.

Danke an alle Kommischreiber! Ihr seid die Besten :*

For a lifetime

Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in einem stockfinsteren Raum. Es roch ein wenig muffig, beinahe so wie im Keller eines uralten Hauses. Mir dröhnte aufs allerschlimmste der Kopf und ich entsann mich dunkel daran das mich irgendetwas getroffen hatte.

Der Boden auf dem ich lag war aus glattem kalten Stein und obwohl ich schrecklich fror, behagte mir der Gedanke aufzustehen überhaupt nicht. So blieb ich vorerst liegen und starrte an die Decke, an der es an und für sich nichts wirklich hilfreiches zu sehen gab. Ich hatte keinen blassen Schimmer wo ich, noch wie ich so schnell hier her gekommen war. Aus einer Ecke hörte ich leises Kratzen und kurz darauf ein fiepen. Himmel Hilfe, gab es hier etwa Mäuse oder noch schlimmer Ratten?! Eigentlich hatte ich nichts gegen die kleinen Nager, aber hungrige Ratten machten schließlich auch nicht vor Menschen halt und mir wurde eiskalt bei dem Gedanken im Schlaf von Ratten angenagt zu werden. Irgendwie kam ich von Ratten auf Spinnen und Panik kroch in mir hoch. Schockiert und viel zu hastig sprang ich auf, woraufhin sich augenblicklich der Raum zu drehen begann. Ich versuchte mich zu beruhigen, das Schwindelgefühl zu unterdrücken um der aufkommenden Panik nicht noch mehr Nahrung zu geben. Doch es half nicht sonderlich viel. Ich spürte wie das Schwindelgefühl zu nahm und sich eine unsichtbare Hand auf meinen Brustkorb legte, die mir gewaltsam die Luft aus den Lungen drückte. Kalter Schweiß brach mir aus und mein Körper fing an unkontrolliert zu zittern. Die Wände schienen näher zu kommen, unaufhaltsam, mit dem einzigen Ziel mich zu erdrücken. Immer wieder zwinkerte ich um die aufkommenden Tränen zurückzuhalten und tadelte mich dafür, das ich in meinem Alter noch immer Angst vor Spinnen hatte, wobei hier in diesem Raum wohl auch einiges anderes zusammen kam, das Angst schürte. Es war eng, kalt und dunkel. Man sah nicht einmal die Hand vor Augen und aus dem Nichts hallte plötzlich ein Schrei von den, mit Moos überzogenen, Wänden wieder. Es dauerte schier ewig, ehe ich begriff, das ich da schrie und mit jeder weiteren Minuten panischer wurde.

„Bei allen Kami, sei endlich still!“ knurrte es hinter mir und ich wirbelte herum.

Wann war denn jemand zu mir gekommen?

Nur einige Meter vor mir, in der geöffneten Tür stand ein mir völlig fremder Mann, der nicht gerade dazu beitrug, das ich mich wohler fühlte. Das spärliche Licht das hinter ihm aus dem Flur kam, erleuchtete ihn nur wenig und warf einen monströsen Schatten in den Raum. Dieser Kerl, sah aus als hätte ihn eine Venusfliegenfalle geschluckt und nur halb herunter bekommen. Mir fröstelte unangenehm und mein ganzer Körper überzog sich mit Gänsehaut. Wo war ich hier nur hin geraten? Ich wollte ihn das fragen und noch so viele andere Dinge die mir im Kopf herum geisterten, aber ich brachte kein Wort heraus.

„Da du nun wach bist, bringe ich dich gleich zum Leader. Er wartet bereits.“

Leader.

Diesen Begriff hörte ich nicht zum ersten Mal und alles in mir sträubte sich, als der Pflanzenmensch auf mich zukam.

„Nein, ich will nicht!“ brüllte ich ihn schließlich an und versuchte doch tatsächlich ihn mit wildem Gefuchtel abzuwehren. Scheinbar war meine gesamte Erinnerung an mein Ninja-Training vor Angst verschwunden. Ein paar mal konnte ich seine Hände wegschlagen, aber das schien ihn nur zu verärgern, so war es nicht verwunderlich das er mich grob am Genick packte, als ich ihm unvorsichtigerweise die Chance dazu bot.

Mach uns nicht wütend.“ hörte ich ihn sagen, während er mich in Richtung Boden drückte.

Irrte ich mich oder sprach da tatsächlich eine andere Stimme mit mir, obwohl doch nur er und ich hier waren?!

Mein Kampfgeist war schlagartig erloschen, denn die Schmerzen die er mir zufügte waren viel zu lähmend, als das ich mich noch weiter wehren wollte. Der Fremde ließ nicht nocheinmal von mir ab, sondern hielt mich am Genick fest, wie einen streunenden Köter. Er schliff mich einfach, mehr oder weniger, mit sich aus dem Raum durch eine Unzahl an Fluren, ehe wir vor einer unscheinbaren Tür stoppten.

„Leader-sama.“ rief der Pflanzenmensch und klopfte kurz einige Male an. „Ich hab die Frau dabei.“

„Bring sie rein.“

Der Pflanzenmann tat sofort wie ihm geheißen. Er öffnete ohne zu zögern die Tür und schleifte mich ins Innere, wo er endlich von meinem Genick abließ.

Ächzend richtete ich mich auf und fuhr mir mit der linken Hand über den Nacken. Sicherlich würde das Spuren hinterlassen.

„Du bist also Otomi Sakiko?“ erkundigte sich der einzige Anwesende im Raum, offenbar hatte sich Pflänzchen verdrückt, ein großgewachsener Mann mit ansehnlicher Statur und orangefarbenen Haaren. In seinem Gesicht befanden sich unzählige Piercings und bis auf die ungewöhnlich graufarbenen Augen, durch deren bloßes Ansehen einen bereits das Grauen packte, wirkte er recht normal. Aber das hatte ich bei Hidan ja auch erst gedacht.

„Ähm...ja...“ entgegnete ich mit zitternder Stimme. „Die bin ich.“

„Als ich vor ein paar Jahren von einer Sakiko hörte, glaubte ich erst es würde sich um dumme Kindergeschichten handeln, aber nun stehst du persönlich hier.“ Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und beobachtete mich mit Adleraugen, was mich nervös werden ließ.

„Ja...“

Ich kam mir dumm vor. Auf was sollte das hier bitte hinauslaufen? Wollte er mich zu einem Mitglied seiner seltsamen Sekte, oder was auch immer sie alle waren, machen? Bisher hatten alle, denen ich begegnet war, einen schwarzen Mantel mit roten Wolken angehabt, was es nicht gerade schwer machte zu schlussfolgern, das sie alle miteinander zu tun hatten.

„Wieso stirbst du nicht?“ erkundigte der Orangehaarige sich bei mir und ich zuckte ratlos mit den Schultern.

„Das ist halt so.“ entgegnete ich ihm und rieb mir erneut den Nacken. Wieso hatte Pflanzi nur so grob sein müssen? Oh ja, weil ich so gezickt hatte. „Wenn ich wüsste wieso das so ist, hätte ich längst versucht dagegen etwas zu unternehmen.“

„Du klingst nicht gerade sehr begeistert darüber.“ stellte mein Gegenüber trocken fest.

Fassungslos starrte ich den Orangehaarigen an. Was sollte denn daran schon toll sein, das man nicht sterben konnte?

Bilder meiner toten Familie spukten für einen Augenblick in meinem Kopf herum, ehe ich mich zur Vernunft zwang.

„Das ist nichts tolles.“ gab ich murrend zurück. „Es hat mehr Nach- als Vorteile. Man sieht immer nur...wie die Menschen sterben, die einem mal etwas bedeutet haben.“

„Das interessiert mich nicht.“ erwiderte mein Gegenüber gelassen und ich hätte ihm dafür gern eine gedrückt. Wie konnte er nur so kaltherzig sein? „Allerdings ist die Akatsuki immer auf der Suche, nach außergewöhnlichen Shinobi. Du bist doch eine?“

„Mehr oder weniger.“ gab ich patzig zurück und wandte den Blick ab.

„Hör mir gut zu.“ riet mir der ‚Leader’ und ein drohender Unterton in seiner Stimme, lies mich hellhörig werden.

Es folgte ein schier endlos langer Monolog über die Organisation der Akatsuki und ihre Ziele, was Pein, so hieß der Orangehaarige, mit einer gelangweilt monotonen Stimme vortrug. „Und du wirst ab heute ein Teil davon sein.“

„Bitte was?!“ schrie ich ihn an und ballte die Hände zu Fäusten. „Das kannst du vergessen. Ich...“

“Du hast keine andere Wahl. Entweder das oder du wirst von nun an ein Feind der Akatsuki sein. Das bedeutet, wann auch immer einer von uns dich trifft, wird er dich töten. Innerhalb deines Rahmens versteht sich.“ unterbrach mich Pein ruhig und ich schluckte schwer.

Sicher sie konnten mich nicht wirklich töten, aber sie konnten dafür sorgen, das ich permant Höllenqualen leiden würde. Im Rahmen seines Monologes hatte er mir einige Namen der anderen Mitglieder genannt und ich entsann mich besonders des Namen Hoshigaki Kisame. Er war mal einer der Sieben Schwertkämpfer aus Kiri und hatte einen dementsprechenden Ruf. „Nun, wie entscheidest du dich?“

Eigentlich gab es nichts zu entscheiden, denn die beiden Möglichkeiten waren gleich lächerlich. Entweder ich zwang mir ein schreckliches Leben auf, bei dem die Gefahr groß war aller zwei Tage von einem anderen Akatsukimitglied ‚getötet’ zu werden oder ich beugte mich Pein und wurde ein Mitglied auf Lebenszeit. Was bei mir verdammt lange werden würde. Beide Varianten gefielen mir nicht sonderlich gut.

„Was ist nun?“ hakte er nach und ich bemerkte das er ein wenig ungeduldig wurde.

Erneut wägte ich meine Möglichkeiten ab und mir war klar, das Pein sicher nicht mit sich verhandeln ließ. Ich besaß ja auch letzten Endes nichts, das ihn interessieren könnte.

„Okay...“ nuschelte ich leise und ließ den Kopf hängen, während Pein siegessicher grinste. Ich hatte ein Bündnis mit dem Teufel geschlossen. Aber wer konnte mir das schon vorhalten? Jeder andere, der auch nur halb bei Sinnen war, hätte das kleinere Übel genommen. Oder nicht...

„Ich sehe du bist klug genug zu erkennen, was das kleinere Übel ist.“ entgegnete Pein mir spöttisch und in dem Augenblick entschloss ich mich dazu, diese ganzen Idioten hier zu überleben. Eine allzu große Herausforderung durfte das ja nicht darstellen, nur bei Hidan würde es schwer werden. Während Pein weiter sprach, durchlöcherte ich ihn mit giftigen Blicken, bis er von einer Minute auf die andere plötzlich verschwunden war.

„Ich mag es nicht wenn man mich anstarrt.“ zischte er mir ins Ohr und ich erschrak bis aufs Mark, als ich begriff das er hinter mir stand. „Gewöhn dich daran das du nun zur Organisation gehörst und sei froh, das wir dich nicht als Versuchskaninchen für neue Jutsu oder dergleichen benutzen.“

Ich würgte den Kloß in meiner Kehle mühevoll hinunter und nickte. Mir zitterten die Knie und ich begriff das mit einem Mann wie Pein, nicht zu spaßen war.

„Du wirst nicht sofort ein vollwertiges Mitglied sein.“ Noch immer stand Pein hinter mir, hatte sich aber nun abgewandt und ging zur Tür. „Du wirst einem der Mitglieder als Gehilfe zur Seite stehen und tun was er dir sagt.“

Wunderbar, dann war ich also am Ende eine Art Leibeigene von einem der Akatsuki-Freaks. Wie tief konnte ich eigentlich an einem Tag noch sinken? Ich war in eine kriminelle Organisation gezwungen wurden und musste nun Sklave sein. Prickelnd.

Pein, der die Tür geöffnete hatte, bedeutete mir zu folgen und brav trottete ich ihm durch die Gänge hinterher, bis er endlich stehen blieb.

„Das hier wird dein Zimmer sein. Bis auf dich und meine Assistentin Konan lebt niemand in dem Teil unseres Versteckes.“ erklärte mir Pein, schloss die Tür auf und reichte mir anschließend den Schüssel. „Im Schrank sind ein paar Sachen, die dir passen sollten. Ich sehe später nach dir, wenn ich weiß wem ich dich zuteile.“

„Hmn.“

„Eins noch Sakiko.“ nahm Pein das Gespräch noch einmal auf. „Versuch erst gar nicht zu fliehen, das erspart dir eine Menge Ärger und Schmerzen.“

Ich nickte hastig, nahm ich Peins Drohung doch sehr ernst. Wenn mir mittlerweile eins klar war, dann das ich gegen den Orangehaarigen niemals eine Chance haben würde. Keine Ahnung woher ich es wusste, aber ein Blick auf ihn genügte um zu wissen, das er stärker war als ich und ich wollte mein (Un)glück an diesem Tag nicht mehr weiter strapazieren.

Pein ließ mich schließlich allein und ich betrat mit gemischten Gefühlen das Zimmer. Es war weder sonderlich groß, noch sonderlich schön. Ein karger, recht dunkler Raum in dem nichts weiter an Mobiliar zu sehen war, als ein Bett, ein Schrank und ein Tisch mit zwei Stühlen. Ein winzigkleines Fenster gab Blick hinaus, auf den wolkenverhangenen Himmel, was mich nun allerdings nicht sehr interessierte. Es gab schließlich ein Bett in dem Zimmer und in besagtes legte ich mich nun. Wie lange war es her, das ich in einem gelegen hatte und obwohl es so hart war wie ein Holzbrett, genügte es mir vollkommen. Ich hoffte das Pein sich Zeit lassen würde, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Auf was hatte ich mich da nur eingelassen?
 

[Autors Note]

Gewidmet Meyara, die den zehnten Kommi schrieb und normalerweise solche FF's gar nicht liest. :D Danke trotzdem fürs lesen.

Sorry für die kleine Verspätung ^^

Danke auch an alle die bisher gelesen haben und über ein Kommi, würd ich mich wie immer sehr freuen. Bei der nächsten schönen Zahl geht es auch sofort weiter.

You have a Pet, her Name is...

Widmung: Diesmal meiner neechan. Weil sie die erste war, die mir heute gratuliert hat :D Danke dir *knuddl*

Ansonsten Danke ich natürlich auch meinen lieben Kommischreibern und damit ihr nicht so quälend lange warten müsst, hab ich euch das neue Kapitel schon reingestellt. Es würde mich interessieren, ob die, die geraten haben nun recht hatten oder nicht. Lasst es mich also bitte wissen.

Ich wünsche viel Spaß und lasse euch ein Stück Geburtstagskuchen als Snack beim Lesen da ^^- *Kuchen hinstellt*

Um Kommis wird wie immer freundlichst gebeten!
 

Irgendwie...hatte ich gehofft das ich einschlafen würde. Dem war allerdings nicht so. Das einzige was ich tat, war an die Decke zu starren. Mir ging all das was Pein gesagt hatte, einfach nicht aus dem Kopf. Verdammt...wieso ich? Welchem Kami hatte ich ans Bein gepinkelt, das ich so einen Mist verdiente. Ein gequältes Seufzen verließ meine Lippen und ich drehte mich auf dem Brett, das sich hier Bett schimpfte, herum. Nun konnte ich mal zur Abwechslung die Wand anstarren, die in etwa so spannend wie die Zimmerdecke war. Ein seltsames Tierchen, wohl eine Kellerassel oder dergleichen, krabbelte flink daran umher und zog für eine Weile meine Aufmerksamkeit auf sich. Vielleicht konnte ich ihr einen Namen geben und sie zu einem Haustier trainieren.

Haustier...ich verwarf den Gedanken wieder, genauso wie das aufkommende Bedürfnis sie zu zerquetschen. Im Gegensatz zu mir, konnte sie etwas ihr eigen nennen, das ich von nun ab wohl nie wieder hätte. Freiheit. Ich seufzte erneut gequält, drehte mich wieder auf den Rücken zurück und richtete mich auf. In meinem Zimmer gab es nichts zu bestaunen, deswegen schwang ich die Beine übers Bett und stand auf. Mir war eine Idee gekommen und ich hoffte das man nicht missverstehen würde, was ich als nächstes tat.

Mir war schon ein wenig mulmig, als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete und hinaus auf den Gang spähte, aber es war niemand weiter zu sehen. Ich betrat ein wenig zögerlich den Gang und schloss die Tür hinter mir, als...

„Ich hoffe du willst nicht fliehen.“

Erschrocken wirbelte ich herum und starrte in das Gesicht einer hübschen jungen Frau. Ihr blaues Haar war aufwendig hochgesteckt und eine Papierblume diente ihr offenbar als Haarschmuck.

„N-nein hatte ich nicht vor.“ erwiderte ich ungewohnt schnell. „Ich wollte nur sehen, ob es hier ein Badezimmer gibt. Ich glaube ich hab ein Bad nötig.“

Am liebsten hätte ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Theoretisch hatte ich soeben von mir selbst behauptet, ich würde stinken. Wahrscheinlich war dem sogar so. Immerhin hatte ich mich von einer Klippe gestürzt, war aufgespießt und mehrmals k.o. geschlagen wurden. Sowas hinterließ Spuren. Auf den Lippen meiner Gegenüber zeigte sich ein Anflug von Lächeln.

„Es gibt eins am Ende des Ganges. Es ist nur für uns beide, du kannst dir also Zeit lassen.“

Angestrengt setzten sich die kleinen Rädchen in meinem Kopf in Bewegung und es dauerte gefühlte zehn Minuten, bis sie ineinander rasteten und mir ihr Name wieder einfiel.

„Du musst Peins Assistentin Konan sein.“

„Ganz richtig.“ entgegnete sie mir und nickte kurz. „Pein hat mir bereits erzählt das du nun Mitglied der Organisation bist. Er sagte auch, du bist nicht sonderlich erfreut darüber.“

Bingo Schwester! Wie konnte sie es nur mit diesen Verrückten aushalten?

„Warum sollte ich auch?“ hakte ich nach und schnaubte.

„Weißt du Sakiko, du solltest vielleicht auch die positiven Aspekte sehen.“ gab Konan mir zu bedenken und ich zog fragend eine Braue nach oben. Was sollte da schon positiv sein? Ich war, mehr oder weniger, die Gefangene einer Organisation von Kriminellen und durfte demnächst Leibeigene von einem dieser Typen werden. „Du hast ab nun ein Dach über dem Kopf, einen Ort an dem du immer wieder zurück kommen kannst. Es gibt hier ein Bad, du hast ein eigenes Zimmer und wir haben warmes Essen.“

Bei dem letzten positiven Aspekt knurrte mein Magen lautstark und ich lief verlegen feuerrot an, was Konan ein leises Lachen abrang.

„Siehst du, nicht alles hier ist schlecht und wenn du Glück hast, übergibt dich Pein an eines der vernünftigen Mitglieder.“

Ich seufzte leise und nickte bekümmert. Wenn ich Glück hatte...Na ja...Viel Vertrauen hatte ich nicht unbedingt darin. Immerhin verdankte ich meinem ach so tollen Glück ja auch, das ich hier war. Ehrlich gesagt tippte ich eher darauf, das mich Madam Unglück an ihr Herz gedrückt und einen Narren an mir gefressen hatte.

„Am besten du gehst erst mal ins Bad...“ riss mich die Blauhaarige schließlich aus meinen trüben Gedanken. „Nach einem heißen Bad sieht alles gleich besser aus und dann klopfst du an der zweiten Tür neben deinem Zimmer und wir gehen dir etwas zu essen holen.“

„Au ja, das wäre klasse!“ entgegnete ich aufgebracht und lies mich sogar zu einem kurzen, aufgeregten herumhopsen verleiten. Was zu Essen~! Wie sehr sehnte ich mich nach etwas zu Essen. Ich hätte wahrscheinlich alles gegessen, sogar drei Wochen alten Ramen, solchen Hunger hatte ich mittlerweile. Konan schien mein Verhalten nur dezent lustig zu finden, deswegen verabschiedete ich mich vorerst dankend von ihr und lief durch den Gang in Richtung Bad. Zumindest, so schien mir, gab es eine mit der ich irgendwie auskommen konnte.
 

Das Bad an sich, war lächerlich klein. Kaum war man drin, kam das Gefühl in einem hoch das man sich in eine Hutschachtel gesetzt hatte. Ein winziges Waschbecken hing ein wenig windschief an der Wand und ich befürchtete bereits, das es von allzu scharfem Ansehen zu Boden knallen konnte. Die lieblos hingeschusterte Duschvorrichtung sah mir stark danach aus, als würde einzig der feste Glauben das sie halten würde, dafür sorgen das sie tatsächlich nicht in sich zusammen fiel. Scheinbar war keiner der Akatsuki ein handwerklich angehauchtes Genie. Von der Toilette wollte ich gar nicht erst anfangen, sie war da...das reichte mir bereits zu.

Obwohl mich schon bei dem Gedanken schauderte, mich unter die Dusche zu stellen, tat ich es letzten Endes doch. Was hatte ich schon groß zu verlieren? Selbst wenn sie zusammenfallen würde, wäre das schlimmste was mir passieren könnte, in dem aufkommenden Schutt begraben zu werden um danach nur noch dreckiger zu sein, als ich es sowieso schon war.

Wundersamerweise überlebte die Dusche das Experiment ‚Wasch dich’ und sogar das Wasser war angenehm warm. Leider hatte ich vergessen mir die Sachen mitzunehmen die im Schrank meines Zimmers bereit lagen und so musste ich zuerst in mein Zimmer zurück. Tief durchatmend überprüfte ich das Handtuch auf sicheren Halt, öffnete die Tür und lugte in den Flur. Luft rein, na dann. Ich zählte kurz bis zehn, ehe ich losspurtete, als wäre der Teufel persönlich hinter mir her. Meine Mutter hatte immerhin eine anständige Frau großgezogen und ich wusste was sich gehörte und dazu zählte sicherlich nicht nur in einem Handtuch in einem Versteck herumzulaufen, das hauptsächlich von Männern bewohnt war. Auch wenn Pein gesagt hatte, das außer mir und Konan hier niemand sei, bedeutete das nicht, das sich einer der Herren auch mal hier her verirren konnte. Und dem wollte ich dann sicher nicht mit einem Handtuch bekleidet gegenüberstehen. Ein wenig außer Atem stoppte ich vor meiner Zimmertür, riss sie auf und stolperte, mehr schlecht als recht, hinein. Das wäre geschafft. Fehlten nur noch die neuen Klamotten. Ich tappte zum Schrank, öffnete diesen und erspähte die absolut tolle Kluft.

Oh yeah. Toll. Ich war begeistert. Schier hin und weg. Ironisch gesehen natürlich.

Was ich vorfand bestand aus einer schwarzen knielangen Hose und einem derartig schlichten schwarzen Shirt mit kurzen Netzärmeln, das mir vor Wut beinahe die Tränen gekommen wären. Ui, wie unscheinbar. Da hätte es auch ein Kartoffelsack getan. Nach kurzem inneren Kampf zog ich die Sachen dennoch an. Sie waren immerhin intakt und sauber. Bei Gelegenheit würde ich mich nach etwas besserem umsehen, aber vorerst musste es eben so gehen. Ich hatte nichts gegen schwarze Sachen, ich sah mich nur mit diesen Klamotten in der Akatsukimasse untergehen. Offenbar herrschte hier wohl Kleidervorschrift. Die selben Mäntel, wahrscheinlich auch die selben Sachen darunter, wahrscheinlich gab es sogar Wolkenunterwäsche. Wolken. Wie waren sie eigentlich darauf gekommen? S-Rank Kriminelle mit Wolken wirkten auf mich ersteinmal irgendwie seltsam. Nicht wirklich bedrohlich. Ich verwarf die Gedanken über das ungewöhnliche Design vorerst wieder, als sich mein Magen zu Wort meldete. Da war ja noch etwas. Mission ‚Essen fassen’ war noch offen. Immerhin hieß es ja nicht umsonst ‚Ohne Mampf, keinen Kampf’.

In den Überresten meiner Sachen fand ich meinen Haargummi wieder, band mir meine Haare zu einem schlichten Pferdeschwanz und verließ erneut mein Zimmer um bei Konan zu klopfen. Glücklicherweise war sie noch da und war sofort einverstanden damit, mit mir zum Aufenthaltsraum zu gehen. Ich folgte ihr überglücklich mit den Gedanken bei Hühnchengerichten, Reis und frischem Gemüse und achtete dabei gar nicht darauf, durch wie viele Gänge wir gingen.

„Da sind wir.“ meldete sich Konan zu Wort und durchschritt einen türlosen Durchgang. Ich folgte ihr und war ein wenig verwundert, das selbst hier die Einrichtung spartanisch war. Zwei alte abgewrackte Sofa und ein Tisch bildeten das Zentrum. Etwas weiter in der Ecke des großen Raums gab es einen wesentlich größeren Tisch mit Stühlen zu bestaunen und wenn man weiter nach rechts ging, kam man wohl offenbar in etwas, das eine Küche darstellen sollte. Dahin verschwand Konan gerade und ich wollte ihr eigentlich folgen, als mir etwas direkt ins Gesichtsfeld sprang.

„Halloooooooo!!“ brüllte mir eine Spiralmaske entgegen und der Besitzer dieses ungewöhnlichen Accessoire ruderte hektisch mit den Armen. Erschrocken wich ich einige Schritte zurück und prallte dabei gegen einen weiteren Akatsuki.

„Sei ruhig Tobi, un!“ keifte es hinter mir und ich wirbelte herum. Der Zweite erschien mir der Harmlosere von beiden. Er hatte sehr langes, flachsblondes Haar, das eines seiner himmelblauen Augen verdeckte und seine, ungewöhnlich femininen Gesichtszüge, umschmeichelte.

„Aber Tobi wollte doch nur Hallo sagen Senpai. Tobi ist ein guter Junge.“ wimmerte der Maskenträger leise und sprang von einem Bein aufs andere. „Wir haben doch so selten Neue hier.“

„Na und, un. Kein Grund so ein Theater zu machen yeah.“ entgegnete der Blonde gereizt und Tobi reagierte mit weinerlichem Schniefen. Ich zog skeptisch eine Augenbraue nach oben, als ich Tobi genauer in Augenschein nahm. Der Maskenträger, mit dem kurzen struppeligen Haar trug einen Akatsukimantel. Wie bitte schön, konnte denn so ein Typ ein vollwertiger Akatsuki sein? Er benahm sich wie ein kleines Kind.

„Tobi ist ein guter Junge und er hat es nur gut gemeint.“ entgegnete der Maskenträger schließlich, etwas leiser, worauf der Blonde genervt schnaubte. Übertrieben fröhlich wandte sich Tobi schließlich mir zu. „Leader-sama hat uns schon erzählt das du bei uns mitmachst Saki-chan. Tobi hat Deidara-senpai dazu überredet sich bei dir vorzustellen.“

„Aha.“

Mehr kam mir beim besten Willen nicht über die Lippen. Ich war noch immer zu verstört über die Tatsache, das der Maskenmann ein vollwertiger Akatsuki war. Warum musste ich denn dann bitte schön ein Haustier werden? War er denn so viel stärker als ich?

„Ist irgendwas mit dir?“ hakte Tobi besorgt nach und ergriff meine Hände. „Fühlst du dich nicht wohl? Du kannst es Tobi ruhig sagen. Tobi ist ein guter Junge.“

„Wahrscheinlich machst du ihr Angst, un.“ meldete der blonde Deidara sich zu Wort und marschierte zu einem der Sofas, auf das er sich fallen ließ.

„Ach was Deidara-senpai. Tobi ist doch ein guter Junge, niemand muss vor Tobi Angst haben.“ verbesserte der Dunkelhaarige den Blondschopf. „Nicht wahr Saki-chan?“

„Warum bist du ein Akatsuki?“ rutschte es mir schließlich raus und ich starrte Tobi irritiert an. Entgeistert legte der Maskenträger den Kopf schief, während Deidara anfing schallend zu lachen.

„Das frage ich mich auch andauernd yeah.“

„Na ja...“ murmelte Tobi und schien nachzudenken. „Tobi hat es sich hart erkämpft.“

„Aha.“ Jetzt war ich wirklich baff. Deidara kämpfte noch immer mit seinem Lachkrampf und sagte dazu nichts, deswegen blieb mir vorerst nichts anderes übrig, als Tobi zu glauben.

Zum Glück erlöste mich Konan, die mit einem Teller voll Essen zurückkam, aus dieser mehr als unangenehmen Situation. Erleichtert löste ich meine Hände aus Tobis und folgte ihr an den großen Tisch, wo ich mich an der Stelle nieder ließ, an die sie mein Essen stellte.

„Guten Appetit.“ wünschte Konan mir und lächelte leicht, ehe sie das nächste Opfer von Tobi wurde. Ich seufzte mitleidig, wandte mich aber dann erst einmal dem Essen zu. Es war zwar nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber besser als nichts. Während ich mit dem Fleisch kämpfte, sah ich aus dem Augenwinkel Deidara neben mir Platz nehmen.

„Isch wasch?“ fragte ich ihn kauend.

„Nein un, es ist nichts.“ entgegnete er. „Nur...“

“Nur was?“ hakte ich nach und warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Sie haben dich doch auch gezwungen, nicht un?“ erkundigte der Blonde sich leise bei mir. Er sprach tatsächlich so leise, das ich Mühe hatte ihn zu verstehen.

„Hmn.“

„Dann haben wir etwas gemeinsam, un. Bei mir war es genauso, yeah.“ erwiderte Deidara und ein Seufzen verließ seine Lippen.

„Wirklich?“ Überrascht ließ ich vom Essen ab und sah zu ihm hinüber. Ich hätte so gern noch weiter mit ihm gesprochen, doch Peins Eintreten verhinderte das. Zu mehr als einem Nicken war der Blonde nicht mehr in der Lage.

„Hier bist du.“ hörte ich den Orangehaarigen sagen, ehe er von dem Durchgang wegtrat und so noch ein paar andere den Raum betreten konnten. Zwei davon erkannte ich auf Anhieb wieder. Großmaul Hidan und ‚Kleine Mädchen k.o. Schläger’ Kakuzu, der Dritte war Pflanzi, der offenbar gerade mit sich selber stritt.

Schräg!

„Ich hatte Hunger.“ entgegnete ich Pein und wandte mich ein wenig mehr in seine Richtung. „Konan hat...“

“Das interessiert mich nicht.“ unterbrach der Leader mich und ich schnaubte genervt. Meine Güte, musste er denn immer so direkt und kühl sein? „Ich habe festgelegt wem du ab jetzt unterstehen wirst.“

Schlagartig herrschte Stille im Aufenthaltsraum, man hätte einen Floh husten hören können, aber selbst die schwiegen neugierig. Tobi hatte von Konan abgelassen und außer Deidara, der recht angespannt wirkte, zeigte sich auf den Gesichtern der anderen pure Langeweile.

„Ab heute, wirst du einem der Mitglieder als Assistentin unterstellt. Du wirst auf das hören was er sagt und tun was er sagt.“ trichterte mir Pein ein, aber alles was ich hörte war ‚Laber~’.

‚Oh mein Gott!’ dachte ich mir, mach es nicht so verflucht spannend! Sag es einfach und ich werde schleunigst zusehen mich irgendwie erfolgreich irgendwo herunter zu stürzen.

„Wer ist der Glückliche?“ erkundigte Pflanzi sich und Pein tadelte ihn für die Unterbrechung mit einem scharfen Blick. „Hoffentlich nicht wir.“

“Nein Zetsu.“ entgegnete der Orangehaarige ihm. „Es ist Kakuzu.“ fügte er an und deutete auf den Zwei Meter Riesen, der bis dahin reglos in einer Ecke gestanden hatte.

„Was?“ kam es überrascht von diesem, während ich schwieg. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter und wäre es anatomisch möglich gewesen, wäre mir die Kinnlade auf den Boden geknallt. Überraschte Blicke gingen von Kakuzu zu mir und wieder zurück.

„Sakiko wird deine Assistentin.“ wiederholte Pein unberührt von dem erbarmungslosen Horrorschicksal, das er uns beiden gerade aufgebürdet hatte.

Tränen sammelten sich in meinen Augen.

„Wieso ich?“ erkundigte Kakuzu sich und mit jedem Wort wurde seine Stimme lauter. „Was soll ich mit ihr?“ Neben ihm fing Hidan mit seiner Ackergaul-Lache zu feixen an.

„Das überlass ich dir, sie ist ab sofort deine Assistentin.“ entgegnete Pein und zuckte mit den Schultern. „Du wirst schon angemessene Aufgaben für sie finden.“

„Das ist so geil! Fuck, du müsstest dein Gesicht sehen Kakuzu!“ feixte Hidan und stützte sich an der Wand ab. „Da hast du aber das große Los gezogen.“

„Halts Maul!“ brüllte Kakuzu ihn an, doch Hidan schien das nicht zu interessieren.

Ich war sprachlos, konnte mich nichteinmal rühren. Wieso ausgerechnet der Typ, der mir den ganzen Mist hier eingebrockt hatte? Funktionierte die Akatsuki etwa auf dem Prinzip ‚Was du findest, darfst du behalten.’? Kakuzu jedoch, schien damit auch nicht sonderlich zufrieden und begann sogar mit dem Leader zu diskutieren. Was er sagte drang gar nicht an meine Ohren. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt und reagierte nicht einmal auf Deidara, der mich besorgt anstupste.

„Es ist so beschlossen.“ unterbrach Pein schließlich die Ausführungen des Größeren.

„Kakuzu hat ein Haustier, Kakuzu hat ein Haustier!“ kam es belustigt aus Hidans Ecke, der mit seinem Sing Sang das Fass zum Überlaufen brachte. Er war, im wahrsten Sinne des Wortes, der Tropfen auf dem heißen Stein, denn sein schiefes Gegröle ließ bei Kakuzu die letzten Sicherungen durchbrennen.

„Ich sagte...Halts Maul!!“ brüllte der Größere so laut, das die Wände zu wackeln schienen und mit unglaublich schneller Geschwindigkeit war er bei ihm, packte den Jashinisten am Hals und rammte ihn in die Wand. Erschrockene Laute waren zu vernehmen, die diesmal nicht mir gehörten.

Ohne dem Silberhaarigen oder irgendeinem anderen im Raum noch einmal Beachtung zu schenken, stürmte Kakuzu davon und man hörte einige Dinge im Flur zu Bruch gehen. Wunderbar, ich fühlte mich gleich noch unwohler.

Entsetzt starrte ich auf das Loch in der Wand, in dem sich Hidan gerade lautstark beschwerte. Ich entsann mich kurz an das Gespräch in der Höhle, als mich Kakuzu gefragt hatte ob ich wegen meiner ‚Unsterblichkeit’ auch Jashinist wäre. Ich hatte daraus geschlossen, das Hidan wie ich nicht sterben konnte und wenn er nicht unsterblich gewesen wäre, dann hätte ihm diese Aktion wohl den Kopf gekostet. Kakuzu hatte ihn mit ordentlich Schwung darein befördert und es würde wohl nicht einfach werden, den maulenden Silberhaarigen da wieder rauszuholen.

Pein hatte sich unterdessen auch aus dem Staub gemacht, sogar Konan war verschwunden. Wahrscheinlich wollten sie beide nicht mit ansehen, wie ich die nächsten Stunden versuchen würde von der Tischkante zu springen. Mit Tobis Hilfe mühte sich Zetsu gerade ab Hidan aus der Wand zu holen und erst jetzt bemerkte ich Deidara, der mich erneut anstupste.

„Alles okay un?“ fragte er nach und ich schüttelte daraufhin den Kopf.

„Es ist gar nichts in Ordnung.“ entgegnete ich ihm und seufzte deprimiert.

Ich war so gut wie tot. Wenn ich sterben könnte.

„Er kriegt sich schon wieder ein.“ rief mir Zetsu zu und fügte mit einer anderen, wesentlich dunkleren, Stimme hinzu. „Außerdem hast du nichts zu befürchten. Sterben kannst du ja nicht.“

„Mag sein, aber ich sehe mich schon so enden wie Hidan.“ erwiderte ich geknickt, was nun auch noch Tobi auf den Plan rief.

„Tobi hilft dir Saki-chan. Tobi hat auch so angefangen wie du. Er hat eine Menge Ahnung.“

„Glaub ihm kein Wort un.“ murmelte Deidara mir zu und erhob sich von seinem Stuhl. „Wenn du wirklich einen hilfreichen Rat willst, yeah, dann benimm dich bei Kakuzu so, das er dich nicht wahrnimmt, un. Reg ihn nicht auf und geh ihm nicht auf die Nerven, un.“

Wie aufbauend. Der Blonde ließ mich mit diesen Worten allein und auf seinen Zuruf hin eilte Tobi ihm nach. Zetsu hatte in der Zwischenzeit Hidan aus der Wand gezogen, der sich nun die Sachen abklopfte und verschwand wie die anderen vor ihm, allerdings nicht ohne mir vorher einen spöttischen Blick zuzuwerfen.

Da hatte ich offenbar das große Los gezogen. Ich war ab nun das Haustier, desjenigen, dem ich meine Zukunft bei Akatsuki zu verdanken hatte. Noch dazu schien mir Kakuzu von der hitzköpfigen, brutalen Art zu sein und das machte es nicht einfacher, mich damit abzufinden.

„Pff, was er sich so aufregt der alte Bastard.“ mokierte Hidan sich. „Ein unsterbliches Haustier ist doch verdammt cool. Man könnte dich stundenlang opfern, das würde mir einiges ersparen.“

„Na ja...“ murmelte ich halblaut. „Du bist doch im selben Team wie er. Vielleicht fragst du mal nett und er erlaubt es dir. Sonderlich freuen tut er sich ja nicht über sein neues Haustier.“

„Oh Shit.“ maulte Hidan und deutete, beinahe anklagend mit dem Finger auf mich. „Stimmt ja, dann hängst du ab jetzt dauernd bei uns rum. Ich kann Weiber nicht ab. Bleib ja weg von mir!“

Ich seufzte und nickte kurz, ehe mir eine halbgare, irgendwie recht gute Idee kam.

„Wie ist Kakuzu so?“

Wenn es jemanden gab, der mir etwas sinnvolles erzählen konnte, dann ja wohl Hidan, der mich jetzt gerade anstarrte, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen.

Womit hatte ich das nur alles verdient?

The new Master and the Hero Tobi

Zuerst einmal ein großes Entschuldigung, das es so lange gedauert hat und ich hoffe wirklich, das es sich auch am Ende gelohnt hat und ihr wieder alle zufrieden seid.

Ich danke meinen lieben Kommischreibern für so viele gute Ratschläge und so herzliches Lob! Ihr seid die Besten!

Danke auch für die Glückwünsche zum Geburtstag. Das war so lieb *_* Das hat mich sehr gefreut.

So dann lasse ich euch mal wieder in Ruhe lesen. *ein paar Kekse dalässt*

Habt viel Spaß und hinterlasst mir doch wieder ein Kommi. Das würde mich sehr freuen! <3
 

Noch immer starrte Hidan mich an. Hatte ich etwa was falsches gesagt? Oder wusste er am Ende nur nichts über seinen Partner?! Konnte ja immerhin möglich sein. Das die zwei sich nicht sonderlich gut verstanden, musste einem ja niemand mehr sagen. Vor allem nicht, da Kakuzu ihn gerade erst in die Wand geprügelt hatte.

„Hidan?“ fragte ich zögerlich nach und endlich schien der silberhaarige Jashinist mich wieder wahr zu nehmen.

„Was?“

„Ähm...ich wollte wissen wie Kakuzu so ist.“ wiederholte ich mich und wartete geduldig auf eine Reaktion meines Gegenübers.

„T ja...“ fing Hidan an und strich sich übers Kinn, während er näher kam. „Wie ist der alte Sack so? Brutal, launisch, flippt schnell mal aus. Er versteht keinen Spaß und hat nicht den Hauch einer Ahnung wie wichtig Jashin ist und meine Rituale. Außerdem ist er absolut geizig und völlig verrückt nach Pinkepinke.“

„Nach bitte was?“ hakte ich verständnislos nach.

„Pinkepinke, Kies, Schotter, Mäuse, Flöhe, Kröten.“

Während Hidan sprach drängten sich in meinem Kopf immer wieder neue Bilder auf. Kakuzu mit den Händen voll Kies und Schotter. Umgeben von Mäusen und Kröten und wegen der Flöhe sich am Kopf juckend. Entweder umschrieb Hidan da gerade etwas mit äußerst blümeranter Sprache oder mein neuer ‚Herr’ war ein wandelnder Kleintierzoo.

„Ich verstehe nicht ganz.“ gab ich zu, woraufhin sich die Augen des Silberhaarigen verstört weiteten.

Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Ich hatte wirklich keinen Plan davon, was Hidan mir zu sagen versuchte, wahrscheinlich war ich zu alt um die Sprache der jungen Leute zu verstehen.

„Er steht auf Geld.“ erklärte der Jashinist mir schließlich und seufzte genervt, als bei mir der Ryu fiel.

Warum hatte er es dann nicht gleich so gesagt? Dummkopf! Ich hätte mich sicher bis auf die Knochen blamiert oder schlimmeres, wenn ich gefragt hätte, was für Kröten Kakuzu denn schon besaß. Wahrscheinlich wär ich dafür auch in einer Wand gelandet, weil der Grünäugige angenommen hätte, ich würde mich über ihn lustig machen.

„Ach so...“ gab ich kleinlaut von mir. „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“

“Weil ich nicht erwartet habe, das du so dumm bist verdammt!“ zickte mich der Silberhaarige an und verzog das Gesicht. „Weiber!“ fügte er in einem abfälligen Tonfall an und mir schwoll augenblicklich der Kamm.

„Das hat ja damit wohl nichts zu tun!“ entgegnete ich ihm patzig. „Wenn dann liegt es an meinem Alter.“

„Wie alt sind wir denn?“ hakte Hidan nach und grinste schadenfroh, was sich allerdings sofort legte, als ich ihm mein Alter nannte.

„Biologisch gesehen 98.“

Man konnte richtig mitverfolgen, wie dem Jashinisten die Gesichtszüge entgleisten, ehe er schlagartig gröllend zu lachen begann und mich beinahe zu Tode erschreckte.

„Oh man! Fuck, das ist ja geil!“ feixte er und klatschte sogar in die Hände.

Die Schadenfreude stand ihm förmlich auf die Stirn geschrieben und ich verstand absolut nicht, was es da zu lachen gab.

„Was ist?“ fragte ich nach und versuchte nicht allzu gereizt dabei zu wirken.

Ich musste ziemlich lange auf eine Antwort warten, da Hidans Lachanfall stärker war, als erwartet.

„Da hat der Leader ja die richtigen ausgewählt und zusammen geschmissen. Oh Jashin! Ihr bildet ein super Rentnergespann. Vielleicht kommt ihr ja billiger weg mit einem gut gefälschten Rentnerausweis.“ brüllt der Silberhaarige, während er sich noch immer vor lachen wandte.

Ganz allmählich brodelte Wut in mir und wenn ich nicht schon gewusst hätte, das es nichts bringen würde, den Silberhaarigen ein Haar zu krümmen, ich hätte es spätestens jetzt versucht.

„Arschloch!“ keifte ich ihn an und stürmte aus dem Raum, ohne darauf zu hören, was er mir noch nachbrüllte. Was für ein selten dämlicher Vollidiot. Ich hatte es doch niemals drauf angelegt so alt zu werden. Ich hatte weiß Gott nicht verdient, das er sich darüber auch noch lustig machte. Ohne einen genauen Plan stürmte ich blindlings vor Wut durch die Gänge des Akatsukiversteckes, bis ich schließlich stehen blieb und mir genervt klar machen musste, das ich es tatsächlich geschafft hatte, mich zu verlaufen. Na wunderbar, der Preis für Dummheit ging heute wohl direkt an mich. Orientierungslos lief ich den Gang, den ich eben erst passiert hatte, wieder zurück und versuchte mich dabei an irgendetwas hilfreiches zu erinnern. Auf dem ersten Weg, denn ich mit Konan gegangen war, hätte ich besser aufpassen sollen, das war mir nun klar. Ich stand kurz vor einem genervten Schreianfall, als sich eine der vielen Türen öffnete und ich beinahe in den Besitzer des Zimmers gerannt wäre. Gerade so konnte ich vorher noch stoppten und umkurvte den anderen mehr schlecht als recht.

„Pass gefälligst auf.“ herrschte mich sofort eine, mir sehr vertraute Stimme an und ich hob automatisch den Kopf.

Ich Idiotin! Jetzt stand ich da, den Kopf in den Nacken gelegt und starrte Kakuzu an, der noch im Türrahmen stand, wie ein Hund seinen Herren, der endlich nach Hause gekommen war.

„Was gibt es da zu glotzen?“

„Nichts.“ gab ich patziger zurück, als ich gewollt hatte und entsann mich wieder an das, was mir Deidara geraten hatte. „Entschuldigung.“ nuschelte ich und senkte, beinahe demütig den Kopf.

Ich hoffte wirklich, das ich ihn damit besänftigen konnte und zu meinem aufrichtigen Erstaunen, geschah auch nichts weiter. Da hatte ich offenbar mal Glück gehabt.

„Was willst du hier?“ erkundigte Kakuzu sich bei mir und ich zog überrascht die Augenbrauen nach oben.

„Ich hab mich verlaufen.“ entgegnete ich schließlich nach einigen Minuten unangenehmen Schweigens. „Hidan ging mir so auf die Nerven, da bin ich einfach losgelaufen und ...“

“Das kann er besonders gut.“ unterbrach mich der Hüne, ohne das ich dabei das Gefühl hatte, das er mich bemitleidete oder bedauerte. Es klang mehr wie eine trockene Feststellung einer lange bekannten Tatsache. Erneut kam Schweigen auf. Ich hatte keine Ahnung was ich sagen oder ob ich vielleicht irgendwas fragen sollte. Immerhin stand vor mir mein neues ‚Herrchen’ und ich war noch immer nicht sehr erfreut darüber, ausgerechnet ihn abbekommen zu haben. Allgemein war ich nicht darüber erfreut, überhaupt irgendjemandem zugeteilt worden zu sein. „Hör mal...“

Verwundert hob ich den Kopf und sah wieder auf. Was konnte er jetzt wohl von mir wollen?

„Ich habe absolut keinen Bedarf an einer Assistentin und ich glaube auch kaum, das du von nutzen bist. Allerdings wird Leader-sama nicht nocheinmal mit sich reden lassen, das bedeutet du wirst mir also, mehr oder weniger gefragt, zur Last fallen. Achte darauf, das du mir nicht im Weg stehst und nicht irgendwo zurück bleibst, sonst wirst du zurück gelassen. Wie ich bereits sagte, ich habe weder Bedarf an dir, noch an deiner Fähigkeit nicht sterben zu können. Einer von der Sorte reicht mir.“

Kakuzus Tonfall klang scharf und drohend. Mir wurde klar, das es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Anweisung handelte, sondern um den mündlichen Ausdruck seiner Abneigung mir gegenüber. Er brauchte mich nicht...und er wollte mich nicht. Er wartete nicht einmal darauf, das ich etwas erwiderte. Ohne ein weiteres Wort verschwand er wieder in seinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Fassungslos stand ich davor und starrte das dunkle Holz der Tür an.

Was dachte er sich eigentlich?

Im nächsten Augenblick hämmerte ich auch schon wie eine Verrücktgewordene gegen die dunkle Holztür und erreichte dabei gleich zwei Dinge.

Nummer Eins, Kakuzu öffnete.

Nummer Zwei, er war absolut angepisst.

„Was soll das werden?“ brüllte er und ich brüllte augenblicklich zurück.

„Glaubst du vielleicht ich finde es toll das ich deine bescheuerte Assistentin sein muss!? Ich finde es nicht mal toll hier zu sein! Du hast kein Recht dazu, auf mich wütend zu sein, ich hab mich nicht um das alles hier gerissen! Außerdem ist es deine eigene Schuld, du hast mich immerhin hier hergeschleift. Geschieht dir ganz Recht das dich Pein nun mit meiner Anwesenheit straft!“

Im Bruchteil einer Sekunde, ich hatte nichteinmal richtig Zeit um alles zu verarbeiten, legte sich Kakuzus Hand um meinen Hals und ich fand mich an die Mauer hinter mir gedrückt wieder. Ein unangenehmer, stechender Schmerz durchzuckte meinen gesamten Körper, ausgehend vor allem von meinem Rücken, dem der harte Aufprall auf den glatten kalten Stein, nicht sonderlich gut tat.

„Werde ja nicht unverschämt. Was bildest du dir ein so mit mir zu reden?“ zischte mich der Grünäugige an, aber ich behaarte auf dem was ich gesagt hatte.

Es war seine Schuld und ich fand es mittlerweile nur gerecht, das er es ausbaden musste.

„Es ist...nun mal so.“ gab ich ihm röchelnd zurück, während ich versuchte mich aus seinem eisernen Griff zu befreien. Mit beiden Händen zerrte ich an ihm herum, versuchte dabei allerdings auch mich so abzustützen, das er nicht die Möglichkeit hatte, mich zu erwürgen. Ich hasste es erwürgt zu werden. „Hä-hättest du mich...liegen gelassen...hättest du mich jetzt nicht am Hals.“ Kakuzu antwortete darauf nicht, er starrte mich lediglich durchdringend an und obwohl sich alles in mir dagegen sträubte, hielt ich seinem mörderischen Blick stand. Ihm in die Augen zu sehen, fühlte sich an, als würde man direkt in die Hölle sehen. Ich konnte sogar die Flammen an mir zerren fühlen und die sengende Hitze auf meiner Haut. Der Teufel persönlich stand vor mir und starrte mich an und ich konnte nichts anderes tun, als dem stand zu halten.

„Ah Kakuzu-san was machst du denn da? Du tust Saki-chan weh!“

Von irgendwoher, wahrscheinlich aus einem der Zimmer, kam Tobi gesprungen. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dem Maskenträger.

„Du bringst sie ja um.“

“Das ist nicht möglich...“ knurrte Kakuzu zurück und fügte ein „Leider“ an, ehe er mich überraschenderweise dennoch los lies. Nach Luft ringend, sank ich an der Wand hinunter und hielt mir den Hals.

„Das sagt man nicht Kakuzu-san. Das gehört sich nicht.“ belehrte Tobi ihn, hielt dabei aber ausreichend Sicherheitsabstand um bei Gefahr möglichst schnell fliehen zu können.

„Kümmer dich um deinen Scheiß Tobi.“ giftete der Hüne ihn an und der Maskenträger tänzelte sichtlich nervös herum.

„Das geht nicht. Tobi mag Saki-chan und er findet nicht gut was du da machst.“ erwiderte er ihm. Er hätte besser den Mund gehalten, denn Kakuzu packte mich an meinem Shirt und zerrte mich hoch, bis meine Füße nicht mehr den Boden unter sich spüren konnten.

„Wenn du sie so gern hast, dann nimm sie mit!“

Und mit diesen Worten flog ich durch die Luft und krachte äußerst schmerzhaft in Tobi hinein, den es ebenfalls von den Füßen riss. „Viel Spaß.“

Ich hörte noch die Tür geräuschvoll in Schloss krachen, dann herrschte ersteinmal wieder Ruhe.

„Alles in Ordnung bei dir?“ erkundigte Tobi sich, während er uns beide halbwegs wieder auf die Füße bekam. Hätte er mich nicht geschützt, wäre ich sicher zusammengesunken, aber so konnte ich mich doch aufrecht halten.

„Geht schon.“ entgegnete ich ihm leise und mit kratziger Stimme. „War nur halb so schlimm, wie es aussah.“

„Das ist doch gelogen. Du musst Tobi nicht anlügen.“ erwiderte der Maskenträger und man konnte das Lächeln förmlich aus seiner Stimme hören. „Tobi weiß das Kakuzu-san kein leichter Zeitgenosse ist.“ fügte er etwas leiser an und achtete darauf mir möglichst nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, als er sich mit mir von dem Zimmer abwandte und den Flur entlang ging. „Am besten ist es, wenn Tobi dich erst mal zurück bringt. Dann kannst du dich ein wenig ausruhen. Vielleicht hat Kakuzu-san ja morgen bessere Laune.“

Wer’s glaubt, wird selig, dachte ich mir, verkniff es allerdings das laut zu sagen. Einerseits weil mir das Sprechen Schmerzen bereitete, andererseits weil ich nicht wollte, das Tobis gute Laune schwant. Irgendwie war es angenehm jemanden zu sehen, der so fröhlich und unbeschwert war, nachdem gerade erst einer dieser Verrückten versucht hatte, mich zu erwürgen. Der Maskenträger lief mit beinahe schon schlafwandlerischer Sicherheit durch die Gänge des Akatsukiquartiers und stoppte erst wieder, als wir tatsächlich vor meiner Tür angekommen waren.

„Da sind wir schon.“ quietschte er vergnügt und drückte die Klinke nach unten, nachdem ich mühsam aufgeschlossen hatte. „Am besten du legst dich ein bisschen hin.“

Nichts lieber als das. Gott, wie war ich froh als ich mich auf mein Bett fallen lassen konnte, auch wenn es immer noch bretthart war.

„Danke.“ nuschelte ich leise, doch der Maskenträger winkte ab.

„Nichts zu danken.“ entgegnete er fröhlich. „Tobi ist ein guter Junge.“

„Das stimmt allerdings.“ erwiderte ich ihm, woraufhin er zufrieden ein kleines Tänzchen aufführte und immer wieder dieses ‚Tobi ist ein guter Junge’ von sich gab.

„Tobi lässt dich dann mal allein und morgen gibt er dir Nachhilfe in Sachen Assistent sein.“

Na super!

„Dann landest du auch nicht mehr in so einer Situation.“

Sicher?

„Bis dann Saki-chan!“ Gut gelaunt und eifrig winkend verschwand Tobi aus meinem Zimmer, bevor ich irgendwas dazu hatte sagen können. Gequält seufzend rieb ich meinen schmerzenden Hals und räusperte mich kurz, was mir nur noch mehr Qual einbrachte.

Da hatte ich es mir ja heute schön mit Kakuzu verscherzt. Andererseits musste ich es einfach sagen.

Immerhin...hatte ich Recht. Hätte er mich liegen gelassen, hätte Pein uns nicht einander aufgezwungen. Er hätte Ruhe gehabt und hätte tun können, was auch immer er so tat und ich wäre einfach weiter gewandert. So wie ich es seit Jahren schon tat. Das alles hier war seine Schuld. Nur seine!

Blöder Kakuzu, blöde Akatsuki...

Ich seufzte tief, rollte mich zusammen wie eine kleine Katze und starrte an die gegenüberliegende Wand, bis mich schließlich irgendwann der Schlaf übermannte.

The Teacher

Zuerst einmal, möchte ich mich entschuldigen das es so lange gedauert hat. Ich hatte ein bisschen Stress im Privatleben und hab mir auch noch die Hand verletzt, aber nun ist alles wieder in Ordnung. Es wird nicht noch mal vorkommen versprochen! Danke an all die treuen Leser und auch die Neuen! ^^~
 

Am nächsten Morgen wurde ich von wildem Gehämmer an meiner Tür geweckt, was mich sehr schnell zu der Annahme brachte, das mein Besucher nicht gerade bester Laune war. Tobi war also demzufolge auszuschließen. Zähneknirschend rollte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Ich war absolut nicht gewillt diesem Banausen vor meiner Tür in den nächsten Minuten zu öffnen. Also täuschte ich Abwesenheit vor, in der Hoffnung der ungebetene Gast würde wieder verschwinden und mit ihm seine eindeutig miese Laune.

Das stakkatohafte Geklopfe hielt leider länger, als ich gehofft hatte und ganz allmählich bekam ich davon Kopfschmerzen. Dennoch blieb ich liegen und widmete mich der Decke. Es war eine gute Idee von Tobi gewesen, mich in mein Zimmer zu bringen. Der Schlaf hatte gut getan und ich fühlte mich relativ fit, mal abgesehen von den Kopfschmerzen. Gelangweilt verschränkte ich die Arme hinter dem Kopf und legte die Beine übereinander, während mir auffiel wie viele kleine Löcher doch in meiner Decke waren.

Hier sollte mal einer ein bisschen Geld fürs Renovieren springen lassen. Würde mich nicht wundern, wenn man in diesem Drecksloch jeden Tag Schimmelsporen und anderen mikroskopisch kleinen Krankheitserregern ausgesetzt war.

Knock, Knock, Knock.

Genervt schnaubend richtete ich mich in eine sitzende Position auf. Allmählich musste der Quälgeist auf der anderen Seite doch mal die Schnauze voll haben und gehen. Wer um alles in der Welt hatte denn so eine Ausdauer hier minutenlang meine Tür zu verprügeln? Es nervte mich tierisch und nur deswegen und um meiner armen Tür diese Prügelei zu ersparen, stand ich schließlich auf und ging zu ihr hinüber. Als ich die Hand auf die Klinke legte, spürte ich die Vibration die von den Schlägen ausging und ich passte einen geeigneten Moment ab, ehe ich die Tür schwungvoll aufriss. Mit richtig viel Schwung schoss ein großes schwarzes Knäul an mir vorbei und konnte sich gerade noch aufrecht halten, ehe er oder sie einen Purzelbaum hingelegt hätte. Belustigt fing ich an zu lachen und hielt mir den Bauch, während mein Gegenüber die Schultern straffte und sich zu ganzer Größe aufplusterte.

Oh Shit...Die Wurzel allen Übels!

„Was gibt es da zu feixen?“ keifte Kakuzu mich an, der mittlerweile mit dem Gesicht zu mir stand. Wahrscheinlich runzelte er gerade die Stirn, seine Augen waren zu kleinen Schlitzen verengt und er funkelte mich mit einer Mischung aus Wut und geknicktem Stolz an.

„Es sah unglaublich lustig aus, wie du hier reingezischt kamst.“ erklärte ich ihm ehrlich und wischte mir die aufkommenden Lachtränchen weg.

Offenbar war Kakuzu von meiner Ehrlichkeit überrascht wurden, er hatte wohl nicht damit gerechnet das ich, nach dem was gestern war, noch den Mut besaß ihn offen auszulachen.

„Du hast scheinbar ernsthafte Todessehnsüchte.“ knurrte der Größere zwischen den Zähnen durch, woraufhin ich doch allen Ernstes nur kurz abwinkte.

„Ja da liegst du nicht so falsch.“ entgegnete ich ihm und lehnte mich gegen meine Tür. „Aber ich glaube das ist nicht der richtige Gesprächsstoff.“

“Interessiert mich auch nicht.“ erwiderte Kakuzu und klang wieder genauso frostig und kalt, wie ich ihn kennen gelernt hatte.

„Was willst du eigentlich?“ hakte ich nach, weil mir das Schweigen irgendwie zuviel wurde und prompt war Kakuzu wieder vollkommen der Alte.

„Morgen haben wir einen Auftrag. Es geht darum ein Kopfgeld zu besorgen und da Hidan sich weigert, wirst du mitkommen!“ Es war definitiv keine Bitte von ihm, ihn zu Begleiten damit er Gesellschaft hatte, es war ein knallharter Befehl.

Na wunderbar!

Ich sollte also mit dem jähzornigen Verrückten mutterseelenallein in der Natur herummarschieren und ihm bei irgendwelchen Kopfgeldjagden zu unterstützen. Da ich nicht annahm, das er über Nacht eine Erleuchtung gehabt hatte, war ich mir durchaus bewusst das er mich mitnahm um den Köder zu spielen. Oder vielleicht um seine Sachen zu schleppen. Als Packesel war ich allerdings eine vollkommene Niete. Deswegen war mir die Rolle des Köders wohl eher anzurechnen.

„Ich soll wohl den Köder spielen?“ fragte ich nach, woraufhin sich ein gemeines Grinsen auf Kakuzus Lippen verirrte.

„Hmn, darüber hatte ich noch nicht nachgedacht, aber wenn du so scharf darauf bist, dann bekommst du natürlich die Rolle des Köders.“

Arschloch!!!

Oh du mieser kleiner Bastard!

Ich hau dich windelweich!

Du kriegst die Tracht Prügel deines Lebens, das dir hören und sehen vergeht!

Innerlich erlitt ich einen Tobsuchtsanfall. Sah vor meinem inneren Auge wie ich den grinsenden Kasperkopf erst ordentlich verprügelte und dann die Toilette runterspülte. Aber äußerlich blieb ich ruhig. Nur meine Mundwinkel zuckten kurz verdächtig, was ihm wahrscheinlich gar nicht auffiel.

„Wie ich sehe bist du begeistert.“ riss Kakuzu erneut das Wort an sich und ging erhobenen Hauptes an mir vorbei. „Dann sehen wir uns Morgen früh. Punkt sieben Uhr!“

Mistkerl! Bastard! Drecksack! Kasperkopf! Arschloch!

So schnell ich konnte eilte ich zu meinem Kleiderschrank, riss einen Bügel heraus und stürzte in den Flur.

Kakuzu hatte es nicht kommen sehen, deswegen bekam er den Kleiderbügel genau an den Hinterkopf. Es folgte ein kurzer dunkler Schrei, dann wirbelte er auf dem Absatz herum und spurtete über den Gang zurück, doch ich war schneller, schlug die Tür zu und schloss ab. Der Aufprall des Größeren auf meiner armen, bemitleidenswerten, Tür war heftig und seine Drohungen waren einschüchtern.

Auf jeden der sterben konnte.

Ich allerdings musste mir nur das Lachen verkneifen und nutzte eine relativ ruhige Zeit um ihn zu unterbrechen.

„Wenn du meine Tür in Kleinholz haust, musst du sie ersetzen. Das heißt du musst Geld ausgeben!“

Schlagartig war es still auf dem Flur und ich atmete erleichtert auf.

“Irgendwann musst du da raus.“ hörte ich Kakuzu auf der anderen Seite zetern.

„Muss ich nicht.“ entgegnete ich und grinste zufrieden. „Aber du hast doch sicher noch besseres zu tun.“

„Nein.“

Shit!

Minutenlang zerbrach ich mir den Kopf, was ich nun tun sollte, bis eine vertraute Stimme über den Flur schallte.

„Kakuzu-san! Was machst du denn hier?“

Tobi! Gott sei dank! Ich war wirklich dankbar dafür, die schrille Stimme des Maskenträgers zu hören und atmete erleichtert aus.

„Magst du nicht mit Tobi ein bisschen spielen? Tobi langweilt sich schrecklich. Wir könnten Verstecke spielen....“

“Tolle Idee. Ich versteck mich!“ entgegnete Kakuzu und schon wurden Schritte lauter, die den Gang entlang eilten. Der Maskenmann wusste wie man jemanden los wurde. Neugierig öffnete ich die Tür einen Spalt weit und entdeckte Tobis Wuschelhaare. Offenbar sah er Kakuzu nach.

„Ssst...Tobi...“

„Er ist weg.“ beruhigte mich der Schwarzhaarige, drehte sich zu mir und machte eine seltsame Verrenkung. „Was war denn los?“

„Ach nichts weiter. Ich war nur mal wieder ziemlich dreist.“ erklärte ich ihm, zog den Schlüssel ab und trat in den Flur. „Was machen wir zwei heute?“

„Tobi erklärt dir wie man Assistent ist und zwar so, das man nicht dauernd Ärger kriegt.“ entgegnete er und hopste aufgebracht herum.

Ich konnte mir ein kurzes Augenrollen nicht verkneifen, nickte dann aber und folgte ihm, nachdem ich mein Zimmer abgeschlossen hatte. Unser Weg führte uns in den Aufenthaltsraum, der zu meinem Erstaunen wie leergefegt war.

„Wo sind denn alle?“

„Auf Missionen oder in ihren Zimmern.“ kam es von Tobi und ein leises Schniefen folgte dem Satz. Offenbar war er darüber nicht erfreut. „Irgendwie mögen es die anderen nicht, wenn sie zusammen rumhängen müssen. Tobi findet das sehr schade.“

“Das glaub ich gern.“

„Na ja, wie auch immer. Kommen wir nun zum wichtigen Teil.“

Grade noch miese Stimmung, nun wieder das blühende Leben. Tobi war schon ein sonderbarer Kauz. Ich nahm den Platz auf dem Sofa an, den mir der Maskenträger zuwies und harrte gespannt der Dinge die da kamen. Zuersteinmal wurde ich grundlegend über Kakuzu informiert.

Taki-Ninja. Jähzornig. Geldgeil. Steinalt. Bizarr, was seine Jutsu anging. Fünf Herzen. Brutal. Für Ausraster bekannt. Brachte seine vorherigen Partner um.

Seufzend stützte ich den Arm auf die Sofalehne und betete mein Kinn in der Handfläche. Allmählich war ich mit Informationen über Kakuzu überversorgt und ich hoffte inständig Tobi würden seinen Vortrag endlich abbrechen. Zu meinem Leidwesen klamüserte der Maskenträger aber jeden noch so kleinen Charakterzug aus und beleuchtete ihn aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel.

„Tobi~!“ jammerte ich schließlich und raufte mir die Haare. „Ich glaube ich weiß nun genug über ihn!“

„Man kann nie genug wissen Saki-chan.“ belehrte mich Tobi und hopste wie ein Flummi auf und ab, dabei mit den Armen rudern. „Gut wo war Tobi?“

Und weiter im Text. Allmählich kam mir der Gedanke, das der Maskenträger mit dem Taki-Nin unter einer Decke steckte und der Plan darin bestand, mich tot zu quatschen. Mir bluteten mittlerweile bereits die Ohren und ich war kurz vorm Einnicken, als mein Lehrer endlich verzückt in die Hände klatschte und ich erschrocken zusammen zuckte.

„So das war alles.“ beendete er seinen Monolog. Als ich sagte ich wurde grundlegend informiert, hatte ich untertrieben. Ich bekam Kakuzus Lebensgeschichte zu hören. Jedenfalls machte es auf mich den Eindruck. Ich musste zugeben, ich war erstaunt darüber, woher Tobi so viel über ihn wusste, fragte aber aus einem mir nicht klar werdenden Grund, nicht nach. Ich fürchtete im Stillen wahrscheinlich eine weitere, schier endlose Geschichte. „Gut dann kommen wir mal zum Assistentendasein.“

Nein!!

Ich war der Verzweiflung nahe und bemühte mich wirklich ernsthaft nicht zu weinen. War ich grade dem ersten stundenlangen Monolog entkommen, prasselte nun der zweite auf mich ein, wie ein eiskalter Regenschauer.

„Dann solltest du nicht widersprechen...“

„Außerdem gehört es nicht, seinem Senpai vorzuhalten das er Fehler gemacht hat.“

„Sag bloß nichts über sein Aussehen!“

„Und erst recht nicht über seine Jutsu!“

„Mach dich nicht über ihn lustig...“

„Sag am besten nichts, wenn du nicht angesprochen wurdest!“

Mach das nicht, tu dies nicht. Ehrlich gesagt klang das für mich wie ‚Sei am besten gar nicht da’. Schnaubend veränderte ich kurz meine Sitzhaltung und stützte die Arme auf die Oberschenkel.

„Das klingt fasst so, als wäre es am besten wenn ich nicht da wäre.“ unterbrach ich Tobi, der daraufhin kurz schwieg und nervös zu tänzeln begann.

„Na ja...vielleicht nicht ganz so, aber es ist immer am besten wenn man nicht auffällt. Vor allem nicht negativ.“ erklärte mir der Maskenmann und seufzte so leise, das ich es beinahe nicht bemerkt hätte. „Dann bekommst du viel Ärger. Das wollen wir ja nicht.“

“Stimmt schon.“ gab ich zu und rieb mir über die Stirn. „Mal ehrlich, ich weiß gar nicht was ich hier soll. Ihr habt doch sicher alle bessere Fähigkeiten als ich. Außerdem ist Hidan doch schon unsterblich, was wollt ihr da von mir?“

„Öhm...“ Erneut begann Tobi nervös herumzutänzeln, bevor er seine seltsame Verrenkung machte und ich schmunzeln musste. „So genau weiß Tobi das auch nicht. Wahrscheinlich dachte der Leader zwei Untersterbliche sind besser als einer. Man kann ja nie wissen.“

“Wenn er meint.“ entgegnete ich und konnte mir ein Schulter zucken nicht verkneifen. „Hör mal, ich weiß du meinst es gut, aber können wir nicht noch was anderes machen?“

“Hmn.“ Nachdenklich wiegte Tobi den Kopf hin und her und sprang schließlich, bis fast an die Decke. „Tobi hat eine super Idee!“

Ich seufzte geplagt. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, das die Idee wirklich so super war.
 

Danke fürs Lesen und die Geduld! *euch Kekse dalässt* *_*

Waves in the Grass

Nachdem Tobi mir offenbart hatte, das ihm eine gute Idee eingefallen war, verließen wir den Aufenthaltsraum. Irgendwie hatte ich ein seltsames Gefühl. Was auch immer in dem Kopf des Maskenträgers vorging, es war sicher nichts gescheites. In mir krampfte sich alles zusammen, während ich ihm durch die Korridore folgte.

Ob ich vielleicht abhauen sollte? Nur bis in mein Zimmer. Ich könnte mich dort einschließen und bis morgen warten.

Oder bis zum Sankt Nimmerleinstag.

Ich war so vertieft in meine Gedanken, das ich nicht bemerkte wie Tobi stehen blieb und so wäre ich beinahe in ihn hineingerannt.

„Vorsicht Saki-chan.“ rief er fröhlich und hielt mich am Arm fest, was dazu führte, dass ich verwundert aufsah.

„Oh entschuldige.“ entgegnete ich ihm, doch der Maskenträger winkte nur belustigt ab.

„Wir sind übrigens schon da.“ erklärte mir Tobi und ich sah mich irritiert um. Wir standen am Ende eines Korridors und außer einer Tür vor uns, gab es nichts mehr. Ich konnte beim besten Willen nicht begreifen was wir hier sollten und deutete deswegen einfach mal mit der Hand auf die Tür vor mir.

„Was ist da drinnen?“ erkundigte ich mich neugierig und Tobi tänzelte aufgeregt vor meiner Nase herum.

„Das wirst du gleich sehen.“ meinte er, lief um mich herum und machte sich dann daran die Tür zu öffnen. Mehrmals lugte er durch den Spalt und kicherte kindisch vor sich hin, was mich neugierig machte.

„Was ist denn da nun?“ harkte ich nach und die Neugier brannte mir förmlich unter den Nägeln.

„Guck doch selbst mal Saki-chan.“ bot Tobi mir an und winkte mich mit dem Finger zu sich. Natürlich trat ich zu dem Maskenträger und er öffnete die Tür noch ein ganzes Stückchen mehr, sodass ich ins Innere sehen konnte. Doch was ich da vorfand, enttäuschte mich riesig.

„Das ist ein leerer Wandschrank.“ murrte ich und seufzte tonlos.

Wie spannend war das denn? Ich wusste doch, das es nichts gescheites sein konnte.

Gerade als ich Tobi fragen wollte, was das alles hier sollte, gab mir der Maskenträger einen ordentlichen Schupser, sodass ich ungebremst in den Schrank stolperte.

„Hey!“ Noch bevor ich wusste wie mir geschah, schlug Tobi die Tür zu und ich hörte wie ein Schlüssel sich im Schloss drehte. „Tobi!“ Blitzschnell war ich wieder auf den Beinen und hämmerte gegen das Holz. „Lass mich wieder raus!“ schrie ich ungehalten und trommelte gegen die Tür.

Ich verstand nicht, was das hier sollte. Irgendwie hatte ich gehofft wenigstens Tobi ein wenig Vertrauen entgegen bringen zu können und dann sperrte mich dieser Kerl hier einfach ein.

„Mach dir keine Sorgen Saki-chan.“ hörte ich Tobis Stimme gedämpft durch das Holz dringen. „Tobi ist gleich wieder da.“

„Tobi! Lass mich nicht hier drin!! Hörst du! Tobi!“

Immermehr und lauter hämmerte ich gegen die Tür, doch offenbar war der Maskenträger tatsächlich gegangen.

Ich konnte es nicht fassen. Er hatte mich reingelegt und eingeschlossen.

Womit hatte ich das verdient? Ich hatte ihm doch gar nichts getan?

Oder doch?!

Leise schnaubend schlug ich ein letztes Mal mit der flachen Hand gegen die Tür, doch es brachte nichts. Was sollte ich nun tun? Zuerstmal tief durchatmen.

Das war jetzt wichtig und danach hoffen, das ich wenigstens in diesem Schrank allein war. In dem ersten Raum, in dem ich gelandet war, nachdem man mich hier her verschleppt hatte, war ich ja nicht allein gewesen.

Mit Schaudern erinnerte ich mich an das Kratzen und Fiepen.

Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und mühsam tastete ich mich durch den Schrank. Nach drei Schritten stieß ich bereits auf das Ende und so drehte ich mich gequält seufzend herum und rutschte mit dem Rücken an der Wand herunter. Ich hoffte das Tobi für das hier wirklich eine gute Erklärung hatte, ansonsten schwor ich mir seinen kleinen Maskenträgerarsch in die Erdumlaufbahn zu kicken.

Pff...so ein Mist...Gefangen in einem Schrank.

Wiedereinmal gab es etwas, das ich auf meine Unglücksliste setzen konnte.

Wer, außer mir, konnte schon soviel Pech haben von einem Typ wie Tobi in einen Schrank gesperrt zu werden. Seufzend lehnte ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ich fühlte mich unwohl in diesem Schrank. Es war kalt, dunkel und eng. Meistens, wenn ich nicht aufpasste, suchten mich in solchen Situationen Gedanken an meine Familie heim.

An die glücklichen Zeiten die ich damals als Kind hatte.

Unser Haus war umgeben gewesen von Wiesen. Im Frühling sah man auf den Wiesen viele Blumen, die alle meist in Grüppchen blühten. Sie durchsetzten die Wiesen mit hellen Farbtupfen, sodass es auf einen wirkte, wie ein dunkelgrüner Teppich mit Flecken. Für einen Augenblick hörte ich das Rauschen des Grases im Wind und nahm den Duft der Blumen war.

Wellen im Gras.

Als kleines Mädchen hatte ich das immer zu meiner Mutter gesagt, wenn der Wind die Wiesen in Bewegung brachte. Wenn das Gras hin und herwogte, gewann man den Eindruck das Wellen durch die Wiesen gingen.

Wellen im Gras.

Ich fand sie schöner als die Wellen am Meer. Sie wirkten beeindruckender auf mich. Harmonischer und ruhiger. Ich sah mich selbst auf der Wiese stehen. Hörte meiner Mutter nach mir rufen.

Ich war so vertieft in meine Gedanken, das ich viel zu spät bemerkte das Tobi die Tür wieder öffnete. Stimmen drangen vom Flur herein und in der nächsten Sekunde schob der Maskenträger einen weiteren ahnungslosen Deppen auf die selbe Art in den Schrank, wie er es bei mir schon getan hatte. Erneut drehte sich ein Schlüssel im Schloß herum. Verdutzt hob ich eine Augenbraue und im nächsten Augenblick zuckte ich zusammen, als der Neue im Schrank wütend gegen die Tür hämmerte.

„Lass mich raus du Idiot!“ wetterte Kakuzu und erneut donnerte er gegen die Tür.

Na toll...

Wenn er mich bemerkte, war ich dran. Allein schon für die Frechheiten von heut Morgen. Vorsichtig und so leise, wie es mir möglich war, drückte ich mich gegen die Wand. Noch schien Kakuzu mich nicht bemerkt zu haben.

Noch war er damit beschäftigt gegen die Tür zu schlagen und zu treten.

Und noch hoffte ich, er würde nicht mitkriegen, das ich hier war.

„Du kannst noch nicht raus kommen Kakuzu-san!“ rief Tobi von der anderen Seite des Holzes. „Erst musst du noch ein bisschen mit Saki-chan plaudern. Tobi kommt dann wieder und sieht nach euch. Seid nett zueinander. Ach ja, Tobi ist so ein guter Junge.“

Shit!

Oh mein Gott! Was für eine Petze! Er hatte mich eiskalt verraten. Ich war so gut wie erledigt. Mittlerweile hatten sich meine Augen recht gut an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte Kakuzus Umrisse erkennen. Er drehte sich tatsächlich um und nur einen Wimpernschlag später fixierten mich seine kalten grünen Augen.

„Du?“ knurrte er gereizt, woraufhin ich schlucken musste.

„Er hat mich genauso verarscht wie dich, also lass deine Wut nicht an mir aus.“ entgegnete ich ihm leiser, als ich gewollt hatte.

„Dieser verdammte Idiot!“ fluchte der Hüne und ich hörte wie seine Fingerknöchel knackten. Er wandte sich wortlos wieder von mir ab und fing an die Tür erneut mit Schlägen zu traktieren. Offenbar legte er es darauf an, sie zu Kleinholz zu verarbeiten. Ich verkniff mir ein Kommentar über das Geld, das er für den Kauf einer neuen ausgeben musste. Stattdessen seufzte ich kurz und schloss wieder die Augen. Solange er sich nicht mit mir befasste und seine Wut an mir ausließ, war mir egal was Kakuzu tat.

Zum ersten Mal seit langem widmete ich mich doch wieder meinen Erinnerungen.

Es war immerhin besser in einer Erinnerungen zu sein, als bewusst in diesem Schrank zu hocken.

Wellen im Gras.

Es war an sich eine sehr kindlich naive Umschreibung für den Wind, der durch das hohe Gras fuhr und es in Bewegung brachte. Doch ich benutzte diesen Begriff selbst mit 20 Jahren immer noch. Ich versuchte mich auf die Geräusche zu konzentrieren, die ich vor so vielen Jahren tagtäglich gehört hatte.

Das Wispern des Windes, der Geschichten von fernen Orten erzählt. Das Rauschen des Grases, das dem des Meeres so ähnlich war. Ich erinnerte mich an die vielen Gerüche, die schon damals immer um meine Gunst gewetteifert hatten.

Gras, Blumen, der würzige Wind.

Ich vergaß mich völlig in diesen Erinnerungen, bis mich jemand an der Schulter packte und rüttelte.

„Hey!“ Ich vernahm undeutlich Kakuzus Stimme und musste mehrmals kurz den Kopf schütteln, ehe ich mich wieder völlig im Hier und Jetzt befand.

„Was ist denn?“ erkundigte ich mich und runzelte verwundert die Stirn.

Wie lange hatte ich wohl meine Umgebung ausgeblendet?

Wie lange versuchte Kakuzu wohl schon mich anzusprechen?

„Verdammt, mach das nie wieder!“ fauchte der Hüne mich an und seine Hand verschwand von meiner Schulter.

„Was hab ich denn gemacht?“ harkte ich verständnislos nach und bekam ein Schnauben von meinem Gegenüber.

„Du hast nicht reagiert.“ murrte Kakuzu. „Ich hab dich mehrmals angesprochen, doch es kam keine Reaktion. Ich hab schon gedacht, du hast doch noch den Löffel abgegeben.“

„Oh...“ Mehr fiel mir vorerst nicht dazu ein. Ich spürte eine tiefe innere Ruhe und war seltsam zufrieden mit mir, sodass mir nicht einmal mehr bewusst wurde, ob der Hüne grade ironisch gewesen war oder nicht. „Ich bin in eine Erinnerung abgedriftet.“

Eine Weile lang herrschte Schweigen zwischen uns. Kakuzu hatte sich mittlerweile gegen eine Wand gelehnt und hielt die Arme vorm Körper verschränkt. Er machte den Eindruck, als würde ihn alles nichts angehen und seine Haltung erinnerte mich sehr an einen Igel, der sich vor den äußeren Einflüssen zusammen gerollt hatte.

„Was für eine?“ fragte er schließlich und ich schmunzelte leicht. Bevor ich ihm antwortete, zog ich die Beine an, schlang die Arme drumherum und stützte meinen Kopf auf die Knie.

„An Wellen im Gras.“ erwiderte ich schwärmerisch und seufzte.

„Was soll das sein?“ erkundigte sich Kakuzu und in seiner Stimme schwang kurzzeitig Verwunderung mit.

„Wellen im Gras...sind Wellen im Gras. Du weißt schon, wenn der Wind das Gras in Bewegung setzt.“ erklärte ich ihm und spürte eine Sehnsucht in mir aufkommen. Ich wollte nicht hier drinnen hocken. Ich wollte aus dem Schrank raus, raus aus der Akatsuki. Raus. Weg. Dahin wo es Wiesen gab. Was ich dann da tat, wusste ich im Moment noch nicht. Aber es war auch erst mal egal. Jetzt wollte ich einfach nur hier weg.

„Hmn...“ kam es von Kakuzu. Ich hatte auch nicht erwartet, das er irgendwas dazu sagen würde. „Klingt naiv.“

„Mag sein.“ nuschelte ich zurück und kämpfte gegen ein Gefühl, das sich in meinem Inneren auftat. Ich hatte sowas bisher noch nie gefühlt. Es war eine Art von Angst, die, je mehr ich versuchte sie zu ignorieren immer größer wurde. Kalter Schweiß brach mir aus und aus der Angst wurde allmählich Panik. Ich fühlte mich eingeengt und mir fiel es schwer zu atmen. Offenbar bemerkte Kakuzu das ich anfing unkontrolliert nach Luft zu schnappen und er machte einen Schritt auf mich zu.

„Sakiko.“ hörte ich ihn sagen, doch ich war unfähig ihm zu antworten. Kopf schüttelnd packte mich der Hüne an den Armen, zog mich hoch und schüttelte mich. „Reiß dich zusammen!“

„Was...ist das?“ stammelte ich unwirsch und bemühte mich redlich dagegen anzukämpfen.

„Offenbar hast du Platzangst.“ erklärte mir Kakuzu und rüttelte weiter an meinen Schultern. „Reiß dich zusammen. Atme tief durch.“ befahl er mir, doch es war einfacher gesagt, als getan. Ich schaffte es einfach nicht, mich zu beruhigen und meine Atmung wurde immer unkontrollierter. Schnaubend beugte sich Kakuzu zu mir, bis wir Augenhöhe hatten und befahl mir erneut ruhig zu atmen. Ich zwang mich erneut dazu und heftete meinen Blick auf seine grünen Augen. In der Düsternis des Schrankes wirkten sie nur halb so bedrohend, wie sonst und ganz allmählich versank ich in dem Grün und fühlte mich wieder an die Wiesen erinnert. “Geht doch.“ kam es schließlich ruhig von meinem Gegenüber, nachdem ich meinen Atem wieder unter Kontrolle hatte und schlagartig wurde mir bewusst, das ich ihn angestarrt hatte. Schlimmer noch, ich hatte mich in seinen Augen verloren und mit diesen eine schöne Erinnerung verbunden. Möglichst unauffällig beendete ich den Augenkontakt und starrte an die Wand.

„Danke.“

„Dafür gibt es keinen Grund.“ entgegnete Kakuzu mir und ließ mich los. „Ich hab das nicht getan um dir zu helfen. Ich hatte nur keinen Bedarf an einer hysterischen Frau, die die ganze Zeit hier herumkreischt.“

Ich wusste darauf nichts mehr zu sagen und blieb still an der Wand stehen. Den Rest der Zeit verbrachten wir schweigend. Kakuzu stand an einer der beiden Seitenwände, ich lehnte an der Stirnwand. Keiner von uns sagte etwas und mit Ausnahme von mir, bewegte sich keiner. Hin und wieder ging mein Blick zu dem Hünen, der so wirkte als wäre er zur Salzsäule erstarrt. Ich hoffte das er es nicht bemerkte und da er mich nicht darauf ansprach, wiegte ich mich in Sicherheit. Wie lange wir beide in dem Schrank standen, kann ich im nachhinein nicht sagen, aber als Tobi endlich die Tür öffnete, war ich die Erste die aus dem Schrank floh. Ich hörte nicht hin, als er nach mir rief und eilte stattdessen mit Scheuklappen vor den Augen durch die Gänge. Durch puren Zufall fand ich allein und auf Anhieb zurück zu meinem Zimmer, schloss dort auf und lief hinein. Hinter mit knallte ich die Tür zu und schloss mich ein, danach vergrub ich mich in meinem Bett unter der Decke.

Was war nur in diesem verdammten Schrank passiert?

Wieso hatte ich nicht aufhören können Kakuzu anzustarren?

Und wieso fühlte ich mich so unglaublich bescheuert, weil ich derart überstürzt abgehauen war?

Wieso eigentlich hatte Kakuzu nicht einfach die Tür zerschmettert? Ich war mir absolut sicher, das er es geschafft hätte. Erneut musste ich daran denken, das er mir geholfen hatte meine Panikattacke durchzustehen und ich musste an die Wellen denken. Das grün...

Ich beschloss schließlich heute nicht nochmal einen Schritt vor meine Tür zu setzen und ich hoffte inständig, das sich niemand mehr zu mir verirren würde.

Leise seufzend zerrte ich die Decke noch mehr über meinen Kopf und versuchte Klarheit in meine, sich überschlagenden, Gedanken zu bringen.
 

Vielen Dank fürs Lesen

Habt wie immer vielen Dank fürs Lesen. ^^ Ich hoffe das neue Kapitel hat euch gefallen und ihr lest auch wieder rein und hinterlasst mir ein Kommentar, wie es euch gefallen hat.

Schön wäre ja auch mal eins von denen, die sich bisher nicht geäußert haben.

*euch Kekse und Knabberzeug dalässt*

Interlude

Vorwörtchen

Tut mir leid für die Verspätung, aber manchmal laufen halt einige Dinge nicht wie sie sollen. Das neue Kapitel ist absichtlich nicht in der Ich-Form geschrieben, denn es sollte ja mehr oder weniger nur Kakuzu dastellen. Ich finds ganz gut geworden und würde mich über eure Meinungen dazu freuen.

Übrigens könnte sich bei Tobi eventuell ein Spoiler versteckt haben. So wie er ist, ist er schon gut hier. Ich denke der Großteil wird wissen, auf was ich anspiele.

Viel Spaß beim lesen.
 

Verwundert sah Tobi dem davonlaufenden Mädchen hinterher, bevor er leise zu lachen begann und dem Taki den Ellebogen in die Seite stieß.

"Was hast du denn mit ihr gemacht?" harkte er hörbar belustigt nach und erhielt ein knurriges Gebrummel als Antwort. "Bitte?"

"Keine Ahnung." murrte Kakuzu zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch und verpasste dem lästigen Maskenträger einen Stoß auf den Rücken. "Hör auf hier rumzutanzen."

"Wieso? Nervt dich das?"

"Ja, das nervt mich wirklich." entgegnete der Taki ihm gereizt und ballte die rechte Hand zur Faust. Ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, das der Andere auf dünnem Eis tanzte und das im wahrsten Sinne des Wortes. Obgleich Tobi sich dessen durchaus bewusst war, tänzelte er weiter vor der Nase des Taki herum. Wohlwissend das Kakuzu sich nie wagen würde, die Hand gegen ihn zu erheben. Er war alt genug und er wusste um Tobis Geheimnis und so wiegte sich der Maskenträger in Sicherheit.

"Kann ich dich was fragen?" erkundigte sich Tobi und obwohl man es nicht sah, konnte man das Grinsen hinter seiner Maske förmlich hören.

"Wenns unbedingt sein muss."

"Warum hast du nicht einfach die Tür eingeschlagen?"

Einen Moment lang herrschte Stille im Flur, die nur davon durchbrochen wurde das beide Männer atmeten und Tobi immer noch auf dem glatten Boden herumtänzelte.

"Geht dich einen Scheiß an." brummte der Taki endlich, rempelte dem herumspringenden Tobi hart in die Seite und marschierte mit hocherhobenem Haupt an ihm vorbei.

Das dröhnende, fast schon verhöhnende Gelächter des Maskenträgers verfolgte ihn solange bis sich Kakuzu endlich wieder in seinen vier Wänden befand, die er sich normalerweise mit Hidan teilte.

Der Jashinist war allerdings nicht anwesend. Vermutlich jagte er wieder mal irgendeinen armen Trottel in Jashins Namen in die Hölle, oder wo auch immer die Toten landen mochten.

Kakuzu glaubte weder an den Himmel, noch die Hölle. Wenn man starb, hörte man einfach auf zu existieren. So einfach war das ganze und so lange man lebte, strebte man nach einer verhältnismäßig sicheren Existenz in der Geld eine große Rolle spielte. Jeder brauchte Geld und jeder wollte es. Ganz gleich was andere auch behaupteten und auf Sätze wie "Geld allein macht nicht glücklich." konnte er gut verzichten. Geld war überlebenswichtig!

Zumindestens für ihn.

Seufzend ließ sich der Taki auf einem Stuhl nieder, stützte den Arm auf dem davor stehenden Tisch auf und schnappte sich mit der freien Hand ein Bündel Geldscheine. Er hatte es bis vor ein paar Minuten noch in Ruhe gezählt. Bevor Tobi hier herein geplatzt war und ihn in diesen dämlichen Wandschrank gesperrt hatte. Mit dieser unverschämten kleinen Göre, die es offenbar beständig darauf anlegte ihm den letzten Nerv zu rauben. Ihre Panikattacke war das letzte gewesen, was er in dem schmalen Schrank gebrauchen konnte und wenn er jetzt so darüber nachdachte, wunderte es den Taki das sie sich so schnell davon erholt hatte. Für gewöhnlich hielten solche Attacken eine ganze Weile an, nur bei ihr war schnell wieder Ruhe eingekehrt und obwohl sich Sakiko anschließend nicht noch mal ungefragt zu Wort gemeldet hatte, war ihm aufgefallen das sie ihn beobachtete.

Und ihm war aufgefallen, das er trotz der Tatsache wertvolle Zeit zu verlieren, nicht einfach die Tür aufbrach.

Nun stellte sich ihm tatsächliche die Frage nach dem ‚Warum’.

Grund Eins war offensichtlich. Für die zu Bruch gegangene Tür hätte er aufkommen müssen und wenn es etwas gab das er hasste, dann war es Geld ausgeben.

Grund Zwei war ebenso plausibel. Er war aus dem Alter raus sich kindisch zu benehmen und was wäre alberner gewesen als eine Tür einzutreten und hysterisch herumkeifend auf Tobi einzuschreien? Wenn sich der Maskenträger unbedingt auf niedrigem Niveau herumtreiben musste, dann war das seine Sache aber Kakuzu würde den Teufel tun sich ebenso zu benehmen. Er hatte Würde und Stolz, die er sicher nicht brach, weil sich in Tobis hohlen Schädel dumme Ideen ansammelten.

Grund Drei war da schon eher unklar. Irgendwie hatte Grund Drei mit der rothaarigen Gans zu tun, die Pein ihm aufs Auge gedrückt hatte. Wieso hatte er eigentlich die undankbare Aufgabe sie als Assistentin zu bekommen? Wie er ihr schon erklärt hatte, brauchte er die dumme Gans nicht. Sie war zu nichts nütze. Pein schätzte sie als das durchaus schwächste Mitglied ein. Ihr Chakra war nicht besonders ausgeprägt, überhaupt wirkte sie langweilig und er konnte sich nicht vorstellen das sie außer ihrer Unsterblichkeit etwas gutes vorzuweisen hatte. Und wenn es etwas gab, das er nicht leiden konnte, dann war es Schwäche und einen miserablen Partner an seiner Seite. Bisher hatte er die, die seiner nicht würdigen waren, getötet. Jedes Mal sehr zum Ärgernis des Leaders, der es leid geworden war ihm ständig einen neuen Partner suchen zu müssen. Dann war Hidan aufgetaucht und an dem biss er sich die Zähne aus und nun hatte er noch so Eine aufs Auge gedrückt bekommen. Wahrscheinlich hegte der Leader irgendeine sadistische Freude daran ihn mit Unsterblichen zu umgeben. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen Kakuzu zu ärgern. Geplagt seufzend ließ der Taki eine Münze zwischen seinen Fingern entlang gleiten. Morgen auf der Kopfgeldjagd konnte er doch versuchen sie los zu werden. Einmal nicht aufgepasst und Schwupps war sie verschwunden. Solche Dinge geschahen eben und er hatte wichtigeres zu tun, als auf die Suche nach der Rothaarigen zu gehen. Vielleicht konnte er Pein auch erzählen und davon überzeugen, das sie doch noch ins Gras gebissen hatte.

Auf ganz wundersame Weise.

Auch solche Dinge geschahen eben. Selten, sehr selten, aber sie geschahen. Irgendwie würde sich schon eine Möglichkeit bieten das kleine Anhängsel loszuwerden und höchstwahrscheinlich würde Sakiko das sogar freuen.

Sie wirkte nicht besonders glücklich darüber bei der Akatsuki zu sein, obwohl es schlimmere Dinge gab als dieser Haufen krimineller Verrückter und Spinner. Außerdem hatte man hier ein Dach über dem Kopf, warmes Essen, ein Bett und wenn man darauf Wert legte, Gesellschaft.

Wo lag also ihr Problem?

Irritiert hob Kakuzu den Kopf von seiner Hand und blinzelte. Seine Gedanken hatten sich irgendwie verselbstständigt und er ertappte sich doch tatsächlich dabei darüber nachzudenken warum es ihr hier nicht gefiel. Dabei konnte es ihm doch egal sein.

Hatte er nicht zuvor noch beschlossen sie loszuwerden?

Was brachte ihn überhaupt dazu so lange über sie nachzudenken?

Er mochte das Gör nicht und sie mochte ihn nicht.

Wunderbare Vorraussetzungen für tagtäglichen Streit.

Wie er Streit hasste. Am liebsten war ihm Ruhe, genug Scheine zum zählen um ein paar Stunden herumzukriegen und vielleicht noch ein paar Münzen zum gelegentlichen klimpern. Des weiteren schätzte er eine gute Kopfgeldjagd und Hidans Abwesenheit. Je länger der Jashinist weg war, desto besser. Eigentlich brauchte er auch gar nicht mehr auftauchen, doch der Silberhaarige hatte gefallen am S-Rank Kriminellen Leben gefunden und er sonnte sich regelrecht in seinem Ruhm den er durch sein Dasein bei Akatsuki bekommen hatte. Arroganter selbstverliebter Vollidiot. Er verdankte lediglich seiner Unsterblichkeit das er bei Akatsuki bleiben durfte. Sakiko war zwar auch unsterblich, aber sie hielt nicht viel davon. Pein hatte so etwas angedeutet. Offenbar empfand sie es mehr als Fluch, denn als Segen. Das Unterschied sie von Hidan.

Verächtlich schnaubend fuhr sich der Taki über den Kopf. Jetzt geisterten zwei Spinner in seinem Kopf herum und das ärgerte ihn. So schaffte er es heute nicht mehr sein Geld weiter zu zählen. Er musste sich unbedingt zusammenreißen und die beiden unsterblichen Dummköpfe aus seinen Gedanken verbannen.

Bei Hidan war das bemerkenswert leicht und so schaffte es Kakuzu 200 Scheine zu zählen, ehe die Rothaarige wieder in seinen Gedanken auftauchte.

201 Ryu. Ob er Tobi fragen sollte warum es ihr hier nicht gefiel?

202 Ryu. Er könnte ihr Deidara auf den Hals hetzen. Beide waren zur Akatsuki gezwungen wurden. Vielleicht war das ja ihr Problem.

203 Ryu. Würde sie morgen abhauen, wenn er ihr Gelegenheit dazu gab?

204 Ryu. Warum machte er sich wieder Gedanken über solche Dinge?

205 Ryu ...

Genervt schmiss er das ungezählte Bündel Scheine auf den Tisch, sprang vom Stuhl auf und verließ sein Zimmer. Er brauchte unbedingt frische Luft, ansonsten würde er wahrscheinlich noch wahnsinnig werden. Es nervte Kakuzu ungemein das er einfach nicht abschalten konnte und so verließ er das Akatsukiversteck um seinen hartnäckigen Gedanken zu entgehen. Vielleicht waren sie ja langsamer als er und würden zurück bleiben. Ein Versuch war es wert.

Nur allzu lange durfte er nicht weg bleiben. Morgen stand eine Kopfgeldjagd an und das hieß früh raus.

"Oh mein Gott!" schallte es durch die stille Einöde. "Ich werde noch wahnsinnig..."

Meetings

Vorwort

Danke für all die lieben Kommentare!
 

Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Obwohl es ihn für gewöhnlich nicht störte zeitig raus zu müssen, war es heute beinahe eine Qual für Kakuzu. Er war viel zu lange draußen herumgewandert und hatte dabei einen armen Trottel um gut 140 Ryu erleichtert, der dumm genug war ihn überfallen zu wollen. Offenbar hatte sich der Idiot vollkommen selbst überschätzt oder er sah nicht besonders gut und hatte die roten Wolken auf seinem Mantel übersehen. Mit einem gequälten Seufzer hievte sich der Taki-Nin von seiner steinharten Unterlage, die sich hier allgemein üblich ‚Bett’ nannte und fuhr sich durch das zerzauste schwarze Haar. Zum Glück hatte er vor dem schlafen gehen bereits alles wichtige zusammen gepackt, so das er jetzt nichts weiter tun musste als endlich richtig wach zu werden. Ein prüfender Seitenblick zu Hidans Bett verriet ihm, das der Jashinist immer noch nicht zurück war. Was für ein Glück. Vielleicht hatte sich der Silberhaarige auf dem Rückweg verirrt.

Hidans Orientierungssinn war in etwa so gut wie der eines panisches Schafes und schon öfter hatte es der Jüngere geschafft sich dadurch Probleme aufzuhalsen. Erneut seufzte Kakuzu, fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und durch die Haare, ehe er sich endlich vollkommen vom Bett erhob und erste Schritte durch das Zimmer lief. Allmählich kam sein Kreislauf in Schwung und das rhythmische Schlagen der Herzen auf seinem Rücken wurde langsamer und angenehmer. Insofern es überhaupt als angenehm angesehen werden konnte, vier unterschiedliche Herzschläge auf dem Rücken zu spüren.

Flüchtig warf er einen Blick auf den uralten, unscheinbaren Wecker und gab ein missmutiges Grunzen von sich. Er war spät dran und wenn die rothaarige Gans pünktlich sein sollte, würde sie wohl oder übel auf ihn warten müssen. Allerdings glaubte er nicht wirklich das jemand wie sie, der sonst nie einem geregelten Leben nach ging, fiel von Pünktlichkeit hielt. Dafür ärgerte es ihn um so mehr, denn Zeit war bei ihm Geld und für verplemperte Zeit gab es kein Geld. So einfach war das ganze.

Nach einigen Minuten nahm sich der Taki-Nin schließlich seinen Mantel, zog ihn über und griff sich im rausgehen die Ausrüstung die er wie immer in seinem Koffer aufbewahrte, ehe er ihn nach der bestandenen Jagd mit Geld füllte. In Gedanken ging er noch einmal das Prozedere durch. Eigentlich dürfte es nicht schwer werden und es sollte auch nicht länger als vier Tage in Anspruch nehmen. Jedoch hatte er die Kopfgeldjagd geplant gehabt, als er noch damit gerechnet hatte allein aufzubrechen, da für gewöhnlich auch Hidan nicht mitkam und nun war dem nicht mehr so.

Schon jetzt sah Kakuzu jede Menge Probleme auf sich zukommen und das, obwohl sie noch nicht einmal das Akatsukiversteck verlassen hatte. Seufzend bog er zum Haupteingang ab und war im ersten Augenblick überrascht das die Rothaarige bereits auf ihn wartete.

„Morgen.“ murmelte sie leise und deutete eine kurze Verbeugung an. Ein seltsames Gefühl beschlich Kakuzu. Seit wann war sie denn so höflich? Er hatte eigentlich schon fast damit gerechnet, insofern sie eher da war als er, das Sakiko einen Streit anfangen würde. Irgendwie war ihm das nicht wirklich geheuer und so beschloss er auf der Hut zu sein und die Augen offen zu halten. Sakiko hatte sich mit Sicherheit nicht über Nacht um 360° Grad gedreht und ein Einsehen gehabt, das sie gegen ihn und gegen den Rest der Akatsuki keine Chance hatte.

„Wir gehen.“ brummte Kakuzu und marschierte sofort los, ohne auf ihr ‚Morgen’ in irgendeiner Weise zugehen.

Augen rollend schüttelte Sakiko den Kopf, ergab sich wortlos den Launen des Größen und verließ mit ihm zusammen das Akatsukiversteck.

Es war noch viel zu früh. Erst kurz nach sieben Uhr. In dem Wald durch den sie liefen sangen nur wenige Vögel, es regte sich kaum Leben und es war unangenehm kalt. Auf den Pflanzen und Blättern der Bäume lag Tau und irgendwo, versteckt durch das Dickicht des Waldes, würde wohl die Sonne in nächster Zeit versuchen sich ihren Weg zu bahnen. Allerdings zweifelte Sakiko daran, das die Sonnenstrahlen fiel Erfolg haben würden. Eine gespenstige Atmosphäre herrschte und fröstelnd rieb sich die Rothaarige über die Oberarme. Von Konan hatte sie gestern Abend noch ein paar Kleidungsstücke bekommen. Darunter auch eine unscheinbare schwarze Jacke, die allerdings nur geringfügig gegen die Kälte half. Nachdenklich kaute die Rothaarige auf ihrer Unterlippe. Sie hatte keine Ahnung wo es hinging und was genau sie erwartete. Kakuzu hatte es nicht für nötig gehalten ihr irgendwelche Informationen zu liefern und bisher hatte sie es auch noch nicht für nötig gehalten nachzufragen.

„Ähm...“ begann Sakiko leise und räusperte sich, doch der Taki-Nin reagierte nicht auf ihren Versuch ein Gespräch zu beginnen. Er marschierte einfach weiter stillschweigend vor ihr her, als wäre sie überhaupt nicht anwesend. „Hallo?“ probierte sie es noch einmal, aber wie erwartet kam auch diesmal nichts zurück. „Hörst du mir zu?“

“Warum sollte ich?“ erkundigte sich Kakuzu und schnaubte. „Es kommt wahrscheinlich sowieso nichts gescheites dabei heraus.“

„Das kannst du doch noch gar nicht wissen!“ verteidigte sich Sakiko und versuchte zu ihm aufzuholen, was sich als schwieriger herausstellte, als gedacht. Der Waldboden war uneben und übersäht mit Wurzeln, die sich als wahre Stolperfallen entpuppten. „Wohin gehen wir denn? Und was sollen wir da genau?“ fragte die Rothaarige, als sie bemerkte das es keine Möglichkeit für sie gab, an die Seite des Taki zu kommen. Erwartungsvoll starrte sie auf den Rücken des Größeren, der scheinbar wirklich nicht zu den gesprächigsten Menschen gehörte und mehrere Minuten lief, bevor er sich doch noch dazu herabließ ihr zu antworten.

„Wir gehen nach Kusa und werden dort das Kopfgeld für einen Ninja aus Suna einstreichen.“ erklärte er ihr und warf damit nur noch mehr Fragen auf, als Kakuzu erwartet hatte.

„Wieso das?“ wollte Sakiko wissen und rutschte beim Versuch über besonders dicke Wurzeln zu steigen aus. Im freien Fall packte sie nach dem erst besten Mittel sich festzuhalten und erwischte den Mantel des Taki, der daraufhin einen röchelnden Laut von sich gab, als der Kragen unangenehm gegen seinen Hals gedrückt wurde. „Sorry...“ nuschelte die Rothaarige, nachdem sie sich von ihrem Sturz halbwegs gefangen hatte und den Mantel wieder losließ.

„Pass gefälligst auf wo du hingehst!“ herrschte Kakuzu sie an, drehte sich herum und sah ihr zum ersten Mal an diesem Morgen in die Augen. Erschrocken zuckte die junge Frau zurück. In den grünen Augen ihres Gegenübers lag eindeutig Wut und eine unbeschreibliche Menge Zorn. „Wenn das noch mal passiert, brennt die Luft!“

„Aber es war doch nicht meine Absicht.“ versuchte Sakiko ihm zu erklären und duckte sich geistesgegenwärtig vor der Hand des Größeren weg, der ihr offenbar eine Ohrfeige geben wollte.

„Tz, tz...“ kam es überraschend aus einem Gebüsch und unter leisem Rascheln traten zwei weitere Männer aus dem Dickicht des Waldes mit der typischen Kleidung der Organisation. „Behandelt man so Frauen?“ erkundigte sich der Kleinere der beide Männer und hob schwungvoll eine dünne Augenbraue.

„Wo siehst du denn hier eine?“ wollte Kakuzu gereizt wissen und warf den Neuankömmlingen fragende Blicke zu. Fasziniert bestaunte Sakiko den Größeren der beiden, nicht allein weil sein Haut blau war, sondern allem voran weil er ein riesiges Schwert mit sich herumtrug das ihr eine gehörige Gänsehaut verpasste, ohne das sie wirklich erklären konnte, warum dem so war.

„Gentleman wie eh und je.“ bemerkte der Schwarzhaarige spitz und nickte in die Richtung der Rothaarigen, die immer noch aussah, als hätte sie gerade eben ein Wunder erlebt. „Wer ist sie?“

“Meine neue Assistentin.“ erwiderte der Taki-Nin ihm und es war nicht zu überhören, das er darüber nicht sonderlich glücklich war. „Pein hat sie mir aufgedrückt, nachdem Hidan und ich sie zufällig getroffen haben. Otomi Sakiko.“ Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den Akatsuki-Mitgliedern, einzig die kleine Rothaarige, die eingekreist zwischen ihnen stand, atmete so laut das der Blauhäutige glaubte sie würde jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.

“Kenne ich nicht.” gab der Schwarzhaarige schließlich zu und zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Interessiert mich auch nicht wirklich.“

„Da sind wir schon zwei.“ brummte Kakuzu in seine Maske und schnalzte kurz mit der Zunge, während er aus dem Augenwinkel bemerkte wie der Blauhäutige ein Gespräch mit seinem lästigen Anhängsel begann.

„Na kleine Lady, so allein im Wald unterwegs mit einem großen miesmuffligen Geizhals.“ begann er, grinste breit und entblößte dabei seine spitzen Zähne, was Sakiko ein Schaudern über den Rücken jagte. „Mein Name ist Kisame und das...“ Er deutete kurz mit dem Daumen in die Richtung des Kleineren. „Ist mein Partner Uchiha Itachi. Sicher hat dir Pein von uns erzählt.“

„Ja...“ kam es leise von Sakiko, die ihre Hände hinter dem Rücken verschränkte und unsicher den Boden unter ihren Füßen musterte.

°Als wäre sie ein dummes kleines Gör.° schoss es Kakuzu durch den Kopf und genervt rollte er mit den Augen. Was erhoffte sie sich von diesem albernen Getue oder war das wirklich ein ganz normaler Charakterzug von ihr?

„Kein Grund Angst zu haben.“ beruhigte Kisame sie und lachte derart dröhnend, das es einem durch Mark und Bein ging. „Solange du nicht so anhänglich wie Tobi bist, werden wir keine Probleme haben und ich hab keinen Grund dir irgendetwas zu tun.“

“Schade.“ mischte sich Kakuzu kurzzeitig ein und wurde von dem Blauhäutigen mit einem verwirrten Blick bedacht.

„Hör gar nicht auf ihn.“ wandte sich der Kiri-Nin erneut an Sakiko, betastete seine Manteltaschen und holte schließlich etwas hervor. „Er ist immer so miesepetrig, da gewöhnt man sich dran.“ Grinsend beugte sich Kisame vor, streckte seine Hand aus und hielt der Rothaarigen ein orangefarbenes Bonbon entgegen.

Argwöhnisch beobachtete Kakuzu das ganze und warf einen Blick zu Itachi, der jedoch so aussah, als würde ihn das alles überhaupt nichts angehen. Er hatte die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, beobachtete zwar das Geschehen aber offensichtlich sah er das nicht zum ersten Mal. Der Taki-Nin fragte sich, wie oft Kisame wohl schon Bonbons verschenkt hatte. Etwas das er äußerst ungewöhnlich für einen S-Rank Kriminellen fand. Zögerlich nahm die junge Frau ihrem Gegenüber das Bonbon aus der Hand und bedankte sich, woraufhin ihr der Blauhäutige lachend den Kopf tätschelte. „Lass dich nicht von ihm fressen.“ meinte er belustigt. „Wir sehen uns sicher noch mal.“ Und damit schien es für Kisame gut zu sein, denn er schulterte sein Schwert von links nach rechts, hob kurz grüßend die Hand und schritt am Rest vorbei in die Richtung des Akatsuki-Versteckes. Leise seufzend rieb sich Itachi über die Stirn und strich eine seiner Haarsträhnen zurück, bevor er sich noch einmal an Kakuzu wandte.

„Keine Schläge.“ ermahnte er den Größeren mit leiser, aber fester Stimme und folgte seinem Teamkollegen zurück zum Versteck. Verwundert sah Sakiko den beiden hinterher, ehe sie sich zu Kakuzu wandte, der ihr Augenrollend zu verstehen gab, das es weiter gehen sollte. Die Rothaarige nickte kurz, verstaute das Bonbon das sie von Kisame erhalten hatte in ihrer Tasche und folgte dem Taki weiter durch den Wald. Sie hatte schon viele Geschichten über Hoshigaki Kisame aus Kiri-gakure gehört und auch Uchiha Itachi war für die junge Frau kein unbeschriebenes Blatt, umso mehr wunderte es Sakiko das beide verhältnismäßig freundlich zu ihr gewesen waren. Während sie Kakuzu stillschweigend hinterher lief, hingen ihre Gedanken bei dem merkwürdigen Zusammentreffen mit den anderen beiden Akatsuki und urplötzlich wünschte sie sich, das Pein ihr einen anderen ‚Herren’ gegeben hätte. Deidara war ihr sympathisch, auf den ersten Blick schien auch Kisame ein ganz annehmbarer Typ zu sein und sogar Itachi, der sich so gut wie gar nicht mit ihr beschäftigt hatte, schien immer noch eine bessere Wahl als Kakuzu zu sein. Ihr war klar das der Taki-Nin sie hasste und es bestand die Gefahr das er versuchen würde sie unterwegs loszuwerden. Wie auch immer er das auch versuchen würde. Daher reifte in ihr der Gedanke Tobis Unterricht und seinen Hinweisen Folge zu leisten. Vielleicht schaffte es Sakiko so den Taki-Ninja nicht mehr zu verärgern.

Zumindest nahm sie es sich vor, während sie ihm zu dieser Kopfgeldjagd in Kusa folgte.
 

Nachwort

Wie immer entschuldige ich mich für die Verspätung. Seit Dienstag letzte Woche besitze ich eine drei Monate alte Katze, die sich nicht so gut mit meinem sieben Jahre alten Hund versteht. Für gewöhnlich schreibe ich Abends an den Kapiteln, was in letzter Zeit schleppend vorrang ging wegen den beiden Terror-Wichten. Der ein oder andere Tierhalter kann das vielleicht nachvollziehen.

Wie dem auch sei.

Vielen Dank fürs Lesen und ich würde mich über konstruktive Review freuen.

Eure Skalli

*Weihnachtskekse dalässt*

Weihnachts-Spezial "Maybe we celebrate Christmas next year..."

Vorwort

Ich wünsche allen meinen Lesern und Kommentarschreibern ein wirklich wunderschönes Weihnachtsfest, einen fleißigen Weihnachtsmann und natürlich auch ein paar schöne Feiertage mit Familie, Verwandten und Freunden! Vielleicht hat der ein oder andere ja Glück und verbringt Weihnachten weiß. Wär das schön...

Danke euch allen für so viel Unterstützung, das Lob und die konstruktive Kritik.

Ich hoffe das kleine Special freut euch ein wenig.
 

PS:Ich weiß Deidara ist aus Iwa, tut mir leid für den fatalen Fehler ;x;"
 

Gibt es noch Böses, wo Schnee liegt?

Verhüllt, verfernt er nicht alles zu Nahe und Harte mit seiner beschwichtigenden Weichheit...
 

Lautlos schwebten die Schneeflocken auf den bereits bedeckten Waldboden. Gemeinsam bildeten sie ein lockeres Geflecht, ähnlich eines Teppichs und verhüllten den spröden, harten Boden der seit Anfang Dezember nur noch unansehnlich war.

Fasziniert verfolgte Sakiko die Schneekristalle die so schwerelos im leichten Wind tanzten und sich in ihrem Haar und auf ihrer Kleidung festsetzten. Die Kälte heute war angenehm und das Schneetreiben lockte einige der Akatsuki-Mitglieder aus ihrem Versteck.

Tobi freute sich wie ein kleines Kind und machte einen Schneeengel nach dem anderen, was bei Deidara auf relativ wenig Verständnis stieß. Dem Suna-Ninja triefte die knallrote Nase und er fluchte leise, aber beständig über die bittere Kälte. Jedenfalls fand er es bitter kalt.

„Mensch Rudolph!“ schimpfte Hidan und warf einen Schneeball nach Deidara. „Halt endlich das Maul!“

„Du Arsch, un!“ giftete der Blondschopf zurück und wischte sich das gefrorene Wasser angewidert aus dem Gesicht. „Als wäre es nicht so schon kalt genug, yeah. Ich hasse Schnee.“

“Wem sagst du das.“ murrte Kakuzu und verschränke, sichtlich genervt, die Arme vor dem Oberkörper. „Schnee hält uns nur auf. Bei dem Wetter sind wir geradezu gezwungen im Versteck zu bleiben.“

„Ich find das geil.“ widersprach Hidan den beiden und bewarf den mosernden Deidara mit weiteren Schneebällen, bis dieser ausgerechnet hinter Sakiko Schutz suchte. „Feigling!“ grölte Hidan, lachte belustigt und formte einen weiteren Schneeball.

„Arsch un...“ murmelte Deidara, blieb aber dennoch hinter der Rothaarigen stehen, da er hoffte Hidan würde sich nicht die Mühe machen, die junge Frau zu bewerfen.

„Lass den Scheiß doch endlich.“ ermahnte Kakuzu seinen Partner und rollte mit den Augen. „Du bist doch kein kleines Kind mehr.“

“Was hat’n das damit zu tun?“ erkundigte sich Hidan und schleuderte den Ball direkt gegen Tobis Maske, der gleich darauf theatralisch zu jammern anfing und zu Konan robbte. „Für ne Schneeballschlacht ist man nie zu alt.“ Schnaubend rollte Kakuzu mit den Augen, schloss sie und rieb sich über die Stirn bis ihn etwas mit ordentlich Wucht am Kopf traf. Fast augenblicklich lief es ihm eiskalt über den Rücken und kleine Stückchen des zerplatzten Schneeballes, den Hidan nach ihm geworfen hatte, fielen in den Kragen seines Mantels.

„Du...“ fauchte Kakuzu und wischte sich mit vor Wut verzerrtem Gesicht den Schnee weg. „Ich schwöre, ich bringe dich um!“ Noch im selben Atemzug, mit dem er seinen Satz beendet hatte, stürzte sich der Taki-Nin auf den Jashinisten und packte ihn am Kragen.

„Lass mich los Narbenface!“ keifte Hidan ihn an und drückte den Schneeball, den er bis eben in der Hand gehalten hatte, auf den Kopf des Größeren. Das jedoch machte diesen nur noch wütender und mit einem kurzen Laut des Ärgers ließ Kakuzu den Silberhaarigen in den Schnee fallen.

„Muss das denn sein?“ erkundigte sich Konan, an deren linken Arm noch immer ein jammernder Tobi hing. „Könnt ihr nicht einmal miteinander auskommen ohne das es Streit gibt?“

„Er hat doch angefangen!“ verteidigte sich der Taki und runzelte die Stirn. Es war ihm schleierhaft wie die Blauhaarige in der Mehrzahl sprechen konnte, wenn man doch eindeutig gesehen hatte, das Hidan der Verursacher des Ganzen war.

„Na und? Musst du denn immer drauf anspringen?“ konterte Konan und stemmte eine Hand in die Hüfte.

„Siehst du! Sogar Origami stimmt mir zu!“ maulte Hidan, rappelte sich aus dem Schnee auf und klopfte seinen Mantel ab. Nun ebenfalls genervt rollte die Blauhaarige mit den Augen und machte sich darauf gefasst das aus dem Mund des Jashinisten noch mehr Unsinn kam, als ein Schneeball genau mittig in Hidans Gesicht landete und der Silberhaarige verdutzt Schnee ausspuckte. Überrascht wandten sich die Köpfe der Anwesenden Akatsuki-Mitglieder in die Richtung aus der soeben der Schneeball gekommen war.

Mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht warf Sakiko einen weiteren Ball auf und ab, ehe sie flüchtig zielte und Hidan unterhalb des Schlüsselbeins traf.

„Ich glaubs nicht...“ begann der Silberhaarige, bückte sich und formte ebenfalls einen Schneeball. „Das ist wohl ein Zwergenaufstand?“

„Eigentlich nicht.“ entgegnete Sakiko ihm lachend. „Ich dachte nur du solltest mal deine eigene Medizin schmecken.“ Ihr Lachen blieb ihr prompt im Hals stecken, als Hidans Schneeball sie am Kopf erwischte, doch die ‚Rache’ dafür folgte sofort. Konan, sonst eher die Stille der Organisation, konnte es nicht auf sich sitzen lassen, das der Jashinist sie ‚Origami’ genannt hatte und ehe sie sich versah steckte sie mitten drin in der Schneeballschlacht.

Fast eine halbe Stunde ging ins Land, bevor der ahnungslose Itachi eine volle Breitseite abbekam nur weil er es gewagt hatte das Versteck zu verlassen.

„Was ist denn hier los?“ erkundigte er sich irritiert bei den Anderen und hob eine Augenbraue. Inmitten der weißen Pracht rollten Hidan und Tobi, während sie von Sakiko, Konan und Deidara eingeseifert wurden. Selbst Kakuzu beteiligte sich an der Schlacht, was den Uchiha zusehends verwunderte.

„Oh...ähm...“ begann der blonde Suna-Nin. „Wir machen eine Schneeballschlacht un.“

„Das sehe ich.“ entgegnete Itachi ihm und klopft den Schnee von seinem Mantel ab. „Seid ihr für sowas nicht eigentlich viel zu alt?“

“Wieso? Fuck man, für sowas ist man nie zu alt!“ ereiferte sich Hidan, schupste Tobi in einen kleineren Haufen weiße Winterpracht und rappelte sich hoch. „Warum kommen einem alle nur dauernd mit dem Alter?“

“Ich erinnere mich wage daran, das ihr Winter letztes Jahr alle scheiße fandet, Schnee sowieso und erst recht Weihnachten und alles drum und dran.“ erinnerte der Uchiha den Rest seiner Kollegen die ihn daraufhin aufmerksam musterten.

„Wer hat gesagt das sich daran etwas geändert hat?“ harkte Kakuzu nach und runzelte die Stirn. „Nur weil wir hier raufen, bedeutete das nicht das wir plötzlich Winter mögen.“

„Klar...“ murmelte Itachi und verschränkte die Arme vor dem Kopf, was er just in der Sekunde bereute, als er einen Schneeball von dem Taki abbekam. „Spinnst du?“

“Geh rein Langweiler.“ erwiderte der Größere, wandte sich ab und duckte sich vor dem Ball, den der Uchiha nach ihm warf. „Daneben!“

“Dir zeig ich daneben!“ wetterte Itachi und formte bereits einen neuen Ball aus dem locker, flockigen Schnee.

Letzten Endes war es Pein, der seine Mitglieder zur Vernunft ermahnte und ungeduldig darauf wartete das auch der Letzte von ihnen endlich im Versteck verschwunden war.

Auf dem Weg zu ihren Zimmern putzten sich Konan und Sakiko die Kleidung ab und die Blauhaarige seufzte für einen Moment.

„Was ist denn?“ erkundigte sich Sakiko bei ihr.

„Vielleicht war es übertrieben mit der Schneeballschlacht.“ entgegnete Konan ihr und warf einen Blick zu ihrer Freundin hinüber.

„Ach was.“ erwiderte diese und schmunzelte kurz. „Wir hatten doch alle viel Spaß.“

„So? Findest du?“

„Ja...“ Lächelnd wandte die Rothaarige ihren Kopf zu der Anderen und nickte bekräftigend. „Selbst Kakuzu musste lächeln.“

„Ach, daher weht der Wind.“ witzelte Konan, nickte dann aber und fuhr sich durchs Haar. „Dann sollten wir das vielleicht wiederholen. Stell dir vor, am Ende feiern wir noch ein richtiges Weihnachtsfest. Das würde mir gefallen.“

“Mir auch.“ bestätigte Sakiko ihr, lachte leise und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Weihnachten bei S-Rank Kriminellen. Ein schöner Gedanke.“
 

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Fröhliche Weihnachten euch allen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (77)
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Von:  BlackBlue
2009-01-06T17:44:53+00:00 06.01.2009 18:44
Tolles Kapitel, echt! XD
Es hat mich gewundert, dass Kuzu tatsächlich mitgemacht hat, doch bei Hidan war das so klar XD
Deidara, der arme, bekommt bestimmt ne Erkältung, wenn er so weiter macht <:D (kleine Anmerkung am Rande: Deidara-san ist aus Iwa und nicht aus Suna ^^)
Aber warum beendet Pain denn die Party Q__Q XD
Aber, weißt du, mit Kisame und Zetsu wäre es sicher auch lustig geworden XD

lg BBlue
Von: abgemeldet
2009-01-03T00:58:45+00:00 03.01.2009 01:58
AAAAAAH erstmal frohes neues Jahr :P

Geil XDDD
Ich hab gelacht das sag ich dir...
Schade das Pein das ganze beendet hat
Meien Fresse von wegen zu alt....
Meine Cousine is 23 und die macht schneeballschlachten mit mir (=_= wenn denn schnee liegt)
Aufjedenfall toller einfall :P
Hätz nich besser machen können >o<
cool^^
Von: abgemeldet
2009-01-03T00:50:18+00:00 03.01.2009 01:50
Gomen nasai für so späte Kommischreibung
aber mein Internet streikt......bin gerade auch nur bei meinem Dad und da
*seufz*
Genug selbstmitleid ^____^
Cooles Kappi °_°
Gefällt mir wie du Kisame rübergebracht hast XDDDD
Mir tut Saki i-wie voll leid...
Muss sich immer mit Kakuzu rumärgern nur weil sie ist wie sie ist....
Und Hidan hat jez frei Haus oder wie XDDDDDDD
Naja ich schau mir ersma dein Weihnachtsspecial an :P
Cooles Kappi^^
Von:  zintia
2008-12-26T00:28:20+00:00 26.12.2008 01:28
hay !
das war ein richtig toller OS
ich fand den wirklich richtig süß
und ich geb hidan recht zum spaß haben is man nie zu alt
weihnachten bei S-Rang kriminellen das stell ich mir irgendwie lustig vor
nur als itachi dan getroffen wurde hab ich erst mal stark die luft eingezogen
ich hab echt gedacht der bringt die jetzt alle um
ich hätt echt nicht erwartet das er da mitmacht
und ich wünsch die auch schöne weihnachten nachträglich und nen guten rutsch ins jahr 2009

deine zintia ^-^
Von:  Luxuria
2008-12-23T20:09:11+00:00 23.12.2008 21:09
*Daumen hoch*
Ich find's toll!^^
Ich will auch mal 'ne Schneeballschlacht mit den Akas machen!!!
Mach weiter so!^^

lg Luna
Von:  Luxuria
2008-12-23T18:17:53+00:00 23.12.2008 19:17
*Daumen hoch*
Ich find's toll!^^
Ich will auch mal 'ne Schneeballschlacht mit den Akas machen!!!
Mach weiter so!^^

lg Luna
Von:  ToNDWOo
2008-12-23T09:30:51+00:00 23.12.2008 10:30
wíe geil ich würd auch gern mit akatsuki ne schneeballschlacht machen ^^
und Wheinachten feiern , ob die sich auch gegenseitig was schenken währ ja sau geil >///<
Von: abgemeldet
2008-12-22T20:48:37+00:00 22.12.2008 21:48
Geil! Weihnachten bei S-Rank Kriminellen XD Stell ich mir richtig lollig vor^^ war ein tolles Kapitel

Von: abgemeldet
2008-12-22T20:28:14+00:00 22.12.2008 21:28
Aaaaaw xD
Wie sweet!
Wie toll es wäre wenn sie zusammen feiern würden.. *-*
Und das war eine Tolle idee!
*knuddel*
Das sit ein klasse chapter!
Auch dir frohe weihnachten~
Und ein gutes neues wünsche ich dir auch!
*-*

Lg
Uke-chan
Von:  Deoys
2008-12-22T18:20:53+00:00 22.12.2008 19:20
echt tolles zwischen kappi! ^^
wünsch dir auch frohe weihnachten

lG
Deoys


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